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Ich brauche einen Anti-Fußballthread
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1484976) Verfasst am: 13.06.2010, 11:13    Titel: Ich brauche einen Anti-Fußballthread Antworten mit Zitat

Ich finde Passivsport im allgemeinen eine Perversion und Passivsport, der über Lärmschutzregelungen steht, ein Verbrechen.

Und es hat eine sehr isolierende Wirkung, wenn man als einzige Frau unter männlichen Kollegen ist.
Nachdem ich beim Thema auch schon beim letztenmal nur geschwiegen habe, haben sie mich noch gefragt, ob ich nicht für die EM nach Wien fahre. Als ich fragte, was daran für mich attraktiv sein sollte, war die Antwort "Die Farben".

Klar, vollgekotzte Ubahnen, besoffene Männergruppen, Lärm die ganze Nacht. Aber die schönen bunten Farben. Ich wäre aus Wien *weggefahren*, wenn ich dortgewesen wäre.

Denselben Kollegen würde es im Traum nicht einfallen, begeistert über ihre Religion zu reden, und mich zu fragen, warum ich nicht zum internationalen Katholikentag fahre, weil dort so ein super Gruppengefühl ist.

Eco hat schon recht, wenn du Religionen oder Parteien kritisierst, findest du immer Leute, die auf deiner Seite sind oder zumindest Schadenfreude zeigen, aber wenn du Fußball kritisierst, dann stehen alle auf, und fragen, wie du nur so wenig Gruppengefühl haben kannst.
Wenn ich auf Nachfrage sagen würde, dass ich hoffe, dass Frankreich und Algerien so früh wie möglich ausscheiden, weil das die Störung meiner Nachtruhe minimiert, was glaubt ihr, was da los wäre?

Fußballfans sind die direkten Erben derjenigen, die die Soldaten in den Farben der Heimat in die Schlacht gejubelt haben.
_________________
Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Toasti
allseitig mit Möbiusbutter bestrichen



Anmeldungsdatum: 15.05.2006
Beiträge: 1026

Beitrag(#1484979) Verfasst am: 13.06.2010, 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

Deutschlaaaaaand ! ole ole ole
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Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1484981) Verfasst am: 13.06.2010, 11:17    Titel: Re: Ich brauche einen Anti-Fußballthread Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Fußballfans sind die direkten Erben derjenigen, die die Soldaten in den Farben der Heimat in die Schlacht gejubelt haben.


Na, dann sei doch froh, dass sie ihre Neigungen nun auf diese doch eher harmlose Art und Weise ausleben.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1484992) Verfasst am: 13.06.2010, 11:33    Titel: Re: Ich brauche einen Anti-Fußballthread Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Fußballfans sind die direkten Erben derjenigen, die die Soldaten in den Farben der Heimat in die Schlacht gejubelt haben.


Na, dann sei doch froh, dass sie ihre Neigungen nun auf diese doch eher harmlose Art und Weise ausleben.


Genau, und wenn ich dir ins Gesicht schlage, dann sei doch froh, dass ich dich nicht umbringe.

Glaubst du, dass Argument ist mir neu?

"Sei doch froh, dass er dich nur begrapscht hat. Das hätte viel schlimmer kommen können."
_________________
Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1484994) Verfasst am: 13.06.2010, 11:35    Titel: Re: Ich brauche einen Anti-Fußballthread Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Fußballfans sind die direkten Erben derjenigen, die die Soldaten in den Farben der Heimat in die Schlacht gejubelt haben.


Na, dann sei doch froh, dass sie ihre Neigungen nun auf diese doch eher harmlose Art und Weise ausleben.


Genau, und wenn ich dir ins Gesicht schlage, dann sei doch froh, dass ich dich nicht umbringe.

Glaubst du, dass Argument ist mir neu?

"Sei doch froh, dass er dich nur begrapscht hat. Das hätte viel schlimmer kommen können."
Auch wenn ich deine Fußballphobie teile - da biste wohl etwas übers Ziel hinausgeschossen.
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sehr gut
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1484998) Verfasst am: 13.06.2010, 11:38    Titel: Re: Ich brauche einen Anti-Fußballthread Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Denselben Kollegen würde es im Traum nicht einfallen, begeistert über ihre Religion zu reden, und mich zu fragen, warum ich nicht zum internationalen Katholikentag fahre, weil dort so ein super Gruppengefühl ist.

Also ich gestehe auch "Atheisten" ihre [Fussball,Technologie,...]-Religion zu. Sie brauchen ihre Religion auch nicht Religion zu nennen, diese Illusion lasse ich ihnen.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1485003) Verfasst am: 13.06.2010, 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

Dieser Thread verletzt meine religiösen Gefühle *heul*
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1485004) Verfasst am: 13.06.2010, 11:47    Titel: Re: Ich brauche einen Anti-Fußballthread Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Glaubst du, dass Argument ist mir neu?


Keine Ahnung, aber die These vom Fußball als Ersatzkrieg ist ja nu auch nicht gerade neu. Also erwarte auch keine origenellen Antworten.

esme hat folgendes geschrieben:
Genau, und wenn ich dir ins Gesicht schlage, dann sei doch froh, dass ich dich nicht umbringe.


Je nachdem, wie dein Charakter ist und was der Anlass unserer Streits war, wäre ich das vermutlich auch.


Zuletzt bearbeitet von Zumsel am 13.06.2010, 12:18, insgesamt einmal bearbeitet
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#1485010) Verfasst am: 13.06.2010, 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde sagen: Pech gehabt!

Lachen

sind ja nur 4 Wochen

Lachen Lachen
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“Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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Quetsche2000
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.02.2008
Beiträge: 780

Beitrag(#1485040) Verfasst am: 13.06.2010, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Huch, die Konkurrenz is auch schon da, huch
Geschockt
buuuuuuuuuuuuh
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Wer zum Unrecht schweigt, der fügt ein weiteres Unrecht hinzu!
Freiheit ist die Meinung des Andersdenkenden
http://glaubensportal.npage.de/
http://justizmuell.cms4people.de/index.html
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1485047) Verfasst am: 13.06.2010, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hier bricht sich wieder einmal der intellektuelle Fußball- und Proletenhass Bahn. Passivsport sei eine Perversion. Mit der gleichen Intelligenzleistung kann man folgende Sätze äußern: Romane lesen ist eine Perversion, denn man sollte selbst etwas erleben. Kunstwerke betrachten ist eine Perversion, denn man sollte selbst etwas Kreatives schaffen. Pornos anschauen ist eine Perversion, denn man sollte selbst rammeln.

Zugegeben: nicht alles, was auf dem Platz entscheidend ist, mag höchste künstlerische Ansprüche erfüllen, Sport ist nicht mehr und nicht weniger Unterhaltung - doch gibt es Tore und Spielzüge, die ästhetische Gefühle befriedigen, man sei an Maradonas Halbfinaltor gegen England 1986 erinnert. Ein Tanz auf dem Rasen. Die Pässe eines Messi, die Freistoßtore eines Ronaldo, die Dribblings eines Robben lassen einem das Herz aufgehen und machen glücklich. Aber wahrscheinlich nur die falschen Leute? Proleten, die dumm vor sich hin grölen und sich zusaufen, den Gegner mit fiesen Sprüchen und schrägen Liedern niedermachen? Niemand mag solche Typen. Aber sind alle Fußballfans so? Nein.

Ich musste schon böse Blicke und gehässige Bemerkungen einstecken als ich wagte zu behaupten: Holland wird Weltmeister. Es mag sein, nationalpsychologisch gesehen, dass die primitive Konkurrenz zwischen Ländern (d.h. Kollektiven fremder Menschen) in sportlicher Rivalität sublimiert wird, als Kriegsersatz. Das ist aber nur ein gewagter, einseitiger, negativer Blick auf den Fußball, der auch Menschen zusammenführt, die sich nach dem Spiel friedlich bei einem Bier oder, für Intellektuelle, bei einem Wein, zusammensetzen und das Leben feiern (oh je!). Dass sich die häßliche Fratze des Kapitalismus in einigen "Fans" widerspiegelt, worunter mancher Mensch mitunter zu leiden hat, ist nicht die Schuld des Sportes.
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1485058) Verfasst am: 13.06.2010, 13:05    Titel: Re: Ich brauche einen Anti-Fußballthread Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich musste schon böse Blicke und gehässige Bemerkungen einstecken als ich wagte zu behaupten: Holland wird Weltmeister. Es mag sein, nationalpsychologisch gesehen, dass die primitive Konkurrenz zwischen Ländern (d.h. Kollektiven fremder Menschen) in sportlicher Rivalität sublimiert wird, als Kriegsersatz.


Wenn ich mir die ganzen Deutschlandflaggen hier anschaue, hab ich eigentlich wenig Grund an dieser These zu Zweifeln. Fußball zeigt jedenfalls ganz deutlich, wieviel Nationalismus in unserer Gesellschaft immernoch präsent ist Erbrechen

Zitat:
Hier bricht sich wieder einmal der intellektuelle Fußball- und Proletenhass Bahn.


Wenn Du den Proletenhass streichst könnt ich zustimmen, wobei ich mir nicht sicher bin was das mit intellektuell zu tun hat? Ich finde an solchen Reflexen auch nichts per Se schlimmes; es gibt nunmal Dinge die hassenswert sind, warum sollte man sie dann nicht hassen?
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Kowei
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Anmeldungsdatum: 09.03.2010
Beiträge: 487

Beitrag(#1485061) Verfasst am: 13.06.2010, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

Fußball ist nun mal ein barbarischer Sport. Es begann alles als in England einige Verrückte nach abgeschlagenen Köpfen traten. Daneben gebrauchte man auch Kuhblasen, die man mit Füßen in die Mitte des anderen Dorfes trat.
Zitat:

Geschichte des Fußballs

Von den Anfängen bis zur Festschreibung der Regeln im 19. Jahrhundert war es ein rohes Spiel und keineswegs gefahrlos. Die offene Mannschaftsstärke ließ Streit zwischen Dörfern - unter dem Deckmantel des Spiels - oftmals zur anarchischen Massenschlägerei mutieren. Der Brauch, die Waffen für die Dauer des Spiels nicht abzulegen, führte zu vielen Todesfällen.

http://www.humboldtgesellschaft.de/inhalt.php?name=fussball


Dieses Spiel war also schon immer eher etwas für verohte Leute, worüber man aber solange die WM läuft besser schweigen sollte, willl man nicht den Volkszorn auf sich ziehen. In dieser Zeit tarnt man sich am besten dadurch, dass man einfach mit jubelt und mit jammert, wenn die anderen dies auch tun, denn es nützt gar nichts für ein wahres Wort über den Fußballl den Heldentod zu sterben?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1485062) Verfasst am: 13.06.2010, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Hier bricht sich wieder einmal der intellektuelle Fußball- und Proletenhass Bahn. Passivsport sei eine Perversion. Mit der gleichen Intelligenzleistung kann man folgende Sätze äußern: Romane lesen ist eine Perversion, denn man sollte selbst etwas erleben. Kunstwerke betrachten ist eine Perversion, denn man sollte selbst etwas Kreatives schaffen. Pornos anschauen ist eine Perversion, denn man sollte selbst rammeln.


Ich glaube, esme stört es weniger, dass es sowas gibt. Sondern der vom sozialen Umfeld (hier ihren Kollegen) vorgetragene Anspruch, dass man bei sowas gefälligst mitzumachen habe.

Das ist in der Tat nicht viel weniger lästig als der Anspruch, religiös sein zu müssen. Wenn das Umfeld dann noch so drauf ist wie analog in einem niederbarischen Bergdorf, dann nervt das ungemein.

Mein Vater ist seit über 50 Jahren im Fußballverein. Mein Bruder hat die Trainer-A-Lizenz und hat schon Frauenbundesligistinnen trainiert. Ich habe Sport Leistungskurs gemacht und ebenfalls ein paar Jahre im Verein Fußball gespielt und in der Freizeit aufm Bolzplatz viele Jahre mit einem späteren Bundesligaprofi.

Es ist also keineswegs so, dass ich Fußball hassen würde oder mich prinzipiell nicht dafür interessieren würde.

Aber auch mir geht der ganze Hype um den kommerziellen Sport manchmal auf den Sack. Von mir aus kann jeder jedes WM-Spiel live sehen, bei Tipprunden mitmachen (mach ich ja aus Spaß auch, leider sehr erfolglos), die Geburtstage aller Fußballprofis auswendig lernen etc.

Man möge doch aber jene, die damit partout nichts anfangen können oder wollen, mit dem Thema in Ruhe lassen.
Und es gibt tatsächlich welche, die da auf quasireligiöse Art fanatisch, missionierend sind und das nicht kapieren wollen.

Ich kannte das bisher zwar nur aus reinen Männerrunden, aber was Esme da im Eingangsbeitrag schildert, lässt mich stark vermuten, dass ihre männlichen Kollegen echt extrem sind. Dass sie dann etwas übers Ziel rausschießt und Passivsport so runtermacht, ist doch vollkommen verständlich, zumal den Part mit der Lärmbelästigung - der ist wirklich wahr.
Ich hab mal in Nachtschicht gearbeitet und konnte tagsüber nicht schlafen, weil die bekloppten Fußballfans einen Riesenlärm machten - und ich hab eigentlich einen sehr festen Schlaf; normaler tagesüblicher Lärm wie z. B. Rasenmäher haben mich nicht irritieren können.
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#1485063) Verfasst am: 13.06.2010, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Für die deutsche Mannschaft sein = Nationalismus - du hast sie doch nicht mehr alle! Lachen
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
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Beitrag(#1485065) Verfasst am: 13.06.2010, 13:18    Titel: Re: Ich brauche einen Anti-Fußballthread Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich musste schon böse Blicke und gehässige Bemerkungen einstecken als ich wagte zu behaupten: Holland wird Weltmeister. Es mag sein, nationalpsychologisch gesehen, dass die primitive Konkurrenz zwischen Ländern (d.h. Kollektiven fremder Menschen) in sportlicher Rivalität sublimiert wird, als Kriegsersatz.


Wenn ich mir die ganzen Deutschlandflaggen hier anschaue, hab ich eigentlich wenig Grund an dieser These zu Zweifeln. Fußball zeigt jedenfalls ganz deutlich, wieviel Nationalismus in unserer Gesellschaft immernoch präsent ist Erbrechen

Zitat:
Hier bricht sich wieder einmal der intellektuelle Fußball- und Proletenhass Bahn.


Wenn Du den Proletenhass streichst könnt ich zustimmen, wobei ich mir nicht sicher bin was das mit intellektuell zu tun hat? Ich finde an solchen Reflexen auch nichts per Se schlimmes; es gibt nunmal Dinge die hassenswert sind, warum sollte man sie dann nicht hassen?


Das hat mit meinem Intellektuellenhass zu tun zwinkern nunja, es war lange Zeit üblich, in intellektuellen Kreisen oder solchen, die sich dafür hielten, verächtlich auf den Fußball (den Sport an sich) herabzublicken, auch wegen der weiter oben erwähnten Kriegsersatzhypothese. Das hat sich aber mittlerweile schon geändert. Ich bin begeisterter Leser der Zeitschrift "11 Freunde", die einen sympathischen Einblick in die Fußball-Kultur gibt, weit weg vom Schlaaand-Gegröhle, das man natürlich hassen darf.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1485066) Verfasst am: 13.06.2010, 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Für die deutsche Mannschaft sein = Nationalismus - du hast sie doch nicht mehr alle! Lachen


Fast alle mir bekannten Fußballfans sind für die deutsche Nationalmanschaft weil es eben die deutsche Nationalmannschaft ist, diese Denke ist nunmal Nationalismus pur.


Zuletzt bearbeitet von Danol am 13.06.2010, 13:25, insgesamt einmal bearbeitet
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1485069) Verfasst am: 13.06.2010, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Hier bricht sich wieder einmal der intellektuelle Fußball- und Proletenhass Bahn. Passivsport sei eine Perversion. Mit der gleichen Intelligenzleistung kann man folgende Sätze äußern: Romane lesen ist eine Perversion, denn man sollte selbst etwas erleben. Kunstwerke betrachten ist eine Perversion, denn man sollte selbst etwas Kreatives schaffen. Pornos anschauen ist eine Perversion, denn man sollte selbst rammeln.


Ich glaube, esme stört es weniger, dass es sowas gibt. Sondern der vom sozialen Umfeld (hier ihren Kollegen) vorgetragene Anspruch, dass man bei sowas gefälligst mitzumachen habe.

Das ist in der Tat nicht viel weniger lästig als der Anspruch, religiös sein zu müssen. Wenn das Umfeld dann noch so drauf ist wie analog in einem niederbarischen Bergdorf, dann nervt das ungemein.

Mein Vater ist seit über 50 Jahren im Fußballverein. Mein Bruder hat die Trainer-A-Lizenz und hat schon Frauenbundesligistinnen trainiert. Ich habe Sport Leistungskurs gemacht und ebenfalls ein paar Jahre im Verein Fußball gespielt und in der Freizeit aufm Bolzplatz viele Jahre mit einem späteren Bundesligaprofi.

Es ist also keineswegs so, dass ich Fußball hassen würde oder mich prinzipiell nicht dafür interessieren würde.

Aber auch mir geht der ganze Hype um den kommerziellen Sport manchmal auf den Sack. Von mir aus kann jeder jedes WM-Spiel live sehen, bei Tipprunden mitmachen (mach ich ja aus Spaß auch, leider sehr erfolglos), die Geburtstage aller Fußballprofis auswendig lernen etc.

Man möge doch aber jene, die damit partout nichts anfangen können oder wollen, mit dem Thema in Ruhe lassen.
Und es gibt tatsächlich welche, die da auf quasireligiöse Art fanatisch, missionierend sind und das nicht kapieren wollen.

Ich kannte das bisher zwar nur aus reinen Männerrunden, aber was Esme da im Eingangsbeitrag schildert, lässt mich stark vermuten, dass ihre männlichen Kollegen echt extrem sind. Dass sie dann etwas übers Ziel rausschießt und Passivsport so runtermacht, ist doch vollkommen verständlich, zumal den Part mit der Lärmbelästigung - der ist wirklich wahr.
Ich hab mal in Nachtschicht gearbeitet und konnte tagsüber nicht schlafen, weil die bekloppten Fußballfans einen Riesenlärm machten - und ich hab eigentlich einen sehr festen Schlaf; normaler tagesüblicher Lärm wie z. B. Rasenmäher haben mich nicht irritieren können.


Deutsche, Österreicher und ähnliche Menschentypen beschweren sich ja auch liebend gerne über Kinderlärm. zwinkern Natürlich sollte man niemanden zur Fußballliebe zwingen, das Verhalten von esmes Kollegen ist gräßlich, aber das dann an meinem geliebten Sport auszulassen - das geht nicht...! Ich hab als Kind auch selbst gespielt und hab weder damals noch heute, diese extreme männlich-erotische Beziehung zum Fußball, die in orgasmatischen Grunzlauten endet, habe aber Verständnis für die Freude, die der Gewinn der eigenen Mannschaft haben kann, esme und Du ihr solltet froh sein, dass ihr nicht in der Türkei lebt, da wird vor Freude schon mal in die Luft geschossen... zwinkern
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Beitrag(#1485071) Verfasst am: 13.06.2010, 13:26    Titel: Re: Ich brauche einen Anti-Fußballthread Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Und es hat eine sehr isolierende Wirkung, wenn man als einzige Frau unter männlichen Kollegen ist.

Der Fussballwahn kotzt auch genug Männer an.
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Trish:(
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Kiki
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Wohnort: Ulm

Beitrag(#1485074) Verfasst am: 13.06.2010, 13:27    Titel: Re: Ich brauche einen Anti-Fußballthread Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Und es hat eine sehr isolierende Wirkung, wenn man als einzige Frau unter männlichen Kollegen ist.

Der Fussballwahn kotzt auch genug Männer an.


Jupp, gestern beim Sommerfest hatten wir einen Fernseher. Geguckt haben 3 Mädels.
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Wohnort: München

Beitrag(#1485079) Verfasst am: 13.06.2010, 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Für die deutsche Mannschaft sein = Nationalismus - du hast sie doch nicht mehr alle! Lachen


Fast alle mir bekannten Fußballfans sind für die deutsche Nationalmanschaft, weil es eben die deutsche Nationalmannschaft ist, diese Denke ist nunmal Nationalismus pur.


Ich bin auch für die deutsche Nationalmannschaft, weil sie die deutsche ist, hindert mich aber nicht daran, mich über Siege der Spanier, Franzosen oder Holländer genauso zu freuen. Ich kann mich noch lebhaft daran erinnern, wie ich 1998 die Franzosen bis zur Heiserkeit (vorm Fernseher!!!) nach vorne schrie... Als Deutschland rumpelfußballte unter Erich Ribbeck, war ich auch kein Fan der Mannschaft. Derzeit macht der deutsche Fußball wieder Spaß und wenn sie früh scheitern, werd ich auch traurig sein.
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Beitrag(#1485081) Verfasst am: 13.06.2010, 13:32    Titel: Re: Ich brauche einen Anti-Fußballthread Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Und es hat eine sehr isolierende Wirkung, wenn man als einzige Frau unter männlichen Kollegen ist.

Der Fussballwahn kotzt auch genug Männer an.


Österreicher spielen ja auch keinen guten Fußball Auf den Arm nehmen
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1485083) Verfasst am: 13.06.2010, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:


Deutsche, Österreicher und ähnliche Menschentypen beschweren sich ja auch liebend gerne über Kinderlärm.



Eben, das ist das Beknackte. Der ist nämlich im Gegensatz zu Lärm von Fußballfans hinzunehmen.

Übrigens wohne ich direkt gegenüber einer Schule und in einer Wohnanlage mit einigen Kindern (abgesehen davon dass ich selbst eines hab). Die machen vom Pegel her bedeutend weniger Lärm als Fußballfans; jedenfalls wenn Deutschland in Pflichtspielen spielt.
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Kiki
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 15062
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Beitrag(#1485085) Verfasst am: 13.06.2010, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:


Deutsche, Österreicher und ähnliche Menschentypen beschweren sich ja auch liebend gerne über Kinderlärm.



Eben, das ist das Beknackte. Der ist nämlich im Gegensatz zu Lärm von Fußballfans hinzunehmen.

Übrigens wohne ich direkt gegenüber einer Schule und in einer Wohnanlage mit einigen Kindern (abgesehen davon dass ich selbst eines hab). Die machen vom Pegel her bedeutend weniger Lärm als Fußballfans; jedenfalls wenn Deutschland in Pflichtspielen spielt.


Also die Kinners hier bei der Schule wo ich wohne sind arg nervig, wenn ich morgens in Ruhe schlafen will ^^"

edit: Und die Schulglocke geht gefühlte 5Minuten lang.
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Anmeldungsdatum: 21.07.2003
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Wohnort: Avaricum

Beitrag(#1485089) Verfasst am: 13.06.2010, 13:40    Titel: Re: Ich brauche einen Anti-Fußballthread Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Ich finde Passivsport im allgemeinen eine Perversion und Passivsport, der über Lärmschutzregelungen steht, ein Verbrechen.

Und es hat eine sehr isolierende Wirkung, wenn man als einzige Frau unter männlichen Kollegen ist.
Nachdem ich beim Thema auch schon beim letztenmal nur geschwiegen habe, haben sie mich noch gefragt, ob ich nicht für die EM nach Wien fahre. Als ich fragte, was daran für mich attraktiv sein sollte, war die Antwort "Die Farben".

Klar, vollgekotzte Ubahnen, besoffene Männergruppen, Lärm die ganze Nacht. Aber die schönen bunten Farben. Ich wäre aus Wien *weggefahren*, wenn ich dortgewesen wäre.

Denselben Kollegen würde es im Traum nicht einfallen, begeistert über ihre Religion zu reden, und mich zu fragen, warum ich nicht zum internationalen Katholikentag fahre, weil dort so ein super Gruppengefühl ist.

Eco hat schon recht, wenn du Religionen oder Parteien kritisierst, findest du immer Leute, die auf deiner Seite sind oder zumindest Schadenfreude zeigen, aber wenn du Fußball kritisierst, dann stehen alle auf, und fragen, wie du nur so wenig Gruppengefühl haben kannst.
Wenn ich auf Nachfrage sagen würde, dass ich hoffe, dass Frankreich und Algerien so früh wie möglich ausscheiden, weil das die Störung meiner Nachtruhe minimiert, was glaubt ihr, was da los wäre?

Fußballfans sind die direkten Erben derjenigen, die die Soldaten in den Farben der Heimat in die Schlacht gejubelt haben.


Prima, da sind wir ja schon mindestens zwei, denen der ganze Hype auf den keks geht Cool

Wobei ich die Fußballfans eher mit dem Publikum der antiken Amphitheater (panem et circenses...) und die Bällchentreter mit modernen Gladiatoren gleichsetzen würde. Mit den Augen rollen

Bei der letzten Rugby-WM ging's zivilisierter zu.... dies nur mal so am Rande bemerkt (ist aber auch nicht dasselbe Publikum)
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"He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
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AdvocatusDiaboli
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Wohnort: München

Beitrag(#1485090) Verfasst am: 13.06.2010, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:


Deutsche, Österreicher und ähnliche Menschentypen beschweren sich ja auch liebend gerne über Kinderlärm.



Eben, das ist das Beknackte. Der ist nämlich im Gegensatz zu Lärm von Fußballfans hinzunehmen.

Übrigens wohne ich direkt gegenüber einer Schule und in einer Wohnanlage mit einigen Kindern (abgesehen davon dass ich selbst eines hab). Die machen vom Pegel her bedeutend weniger Lärm als Fußballfans; jedenfalls wenn Deutschland in Pflichtspielen spielt.


Ja, aber die Frustballfans machen weniger Lärm als Artilleriekanonen, wenn Deutschland mal wieder Weltkrieg spielt... zynisches Grinsen Also mecker doch nicht, bei dem bisserl Lärm... keine Angst, ich trage nicht dazu bei zwinkern
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Wolf
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Beitrag(#1485094) Verfasst am: 13.06.2010, 13:49    Titel: Re: Ich brauche einen Anti-Fußballthread Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:

Bei der letzten Rugby-WM ging's zivilisierter zu.... dies nur mal so am Rande bemerkt (ist aber auch nicht dasselbe Publikum)

"Rugby is a game for barbarians played by gentlemen. Football is a game for gentlemen played by barbarians.".
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Trish:(
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Evilbert
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Beitrag(#1485098) Verfasst am: 13.06.2010, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, ein Gutes haben die Vuvuzelas, die ich jetzt aus den Nachbarwohnungen vernehme ja: ich kann jetzt meine (alte und laute) Waschmaschine starten, ohne dass sich jemand beschweren wird. Mr. Green
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astarte
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Beitrag(#1485099) Verfasst am: 13.06.2010, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Hier bricht sich wieder einmal der intellektuelle Fußball- und Proletenhass Bahn. Passivsport sei eine Perversion. Mit der gleichen Intelligenzleistung kann man folgende Sätze äußern: Romane lesen ist eine Perversion, denn man sollte selbst etwas erleben. Kunstwerke betrachten ist eine Perversion, denn man sollte selbst etwas Kreatives schaffen. Pornos anschauen ist eine Perversion, denn man sollte selbst rammeln.

Jo. Aber genauso beknackt ist der Versuch das Verhalten andersrum, also dass man damit nix anfangen kann, irgendwie als nicht normal hinzustellen und zu nerven. Wer nun in eine intolerante Gruppe der anderen gerät ist immer gearscht. Problem ist weder Fußballfan sein oder Fußballnichtversteher, sondern die Intoleranz.

Zitat:
Zugegeben: nicht alles, was auf dem Platz entscheidend ist, mag höchste künstlerische Ansprüche erfüllen, Sport ist nicht mehr und nicht weniger Unterhaltung - doch gibt es Tore und Spielzüge, die ästhetische Gefühle befriedigen, man sei an Maradonas Halbfinaltor gegen England 1986 erinnert. Ein Tanz auf dem Rasen. Die Pässe eines Messi, die Freistoßtore eines Ronaldo, die Dribblings eines Robben lassen einem das Herz aufgehen und machen glücklich. Aber wahrscheinlich nur die falschen Leute? Proleten, die dumm vor sich hin grölen und sich zusaufen, den Gegner mit fiesen Sprüchen und schrägen Liedern niedermachen? Niemand mag solche Typen. Aber sind alle Fußballfans so? Nein.

Das sehe ich auch so. Von Hooligans brauchen wir nicht reden, da dürften wir uns alle einig sein. Ich interessiere mich wenig für Fußball, gönne meinen Männern diesen aber von Herzen und schau jetzt auch mal mit. Schöne Spiele sind nett anzuschauen.

Zitat:
Ich musste schon böse Blicke und gehässige Bemerkungen einstecken als ich wagte zu behaupten: Holland wird Weltmeister. Es mag sein, nationalpsychologisch gesehen, dass die primitive Konkurrenz zwischen Ländern (d.h. Kollektiven fremder Menschen) in sportlicher Rivalität sublimiert wird, als Kriegsersatz. Das ist aber nur ein gewagter, einseitiger, negativer Blick auf den Fußball, der auch Menschen zusammenführt, die sich nach dem Spiel friedlich bei einem Bier oder, für Intellektuelle, bei einem Wein, zusammensetzen und das Leben feiern (oh je!). Dass sich die häßliche Fratze des Kapitalismus in einigen "Fans" widerspiegelt, worunter mancher Mensch mitunter zu leiden hat, ist nicht die Schuld des Sportes.

Gefettetes ja, das finde ich auch! Und ich gebs zu, ob lovely Lena von vielen Ländern ein Küsschen und viele Punkte geschickt kriegt, alle diesen gleichen doofen Tanz in den ganzen Ländern tanzen, oder die Fußballfans zusammen feiern, (Türken mit den türkischen und deutschen Mannschaften mit jubeln, Ich liebe es...) der Spaß der da doch auch länderübergreifend aneinander gehabt wird, das rührt mich echt an.... Weinen

Und das unterstrichene kotzt mich an.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1485103) Verfasst am: 13.06.2010, 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Dass sich die häßliche Fratze des Kapitalismus in einigen "Fans" widerspiegelt, worunter mancher Mensch mitunter zu leiden hat, ist nicht die Schuld des Sportes.

Und das unterstrichene kotzt mich an.


Wobei auch das etwas positives hat. Es gibt nämlich zunehmend und schon etwas länger Bemühungen im Sport, gerade beim Fußball, diese Scheisse zu unterbinden. Und mit diesen Bemühungen gibt es auch - ich würde es mal Mitnahmeeffekte nennen, weil die "normalen" Fans durch sowas auch für den Alltag sensibilisiert werden.

An dieser Stelle also von meiner Seite hiermit auch mal ein Teillob auf den "Passivsport", den ich eigentlich meist eher zu kritisieren neige.
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