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Antidepressiva wirkungsloser und gefährlicher als gedacht
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#148755) Verfasst am: 11.07.2004, 17:30    Titel: Antworten mit Zitat

EwS hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:

Das hast du jetzt hoffentlich nicht auf mich bezogen. Geschockt Ich habe nur eine Einstellung beschrieben.

Nein nein ; ) Eben nur auf die Einstellung, sorry falls ich das undeutlich ausgedrückt habe.


Dann bin ich beruhigt. Smilie

Zitat:
HeikeN hat folgendes geschrieben:
Mir erscheint das so, als ob man die Fähigkeit verloren hat, Wertigkeiten zu vergeben (um manches kümmert man sich halt erst später) und "für den Moment nicht benötigtes" nicht ausfiltern kann.

Wenn man es vererbt bekommt, kann ich mir vorstellen - dass man so eine Fähigkeit niemals hatte.


Ist es denn aber nicht eher so, dass man bestenfalls eine verstärkte Veranlagung erkennen kann? Am Kopf kratzen

Zitat:
Und es sich anzulernen, ist vorallem für Depressive ein Ding der Unmöglichkeit. Ein rießen Berg, den man sich nicht traut [nicht kann, nicht die Kraft dazu aufbringen kann] zu besteigen.


Ja, ich weiß. Es würde zu sehr in private Bereiche gehen, wenn ich dazu jetzt etwas sagen würde (ich schildere ja nur Beobachtungen bei einer anderen Person). Das möchte ich also nicht.

Zitat:
Zitat:
Scheinbar ist es wohl so, dass man keinerlei bewussten Einfluss mehr auf das hat, was da über einen hereinbricht.

Glaube ich auch. Man könnte es auch "Bewusstloses Leben" nennen.
Ich meine damit, wenn man z.B ein Auto fährt.
Es gerät außer Kontrolle, man sitzt darin und versucht es zu lenken, schafft es aber nicht. Man knallt gegen irgendetwas und könnte dabei ums Leben kommen.

Anderes Beispiel. Der Patient setzt die Medikamente ab, weil sie ihn nicht interessieren. Weil es ihm >>egal<< ist.
Er setzt sich in das oben erwähnte Auto, legt die Hände in den Schoß und wartet ab, was passiert.


Mag jetzt ulkig klingen, aber ich habe als Vergleich eine Erfahrung, die ich selber hatte genommen, um es etwas nachvollziehen zu können: die Geburt eines Kindes. Du hast keinerlei Einfluss mehr darauf, was dein Körper macht. Das passiert einfach. Ziemlich erschreckend. Und besonders für jemanden, dem es schwer fällt, sich fallen und geschehen zu lassen.
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EwS
Pathogen



Anmeldungsdatum: 30.10.2003
Beiträge: 2304
Wohnort: wien

Beitrag(#148757) Verfasst am: 11.07.2004, 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, so ganz ist Borderline und Depression nicht zu trennen oder es gibt Überschneidungen.

Ja und nein. Depressionen ist NUR ein einziges Symptom der Borderline Krankheit.

Unbeständige und unangemessen intensive zwischenmenschliche Beziehungen
Impulsivität bei potentiell selbstzerstörerischen Verhaltensweisen
Starke Stimmungsschwankungen
Häufige und unangemessene Zornausbrüche
Selbstverletzungen und Suiziddrohungen/ -versuche
Fehlen eines klaren Ichidentitätsgefühls
Chronische Gefühle von Leere und Langeweile
Verzweifelte Bemühungen, die reale oder eingebildete Angst vor dem Verlassenwerden zu vermeiden
Streßabhängige paranoide Phantasien oder schwere dissoziative Symptome

Wobei Borderliner nicht alle Symptome erfüllen müssen, um als dieses diagnostiziert zu werden.

Die Medizin ist mittlerweile (leider -erst-) soweit, zwischen wirklich sehr naheliegenden Krankheiten zu unterscheiden.
Natürlich bekommen Patienten noch immer häufig falsche Diagnosen. Wird sich wohl nie ändern.
_________________
<center>..es ist nicht die Fähigkeit zu sterben, an der die menschen zu grunde gehen..
..es ist die Unfähigkeit zu leben..


Zuletzt bearbeitet von EwS am 11.07.2004, 17:42, insgesamt einmal bearbeitet
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EwS
Pathogen



Anmeldungsdatum: 30.10.2003
Beiträge: 2304
Wohnort: wien

Beitrag(#148766) Verfasst am: 11.07.2004, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:

Das ist nicht genetisch! Sondern wird auf folgende Weise "vererbt"

Ähm da hast du recht Am Kopf kratzen

Sanne hat folgendes geschrieben:
Wenn ein Elternteil z.B. alkoholkrank, Borderliner oder psychotisch ist, erlebt das Kind diesen Elternteil als unberechenbar. Es kann seine Umgebung und sich selbst nicht richtig einschätzen, weil die Eltern keine zuverlässigen informationen geben.
Beispiele: Für dieselbe "Unartigkeit" gibt es mal Schläge, mal eine Belohnung. Die Versorgung des Kindes ist nicht zuverlässig, außerdem wird grundlos rumgeschrien oder geprügelt, das Kind muß immer Angst vor Hunger, Mißhandlungen oder lächerlichen Situationen in der Öffentlichkeit haben.
Das Kind wird in seiner psychischen Entwicklung durch diese Umgebung behindert, weil ein Kind Zuwendung, Geborgenheit, Sicherheit und Bestätigung braucht. Und es lernt kein normales Verhalten, weil ihm die Vorbilder fehlen.

Es muss nicht annähernd SO dramatisch zugehen, um später psychische Probleme zubekommen.
Es gibt Fälle, wo Kinder ein "harmonisches" Familienleben erleben -dürfen-. Wo ein Elternteil psychisch krank ist, es am Kind aber nicht auslebt. Es nicht schlägt, nciht verwirrt oder sonst was.
Wie erklärt man sich sowas?
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#148768) Verfasst am: 11.07.2004, 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
EwS hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
EwS hat folgendes geschrieben:
Es muss auch nicht immer auf das "nicht fühlen" zurück zuführen sein. Kann auch als Bestrafung dienen.


Das habe ich in Ansätzen auch schon erfahren. Am Kopf kratzen

Woran liegt das, denkst du? Ist Auslöser ein persönliches schlimmes Erlebnis, für dem man sich die Schuld gibt?

Da gibt es zwei Arten. Eine von ihnen muss vorhanden sein, um Borderline zu diagnostizieren.

Zum Ersten wäre ein traumatisches Erlebnis. Man muss sich daran nicht erinnern können oder es nicht als dieses einstufen. Der Patient könnte denken, dass es normal war (oder ist) und sich nicht viel dabei denkt. Es aber im Unterbewusstsein völlig drunter und drüber geht.

Zum Anderen wäre da die Vererbung. Wenn jemand in der Familie an einer "Geisteskrankheit" litt, kann es vererbt werden. Muss aber nicht.

Ich weiß leider nicht, ob alle psychischen Krankheiten vererbar sind.


Das ist nicht genetisch! Sondern wird auf folgende Weise "vererbt": Wenn ein Elternteil z.B. alkoholkrank, Borderliner oder psychotisch ist, erlebt das Kind diesen Elternteil als unberechenbar. Es kann seine Umgebung und sich selbst nicht richtig einschätzen, weil die Eltern keine zuverlässigen informationen geben.
Beispiele: Für dieselbe "Unartigkeit" gibt es mal Schläge, mal eine Belohnung. Die Versorgung des Kindes ist nicht zuverlässig, außerdem wird grundlos rumgeschrien oder geprügelt, das Kind muß immer Angst vor Hunger, Mißhandlungen oder lächerlichen Situationen in der Öffentlichkeit haben.
Das Kind wird in seiner psychischen Entwicklung durch diese Umgebung behindert, weil ein Kind Zuwendung, Geborgenheit, Sicherheit und Bestätigung braucht. Und es lernt kein normales Verhalten, weil ihm die Vorbilder fehlen.


Genau.
Es erfolgen genau zwei Verstellungen:

1. Sind die Signale der wichtigsten Bezugspersonen zumindest verwirrend, wenn nicht sogar verletztend.

2. Wird die eigene Emotionalität nicht athonom ausgebildet, weil die dazu erforderliche Bestätigung aus dem Umfeld nicht stimmig ist.

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#148798) Verfasst am: 11.07.2004, 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

EwS hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:

Das ist nicht genetisch! Sondern wird auf folgende Weise "vererbt"

Ähm da hast du recht Am Kopf kratzen

Sanne hat folgendes geschrieben:
Wenn ein Elternteil z.B. alkoholkrank, Borderliner oder psychotisch ist, erlebt das Kind diesen Elternteil als unberechenbar. Es kann seine Umgebung und sich selbst nicht richtig einschätzen, weil die Eltern keine zuverlässigen informationen geben.
Beispiele: Für dieselbe "Unartigkeit" gibt es mal Schläge, mal eine Belohnung. Die Versorgung des Kindes ist nicht zuverlässig, außerdem wird grundlos rumgeschrien oder geprügelt, das Kind muß immer Angst vor Hunger, Mißhandlungen oder lächerlichen Situationen in der Öffentlichkeit haben.
Das Kind wird in seiner psychischen Entwicklung durch diese Umgebung behindert, weil ein Kind Zuwendung, Geborgenheit, Sicherheit und Bestätigung braucht. Und es lernt kein normales Verhalten, weil ihm die Vorbilder fehlen.

Es muss nicht annähernd SO dramatisch zugehen, um später psychische Probleme zubekommen.
Es gibt Fälle, wo Kinder ein "harmonisches" Familienleben erleben -dürfen-. Wo ein Elternteil psychisch krank ist, es am Kind aber nicht auslebt. Es nicht schlägt, nciht verwirrt oder sonst was.
Wie erklärt man sich sowas?


Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Kind das nicht mitbekommt! Wenn der/die psychisch Kranke sich so verhalten kann, daß er/sie sein Kind optimal versorgt und erzieht, dann ist er/sie gar nicht psychisch krank... zwinkern

Allein die Probleme mit den Gefühlen, die du in der Borderliner-Beschreibung genannt hast, sind Gift für ein Kind. Das Kind soll es zwar nicht merken, aber Kinder können unterscheiden zwischen echten und gespielten Gefühlen.

Außerdem muß es für ein kleines Kind traumatisch sein, seine Eltern hilflos zu erleben, wenn diese z.B. unter Angst und Panikattacken leiden. Oder wenn Eltern durch Drogen/Alkoholkonsum nicht ansprechbar sind. Vielleicht findet das Kind diese Dinge normal und "leidet" gar nicht darunter. es wird ja nicht mißhandelt, nur ein bißchen vernachlässigt. Vielleicht wird es auch überfordert, weil es eine Erwachsenenrolle übernehmen muß: die Eltern oder Geschwister versorgen und trösten, anstatt selber versorgt und getröstet zu werden.
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Heike N.
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Beiträge: 26138
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Beitrag(#148810) Verfasst am: 11.07.2004, 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Außerdem muß es für ein kleines Kind traumatisch sein, seine Eltern hilflos zu erleben, wenn diese z.B. unter Angst und Panikattacken leiden. Oder wenn Eltern durch Drogen/Alkoholkonsum nicht ansprechbar sind. Vielleicht findet das Kind diese Dinge normal und "leidet" gar nicht darunter. es wird ja nicht mißhandelt, nur ein bißchen vernachlässigt. Vielleicht wird es auch überfordert, weil es eine Erwachsenenrolle übernehmen muß: die Eltern oder Geschwister versorgen und trösten, anstatt selber versorgt und getröstet zu werden.


So würde ich das auch sehen.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#148824) Verfasst am: 11.07.2004, 18:39    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Das ist nicht genetisch! Sondern wird auf folgende Weise "vererbt": Wenn ein Elternteil z.B. alkoholkrank, Borderliner oder psychotisch ist, erlebt das Kind diesen Elternteil als unberechenbar. Es kann seine Umgebung und sich selbst nicht richtig einschätzen, weil die Eltern keine zuverlässigen informationen geben.
AFAIK gibt es zumindest bei Depressionen einige Hinweise darauf, dass es dafür eine genetische Veranlagung gibt.
Dort wo eine solche vorliegt gibt das wiederum einen Hinweis darauf, dass es eine organische Grundlage für die Krankheit gibt (Stichwort: Störung des Noradrenalin- bzw. Serotoninstoffwechsels im Gehirn) Und genau da setzen SSRI's an. Mag also durchaus sein, dass es eine ganze Reihe von Depressionen gibt, die nicht auf SSRI's ansprechen; die sollte man damit dann auch nicht behandeln; das allein kann aber (ist jetzt na klar nicht an dich gerichtet, Sanne zwinkern ) kein Grund sein, grundsätzlich auf Antidepressiva zu verzichten. Schulterzucken
Und bei den Nebenwirkungen gilt: es obliegt dem Arzt, den Patienten über mögliche Risiken der Medikamente aufzuklären; der Patient kann dann entscheiden, ob er diese Risiken auf sich nehmen möchte, wenn er sie gegen die Krankheit abwiegt.
Und ich vermute, dass dabei die Entscheidung von vielen zugunsten der Medikamente ausfällt.
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Babyface
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#148837) Verfasst am: 11.07.2004, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
EwS hat folgendes geschrieben:
Zum Ersten wäre ein traumatisches Erlebnis. Man muss sich daran nicht erinnern können oder es nicht als dieses einstufen. Der Patient könnte denken, dass es normal war (oder ist) und sich nicht viel dabei denkt. Es aber im Unterbewusstsein völlig drunter und drüber geht.

Zum Anderen wäre da die Vererbung. Wenn jemand in der Familie an einer "Geisteskrankheit" litt, kann es vererbt werden. Muss aber nicht.

Ich weiß leider nicht, ob alle psychischen Krankheiten vererbar sind.


Das scheint bei meiner Freundin zusammenzufallen (Mutter und Tante leiden auch unter Depressionen). Ich glaube, so ganz ist Borderline und Depression nicht zu trennen oder es gibt Überschneidungen.

Es ist schon so, dass man im Querschnitt auf Symptomebene häufig deutliche Überschneidungen findet, d.h. die Symptome, die eine BDP beschreiben sind manchmal kaum von einer Episode einer affektiven Störung zu unterscheiden, wenn man nur ein relativ enges Zeitfenster betrachtet. Eine Trennung ist dann nur im Längsschnitt, also durch die Beobachtung des zeitlichen Verlaufs möglich, da eine Persönlichkeitsstörung nur dann diagnostiziert wird, wenn die Symptomatik zeitlich und über viele Situationen hinweg stabil bleibt und in ihrem Auftreten bis ins späte Jugendalter zurückverfolgt werden kann.
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Babyface
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#148840) Verfasst am: 11.07.2004, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
EwS hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:

Das ist nicht genetisch! Sondern wird auf folgende Weise "vererbt"

Ähm da hast du recht Am Kopf kratzen

Sanne hat folgendes geschrieben:
Wenn ein Elternteil z.B. alkoholkrank, Borderliner oder psychotisch ist, erlebt das Kind diesen Elternteil als unberechenbar. Es kann seine Umgebung und sich selbst nicht richtig einschätzen, weil die Eltern keine zuverlässigen informationen geben.
Beispiele: Für dieselbe "Unartigkeit" gibt es mal Schläge, mal eine Belohnung. Die Versorgung des Kindes ist nicht zuverlässig, außerdem wird grundlos rumgeschrien oder geprügelt, das Kind muß immer Angst vor Hunger, Mißhandlungen oder lächerlichen Situationen in der Öffentlichkeit haben.
Das Kind wird in seiner psychischen Entwicklung durch diese Umgebung behindert, weil ein Kind Zuwendung, Geborgenheit, Sicherheit und Bestätigung braucht. Und es lernt kein normales Verhalten, weil ihm die Vorbilder fehlen.

Es muss nicht annähernd SO dramatisch zugehen, um später psychische Probleme zubekommen.
Es gibt Fälle, wo Kinder ein "harmonisches" Familienleben erleben -dürfen-. Wo ein Elternteil psychisch krank ist, es am Kind aber nicht auslebt. Es nicht schlägt, nciht verwirrt oder sonst was.
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Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Kind das nicht mitbekommt! Wenn der/die psychisch Kranke sich so verhalten kann, daß er/sie sein Kind optimal versorgt und erzieht, dann ist er/sie gar nicht psychisch krank... zwinkern

Allein die Probleme mit den Gefühlen, die du in der Borderliner-Beschreibung genannt hast, sind Gift für ein Kind. Das Kind soll es zwar nicht merken, aber Kinder können unterscheiden zwischen echten und gespielten Gefühlen.

Außerdem muß es für ein kleines Kind traumatisch sein, seine Eltern hilflos zu erleben, wenn diese z.B. unter Angst und Panikattacken leiden. Oder wenn Eltern durch Drogen/Alkoholkonsum nicht ansprechbar sind. Vielleicht findet das Kind diese Dinge normal und "leidet" gar nicht darunter. es wird ja nicht mißhandelt, nur ein bißchen vernachlässigt. Vielleicht wird es auch überfordert, weil es eine Erwachsenenrolle übernehmen muß: die Eltern oder Geschwister versorgen und trösten, anstatt selber versorgt und getröstet zu werden.

Wie erklärst Du Dir denn, dass nicht alle Kinder psychisch kranker Eltern eine BDP entwickeln?
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annox
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Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin

Beitrag(#148843) Verfasst am: 11.07.2004, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Svantevit hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
Fände ich schon merkwürdig wenn die moderne Medizin bisher nichts entwickelt hätte das wirksam gegen Depressionen hilft, was ist mit all den leuten die davon geheilt wurden?


Geheilt wird man davon nicht. Die Wirksamkeit von Psychotherapie ist nicht bewiesen und bleibt fraglich. Sie ist allerdings 'wesentlich' teuerer als Gespraeche mit Freunden.


Geschockt Erstmal Freunde haben. Wie heißt es so zutreffend in der Kreditkartenwerbung: Gute Freunde? Unbezahlbar!

Ein Psychotherapeut weiß dank seiner Ausbildung ein paar grundsätzliche Dinge über psychische Probleme, und als Unbeteiligter kann er sich einen Überblick über die Lebenssituation des Betroffenen beschaffen. Familienmitglieder und freunde stecken meist selber mit drin, und oftmals sind gestörte Beziehungen und/oder gestörte Kommunikation in Familie/Freundeskreis/Arbeitsplatz ursächlich für die psychischen Probleme.
Da kann ein Therapeut schon nützliche Hilfestellung geben!


Hallo Sanne,

es ging mir um Wirksamkeit und Heilerfolg. Ich habe so meine Zweifel, ob ein stereotyper Analysealgorhytmus (um das Kriterium der wissenschaftlichkeit zu erfuellen) fuer die betroffene Person tatsaechlich hilfreich oder sogar heilsam sein koennte. Der Psychotherapeut wird schlicht dafuer bezahlt, dass er sich Zeit fuer den Betroffenen nimmt - ein bezahlter 'Freund' sozusagen. Ich habe schon erlebt, dass eine Betroffene durch ihre Psychotherapeutin in eine voellig absurde Richtung gelenkt wurde. Da bahnte sich gleich ein neues Fiasko an...



Dies' grossartige Werk deutscher Geistesgroesse kann man an einem 'suedamerikanischen Fluss' kaeuflich erwerben.
... ist nur fuer die Interessierten, die aber nicht direkt beworben werden wollen. Lachen

Gruss
Svantevit
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#148844) Verfasst am: 11.07.2004, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Wie erklärst Du Dir denn, dass nicht alle Kinder psychisch kranker Eltern eine BDP entwickeln?


Ich bin zwar nicht Sanne, aber trotzdem:

Unterschiedliche Persönlichkeit. Auch Missbrauchserlebnisse werden unterschiedlich "weggesteckt". Manch einer ist halt belastbarer.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#148846) Verfasst am: 11.07.2004, 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Außerdem muß es für ein kleines Kind traumatisch sein, seine Eltern hilflos zu erleben, wenn diese z.B. unter Angst und Panikattacken leiden. Oder wenn Eltern durch Drogen/Alkoholkonsum nicht ansprechbar sind. Vielleicht findet das Kind diese Dinge normal und "leidet" gar nicht darunter. es wird ja nicht mißhandelt, nur ein bißchen vernachlässigt. Vielleicht wird es auch überfordert, weil es eine Erwachsenenrolle übernehmen muß: die Eltern oder Geschwister versorgen und trösten, anstatt selber versorgt und getröstet zu werden.


So würde ich das auch sehen.


Sozialisation oder Konditionierung, aber nicht Trauma, was das fettgedruckte angeht. Was das kursiv zitierte angeht ist es imho eine schlimme Mischung aus beidem.
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annox
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Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
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Beitrag(#148847) Verfasst am: 11.07.2004, 19:36    Titel: Antworten mit Zitat

rabenkrähe hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Svantevit hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Hm ich wüsste zu gerne wie es ist nichts zu fühlen.


Es ist in hohem Grade gefaehrlich, denn praeventive, schuetzende Gefuehle wie Schreck, Furcht, Schmerz u.a. sind davon auch betroffen.
Die Schilderungen meiner Ex dazu, waren einfach nur gruselig.


Für Borderliner ist die Selbstverletzung oftmals die einzige Möglichkeit, überhaupt etwas zu spüren. Der Schmerz (durch das Schneiden) oder auch das fließende Blut wird mit Erleichterung aufgenommen: "Ich lebe noch."

Nichts fühlen zu können muss furchtbar sein. Und auch das Gefühl es ist fruchtbar wird nicht wahrgenommen. Eine solche Leere dürfte ohne Selbstverletzung wirklich nicht auszuhalten sein.


Viele Betroffene berichten davon, nichtmal zu wissen, was Gefühle sind.

Was automatisch zu sozialer und innerer Isolierung führt, da ja kein Verständigungsnenner vorhanden ist. Wie soll jemandem, der nichtmal weiß, was Gefühle sind Trauer, Freude oder Hilflosigkeit erklärt werden?

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns


Das erschliesst sich mir nicht. Man wird doch nicht als Borderliner geboren...
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Beitrag(#148849) Verfasst am: 11.07.2004, 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

Svantevit hat folgendes geschrieben:

Der Psychotherapeut wird schlicht dafuer bezahlt, dass er sich Zeit fuer den Betroffenen nimmt - ein bezahlter 'Freund' sozusagen.

Auf keinem Fall darf ein freundschaftliches Verhältnis zwischen Psychiater und Patient entstehen. Das gefährdet die ganze Behandlung. Vorallem bei Borderliner. Wenn der Psychiater mal anderer Ansicht wäre oder etwas "falsches" sagt oder tut und dazu noch ein Freund des Patienten ist, könnte der Patient den Arzt als phöse abstempeln und somit eine weiterführende Behandlung gefährden oder sogar völlig in den Wind schießen.
Wenn der Patient dadurch (was charakteristisch für Borderliner ist) den Psychiater wechselt, müsste er erst wieder eine gewisse Basis zu dem Arzt entwickeln. Dabei gehen Wochen verloren. Abgesehn davon müssten die beiden alles von neu aufarbeiten.
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Beiträge: 11519

Beitrag(#148852) Verfasst am: 11.07.2004, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Wie erklärst Du Dir denn, dass nicht alle Kinder psychisch kranker Eltern eine BDP entwickeln?


Ich bin zwar nicht Sanne, aber trotzdem:

Unterschiedliche Persönlichkeit. Auch Missbrauchserlebnisse werden unterschiedlich "weggesteckt". Manch einer ist halt belastbarer.

Denke ich auch. Man geht wie bei eigentlich allen psychischen Störungen von einem sog. Diathese-Stress-Modell aus. Diathesen sind Faktoren, die die Wirkung von Stress (z.b. traumatische Erfahrungen) vermitteln. Bei BDP vermutet man als psychologische Diathesen affektive Instabilität und Impulsivität, beides Persönlichkeitsmerkmale, die nach Zwillingsstudien genetische Anteile (biologische Diathesen) aufweisen. Gute Erklärungsansätze, die ja auch Vorhersagen erlauben sollen, müssten also auch solche Faktoren bestimmen und einschliessen. Nur zu sagen, dass ein Trauma vorliegt reicht nicht aus. Es muss eben noch etwas hinzukommen.
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Beitrag(#148853) Verfasst am: 11.07.2004, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde, ein Psychiater sollte einen Spiegel darstellen.
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Beitrag(#148854) Verfasst am: 11.07.2004, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

EwS hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, so ganz ist Borderline und Depression nicht zu trennen oder es gibt Überschneidungen.

Ja und nein. Depressionen ist NUR ein einziges Symptom der Borderline Krankheit.

Unbeständige und unangemessen intensive zwischenmenschliche Beziehungen
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Verzweifelte Bemühungen, die reale oder eingebildete Angst vor dem Verlassenwerden zu vermeiden
Streßabhängige paranoide Phantasien oder schwere dissoziative Symptome

Wobei Borderliner nicht alle Symptome erfüllen müssen, um als dieses diagnostiziert zu werden.

Die Medizin ist mittlerweile (leider -erst-) soweit, zwischen wirklich sehr naheliegenden Krankheiten zu unterscheiden.
Natürlich bekommen Patienten noch immer häufig falsche Diagnosen. Wird sich wohl nie ändern.



...Abwertung sollte in Deiner Aufzaehlung nicht fehlen.

Meines Wissens 'bekommt' man Borderline von 'aussen'. Heilungschancen sind wohl gering bisher.
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Beitrag(#148855) Verfasst am: 11.07.2004, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Svantevit hat folgendes geschrieben:
EwS hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, so ganz ist Borderline und Depression nicht zu trennen oder es gibt Überschneidungen.

Ja und nein. Depressionen ist NUR ein einziges Symptom der Borderline Krankheit.

Unbeständige und unangemessen intensive zwischenmenschliche Beziehungen
Impulsivität bei potentiell selbstzerstörerischen Verhaltensweisen
Starke Stimmungsschwankungen
Häufige und unangemessene Zornausbrüche
Selbstverletzungen und Suiziddrohungen/ -versuche
Fehlen eines klaren Ichidentitätsgefühls
Chronische Gefühle von Leere und Langeweile
Verzweifelte Bemühungen, die reale oder eingebildete Angst vor dem Verlassenwerden zu vermeiden
Streßabhängige paranoide Phantasien oder schwere dissoziative Symptome

Wobei Borderliner nicht alle Symptome erfüllen müssen, um als dieses diagnostiziert zu werden.

Die Medizin ist mittlerweile (leider -erst-) soweit, zwischen wirklich sehr naheliegenden Krankheiten zu unterscheiden.
Natürlich bekommen Patienten noch immer häufig falsche Diagnosen. Wird sich wohl nie ändern.



...Abwertung sollte in Deiner Aufzaehlung nicht fehlen.

Meines Wissens 'bekommt' man Borderline von 'aussen'. Heilungschancen sind wohl gering bisher.

Könntest du das näher erklären?

Ja.. wenig Heilungschancen. Man kann aber lernen damit zu leben, wenn man es richtig anstellt.
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Beitrag(#148857) Verfasst am: 11.07.2004, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Wie erklärst Du Dir denn, dass nicht alle Kinder psychisch kranker Eltern eine BDP entwickeln?


Ich bin zwar nicht Sanne, aber trotzdem:

Unterschiedliche Persönlichkeit. Auch Missbrauchserlebnisse werden unterschiedlich "weggesteckt". Manch einer ist halt belastbarer.

Denke ich auch. Man geht wie bei eigentlich allen psychischen Störungen von einem sog. Diathese-Stress-Modell aus. Diathesen sind Faktoren, die die Wirkung von Stress (z.b. traumatische Erfahrungen) vermitteln. Bei BDP vermutet man als psychologische Diathesen affektive Instabilität und Impulsivität, beides Persönlichkeitsmerkmale, die nach Zwillingsstudien genetische Anteile (biologische Diathesen) aufweisen. Gute Erklärungsansätze, die ja auch Vorhersagen erlauben sollen, müssten also auch solche Faktoren bestimmen und einschliessen. Nur zu sagen, dass ein Trauma vorliegt reicht nicht aus. Es muss eben noch etwas hinzukommen.


Ich kann da nur von mir ausgehen. Ich war schon der Meinung, dass ich derbe am Trauma geknapst habe. Wenn ich allerdings manch anderen Lebenslauf sehe kann ich nur froh sein, dass ich es relativ gut weggesteckt habe. Objektiv betrachtet kann ich aber generell von mir sagen, dass ich eine Menge relativ leicht weggesteckt habe. Schulterzucken
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Heike N.
wundert gar nix mehr



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Beitrag(#148860) Verfasst am: 11.07.2004, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Nachtrag:

Bei all dem Mist, den ich in der Kindheit erlebt habe bin ich doch immer angehalten worden, eigenverantwortlich zu handeln. Ich hatte innerhalb eines weit gesteckten Rahmens die Möglichkeit, Gefühle zulassen zu können, ich hatte starke und selbstbewusste Vorbilder. Im Prinzip durfte ich (bis zur Pubertät) so sein, wie ich bin.

Ich denke, so etwas prägt sicherlich.
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annox
Grim Reaper



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Beitrag(#148864) Verfasst am: 11.07.2004, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

EwS hat folgendes geschrieben:
Svantevit hat folgendes geschrieben:

...Abwertung sollte in Deiner Aufzaehlung nicht fehlen.

Meines Wissens 'bekommt' man Borderline von 'aussen'. Heilungschancen sind wohl gering bisher.


Könntest du das näher erklären?


...nicht aus der Borderliner-Perspektive, aber aus der Sicht eines Exlebensgefaerten einer Borderlinerin. Sie hat ihre Umwelt auf schwer bis nicht nachvollziehbare Weise abgewertet ; also

Berufliches: 'die Arbeit ist sinnlos und wertlos'

Selbstabwertung: 'ich bin nicht gut genug oder ich tauge nichts'

Gesellschaftliches Umfeld: 'Anderen faellt nicht auf, wie sinnlos ihr Treiben ist'(also das Gebaren der anderen)

Die Moeglichkeit des Suizids als letzte Loesungsmoeglichkeit im Auge zu behalten, gaebe ihr Auftrieb.

Sie betrachtet die scheinbare Ausweglosigkeit als fix.

Ihr entgegengebrachte Kritik, ob gerechtfertigt oder nicht, fuehrt grundsaetzlich zu Selbstzweifel.


Zitat:
Ja.. wenig Heilungschancen. Man kann aber lernen damit zu leben, wenn man es richtig anstellt.


...und nicht auf andere Borderliner trifft.

Gruss
Svantevit


[/quote]
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annox
Grim Reaper



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Wohnort: Berlin

Beitrag(#148867) Verfasst am: 11.07.2004, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nachtrag:

Bei all dem Mist, den ich in der Kindheit erlebt habe bin ich doch immer angehalten worden, eigenverantwortlich zu handeln. Ich hatte innerhalb eines weit gesteckten Rahmens die Möglichkeit, Gefühle zulassen zu können, ich hatte starke und selbstbewusste Vorbilder. Im Prinzip durfte ich (bis zur Pubertät) so sein, wie ich bin.

Ich denke, so etwas prägt sicherlich.


Was ist dann mit den Vorbildern geschehen? Hat sich Deine Wahrnehmung geaendert? Entschuldige bitte, ich weiss es ist sehr persoenlich.
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Wygotsky
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Beitrag(#148893) Verfasst am: 11.07.2004, 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

Svantevit hat folgendes geschrieben:


Dies' grossartige Werk deutscher Geistesgroesse kann man an einem 'suedamerikanischen Fluss' kaeuflich erwerben.
... ist nur fuer die Interessierten, die aber nicht direkt beworben werden wollen. Lachen


Wenn ich mich recht daran erinnere, behauptet er darin unter anderem, dass Erziehung wirkungslos ist. Das ist gut zu wissen. Eine Menge sinnloser Ausgaben für Schulen, Kindergärten und Heime können dann zum volkswirtschaftlichen Nutzen auch anders verwendet werden. Außerdem ersparen sich die Eltern eine Menge unnötigen Stress.
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Wygotsky
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Beiträge: 5014

Beitrag(#148894) Verfasst am: 11.07.2004, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

Svantevit hat folgendes geschrieben:
Berufliches: 'die Arbeit ist sinnlos und wertlos'

Selbstabwertung: 'ich bin nicht gut genug oder ich tauge nichts'

Gesellschaftliches Umfeld: 'Anderen faellt nicht auf, wie sinnlos ihr Treiben ist'(also das Gebaren der anderen)

Die Moeglichkeit des Suizids als letzte Loesungsmoeglichkeit im Auge zu behalten, gaebe ihr Auftrieb.

Sie betrachtet die scheinbare Ausweglosigkeit als fix.

Ihr entgegengebrachte Kritik, ob gerechtfertigt oder nicht, fuehrt grundsaetzlich zu Selbstzweifel.


Daran kann ich mich noch gut erinnern.
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EwS
Pathogen



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Beitrag(#148904) Verfasst am: 11.07.2004, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Svantevit hat folgendes geschrieben:
EwS hat folgendes geschrieben:
Ja.. wenig Heilungschancen. Man kann aber lernen damit zu leben, wenn man es richtig anstellt.


...und nicht auf andere Borderliner trifft.

Gruss
Svantevit


Wieso nicht?
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<center>..es ist nicht die Fähigkeit zu sterben, an der die menschen zu grunde gehen..
..es ist die Unfähigkeit zu leben..
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
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Beitrag(#148906) Verfasst am: 11.07.2004, 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

EwS hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Ich bin nicht grundsätzlich gegen Psychopharmaka. Es gibt Menschen, denen sie helfen und die sie nehmen wollen. Das finde ich in Ordnung. Aber wenn jemand keine Medikamente nehmen will und um andere Hilfe bittet, dann muss das auch OK sein. Vor allem, da Medikamente nicht die einzige Behandlungsform sind.

Darf man fragen, wie es Dir mit den Medikamenten ging und wie ohne ihnen danach?


Ich habe schon oben versucht es zu beschreiben. An meinen Gedanken hat es nichts geändert. Nur dass mir die Aussichtslosigkeit meiner Situation egal war. Ich fühlte nichts mehr. Ich konnte auch wieder zu Uni gehen, an Vorlesungen und Praktika teilnehmen. Nur dass ich nicht viel davon mitbekommen habe, weil mir alles egal war. Aber immerhin war ich anwesend, was für den Scheinerwerb schon mal eine Grundvorraussetzung war. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren. Außerdem war ich ständig müde und schlief sehr viel. Irgendwann merkte ich, dass Woche um Woche im Fluge vergangen war und ich mich an nichts erinnerte. Vorher war es mir schlecht gegangen, nun ging es mir einfach nicht.

EWS hat folgendes geschrieben:
Es ist schon eine Leistung, dem Arzt zusagen - dass man die Medis absetzen will - aber von sich selbst aus eine andere Behandlungsmöglichkeit sucht/will.


So eine dolle Leistung war das gar nicht. Ich habe einfach aufgehört, das Zeug zu nehmen. Hinterher habe ich erfahren, dass das ziemlich gefährlich war, weil man solche Medikamente ein und ausschleichen muss. Ich hatte in der Übergangszeit auch Kreislaufprobleme. Meinem Psychiater habe ich davon nichts gesagt. Ich bin sogar weiter hingegangen und habe mir weitere Rezepte für Medikamente geben lassen, die ich nie eingelöst habe. Beim zweiten Besuch muss er Verdacht geschöpft haben. Jedenfalls meinte er, mir noch einmal Blut abnehmen zu müssen, um zu schauen, ob der Wirkstoffspiegel noch in Ordnung sei. Das habe ohne Widerworte mit mir machen lassen. Beim nächsten Versuch konfrontierte er mich damit, dass ich keine Medikamente mehr nahm. Erst dann habe ich es zugegeben. Er wollte die Behandlung wieder aufnehmen, aber da habe ich gesagt, dass ich keine Medikamente mehr nehmen würde. Das wollte er natürlich begründet haben. Ich sagte, dass ich ein ideologisches Problem mit Psychopharmaka habe. Das stimmte nicht, aber ich dachte, dagegen könnte er am wenigsten argumentieren. Tatsächlich argumentierte er eine Menge, bot mir andere Medikamente an, die weniger Nebenwirkungen haben sollten, zog Vergleiche mit Zuckerkranken, die auch regelmäßig ihr Insulin brauchten. Ich habe allen seinen Argumenten zugestimmt und eingeräumt, dass er sehr vernünftige Ansichten habe. Aber ich lehnte es weiter ab, Medikamente zu nehmen. Erst da schlug er zögerlich vor, andere Behandlungsmöglichkeiten auszuprobieren. Er versuchte mich aber in jeder Sitzung wieder aufs neue zu Medikamenten zu überreden.

Wie gesagt, rückblickend denke ich, dass der Psychiater mir nichts gebracht hat. Aber mir war damals nichts besseres eingefallen.

EWS hat folgendes geschrieben:
Ich kenne jemanden der die Medikamente abgesetzt hat und ohne ihnen besser zurecht kommt, als mit ihnen.
Als er die Medis genommen hatte, war er ein ganz anderer Mensch - so fühlte er sich natürlich auch.
Abgesehn davon dauert es in einer depressiven Langzeit eine Weile, bis man sich überhaupt mit dem abgefunden hat, was man ist. Wenn man mit dieser Weile nicht zurecht kommt, ist es wohl zuspät. (jaja..es ist nie zu spät)


Interessant. Nach etwa zwei Jahren habe ich mich mit dem Gedanken abgefunden, dass ich immer depressiv sein würde. Ich habe mir dann nicht mehr vorgestellt, eines Tages ein normales Leben zu führen, sondern habe mir eher überlegt, was ich trotz und mit meiner Depression machen könnte. Ich habe mich einfach damit abgefunden, dass Selbstmordgedanken ein normaler Teil meines Lebens waren. Paradoxerweise ging es mir gerade dadurch immer besser. Zwei bis drei Jahre später war ich schon an einem Punkt, wo ich nur noch ein bis zwei mal im Monat Selbstmordgedanken hatte. Damit konnte und kann ich ganz gut leben.

EWS hat folgendes geschrieben:
Es gibt schließlich auch andere Möglichkeiten, um Depressionen zu mildern oder gar im vorhinein zu verhindern.


Ich glaube bis heute, dass depressive Leute ein besonders realistisches Bild von der Welt und sich selbst haben. Nicht depressiv zu sein, bedeutet, die traurige Wahrheit zeitweise verdrängen zu können.
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#148997) Verfasst am: 12.07.2004, 02:09    Titel: Antworten mit Zitat

Svantevit hat folgendes geschrieben:
rabenkrähe hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Svantevit hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Hm ich wüsste zu gerne wie es ist nichts zu fühlen.


Es ist in hohem Grade gefaehrlich, denn praeventive, schuetzende Gefuehle wie Schreck, Furcht, Schmerz u.a. sind davon auch betroffen.
Die Schilderungen meiner Ex dazu, waren einfach nur gruselig.


Für Borderliner ist die Selbstverletzung oftmals die einzige Möglichkeit, überhaupt etwas zu spüren. Der Schmerz (durch das Schneiden) oder auch das fließende Blut wird mit Erleichterung aufgenommen: "Ich lebe noch."

Nichts fühlen zu können muss furchtbar sein. Und auch das Gefühl es ist fruchtbar wird nicht wahrgenommen. Eine solche Leere dürfte ohne Selbstverletzung wirklich nicht auszuhalten sein.


Viele Betroffene berichten davon, nichtmal zu wissen, was Gefühle sind.

Was automatisch zu sozialer und innerer Isolierung führt, da ja kein Verständigungsnenner vorhanden ist. Wie soll jemandem, der nichtmal weiß, was Gefühle sind Trauer, Freude oder Hilflosigkeit erklärt werden?

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns


Das erschliesst sich mir nicht. Man wird doch nicht als Borderliner geboren...


Was erschließt sich Dir nicht?

Borderline und verwandte Störungen bilden sich in der Frühkindheit aus. Derdie Betroffene wird sozuschreiben emotional fehlprogrammiert, entfernt sich von der eigenen, authentischen Gefühlswelt, durch Verletzungen, und dadurch, daß ihm zugefügte Verletzungen ihm emotional nicht nachvollziehbar gelöst werden.
Da diese/r Betroffene sich weiterentwickelt, wird er, sozuschreiben, zu einem "emotionalen Kind im erwachsenen Gewand", also ein äußerlich Erwachsener, der in seiner emotionalen Ausbildung infantil steckengeblieben und verändert ist.

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#148999) Verfasst am: 12.07.2004, 02:25    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nachtrag:

Bei all dem Mist, den ich in der Kindheit erlebt habe bin ich doch immer angehalten worden, eigenverantwortlich zu handeln. Ich hatte innerhalb eines weit gesteckten Rahmens die Möglichkeit, Gefühle zulassen zu können, ich hatte starke und selbstbewusste Vorbilder. Im Prinzip durfte ich (bis zur Pubertät) so sein, wie ich bin.

Ich denke, so etwas prägt sicherlich.


Die Seele/Psyche ist ein wahres Wunderwerk, Erfinder, Speicher und Fabulierer in einem....

Wenn dem Menschen etwas widerfährt, insbesondere dem Menschen, der noch sehr eingeschränkt willentlich entscheiden kann, also dem Kind, dann nimmt die Seele/Psyche einfach das Nichtverarbeitbare, das Verletzende, das Lastende .... und packt es ins Unbewußte.

Das Unbewußte hat eine einzige Aufgabe: Das Überleben zu sichern und alles auszuräumen, was dem Überleben im Wege stehen könnte.

Dadurch entstehe ein Problem. Der "Abraum", das Verletzende ist nun im Unbewußten abgelagert, damit der Mensch an sich überleben kann. Der Mensch entwickelt sich aber, die Strategien des Unbewußten, die ihm als Kind das Leben retteten, sind nun nicht mehr nötig.
Aber der "Abraum" ist ja noch da, er ist ja abgespeichert, er lebt weiter, mit der Ganzheit Mensch.
Und er macht sich bemerkbar: Als Angst, als Zwang, als Schwermut, als Psychosomatik.
Gerade an psychosomatischen Beschwerden wird deutlich, daß dieser "Abraum" aus dem Unbewußten will, macht er den Menschen als Ganzes doch unfrei.
Das fatale ist, daß es Jahre, Jahrzehnte dauern kann, ehe es wirklich klar wird, was hinter diesen psychosomatischen oder anderen Beschwerden steht.
Da der "Abraum" ja aus Verletzungen, damals brutalen Schmerzen entstand, ist er gut verpackt, mehrfach und ganz sicher, damit er ja die Schmerzen verhindert. Die Phantasie, daß er, herausgelassen, gleiche bis noch schlimmere Schmerzen verursacht, ist riesengroß.
Und deswegen kann es irre lange dauern, bis zutage tritt, was da im tiefsten Inneren verpackt und versteckt sich findet.
Beispiel Magersucht:
Eßstörungen sind erste Symptome einer Traumatisierungslast. Insbesondere die Magersucht ist es. Für dendie Betroffene selber steht das Thema Essen im absoluten Mittelpunkt, für die Umgebung, notgedrungen auch.
Jeder kümmert sich, jeder fragt, jeder überlegt: "Wie nur ist zu helfen". Auch Fachleuten bleibt nichts, als sich darum zu kümmern, schließlich steht das Überleben derdes Betroffenen im Mittelpunkt, was sonst?

Die dahinterliegende Traumatisierungslast wird glatt vergessen. Magersucht ist also ein wohlfeiles Beispiel für die Strategien, solche Lasten zu verdecken und zu verstecken, sie zu überschreiben.
Und den Panzer zu knacken? Wer je mit einer/m Magersüchtigen zu tun hatte, weiß, wie schwer es ist, daß es nur zu häufig gar nicht gelingt.
Wirklich gelingen würde es auch nur und zuverlässig, wenn die dahinterstehende Traumatisierungslast be- und verarbeitet würde.

Nein, so unterschiedlich reagieren traumatisierte Menschen gar nicht, die Art des Versteckens und des seelischpsychischen Umgangs ist nur verschieden, aber die Ursache und der Kern, die sind einander sehr ähnlich, und "raus" wollen sie immer. Meist halt über Filter.

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns
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Nergal
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Beiträge: 11433

Beitrag(#149010) Verfasst am: 12.07.2004, 03:35    Titel: Antworten mit Zitat

Wär sicher interessant, ob man das mit Drogen errichen kann?
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annox
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Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin

Beitrag(#149012) Verfasst am: 12.07.2004, 04:43    Titel: Antworten mit Zitat

rabenkrähe hat folgendes geschrieben:
Svantevit hat folgendes geschrieben:

Das erschliesst sich mir nicht. Man wird doch nicht als Borderliner geboren...


Was erschließt sich Dir nicht?

Borderline und verwandte Störungen bilden sich in der Frühkindheit aus. Derdie Betroffene wird sozuschreiben emotional fehlprogrammiert, entfernt sich von der eigenen, authentischen Gefühlswelt, durch Verletzungen, und dadurch, daß ihm zugefügte Verletzungen ihm emotional nicht nachvollziehbar gelöst werden.
Da diese/r Betroffene sich weiterentwickelt, wird er, sozuschreiben, zu einem "emotionalen Kind im erwachsenen Gewand", also ein äußerlich Erwachsener, der in seiner emotionalen Ausbildung infantil steckengeblieben und verändert ist.

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns



Es erschliesst sich mir nicht, warum Borderliner Gefuehle nicht kennen sollten. Bin kein Borderliner und meine Ex hat nichts derartiges beschrieben.

Ich kenne das Gefuehl der Ehrfurcht vor Gott nicht, ist das vergleichbar? Aber sag jetzt nicht ich waere infantil! Lachen

Gruss
Svantevit
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