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Walking on the Water registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.06.2009 Beiträge: 26
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(#1552650) Verfasst am: 08.10.2010, 23:47 Titel: Kirchenstiftung verkleidet sich als Bürgerstiftung |
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Liebe Leute, ich brauch mal eure Hilfe: Wir haben hier im Viertel einen katholischen Pfarrer, der gerade versucht, die Zeit wieder zurückzudrehen. Leider macht er das sehr geschickt und sonnt sich in großem Erfolg. Ziel ist, dass die Kirche wieder die gesellschaftliche Stellung einnimmt, die sie schon mal innehatte, bei ihm läuft das unter dem Stichwort "Vergesellschaftung des Staates". (siehe http://www.buergerstiftung-rheinviertel.de/aktuelles/304-deutscher-juristentag-2010-in-berlin.html).
Zur Sache: Vor 6 Jahren hat dieser Pfarrer die "Bürgerstiftung Bad Godesberg - Rheinviertel" gegründet. Laut Eigendarstellung ist die Stiftung "eine Initiative von Bürgern für die gemeindlichen, sozialen und caritativen Aufgaben im Rheinviertel von Bonn - Bad Godesberg." Klingt ja erst mal gut, und tatsächlich betreibt die Stiftung (dringend benötigte) Kindergärten und gründet Klöster etc. Das Geld bekommt sie u.a. von reichen Godesberger Bürgern und Unternehmen (Asbeck/Solarworld, Obermann/Telekom, Postbank, Sparkasse Köln/Bonn etc.), weitere Unterstützung kommt von BBDO, Tank&Rast, für Testimonials geben sich Leute her wie G. Westerwelle, von der Leyen, Ilse Aigner, Rüttgers, Klaus Kinkel, U. von der Leyen. Also ein richtig dickes Ding, laut Eigendarstellung sackt die Stiftung einen Preis nach dem anderen ein (näheres unter http://www.buergerstiftung-rheinviertel.de/). So weit so gut.
Jetzt also ist die "Bürgerstiftung" für den "Deutschen Engagementpreis" nominiert und macht fleißig Werbung für sich, als Preis bei der Online-Abstimmung gibt es 10.000 Euro.
So, jetzt das, was mich ärgert: Auf den Webseiten des Engagementpreises versucht die Stiftung jeden Anschein zu vermeiden, dass sie etwas mit Kirche zu tun haben könnte. Weder das Wort christlich noch katholisch kommt vor. Tatsächlich ist es aber so, dass sämtliche Einrichtungen der Stiftung eng mit der katholischen Kirche im Viertel verwoben sind. Den Vorsitz im Vorstand hat laut Satzung der Pfarrer inne. Zweck der Stiftung "die Förderung von Jugend-, Bildungs-, Sozial-, Kultur- und Altenarbeit im Seelsorgebereich der Pfarrgemeinden sowie des pfarrlichen Lebens dieser Pfarreien oder ihrer Rechtsnachfolger". Eine Konsequenz davon ist, dass man bei der Anmeldung im Kindergarten gesagt bekommt, dass man als Nichtkatholik (v.a. natürlich als Bekenntnisloser oder gar als Kind muslimischer Eltern) dort eigentlich nichts verloren hat bzw. Engagement in der Stiftung erwartet wird (was tut man nicht alles für einen Kindergartenplatz, das mit dem freiwilligen Engagement ist da sicher oft relativ).
Ich habe den Bundesverband Deutscher Stiftungen e. V., der das mit dem Engagementpreis veranstaltet, mal darauf hingewiesen, dass die Beschreibung reichlich irreführend ist. Wäre ein Wunder, wenn sie darauf reagieren. Aber vielleicht hat hier ja jemand Lust mitzuhelfen, dass die Bürgerstiftung mit Tarnkappe nicht so weit vorne landet. Als Anreiz möge dienen ein Zitat aus dem Werbeschreiben des Pfarrers: "Wenn wir den Preis gewinnen, können wir noch mehr Gemeinden ansprechen und motivieren, unserem Beispiel zu folgen."
Und noch ein Zitat von ihm: "Die Kirchen müssen in einer oft säkularistischen Atmosphäre in Staat und Gesellschaft vor Diskriminierungen geschützt werden."
Hier die Reihenfolge vom 8. Oktober (die ersten 8 Plätze):
Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland e. V., Ali Dogan
2233 Stimmen
www.gewalt-los.de, Sozialdienst katholischer Frauen
1625 Stimmen
Bürgerstiftung Bad Godesberg - Rheinviertel
1114 Stimmen
"Tschüss, bis nächsten Mittwoch!", Hauptschule Vorhalle
691 Stimmen
Medienkompetenz 2.0, Markus Merkle
433 Stimmen
“business@school”, The Boston Consulting Group
346 Stimmen
Youth Bank: more than money , Johannes Raffel
278 Stimmen
Jugend für Kinder, JuKi
263 Stimmen
Los geht's gleich mal hingehen auf http://geben-gibt.de/online_voting.html, man kann dort für beliebig viele Projekte abstimmen.
tschö
Max
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1552679) Verfasst am: 09.10.2010, 02:20 Titel: Re: Kirchenstiftung verkleidet sich als Bürgerstiftung |
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Walking on the Water hat folgendes geschrieben: | Laut Eigendarstellung ist die Stiftung "eine Initiative von Bürgern für die gemeindlichen, sozialen und caritativen Aufgaben im Rheinviertel von Bonn - Bad Godesberg." |
"caritativ" ist immer katholisch, vor allem mit c. Ich sehe da keinen Etikettenschwindel.
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Walking on the Water registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.06.2009 Beiträge: 26
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(#1552688) Verfasst am: 09.10.2010, 08:10 Titel: |
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ok. das stimmt. Auch wenn von Ordensgründungen die Rede ist, wird wohl deutlich, dass das nichts weltliches sein kann. Und trotzdem:
Auf der Seite schreibt die Stiftung:
Zitat: | Die Bürgerstiftung Rheinviertel fördert die Identität eines neuen Stadtteils. Viele Bürger der bisherigen Godesberger Stadtviertel: Plittersdorf, Hochkreuz, Villenviertel und Rüngsdorf verstehen sich jetzt als „Bürger des Rheinviertels“. Jeder, der etwas im Rheinviertel bewegen möchte, kann sich einbringen: Etwas Zeit schenken, Ideen beisteuern, mit Kompetenzen unterstützen, eine Geldspende geben - denn „jede Gabe zählt!“ |
Der "neue Stadtteil" ist eine Konstruktion der katholischen Gemeinde. Und die Stiftung dient dazu, die katholische Gemeinde zu stärken, ihre Jugendarbeit, in deren Mittelpunkt die Ministrandenarbeit steht etc. Und weil sie so langsam (insbes. bei Kindergärten) richtig dominant wird, sind die meisten Nichtkatholiken mittlerweile ziemlich genervt davon, und auch jede Menge Katholiken, deren Engagement oftmals gar nicht mehr so freiwillig ist. Unter dem Deckmantel einer "Bürgerstiftung" werden Angebote geschaffen, die den Bürgern nur unter der Voraussetzung offenstehen, dass sie sich der katholischen Gemeinde anschließen.
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Religionskritik-Wiesbaden homo est creator Dei
Anmeldungsdatum: 04.11.2008 Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden
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(#1552689) Verfasst am: 09.10.2010, 09:05 Titel: Organisieren statt Frust schieben |
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Walking on the Water hat folgendes geschrieben: | Liebe Leute, ich brauch mal eure Hilfe: Wir haben hier im Viertel einen katholischen Pfarrer, der gerade versucht, die Zeit wieder zurückzudrehen. Leider macht er das sehr geschickt und sonnt sich in großem Erfolg. Ziel ist, dass die Kirche wieder die gesellschaftliche Stellung einnimmt, die sie schon mal innehatte, bei ihm läuft das unter dem Stichwort "Vergesellschaftung des Staates". |
Walking on the Water hat folgendes geschrieben: | Der "neue Stadtteil" ist eine Konstruktion der katholischen Gemeinde. Und die Stiftung dient dazu, die katholische Gemeinde zu stärken, ihre Jugendarbeit, in deren Mittelpunkt die Ministrandenarbeit steht etc. Und weil sie so langsam (insbes. bei Kindergärten) richtig dominant wird, sind die meisten Nichtkatholiken mittlerweile ziemlich genervt davon, und auch jede Menge Katholiken, deren Engagement oftmals gar nicht mehr so freiwillig ist. Unter dem Deckmantel einer "Bürgerstiftung" werden Angebote geschaffen, die den Bürgern nur unter der Voraussetzung offenstehen, dass sie sich der katholischen Gemeinde anschließen. | (fett von mir)
Wenn ihr so viele ‚wirklich’ Empörte seit, na, dann gründet doch auch eine Stiftung und pulvert einen Teil eurer Gelder und vor allem Eurer Freizeit in die Entwicklung Eures Stadtteils. Schafft eine Gegenöffentlichkeit!
Ansonsten, den Kirchen stets vorzuwerfen, dass sie sich im öffentlichen Raum breit machen, ohne selbst auch nur ‚wirklich’ eben einen Fuß in den selben stellen zu wollen –wo wir doch alle wissen, dass der Staat sich immer mehr aus eben jenem Raum zurückzieht-, würde ich als ziemlich verlogen halten, wenn man dann nicht bereit wäre, selbst sich 'aktiv' einzubringen.
Organisiert Euch also!
_________________ Derzeit ohne Untertitel
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#1552739) Verfasst am: 09.10.2010, 13:08 Titel: |
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Die Alternativen die man dort wählen kann, sind auch nicht gerade unreligiös...
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Walking on the Water registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.06.2009 Beiträge: 26
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(#1552753) Verfasst am: 09.10.2010, 14:28 Titel: eine Bürgerstiftung sollte halt auch eine Bürgerstiftung sein |
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Zitat: | Die Alternativen die man dort wählen kann, sind auch nicht gerade unreligiös... |
Ja, vergesst meinen Auftrag zum Abstimmen. "Religionskritik-Wiesbaden" hat ja auch recht damit, wenn er anmerkt, dass es von den Kirchen und in den Kirchen viel soziales Engagement gibt, und das ist ja meist/oft auch gut so.
Zitat: | Ansonsten, den Kirchen stets vorzuwerfen, dass sie sich im öffentlichen Raum breit machen, ohne selbst auch nur ‚wirklich’ eben einen Fuß in den selben stellen zu wollen –wo wir doch alle wissen, dass der Staat sich immer mehr aus eben jenem Raum zurückzieht-, würde ich als ziemlich verlogen halten, wenn man dann nicht bereit wäre, selbst sich 'aktiv' einzubringen. |
Interessant, dass das jetzt diesen Dreh kriegt. Ganz offensichtlich ist es in aller Kürze gar nicht so einfach, deutlich zu machen, was mir und anderen hier an der Stiftung so aufstößt, ohne wie ein Kampf-Atheist rüberzukommen, der nur gegen etwas ist, weil es von der Kirche kommt. Ich bin selber mit Sicherheit ein engagierter Mensch, u.a. in meiner Kirchengemeinde (evangelisch, aber meine Frau ist von Elternhaus her katholisch, wir sind beide nicht fromm sondern eher in Richtung ökumenisch/interreligiös/Weltfrieden-auch-unabhängig-von Religion orientiert), haben hier einen KiGa-Förderverein gegürndet, sind dort im Elternrat etc. Ich verstehe jetzt nicht ganz, wieso ich eine Stiftung aufmachen soll. Es gibt ganz viele großartige Einrichtungen hier im Viertel, u.a. auch ein Haus der Familie der Evangelischen Kirche, das allen offen steht und z.B. auch Sprachkurse für Zugewanderte anbietet, unabhängig von der Religionszugehörigkeit. Und auch die "Bürgerstiftung" tut viel Gutes und ist in vielerlei Hinsicht eine eindrucksvolle Initiative. Leider halt irgendwie auf eine ausgrenzende Art und Weise.
Nochmal: Was mich stört ist die Tatsache, dass eine Kirchenstiftung sich durch ihre Namensgebung den Anstrich gibt, für alle "Bürger" da zu sein. Statt dessen zieht diese Stiftung eine Konfessionstrennlinie durch den Ort (der Pfarrer ist ziemlich anti-ökumenisch, und interreligiös schon gar nicht), durch die einem ganz deutlich gezeigt wird, dass man das Nachsehen hat, wenn man nicht katholisch ist. Und zwar vielfach an Institutionen, die zu 90% staatlich finanziert sind (Kindergärten), oder sogar an der Grundschule (öffentliche Konfessionsgrundschule), an der die (kirchliche) Stiftung mittlerweile auch irgendwie mitwirkt. Und ich halte es für keine gute Idee, dieses Modell in dieser Form auf die ganze Republik zu übertragen. Wo Kirche drin ist, soll auch Kirche draufstehen. Und caritatives Wirken sollte - Religion hin oder her - für alle da sein, die es brauchen und nicht nur für die, die das "Richtige" glauben. Ist meine Meinung.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1552759) Verfasst am: 09.10.2010, 14:41 Titel: Re: eine Bürgerstiftung sollte halt auch eine Bürgerstiftung sein |
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Walking on the Water hat folgendes geschrieben: | Und caritatives Wirken sollte - Religion hin oder her - für alle da sein, die es brauchen und nicht nur für die, die das "Richtige" glauben. Ist meine Meinung. |
http://de.wikipedia.org/wiki/Karitas
Zitat: | Karitas (von lat. caritas = Teuerung, Hochachtung, hingebende Liebe, uneigennütziges Wohlwollen[1]) ist die Bezeichnung für die tätige Nächstenliebe und Wohltätigkeit. Die wertschätzende, helfende Liebe ist seit den Anfängen des Christentums ein christliches Anliegen und Erkennungszeichen und gehört zu den höchsten Tugenden. Die Karitas ist eine Haltung, die sich im kirchlichen Grundauftrag der Diakonie konkretisiert.
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Religionskritik-Wiesbaden homo est creator Dei
Anmeldungsdatum: 04.11.2008 Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden
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(#1552767) Verfasst am: 09.10.2010, 15:11 Titel: Von Schneckenhäusern |
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@Walking on the Water
schön dass Du auch aktiv bist,
mich stört jedoch an dem Begriff "interreligiös" immer, dass er die Menschen ausschließt, die sich eben nicht als religiös verstehen. Auch wenn es interreligiöse Arbeitkreise gibt, die sich auch an areligiöse wenden, so bin ich doch eher dafür, solche Kreise "interkulturelle" Kreise zu nennen.
zum von Dir beschriebenen:
Die r.K. hat immer noch einen Absolutheitsanspruch, deutlich wird das in der Äußerung des Mainzer Kardinals:
Lehmann fordert „neuen Mut zum Kirchesein“ (fett von mir)
Zitat: | der Kirche treu zu bleiben, nicht nur weil sie als Glaubensgemeinschaft eine geistige Heimat sei, sondern „weil diese nicht nur eine menschliche Institution, sondern die Kirche Gottes, des Herrn, ist |
Dir r.K. ist halt die Kirche Gottes und nicht ihr ketzerischen Protestanten
In das Schneckenhaus möcht ich nicht einziehen, bin halt doch lieber ein freier Einsiedlerkrebs der mal hier und dort wohnt.
_________________ Derzeit ohne Untertitel
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#1552787) Verfasst am: 09.10.2010, 16:50 Titel: |
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Oder kurz gefasst:
Hier werden Kindergartenplätze mit staatlichen Mitteln finanziert und zur Zwangsmissionierung missbraucht.
Natürlich darf jeder Verein einen Kindergarten betreiben. Der Staat muss aber sicherstellen, dass genügend konfessionsneutrale Kindergartenplätze zur Verfügung stehen, damit jedes Kindes unabhängig seiner Religionszu- oder Nichtzugehörigkeit, entsprechend versorgt werden kann.
Die Ablaßhandel zwischen Kirchen und Staat muss aufhören!
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Walking on the Water registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.06.2009 Beiträge: 26
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(#1552803) Verfasst am: 09.10.2010, 17:28 Titel: |
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Zitat: | mich stört jedoch an dem Begriff "interreligiös" immer, dass er die Menschen ausschließt, die sich eben nicht als religiös verstehen. Auch wenn es interreligiöse Arbeitkreise gibt, die sich auch an areligiöse wenden, so bin ich doch eher dafür, solche Kreise "interkulturelle" Kreise zu nennen. |
Hallo RAW, ja, klar, point well taken, so meinte ich das auch.
Kramer, danke für den Hinweis auf die Bedeutung von Karitas. War mir nicht so bewusst. Kirche ist schon manchmal ganz schön auf sich selbst bezogen...
so, bin jetzt erstmal im Urlaub, tschö!
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Walking on the Water registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.06.2009 Beiträge: 26
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(#1562265) Verfasst am: 27.10.2010, 22:47 Titel: Theoretische Fundierung... |
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Vielleicht interessiert es ja jemanden: Der oben genannt Bad Godesberger Dechant und Vorsitzende der sog. Bürgerstiftung hat auf dem Deutschen Juristentag eine Rede gehalten, in der er sich darüber aufregt, dass die Kirchen vom Staat und der Gesellschaft diskriminiert werden, unter anderem aus diesem Grund:
Zitat: | "Das Gütesiegel des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen für Bürgerstiftungen wird allen Bürgerstiftungen vorenthalten, die eine kirchliche Stiftung sind oder aus einer Kirche hervorgegangen sind. Ihnen wird per se eine fehlende Unabhängigkeit unterstellt. Die kirchliche Bürgerstiftung – und es gibt eine zunehmende Zahl – wird ungeachtet ihrer Ziele und Leitungen zu einer Bürgerstiftung zweiter Klasse, das gilt auch für die bereits erwähnte Bürgerstiftung Rheinviertel." |
(Die ganze Rede gibt's unter http://www.kirchenzeitung-koeln.de/download/picken_juristentag_2010.pdf )
Wie er da auf 2. Klasse kommt, ist mir nicht ganz klar, seine Stiftung genügt halt einfach eindeutig nicht einem der 10 Kriterien des Gütesiegels, die auch recht einleuchtend sind:
Zitat: | 3. Eine Bürgerstiftung ist wirtschaftlich und politisch unabhängig. Sie ist konfessionell und parteipolitisch nicht gebunden. Eine Dominanz einzelner Stifter, Parteien, Unternehmen wird abgelehnt. Politische Gremien und Verwaltungsspitzen dürfen keinen bestimmenden Einfluss auf Entscheidungen nehmen. |
Es passt halt nicht zusammen, dass der Pfarrer per Satzung den Vorsitz in einer "Bürgerstiftung" hat. Finde ich völlig einleuchtend.
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