grass_thierse_kasparek registrierter User
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(#1543207) Verfasst am: 20.09.2010, 17:32 Titel: Vorabkritik am Manifest der 'Kreativen Mitte' |
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Einzelne Künstlerkreise bezweifeln die Seriosität der Urheber und gehen auf Distanz. So kann´s kommen, wenn man nicht über genügend Verbündete in der Kulturschickeria verfügt:
Im Vorfeld der Präsentation eines 'Manifests der Kreativen Mitte Berlins' wurde Kritik an dessen erwarteter ideologischer Ausrichtung laut. Möglicherweise spielt dabei die anti-etatistische Selbstdefinition der Veranstalter eine Rolle, die dem traditionell der Idee des Versorgungstaats anhängenden Künstlermilieu entgegen läuft. Die Veranstalter von der Politik- und Satireplattform moderne21 wehren sich gegen Unterstellungen und wollen gleichzeitig auf ihre Kritiker zugehen.
Lars Möhring von der Initiative 'Violare-humanum-est', der am Dienstag ab zwanzig Uhr im 'goldenen Saal' des 'Kunsthauses Tacheles' das Manifest der 'Kreativen Mitte' vorstellen wird, versucht bereits im Vorfeld die Wogen zu glätten: „Ich denke, bei unserem Vorhaben besteht keine Gefahr, dass kreative Menschen ausgegrenzt oder nicht von uns abgeholt werden. Viele Künstler sind durch den gesellschaftsprägenden Konsumfetischismus sowohl linker als auch neoliberaler Kräfte ohnehin frustriert. Wir wollen ihre Gefühle auf keinen Fall noch zusätzlich verletzen. Unsere Grundsatzerklärung ist nicht sakrosankt. Sie kann bereits nach ihrer Präsentation am Dienstag kritisiert und einvernehmlich korrigiert werden.“
Dies wird aller Voraussicht nach tatsächlich nötig sein, da Kritikerinnen wie die Journalistin Ursula Reifenstein-Herbig bereits zu erwartende Defizite am angekündigten Manifest medienwirksam kolportieren: „Leider muss bei allem, was bisher über die Plattform 'moderne21' bekannt ist, ernsthaft bezweifelt werden, dass die angekündigte Grundsatzerklärung wichtige Anforderungen erfüllen wird, die heutzutage im öffentlichen Diskurs zum Standard gehören. Ich rechne mit dem Schlimmsten und mit nicht wieder gutzumachendem Schaden für die Szene.“ Sie gehe davon aus, dass die Veranstalter ungeeignet seien, unverzichtbare Aspekte wie den 'Kampf-gegen-Rechts' und die Gender- Problematik glaubhaft und kultursensibel in das angekündigte Manifest zu integrieren.
Lars Möhring stellt das Manifest vor
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