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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1554844) Verfasst am: 13.10.2010, 20:36 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Interessant, du hältst es also in Schulen für rechtlich problematisch in bestimmten anderen Kontexten dagegen für rechtlich unproblematisch, das wäre jetzt geklärt. |
Machst Du jetzt hier den Troll? |
Die Feststellung, dass die Äußerung von Rasmus (s.u.) nicht allgemeingültig gemeint ist, sondern nach ihm nur für je nach Kontexten gilt oder nicht gilt, in anderen aber nicht finde ich durchaus wichtig und keineswegs trollig.
Rasmus hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: | Und wie kommt jemand auf die Idee, sowas könne auch nur ansatzweise rexhtens sein? | Gegen welches Gesetz verstößt eine solche Schulregel denn deiner Meinung nach? |
Das zur freien Meinungsäußerung und zur freien entfaltung meiner Persönlichkeit, z.B. |
Na die Meinung frei äußern ist allerdings nicht verboten worden, es wurde nur festgelegt in welcher Sprache dies dort geschehen soll. |
Genau. Ich darf sagen was ich will, solange ich es so sage, wie es anderen Leuten passt.  |
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1554847) Verfasst am: 13.10.2010, 20:40 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | die details, und wie sich das ganze zur erziehungsberechtigung der eltern verhaelt, wuensche ich aber einfach nicht mit dir zu diskutieren, aus welchem grund auch immer. wenn du das diskutieren willst, tu es mit anderen. (vielleicht mische ich sogar irgendwann mit, aber ich fange diese diskussion mit dir nicht an.) |
Gibt es schon einen Thread zu diesem Thema?
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nicht, dass ich wuesste. aber du kannst ja einen aufmachen. hast gute chancen, dass da auch ne diskussion zustande kommt.
Zitat: |
Zum Thema Kinder:
Das war kein Vorschlag, dass Kinder weniger Rechte haben sollten.
Es war vielmehr eine Feststellung. Ich könnte dir bestimmt locker 3 Grundrechte aufzählen, die ein Kind selbstverständlicherweise nicht hat.
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wie gesagt, diskutier das, mit wem du willst, nicht mit mir.
Loke hat folgendes geschrieben: | Ich habe es in dem Sinne benutzt, als das es eine Gruppe darstellt, die sich nicht mit den anderen Kindern abgegeben will, sie ausgrenzt und evtl. auch mobbt.
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wenn du mobbing verhindern willst, verbiete das mobben. aber nicht die sprache.
wenn jemand kein deutsch kann, bring es ihm bei. aber verbiete ihm nicht seine sprache.
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Loke der Lästerer
Anmeldungsdatum: 01.09.2010 Beiträge: 723
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(#1554858) Verfasst am: 13.10.2010, 20:59 Titel: |
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Ich denke, du unterschätzt die Wichtigkeit von Deutsch im Alltag.
Schließlich kommt da wer ins Land, bzw. wird dort geboren. Man muss erwarten, dass 'wer" auch die Landessprache lernt. (Wenn wir davon ausgehen, dass das Prinzip der Landessprache richtig ist)
Kann 'wer' Deutsch, ist alles getan. Kann er es nicht, muss man es ihm beibringen. Ich bin kein Mann, der hundertprozentig hinter dieser These steht, aber es muss ein Zwang für diese Fremdsprachengruppen her, Deutsch zu lernen.
Falls deine Methode (Buchlesen) klappt, ist natürlich das Sprachenverbot hinfällig. Aber ich bin mir recht sicher, dass an den Hauptschulen, von denen die Rede ist, keiner ewig Bücher lesen wird, weil der Lehrer das sagt.
Achja: Ich 'will' keine Diskussion. Meines Erachtens ergibt sich eine Diskussion (so wie hier) und man kann sie diskutieren. Über dieses Thema eine Diskussion anzustoßen wäre künstlich, weil mich das ja (noch) nichteinmal im Geringsten interessiert, was die Anderen darüber denken.
Hier interessiert mich deine Meinung und wie du sie dir bildest, genauso gerade deine Grundfesten und Gedankengänge in allen Gesichtspunkten. Natürlich toleriere ich, dass du das nicht diskutieren willst. Würden wir nicht über das Thema hier reden, würde mich deine Meinung zum Grundrecht der Kinder auch nicht jucken.
Ich müsste also, im Hoffen, dass etwas entsteht, was mich ansatzweise interessiert, eine Diskussion mit Allen starten. Nein, danke.
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1554876) Verfasst am: 13.10.2010, 21:26 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: | Mobbing gegen deutsche Kinder, die sich absolut richtig verhalten und die Landessprache sprechen. Ausschließen. Gruppen.
Die große Wahrscheinlichkeit, dass einer, der kein gutes Deutsch kann später kein guter Steuerzahler wird. |
Was ist daran Mobbing? Nebenbei: Niemand hat das Recht, eingeschlossen zu werden, genauso wie es niemandem verboten ist, Gruppen zu bilden. Auch darauf, dass jemand Steuern zahlt, hat niemand per Se ein anrecht. Sollen das ernsthaft Rechtsgüter sein, oder Dinge die Du gerne als Rechtsgüter etablieren willst?
Norm hat folgendes geschrieben: | Die Feststellung, dass die Äußerung von Rasmus (s.u.) nicht allgemeingültig gemeint ist, sondern nach ihm nur für je nach Kontexten gilt oder nicht gilt, in anderen aber nicht finde ich durchaus wichtig und keineswegs trollig. |
Ich spielte auch eher darauf an dass Du Dinge vergleichen hast, die in diesem Kontext nicht vergleichbar ist - was Dir m.M.n. bewusst war. Jedenfalls habe ich aufgrund deiner sonstigen Beiträge nicht den Eindruck, dass Du zu so (von mir empfundenen) unreflektieren Schnellschüssen neigst.
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immanuela total südlich
Anmeldungsdatum: 20.05.2009 Beiträge: 1846
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(#1554897) Verfasst am: 13.10.2010, 21:52 Titel: |
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Vorschlag: Nur Kinder, die in Deutsch mindestens eine 2 haben, dürfen auf dem Schulhof Sprachen sprechen, die ihre Mitschüler nicht verstehen, Englisch ist auch erlaubt, das sollten eigentlich auch alle verstehen und bringt alle weiter.
Scherz beiseite: Wenn sich Kleingruppen ständig in einer Sprache unterhalten, die nur sie verstehen und das Gros ihrer Mitschüler nicht, kann das zu Missverständnissen führen und missbraucht werden. Es ist unhöflich und rücksichtslos, macht eine respektvolle soziale Interaktion unmöglich.
In seiner Freizeit kann jeder sprechen, wie er will.
Deutsch zu können, ist die Basis für den Schulerfolg in allen (!) Fächern, das darf man nicht vergessen. Es ist geradezu die Pflicht jedes Lehrers, Schüler, die nicht gut Deutsch sprechen, zu jeder Zeit dazu zu animieren, sich mit der Sprache auseinanderzusetzen. Wer es den sprachschwachen Schülern selbst überlässt, zu entscheiden, ob sie sich in der Sprache üben oder nicht, die für ihr berufliches Fortkommen von essentieller Bedeutung ist, der handelt extrem verantwortungslos.
Die Pausen in der Schule sind kein Freizeitkontext, sie sind nur dazu da, dass die Schüler sich geistig erholen können und danach wieder aufnahmebereit sind.
_________________ Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1554915) Verfasst am: 13.10.2010, 22:10 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: | Ich denke, du unterschätzt die Wichtigkeit von Deutsch im Alltag.
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durchaus nicht. wir sind nur verschiedener meinung, was man machen kann und darf, bzw. was sinnvoll ist.
Zitat: |
Falls deine Methode (Buchlesen) klappt, ist natürlich das Sprachenverbot hinfällig. Aber ich bin mir recht sicher, dass an den Hauptschulen, von denen die Rede ist, keiner ewig Bücher lesen wird, weil der Lehrer das sagt.
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ich bin mir sicher, dass das aber noch eher machbar waere (weil ueberpruefbar) als ein sprachverbot in den pausen.
ansonsten kommen wir hier an ein allgemeines problem der heutigen schule, ganz besonders aber wohl der hauptschulen: der lehrer kann zwar irgendwas fordern, aber wenn er ignoriert wird, kann er nichts machen. ihm fehlen die moeglichkeiten, fuer den schueler wirklich unangenehme konsequenzen zu ziehen. dadurch wird er zur ignorierbaren witzfigur.
der lehrer braeuchte mehr unterstuetzung (der eltern, der schulleitung, der regierung...) dabei, dem schueler zu sagen, wo es laengs geht - und wo nicht.
(grundrechte von kindern)
Zitat: | Hier interessiert mich deine Meinung und wie du sie dir bildest, |
gut, du bekommst ein bisschen was:
dass kinder keine grundrechte haetten, ist grober quatsch, natuerlich haben sie zB das recht auf leben und koerperliche unversehrtheit. aus guten gruenden aber unterliegen sie einer heftigen einschraenkung ihrer grundrechte, naemlich der elterlichen sorge. das heisst aber nicht, dass sie die entsprechenden rechte gar nicht mehr haben - ggf. aber koennen die eltern fuer sie diese rechte ausueben.
so bedeutet zB das recht auf koerperliche unversehrtheit, dass ein arzt dich nicht operieren darf ohne dein einverstaendnis. auch bei einem kind kann er nicht einfach operieren - aber statt des einverstaendnisses des kindes braucht er das der eltern.
das ganze ist durchaus nicht ganz einfach, sondern schon etwas kompliziert.
ich vermute (bin nicht sicher), dass sich in diesem forum eine ziemlich fruchtlose diskussion mit haufenweise bloedsinnigen argumenten juristischer total-laien ergeben wuerde. ein paar grundlegende dinge koennte ich vielleicht dazu beitragen, aber wenns ins detail geht, wuerde ich wahrscheinlich selbst lieber erst einen GG-kommentar dazu lesen wollen. ueber den verfuege ich nicht einmal, selbst wenn ich zuhause waere und nicht einige flugstunden entfernt, haette ich dort zwar einen BGB-kommentar und einen zum StGB, aber keinen zum GG - den faende ich erst eine autostunde entfernt (von zuhaus entfernt) in einer bibliothek oder muesste ihn per internet bestellen (was evtl. mal ne massnahme waere). noch dazu interessieren mich diese details speziell bei der frage von grundrechten von kindern einen toten teufel.
du kannst dich mit mir ueber vieles unterhalten, sei es mathematik, sei es (aktuell grade in einem thread) biochemie, seien es sprachen oder recht. aber ich bin kein richtiger jurist, hab nur eine diplompruefung im wahlfach wirtschaftsrecht hinter mir und kenne einiges, was ich mir sonst noch angeeignet habe, aber es gibt rechtsgebiete, mit denen ich mich bislang nicht beschaeftigt habe und die mich auch nicht interessieren. dazu zaehlen eben weite teile des familien- und unterhaltsrechts (elterliche sorge gehoert dazu). mit erbrecht oder gesellschaftsrecht beispielsweise hast du bei mir bessere chancen
Zitat: | Ich müsste also, im Hoffen, dass etwas entsteht, was mich ansatzweise interessiert, eine Diskussion mit Allen starten. Nein, danke. |
wie du moechtest. bzw. nicht moechtest
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1554924) Verfasst am: 13.10.2010, 22:19 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: |
Norm hat folgendes geschrieben: | Die Feststellung, dass die Äußerung von Rasmus (s.u.) nicht allgemeingültig gemeint ist, sondern nach ihm nur für je nach Kontexten gilt oder nicht gilt, in anderen aber nicht finde ich durchaus wichtig und keineswegs trollig. |
Ich spielte auch eher darauf an dass Du Dinge vergleichen hast, die in diesem Kontext nicht vergleichbar ist - was Dir m.M.n. bewusst war. Jedenfalls habe ich aufgrund deiner sonstigen Beiträge nicht den Eindruck, dass Du zu so (von mir empfundenen) unreflektieren Schnellschüssen neigst. |
Ich habe lediglich anhand einem Beispiel danach gefragt, ob Rasmus Aussage, aus deren Formulierung keine nur kontextbezogene Gültigkeit erkennbar war, auch in einem andern Fall gültig ist, da ich annahm, dass er die Gültigkeit in diesem Kontext verneinen würde, um seine Argumentationskette in Frage zu stellen. Das Forum habe ich lediglich gewählt, weil ich mir da aufgrund Rasmus Position im Forum relativ sicher sein konnte, dass er es bei diesem Beispiel eben anders sieht, als vorher im Rahmen seiner Argumentationskette, warum das eine juristisch nicht haltbare Einschränkung der Meinungsfreiheit sei, formuliert. Es gibt auch andere gesellschaftlich Kontexte mit solchen Regeln die einschränken wie die Meinung geäußert wird, ohne dass das gleich als rechtlich unzulässige Einschränkung der Meinungsfreiheit gewertet wird. Dass du darin mehr siehst liegt bei dir und nicht bei mir, daraufhin beleidigend zu werden ebenfalls. Also belehre mich nicht bzgl. Schnellschüssen sondern fass dir lieber mal an die eigene Nase.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22332
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(#1554931) Verfasst am: 13.10.2010, 22:25 Titel: |
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immanuela hat folgendes geschrieben: | Vorschlag: Nur Kinder, die in Deutsch mindestens eine 2 haben, dürfen auf dem Schulhof Sprachen sprechen, die ihre Mitschüler nicht verstehen, Englisch ist auch erlaubt, das sollten eigentlich auch alle verstehen und bringt alle weiter.
Scherz beiseite: Wenn sich Kleingruppen ständig in einer Sprache unterhalten, die nur sie verstehen und das Gros ihrer Mitschüler nicht, kann das zu Missverständnissen führen und missbraucht werden. Es ist unhöflich und rücksichtslos, macht eine respektvolle soziale Interaktion unmöglich. |
Das ist die Argumentation, die ich für eine plausible Grundlage für eine freiwillige Vereinbarung auf Klassen- oder Schulebene halte.
Wobei die allerdings auch nicht immer streng durchzusetzen wäre. Es gibt nun einmal Situationen, wo Schüler private Dinge mit engen Freunden besprechen wollen, und wenn sie dafür eh beiseite gehen o.dgl., können sie dann auch ruhig eine andere Sprache sprechen.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1554945) Verfasst am: 13.10.2010, 22:37 Titel: |
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immanuela hat folgendes geschrieben: | Es ist geradezu die Pflicht jedes Lehrers, Schüler, die nicht gut Deutsch sprechen, zu jeder Zeit dazu zu animieren, sich mit der Sprache auseinanderzusetzen. |
animieren ist was anderes als verbote aussprechen und schueler, die nicht gut deutsch sprechen, ist was anderes als "alle schueler".
wenn ich mich mit jemand anderem unterhalte, ist es durchaus nicht unhoeflich und respektlos, wenn ich das so tue, dass es die anderen nicht verstehen. ich muss mich doch nicht so unterhalten, dass es jedermann mitbekommt.
und mit wem ich mich in meiner pause unterhalte und wie, da lass ich mir auch von keinem reinreden.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1554970) Verfasst am: 13.10.2010, 22:59 Titel: Re: Deutschpflicht auf Schulhöfen? |
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Bundschuh hat folgendes geschrieben: |
Ja, Zwangsmaßnahmen sind gaaanz fürchterlich! Da könnte sich ja einer gezwungen fühlen, keine Banken mehr auszurauben, wenn ein Bankenausraubverbot demokratisch beschlossen wird... nein, wie unfair.
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Mein Gott, was fuer ein Argument....
Auslaendisch sprechen ist ja auch sowas von kriminell....
Das "Bankenausraubverbot" laesst sich uebrigens auch nicht "demokratisch" kippen, weil es um Grundrechte geht, die auch eine Mehrheit einer Minderheit nicht nehmen darf. Bei dem Recht so zu schwaetzen wie einem der Schnabel gewachsen ist, ist das uebrigens ganz aehnlich.
_________________ Defund the gender police!!
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16375
Wohnort: Arena of Air
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(#1555010) Verfasst am: 13.10.2010, 23:28 Titel: |
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Die Frage ist vielleicht aus der Sicht relevant, daß bei 20 Nationen, die sich in der Schule treffen, die deutsche Sprache häufig der Minimalkonsens ist. Eben die einzige Sprache, von der man zumindest hofft, daß alle Schüler sie hinreichend lernen . (Aber erzwingen wollen würde ich das auch nicht.)
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1555023) Verfasst am: 13.10.2010, 23:40 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | immanuela hat folgendes geschrieben: | Vorschlag: Nur Kinder, die in Deutsch mindestens eine 2 haben, dürfen auf dem Schulhof Sprachen sprechen, die ihre Mitschüler nicht verstehen, Englisch ist auch erlaubt, das sollten eigentlich auch alle verstehen und bringt alle weiter.
Scherz beiseite: Wenn sich Kleingruppen ständig in einer Sprache unterhalten, die nur sie verstehen und das Gros ihrer Mitschüler nicht, kann das zu Missverständnissen führen und missbraucht werden. Es ist unhöflich und rücksichtslos, macht eine respektvolle soziale Interaktion unmöglich. |
Das ist die Argumentation, die ich für eine plausible Grundlage für eine freiwillige Vereinbarung auf Klassen- oder Schulebene halte.
Wobei die allerdings auch nicht immer streng durchzusetzen wäre. Es gibt nun einmal Situationen, wo Schüler private Dinge mit engen Freunden besprechen wollen, und wenn sie dafür eh beiseite gehen o.dgl., können sie dann auch ruhig eine andere Sprache sprechen. |
Bei uns gab es irgendwann eine Phase, in der die Mädchen unserer Klasse eine Form von Zeichensprache untereinander eingeführt haben. Das fand ich auch sehr respektlos.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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York Schottischer Schwarzwälder
Anmeldungsdatum: 04.02.2009 Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden
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(#1555025) Verfasst am: 13.10.2010, 23:40 Titel: |
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Lassen wir doch einmal einen Schülersprecher sprechen:
Zitat: |
Berlin - Asad fühlt sich heute fast wie ein Politiker. Den Rücken hat er durchgedrückt, die Arme vor der Brust verschränkt. Er räuspert sich, fährt kurz mit der Hand über den Mund und sagt: "Wir brauchen die deutsche Sprache. Was sollen wir denn machen? Wir wollen unseren Realschulabschluss, und wenn wir eine Lehrstelle finden oder das Abitur machen wollen, dann müssen wir gut Deutsch sprechen", sagt er zu den Reportern und streicht sich durch die kurzen gegelten Haare.
Asad ist 17, seine Eltern kommen aus Pakistan. Er ist Schülersprecher der Herbert-Hoover-Realschule im Berliner Stadtteil Wedding. Ein Zugpferd sei er, sagt seine Schulleiterin über ihn - nicht nur, was das Deutschsprechen angehe.
Die Herbert-Hoover-Realschule liegt direkt an einer zugigen Hauptstraße im Berliner Problembezirk Wedding. Vor den Toren gibt es viele Dönerbuden, ein türkisches Hochzeitsgeschäft und ein Kaufhaus. In der Seitenstraße ist eine Moschee. Eine türkische Bank lockt im Schaufenster mit niedrigen Zinsen. Neben dem Discounter an der S-Bahn-Station wirbt ein Bäcker mit dem Slogan: "Wir backen, du König!" Die Jugendlichen in Wedding leben zwischen den Welten.
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http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,396842,00.html
_________________ Hark, when the night is falling, hear, hear, the pipes are calling ...
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immanuela total südlich
Anmeldungsdatum: 20.05.2009 Beiträge: 1846
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(#1555026) Verfasst am: 13.10.2010, 23:40 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | immanuela hat folgendes geschrieben: | Es ist geradezu die Pflicht jedes Lehrers, Schüler, die nicht gut Deutsch sprechen, zu jeder Zeit dazu zu animieren, sich mit der Sprache auseinanderzusetzen. |
animieren ist was anderes als verbote aussprechen und schueler, die nicht gut deutsch sprechen, ist was anderes als "alle schueler". |
Das Verbot ist die Grundlage, animieren, ermuntern bedeutet für mich alles, was noch über die Maßnahme hinausgeht, sie zu zwingen, wenn sie sprechen, zu versuchen, Deutsch zu sprechen.
Man sollte ihnen auch die wichtige Bedeutung des Deutsch-Sprech-"Gebots" plausibel erklären und ihnen die Vorteile vor Augen halten, die es hat, wenn sie sich auf Deutsch fließend artikulieren können. Vor allem sollte man ihnen auch bei jedem Fortschritt zeigen, wieviel Respekt man davor hat, dass sie versuchen, eine Sprache vollständig zu beherrschen, die nicht ihre "Muttersprache" ist und auch ihren deutschstämmigen Mitschülern vermitteln, dass das eine großartige Leistung ist, so daß sie von den peers dafür die Anerkennung und vielleicht auch die Unterstützung bekommen, die sie verdienen.
tridi hat folgendes geschrieben: |
wenn ich mich mit jemand anderem unterhalte, ist es durchaus nicht unhoeflich und respektlos, wenn ich das so tue, dass es die anderen nicht verstehen. ich muss mich doch nicht so unterhalten, dass es jedermann mitbekommt.
und mit wem ich mich in meiner pause unterhalte und wie, da lass ich mir auch von keinem reinreden. |
Ja klar, wenn Du mit demjenige alleine bist.
Aber nicht in Gegenwart von Kollegen, die Euch nicht verstehen. Könnte doch sein, dass Du gerade Lügen verbreitest und jemanden von ihnen beleidigst. Würdest Du das auf Deutsch tun, dann müsstest Du flüstern, weil Dich sonst jeder versteht. (Und dann wüssten trotzdem alle: Der flüstert, der lügt. )
_________________ Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1555040) Verfasst am: 14.10.2010, 00:04 Titel: |
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York hat folgendes geschrieben: | Lassen wir doch einmal einen Schülersprecher sprechen:
Zitat: |
Berlin - Asad fühlt sich heute fast wie ein Politiker. Den Rücken hat er durchgedrückt, die Arme vor der Brust verschränkt. Er räuspert sich, fährt kurz mit der Hand über den Mund und sagt: "Wir brauchen die deutsche Sprache. Was sollen wir denn machen? Wir wollen unseren Realschulabschluss, und wenn wir eine Lehrstelle finden oder das Abitur machen wollen, dann müssen wir gut Deutsch sprechen", sagt er zu den Reportern und streicht sich durch die kurzen gegelten Haare.
Asad ist 17, seine Eltern kommen aus Pakistan. Er ist Schülersprecher der Herbert-Hoover-Realschule im Berliner Stadtteil Wedding. Ein Zugpferd sei er, sagt seine Schulleiterin über ihn - nicht nur, was das Deutschsprechen angehe.
Die Herbert-Hoover-Realschule liegt direkt an einer zugigen Hauptstraße im Berliner Problembezirk Wedding. Vor den Toren gibt es viele Dönerbuden, ein türkisches Hochzeitsgeschäft und ein Kaufhaus. In der Seitenstraße ist eine Moschee. Eine türkische Bank lockt im Schaufenster mit niedrigen Zinsen. Neben dem Discounter an der S-Bahn-Station wirbt ein Bäcker mit dem Slogan: "Wir backen, du König!" Die Jugendlichen in Wedding leben zwischen den Welten.
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http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,396842,00.html |
Das es sehr, sehr sinnvoll ist die Landessprache zu beherrschen, leugnet niemand.
Hier geht es allerdings um was ganz Anderes. Naemlich Zwangsmassnahmen um das Sprechen anderer Sprachen in der Schule zu verbieten.
So etwas kann in bestimmten Faellen natuerlich auch extrem kontraproduktiv sein. Wenn z.B. ein neuer Schueler gerade mit seinen Eltern frisch ins Land gekommen ist, die Landessprache nur sehr unvollkommen beherrscht und einem Mitschueler aus dem gleichen Land verboten wird in seiner Muttersprache mit ihm zu reden um ihm so die Eingewoehnung zu erleichtern. In einem solchen Fall kann sogar die Isolierung des Neuankoemmlings in der Schule die Folge sein, mit dem Ergebnis, dass er es noch schwerer hat die Landessprache zu lernen.
_________________ Defund the gender police!!
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1555042) Verfasst am: 14.10.2010, 00:05 Titel: |
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immanuela hat folgendes geschrieben: |
Ja klar, wenn Du mit demjenige alleine bist.
Aber nicht in Gegenwart von Kollegen, die Euch nicht verstehen. Könnte doch sein, dass Du gerade Lügen verbreitest und jemanden von ihnen beleidigst. Würdest Du das auf Deutsch tun, dann müsstest Du flüstern, weil Dich sonst jeder versteht. (Und dann wüssten trotzdem alle: Der flüstert, der lügt. ) |
Also auf Deutsch darf man jetzt auch kein privates Gespräch mehr haben? Am besten alles auf Youtube?
Gilt das auch für mich, wenn ich in Frankreich mit einem deutschen Kollegen Deutsch spreche, um unser gemeinsames Projekt zu organisieren und ein französischer Kollege kommt vorbei und geht davon aus, dass wir über ihn sprechen? Oder gilt das nur für Kinder? Wie weit muss man von den anderen weg sein, damit man mit dem Gesprächspartner "alleine" ist?
Und was ist mit meinen zahlreichen österreichischen Mitbürgern in Wien, die auch in der Ubahn ein Problem haben, wenn Türkisch gesprochen wird, weil es sein könnte, dass sie gerade beleidigt werden? Darf ich in der Ubahn mit meinen Freunden so leise auf Deutsch reden, dass es die Mitfahrenden nicht verstehen?
Ich kenne Cliquen, Mobbing und Gerüchteküche sehr gut, aber mit Deutsch sprechen in der Pause hat das nichts zu tun.
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1555043) Verfasst am: 14.10.2010, 00:09 Titel: |
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immanuela hat folgendes geschrieben: |
Ja klar, wenn Du mit demjenige alleine bist.
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ich dachte, es geht grade darum, auch in diesen faellen das sprechen anderer sprachen zu verbieten.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22332
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(#1555047) Verfasst am: 14.10.2010, 00:30 Titel: |
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immanuela hat folgendes geschrieben: | Aber nicht in Gegenwart von Kollegen, die Euch nicht verstehen. Könnte doch sein, dass Du gerade Lügen verbreitest und jemanden von ihnen beleidigst. Würdest Du das auf Deutsch tun, dann müsstest Du flüstern, weil Dich sonst jeder versteht. (Und dann wüssten trotzdem alle: Der flüstert, der lügt. ) |
Es gibt natürlich Situationen, wo man mit mehreren beisammen ist (und nicht nur zufällig im selben Raum), wo es dann unhöflich wäre, eine Sprache zu sprechen, die ein Teil der Leute nicht versteht. Beispiel: Kollegen gehen gemeinsam in die Kantine und sitzen am selben Tisch.
Aber eben: Wenn sich zwei Leute unterhalten, und jemand anders ist rein zufällig dabei, finde ich das durchaus nicht unhöflich. Beispiel: Zwei Leute in der Straßenbahm unterhalten sich, während andere Fahrgäste auch da sind
Die Grenze ist naütlich nicht immer so leicht zu ziehen. Aber grundsätzlich davon auszugehen, dass jemand was zu vebergen hat, wenn er eine andere SPrache spricht, finde ich sogar eher paranoid.
Neulich fand ich es beim Friseur sogar ziemlich entspannend, das Gequassel der Angestellten nicht zu verstehen und völlig abschalten zu können. Wobei das so ein Grenzfall ist, wo ich das verstehen könnte, wenn jemand das unhöflich findet. Aber bei mir haben die wohl gemerkt, dass ich auf Kommunikation mit dem Friseur nun wirklich gar keinen Wert lege.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1555139) Verfasst am: 14.10.2010, 10:40 Titel: Re: Deutschpflicht auf Schulhöfen? |
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York hat folgendes geschrieben: | Deutschpflicht auf Schulhöfen?
Zitat: |
Berlin - In der Debatte um Integration werden immer neue Ideen ins Spiel gebracht: FDP-Generalsekretär Christian Lindner hat sich jetzt für eine Deutschpflicht auf Schulhöfen ausgesprochen. "An manchen Schulen sind Deutsche inzwischen die Minderheit. Es hilft der Integration, wenn dort Deutsch nicht nur im Unterricht gesprochen wird, sondern auch auf dem Pausenhof", sagte Lindner der "Bild"-Zeitung. Es dürfe "keine Ausgrenzung in keiner Richtung" geben. An einigen Schulen hätten bereits "Lehrer, Eltern und Schüler gemeinsam eine Deutschpflicht beschlossen", sagte Lindner. Dies sei "ein gutes Beispiel für andere".
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http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,722783,00.html
Und wie soll das in der Praxis aussehen?
Wer soll das kontollieren? | Ich werde fortan nur noch von der P sprechen, das F und das D sind definitiv nicht mehr gerechtfertigt. Naja, das D vielleicht noch, wenn man es klein schreibt.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1555160) Verfasst am: 14.10.2010, 11:08 Titel: Re: Deutschpflicht auf Schulhöfen? |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | ...
Ich werde fortan nur noch von der P sprechen, das F und das D sind definitiv nicht mehr gerechtfertigt. Naja, das D vielleicht noch, wenn man es klein schreibt. |
Das macht sie ja richtig unterscheidbar zu anderen P in der deutschen P-Kultur. Vielleicht sollte man die alle unter PD/U zusammenfassen?
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1555165) Verfasst am: 14.10.2010, 11:11 Titel: Re: Deutschpflicht auf Schulhöfen? |
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Defätist hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | ...
Ich werde fortan nur noch von der P sprechen, das F und das D sind definitiv nicht mehr gerechtfertigt. Naja, das D vielleicht noch, wenn man es klein schreibt. |
Das macht sie ja richtig unterscheidbar zu anderen P in der deutschen P-Kultur. Vielleicht sollte man die alle unter PD/U zusammenfassen? | Also, ich hab da jetzt
dP
c (und cBY)
PD
Funktioniert doch mit der Unterscheidung. Grüne und Linke dürfen ihre Namen vorerst behalten. Vorerst.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1555225) Verfasst am: 14.10.2010, 12:56 Titel: Re: Deutschpflicht auf Schulhöfen? |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Also, ich hab da jetzt
dP
c (und cBY)
PD
Funktioniert doch mit der Unterscheidung. ..... |
Namentlich ja. Inhaltlich sehe ich da mittlerweile keine großartigen Unterschiede mehr.
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györgy dauerhaft freigeschaltet
Anmeldungsdatum: 22.10.2007 Beiträge: 345
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(#1556270) Verfasst am: 16.10.2010, 10:31 Titel: |
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Als Vater zweier zweisprachig aufwachsenden Kinder würde ich auf die Barrikaden gehen, sollte solch eine Regelung in die Tat umgesetzt werden, die mal ganz nebenbei auch gegen das Grundgesetz verstößt.
_________________ "Fanatismus ist sicherlich tausendfach verhängnisvoller, denn Atheismus entfacht keine blutige Leidenschaft, wo Fanatismus es tut. Atheismus steht dem Verbrechen gegenüber während Fanatismus zu Verbrechen führt." [Voltaire, Philosophisches Taschenwörterbuch, Bd. 2, Atheismus, Sektion IV]
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Hansi1973 registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.10.2010 Beiträge: 9
Wohnort: Rheinhessen
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(#1556895) Verfasst am: 17.10.2010, 15:07 Titel: |
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Der Vorschlag von Christian Lindner mag gut gemeint sein, aber "gut gemeint" und "stets bemüht" ist eben auch eine Sechs. Setzen!
Ob die Kinder auf dem Schulhof deutsch, türkisch oder was auch immer sprechen, ist doch relativ egal. Viel wichtiger ist, dass die Kinder, die in die Schule gehen zumindest deutsch sprechen und verstehen müssen und nach mindestens neun Jahren Schulzeit sich zumindest so gut auf deutsch ausdrücken können, dass sie auch bei Bewerbungsanschreiben und -gesprächen nicht unangenehm auffallen (weissu, kannssu, koreggt alda, ...).
DARAN sollte man arbeiten und das kann nur im Unterricht geschehen, nicht auf dem Schulhof.
Vor allem: wie will man das durchsetzen?
Auf dem Hof mit 100 Kindern ist meist ein Lehrer als Aufsicht eingeteilt. Soll der herumgehen und die Schüler anhalten, die deutsche Sprache zu sprechen? Gibt es ein "Minus", falls in einer anderern Sprache gesprochen wird?
Viel wichtiger finde ich, dass "Migranten" auch im Alltag in der Lage sind, sich zurecht zu finden, eben auch und mit der deutschen Sprache. Also nicht den Busfahrplan, die Steuererklärung und den Antrag für Kindergeld in zwanzig Sprachen anbieten, sondern auf die deutsche Version bestehen.
Ach kommt. Da wollte sich ein No.Name-Politiker wieder wichtig machen.
Ist ihm auch gelungen. Wobei ich sagen würde: nicht wichtig, sondern lächerlich.
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Loke der Lästerer
Anmeldungsdatum: 01.09.2010 Beiträge: 723
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(#1556905) Verfasst am: 17.10.2010, 15:39 Titel: |
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Danke tridi.
Ich sehe das genauso, dass die Grundrechte der Kinder zum Teil bei den Eltern sind. Leider habe ich am Anfang gedacht, dass du es so siehst, als sollten Kinder von Anfang an alle Rechte selbst besitzen und das wäre, wenngleich eine schöne Vorstellung, weltfremd.
Jetzt erkenne ich auch dein Problem: Wenn die Eltern zu dem Sprachenverbot 'Nein!' sagen, würde sich das mit der Schulpflicht kreuzen und so müsste zwangsläufig das Grundrecht der Kinder, welches bei den Eltern liegt, umgangen werden.
Erstmal zu meinem Verständnis dieses Vorschlags:
Schüler, die nicht gut (im Sinne von fließend; Akzent und fehlendes Vokabular geht noch) Deutsch sprechen können, dürfen am Schulhof nicht in Gruppen Ausländisch reden.
Zu zweit oder in Gruppen auf Erlaubnis der Aufsicht hin (wegen wichtiger, sprachenfähigkeitenübergreifender Diskussion etc.) sollte das natürlich genehmigt sein.
Du hast mich jedoch auf das Problem mit dem Grundrecht hingewiesen. Nun muss man abschätzen, ob die Fähigkeit, Deutsch zu können, genauso hoch gestellt werden kann wie die Schulpflicht.
Ich bin mir da auch gar nicht mehr so sicher.
In einer aktuellen Diskussion habe ich einen Politiker gehört, der (in etwa) sagte:
"Man darf die anderen Sprachen nicht verbieten, sondern die Mehrsprachigkeit fördern, die ist sehr wichtig und ein Vorteil für Migranten."
Das ist ja mal ein richtiger Unsinn. Der sieht wohl die Motivation hinter der Idee darin, dass Sprachen ausgelöscht werden sollten. Dabei bin ich mir sicher, dass bei entsprechender Gesetzgebung kein Lehrer auf freundliches Bitten ("Herr Lehrer, ich kann doch ganz gut Deutsch, darf ich bitte in Pausen Türkisch reden?") hin bei Beherrschung der deutschen Sprache das Recht absprechen würde.
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1556911) Verfasst am: 17.10.2010, 15:58 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: | Dabei bin ich mir sicher, dass bei entsprechender Gesetzgebung kein Lehrer auf freundliches Bitten ("Herr Lehrer, ich kann doch ganz gut Deutsch, darf ich bitte in Pausen Türkisch reden?") hin bei Beherrschung der deutschen Sprache das Recht absprechen würde. |
Wieso bist du dir dessen sicher?
Und wie sollen das Lehrer an einer großen Schule wissen, welchem Schüler das erlaubt wurde? Und was ist, wenn der gute Schüler mit einem schlechten Schüler Türkisch redet?
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#1557112) Verfasst am: 17.10.2010, 20:53 Titel: |
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Hansi1973 hat folgendes geschrieben: | Viel wichtiger ist, dass die Kinder, die in die Schule gehen zumindest deutsch sprechen und verstehen müssen und nach mindestens neun Jahren Schulzeit sich zumindest so gut auf deutsch ausdrücken können, dass sie auch bei Bewerbungsanschreiben und -gesprächen nicht unangenehm auffallen (weissu, kannssu, koreggt alda, ...). |
Das is' abba krass konkret Problem, was haben inzwischen auch die Deutsch-Sprech-Kindäh!
Wichtig ist, das vor allem die Lehrer immer zuerst Deutsch mit den Schülern sprechen. Wenn ein Schüler etwas nicht versteht, kann er in der Sprache seiner Wahl nachfragen. Dann kann der Lehrer es - so er sie beherrscht - in der gemeinsamen Sprache wiederholen. Dazu braucht man aber keine Vorschriften, sondern gesunden Menschenverstand.
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1557196) Verfasst am: 17.10.2010, 22:19 Titel: |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Wichtig ist, das vor allem die Lehrer immer zuerst Deutsch mit den Schülern sprechen. |
macht das jemand etwa anders? (vom fremdsprachenunterricht, bilingualen klassen und auslaendischen schulen mal abgesehen)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1557201) Verfasst am: 17.10.2010, 22:22 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Wichtig ist, das vor allem die Lehrer immer zuerst Deutsch mit den Schülern sprechen. |
macht das jemand etwa anders? (vom fremdsprachenunterricht, bilingualen klassen und auslaendischen schulen mal abgesehen) |
Lehrer aus Sachsen, Bayern, BW u.v.a.m. machen das eigentlich regelmäßig.
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Uriziel Herpiderpi
Anmeldungsdatum: 22.12.2007 Beiträge: 1728
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(#1558849) Verfasst am: 20.10.2010, 22:14 Titel: Re: Deutschpflicht auf Schulhöfen? |
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York hat folgendes geschrieben: |
Und wie soll das in der Praxis aussehen?
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Keiner wird drauf hören. Denn die Deutschen sind schwach und das wissen alle "Nicht-Deutschen".
Zitat: |
Wer soll das kontollieren?
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Der heilige Geist
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