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Nicht kirchliche Bestattung

 
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Chinasky
dirty ol' man



Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#1518358) Verfasst am: 14.08.2010, 12:22    Titel: Nicht kirchliche Bestattung Antworten mit Zitat

Keine Ahnung, wo, d.h. in welchem Unterforum, ich mein Anliegen am besten unterbringen sollte. Ich stell den Thread mal hier rein, überlasse es aber den Mods, ihn gegebenenfalls in ein besser passendes Unterforum zu verschieben.

Konkrete Situation: Ein Verwandter von mir ist alt und sehr schwer krank und es ist abzusehen, daß er in den nächsten Wochen/Monaten sterben wird. Er ist aus der Kirche ausgetreten und es soll also keine kirchliche Bestattungszeremonie stattfinden.

Seine Frau, für die schon die jetzige Pflege etc. eine ziemliche Anstrenung bedeutet und die im Falle seines Sterbens wahrscheinlich ziemlich "durch den Wind" sein wird, macht sich nun schon Gedanken darüber, was sie denn alles wird tun müssen, wenn es erstmal soweit ist.

Unter anderem geht es darum, wie die Bestattungszeremonie konkret ablaufen wird. So ganz ohne Musik, ohne Ansprache etc? Sie weiß noch nicht einmal, ob ihr Mann tatsächlich ein anonymes Grab bekommen wird - in Gesprächen mit ihr habe ich herausgehört, daß sie ganz gern einen Platz haben würde, an welchen sie ab und an mal gehen kann, um mit ihren verstorbenen Mmann "Zwiesprache zu halten", wenn ihr danach ist... Also wohl eher ein eigenes, d.h. nicht anonymes Grab in der Nähe. Und sie wünscht sich wohl auch eine "richtige" Beerdigungsfeier", gegebenenfalls mit einem Redner, der ein paar passende Worte über den Verstorbenen sagt usw. usf.

Ich habe ihr vesprochen, mich hier mal zu erkundigen, ob es im norddeutschen Raum (Niedersachsen, ländliche Gegend zwischen Hamburg und Bremen gelegen) vielleicht konfessionslose "Profis" für soetwas gibt. Hat vielleicht jemand von Euch einen Tipp/gute Erfahrungen mit solchen Rednern? Oder überhaupt Tipps bezüglich des ganzen Ablaufes so einer Angelegenheit?Was ist bei einer "religionsfreien Bestattung" zu beachten, welche organisatorischen Fehler lassen sich vermeiden?

Ihr seid dran. Smilie
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1518362) Verfasst am: 14.08.2010, 12:42    Titel: Re: Nicht kirchliche Bestattung Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Unter anderem geht es darum, wie die Bestattungszeremonie konkret ablaufen wird. So ganz ohne Musik, ohne Ansprache etc? Sie weiß noch nicht einmal, ob ihr Mann tatsächlich ein anonymes Grab bekommen wird - in Gesprächen mit ihr habe ich herausgehört, daß sie ganz gern einen Platz haben würde, an welchen sie ab und an mal gehen kann, um mit ihren verstorbenen Mmann "Zwiesprache zu halten", wenn ihr danach ist...


Soll er ein anonymes GRab bekommen, oder befürchtet ihr das nur, weil er aus der Kirche ausgetreten ist?

Zitat:
Also wohl eher ein eigenes, d.h. nicht anonymes Grab in der Nähe. Und sie wünscht sich wohl auch eine "richtige" Beerdigungsfeier", gegebenenfalls mit einem Redner, der ein paar passende Worte über den Verstorbenen sagt usw. usf.

Ich habe ihr vesprochen, mich hier mal zu erkundigen, ob es im norddeutschen Raum (Niedersachsen, ländliche Gegend zwischen Hamburg und Bremen gelegen) vielleicht konfessionslose "Profis" für soetwas gibt. Hat vielleicht jemand von Euch einen Tipp/gute Erfahrungen mit solchen Rednern? Oder überhaupt Tipps bezüglich des ganzen Ablaufes so einer Angelegenheit?Was ist bei einer "religionsfreien Bestattung" zu beachten, welche organisatorischen Fehler lassen sich vermeiden?

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Ich glaub Heike hat mal irgendwo was dazu geschrieben ...

Ich würde vorschlagen, Du telefonierst einfach mal mit ein paar Bestattern bei Euch in der Gegend; auch und gerade weil es besser ist, auf ein paar dinge vorbereitet zu sein.

Thread über Deutsche Friedhöfe. Da werden auch Kosten und Alternativen (Plastination, Seebestattung, Friedwälder) angesprochen.
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=25611&highlight=friedh%F6fe

http://bestatterweblog.de/
Eventuell steht da irgendwo noch was ...
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1518364) Verfasst am: 14.08.2010, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

Die Bestatter bieten das selbst an, sie besorgen Redner.

In Niedersachsen gibt es dann noch die Freien Humanisten, die auf jeden Fall weiterhelfen können.

http://www.freie-humanisten.de/index.php?id=166

Ich hatte vor längerer Zeit mal was zusammengestellt:

http://humanist.de/religion/trauerfeiern.html

Ist aber sicher nicht auf dem neuesten Stand, da die Website nicht mehr gepflegt wird.
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26447
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1518366) Verfasst am: 14.08.2010, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

Das niedersächsische Bestattungsgesetz sieht Bestattungen grundsätzlich nur auf offiziellen Friedhöfen vor, so dass da nicht viel Wahl ist.

Eigentlich sollte es in jeder guten Bestattungsfirma jemanden geben, der in der Lage ist, eine Ansprache auf Pastorenniveau zu halten, die empfehlen auch manchmal Externe für Derartiges. Generell kennen die auch das ganze Prozedere - man sollte sie nur möglichst gleich am Anfang leicht vor den Kopf stoßen, damit sie nicht ihre übliche Leidenszeremonie abspielen (hab im letzten Jahr zwei Beerdigungen hinter mich gebracht).

Am besten ist es natürlich, wenn jemand aus dem Umfeld von sich aus bereit ist, die Ansprache zu halten, das vermeidet das sich häufig einstellende Gefühl der Trauergäste, auf der falschen Beerdigung zu sein, weil sie offensichtlich jemand ganz anderen kannten, als den, der da gerade beschrieben wird.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Chinasky
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Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#1518381) Verfasst am: 14.08.2010, 13:39    Titel: Re: Nicht kirchliche Bestattung Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:


Soll er ein anonymes GRab bekommen, oder befürchtet ihr das nur, weil er aus der Kirche ausgetreten ist?



Nein, das wird nicht befürchtet, sondern erwägt. Aber die Frau will es dann doch eher nicht (sie is sich in Vielem nicht so sicher, daher hat sie sich ja auch an mich gewendet...), weil sie schon ihren Vater anonym bestatten ließ und dies im Nachhinein ein wenig bedauert. Da widerstreiten bei ihr sentimentale ("Dann habe ich einen Ort, wo ich ihn mal besuchen kann. Und außerdem ist das irgendwie nicht so schön, so ganz anonym und keiner weiß, wo er überhaupt liegt...") und nüchterne (Das kostet dann aber jährliche Grabpflege und wer weiß, wie lange ich dann in der Lage sein werde, überhaupt an sein Grab zu kommen. Und wer übernimmt die Kosten für die Grabpflege, wenn ich mal nicht mehr bin?) Motive. Die nüchternen Motive wurden gerade etwas angeheizt, weil ihr als nächster Angehöriger die Grabpflegekosten der Großmutter ihres Mannes aufgedrückt worden sind - und sie für die nächsten 5, 6 Jahre wohl noch zahlen darf, weil der Grabpflegevertrag über 25 Jahre oder so (genaue Zahlen hab ich jetzt nicht im Kopf) abgeschlossen ist. Aussage der Dame von der entsprechenden Fiiedhofsverwaltung: "Wenn Sie dafür nicht mehr zahlen können, müßten Sie Ihre Bedürftigkeit nachweisen."
Bedürftig ist sie aber nicht, sie findet es nur irgendwie ungerecht, für das Grab der Großmutter ihres selbst schon im Sterben liegenden Mannes jährliche Pflegekosten zu berappen, obwohl sie noch nie an diesem Grab, das fast am anderen Ende der Republik liegt, gewesen ist. Sowas will sie wohl ihren Vewandten (mir und den anderen) nicht zumuten. Naja, ich hab ihr vorgeschlagen, einen Friedhof zu suchen, wo die vertraglichen "Liegezeiten" vielleicht etwas kürzer sind und das Grab halt nicht so groß zu wählen, sodaß die Grabpflegekosten entsprechend niedriger liegen. Aber das wird dann wohl schon ein bisserl schwieriger und die Regelungen variieren von Friedhof zu Friedhof, soweit ich das mitgekriegt habe.

Egal - ich hab ihr geraten, ihren Mann nicht in ein anonymes Grab zu legen. Sie kann es sich eigentlich leisten, die Grabpflege im Voraus zu finanzieren, da sollten ihr die sentimentalen Motive wichtiger sein.

@Heike J: Danke für Deine Links! Da werde ich mal ein wenig stöbern und mir einen Überblick verschaffen. Der Mann, von dem die Rede ist, war aber meines Wissens in keinem humanistischen Verband o.ä. Mitglied. Und seine Frau ist sogar immer noch Kirchensteuer zahlende Namenschristin. Das fiel mir gerade ein, als ich Deinem Link folgend mir die Texte der "Freien Humanisten" durchlas. Naja, ich werde mir erstmal Deine Zusammenstellung durchlesen, die erscheint mir auf den ersten Blick recht ergiebig. Smilie

@fwo:
Zitat:
Am besten ist es natürlich, wenn jemand aus dem Umfeld von sich aus bereit ist, die Ansprache zu halten...

Hatte ich ihr auch schon vorgeschlagen. Aber ihr fällt da niemand ein, den sie mit so einem Anliegen behelligen möchte. Die meisten seiner "engen Weggefährten" sind selbst schon recht alt und gegebenenfalls gesundheitlich kaum mehr in der Lage, zu so einer Trauerfeier anzureisen, geschweige denn, da noch so eine Trauerrede zu "leisten". Die deprimierenden Anlässe, einander zu treffen, nehmen ja auch in einer bestimmten Altersschicht ziemlich zu. Sie sagte mir mal, daß sie schon gar keine Lust mehr hätte, von ihren Bekannten und Freunden immer nur irgendwelche Horrorstories über Gesundheitsprobleme usw. sich anhören zu müssen. Kann ich irgendwie nachvollziehen, daß man es dann auch nicht den Verwandten und Freunden zumuten will, sich ihrerseits so intensiv bezüglich eines doch eher deprimierenden Anlasses zu engagieren, wie es eine Trauerrede nun mal voraussetzt.
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1518386) Verfasst am: 14.08.2010, 13:51    Titel: Antworten mit Zitat

Bei unserem örtlichen Friedhof gibt es mittlerweile bei den Einzelgräber wohl zwei Möglichkeiten:

a) ein Grab mit Gesamteinfassung oben und unten für die ganze Reihe. Die Gräberfläche seitlich direkt angrenzend. Das eigene Stück ist dann 1,30 * 1,30, das zu pflegen ist.

b) ein pflegefreies Grab, auf dem nach Auflassung eine kleine Platte mit Namen und Daten gelegt wird.
Ansonsten Wiese drumrum.


Bei meinem Vater waren die Einzelgräber noch ohne Einfassung länglich. Zwischen den Gräbern Wiese und wenn man wollte, konnte man das Grab selbst auch mit Wiese sofort oder später zuwachsen lassen, die dann von der Friedhofsverwaltung gemäht wird.


Bei meiner Mutter letztes Jahr bin ich auch von so einem Grab ausgegangen.
Leider gab es vom Bestatter keine Info, welche Unterschiede es da jetzt gibt.
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1518390) Verfasst am: 14.08.2010, 14:08    Titel: Re: Nicht kirchliche Bestattung Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Nein, das wird nicht befürchtet, sondern erwägt. Aber die Frau will es dann doch eher nicht (sie is sich in Vielem nicht so sicher, daher hat sie sich ja auch an mich gewendet...), weil sie schon ihren Vater anonym bestatten ließ und dies im Nachhinein ein wenig bedauert. Da widerstreiten bei ihr sentimentale ("Dann habe ich einen Ort, wo ich ihn mal besuchen kann. Und außerdem ist das irgendwie nicht so schön, so ganz anonym und keiner weiß, wo er überhaupt liegt...")


Ist ja durchaus verständlich. Wobei ich jetzt auch nicht weiß, wie ein anonymes Grab "funktioniert", also ob da die Angehörigen bescheid wissen (können) oder was auch immer.

Zitat:
und nüchterne (Das kostet dann aber jährliche Grabpflege und wer weiß, wie lange ich dann in der Lage sein werde, überhaupt an sein Grab zu kommen. Und wer übernimmt die Kosten für die Grabpflege, wenn ich mal nicht mehr bin?) Motive.


Das finde ich sehr wichtig. z.B. wohnt niemand mehr in der Nähe des Grabes meiner Großmutter. Jeder Besuch muss zumindest etwas geplant werden.

Zitat:
Die nüchternen Motive wurden gerade etwas angeheizt, weil ihr als nächster Angehöriger die Grabpflegekosten der Großmutter ihres Mannes aufgedrückt worden sind - und sie für die nächsten 5, 6 Jahre wohl noch zahlen darf, weil der Grabpflegevertrag über 25 Jahre oder so (genaue Zahlen hab ich jetzt nicht im Kopf) abgeschlossen ist. Aussage der Dame von der entsprechenden Fiiedhofsverwaltung: "Wenn Sie dafür nicht mehr zahlen können, müßten Sie Ihre Bedürftigkeit nachweisen."


Es geht aber doch um's "wollen" oder nicht? Auf die Quelle würde ich mich da nicht verlassen...

Friedwälder erscheinen mir zunehmend vernünftiger: Man bekommt alles, was so gewünscht wird:

Einen schönen Platz zum Besuchen; nach Wunsch auch exklusiv für die Partner oder Familie, aber es muss sich nachher niemand drum kümmern.

Zitat:
Bedürftig ist sie aber nicht, sie findet es nur irgendwie ungerecht, für das Grab der Großmutter ihres selbst schon im Sterben liegenden Mannes jährliche Pflegekosten zu berappen, obwohl sie noch nie an diesem Grab, das fast am anderen Ende der Republik liegt, gewesen ist.


Wie gesagt, da würde ich woanders nachfragen als beiden Nutznießern der vermeintlichen Verpflichtung.

Zitat:
Sowas will sie wohl ihren Vewandten (mir und den anderen) nicht zumuten. Naja, ich hab ihr vorgeschlagen, einen Friedhof zu suchen, wo die vertraglichen "Liegezeiten" vielleicht etwas kürzer sind und das Grab halt nicht so groß zu wählen, sodaß die Grabpflegekosten entsprechend niedriger liegen. Aber das wird dann wohl schon ein bisserl schwieriger und die Regelungen variieren von Friedhof zu Friedhof, soweit ich das mitgekriegt habe.


Ja. und man weiß halt nicht, was die Zukunft bringt.

Und ganz ehrlich: Ein Grabpflege-Vertrag? Wenn mein Kadaver irgendwann niemandem mehr so wichtig ist, dass er den besuchen will und es niemanden mehr kümmert wie's da aussieht, dann soll auch keiner mehr dafür bezahlen müssen.

Zitat:
Egal - ich hab ihr geraten, ihren Mann nicht in ein anonymes Grab zu legen. Sie kann es sich eigentlich leisten, die Grabpflege im Voraus zu finanzieren, da sollten ihr die sentimentalen Motive wichtiger sein.


Ja, wobei ja die rationalen Motive hier nicht "das ist so teuer" waren, sondern "ich will das nicht für fremde bezahlen und ich will nicht, dass jemand das für mich bezahlen muss." Das Problem ist ja lösbar - auch mit Geld.


Re: Reden und Trauerfeier

Meine andere Großmutter ist kürzlich gestorben und wurde von einem katholischen Pfaffen beerdigt. Wenn mir nicht explizit verboten worden wäre meine Klappe aufzumachen, dann würde der Wichser heute noch blutend am Boden liegen. (Der saß schon umgezogen im Auto nach Hause bevor der letzte Trauergast aus der Kirche raus war. Kein Witz! Und er hat sich auch beim Leichenschmaus nicht blicken lassen. Bei der Predigt ging es um eine Frau die einen Garten hatte, und nicht um meine Großmutter. Und so wie der durch seine Veranstaltung gehastet ist muss der nach Silben bezahlt worden sein, oder vermutlich schlicht pauschal.)

Alles, wirklich alles wäre besser als das gewesen.

Und: Es war eine Predigt. Es ging primär um den lieben Herrgott dem es gefallen hat meiner Großmutter nicht noch ein paar gesunde Jahre mehr zu gönnen. Wer will das hören? Es hätte imho um die Verstorbene gehen sollen - aber das ist vermutlich zu viel verlangt.
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Chinasky
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Anmeldungsdatum: 27.03.2006
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Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#1518435) Verfasst am: 14.08.2010, 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

@Heike J : Das mit dem pflegefreien Grab hört sich gut an. Ich glaube, der Frau geht es vor allem darum, daß sie andere Leute möglichst nicht behelligen/belasten will (sie ist so eine seeeehr Rücksichtsvolle - das macht sie liebenswert, aber auch ziemlich konfliktscheu/ängstlich). Werde ihr mal raten, bezüglich einer solchen Möglichkeit bei den zwei drei infragekommenden Friedhöfen in ihrer Umgebung nachzufragen.

@Rasmus: Ja, die "nüchternen" Motive bezgl. Grabpflege etc. finde ich auch wichtig. Aber eigentlich denke ich, daß diese Probleme sich mit etwas Geld halt lösen lassen, und daß sie sich's leisten kann, mehr auf ihre emotionalen statt auf ihre rationalen Motive zu achten. Das ist selbstverständlich gewissermaßen Luxus. Ich müßte, wenn ich mich um die Beerdigung von jemand zu kümmern hätte, durchaus und wohl sogar in erster Linie an die finanziellen Aspekte denken. Bin aber auch nicht gaaaanz so ein gefühliger Mensch und brauche keinen speziellen Platz, an dem ich verblichener geliebter Menschen gedenken kann. So sind die Leute halt unterschiedlich. Smilie

Was Dein katholisches-Begräbnis-Erlebnis angeht, so kann ich mitfühlen, daß sich da bei Dir die Wut türmte. Vor einiger Zeit habe ich am Begräbnis des Vates eines meiner besten Freunde teilgenommen. Dieser Freund spielte bei der Trauerfeier selbst die Orgel, was für ihn eine emotional wirklich anstrengende Sache war: das Verhältnis zu seinem Vater war nicht gerade berauschend gewesen, er hatte immer etwas darunter gelitten, daß sein Vater ihn nicht so richtig liebte/achtete/whatever. Umso mehr bemühte er sich jetzt, übte Lieblingsstücke seines Vaters ein, komponierte sogar selbst noch ein (wirklich sehr schönes, ergreifendes) Musikstück extra für den Anlaß. Ich saß neben ihm, um die Noten zu wenden und kriegte so gut mit, wie heftig ihn die ganze Sache berührte.

Und dann quatschte der Pfarrer mitten in eins der Musikstücke, weil eine Zweiviertelpause für ihn wohl das Gleiche wie das Ende des Stücks erschien. Und redete ein banales, anonymes, allgemein gehaltenes Zeug über den Verflossenen, daß es wirklich nur peinlich war. Statt mit den Gedanken beim Toten zu sein, war man damit beschäftigt, sich für den Pfarrer und seine schlechte, lieblos runtergehaspelte Rede fremdzuschämen - einfach nur ärgerlich.

Seither "weiß" ich, daß so eine Trauerrede wichtig ist und also von jemand Kompetentem gehalten werden sollte. Jemandem, der sich mit den nächsten Angehörigen vorher in aller Ruhe zusammensetzt, nicht nur etwas über den Verstorbenen, sondern eben auch über die Angehörigen und deren Weltsicht herausfindet und seine Rede daraufhin abstimmt.

Ich denke aber, daß es hier gar nicht so sehr auf die Weltanschauung des Redners ankommt - sondern auf dessen Empathiefähigkeiten und natürlich sein rhetorisches Potential. Ich kenne über's Web sogar einen evangelischen Pastor, dem ich zutrauen würde, da eine gute Trauerrede ohne jeglichen Predigtanteil zu halten, ganz einfach, weil es sich bei dem um einen intelligenten, empathischen Menschenkenner handelt, der spürt, was geht und was nicht geht.

Handelte es sich bei der Beerdigung Deiner Großmutter auch um einen älteren Pfarrer? Meine Vermutung ist ja, daß dieses Beerdigungs-Geschäft, das ja nur eins, und nicht gerade das angenehmste, von diversen Betätigungsfeldern eines Pfarrers ist, irgendwann nur noch öde Routine ist. Allwöchentlich sterben einem die Schäfchen weg, allwöchentlich die ewig gleichen verheulten Gesichter der Angehörigen, mehr oder minder originelle Verhaltensweisen der Totenfeier-Gäste... Na, als Pfarrer hätte ich auch mehr Bock auf Hochzeiten und Tauffeiern, wo die Stimmung i.d.R. angenehmer und heiterer ist, wo nicht soviele Leute mit Heucheln beschäftigt sind usw. Wann wird einem sowas lästig? Nach der zwanzigsten Beerdigung? Nach der hundertsten? Oder erst nach tausend Verbuddelungsaktionen?

Deswegen fragte ich hier ja nach, ob jemand einen entsprechenen Redner aus dem niedersächsischen Raums Bremen/Hamburg empfehlen könne. Leute, die sowas beruflich machen und die eventuell von ihrem Ruf als besonders gute Redner leben - bei denen kann man dann mehr Qualität erwarten. Wie bei allen Dienstleistern auf dem "freien Markt" . Smilie
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1518439) Verfasst am: 14.08.2010, 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Handelte es sich bei der Beerdigung Deiner Großmutter auch um einen älteren Pfarrer?


Nein, der war noch recht jung.

Zitat:
Meine Vermutung ist ja, daß dieses Beerdigungs-Geschäft, das ja nur eins, und nicht gerade das angenehmste, von diversen Betätigungsfeldern eines Pfarrers ist, irgendwann nur noch öde Routine ist. Allwöchentlich sterben einem die Schäfchen weg, allwöchentlich die ewig gleichen verheulten Gesichter der Angehörigen, mehr oder minder originelle Verhaltensweisen der Totenfeier-Gäste... Na, als Pfarrer hätte ich auch mehr Bock auf Hochzeiten und Tauffeiern, wo die Stimmung i.d.R. angenehmer und heiterer ist, so nicht soviele Leute mit Heucheln beschäftigt sind usw. Wann wird einem sowas lästig? Nach der zwanzigsten Beerdigung? Nach der hundertsten? Oder erst nach tausend Verbuddelungsaktionen?


Der Typ ist Berufsheuchler, das sollte ihm also auch auf einer Beerdigung nicht weiter schwerfallen. Schulterzucken Und außer ihm hat da niemand geheuchelt.

Zitat:
Deswegen fragte ich hier ja nach, ob jemand einen entsprechenen Redner aus dem niedersächsischen Raums Bremen/Hamburg empfehlen könne. Leute, die sowas beruflich machen und die eventuell von ihrem Ruf als besonders gute Redner leben - bei denen kann man dann mehr Qualität erwarten. Wie bei allen Dienstleistern auf dem "freien Markt" . Smilie


Kann ich leider nicht weiterhelfen bei.

Eins noch: die zwei Minuten, die dann ein Verwandter kurz gesprochen hat waren weitaus passender als der gesamte Rest der Veranstaltung. Der Pfaffe hat halt versucht Zeit zu füllen und nicht, Inhalte weiterzugeben. Eventuell kann Deine Bekannte ja doch noch einen alten Freund des Vaters dazu bringen, wein paar wenige Worte zu sagen? Und wenn dann zwei ider drei das tun, dann hätet man schon 10 Minutne zusammen, die eventuell mehr bedeuten als eine halbe Stunde voneinem Profi...
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Religionskritik-Wiesbaden
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Anmeldungsdatum: 04.11.2008
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Beitrag(#1518451) Verfasst am: 14.08.2010, 17:24    Titel: freie Trauerredner Antworten mit Zitat

Die Freireligiösen bieten eine alternative Trauerbegleitung auch an, wie der HVD. Der Wirkungsbereich der Freireligiösen ist Hessen, Pfalz und Baden, kommt also für Niedersachsen nicht so in Frage.
Für Nichtfreireligöse kosten die Trauerreden mehr als wie für Vereinsmitglieder. Die Preise schwanken so zwischen 200 und 400 Euro, wobei zur Trauerrede auch ein Vorgespräch mit den Angehörigen sowie die Bereitschaft zu einem Nachgespräch gehören.

Hier ein Beispiel Link zur Trauerarbeit bei Freireligiösen in der Pfalz

http://www.freireligioese-pfalz.de/trauerberatung.htm

Ansonsten gibt es einen Markt für freie Trauerredner. Jedoch gilt hier große Vorsicht. Der Trauerredner ist wie der Immobilienmakler kein geschützter Beruf. Jeder, ich betone Jeder kann sich freier Trauerredner nennen. Es gibt zwar freie Träger, die Trauerredner ausbilden, jedoch ist das wie bei einem Batik-Kurs an der VHS, man kann nicht durchfallen und jeder bekommt den Wisch!

Bei den freien Trauerrednern sind viele Vögel aus den Freikirchen auch aktiv. Es kann also sein, das man einen Pastor aus irgendeiner Freikirche erwischt, wenn man sich einen alternativen Trauerredner ranholt. Auch viele ehemalige Freikirchlicher sowie Theologen arbeiten in diesem Bereich. Ob man diese dann wirklich am Grab stehen sehen möchte?

Beispiel aus Rhein-Main

Thomas Hoffmann, ev. Theologe:

http://www.thomashoffmann.info/42030/home.html


seine Angebote:

Zitat:
Außerkirchliche religionsneutrale oder christliche Lebensfeiern (Kasualien, Rituale)
für Konfessionslose oder solche, die trotz
Kirchenbindung eine Alternative wünschen.
Vor allem bei Trauung, Bestattung und Kindersegnung.


Das Besondere und Ihr Nutzen:

- Religionsneutrale individuelle
Lebensfeiern (Rituale).

- Christliche Kasualien auch ohne
kirchliche Zugehörigkeit.

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Heike J
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Beiträge: 26284

Beitrag(#1518516) Verfasst am: 14.08.2010, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
@Heike J : Das mit dem pflegefreien Grab hört sich gut an. Ich glaube, der Frau geht es vor allem darum, daß sie andere Leute möglichst nicht behelligen/belasten will


Ja, das kenn ich.

War gar nicht so einfach letztes Jahr, sich in den letzten Wochen um meine Mutter zu kümmern.
Immer in Sorge, anderen zur Last zu fallen.
Aber eine richtige Beerdigung und Feier wollte sie dann doch noch.
Ihr Grab sollten wir dann bald platt machen.
Aber das geht jetzt mit der Einfriedung nicht mehr...
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1518569) Verfasst am: 14.08.2010, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Eigentlich sollte es in jeder guten Bestattungsfirma jemanden geben, der in der Lage ist, eine Ansprache auf Pastorenniveau zu halten, die empfehlen auch manchmal Externe für Derartiges.
Die Trauerrede ist fuer die Angehoerigen ein einmaliges, unprobbares und unwiederholbares Ereignis in einer Ausznahmesituation.

Fuer Bestattungsunternehmen sind Trauerreden lediglich ein Kostenfaktor in ihrer Kalkulation. Dementsprechend setzen sie - gerade weil etliche Hinterbliebenen als Auftraggeber sich fuer Details leider nicht interessieren, sondern nur fuer die Summe - auf preiswerte Trauerredner, welche von dieser Tatetigkeit leben. Um davon leben zu koennen, muss ein Profi-Trauerredner viele derartige Auftraege haben. Dementsprechend gering ist die Zeit, mit Angehoerigen zu sprechen und eine individuelle Trauerrede zu verfassen. Ich habe auch von sogenannten "freien" - also nichtkirchlichen - Trauerrednern schon genauso abgedroschene (religioese) Phrasen vernommen, wie von Pfarrern. Wer keine Zeit hat, setzt auf das, was vermeintlich "immer geht".

Ich rate also dazu, sich an saekulare Organisationen zu wenden, die sich mit Trauerkultur befassen und wo das persoenliche Gespraech mit den Angehoerigen (aufsuchen, nicht husch-husch am Telephon ein paar Daten abfragen) zur Redevorbereitung gehoert. Das hat natuerlich seinen berechtigten Preis. Fuer die verbreitete 'Geiz-ist-geil'-Mentaliaet der Angehoerigen gibt es halt nur die oben erwaehnten Reden von der Stange.

Einen guten Ruf diesbezueglich haben:

Fachverband fuer weltliche Bestattungs- und Trauerkultur
http://www.tod-kultur.org/cm/



Humanistischer Verband Deutschlands
http://www.humanismus.de/trauerfeier
siehe
Bremen
Prager Str. 41
28211 Bremen
Telelefon: +49 421 2439635
email: info@hvd-bremen.de

Hamburg
Beim Schlump 23
20144 Hamburg
Telefon/Fax: +49 40 4103731
E-Mail: www.HVD-Hamburg@alice-dsl.net


Niedersachsen
Otto-Brenner-Straße 22
30159 Hannover
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Fax: +49 511 16769178
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Xing xiao jie
Coup de foudre



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Beiträge: 647
Wohnort: im Fragmentarium

Beitrag(#1518579) Verfasst am: 14.08.2010, 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

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beefy
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Beitrag(#1518678) Verfasst am: 15.08.2010, 08:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war letztens auf einer ziehmlich ungewöhnlichen Beerdigungsfeier.

Zuerst war das Problem daß die Wunschgrabstätte abgelehnt wurde,da man bei uns im Städchen nicht mehr als vier Urnen pro Grab einbuddeln darf und schon alles belegt war.
Der Alternativwunsch war dann:"Macht es so billig wie möglich und euch keinen Stress.mir ist es egal,aber gebt kein Geld für Pfaffen aus"

Naja,auf in deutschland ungewöhnliche Weise wurde die Urne beschafft.Ein drittel der Asche wurde dann von uns in der Wunschgrabstätte beerdigt,das zweite Drittel wurde während einer Bootstour verschüttet und das dritte an ihrem Lieblingsurlaubsort.
Einen Trauerredner gab es nicht.Jeder mußte was sagen.Das erschien uns ehrlicher und zumindestens mir hat es beim Abschied nehmen eigentlich gut geholfen, das,was ich erzählenswert und wichtig fand selbst auszuformulieren.
Das gesparte Geld haben wir dann in ihrem Sinne verfeiert.

Interessant war die Reaktion der Gäste.
Von echtem schockiert sein ("Das ist nicht legal") bis hin zu subversiv kichernden alten Damen war alles dabei.
Ich bin mir sicher,es hätte meiner Tante gefallen.Und das war am Ende auch die Meinung aller anderen Gäste.
Für mich will ich das auch auf diese Art haben.
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#1518679) Verfasst am: 15.08.2010, 08:28    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Eins noch: die zwei Minuten, die dann ein Verwandter kurz gesprochen hat waren weitaus passender als der gesamte Rest der Veranstaltung. Der Pfaffe hat halt versucht Zeit zu füllen und nicht, Inhalte weiterzugeben. Eventuell kann Deine Bekannte ja doch noch einen alten Freund des Vaters dazu bringen, wein paar wenige Worte zu sagen? Und wenn dann zwei ider drei das tun, dann hätet man schon 10 Minutne zusammen, die eventuell mehr bedeuten als eine halbe Stunde voneinem Profi...


Inhaltlich duerfte ein Bekannter fast immer als Trauerredner passender sein, als ein Fremder.
Aber:
Auch die Wirkung einer Trauerrede haengt an nonverbalen Signalen (Mimik, Gestik, Körperhaltung, Kleidung, ... ) und besonders an der Stimme und nicht nur am Inhalt des Gesagten.
Die inhaltlich passendsten Worte verlieren aber deutlich Wirkung, wenn der Redner nicht mal akustisch verstanden wird.

Auch der Bekannte befindet sich ja in der emotionalen Ausznahmesituation, hat zumeist keine Erfahrung dann gar eine (freie?) Rede zu halten - dies zudem in einer Raeumlichkeit (Trauerhalle), deren oft unvorteilhafte Akustik ihm ja unbekannt ist (man kann in einer Trauerhalle auch nicht mit Gasthoerern proben, da vor dem eigenen Termin sich bereits im strengen Zeitplan andere Trauergesellschaften darin befinden!).
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Beitrag(#1518682) Verfasst am: 15.08.2010, 08:35    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Ich bin mir sicher,es hätte meiner Tante gefallen.
Eine gelungene Trauerfeier ist Erinnerung an den Verstorbenen fuer die Hinterbliebenen.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#1518914) Verfasst am: 15.08.2010, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

Xing xiao jie hat folgendes geschrieben:
... und der Deutsche Freidenker-Verband e.V. Ausrufezeichen


Wäre was für 'Skeptiker',

die Singen doch statt einem Choral die Internationale, oder zwinkern
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