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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1570498) Verfasst am: 12.11.2010, 22:49 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Ob die zugehörige Arbeit für die Arbeitnehmer beliebt ist, spielt prinzipiell keine Rolle, aber die Vergünstigungen bleibter Arbeitsplätze gehören auch mit zum "Preis". |
die meisten beliebten Arbeitsplätze dürften aber auch hoch- oder höher-qualifiziert sein. Selbst bei Arbeiten die kein extremes Maß an Spezialisierung erfordern sind doch meistens diverse andere Fähigkeiten von Nöten, um sie machen zu können - und die muss auch erst mal jemand in der gerade gewünschten Kombination anbieten können.
Und dann muss man auch darüber nachdenken, was es denn bedeutet, einen "beliebten Arbeitsplatz" zu haben: Meistens ist es halt doch primär Arbeit - nur sehr wenige Job sind so, dass man sie auch für Lau machen würde, oder für deutlich weniger, als man anderswo bekommen könnte.
Und wenn eine Arbeit erstmal bestimmte seltene Kenntisse erfordert, dann wird man auch nicht mehr wirklich nach Stunden bezahlt, sondern eigentlich für das Erledigen von Aufgaben und für das Lösen von Problemen. (Das schlimmste was ich über meine neue Stelle weiß, ist dass es da eine Stechuhr geben wird. Da muss ich mich erst mal wieder dran gewöhnen.)
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#1570668) Verfasst am: 13.11.2010, 14:24 Titel: |
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Zitat: | Vielleicht wäre es dann bedenkenswert, Arbeit, die unbeliebt ist, besser zu bezahlen? |
Komischerweise werden gerade die Scheißjobs am miesesten bezahlt.
Ich glaube, wenn man mir um 1953 herum ein Grundeinkommen gegeben hätte, grade genug für Essen, Obdach und Kleidung, ich hätte nicht gearbeitet. Ich wäre lieber mit dem Fahrrad kreuz und quer durchs Land gefahren und in Jugenherbergen geschlafen. Damals gabs ja noch alle dreißig Kilometer eine.
So konnte ich das nur an Wochenenden oder in den lächerlichen 12 Kalendertagen Jahresurlaub.
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1570671) Verfasst am: 13.11.2010, 14:33 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Vielleicht wäre es dann bedenkenswert, Arbeit, die unbeliebt ist, besser zu bezahlen? |
Komischerweise werden gerade die Scheißjobs am miesesten bezahlt. |
Da ist nichts komisch dran.
Zitat: | Ich glaube, wenn man mir um 1953 herum ein Grundeinkommen gegeben hätte, grade genug für Essen, Obdach und Kleidung, ich hätte nicht gearbeitet. Ich wäre lieber mit dem Fahrrad kreuz und quer durchs Land gefahren und in Jugenherbergen geschlafen. Damals gabs ja noch alle dreißig Kilometer eine. |
Fragt sich nur, wieviele Übernachtungen so ein Grundeinkommen ermöglicht hätte...
Zitat: | So konnte ich das nur an Wochenenden oder in den lächerlichen 12 Kalendertagen Jahresurlaub. |
Aber vermutlich hast Du Dir an all den anderen Tagen das Geld dafür mitverdient, oder?
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#1570722) Verfasst am: 13.11.2010, 18:41 Titel: Re: Zumutbarkeit der Arbeit - Zumutbarkeit des Lohns? |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | Ja. Und wenn ich vollzeit Arbeite reicht es nicht für eine Segelyacht. Auch doof. Aber daraus folgt nicht wie selbstverständlich, dass es dafür reichen sollte oder müsste. |
Was soll eigentlich diese dümmlich-dreiste Zynismus? Bringt sowas eine Diskussion weiter?
Bedenkt doch bitte meine Eingangsfrage.
Vielleicht lässt sich die Frage ja von Euch auch beantworten, wenn Ihr Euch mal die Frage stellen würdet, für welchen Lohn ihr mindestens bereit wärt, ab morgen zu arbeiten, bevor ihr von anderen verlangt das zu tun.
vrolijke hat folgendes geschrieben: | Das blöde dabei ist. Es ist was, daß man nicht so mal "austesten" kann, und wenns nichts ist einfach streichen.
Ich glaube, wenn man den Mensch sein "Existenzsicherungstrieb" überflüssig macht, verkommt er. |
Doch, man kann es austesten. Indem man sich graduell annähert.
Und falls Du den Überlebenstrieb meinst. Der sorgt dafür, dass ich Dir den Schädel einschlage, wenn meine Familie zu verhungern droht und ich darin eine Chance sehe, es zu verhindern.
Soweit weg sind wir jetzt schon nicht von den 15%. Nimm mal die Gesamtbevölkerung und dann im Verhältnis die, die heute noch wirklich Vollzeit zu einem existenzsichernden Lohn arbeiten. Alle anderen nicht, weil die eh nur die Statistik schönen.
Ahriman hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Jaja, das berühmte bedingungslose Grundeinkommen. |
Nein, ein Mindestlohn. |
Ein Mindestlohn muss sein, damit das Grundeinkommen nicht zu Lasten der Gesellschaft ausblutet.
Erstaunlicherweise geht es den meissten Volkswirtschaften mit Mindestlöhnen auf lange Sicht besser. Das was wir zur Zeit als 'Konjunktur' erleben und verkauft bekommen ist keine. Das ist nur eine neue Weller der Gewinnmitnahme der Reichen und damit der Umverteilung noch oben.
Übrigens... das 'The Zeitgeist Movement' hat eben einen Aufruf losgelassen, dass sie Übersetzer und Proofreader suchen würden. Innerhalb von 24 Stunden haben sich über 400 Leute gemeldet, die freiwillig und ohne Bezahlung die Aufgaben übernehmen wollen. In den letzten 72 Stunden hatte ich von 3-4 täglich plötzlich über 1200 mails auf der Liste.
Keiner kann mir mehr erzählen, die Leute wären von Grund auf faul und würden nix arbeiten wollen. Das ist die gleiche Dauerlüge, wie die Behauptung der Kirchen, der Mensch wäre von Grund auf schlecht und müste erlöst werden.
Kival hat folgendes geschrieben: | Vielleicht wäre es dann bedenkenswert, Arbeit, die unbeliebt ist, besser zu bezahlen? |
Näääähhh! Das wäre ja Marktwirtschaft, wenn was, was keiner machen will, plötzlich mit dem Anreiz Verdienst schmackhaft gemacht werden würde!
Wo kämen wir hin, wenn plötzlich Altenpfleger leistungsgerecht bezahlt würden? Dann hätten wir ja vielleicht keinen Mangel mehr, der es 'notwendig' machen würde, dass alte Menschen vernachlässigt werden dürften, um die Gewinne der Altenheimbetreiber (machen nicht die Kirchen sowas recht gern??) zu schützen!!
Der Arbeitsmarkt wird durch die ungerechte Verteilung der Arbeit künstlich verschoben. Und das mit politischer Absicht. Man will die Mehrheit der Menschen in wirtschaftlicher Anhängigkeit politisch gefügig machen nach dem Grundsatz: Halt den Mund, oder wir streichen Dir die Ergänzungsleistungen. Fahr' nicht zur Demo, weil wenn wir Dich nicht zu Hause erwischen, streichen wir Dir Leistungen!!
Woici hat folgendes geschrieben: | schlecht bezahlte arbeit ist deswegen schlecht bezahlt, weil sie zumindest theoretisch von sehr vielen leuten mit wenig ausbildung erledigt werden kann... |
Nein, sie ist deshalb schlecht bezahlt, weil man viele Leute zwingen kann, sie anzunehmen! Und es ist der einzige Grund! Könnten sich die Leute weigern, müsste mehr bezahlt werden.
Das wiederum würde aber den Gewinn schmälern! Und nebenbei schmälert es auch die Notwendigkeit zur Effizienz. Kann ich viele ineffizient beschäftigen, muss ich keine teure Maschine einsetzen. Was meinst Du woher die Kinderarbeit kommt? Weil dort menschliche Arbeit billiger ist und das Leben der Menschen billiger ist, als hierzulande. Noch.
Wolf hat folgendes geschrieben: | Woici hat folgendes geschrieben: |
das ist ein knochenjob bei dem die wirbelsäule der meisten schon mit mitte 50 den geist aufgibt | Das wäre vermeidbar. |
Schmälert aber den Gewinn. Siehe oben.
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#1570728) Verfasst am: 13.11.2010, 18:53 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | Ahriman hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Vielleicht wäre es dann bedenkenswert, Arbeit, die unbeliebt ist, besser zu bezahlen? |
Komischerweise werden gerade die Scheißjobs am miesesten bezahlt. |
Da ist nichts komisch dran.
Zitat: | Ich glaube, wenn man mir um 1953 herum ein Grundeinkommen gegeben hätte, grade genug für Essen, Obdach und Kleidung, ich hätte nicht gearbeitet. Ich wäre lieber mit dem Fahrrad kreuz und quer durchs Land gefahren und in Jugenherbergen geschlafen. Damals gabs ja noch alle dreißig Kilometer eine. |
Fragt sich nur, wieviele Übernachtungen so ein Grundeinkommen ermöglicht hätte...
Zitat: | So konnte ich das nur an Wochenenden oder in den lächerlichen 12 Kalendertagen Jahresurlaub. |
Aber vermutlich hast Du Dir an all den anderen Tagen das Geld dafür mitverdient, oder? |
Schwer zu sagen. Damals konnte man ja von dreihundert Mark im Monat fett leben. Und eine Übernachtung in der JH kostete 35 Pfennig, für den gleichen Preis gabs ein Eintopfgericht, so viel wie ein Bier in der Kneipe. Da ich meinen Wohnsitz im Hotel Papa/Mama hatte...
Für einen Wochenendtrip per Fahrrad mit einer Übernachtung in der JH reichten mir zwei Mark, da war auch noch der Eintritt beispw. in eine Tropfsteinhöhle drin. Unvorstellbar, was?
Die letzte Frage verstehe ich nicht. Selbstverständlich erarbeitet man das Geld, das man für einen bezahlten Urlaub bekommt, in der übrigen Arbeitszeit. Na, vielleicht ist das bei Spitzenpositionen oder in der Politik anders.
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#1570749) Verfasst am: 13.11.2010, 19:19 Titel: |
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Bin ich froh, dass ich mich an damals nicht mehr erinnern kann...
Heute ist die Dose Eintopf aber ungleich teurer!
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Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1570755) Verfasst am: 13.11.2010, 19:27 Titel: Re: Zumutbarkeit der Arbeit - Zumutbarkeit des Lohns? |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: | Ja. Und wenn ich vollzeit Arbeite reicht es nicht für eine Segelyacht. Auch doof. Aber daraus folgt nicht wie selbstverständlich, dass es dafür reichen sollte oder müsste. |
Was soll eigentlich diese dümmlich-dreiste Zynismus? Bringt sowas eine Diskussion weiter? |
Das liegt nicht an mir. Bislang hat niemand auch nur den Bruchteil eines Argumentes dafür gebracht, dass man von *jeder* Arbeit eine Familie ernähren können sollte.
Das viele Leute das gerne möchten ist völlig egal - ich möchte auch vieles - aber daraus erwächst nun mal keinerlei Anspruch.
Zitat: | Bedenkt doch bitte meine Eingangsfrage.
Vielleicht lässt sich die Frage ja von Euch auch beantworten, wenn Ihr Euch mal die Frage stellen würdet, für welchen Lohn ihr mindestens bereit wärt, ab morgen zu arbeiten, bevor ihr von anderen verlangt das zu tun. |
Ich habe diese Frage doch beantwortet, oder? Soviel, dass ich davon alleine leben kann. Ich füge hinzu, dass ich durchaus für die Beibehaltung des ALG 1 bin - es macht wenig Sinn, Leuten direkt bei Eintreten der Arbeitslosigkeit die Existenz zu nehmen - aber es macht auch keinen Sinn, ewig daran zu glauben, dass ein Ingenieur in der Lage ist, eine seiner Qualifikation entsprechende Arbeit zu finden und das es besser ist, ihn darin so lange es nun mal braucht zu unterstützen, als diese Möglichkeit irgendwann schlicht aufzugeben.
Du fragst, welche Arbeit ich bereit wäre zu tun, bevor ich das von anderen verlange - gleichzeitig aber stellst Du in Deinem Beispiel den Ingenieur so dar, als sollte das einen Unterschied machen. Ich bin nicht besser als Du und der Ingenieur ist nicht besser als die Kassiererin im Supermarkt: Bei Arbeitslosigkeit sollten wir alle eine Chance bekommen unseren hart erarbeiteten und somit verdienten Lebensstandart halten zu können. Aber wenn wir das nicht schaffen, dann gibt es keinen Grund, dass ich oder der Ingenieur mehr bekommen sollten, als die Kassiererin.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#1570758) Verfasst am: 13.11.2010, 19:35 Titel: |
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Gut. Aber dass muss in einer Gesellschaft, die eben nicht mehr für jeden einen Arbeitsplatz hat dann dennoch zum (menschenwürdigen!) Leben reichen. Sonst nimmst Du billigend nicht selbst verschuldete Armut in kauf.
Keiner verlangt ernsthaft ein Leben in Saus und Braus auf Kosten der Allgemeinheit. Ich meine, keiner, ausser dem DIHK mit Herrn Hundt und Consorten, aber der hat eine andere Klientel.
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Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1570767) Verfasst am: 13.11.2010, 20:07 Titel: |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Gut. Aber dass muss in einer Gesellschaft, die eben nicht mehr für jeden einen Arbeitsplatz hat dann dennoch zum (menschenwürdigen!) Leben reichen. Sonst nimmst Du billigend nicht selbst verschuldete Armut in kauf. |
Ich halte das Grundeinkommen für eine gute Idee - bin aber nicht davon überzeugt, dass es wirkl8ich machbar ist. Aber das ist ein anderes thema.
Und klar: nicht jeder *kann* mehr Arbeiten, d.h. es muss ein System gefunden werden, dass nicht diejenigen bestraft, die es dann zufällig erwischt. Aber daraus folgt nicht, dass ein Arbeitgeber für die Arbeit von einem Angestellten drei oder vier oder sieben Leute ernähren muss. Das klappt einfach nicht.
Der grundlegende Maßstab in einem Wirtschaftssystem ist Deine Arbeitszeit. Du kannst im einfachsten Fall 8 Stunden am Tag eine Arbeit verrichten, die keinerlei Fähigkeiten, Erfahrung, Training, etc benötigt. (Sowas wie Liftboy, z.B.) Du gibt bei so einem Job praktisch nicht mehr her, als Deine freie Zeit - somit ist dieser Job nicht mehr wert als genau das: Alles was du *minimal* brauchst, um den Job auch morgen und übermorgen wieder für 8 Stunden machen zu können. (Erweitert um das, was wir als "würdiges" Leben ansehen.)
Bekämst du weniger als dieses Minimum, dann würdest Du schlicht nicht überleben.
Ein Job der mehr Geld einbringen soll, muss schlicht mehr wert sein, oder mehr Wert schaffen als dieses Minimum. Das geht - ist aber halt schwieriger als nur Liftboy zu sein.
und der Sozialstaat kann und darf und soll die Frau und das Kind von dem Liftboy unterstützen, wenn's anders nicht reicht und wenn die Frau nicht arbeiten *kann*. Aber es gibt keinen Grund, dass diese Bürde dem Hotelbesitzer auferlegt wird - erst recht nicht dann, wenn die Frau vom Liftboy bloß nicht arbeiten *will*. (womit wir wieder bei meiner Segelyacht wären ...)
Und ich stimme Dir zu (das warst du doch, oder?) dass es nicht sein kann, dass die Allgemeinheit den minimal notwendigen Lebensunterhalt von dem Liftboy subventioniert während der Hotelbesitzer von dessen Arbeit profitiert.
Eine Arbeit für die dieses Minimum an Gehalt nicht rentabel bezahlt werden kann, die ist es nicht wert gemacht zu werden. Im wahrsten und eigentlichsten Sinne von "etwas wert sein". (Jedenfalls ist sies es nicht Wert, dass man sie für andere Gegen Geld macht. Solche Arbeiten muss halt jeder für sich selber erledigen.)
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Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1570775) Verfasst am: 13.11.2010, 20:28 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Vielleicht wäre es dann bedenkenswert, Arbeit, die unbeliebt ist, besser zu bezahlen? |
Komischerweise werden gerade die Scheißjobs am miesesten bezahlt.
Ich glaube, wenn man mir um 1953 herum ein Grundeinkommen gegeben hätte, grade genug für Essen, Obdach und Kleidung, ich hätte nicht gearbeitet. Ich wäre lieber mit dem Fahrrad kreuz und quer durchs Land gefahren und in Jugenherbergen geschlafen. Damals gabs ja noch alle dreißig Kilometer eine.
So konnte ich das nur an Wochenenden oder in den lächerlichen 12 Kalendertagen Jahresurlaub. |
Lehrjahre sind halt keine Herrenjahre!
_________________ Defund the gender police!!
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1570777) Verfasst am: 13.11.2010, 20:29 Titel: Re: Zumutbarkeit der Arbeit - Zumutbarkeit des Lohns? |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: | Ja. Und wenn ich vollzeit Arbeite reicht es nicht für eine Segelyacht. Auch doof. Aber daraus folgt nicht wie selbstverständlich, dass es dafür reichen sollte oder müsste. |
Was soll eigentlich diese dümmlich-dreiste Zynismus? Bringt sowas eine Diskussion weiter?
Bedenkt doch bitte meine Eingangsfrage.
Vielleicht lässt sich die Frage ja von Euch auch beantworten, wenn Ihr Euch mal die Frage stellen würdet, für welchen Lohn ihr mindestens bereit wärt, ab morgen zu arbeiten, bevor ihr von anderen verlangt das zu tun. |
Mir reicht, was ich habe. Ich brauche keinen Lohn!
_________________ Defund the gender police!!
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#1570780) Verfasst am: 13.11.2010, 20:48 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: | Komischerweise werden gerade die Scheißjobs am miesesten bezahlt. |
Ich vermute mal, das liegt daran, dass die Scheißjobs meist von denen gemacht werden, die auch sonst gesellschaftlich am schlechtesten gestellt sind. Zumal man es, je schwächer man sowieso schon gesellschaftlich steht, auch um so schwerer hat, sich vernünftig zu organisieren (mal abgesehen davon, dass gemeinsame oder auch nur individuelle Organisation der eigenen Interessen ohnehin alles andere als einfach ist).
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1570785) Verfasst am: 13.11.2010, 21:03 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Der grundlegende Maßstab in einem Wirtschaftssystem ist Deine Arbeitszeit. Du kannst im einfachsten Fall 8 Stunden am Tag eine Arbeit verrichten, die keinerlei Fähigkeiten, Erfahrung, Training, etc benötigt. (Sowas wie Liftboy, z.B.) Du gibt bei so einem Job praktisch nicht mehr her, als Deine freie Zeit - somit ist dieser Job nicht mehr wert als genau das: Alles was du *minimal* brauchst, um den Job auch morgen und übermorgen wieder für 8 Stunden machen zu können. (Erweitert um das, was wir als "würdiges" Leben ansehen.)
Bekämst du weniger als dieses Minimum, dann würdest Du schlicht nicht überleben.
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einfach nur ueberleben kann man aber von ziemlich wenig (weit unter hartz iv).
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1570795) Verfasst am: 13.11.2010, 21:22 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Der grundlegende Maßstab in einem Wirtschaftssystem ist Deine Arbeitszeit. Du kannst im einfachsten Fall 8 Stunden am Tag eine Arbeit verrichten, die keinerlei Fähigkeiten, Erfahrung, Training, etc benötigt. (Sowas wie Liftboy, z.B.) Du gibt bei so einem Job praktisch nicht mehr her, als Deine freie Zeit - somit ist dieser Job nicht mehr wert als genau das: Alles was du *minimal* brauchst, um den Job auch morgen und übermorgen wieder für 8 Stunden machen zu können. (Erweitert um das, was wir als "würdiges" Leben ansehen.)
Bekämst du weniger als dieses Minimum, dann würdest Du schlicht nicht überleben.
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einfach nur ueberleben kann man aber von ziemlich wenig (weit unter hartz iv). |
Darum ja auch die immer wieder wiederholte Ergänzung, dass wir von einem würdigen Leben sprechen und nicht nur von bloßem dahinvegetieren. Klar: Ich kann auch jemanden für mich arbeiten lassen und den so lange ausnutzen und ausbeuten, bis er mit Mitte 40 umfällt und ersetzt werden muss, oder halt pünktlich mit Erreichen des Rentenalters stirbt.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1570804) Verfasst am: 13.11.2010, 21:44 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Darum ja auch die immer wieder wiederholte Ergänzung, dass wir von einem würdigen Leben sprechen und nicht nur von bloßem dahinvegetieren. |
Eine Familie gründe zu können, gehört für mich zu einem würdigen Leben.
Ob ein Vollzeitjob dazu ausreichen sollte ist meines Erachtens eine Frage, ob es sonstige staatliche Unterstützung für die Familiengründung gibt.
Aber ganz klar sollte eine 40Stundenwoche ausreichen, um sich selbst zu versorgen.
_________________ Trish:(
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1570805) Verfasst am: 13.11.2010, 21:46 Titel: Re: Zumutbarkeit der Arbeit - Zumutbarkeit des Lohns? |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Das viele Leute das gerne möchten ist völlig egal - ich möchte auch vieles - aber daraus erwächst nun mal keinerlei Anspruch. |
Etwas zu wollen ist bereits Anspruch.
Ob er stattgeben wird ist eine Frage der Machbarkeit und des politischen Willen.
_________________ Trish:(
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1570814) Verfasst am: 13.11.2010, 22:03 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Darum ja auch die immer wieder wiederholte Ergänzung, dass wir von einem würdigen Leben sprechen und nicht nur von bloßem dahinvegetieren. |
Eine Familie gründe zu können, gehört für mich zu einem würdigen Leben. |
Tja, und für mich nicht.
Aber: Es *kann* doch jeder eine Familie gründen. Ich habe nur was dagegen, wenn gefordert wird, jeder der arbeitet müsse eine Familie damit finanzieren können.
Nicht jeder Job ist es wert, dass davon 3 oder 5 oder 7 Leute überleben können. Wie soll das gehen, wenn in die Verrichtung einer Arbeit nicht wesentlich mehr investiert wird, als nur die reine Lebenszeit von nur einer Person?
Wieso sollte eine Familie nicht ebenso als "Luxus" betrachtet werden, wie ein Auto oder eine Yacht? Die betroffenen Menschen können ggf. arbeiten oder müssen versorgt werden - völlig klar. Aber wie gesagt gibt es keinen zwingenden Grund anzunehmen, dass ein Arbeitgeber *jedem* Arbeitnehmer diese Möglichkeiten eröffnen müsse.
Und die Alternative ist - wie bei jeder Debatte über Mindestlöhne - nicht, ob ein Job dann halt irgendwie besser bezahlt werden muss, sondern primär, ob er dann überhaupt gemacht werden muss.
und wenn ein Job nicht den entsprechenden Mehrwert erarbeitet, dann wird er schlicht nicht gemacht werden. Bei Jobs, wo der Arbeitnehmer nicht mehr überleben kann ist das gut - bei Jobs, wo der Arbeitnehmer sich diverse persönliche Privatvergnügen nicht mehr leisten kann, ist das zumindest fragwürdig.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1570816) Verfasst am: 13.11.2010, 22:06 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Wieso sollte eine Familie nicht ebenso als "Luxus" betrachtet werden, wie ein Auto oder eine Yacht? |
Weil Kinder kein Luxus sind, sondern ein elementares biologisch angelegtes Bedürfnis (für die Meisten).
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1570819) Verfasst am: 13.11.2010, 22:10 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Tja, und für mich nicht.
Aber: Es *kann* doch jeder eine Familie gründen. Ich habe nur was dagegen, wenn gefordert wird, jeder der arbeitet müsse eine Familie damit finanzieren können. |
Ja jeder kann eine gründen. Und daruas wachsen zahlreiche Probleme, wenn er sie nicht finanzieren kann. Zitat: |
Nicht jeder Job ist es wert, dass davon 3 oder 5 oder 7 Leute überleben können. Wie soll das gehen, wenn in die Verrichtung einer Arbeit nicht wesentlich mehr investiert wird, als nur die reine Lebenszeit von nur einer Person? | Ich nehme an du kannst mit deinem neuen Job auch nicht nur dich selbst finanzieren. Ja wie geht das, wo du doch nur einer bist? Zitat: |
Wieso sollte eine Familie nicht ebenso als "Luxus" betrachtet werden, wie ein Auto oder eine Yacht?
| Oder eine Wohnung? Es reicht doch die Brücke. Zitat: |
Die betroffenen Menschen können ggf. arbeiten oder müssen versorgt werden - völlig klar.
Aber wie gesagt gibt es keinen zwingenden Grund anzunehmen, dass ein Arbeitgeber *jedem* Arbeitnehmer diese Möglichkeiten eröffnen müsse. | Wie ich oben bereits sagte, ich kann mir vorstellen, dass der Staat die Familie finanziert. Zitat: |
Und die Alternative ist - wie bei jeder Debatte über Mindestlöhne - nicht, ob ein Job dann halt irgendwie besser bezahlt werden muss, sondern primär, ob er dann überhaupt gemacht werden muss. | Da habe ich nix dagegen.
_________________ Trish:(
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muadib Corvus corax
Anmeldungsdatum: 10.08.2007 Beiträge: 858
Wohnort: Frankfurt
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(#1570822) Verfasst am: 13.11.2010, 22:11 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Wieso sollte eine Familie nicht ebenso als "Luxus" betrachtet werden, wie ein Auto oder eine Yacht? |
Weil Kinder kein Luxus sind, sondern ein elementares biologisch angelegtes Bedürfnis (für die Meisten). |
Wie kann man so etwas nur ernsthaft in Frage stellen? Ohne Kinder sterben wir aus. Es gibt nichts Wichtigeres im Leben.
_________________ Citius, altius, fortius
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1570823) Verfasst am: 13.11.2010, 22:13 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Wieso sollte eine Familie nicht ebenso als "Luxus" betrachtet werden, wie ein Auto oder eine Yacht? |
Weil Kinder kein Luxus sind, sondern ein elementares biologisch angelegtes Bedürfnis (für die Meisten). |
Das reicht mir nicht.
Wir können das Spiel jetzt ewig weiter treiben, oder irgendjemand erklärt mir, an welcher Stelle das das Problem eines Arbeitgebers werden muss oder soll.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
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"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1570825) Verfasst am: 13.11.2010, 22:15 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Wir können das Spiel jetzt ewig weiter treiben, oder irgendjemand erklärt mir, an welcher Stelle das das Problem eines Arbeitgebers werden muss oder soll. |
An der Stelle, wo ihm der Gesetzgeber befiehlt, einen entsprechenden Mindestlohn zahlen zu müssen.
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1570828) Verfasst am: 13.11.2010, 22:18 Titel: Re: Zumutbarkeit der Arbeit - Zumutbarkeit des Lohns? |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht lässt sich die Frage ja von Euch auch beantworten, wenn Ihr Euch mal die Frage stellen würdet, für welchen Lohn ihr mindestens bereit wärt, ab morgen zu arbeiten, bevor ihr von anderen verlangt das zu tun.
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Mindestlohn von 10 Euro netto, wenn nicht mehr. Auch für Straßenkehrer etc.
Alles andere ist ein Witz.
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1570829) Verfasst am: 13.11.2010, 22:21 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Tja, und für mich nicht.
Aber: Es *kann* doch jeder eine Familie gründen. Ich habe nur was dagegen, wenn gefordert wird, jeder der arbeitet müsse eine Familie damit finanzieren können. |
Ja jeder kann eine gründen. Und daruas wachsen zahlreiche Probleme, wenn er sie nicht finanzieren kann. Zitat: |
Nicht jeder Job ist es wert, dass davon 3 oder 5 oder 7 Leute überleben können. Wie soll das gehen, wenn in die Verrichtung einer Arbeit nicht wesentlich mehr investiert wird, als nur die reine Lebenszeit von nur einer Person? | Ich nehme an du kannst mit deinem neuen Job auch nicht nur dich selbst finanzieren. Ja wie geht das, wo du doch nur einer bist? |
Bisher haben fast alle meine Job an mich etwas höhere Ansprüche gestellt, als an einen Liftboy.
Meine Arbeit schafft einen höheren Mehrwert, also wird sie besser bezahlt. Völlig unabhängig von meinen persönlichen Bedürfnissen, Wünschen oder Ansprüchen.
[quote]Oder eine Wohnung? Es reicht doch die Brücke. Zitat: |
Nein, eine Brücke reicht nicht. Die ist kalt und nass und zugig. Menschen die unter Brücken leben werden oft krank, können weniger arbeiten und sterben früher. Ihre Besitztümer sind weniger gut geschützt, gehen schneller kaputt und werden öfter gestohlen.
Zitat: | Wie ich oben bereits sagte, ich kann mir vorstellen, dass der Staat die Familie finanziert. |
Da sind wir uns einig: Es soll niemand hungern, bloß weil oder die Familie nicht genügen Geld erwirtschaften können.
Zitat: | Und die Alternative ist - wie bei jeder Debatte über Mindestlöhne - nicht, ob ein Job dann halt irgendwie besser bezahlt werden muss, sondern primär, ob er dann überhaupt gemacht werden muss. | Da habe ich nix dagegen. |
Auch nicht, wenn der Mindestlohn auf Grund diverser Ansprüche so hoch angesetzt wird, das das System versagt? Da hätte ich was dagegen.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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muadib Corvus corax
Anmeldungsdatum: 10.08.2007 Beiträge: 858
Wohnort: Frankfurt
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(#1570830) Verfasst am: 13.11.2010, 22:21 Titel: Re: Zumutbarkeit der Arbeit - Zumutbarkeit des Lohns? |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht lässt sich die Frage ja von Euch auch beantworten, wenn Ihr Euch mal die Frage stellen würdet, für welchen Lohn ihr mindestens bereit wärt, ab morgen zu arbeiten, bevor ihr von anderen verlangt das zu tun.
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Mindestlohn von 10 Euro netto, wenn nicht mehr. Auch für Straßenkehrer etc.
Alles andere ist ein Witz. |
10 Euro. Das hört sich gut an. Davon kann man leben.
_________________ Citius, altius, fortius
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1570831) Verfasst am: 13.11.2010, 22:22 Titel: |
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muadib hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Wieso sollte eine Familie nicht ebenso als "Luxus" betrachtet werden, wie ein Auto oder eine Yacht? |
Weil Kinder kein Luxus sind, sondern ein elementares biologisch angelegtes Bedürfnis (für die Meisten). |
Wie kann man so etwas nur ernsthaft in Frage stellen? Ohne Kinder sterben wir aus. Es gibt nichts Wichtigeres im Leben. |
Unsinn.
Schon mal was von Überbevölkerung gehört? Es ist keinesfalls notwendig, dass jeder einzelne Kinder hat.
Und wen Dir im Leben was wichtig ist - egal ob's Kinder oder die Segelyacht sind, dann sollte es primär an Dir liegen, auch was dafür zu tun.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1570832) Verfasst am: 13.11.2010, 22:24 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Wir können das Spiel jetzt ewig weiter treiben, oder irgendjemand erklärt mir, an welcher Stelle das das Problem eines Arbeitgebers werden muss oder soll. |
An der Stelle, wo ihm der Gesetzgeber befiehlt, einen entsprechenden Mindestlohn zahlen zu müssen. |
Tolles Argument, wirklich. Da der Gesetzgeber das nicht macht, muss ich wohl Recht haben, oder?
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
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"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1570833) Verfasst am: 13.11.2010, 22:24 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Auch nicht, wenn der Mindestlohn auf Grund diverser Ansprüche so hoch angesetzt wird, das das System versagt? Da hätte ich was dagegen. |
Diese Horrormärchen machen mir keine Angst. Die Inflation wirds schon richten.
Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Tolles Argument, wirklich. Da der Gesetzgeber das nicht macht, muss ich wohl Recht haben, oder? | Juristisch ja.
_________________ Trish:(
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1570835) Verfasst am: 13.11.2010, 22:26 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Und wen Dir im Leben was wichtig ist - egal ob's Kinder oder die Segelyacht sind, dann sollte es primär an Dir liegen, auch was dafür zu tun. |
Tut man ja, wenn man einen Mindestlohn in gerechtfertigter Höhe (mehr als Selbsterhalt) einfordert.
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muadib Corvus corax
Anmeldungsdatum: 10.08.2007 Beiträge: 858
Wohnort: Frankfurt
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(#1570836) Verfasst am: 13.11.2010, 22:26 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | muadib hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Wieso sollte eine Familie nicht ebenso als "Luxus" betrachtet werden, wie ein Auto oder eine Yacht? |
Weil Kinder kein Luxus sind, sondern ein elementares biologisch angelegtes Bedürfnis (für die Meisten). |
Wie kann man so etwas nur ernsthaft in Frage stellen? Ohne Kinder sterben wir aus. Es gibt nichts Wichtigeres im Leben. |
Unsinn.
Schon mal was von Überbevölkerung gehört? Es ist keinesfalls notwendig, dass jeder einzelne Kinder hat.
Und wen Dir im Leben was wichtig ist - egal ob's Kinder oder die Segelyacht sind, dann sollte es primär an Dir liegen, auch was dafür zu tun. |
Die haben doch aber wir nicht. Und wenn es überhaupt irgendwo auf der Welt ein solches Phänomen wie Überbevölkerung gibt, dann profitieren wir davon, weil das den Profit steigert. Wie könnte denn Deutschland sonst Exportweltmeister sein?
Außerdem ist das ja gar keine Logik zu argumentieren, dass irgendwo weit weg von hier sehr viele Kinder zu Welt kommen und deshalb bräuchten wir selber keine Kinder. Das mag ja so sein, dann aber stirbt die eigene Linie aus.
_________________ Citius, altius, fortius
Zuletzt bearbeitet von muadib am 13.11.2010, 22:27, insgesamt einmal bearbeitet |
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