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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1576899) Verfasst am: 25.11.2010, 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Jetzt dürfen die nicht mal mehr den Wohnort verlassen


Findest du normal?

was genau findest du schlimm?

dass sie jeden montag bis freitag zuhaus in den briefkasten gucken muessen, um sich ggf. irgendwo vorstellen zu koennen oder dem amt fuer irgendeine massnahme zur verfuegung zu stehen? oder dass man ihnen kein geld fuer reisen zur verfuegung stellt?
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soulreaver
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Anmeldungsdatum: 08.11.2007
Beiträge: 649

Beitrag(#1576900) Verfasst am: 25.11.2010, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
dass sie jeden montag bis freitag zuhaus in den briefkasten gucken muessen, um sich ggf. irgendwo vorstellen zu koennen oder dem amt fuer irgendeine massnahme zur verfuegung zu stehen? oder dass man ihnen kein geld fuer reisen zur verfuegung stellt?


Dass sie nicht ohne Erlaubnis des Staates ihren Wohnort verlassen dürfen, sondern immer anwesend sein müssen, auch wenn sie zu 99% keine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen und auch in keine Maßnahme gesteckt werden.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1576902) Verfasst am: 25.11.2010, 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:
Zitat:
dass sie jeden montag bis freitag zuhaus in den briefkasten gucken muessen, um sich ggf. irgendwo vorstellen zu koennen oder dem amt fuer irgendeine massnahme zur verfuegung zu stehen? oder dass man ihnen kein geld fuer reisen zur verfuegung stellt?


Dass sie nicht ohne Erlaubnis des Staates ihren Wohnort verlassen dürfen, sondern immer anwesend sein müssen, auch wenn sie zu 99% keine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen und auch in keine Maßnahme gesteckt werden.

also, soweit mir bekannt, gibt es keine beschraenkung, die gemeindegrenzen nicht zu ueberschreiten - solang man nur taeglich in seinen briefkasten guckt, oder?

und ob man zu 99% nichts im briefkasten findet, ist ja wohl egal. wenn da mit 1% wahrscheinlichkeit ne einladung zu einem vorstellungsgespraech drin ist, dann ist es ja wohl sehr wichtig, das mitzubekommen.

unzumutbar ist das auch nicht. einmal werktaeglich in den briefkasten gucken ist ja wohl ne mini-pflicht verglichen mit der pflicht eines arbeitnehmers, taeglich 8 stunden bei seinem arbeitgeber zu arbeiten.
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blakki
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Anmeldungsdatum: 21.01.2009
Beiträge: 556
Wohnort: Im wilden Süden

Beitrag(#1576905) Verfasst am: 25.11.2010, 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ach Gottchen, die armen armen Arbeitslosen, die sind ja fast so schlimm dran wie die evangelikalen Christen, die immer so schlimm verfolgt werden
Jetzt dürfen die nicht mal mehr den Wohnort verlassen


Findest du normal?


Ja, wer arbeitslos gemeldet ist, muss für die Behörde verfügbar sein, wo ist da ein Problem? Das mit der Leibeigenschaft im mittelalterlichen Feudalismus zu vergleichen, ist mehr als dreist.
Zitat:


Zitat:
Da hilft der Blick in ein Geschichtsbuch


Stimmt. Du scheinst es auch nicht genauer zu wissen.

Zitat:
Aha, also in der DDR, der UDSSR, der VR China oder Nordkorea konte bzw. kann man den ganzen Tag im Bett liegen?


Nö, wieso? Das waren auch kapitalistische Staaten.


Ah, das habe ich nicht gewusst, aber der Westen war doch auch kapitalistisch? Fragen über Fragen
Zitat:


Zitat:
Sonst geht es dir aber gut?


Keine Argumente?
Brauch ich in diesem Fall nicht, wenn du behauptest, dass unser Staat jederzeit das Heiraten verbieten könnte, sorry ....
Zitat:


Zitat:
Völliger Quatsch, Kindergeld bekommt jede Familie unabhängig von ihrem Einkommen, vor Jahren wurde das System Kindergeld bzw. steuerliche Kinderfreibeträge umgestellt, um diese Subventionen weitgehend einkommensneutral gewähren zu können.


Falsch. Bei H4-Empfängern wird das Kindergeld voll angerechnet. Aber eigentlich meinte ich auch das Elterngeld. Dies ist bei H4-Empfängern gestrichen worden.


Ja und?
Zitat:


Zitat:
Dann empfehle ich einfach mal vier Wochen Wellnessurlaub iun den Reisfeldern in Nordkorea


Dann bin ich ja immer noch im Kapitalismus.
Jaaaaa, aber nicht im wahren (TM) Kapitalismus..
Zitat:


Zitat:
Du stellst hier jemanden, der außerhalb des Systems Kapitalismus steht einem integrieten Mitglied der Feudalgesellschaft gegenüber.


Und ich behaupte eben, dass heute überall nur noch den Kapitalismus gibt. Nur funktioniert in einigen Regionen der Kapitalismus noch halbwegs und woanders nicht mehr.
Und du kannst das beurteilen? Wow
Zitat:


Zitat:
Relative Armut vielleicht. Absolute Armut mit Sicherheit nicht.


Ich wage zu behaupten, dass der Kapitalismus während seiner 200jährigen Zeit immer mal wieder mehr absolute Armut produziert hat als im Feudalismus.
Au Backe ...
Zitat:


Zitat:
Willkürherrschaft, plündernde Nachbarn und Raubritter bieten keine allzu hohe Sicherheit.


Die gab es auch kaum im Mittelalter, sondern traten eher in der Frühen Neuzeit auf, als das Feudalsystem sukkzessive abgeschafft und durch Grund- und Gutsherrschaft ersetzt wurde.

Zitat:
Was haben denn die Feudallords für Verantwortung?


Z.B. Armenfürsorge.

Zitat:
Nein. Es sei denn, du argumentierst, durch das kapitalistische System ist eine größere Gesamtbevölkerung möglich, wodurch auch mehr Kriege und Gewalttaten möglich sind.


Nö, ich behaupte, dass es auch pro Kopf mehr Kriege und Gewalttaten im Kapitalismus gibt als im Feudalismus.

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Misterfritz
mini - mal



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Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1576906) Verfasst am: 25.11.2010, 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:
Zitat:
dass sie jeden montag bis freitag zuhaus in den briefkasten gucken muessen, um sich ggf. irgendwo vorstellen zu koennen oder dem amt fuer irgendeine massnahme zur verfuegung zu stehen? oder dass man ihnen kein geld fuer reisen zur verfuegung stellt?


Dass sie nicht ohne Erlaubnis des Staates ihren Wohnort verlassen dürfen, sondern immer anwesend sein müssen, auch wenn sie zu 99% keine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen und auch in keine Maßnahme gesteckt werden.

das nennt sich "dem arbeitsmarkt zur verfügung stehen". im übrigen geht das jemandem, der irgendwo arbeitet, auch kaum anders. der kann auch nicht - ausser, er hat urlaub - mal eben für ein paar tage wegfahren.
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soulreaver
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Beiträge: 649

Beitrag(#1576908) Verfasst am: 25.11.2010, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
also, soweit mir bekannt, gibt es keine beschraenkung, die gemeindegrenzen nicht zu ueberschreiten - solang man nur taeglich in seinen briefkasten guckt, oder?


Ich glaube ja. Das bedeutet, dass man jeden Tag seinen Briefkasten kontrollieren muss. Schon 2 Werktage hintereinander mal wegfahren ist nicht drin.

Zitat:
und ob man zu 99% nichts im briefkasten findet, ist ja wohl egal. wenn da mit 1% wahrscheinlichkeit ne einladung zu einem vorstellungsgespraech drin ist, dann ist es ja wohl sehr wichtig, das mitzubekommen.


Dann kann man den H4-Empfänger auch auf sein Handy anrufen, sofern er eines hat. Oder ihm eine Email schicken. Geht schneller und ist günstiger als ein Brief. Ich habe übrigens noch nie von einem Brief gehört, in dem man gleich am nächsten Tag der Zustellung eingeladen wird, es sei denn, der Brief wird verspätet zugestellt.

Zitat:
einmal werktaeglich in den briefkasten gucken ist ja wohl ne mini-pflicht verglichen mit der pflicht eines arbeitnehmers, taeglich 8 stunden bei seinem arbeitgeber zu arbeiten.


Der Arbeitnehmer hat aber für gewöhnlich auch 8 Stunden etwas zu tun. Oder kennst du einen Arbeitnehmer, der jeden Tag zu seinem Arbeitsplatz kommt, und in 99% aller Fälle nix zu tun hat?

Zitat:
das nennt sich "dem arbeitsmarkt zur verfügung stehen". im übrigen geht das jemandem, der irgendwo arbeitet, auch kaum anders. der kann auch nicht - ausser, er hat urlaub - mal eben für ein paar tage wegfahren.


Umso schlimmer. Aber zumindest hat ein Arbeitnehmer Rechtsanspruch auf einen Urlaub.
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Misterfritz
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Beitrag(#1576909) Verfasst am: 25.11.2010, 18:19    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:

Zitat:
das nennt sich "dem arbeitsmarkt zur verfügung stehen". im übrigen geht das jemandem, der irgendwo arbeitet, auch kaum anders. der kann auch nicht - ausser, er hat urlaub - mal eben für ein paar tage wegfahren.


Umso schlimmer. Aber zumindest hat ein Arbeitnehmer Rechtsanspruch auf einen Urlaub.

das hast du als hartzIV-bezieher auch, drei wochen pro jahr.
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soulreaver
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Beiträge: 649

Beitrag(#1576910) Verfasst am: 25.11.2010, 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
das hast du als hartzIV-bezieher auch, drei wochen pro jahr.


Nope, hat man nicht. Der Sachbearbeiter darf den eingereichten Urlaubswunsch jederzeit willkürlich abweisen.
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blakki
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Beiträge: 556
Wohnort: Im wilden Süden

Beitrag(#1576913) Verfasst am: 25.11.2010, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:
Zitat:
also, soweit mir bekannt, gibt es keine beschraenkung, die gemeindegrenzen nicht zu ueberschreiten - solang man nur taeglich in seinen briefkasten guckt, oder?


Ich glaube ja. Das bedeutet, dass man jeden Tag seinen Briefkasten kontrollieren muss. Schon 2 Werktage hintereinander mal wegfahren ist nicht drin.

Zitat:
und ob man zu 99% nichts im briefkasten findet, ist ja wohl egal. wenn da mit 1% wahrscheinlichkeit ne einladung zu einem vorstellungsgespraech drin ist, dann ist es ja wohl sehr wichtig, das mitzubekommen.


Dann kann man den H4-Empfänger auch auf sein Handy anrufen, sofern er eines hat. Oder ihm eine Email schicken. Geht schneller und ist günstiger als ein Brief. Ich habe übrigens noch nie von einem Brief gehört, in dem man gleich am nächsten Tag der Zustellung eingeladen wird, es sei denn, der Brief wird verspätet zugestellt.


Ich bin eigentlich dagegen, dass H4 Empfänger überhaupt Handys besitzen dürfen. Das gabs im Feudalsystem auch nicht. Lachen

Nachrichten kann man auch per Brieftaube überbringen, die kann man nach Erhalt der Nachricht sogar essen. Lachen
Zitat:


Zitat:
einmal werktaeglich in den briefkasten gucken ist ja wohl ne mini-pflicht verglichen mit der pflicht eines arbeitnehmers, taeglich 8 stunden bei seinem arbeitgeber zu arbeiten.


Der Arbeitnehmer hat aber für gewöhnlich auch 8 Stunden etwas zu tun. Oder kennst du einen Arbeitnehmer, der jeden Tag zu seinem Arbeitsplatz kommt, und in 99% aller Fälle nix zu tun hat?

Zitat:
das nennt sich "dem arbeitsmarkt zur verfügung stehen". im übrigen geht das jemandem, der irgendwo arbeitet, auch kaum anders. der kann auch nicht - ausser, er hat urlaub - mal eben für ein paar tage wegfahren.


Umso schlimmer. Aber zumindest hat ein Arbeitnehmer Rechtsanspruch auf einen Urlaub.

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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1576919) Verfasst am: 25.11.2010, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:
Zitat:
das hast du als hartzIV-bezieher auch, drei wochen pro jahr.


Nope, hat man nicht. Der Sachbearbeiter darf den eingereichten Urlaubswunsch jederzeit willkürlich abweisen.


darf er das jahrelang abweisen? wohl nicht, oder?

und ich krieg auch nicht einfach so dann urlaub, wenn ich das will.

du redest von handy, email etc: ja dann gib doch jemandem einen briefkastenschluessel und deine handynummer und kehr einfach zurueck, wenn mal tatsaechlich was wichtiges im briefkasten ankommen sollte. ist doch wohl nicht so schwer, oder?

du hast (wenn du selbst arbeitslos bist) jedenfalls trotz dieser briefkastenkontrollierpflicht erheblich mehr freiheit, dich von zuhaus zu entfernen, als ein normaler arbeitnehmer das hat, also jammer nicht rum.

und dass zu 99% nichts anliegt, tja, aber das machts fuer dich doch wohl auch nicht schwerer als fuer einen normalen arbeitnehmer, fuer den 8 stunden arbeitstaeglich durchaus ne menge zu tun ist, oder?
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1576920) Verfasst am: 25.11.2010, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:
Zitat:
das hast du als hartzIV-bezieher auch, drei wochen pro jahr.


Nope, hat man nicht. Der Sachbearbeiter darf den eingereichten Urlaubswunsch jederzeit willkürlich abweisen.

selbstverständlich hast du anspruch auf 21 tage urlaub, du kannst ihn nur nicht jederzeit nehmen. das kann ein arbeitnehmer allerdings auch nicht.
http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/hartz-iv-ihr-anspruch-auf-urlaub4433.php
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soulreaver
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Anmeldungsdatum: 08.11.2007
Beiträge: 649

Beitrag(#1576926) Verfasst am: 25.11.2010, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich bin eigentlich dagegen, dass H4 Empfänger überhaupt Handys besitzen dürfen. Das gabs im Feudalsystem auch nicht.


Ohne die Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit-Anforderung bräuchten wir auch keine Handies. Ich finde die Dinger auch lästig.

Zitat:
darf er das jahrelang abweisen? wohl nicht, oder?


Weiß ich nicht. Auf jeden Fall muss immer die Zustimmung des Amtes erfolgen.

Zitat:
du redest von handy, email etc: ja dann gib doch jemandem einen briefkastenschluessel und deine handynummer und kehr einfach zurueck, wenn mal tatsaechlich was wichtiges im briefkasten ankommen sollte. ist doch wohl nicht so schwer, oder?


Wäre in der Tat eine Möglichkeit. Aber finde mal jemanden, der sich bereit erklärt, für dich mehrere Tage hintereinander in deinen Briefkasten zu schauen.

Zitat:
du hast (wenn du selbst arbeitslos bist) jedenfalls trotz dieser briefkastenkontrollierpflicht erheblich mehr freiheit, dich von zuhaus zu entfernen, als ein normaler arbeitnehmer das hat, also jammer nicht rum.


Nein, eben nicht.

Zitat:
und dass zu 99% nichts anliegt, tja, aber das machts fuer dich doch wohl auch nicht schwerer als fuer einen normalen arbeitnehmer, fuer den 8 stunden arbeitstaeglich durchaus ne menge zu tun ist, oder?


Wohl kaum. Der Arbeitnehmer hat wenigstens was zu tun. Die Zeit, in der ein Arbeitsloser gezwungen ist, zu Hause zu bleiben, nachdem er wieder nix in seinem Briefkasten gefunden hat, kann er auch mit etwas Sinnvollerem vergeuden, wenn er das möchte.

Zitat:
selbstverständlich hast du anspruch auf 21 tage urlaub


Nein, hat er nicht. Das steht auch in dem von dir verlinkten Text: "Einen rechtssicheren Urlaubsanspruch haben ALG II-Empfänger nicht."
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1576955) Verfasst am: 25.11.2010, 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:
Weiß ich nicht. Auf jeden Fall muss immer die Zustimmung des Amtes erfolgen.
so wie der arbeitnehmer die zustimmung des arbeitgebers zu seinem urlaubsgesuch braucht.

Zitat:

Zitat:
du redest von handy, email etc: ja dann gib doch jemandem einen briefkastenschluessel und deine handynummer und kehr einfach zurueck, wenn mal tatsaechlich was wichtiges im briefkasten ankommen sollte. ist doch wohl nicht so schwer, oder?


Wäre in der Tat eine Möglichkeit. Aber finde mal jemanden, der sich bereit erklärt, für dich mehrere Tage hintereinander in deinen Briefkasten zu schauen.

das wird sich ja wohl noch finden. unter den millionen arbeitslosen gibts ja wohl einen, der waehrend deines urlaubs deinen briefkasten sitten kann, wenn du dafuer im gegenzug seinen briefkasten waehrend seines urlaubs sittest.

und mit hilfe des internets kann man den auch finden.

abgesehen davon tuts auch gut der nachbar, wenn man sichs mit dem nicht vergrault hat.

Zitat:

Zitat:
du hast (wenn du selbst arbeitslos bist) jedenfalls trotz dieser briefkastenkontrollierpflicht erheblich mehr freiheit, dich von zuhaus zu entfernen, als ein normaler arbeitnehmer das hat, also jammer nicht rum.


Nein, eben nicht.

der eine muss 8 stunden lang in seinem betrieb schuften und faellt abends nur noch muede ins bett, und du armer junge musst einmal taeglich deinen briefkasten geoeffnet kriegen. mir kommen gleich die traenen.

und da an 99% der tage ja eh nix ankommt, kannst du dich bequem ja sogar fuer 3 wochen entfernen - solang du immer noch binnen eines tages nach hause kommen kannst und einer auf deinen briefkasten aufpasst. von so einer moeglichkeit kann otto normalarbeitnehmer nur traeumen. also drueck hier nicht auf die traenendruese, das ist ja laecherlich.


Zitat:

Zitat:
und dass zu 99% nichts anliegt, tja, aber das machts fuer dich doch wohl auch nicht schwerer als fuer einen normalen arbeitnehmer, fuer den 8 stunden arbeitstaeglich durchaus ne menge zu tun ist, oder?


Wohl kaum. Der Arbeitnehmer hat wenigstens was zu tun. Die Zeit, in der ein Arbeitsloser gezwungen ist, zu Hause zu bleiben, nachdem er wieder nix in seinem Briefkasten gefunden hat, kann er auch mit etwas Sinnvollerem vergeuden, wenn er das möchte.

der arbeitnehmer kann die 8 stunden nur arbeiten. der arbeitslose kann machen, was er will (wenn er nicht grad in irgendeiner massnahme / EEJ steckt). nichts hindert ihn, seine zeit auch sinnvoll zu nutzen bzw. mit sinnvollem zu gegeuden, wie du es sagst.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1576961) Verfasst am: 25.11.2010, 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
selbstverständlich hast du anspruch auf 21 tage urlaub


Nein, hat er nicht. Das steht auch in dem von dir verlinkten Text: "Einen rechtssicheren Urlaubsanspruch haben ALG II-Empfänger nicht."


Wenn der Alg-II-Empfänger keinen Rechtsanspruch auf Urlaub hat, dann ist dies ein feudalistisches Element. Er ist somit der Willkür eines Staatvertreters ausgeliefert. (---> Sozialpaternalismus)

Auch hat der Lohnarbeiter und Lohnangestellte in Deutschland keinen Rechtsanspruch auf einen politischen Streik. Auch das ist ein feudales Element.

Davon gibt es noch eine Reihe weiterer, man denke nur an den Bereich der Familie, der Vormundschaftsrechts und ähnliche Sachen.

Zitat:
Die "kategoriale Umklammerung" des Hauses Bertelsmann kommt auch in der Haltung Mohns zum geltenden Arbeitsrecht zum Ausdruck. Heinrich Mohn wird ein "ausgeprägter Sozialpaternalismus" bescheinigt (S.455). "Zwischen seinem (Mohns) hergebrachten sozialpaternalistischen Verantwortungsgefühl und den sozialpolitischen Vorgaben des NS-Regimes bestanden fließende Übergänge" (S.335). Aus diesem Sozialpaternalismus erwuchs die Vorstellung von einer "Betriebsgemeinschaft", die auf einem Treueverhältnis der Mitarbeiter zu ihrem "Betriebsführer" beruhte.

http://www.zfb-online.de/index.php?do=show&alloc=178&id=1201


-------

Ich finde, man sollte aufhören, den Feudalismus und das Mittelalter zu romantisieren. Es wird im Gegenteil endlich mal Zeit, dass wir deren letzte Reste beseitigen. Das ist auch eine Voraussetzung, um die Diktatur des Kapitals anzugreifen.

Menschenrechte, Rechtsansprüche durchsetzen, das ist die Aufgabe heute ...-!

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soulreaver
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Beitrag(#1576963) Verfasst am: 25.11.2010, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich finde, man sollte aufhören, den Feudalismus und das Mittelalter zu romantisieren.


Tut hier niemand.
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Beitrag(#1576964) Verfasst am: 25.11.2010, 19:49    Titel: Dazu hat er das Recht. Antworten mit Zitat

Zitat:
DREI PARAGRAPHEN DER WEIMARER VERFASSUNG

PARAGRAPH I

I
Die Staatsgewalt geht vom Volke aus.
- Aber wo geht sie hin?
- Ja, wo geht sie wohl hin
- Irgendwo geht sie doch hin!
- Der Polizist geht aus dem Haus.
- - Aber wo geht er hin?
USW.

2
Seht, jetzt marschiert das große Trumm.
- Aber wo marschiert es hin?
- Ja, wo marschiert es wohl hin?
- Irgendwo marschiert das doch hin!
- Jetzt schwenkt es um das Haus herum.
- - Aber wo schwenkt es hin?
USW.

3
Die Staatsgewalt macht plötzlich halt.
Da sieht sie etwas stehn.
- Was sieht sie denn da stehn?
Da sieht sie etwas stehn.
Und plötzlich schreit die Staatsgewalt
Sie schreit: Auseinandergehn!
- Warum auseinandergehn?
Sie schreit: Auseinandergehn!

4
Da steht so etwas zusammengeballt
Und etwas fragt: warum?
Warum fragt es denn warum?
Da fragt so was warum!
Da schießt natürlich die Staatsgewalt
Und da fällt so etwas um.
Wasfällt denn da so um?
Warum fällt es denn gleich um?

5
Die Staatsgewalt sieht: da liegt was im Kot.
Irgendwas liegt im Kot!
Was liegt denn da im Kot?
Irgendwas liegt doch im Kot.
Da liegt etwas, das ist mausetot
Aber das ist ja das Volk!
Ist denn das wirklich das Volk?
Ja, das ist wirklich das Volk.

Paragraph 111
1
Lauf, lauf, Prolet, du hast das Recht
Ein Grundstück zu erwerben Dazu hast du das Recht.
Du hast das Recht am Wannsee
Du hast das Recht am Nikolassee.
Jetzt braucht kein Prolet mehr Hungers zu sterben
Er hat das Recht, ein Grundstück zu erben.
Er hat ein Recht
Das ist nicht schlecht
Er darf etwas erwerben.

2
Halt, halt, Prolet, das Grundstück da
Das hat schon einer erworben.
Dazu hat er das Recht.
Er hat das Recht am Wannsee
Er hat das Recht am Nikolassee.
Da mußt du schon warten, bis er gestorben.
Dann hat es wieder ein anderer erworben
Der hat geblecht
Und das war sein Recht
Sonst hättest du was erworben!

PARAGRAPH 115

I
Auch für einen Deutschen gibt es freie Stätten
Denn die sind in unserm Sklavendasein unersetzlich
Unersetzlich.
Wenn wir eine Wohnung hätten
Wäre diese Wohnung unverletzlich
Unverletzlich.

2
Niemand dürfte uns in unserer Wohnung stören
Er bekäm sofort die Strafe, welche ihm gebührte
Gebührte.
Diese Wohnung würde uns gehören
Wenn 'ne Wohnung uns gehören würde
Würde

3
Da wir leider keine Wohnung kriegen
Sind uns Kellerloch und Brückenbogen unersetzlich
Unersetzlich.
Wenn wir aber auf der Straße liegen
Sind wir dann natürlich auch verletzlich
Verletzlich.

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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1576966) Verfasst am: 25.11.2010, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich finde, man sollte aufhören, den Feudalismus und das Mittelalter zu romantisieren.


Tut hier niemand.


Ach so. Na, dann ist ja gut. zwinkern

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Beiträge: 44650

Beitrag(#1576992) Verfasst am: 25.11.2010, 20:52    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich bin dafür, sämtliche Abhängigkeiten des Menschen abzuschaffen.

Ich nehme an, du meinst erzwungene und einseitige Abhängigkeiten. Der Mensch ist (wenn er nicht gerade als Einsiedler lebt) immer irgendwie von anderen Menschen abhängig.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1577050) Verfasst am: 25.11.2010, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

Woici hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
blakki hat folgendes geschrieben:
Mir erschliesst sich nicht, wie man dem Feudalismus etwas Positivres abgewinnen kann, es sei den, man wäre der König oder einer der Lehensfürsten.

Im Feudalismus war der Bauer samt seiner Familie unfrei, er war der meist willkürlichen Rechtssprechung des Lehnherrn unterworfen, er hatte nicht das Recht, den von ihm bewirtschafteten Grund und Boden zu verlassen.

Dazu gehörten Frondienste aller Art, inklusive dem Kriegsdienst.

Zum Heiraten brauchte er die Erlaubnis des Lehnsherrn, dazu gab es noch so nette Begleiterscheinungen, wie das Recht er ersten Nacht, etc.

Hier könnte man höchstens den Manchesterkapitalimus zum Vergleich heranziehen.

Den Feudalismus als Alternative zum den heuten Wirtschaftssystemen in den europäischen Staaten nur zu erwähnen, ist meiner Meinung nach schlicht pervers.

Ebenso der Vergleich mit dem Phänomen Zeitarbeit und den Arbeitslosen in Deutschland.


Es ist vielleicht an dieser Stelle erwähnenswert, dass der Feudalisms zur damaligen Zeit für die Bevölkerung nicht nur nachteilig war. Viele ehemals freien Bauern gingen freiwillig in die Leibeingenschaft, um so Sicherheit vor plündernden Horden zu erhalten. Auch war das Feudalwesen ursprünglich als eine Art Vertrag zwischen dem Feudallord und Leibeingenem gemeint, und nicht als einseitige Versklavung.


faszinieend, wie man sich eine diktatur schönreden kann Smilie



Das fiel mir dazu auch gleich ein. Sehr glücklich
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1577053) Verfasst am: 25.11.2010, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Es ist vielleicht an dieser Stelle erwähnenswert, dass der Feudalisms zur damaligen Zeit für die Bevölkerung nicht nur nachteilig war. Viele ehemals freien Bauern gingen freiwillig in die Leibeingenschaft, um so Sicherheit vor plündernden Horden zu erhalten. Auch war das Feudalwesen ursprünglich als eine Art Vertrag zwischen dem Feudallord und Leibeingenem gemeint, und nicht als einseitige Versklavung.


faszinieend, wie man sich eine diktatur schönreden kann Smilie


Das ist kein Schönreden sondern eine vernünftige Abwägung aus der Position eines Bauers in unsicheren Zeiten heraus. Und ja, in manchen Situationen kann eine stabile Diktatur eine Verbesserung darstellen.


So gesehen haben auch Schutzgeldzahlungen an die Mafia was Positives. Der Gastwirt kann sich so vor Uebergriffen des Konkurrenzclans schuetzen lassen. So hat halt jedes Ding seine zwei Seiten. Smilie
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Beitrag(#1577054) Verfasst am: 25.11.2010, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Sogar in guten ZeitenArmut breitet sich aus

Keine regelmäßigen Mahlzeiten, kaum Bildung, keine menschenwürdige Unterkunft, Armut lässt kaum Teilhabe zu.
(Foto: REUTERS)

Die Zahl der Länder, in denen sehr große Armut herrscht, hat sich UN-Angaben zufolge in den vergangenen 40 Jahren verdoppelt. Seit den 1980er Jahren habe sich parallel dazu auch die Zahl der in Armut lebenden Menschen verdoppelt, sagte der Generalsekretär der UN-Handels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD), Supachai Panitchpakdi, in Genf bei der Vorstellung des Jahresberichts des UN-Programms zu den am wenigsten entwickelten Ländern. In dem Bericht sind 49 besonders arme Staaten aufgeführt; 1971 waren es noch 25.

Dem Bericht zufolge nahm die Zahl der in extremer Armut lebenden Menschen zwischen 2002 und 2007 jährlich um drei Millionen zu und erreichte 2007 die Zahl von rund 421 Millionen - obwohl es in der gleichen Zeit weltweit ein starkes Wirtschaftswachstum gab.


ntv
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beachbernie
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Beitrag(#1577062) Verfasst am: 25.11.2010, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Sogar in guten ZeitenArmut breitet sich aus

Keine regelmäßigen Mahlzeiten, kaum Bildung, keine menschenwürdige Unterkunft, Armut lässt kaum Teilhabe zu.
(Foto: REUTERS)

Die Zahl der Länder, in denen sehr große Armut herrscht, hat sich UN-Angaben zufolge in den vergangenen 40 Jahren verdoppelt. Seit den 1980er Jahren habe sich parallel dazu auch die Zahl der in Armut lebenden Menschen verdoppelt, sagte der Generalsekretär der UN-Handels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD), Supachai Panitchpakdi, in Genf bei der Vorstellung des Jahresberichts des UN-Programms zu den am wenigsten entwickelten Ländern. In dem Bericht sind 49 besonders arme Staaten aufgeführt; 1971 waren es noch 25.

Dem Bericht zufolge nahm die Zahl der in extremer Armut lebenden Menschen zwischen 2002 und 2007 jährlich um drei Millionen zu und erreichte 2007 die Zahl von rund 421 Millionen - obwohl es in der gleichen Zeit weltweit ein starkes Wirtschaftswachstum gab.


ntv



Um die Zahlen vernuenftig einordnen zu koennen, muesste man zum Vergleich darstellen um wieviel sich die Gesamtbevoelkerung unseres Planeten pro Jahr vermehrt und berechnen ob die Zahl der Armen ueber- oder unterproportional dazu zunimmt. Nimmt sie unterproportional zu, dann waere das zumindest nicht ganz so negativ zu sehen.
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Beitrag(#1577134) Verfasst am: 26.11.2010, 07:42    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Sogar in guten ZeitenArmut breitet sich aus

Keine regelmäßigen Mahlzeiten, kaum Bildung, keine menschenwürdige Unterkunft, Armut lässt kaum Teilhabe zu.
(Foto: REUTERS)

Die Zahl der Länder, in denen sehr große Armut herrscht, hat sich UN-Angaben zufolge in den vergangenen 40 Jahren verdoppelt. Seit den 1980er Jahren habe sich parallel dazu auch die Zahl der in Armut lebenden Menschen verdoppelt, sagte der Generalsekretär der UN-Handels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD), Supachai Panitchpakdi, in Genf bei der Vorstellung des Jahresberichts des UN-Programms zu den am wenigsten entwickelten Ländern. In dem Bericht sind 49 besonders arme Staaten aufgeführt; 1971 waren es noch 25.

Dem Bericht zufolge nahm die Zahl der in extremer Armut lebenden Menschen zwischen 2002 und 2007 jährlich um drei Millionen zu und erreichte 2007 die Zahl von rund 421 Millionen - obwohl es in der gleichen Zeit weltweit ein starkes Wirtschaftswachstum gab.


ntv



Um die Zahlen vernuenftig einordnen zu koennen, muesste man zum Vergleich darstellen um wieviel sich die Gesamtbevoelkerung unseres Planeten pro Jahr vermehrt und berechnen ob die Zahl der Armen ueber- oder unterproportional dazu zunimmt. Nimmt sie unterproportional zu, dann waere das zumindest nicht ganz so negativ zu sehen.


Die Zunahme des durchschnittlichen Konsumniveaus geht aber i.d.R. mit einer Degression des Bevölkerungswachstums einher, wenn nicht mit dessen Abfall.

Insofern würde ich das eher so herum betrachten.

Außerdem besteht eine wachsende Bevölkerung natürlich auch aus produktiven Arbeitskräften, nicht bloß aus unproduktiven Konsumenten. Eine wachsende Bevölkerung kann also auch mehr produzieren. Da aber dies an Marktschranken stößt und Subsistenz in dem Umfang nicht möglich ist (aufgrund der Eigentumsverhältnisse), hält die Produktivität der Arbeit nicht Schritt mit dem Bevölkerungswachstum.

Deshalb ist Dein Vergleichsvorschlag, bernie, nicht ganz durchdacht.

Vielmehr zeigt sich einfach die Beschränktheit, die Fesselung der menschlichen Produktivkraft durch das weltweite Kapital.

Der Kapitalismus packt es einfach nicht.

(Und von Feudalismus zu reden, ist - glaube ich - schon deshalb daneben, weil dieser automatisch wieder zu Kapitalismus werden würde, allein schon, weil die Bauern nach moderneren Geräten nachfragen, dadurch ist der Kapitalmarkt für Landwirtschaftsmaschinen und alles weitere wieder eröffnet, usw. Fuedalismus hat bedeutet: viel Arbeit, überharte Arbeit, Unsicherheit der Ernährung, früher Tod durch Erschöpfung und Krankheit, Abhängigkeit vom 'good will' der Herrscher. Daneben geistiges Elend ohne Ende.)

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Beitrag(#1577139) Verfasst am: 26.11.2010, 08:21    Titel: Antworten mit Zitat

Die beste Analyse zu dem Thema bieten (wie fast immer) die NDS.
Hier mal der Link zu einem Podiumsgespräch mit Herrn Flassbeck: http://www.nachdenkseiten.de/?p=7500

Idee
Besser auf den Punkt bringt es allerdings ein äußerst feynsinniger Mensch: http://feynsinn.org/?p=3282
Mehr muss dazu nicht gesagt werden. Ich habe zwar bereits beim ersten Durchlesen grob zusammenhängend begriffen was flatter will, musste allerdings den kurzen Text 3x lesen, um festzustellen, dass jede Nuance tatsächlich wie die Faust auf´s Auge passt.
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Beitrag(#1577140) Verfasst am: 26.11.2010, 08:27    Titel: zweierlei Abhängigkeiten Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich bin dafür, sämtliche Abhängigkeiten des Menschen abzuschaffen.

Ich nehme an, du meinst erzwungene und einseitige Abhängigkeiten. Der Mensch ist (wenn er nicht gerade als Einsiedler lebt) immer irgendwie von anderen Menschen abhängig.


Ich meine folgendes:

In der Propaganda der *modernen* bürgerlichen Gesellschaft ist immer die Rede von *Freiheit*, nie von Unabhängigkeit. Und das hat seine Gründe hinsichtlich der Affirmation dieser Gesellschaft.

Dabei ist Freiheit eigentlich nur sinnvoll zu definieren als Unabhängigkeit von (heute überflüssigen) Notendigkeiten.

Solange der Mensch sich mit Gängeleien durch Ämter, Zwang durch Ausbeuter, Mangel an Kinderhorten, Privatisierung von Risiken, mit überflüssigem Kram abgeben muss, fehlt ihm deshalb die Freiheit, weil seine Bewegungsfreiheit und Bewusstseinsfreiheit gebunden sind so wie ein chemisches Element gebunden ist an ein anders.

Freiheit bedarf andererseits trotzdem der Bindungen, jedoch der frei gewählten, sinnvollen Bindungen, welche die Möglichkeiten der Menschen erhöhen. Dies ist dann nicht die Freiheit von, sondern die Freiheit zu.

Die abstrakte Aussage, dass Menschen immer abhängig voneinander sind, ist ja davon unberührt. Sie ist zu abstrakt, um sie kommentieren zu können.

Wahr ist immer das Konkrete.

Insofern hast Du mit "erzwungen" den richtigen Begriff getroffen.

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Beitrag(#1577141) Verfasst am: 26.11.2010, 08:35    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Vielmehr zeigt sich einfach die Beschränktheit, die Fesselung der menschlichen Produktivkraft durch das weltweite Kapital.




Das muss es sein. Sehr glücklich


Ich sehe das eher so, dass Kapital die menschliche Produktivkraft multipliziert und so erst richtig entfesselt. Cool

Aber das ist wohl zu realistisch gedacht. zwinkern
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Zuletzt bearbeitet von beachbernie am 26.11.2010, 08:39, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#1577142) Verfasst am: 26.11.2010, 08:37    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Vielmehr zeigt sich einfach die Beschränktheit, die Fesselung der menschlichen Produktivkraft durch das weltweite Kapital.



Das muss es sein. Sehr glücklich


Das ist es auch. Den A.... versohlen

Cool

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Beitrag(#1577148) Verfasst am: 26.11.2010, 09:30    Titel: Re: zweierlei Abhängigkeiten Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Dabei ist Freiheit eigentlich nur sinnvoll zu definieren als Unabhängigkeit von (heute überflüssigen) Notendigkeiten.

Ich bin nicht der Ansicht, dass es hinreicht, Freiheit als Abwesenheit von irgendwas anderem zu definieren, aber okay. Ich verstehe, was für einen Punkt du damit hier machen willst, und stimme dir in diesem zu.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Woici
ist vollkommen humorlos



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Beitrag(#1577168) Verfasst am: 26.11.2010, 11:00    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:
Zitat:
das hast du als hartzIV-bezieher auch, drei wochen pro jahr.


Nope, hat man nicht. Der Sachbearbeiter darf den eingereichten Urlaubswunsch jederzeit willkürlich abweisen.


das kann mein chef auch....
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Beitrag(#1577187) Verfasst am: 26.11.2010, 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
das kann mein chef auch....


Nur in Ausnahmefällen, und dann auch nur in ganz bestimmten Fällen (z.B. betriebsbedingt).
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