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Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1481813) Verfasst am: 06.06.2010, 15:48    Titel: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

Die Kopfpauschale ist eine alte Marotte der rechtsbürgerlichen Parteien. Rösler wollte sie direkt unter diesem Namen einführen, was erst einmal auf Eis gelegt wurde.

Doch jetzt gibt's gleich die nächste innovative Kopfpauschalen-Idee:

Zitat:
"Die Praxisgebühr sollte bei jedem Arztbesuch erhoben werden, könnte im Gegenzug aber auf fünf Euro sinken," sagte ein Sprecher der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Samstagsausgabe). Selbst dann würden die Krankenkassen in Milliardenhöhe entlastet. Heute beträgt die Praxisgebühr zehn Euro im Quartal.

Von der veränderten Zuzahlung versprechen sich die Arbeitgeber auch eine bessere Steuerung der Patienten.


http://magazine.web.de/de/themen/finanzen/geld/10554950-Jeder-Arztbesuch-soll-fuenf-Euro-kosten.html


Dieser Vorschlag kommt wieder mal von "Arbeitgeber"seite, soll aber von den entsprechenden Politikern in Gesetzesform gemeißelt werden.

Vor allem das mit der "besseren Steuerung der Patienten", die sich die "Arbeitgeber" wünschen, hat so einen Orwell-Touch.

All dies hat mit einer weiteren Privatisierung öffentlicher Dienste zu tun. Wer krank sein will, der soll dafür auch gefälligst zahlen. Alles andere wäre ja eine "gemeinschaftsschädliche" Versorgungsmentalität. Schließlich gibt es kein Recht auf Leben, sondern höchstens ein Recht auf sozialverträgliches Frühableben ...-! Böse

edit: Ach ja, und von einem "Sozialausgleich" liest man hier gar nichts.

Skeptiker
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
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Beitrag(#1481840) Verfasst am: 06.06.2010, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Nachdem ich ~1 mal im Jahr zum Arzt gehe, wäre das gar nicht so schlecht zwinkern
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“Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1481854) Verfasst am: 06.06.2010, 18:01    Titel: Antworten mit Zitat

AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Nachdem ich ~1 mal im Jahr zum Arzt gehe, wäre das gar nicht so schlecht zwinkern


Ärztliche und Medizinische Versorgung hat grundsätzlich für jeden in gleicher hoher Qualität jederzeit kostenlos zur Verfügung zu stehen.
Das ist eine Zeichen von Zivilisation, ich lasse mich da nicht auf Diskussionen ein!
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Mo.
over and out



Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1481856) Verfasst am: 06.06.2010, 18:02    Titel: Antworten mit Zitat

AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Nachdem ich ~1 mal im Jahr zum Arzt gehe, wäre das gar nicht so schlecht zwinkern

Da ändert sich dann kaum was. Ob du nun 10 oder 5 Euro zahlst....
Aber was ist mit chronisch Kranken, gerne auch alte Menschen, die regelmäßig zum Arzt müssen?
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Spartacus Leto
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Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1481860) Verfasst am: 06.06.2010, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:

Aber was ist mit chronisch Kranken, gerne auch alte Menschen, die regelmäßig zum Arzt müssen?


Haben halt Geld oder sind am Arsch.
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kwark
Nihilistischer Positivist



Anmeldungsdatum: 04.06.2010
Beiträge: 48

Beitrag(#1481867) Verfasst am: 06.06.2010, 18:19    Titel: Re: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Vor allem das mit der "besseren Steuerung der Patienten", die sich die "Arbeitgeber" wünschen, hat so einen Orwell-Touch. ... All dies hat mit einer weiteren Privatisierung öffentlicher Dienste zu tun.


Nunja, Tatsache ist, dass nicht jeder Praxisbesuch unbedingt notwenig ist. 90% der Deutschen scheinen pro Jahr einen Arzt aufzusuchen (wozu?) und im bundesdeutschen Durchschnitt wird 16 mal der Arzt aufgesucht (heilandsäckle!): http://www.gesundheitswirtschaft.info/content/view/2231/417/

Skandinavier z.B. rennen wesentlich seltener (3x/a hab ich wo gelesen) zum Arzt und leben tendenziell sogar länger. Unnötige Praxisbesuche schaden der Allgemeinheit und das Verhalten ist unsolidarisch.

Wie soll man da deiner Meinung nach gegensteuern?
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Spartacus Leto
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Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1481869) Verfasst am: 06.06.2010, 18:23    Titel: Re: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

kwark hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Vor allem das mit der "besseren Steuerung der Patienten", die sich die "Arbeitgeber" wünschen, hat so einen Orwell-Touch. ... All dies hat mit einer weiteren Privatisierung öffentlicher Dienste zu tun.


Nunja, Tatsache ist, dass nicht jeder Praxisbesuch unbedingt notwenig ist. 90% der Deutschen scheinen pro Jahr einen Arzt aufzusuchen (wozu?) und im bundesdeutschen Durchschnitt wird 16 mal der Arzt aufgesucht (heilandsäckle!): http://www.gesundheitswirtschaft.info/content/view/2231/417/

Skandinavier z.B. rennen wesentlich seltener (3x/a hab ich wo gelesen) zum Arzt und leben tendenziell sogar länger. Unnötige Praxisbesuche schaden der Allgemeinheit und das Verhalten ist unsolidarisch.

Wie soll man da deiner Meinung nach gegensteuern?


Warum gegensteuern? Sollen die Leute ihre Krankheiten etwa aus Geldmangel verschleppen?
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kwark
Nihilistischer Positivist



Anmeldungsdatum: 04.06.2010
Beiträge: 48

Beitrag(#1481871) Verfasst am: 06.06.2010, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:
Aber was ist mit chronisch Kranken ...?


Bekommen Geld zurück.

Mo. hat folgendes geschrieben:
... was ist mit ... alte(n) Menschen, die regelmäßig zum Arzt ...?


Sollen löhnen.
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kwark
Nihilistischer Positivist



Anmeldungsdatum: 04.06.2010
Beiträge: 48

Beitrag(#1481873) Verfasst am: 06.06.2010, 18:28    Titel: Re: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:

Warum gegensteuern? Sollen die Leute ihre Krankheiten etwa aus Geldmangel verschleppen?


Geldmangel in Deutschland Geschockt

Noch einmal: Die Deutschen rennen im pro Jahr 16 bis 18 mal zum Arzt die Skandinavier 3 mal und sind nicht kränker dadurch.
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Sanne
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Beitrag(#1481874) Verfasst am: 06.06.2010, 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn ich mal arbeitsunfähig krank bin (Husten, Schnupfen, Fieber, Durchfall, Erbrechen oder auch nur eines der Symptome), dann brauche ich zwar keine ärztliche Behandlung (das bekomme ich mit Hausmitteln wieder weg), aber ich benötige eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Und die bekomme ich vom arzt. Und dafür muß ich Praxisgebühr zahlen.

Dazu brauch ich Impfungen und diverse Untersuchungen, Vorsorge-Checks, und Atteste für den Arbeitgeber, welche meine Arbeitsfähigkeit bescheinigen (nur sehr wenige Arbeitgeber lassen die arbeitsfähigkeit auf eigene Rechnung von ihrem Betriebsarzt untersuchen)

Und dann war da noch die Sache mit dem Zahnarzt.

Und dann gibt es auch noch Frauen, die in Verhütungsfragen den Frauenarzt zu Rate ziehen.

Und man könnte auch mal ernsthaft krank werden oder einen Unfall haben.
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Mo.
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Beitrag(#1481881) Verfasst am: 06.06.2010, 18:38    Titel: Re: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

kwark hat folgendes geschrieben:
Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:

Warum gegensteuern? Sollen die Leute ihre Krankheiten etwa aus Geldmangel verschleppen?


Geldmangel in Deutschland Geschockt

Noch einmal: Die Deutschen rennen im pro Jahr 16 bis 18 mal zum Arzt die Skandinavier 3 mal und sind nicht kränker dadurch.

Die Frage ist doch: woran liegts? Haben die Skandinavier ne Kopfpauschale?
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kwark
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Anmeldungsdatum: 04.06.2010
Beiträge: 48

Beitrag(#1481884) Verfasst am: 06.06.2010, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Wenn ich mal arbeitsunfähig krank bin (Husten, Schnupfen, Fieber, Durchfall, Erbrechen oder auch nur eines der Symptome), dann brauche ich zwar keine ärztliche Behandlung (das bekomme ich mit Hausmitteln wieder weg), aber ich benötige eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Und die bekomme ich vom arzt. Und dafür muß ich Praxisgebühr zahlen.


Ist ja wohl das Mindeste, wenn man schon die volle Lohnfortzahlung geniesst, oder?
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Sanne
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Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1481886) Verfasst am: 06.06.2010, 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

http://news.doccheck.com/de/article/189462-deutsche-gehen-immer-oefter-zum-arzt/
Zitat:
Die Deutschen gehen immer häufiger zum Arzt, werden aber oft in wenigen Minuten abgefertigt. Im Schnitt suchte jeder gesetzlich Versicherte 18,1 Mal im Jahr einen niedergelassenen Arzt auf, wie aus einem Arztreport der Barmer hervorgeht.
«Natürlich betrachten wir die Arztrennerei als problematisch», sagte der Barmer GEK-Vizechef Rolf-Ulrich Schlenker. Deutschland nehme international eine Spitzenposition ein. Angesichts der hohen Zahl blieben jeweils nur acht Minuten Beratungs- und Behandlungszeit. Jeder der knapp 150 000 niedergelassenen Ärzte hatte im Schnitt 45 Patienten pro Werktag im Sprechzimmer.

«Die Patienten hätten lieber längere Kontaktzeiten», sagte der Sozialmediziner Friedrich-Wilhelm Schwartz, dessen hannoversches Forschungsinstitut ISEG den Bericht erstellte

...
In anderen Ländern gehen die Menschen weit seltener zum Arzt, werden aber viel eingehender behandelt, wie Schwartz erläuterte. In Schweden sei es knapp dreimal im Jahr, in Belgien, Dänemark, Frankreich, Österreich und Polen rund siebenmal. Allerdings seien die Zahlen aus statistischen Gründen nur eingeschränkt vergleichbar.

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kwark
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Anmeldungsdatum: 04.06.2010
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Beitrag(#1481889) Verfasst am: 06.06.2010, 18:48    Titel: Re: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:

Die Frage ist doch: woran liegts? ...


Ich denke es liegt daran, dass die Deutschen wesentlich zu oft zum Arzt rennen (Ärzte nennen dies Flatratementalität).

Mo. hat folgendes geschrieben:
Haben die Skandinavier ne Kopfpauschale?


Aber hallo: http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/skandinavien-reformvorbild-fuer-deutschland-153878/2/

Und bevor sich hier irgendwer sozialromantisch aufregt: Zählt ist, was hinterher dabei rauskommt: Ist der Mensch in einer Gesellschaft, die mehr Praxisgebühr bezahlt wirklich kränker oder nicht? Das ist hier die Frage!
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Spartacus Leto
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Anmeldungsdatum: 27.08.2005
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Beitrag(#1481890) Verfasst am: 06.06.2010, 18:49    Titel: Re: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

kwark hat folgendes geschrieben:

Geldmangel in Deutschland Geschockt


Das ist kein Grund die Qualität oder Zugänglichkeit der Ärztlichen oder Medizinischen Versorgung zu beschneiden.

Wir haben vielmehr einen Grund eine Gesellschaft, die dies als akzeptablen Grund ansieht zu entsorgen und durch eine menschliche zu ersetzen.
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Ilmor
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Beitrag(#1481892) Verfasst am: 06.06.2010, 18:51    Titel: Re: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

kwark hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Vor allem das mit der "besseren Steuerung der Patienten", die sich die "Arbeitgeber" wünschen, hat so einen Orwell-Touch. ... All dies hat mit einer weiteren Privatisierung öffentlicher Dienste zu tun.


Nunja, Tatsache ist, dass nicht jeder Praxisbesuch unbedingt notwenig ist. 90% der Deutschen scheinen pro Jahr einen Arzt aufzusuchen (wozu?) und im bundesdeutschen Durchschnitt wird 16 mal der Arzt aufgesucht (heilandsäckle!): http://www.gesundheitswirtschaft.info/content/view/2231/417/

Skandinavier z.B. rennen wesentlich seltener (3x/a hab ich wo gelesen) zum Arzt und leben tendenziell sogar länger. Unnötige Praxisbesuche schaden der Allgemeinheit und das Verhalten ist unsolidarisch.

Wie soll man da deiner Meinung nach gegensteuern?


Lieber einmal zu oft zum Arzt rennen als einmal zu selten. Schulterzucken
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Spartacus Leto
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Anmeldungsdatum: 27.08.2005
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Beitrag(#1481894) Verfasst am: 06.06.2010, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
http://news.doccheck.com/de/article/189462-deutsche-gehen-immer-oefter-zum-arzt/
Zitat:
Die Deutschen gehen immer häufiger zum Arzt, werden aber oft in wenigen Minuten abgefertigt. Im Schnitt suchte jeder gesetzlich Versicherte 18,1 Mal im Jahr einen niedergelassenen Arzt auf, wie aus einem Arztreport der Barmer hervorgeht.
«Natürlich betrachten wir die Arztrennerei als problematisch», sagte der Barmer GEK-Vizechef Rolf-Ulrich Schlenker. Deutschland nehme international eine Spitzenposition ein. Angesichts der hohen Zahl blieben jeweils nur acht Minuten Beratungs- und Behandlungszeit. Jeder der knapp 150 000 niedergelassenen Ärzte hatte im Schnitt 45 Patienten pro Werktag im Sprechzimmer.

«Die Patienten hätten lieber längere Kontaktzeiten», sagte der Sozialmediziner Friedrich-Wilhelm Schwartz, dessen hannoversches Forschungsinstitut ISEG den Bericht erstellte

...
In anderen Ländern gehen die Menschen weit seltener zum Arzt, werden aber viel eingehender behandelt, wie Schwartz erläuterte. In Schweden sei es knapp dreimal im Jahr, in Belgien, Dänemark, Frankreich, Österreich und Polen rund siebenmal. Allerdings seien die Zahlen aus statistischen Gründen nur eingeschränkt vergleichbar.


Die Ärzte haben zuwenig Zeit für ihre Patienten? Dann brauchen wir wohl mehr Ärzte.
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Beitrag(#1481895) Verfasst am: 06.06.2010, 18:54    Titel: Re: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

kwark hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Vor allem das mit der "besseren Steuerung der Patienten", die sich die "Arbeitgeber" wünschen, hat so einen Orwell-Touch. ... All dies hat mit einer weiteren Privatisierung öffentlicher Dienste zu tun.


Nunja, Tatsache ist, dass nicht jeder Praxisbesuch unbedingt notwenig ist. 90% der Deutschen scheinen pro Jahr einen Arzt aufzusuchen (wozu?) und im bundesdeutschen Durchschnitt wird 16 mal der Arzt aufgesucht (heilandsäckle!): http://www.gesundheitswirtschaft.info/content/view/2231/417/

Skandinavier z.B. rennen wesentlich seltener (3x/a hab ich wo gelesen) zum Arzt und leben tendenziell sogar länger. Unnötige Praxisbesuche schaden der Allgemeinheit und das Verhalten ist unsolidarisch.

Wie soll man da deiner Meinung nach gegensteuern?


Es gibt in Skandinavien (Finnland, Schweden) Facharztbehandlungen vornehmlich im Krankenhaus, was wegen der vielfältigeren Ausstattung eine bessere Versorgungsqualität garantiert als etwa in Deutschland, wo die Facharztbehandlung oft in einer Einzelpraxis stattfindet, was wiederum konsularische Überweisungen erfordert.

Es ist leicht einsichtig, dass dadurch in Skandinavien die Zahl der notwendigen Arztbesuche geringer ist.

Aus der Arztdichte allein würde ich die Arztbesuche nicht ableiten. Die Arztdichte ist in Deutschland auch in einigen Regionen eher zu dünn und für Alte und/oder Behinderte eine Katastrophe.

Man beginnt hier in Deutschland langsam, Medizinische Versorgungszentren aufzubauen und die ambulante Versorgung im Krankenhaus auszuweiten. Das ist ein richtiger Weg.

Aber solange die Strukturen noch nicht so sind, würde ich das nicht den Patienten anlasten. Wenn diese aufgrund der Strukturen auf häufigere Arztbesuche angewiesen sind, dann sollte man sie nicht dafür auch noch bestrafen und ihnen noch mehr Geld aus der Tasche ziehen als ohnehin schon.

Wie gesagt, der Ansatz der Kopfpauschale ist Ausdruck neoliberaler fixer Ideen in den Köpfen ewiggestriger Konservativer, denen nichts anderes einfällt, als immer höhere Gebühren zu erheben, anstatt angemessene Versorgungsstrukturen zu schaffen, die dann allen - wie Spartacus Leto schon sagt - zur freien Verfügung stehen ...-!

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Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 06.06.2010, 18:58, insgesamt 2-mal bearbeitet
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kwark
Nihilistischer Positivist



Anmeldungsdatum: 04.06.2010
Beiträge: 48

Beitrag(#1481896) Verfasst am: 06.06.2010, 18:54    Titel: Re: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Lieber einmal zu oft zum Arzt rennen als einmal zu selten. Schulterzucken


Wenn Du es selbst bezahlst gerne, wenn ich es bezahlen soll, dann geh im Zweifel lieber arbeiten Sehr glücklich
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1481898) Verfasst am: 06.06.2010, 18:59    Titel: Re: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

kwark hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Lieber einmal zu oft zum Arzt rennen als einmal zu selten. Schulterzucken


Wenn Du es selbst bezahlst gerne, wenn ich es bezahlen soll, dann geh im Zweifel lieber arbeiten Sehr glücklich


Tja, da unterscheiden sich wohl unsere Ansichten. Ich zum Beispiel möchte nicht in einem Land leben, wo Menschen an Krebs sterben, weil ihnen eine Voruntersuchung zu teuer war.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1481902) Verfasst am: 06.06.2010, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

ich zahle meine arztrechnungen in aller regel selbst.

aus disem blickwinkel erscheinen einem 10 euro praxisgebuehr pro quartal oder 5 euro pro arztbesuch voellig vernachlaessigbar.
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Keller
last neoliberal standing and car of the year 1983!



Anmeldungsdatum: 30.11.2006
Beiträge: 1411

Beitrag(#1481903) Verfasst am: 06.06.2010, 19:08    Titel: Re: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
kwark hat folgendes geschrieben:

Geldmangel in Deutschland Geschockt


Das ist kein Grund die Qualität oder Zugänglichkeit der Ärztlichen oder Medizinischen Versorgung zu beschneiden.

Wir haben vielmehr einen Grund eine Gesellschaft, die dies als akzeptablen Grund ansieht zu entsorgen und durch eine menschliche zu ersetzen.


Ist es auch dir nicht ein bißchen arg wohlfeil, bei jedem realpolitischen Problem ein neues Gesellschaftsmodell als Lösung anzubieten? Dass du das anstrebst sei dir ja unbenommen, aber stell dich mal bitte der Realität: weder FDP, CDU, CSU, SPD, Grüne und auch die Linke werden es dir liefern. Auch eine Revolution ist für die nächsten 15 Jahre nicht zu erwarten und somit wird auch unser Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell so schnell nicht überwunden werden, ganz unabhängig davon, ob man das für erstrebenswert hält oder nicht. Fakt ist: wir leben in einer Marktwirtschaft und unser Gesundheitssystem finanzieren wir in erster Linie über den Faktor Arbeit. Und jetzt bist du dran, einen Vorschlag zu unterbreiten, wie sich das Gesundheitswesen so lange zu akzeptablen Bedingungen finanzieren lässt, bis du die von dir angestrebten politischen Umwälzungen umgesetzt hast.

Und komm mir bitte nicht damit, dass du nix verbessern willst, um keinen Druck vom Kessel zu nehmen, der zur Revolution führt. Das zählt nicht.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1481908) Verfasst am: 06.06.2010, 19:17    Titel: Re: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

kwark hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:

Die Frage ist doch: woran liegts? ...


Ich denke es liegt daran, dass die Deutschen wesentlich zu oft zum Arzt rennen (Ärzte nennen dies Flatratementalität).

So ist es!
In Belgien zahlt man erst mal, wenn man zum Arzt geht.
Man bekommt das Geld später mal zurück, zumindest das meiste, aber so weiß man wenigstens, daß es Geld kostet.
Hier in Deutschland geht man zum Arzt. Ach, daß gefällt mir gar nicht, was der erzählt. Gehe ich doch mal zum nächsten. Kostet ja sowieso nichts.
In den Niederlanden gibts nicht mal freie Arztwahl. Man hat den Arzt zu nehmen, in wessen Bezirk man wohnt. Wenn der nicht weiter kommt, überweist der einem weiter.
Im übrigen haben die Niederländer in etwa 10 % der Medikamentenangebote als in Deutschland.
Schaut bitte die Statistiken an. In welche Länder sterben Menschen woran.
Gehts die Patienten in Deutschland diesbezüglich besser? Wir hier weniger gestorben? ist das Durschnitliche Sterbealter der Menschen höher, als in den Nachbarländer? nie im Leben.

Wenn hier aber eine, das Gesundheidssystem reformieren will, schreien alle ganz laut.
Jede Reform ist besser, als es so zu lassen wie es ist.
Es ist zu teuer für was es bringt.
Und die Patienten sollen ruhig mittbekommen, daß es teuer ist.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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kwark
Nihilistischer Positivist



Anmeldungsdatum: 04.06.2010
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Beitrag(#1481910) Verfasst am: 06.06.2010, 19:17    Titel: Re: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Es gibt in Skandinavien (Finnland, Schweden) Facharztbehandlungen vornehmlich im Krankenhaus, was wegen der vielfältigeren Ausstattung eine bessere Versorgungsqualität garantiert als etwa in Deutschland, wo die Facharztbehandlung oft in einer Einzelpraxis stattfindet, was wiederum konsularische Überweisungen erfordert.

Es ist leicht einsichtig, dass dadurch in Skandinavien die Zahl der notwendigen Arztbesuche geringer ist.


Das hängt natürlich hin der Tat davon ab, wie Überweisungen gezählt werden, Dazu habe ich keine Daten anzubieten.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Aus der Arztdichte allein würde ich die Arztbesuche nicht ableiten.

Ich auch nicht, hängt sicherlich auch im wesentlichen von der Anspruchshaltung und den damit verbundenen Kosten für die "Patienten" ab.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Arztdichte ist in Deutschland auch in einigen Regionen eher zu dünn und für Alte und/oder Behinderte eine Katastrophe.

Wäre mal eine interessante Frage: Korreliert die Anzahl der Arztbesuche wirklich mit der Arztdichte? Die Frage ist empirisch zu beantworten.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beginnt hier in Deutschland langsam, Medizinische Versorgungszentren aufzubauen und die ambulante Versorgung im Krankenhaus auszuweiten. Das ist ein richtiger Weg.

Hat Vor- und Nachteile. Der angestellte Arzt im MVZ schafft im Durchschnitt 2/3 von dem, was eine freiberuflich Niedergelassener schafft. Ist halt der alte Effektivitätsunterschied zwischen Privat- und Staatswirtschaft Auf den Arm nehmen

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, der Ansatz der Kopfpauschale ist Ausdruck neoliberaler fixer Ideen in den Köpfen ewiggestriger Konservativer, denen nichts anderes einfällt, als immer höhere Gebühren zu erheben, anstatt angemessene Versorgungsstrukturen zu schaffen, die dann allen - wie Spartacus Leto schon sagt - zur freien Verfügung stehen ...


Ach weisst Du, ich schau mir halt lieber die Fakten an, anstatt Ideen anhand der Autorenschaft zu qualifizieren ...

Die Idee der Kopfpauschale ist für mich eigentlich nachvollziehbar: Die Krankenversicherung ist eine Versicherung, Punkt. Damit werden Risiken (einkommensunabhängig) abgesichert, nicht mehr und nicht weniger (wie Hausrat, Unfall etc. pp.). Der soziale Ausgleich erfolge - wie auch sonst in der Gesellschaft - über Steuern. Wozu also die Aufregung?
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Skeptiker
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Beitrag(#1481919) Verfasst am: 06.06.2010, 19:46    Titel: Re: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

kwark hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Aus der Arztdichte allein würde ich die Arztbesuche nicht ableiten.

Ich auch nicht, hängt sicherlich auch im wesentlichen von der Anspruchshaltung und den damit verbundenen Kosten für die "Patienten" ab.


Es hängt von vielen Faktoren ab. Da wäre z.B. das Honorarsystem, das die *sprechende Medizin* bestraft, dagegen das schnelle Rezept belohnt und damit weitere Probleme schafft, aber auch unzufriedene Patienten, die es dann bei anderen Ärzten versuchen.

Dies verweist auf die fehlende Qualität der Versorgung, wie gesagt. Und dadurch die steigende Quantität.

kwark hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Arztdichte ist in Deutschland auch in einigen Regionen eher zu dünn und für Alte und/oder Behinderte eine Katastrophe.

Wäre mal eine interessante Frage: Korreliert die Anzahl der Arztbesuche wirklich mit der Arztdichte? Die Frage ist empirisch zu beantworten.


Es gibt vielleicht eine angebotsinduzierte Nachfrage. Nur hat eben die Zahl der Arztbesuche womöglich auch andere Gründe. Der Zusammenhang könnte nur scheinbar bestehen.

kwark hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beginnt hier in Deutschland langsam, Medizinische Versorgungszentren aufzubauen und die ambulante Versorgung im Krankenhaus auszuweiten. Das ist ein richtiger Weg.

Hat Vor- und Nachteile. Der angestellte Arzt im MVZ schafft im Durchschnitt 2/3 von dem, was eine freiberuflich Niedergelassener schafft. Ist halt der alte Effektivitätsunterschied zwischen Privat- und Staatswirtschaft Auf den Arm nehmen


Was heisst hier "schafft"?

Und die Polyklinik der DDR war das nonplusultra. Was besseres gab's nie. Nicht umsonst haben einige Skandinavier auch das übernommen, neben dem Schulsystem.

kwark hat folgendes geschrieben:
Die Idee der Kopfpauschale ist für mich eigentlich nachvollziehbar: Die Krankenversicherung ist eine Versicherung, Punkt. Damit werden Risiken (einkommensunabhängig) abgesichert, nicht mehr und nicht weniger (wie Hausrat, Unfall etc. pp.). Der soziale Ausgleich erfolge - wie auch sonst in der Gesellschaft - über Steuern. Wozu also die Aufregung?


Der soziale Ausgleich wird immer zu gering ausfallen.

Eine Kopfpauschale, egal ob in Form eines Extrabeitrags, der Praxisgebühr oder des Zusatzbeitrags, ist ein Systembruch und führt in Richtung Privatisierung der Gesundheitsrisiken.

Dass es das in Belgien und anderen Ländern schon gibt,- ganz zu schweigen von den USA! -, ist doch kein Argument. Denn man soll sich nicht an den schlechtesten orientieren, sondern an den Besten ...-!

Skeptiker
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



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Beitrag(#1481920) Verfasst am: 06.06.2010, 19:46    Titel: Re: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
[
Und die Patienten sollen ruhig mittbekommen, daß es teuer ist.
Und verrecken wenn sie sich es nicht leisten können zum Arzt zu gehen...
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Sanne
gives peas a chance.



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Beitrag(#1481928) Verfasst am: 06.06.2010, 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

kwark hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Wenn ich mal arbeitsunfähig krank bin (Husten, Schnupfen, Fieber, Durchfall, Erbrechen oder auch nur eines der Symptome), dann brauche ich zwar keine ärztliche Behandlung (das bekomme ich mit Hausmitteln wieder weg), aber ich benötige eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Und die bekomme ich vom arzt. Und dafür muß ich Praxisgebühr zahlen.


Ist ja wohl das Mindeste, wenn man schon die volle Lohnfortzahlung geniesst, oder?


Früher reichten dafür die Krankenkassen-Beiträge aus.

Überhaupt bedeutet die Praxisgebühr erhöhte Verwaltungskosten, es wäre für alle Beteiligten wirtschaftlicher, die Summe über die Kassenbeiträge einzuziehen.
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Sanne
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Beitrag(#1481938) Verfasst am: 06.06.2010, 20:16    Titel: Re: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Im übrigen haben die Niederländer in etwa 10 % der Medikamentenangebote als in Deutschland.
.


Ein Problem in Deutschland ist, daß jede Krankenkasse mit einem anderen Pharmahersteller Verträge hat (und mit einer anderen Klinik, nebenbei gesagt)

das führt täglich zu absurden Situationen.

Apothekerin: "mal sehen, Medikament xyz, das haben wir grad nur von Hexal und Ratiopharm und 1A Pharma, mal im Computer gucken ob die Krankenkasse abc das übernimmt... nein... das bräuchten wir von Hersteller sowieso... das muß ich ihnen bestellen, wir liefern es dann heute abend."
Ich: "das sind aber 13 km Fahrtstrecke für Sie, da ich eh schon in der Stadt bin, kann ich ja mal nachsehen, ob das in anderen Apotheken vorrätig ist."
Apothekerin: "OK, ich telefonier mal rum. [telefoniert mit zwei anderen apotheken] ... ja die Apotheke am markt hat es vorrätig."
Ich bedanke mich und hol das Medikament bei der Apotheke am Markt.

Wenn man bedenkt, daß die Apotheken da echt dasselbe Präparat von unterschiedlichen Herstellern auf Lager haben müssen bzw unötigerweise nachbestellen, hin- und hertelefonieren und überflüssige Auslieferungsfahrten unternehmen müssen --- ist echt der Wahnsinn. Wenn es sich um ein selten nachgefragtes Mittel gehandelt hätte, oder der stoff wegen überraschend großer Nachfrage mal vorübergehend ausverkauft ist --- aber die hatten das Zeugs ja in der Schublade, durften es bloß nicht hergeben Pillepalle
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AntagonisT
Master of Disaster



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Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#1481950) Verfasst am: 06.06.2010, 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:
AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Nachdem ich ~1 mal im Jahr zum Arzt gehe, wäre das gar nicht so schlecht zwinkern

Da ändert sich dann kaum was. Ob du nun 10 oder 5 Euro zahlst....
Aber was ist mit chronisch Kranken, gerne auch alte Menschen, die regelmäßig zum Arzt müssen?


Menschen, die wegen der selben Krankheit mehrmals zum Arzt müssen, sollten natürlich nur einmal zahlen.

Und gerade die alten Menschen nutzen das System aus, hocken jede Woche im Wartezimmer, weil der Arzt "ja immer so gut zuhört". Und haben eigentlich gar nix.
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vrolijke
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Moderator



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Beitrag(#1481954) Verfasst am: 06.06.2010, 20:25    Titel: Re: Die Kopfpauschale und ihre verschiedenen Formen Antworten mit Zitat

Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
[
Und die Patienten sollen ruhig mittbekommen, daß es teuer ist.
Und verrecken wenn sie sich es nicht leisten können zum Arzt zu gehen...


Blödsinn Pillepalle wo ist denn eine gestorben, weil er kein Geld für den Arzt hatte.
Bitte nenne mir einen einzigen.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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