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Zumutbarkeit der Arbeit - Zumutbarkeit des Lohns?
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muadib
Corvus corax



Anmeldungsdatum: 10.08.2007
Beiträge: 858
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1570898) Verfasst am: 13.11.2010, 23:36    Titel: Re: Zumutbarkeit der Arbeit - Zumutbarkeit des Lohns? Antworten mit Zitat

Die Fiktion hat folgendes geschrieben:
muadib hat folgendes geschrieben:
Da kann man auch schon mal nur 3,5 Euro die Stunde verdienen


Dafür kriegste hier noch nicht mal polnische Schwarzarbeiter Smilie


Das kommt darauf an was die Schwarzarbeiter können. Einer der bloß keine Papiere hat, sonst aber kräftig mit anpacken kann, der kann deutlich mehr verdienen, selbst ohne Arbeitserlaubnis.
Aber dann auch nicht immer, eine Festanstellung bekommt so jemand nicht. 3,5 Euro die Stunde sind nicht unüblich für einen Tagelöhner.
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1570899) Verfasst am: 13.11.2010, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Falls er das versäumt, ist er selbstverständlich dazu verpflichtet, mich zu alimentieren. Und zwar auch dann, wenn ich sieen Kinder haben möchte.


Ja, ist er. Und genau deshalb ist es völlig blödsinnig zu fordern, jeder Job müsse dir auch ermöglichen, diese Familie durchzubringen.

Wobei auch Du irgendwie anzunehmen scheinst, dass Deine Frau grundsätzlich nicht zu arbeiten habe?


Wenn der Staat eine hinreichende Kinderbetreuung gewährleistet, dann nehme ich das nicht an. Wenn nicht, dann doch.


Bis zum welchen Kindesalter sollte die Frau deiner Meinung nach nicht arbeiten müssen?
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1570900) Verfasst am: 13.11.2010, 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
ich finde, dass jeder zunaechst einmal selbst dafuer verantwortlich ist, sich seinen lebensunterhalt (und ggf. den seiner familie) zu erwirtschaften.

nur wem dies, aus welchen gruenden auch immer, nicht gelingt, dem entsteht ein anspruch gegen den staat dahingehend, dass der staat ihn unterhalte.

wie dieses unterhalten aber geschieht, das ist sache dessen, der es tut (hier also sache des staates), und der unterhaltene hat meines erachtens keinerlei moralisches recht, dazu auch noch forderungen zu stellen, wie das geschieht.


Du verkennst hier völlig, das der Staat wie folgt regulierend eingreift: Ich darf keine Tauben jagen und aufessen, dann werde ich verknackt (ist ner Hannoverschen Sozialhilfeempfängerin passiert).

das werde ich nicht verteidigen. von mir aus darfst du so viele tauben jagen und aufessen, wie du moechtest. guten appetit. (das seh ich erst dann anders, wenn die tauben eines tages vom aussterben bedroht sind. aber das wird so schnell nicht passieren.)

Zitat:
Ich kann mir nirgendwo einen Acker anlegen, weil der ja schon irgendwem gehört (oft dem Staat).

schade. es gibt halt nicht beliebig viel land.

Zitat:

Wenn der Staat mich auf vielen Gebieten entmündigt, dann muss er dafür sorgen, dass es mir überhaupt erstmal möglich ist, den Lebensunterhalt für mich und ausdrücklich auch den für meine Familie !!! zu erwirtschaften.

nein, dafuer muss er nicht sorgen. dafuer musst du sorgen. (und moeglich ist das, mit geeigneter qualifikation.)

nur wenn du das nicht schaffst (was immer mal passieren kann), dann muss er zwar immer noch nicht sorgen, dass du irgendwas erwirtschaften kannst, aber er muss dafuer sorgen, dass ihr nicht verhungert. wie er aber dafuer sorgt, ist sein bier.

Zitat:

Falls er das versäumt, ist er selbstverständlich dazu verpflichtet, mich zu alimentieren. Und zwar auch dann, wenn ich sieen Kinder haben möchte.

alimentieren ja, das sehe ich genauso. aber er kann verlangen, dass du dafuer arbeitest. und du kannst nicht verlangen, dass du soundsoviel euro pro stunde bekommst, wenn du alimentiert wirst, sondern kannst nur verlangen, dass du in genuegendem umfang alimentiert wirst (was auch immer hier "genuegend" heissen mag).
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1570903) Verfasst am: 13.11.2010, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Falls er das versäumt, ist er selbstverständlich dazu verpflichtet, mich zu alimentieren. Und zwar auch dann, wenn ich sieen Kinder haben möchte.


Ja, ist er. Und genau deshalb ist es völlig blödsinnig zu fordern, jeder Job müsse dir auch ermöglichen, diese Familie durchzubringen.

Wobei auch Du irgendwie anzunehmen scheinst, dass Deine Frau grundsätzlich nicht zu arbeiten habe?


Wenn der Staat eine hinreichende Kinderbetreuung gewährleistet, dann nehme ich das nicht an. Wenn nicht, dann doch.


Bis zum welchen Kindesalter sollte die Frau deiner Meinung nach nicht arbeiten müssen?


Kann man so einfach nicht beantworten. Hängt davon ab, wie das Kind so drauf ist. Und was heisst "arbeiten"? Eine Stelle von 9-14 Uhr ist völlig ok, wenn ein 5jähriges Kind einen GanztagsKiTaplatz hat.

Der gleichen Mutter/Kind-Konstellation kann man das aber nicht mehr zumuten, wenn das Kind mit 6 auf ne Grundschule kommt und um 12 Schulschluß hat.


Zuletzt bearbeitet von Evilbert am 13.11.2010, 23:47, insgesamt einmal bearbeitet
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1570904) Verfasst am: 13.11.2010, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:

alimentieren ja, das sehe ich genauso. aber er kann verlangen, dass du dafuer arbeitest. und du kannst nicht verlangen, dass du soundsoviel euro pro stunde bekommst, wenn du alimentiert wirst, sondern kannst nur verlangen, dass du in genuegendem umfang alimentiert wirst (was auch immer hier "genuegend" heissen mag).


Das ist ein wichtiger Punkt. Ansonsten bin ich vllt gar nicht weit weg von Dir.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1570907) Verfasst am: 13.11.2010, 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
ich finde, dass jeder zunaechst einmal selbst dafuer verantwortlich ist, sich seinen lebensunterhalt (und ggf. den seiner familie) zu erwirtschaften.

nur wem dies, aus welchen gruenden auch immer, nicht gelingt, dem entsteht ein anspruch gegen den staat dahingehend, dass der staat ihn unterhalte.

Sehe ich auch so, deshalb sollte der Staat die Rahmenbedingungen schaffen, dass möglichst viele ihren Lebensunterhalt selbst erwirtschaften können.
Stichwort: Mindestlohn und Leistung muss ich wieder lohnen.


das sehe ich nicht so. die verantwortung liegt beim einzelnen, nicht beim staat.

wenn der staat rahmenbedingungen schaffen kann, die mehr leuten erlauben, sich selbst zu unterhalten, prima, aber ich glaube nicht daran, dass der mindestlohn dabei hilft.

"leistung muss sich lohnen" wuerde ich schon unterschreiben, aber in einer unqualifizierten simpelst-taetigkeit sehe ich keine grosse leistung. wenn derjenige damit aber lohn erwirtschaften kann, waere es schoen, wenn ihm von dem lohn auch tatsaechlich was verbleibt und das nicht nur in verringerung seiner sozialleistungen in fast gleicher hoehe resultiert; insoweit unterstuetze ich die forderung, leistung muesse sich lohnen.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1570910) Verfasst am: 14.11.2010, 00:00    Titel: Re: Zumutbarkeit der Arbeit - Zumutbarkeit des Lohns? Antworten mit Zitat

muadib hat folgendes geschrieben:
Die Fiktion hat folgendes geschrieben:
muadib hat folgendes geschrieben:
Da kann man auch schon mal nur 3,5 Euro die Stunde verdienen


Dafür kriegste hier noch nicht mal polnische Schwarzarbeiter Smilie


Das kommt darauf an was die Schwarzarbeiter können. Einer der bloß keine Papiere hat, sonst aber kräftig mit anpacken kann, der kann deutlich mehr verdienen, selbst ohne Arbeitserlaubnis.
Aber dann auch nicht immer, eine Festanstellung bekommt so jemand nicht. 3,5 Euro die Stunde sind nicht unüblich für einen Tagelöhner.


da frag ich mich, was das fuer leute sind, die da fuer 3,50 arbeiten. offenbar keine, die "kraeftig mit anpacken koennen".

sind das so typen, die normal nur irgendwo rumstehen und sich nur bewegen, wenn man sie wegen untaetigkeit zur sau macht?
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1570919) Verfasst am: 14.11.2010, 00:18    Titel: Re: Zumutbarkeit der Arbeit - Zumutbarkeit des Lohns? Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
muadib hat folgendes geschrieben:
Die Fiktion hat folgendes geschrieben:
muadib hat folgendes geschrieben:
Da kann man auch schon mal nur 3,5 Euro die Stunde verdienen


Dafür kriegste hier noch nicht mal polnische Schwarzarbeiter Smilie


Das kommt darauf an was die Schwarzarbeiter können. Einer der bloß keine Papiere hat, sonst aber kräftig mit anpacken kann, der kann deutlich mehr verdienen, selbst ohne Arbeitserlaubnis.
Aber dann auch nicht immer, eine Festanstellung bekommt so jemand nicht. 3,5 Euro die Stunde sind nicht unüblich für einen Tagelöhner.


da frag ich mich, was das fuer leute sind, die da fuer 3,50 arbeiten. offenbar keine, die "kraeftig mit anpacken koennen".

sind das so typen, die normal nur irgendwo rumstehen und sich nur bewegen, wenn man sie wegen untaetigkeit zur sau macht?


Wen kriegt man für drei bis vier Euro die Stunde? Den Wachmann, die Friseurin (Link1, Link2).

faz hat folgendes geschrieben:
„3,18 Euro pro Stunde sind in Ordnung“ [...] Sybille Hain, Obermeisterin der Landesinnung Thüringen des Friseurhandwerks, hat eine genaue Vorstellung, was Mindestlohnregelungen für Folgen hätte: höhere Arbeitslosigkeit. [...] Die 56 Jahre alte Frau engagiert sich in der Innung und seit kurzem in der FDP.


Nur ist diese "Diskussion" ja wie gesagt hanebüchen -- es nützt nichts, einen Job zu haben, von dem man nicht leben kann. Daraus entlassen zu werden, ist unter den eingeschränkten Erwägungen einer kurzfristigen "greedy" Lebensplanung (sprich: das machen, was einem in dem Moment Spaß macht) eher noch ein Gewinn Mit den Augen rollen.

[Späterer Edit: Natürlich unter der Einschränkung, daß "das, was Spaß macht" kostenneutral ist oder zumindest wenig genug kostet, daß auch ein Arbeitsloser sich das leisten kann.]
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)


Zuletzt bearbeitet von Critic am 14.11.2010, 03:33, insgesamt einmal bearbeitet
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1570923) Verfasst am: 14.11.2010, 00:37    Titel: Re: Zumutbarkeit der Arbeit - Zumutbarkeit des Lohns? Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
muadib hat folgendes geschrieben:
Die Fiktion hat folgendes geschrieben:
muadib hat folgendes geschrieben:
Da kann man auch schon mal nur 3,5 Euro die Stunde verdienen


Dafür kriegste hier noch nicht mal polnische Schwarzarbeiter Smilie


Das kommt darauf an was die Schwarzarbeiter können. Einer der bloß keine Papiere hat, sonst aber kräftig mit anpacken kann, der kann deutlich mehr verdienen, selbst ohne Arbeitserlaubnis.
Aber dann auch nicht immer, eine Festanstellung bekommt so jemand nicht. 3,5 Euro die Stunde sind nicht unüblich für einen Tagelöhner.


da frag ich mich, was das fuer leute sind, die da fuer 3,50 arbeiten. offenbar keine, die "kraeftig mit anpacken koennen".

sind das so typen, die normal nur irgendwo rumstehen und sich nur bewegen, wenn man sie wegen untaetigkeit zur sau macht?


Wen kriegt man für drei bis vier Euro die Stunde? Den Wachmann, die Friseurin (Link1, Link2).

im obersten noch sichtbaren zitat ging es unter anderem um bau. ich frage mich, wer aufm bau nur 3,50 bekommt, wenn der schwarzarbeiter ohne papiere, der anpacken kann, deutlich mehr bekommt.

wachmann: der hat oft auch nicht wirklich viel zu tun, der muss nur da sein.

kriegt die friseurin auch nur 3,50, wenn die wirklich von morgens bis abends haare schnibbelt? oder ist die 3,50-euro-friseuse eher eine in nem laden, wo am tag 5 kunden vorbeikommen und sie den rest der zeit verquatschen kann?


Zitat:

faz hat folgendes geschrieben:
„3,18 Euro pro Stunde sind in Ordnung“ [...] Sybille Hain, Obermeisterin der Landesinnung Thüringen des Friseurhandwerks, hat eine genaue Vorstellung, was Mindestlohnregelungen für Folgen hätte: höhere Arbeitslosigkeit. [...] Die 56 Jahre alte Frau engagiert sich in der Innung und seit kurzem in der FDP.


Nur ist diese "Diskussion" ja wie gesagt hanebüchen -- es nützt nichts, einen Job zu haben, von dem man nicht leben kann.

demjenigen nutzt das wenig. ok, fuer die ersten 32 stunden im monat kriegt er 100 euro, aber fuer jede weitere stunde nur noch 64 cent pro stunde.

Zitat:

Daraus entlassen zu werden, ist unter den eingeschränkten Erwägungen einer kurzfristigen "greedy" Lebensplanung (sprich: das machen, was einem in dem Moment Spaß macht) eher noch ein Gewinn Mit den Augen rollen.

stimmt.

aber: dem staat nutzt das durchaus, wenn er fuer 3,18 arbeitet. das spart dem staat naemlich 2,54 euro pro stunde (ab der 33. stunde).
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beachbernie
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Beitrag(#1570942) Verfasst am: 14.11.2010, 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

muadib hat folgendes geschrieben:
Wenn der Lebensunterhalt nicht für die Familie reicht, dann reicht er eben nur zum Sterben. Das ist das Siechtum, das langsame Sterben ohne Hoffnung und Perspektive. Schlimmer geht es nicht.



Ich werde eine Kerze fuer dich stiften! rose
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Wolf
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Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1570949) Verfasst am: 14.11.2010, 01:43    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
das sehe ich nicht so. die verantwortung liegt beim einzelnen, nicht beim staat.
Wenn wer nicht die Möglichkeiten hat, wie kann dann die Verantwortung bei ihm liegen?
Zitat:

wenn der staat rahmenbedingungen schaffen kann, die mehr leuten erlauben, sich selbst zu unterhalten, prima, aber ich glaube nicht daran, dass der mindestlohn dabei hilft.

Hier sind wir unterschiedlicher Meinung.
In diesem Zusammhang finde ich Rasmus frage ganz richtig gestellt:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Schau dir die alternative an: Der Gastwirt mach *Gewinn*, gleichzeitig müssen du und ich dem Kellner die Sozialhilfe bezahlen, die der zusätzlich zu seinem Lohn braucht.

Welches Recht hat der Gastwirt, von meinem Geld zu leben?

tridi hat folgendes geschrieben:

"leistung muss sich lohnen" wuerde ich schon unterschreiben, aber in einer unqualifizierten simpelst-taetigkeit sehe ich keine grosse leistung.
Ich denke nicht, dass man Leistung mit Qualifikation gleichsetzen kann, wohl aber werden andere Dinge geleistet.
40h Stunden in der Woche simple körperliche Arbeit soll ganz schön anstrengend sein, habe ich mir sagen lassen.
Ich denke nicht, dass wir uns darüber einig werden können, was Leistung ist.
Zitat:

wenn derjenige damit aber lohn erwirtschaften kann, waere es schoen, wenn ihm von dem lohn auch tatsaechlich was verbleibt und das nicht nur in verringerung seiner sozialleistungen in fast gleicher hoehe resultiert; insoweit unterstuetze ich die forderung, leistung muesse sich lohnen.

Heißt, dass man sollte die Sozialleistung weiter kürzen oder einen (niedrigen) Mindestlohn einführen?
Eine weitere Alternative sehe ich nicht, aber du darfst sie mir gerne erläutern.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1570955) Verfasst am: 14.11.2010, 02:11    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Zitat:

wenn derjenige damit aber lohn erwirtschaften kann, waere es schoen, wenn ihm von dem lohn auch tatsaechlich was verbleibt und das nicht nur in verringerung seiner sozialleistungen in fast gleicher hoehe resultiert; insoweit unterstuetze ich die forderung, leistung muesse sich lohnen.

Heißt, dass man sollte die Sozialleistung weiter kürzen oder einen (niedrigen) Mindestlohn einführen?
Eine weitere Alternative sehe ich nicht, aber du darfst sie mir gerne erläutern.


was ich meine, ist folgendes:

es geht mir um die kuerzung der sozialleistung bei eigenem einkommen. derzeit bleiben die ersten 100 euro hinzuverdienst unangetastet, aber jeder weitere verdiente euro fuehrt zu einer kuerzung von hartz iv um 80 cent. das ist extrem leistungsfeindlich, und ich saehe diesen satz gern bei maximal 50%.

mit einem mindestlohn hat das nichts zu tun.

realisiert werden koennte es

- dadurch, dass einfach weniger auf hartz iv angerechnet wird (fuer den staat die teuerste loesung, die auch die zahl der aufstocker massiv erhoehen wuerde)

- durch anrechnung von 50% direkt ab dem ersten euro (kein freibetrag von 100 euro), dann stuenden leute mit unter 266,67 euro hinzuverdienst schlechter da als vorher, leute mit mehr als 266,67 aber besser

- absenkung der hartz-iv-saetze.

welchen dieser wege man beschreiten sollte, weiss ich nicht, ich weiss nur, dass ich diese 80%-anrechnung viel zu hoch finde und damit zu leistungsfeindlich.

(kann aber sein, dass 50% nicht machbar sind. 60% vielleicht?)
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1570959) Verfasst am: 14.11.2010, 02:42    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:

was ich meine, ist folgendes:

es geht mir um die kuerzung der sozialleistung bei eigenem einkommen. derzeit bleiben die ersten 100 euro hinzuverdienst unangetastet, aber jeder weitere verdiente euro fuehrt zu einer kuerzung von hartz iv um 80 cent. das ist extrem leistungsfeindlich, und ich saehe diesen satz gern bei maximal 50%.

Weswegen sollten wir einem Arbeitgeber seine Kraft durch Aufstockung bezahlen?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1570968) Verfasst am: 14.11.2010, 03:40    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

was ich meine, ist folgendes:

es geht mir um die kuerzung der sozialleistung bei eigenem einkommen. derzeit bleiben die ersten 100 euro hinzuverdienst unangetastet, aber jeder weitere verdiente euro fuehrt zu einer kuerzung von hartz iv um 80 cent. das ist extrem leistungsfeindlich, und ich saehe diesen satz gern bei maximal 50%.

Weswegen sollten wir einem Arbeitgeber seine Kraft durch Aufstockung bezahlen?



Ich kenne keinen vernuenftigen Grund.


Das ist im Grunde genommen dasselbe wie Stuetze ohne Arbeit, bloss der Nutzniesser ist ein anderer.
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Evilbert
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Beiträge: 42408

Beitrag(#1570976) Verfasst am: 14.11.2010, 08:40    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:


- absenkung der hartz-iv-saetze.



Geile Idee Daumen hoch!

Dann werden der beinamputierte 60jährige und die alleinerziehende Mutter mit drei Kindergartenkindern sofort in die Hände spucken und so richtig loslegen! Zumal sie ja sofort einen <s>ausreichend</s> gut bezahlten Job kriegen werden!

Das rockt Let's Rock



Pillepalle
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Misterfritz
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Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1570997) Verfasst am: 14.11.2010, 10:22    Titel: Re: Zumutbarkeit der Arbeit - Zumutbarkeit des Lohns? Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
kriegt die friseurin auch nur 3,50, wenn die wirklich von morgens bis abends haare schnibbelt? oder ist die 3,50-euro-friseuse eher eine in nem laden, wo am tag 5 kunden vorbeikommen und sie den rest der zeit verquatschen kann?
meinst du das ernst? was kann die angestellte friseuse dafür, wenn nur 5 kunden am tag kommen, denen sie die haare schneiden muss?
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Rasmus
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Beitrag(#1570999) Verfasst am: 14.11.2010, 10:36    Titel: Re: Zumutbarkeit der Arbeit - Zumutbarkeit des Lohns? Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
wachmann: der hat oft auch nicht wirklich viel zu tun, der muss nur da sein.


Richtig.

und alleine dafür muss er genug Geld bekommen, damit er leben kann.

Mal ganz abgesehen davon, dass der Wachmann weit mehr können muss für den Fall, dass doch mal was passiert.

Zitat:
kriegt die friseurin auch nur 3,50, wenn die wirklich von morgens bis abends haare schnibbelt? oder ist die 3,50-euro-friseuse eher eine in nem laden, wo am tag 5 kunden vorbeikommen und sie den rest der zeit verquatschen kann?


Wieso sollte das was ändern?

Der Arbeitgeber stellt sie ein, damit sie anderer Leute Haare schneidet, und diese Leistung steht dem Arbeitgeber uneingeschränkt zur Verfügung.

Und in welcher Phantasiewelt würde ein Geschäft nur 5 Kunden am Tag haben, aber zwei oder mehr Angestellte, die sich den Tag über miteinander unterhalten können?
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1571006) Verfasst am: 14.11.2010, 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

was ich meine, ist folgendes:

es geht mir um die kuerzung der sozialleistung bei eigenem einkommen. derzeit bleiben die ersten 100 euro hinzuverdienst unangetastet, aber jeder weitere verdiente euro fuehrt zu einer kuerzung von hartz iv um 80 cent. das ist extrem leistungsfeindlich, und ich saehe diesen satz gern bei maximal 50%.

Weswegen sollten wir einem Arbeitgeber seine Kraft durch Aufstockung bezahlen?

ich finde es halt besser, wenn wir nur die aufstockung bezahlen muessen und nicht alles. wer also nicht faehig ist, genug zu verdienen, soll sich wenigstens einen teil selbst verdienen.

(im gegensatz zu dir glaube ich halt nicht, dass der arbeitsplatz bei einem mindestlohn unbedingt erhalten bleibt, sondern nehme an, dass es unqualifizierte arbeiten gibt, mit denen sich halt nur 3 oder nur 5 euro erwirtschaften lassen und die bei hoeherem mindestlohn ersatzlos wegfallen.)
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1571007) Verfasst am: 14.11.2010, 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

was ich meine, ist folgendes:

es geht mir um die kuerzung der sozialleistung bei eigenem einkommen. derzeit bleiben die ersten 100 euro hinzuverdienst unangetastet, aber jeder weitere verdiente euro fuehrt zu einer kuerzung von hartz iv um 80 cent. das ist extrem leistungsfeindlich, und ich saehe diesen satz gern bei maximal 50%.

Weswegen sollten wir einem Arbeitgeber seine Kraft durch Aufstockung bezahlen?



Ich kenne keinen vernuenftigen Grund.


Das ist im Grunde genommen dasselbe wie Stuetze ohne Arbeit, bloss der Nutzniesser ist ein anderer.

zum einen ist die stuetze dann geringer, zum anderen ist mir durchaus recht, wenn die wirtschaft davon profitiert.

besser als dass der mann zuhause rumhockt, nichts tut und jungen menschen ein schlechtes beispiel dafuer ist, dass man ohne arbeit durchs leben kommt, wenn man sich nicht qualifiziert.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



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Beiträge: 17559

Beitrag(#1571009) Verfasst am: 14.11.2010, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
(im gegensatz zu dir glaube ich halt nicht, dass der arbeitsplatz bei einem mindestlohn unbedingt erhalten bleibt, sondern nehme an, dass es unqualifizierte arbeiten gibt, mit denen sich halt nur 3 oder nur 5 euro erwirtschaften lassen und die bei hoeherem mindestlohn ersatzlos wegfallen.)


Auch an Dich: Welches Recht hat ein Arbeitgeber, sich seinen Gewinn durch meine Steuern finanzieren zu lassen?
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fwo
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Beitrag(#1571011) Verfasst am: 14.11.2010, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
(im gegensatz zu dir glaube ich halt nicht, dass der arbeitsplatz bei einem mindestlohn unbedingt erhalten bleibt, sondern nehme an, dass es unqualifizierte arbeiten gibt, mit denen sich halt nur 3 oder nur 5 euro erwirtschaften lassen und die bei hoeherem mindestlohn ersatzlos wegfallen.)


Auch an Dich: Welches Recht hat ein Arbeitgeber, sich seinen Gewinn durch meine Steuern finanzieren zu lassen?

Das sehe ich absolut genauso: Eine Firma, deren Arbeitsplätze über Steuermittel mitfinanziert werden, ist vom wirtschaftlichen Standpunkt ein staatlicher Zuschussbetrieb. Das ist für mich genau dann erträglich, wenn an der Spitze ein normaler Verwaltungsbeamter mit einem normalen Gehalt sitzt. Ein "freier Unternehmer" geht da gar nicht.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Wolf
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Beiträge: 16610
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Beitrag(#1571015) Verfasst am: 14.11.2010, 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Weswegen sollten wir einem Arbeitgeber seine Kraft durch Aufstockung bezahlen?

ich finde es halt besser, wenn wir nur die aufstockung bezahlen muessen und nicht alles. wer also nicht faehig ist, genug zu verdienen, soll sich wenigstens einen teil selbst verdienen.

Danach habe ich dich nicht gefragt.
tridi hat folgendes geschrieben:

(im gegensatz zu dir glaube ich halt nicht, dass der arbeitsplatz bei einem mindestlohn unbedingt erhalten bleibt, sondern nehme an, dass es unqualifizierte arbeiten gibt, mit denen sich halt nur 3 oder nur 5 euro erwirtschaften lassen und die bei hoeherem mindestlohn ersatzlos wegfallen.)

Ich glaube die meisten Arbeiten bleiben bestehen. Der Friseuerbesuch wird halt dann teurer.
Das schöne am Mindestlohn ist ja, dass auch die Konkurrenz teurer wird. Ein Preiskampf der nur durch Ausbeutung möglich ist, kann nicht mehr betrieben werden.
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Rasmus
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Beitrag(#1571017) Verfasst am: 14.11.2010, 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
(im gegensatz zu dir glaube ich halt nicht, dass der arbeitsplatz bei einem mindestlohn unbedingt erhalten bleibt, sondern nehme an, dass es unqualifizierte arbeiten gibt, mit denen sich halt nur 3 oder nur 5 euro erwirtschaften lassen und die bei hoeherem mindestlohn ersatzlos wegfallen.)


Auch an Dich: Welches Recht hat ein Arbeitgeber, sich seinen Gewinn durch meine Steuern finanzieren zu lassen?

Das sehe ich absolut genauso: Eine Firma, deren Arbeitsplätze über Steuermittel mitfinanziert werden, ist vom wirtschaftlichen Standpunkt ein staatlicher Zuschussbetrieb. Das ist für mich genau dann erträglich, wenn an der Spitze ein normaler Verwaltungsbeamter mit einem normalen Gehalt sitzt. Ein "freier Unternehmer" geht da gar nicht.

fwo


... und in dem Fall gehört den Angestellten gleich in richtiges Gehalt gezahlt, und nicht einerseits ein Ausbeuter-Lohn und andererseits Sozialhilfe.
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1571018) Verfasst am: 14.11.2010, 11:50    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Ich glaube die meisten Arbeiten bleiben bestehen. Der Friseuerbesuch wird halt dann teurer.
Das schöne am Mindestlohn ist ja, dass auch die Konkurrenz teurer wird. Ein Preiskampf der nur durch Ausbeutung möglich ist, kann nicht mehr betrieben werden.


Und die Arbeitsplätze die dabei verloren gehen sind es einfach nicht wert, erhalten zu werden. Was da passiert ist nichts anderes, als wenn wir alle Hartz4-Empfänger dazu verpflichten, von Hand Kartoffeln zu ernten und der Bauer das Geld für den Traktor spart.

Ich will weder dem Bauern seinen Traktor bezahlen, noch anderen Leuten die Kartoffeln subventionieren. Genau da geht aber ein Teil meines Geldes hin - und unterm Strich glaube ich nicht mal, dass es billiger ist.
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fwo
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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1571021) Verfasst am: 14.11.2010, 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
(im gegensatz zu dir glaube ich halt nicht, dass der arbeitsplatz bei einem mindestlohn unbedingt erhalten bleibt, sondern nehme an, dass es unqualifizierte arbeiten gibt, mit denen sich halt nur 3 oder nur 5 euro erwirtschaften lassen und die bei hoeherem mindestlohn ersatzlos wegfallen.)


Auch an Dich: Welches Recht hat ein Arbeitgeber, sich seinen Gewinn durch meine Steuern finanzieren zu lassen?

Das sehe ich absolut genauso: Eine Firma, deren Arbeitsplätze über Steuermittel mitfinanziert werden, ist vom wirtschaftlichen Standpunkt ein staatlicher Zuschussbetrieb. Das ist für mich genau dann erträglich, wenn an der Spitze ein normaler Verwaltungsbeamter mit einem normalen Gehalt sitzt. Ein "freier Unternehmer" geht da gar nicht.

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... und in dem Fall gehört den Angestellten gleich in richtiges Gehalt gezahlt, und nicht einerseits ein Ausbeuter-Lohn und andererseits Sozialhilfe.

Jupp. Wie es die Gemeinden, die ihre Müllwirtschaft aus Kostengründen! wieder resozialisieren! auch tun.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#1571031) Verfasst am: 14.11.2010, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Momentaner Stand:
Wenn die Wohnkosten (Miete, Heizung, Strom) fünfhundert Euro nicht übersteigen, dann reichen 1000 Euro netto monatlich für ein bescheidenes Leben aus. Ein Auto ist da aber keinesfalls drin, da müßte man mindestens 500 drauflegen. Reicht bestenfalls für einen Roller.
Der Haken dabei ist der:
Zunächst mußt dieser Lebensstandard erst mal geschaffen werden! Wer von Anfang an auf diesem Minimum leben soll, der wird verdammt armselig leben, bis er sich einen Fernseher und eine Waschmaschine und noch so einiges kaufen konnte! Und weiterhin setzt es voraus, daß die Waschmaschine und der Fernseher und der PC nicht gleichzeitig kaputtgehen. Denn dann reicht es wieder vorn und hinten nicht.
Fazit: Ein Rentner kann also in der Regel mit einem niedrigeren Einkommen leben, als ein junger Mensch, grade mit der Ausbildung fertig. Denn der erstere hat seine Wohnhöhle schon.
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Beitrag(#1571066) Verfasst am: 14.11.2010, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

was ich meine, ist folgendes:

es geht mir um die kuerzung der sozialleistung bei eigenem einkommen. derzeit bleiben die ersten 100 euro hinzuverdienst unangetastet, aber jeder weitere verdiente euro fuehrt zu einer kuerzung von hartz iv um 80 cent. das ist extrem leistungsfeindlich, und ich saehe diesen satz gern bei maximal 50%.

Weswegen sollten wir einem Arbeitgeber seine Kraft durch Aufstockung bezahlen?



Ich kenne keinen vernuenftigen Grund.


Das ist im Grunde genommen dasselbe wie Stuetze ohne Arbeit, bloss der Nutzniesser ist ein anderer.

zum einen ist die stuetze dann geringer, zum anderen ist mir durchaus recht, wenn die wirtschaft davon profitiert.

Verstehst Du wrklich nicht, worum es geht, oder sind Deine Prinzipien wirklich so verschroben, dass Du dem Harzler das Schwarze unter den Fingernägeln auf Kosten der Gesellschaft nicht gönnst, die Finanzierung der Unternehmensgewinne durch die Gesellschaft aber echt toll findest?

Die Wirtschaft profitiert von der Stütze sowieso mehr als von Steuergeschenken an Besserverdienende, warum soll der Verdienst der Besserverdienenden dann extra noch vom Staat subventioniert werden?
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beachbernie
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Beitrag(#1571208) Verfasst am: 14.11.2010, 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

was ich meine, ist folgendes:

es geht mir um die kuerzung der sozialleistung bei eigenem einkommen. derzeit bleiben die ersten 100 euro hinzuverdienst unangetastet, aber jeder weitere verdiente euro fuehrt zu einer kuerzung von hartz iv um 80 cent. das ist extrem leistungsfeindlich, und ich saehe diesen satz gern bei maximal 50%.

Weswegen sollten wir einem Arbeitgeber seine Kraft durch Aufstockung bezahlen?



Ich kenne keinen vernuenftigen Grund.


Das ist im Grunde genommen dasselbe wie Stuetze ohne Arbeit, bloss der Nutzniesser ist ein anderer.

zum einen ist die stuetze dann geringer, zum anderen ist mir durchaus recht, wenn die wirtschaft davon profitiert.

besser als dass der mann zuhause rumhockt, nichts tut und jungen menschen ein schlechtes beispiel dafuer ist, dass man ohne arbeit durchs leben kommt, wenn man sich nicht qualifiziert.



Ich faende es gut, wenn Du mir eine Haushaltshilfe bezahlen wuerdest. Erstens muss dann jemand nicht mehr zuhause herumhocken und seinen Kindern ein schlechtes Beispiel geben und zweitens ist es mir durchaus recht, wenn ich davon profitiere. Smilie
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1571210) Verfasst am: 14.11.2010, 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
(im gegensatz zu dir glaube ich halt nicht, dass der arbeitsplatz bei einem mindestlohn unbedingt erhalten bleibt, sondern nehme an, dass es unqualifizierte arbeiten gibt, mit denen sich halt nur 3 oder nur 5 euro erwirtschaften lassen und die bei hoeherem mindestlohn ersatzlos wegfallen.)


Auch an Dich: Welches Recht hat ein Arbeitgeber, sich seinen Gewinn durch meine Steuern finanzieren zu lassen?

Das sehe ich absolut genauso: Eine Firma, deren Arbeitsplätze über Steuermittel mitfinanziert werden, ist vom wirtschaftlichen Standpunkt ein staatlicher Zuschussbetrieb. Das ist für mich genau dann erträglich, wenn an der Spitze ein normaler Verwaltungsbeamter mit einem normalen Gehalt sitzt. Ein "freier Unternehmer" geht da gar nicht.

fwo



Das ist im Grunde genommen dasselbe wie frueher in der DDR. Nicht rentable Arbeitsplaetze werden auf Kosten der Allgemeinheit subventioniert und so kuenstlich erhalten. Wie das damals am Ende ausgegangen ist, darf ich wohl als bekannt voraussetzen. Mit Marktwirtschaft hat sowas jedenfalls nicht das Allergeringste zu tun.
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muadib
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Beitrag(#1571219) Verfasst am: 14.11.2010, 19:54    Titel: Re: Zumutbarkeit der Arbeit - Zumutbarkeit des Lohns? Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
muadib hat folgendes geschrieben:
Die Fiktion hat folgendes geschrieben:
muadib hat folgendes geschrieben:
Da kann man auch schon mal nur 3,5 Euro die Stunde verdienen


Dafür kriegste hier noch nicht mal polnische Schwarzarbeiter Smilie


Das kommt darauf an was die Schwarzarbeiter können. Einer der bloß keine Papiere hat, sonst aber kräftig mit anpacken kann, der kann deutlich mehr verdienen, selbst ohne Arbeitserlaubnis.
Aber dann auch nicht immer, eine Festanstellung bekommt so jemand nicht. 3,5 Euro die Stunde sind nicht unüblich für einen Tagelöhner.


da frag ich mich, was das fuer leute sind, die da fuer 3,50 arbeiten. offenbar keine, die "kraeftig mit anpacken koennen".

sind das so typen, die normal nur irgendwo rumstehen und sich nur bewegen, wenn man sie wegen untaetigkeit zur sau macht?


Nein, das sind eben nicht Typen, die nur irgendwo rumstehen, sondern Menschen, die auf Grund ihres Stolzes kein Geld vom Staat bekommen wollen oder weil sie keine Papiere haben und deshalb kein Geld vom Staat bekommen können. Viele sind Tagelöhner. Aber Typen die nur rumstehen, sind definitiv nicht dabei. Das kannst Du mir ruhig mal ausnahmsweise glauben. Allerhöchstens sind sie körperlich eingeschränkt und bekommen deshalb nur so wenig. Die Regel ist das aber nicht, denn derjenige, der nicht die volle Leistung bringt, wird erst gar nicht eingestellt und auch nicht nur für einen Tag - sondern gar nicht! So jemand kann nämlich gleich wieder gehen, aber sofort!
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