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Haustiere und "Ich"-Bewusstsein
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1576768) Verfasst am: 25.11.2010, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Normalerweise macht man ein Ich-Bewusstsein am Spiegeltest fest, das heißt man überprüft, ob sie sich im Spiegel selbst erkennen. Das sind nur ganz wenige Tiere und Hund und Schwein gehören meines Wissens nicht dazu (kann sein, dass es zum Schwein neuere Ergebnisse gibt - ist aber schon lange als unser intelligentestes Haustier bekannt.)


Weshalb bestehen Menschenaffen, Delfine, Schweine, Elefanten und sogar Elstern den Spiegeltest, Hunde und Katzen dagegen nicht? Lässt sich daraus schließen, dass erste im Gegensatz zu letzteren ein Bewusstsein haben? Am Kopf kratzen
_________________
"Science is a candle in the dark." - Carl Sagan

www.ag-evolutionsbiologie.de
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26486
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1576775) Verfasst am: 25.11.2010, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Normalerweise macht man ein Ich-Bewusstsein am Spiegeltest fest, das heißt man überprüft, ob sie sich im Spiegel selbst erkennen. Das sind nur ganz wenige Tiere und Hund und Schwein gehören meines Wissens nicht dazu (kann sein, dass es zum Schwein neuere Ergebnisse gibt - ist aber schon lange als unser intelligentestes Haustier bekannt.)


Weshalb bestehen Menschenaffen, Delfine, Schweine, Elefanten und sogar Elstern den Spiegeltest, Hunde und Katzen dagegen nicht? Lässt sich daraus schließen, dass erste im Gegensatz zu letzteren ein Bewusstsein haben? Am Kopf kratzen

Das heißt ganz einfach, dass die über eine Vorstellung ihres individuellen Außenbildes verfügen. Sonst würden sie im Spiegelbild einen Artgenossen erkennen. Und wenn der etwas für sie interesantes im Gesicht hätte, würden sie versuchen, mit dem Spiegelbild Kontakt aufzunehmen, anstatt sich selbst ins Gesicht zu greifen. Tiere, die sich im Spiegel erkennen, verfügen also über eine erste Person, erleben sich selbst als Akteur, anstatt ohne dieses Erlebnis als Automat schlichterer Bauart auf Reize zu reagieren.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Woici
ist vollkommen humorlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle

Beitrag(#1576781) Verfasst am: 25.11.2010, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Normalerweise macht man ein Ich-Bewusstsein am Spiegeltest fest, das heißt man überprüft, ob sie sich im Spiegel selbst erkennen. Das sind nur ganz wenige Tiere und Hund und Schwein gehören meines Wissens nicht dazu (kann sein, dass es zum Schwein neuere Ergebnisse gibt - ist aber schon lange als unser intelligentestes Haustier bekannt.)


Weshalb bestehen Menschenaffen, Delfine, Schweine, Elefanten und sogar Elstern den Spiegeltest, Hunde und Katzen dagegen nicht? Lässt sich daraus schließen, dass erste im Gegensatz zu letzteren ein Bewusstsein haben? Am Kopf kratzen

Das heißt ganz einfach, dass die über eine Vorstellung ihres individuellen Außenbildes verfügen. Sonst würden sie im Spiegelbild einen Artgenossen erkennen. Und wenn der etwas für sie interesantes im Gesicht hätte, würden sie versuchen, mit dem Spiegelbild Kontakt aufzunehmen, anstatt sich selbst ins Gesicht zu greifen. Tiere, die sich im Spiegel erkennen, verfügen also über eine erste Person, erleben sich selbst als Akteur, anstatt ohne dieses Erlebnis als Automat schlichterer Bauart auf Reize zu reagieren.

fwo


es bedeutet aber im umkehrschluss auf keinen fall, dass tiere die nicht auf ihr spiegelbild reagieren, keine vorstellung ihres individuellen aussenbildes hätten... vielleicht ist es ihnen nur schlicht und ergreifend egal...
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eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1576800) Verfasst am: 25.11.2010, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Woici hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Normalerweise macht man ein Ich-Bewusstsein am Spiegeltest fest, das heißt man überprüft, ob sie sich im Spiegel selbst erkennen. Das sind nur ganz wenige Tiere und Hund und Schwein gehören meines Wissens nicht dazu (kann sein, dass es zum Schwein neuere Ergebnisse gibt - ist aber schon lange als unser intelligentestes Haustier bekannt.)


Weshalb bestehen Menschenaffen, Delfine, Schweine, Elefanten und sogar Elstern den Spiegeltest, Hunde und Katzen dagegen nicht? Lässt sich daraus schließen, dass erste im Gegensatz zu letzteren ein Bewusstsein haben? Am Kopf kratzen

Das heißt ganz einfach, dass die über eine Vorstellung ihres individuellen Außenbildes verfügen. Sonst würden sie im Spiegelbild einen Artgenossen erkennen. Und wenn der etwas für sie interesantes im Gesicht hätte, würden sie versuchen, mit dem Spiegelbild Kontakt aufzunehmen, anstatt sich selbst ins Gesicht zu greifen. Tiere, die sich im Spiegel erkennen, verfügen also über eine erste Person, erleben sich selbst als Akteur, anstatt ohne dieses Erlebnis als Automat schlichterer Bauart auf Reize zu reagieren.

fwo


es bedeutet aber im umkehrschluss auf keinen fall, dass tiere die nicht auf ihr spiegelbild reagieren, keine vorstellung ihres individuellen aussenbildes hätten... vielleicht ist es ihnen nur schlicht und ergreifend egal...


Das ist eben die philosophische Kernfrage. Meine Frage war auch, warum das beim Hund und bei der Katze nicht klappt, aber bei (einigen) Elefanten und sogar bei Elstern. Kann man einem Elefanten und einem Vogel mehr Bewusstsein zutrauen als einer Katze? Ich kann es nicht glauben.
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Ilmor
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1576805) Verfasst am: 25.11.2010, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Normalerweise macht man ein Ich-Bewusstsein am Spiegeltest fest, das heißt man überprüft, ob sie sich im Spiegel selbst erkennen. Das sind nur ganz wenige Tiere und Hund und Schwein gehören meines Wissens nicht dazu (kann sein, dass es zum Schwein neuere Ergebnisse gibt - ist aber schon lange als unser intelligentestes Haustier bekannt.)


Weshalb bestehen Menschenaffen, Delfine, Schweine, Elefanten und sogar Elstern den Spiegeltest, Hunde und Katzen dagegen nicht? Lässt sich daraus schließen, dass erste im Gegensatz zu letzteren ein Bewusstsein haben? Am Kopf kratzen

Das heißt ganz einfach, dass die über eine Vorstellung ihres individuellen Außenbildes verfügen. Sonst würden sie im Spiegelbild einen Artgenossen erkennen. Und wenn der etwas für sie interesantes im Gesicht hätte, würden sie versuchen, mit dem Spiegelbild Kontakt aufzunehmen, anstatt sich selbst ins Gesicht zu greifen. Tiere, die sich im Spiegel erkennen, verfügen also über eine erste Person, erleben sich selbst als Akteur, anstatt ohne dieses Erlebnis als Automat schlichterer Bauart auf Reize zu reagieren.

fwo


es bedeutet aber im umkehrschluss auf keinen fall, dass tiere die nicht auf ihr spiegelbild reagieren, keine vorstellung ihres individuellen aussenbildes hätten... vielleicht ist es ihnen nur schlicht und ergreifend egal...


Das ist eben die philosophische Kernfrage. Meine Frage war auch, warum das beim Hund und bei der Katze nicht klappt, aber bei (einigen) Elefanten und sogar bei Elstern. Kann man einem Elefanten und einem Vogel mehr Bewusstsein zutrauen als einer Katze? Ich kann es nicht glauben.


Also Rabenvögel und Papageie sind furchtbar intelligent. Sie bewegen sich auf dem Intelligenzniveau von Primaten.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1576808) Verfasst am: 25.11.2010, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Wie unterscheidet ihr eigentlich Bewusstsein von Ich-Bewusstsein? Warum soll es kein Bewusstsein gänzlich ohne Selbstwahrnehmung geben?
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1576816) Verfasst am: 25.11.2010, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Wie unterscheidet ihr eigentlich Bewusstsein von Ich-Bewusstsein?
Die Existenz einer wenigstens rudimentären Überprüfbarkeit.
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Woici
ist vollkommen humorlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle

Beitrag(#1576845) Verfasst am: 25.11.2010, 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Das ist eben die philosophische Kernfrage. Meine Frage war auch, warum das beim Hund und bei der Katze nicht klappt, aber bei (einigen) Elefanten und sogar bei Elstern. Kann man einem Elefanten und einem Vogel mehr Bewusstsein zutrauen als einer Katze? Ich kann es nicht glauben.


warum nicht? weil sie das kleinere gehirn haben? dann wären die wale die dominante und intelligenteste gattung auf diesem planeten...
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Wackee
Philosophob



Anmeldungsdatum: 11.08.2007
Beiträge: 269

Beitrag(#1576884) Verfasst am: 25.11.2010, 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Katze ignoriert ihr Spiegelbild komplett.
Wenn sie aber abends im hell beleuchteten Wohnzimmer auf die leicht spiegelnde Terassentür zuläuft, faucht sie manchmal die umrisshafte Reflektion kurz an und beruhigt sich dann sofort wieder. Das macht eigendlich nur Sinn, wenn sie sich bewusst ist, dass die Katze im Spiegel sie selbst ist.

Aber um die Frage zu beantworten, ob sie Ich-Bewusstsein besitzt, müsste man den Begriff erst richtig definieren. "Ich erkenne mich im Spiegel -> Ich-Bewusstsein" ist für mein Verständniss vom Begriff ein non sequitur.
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"If we can hit that bull's-eye, the rest of the dominoes will fall like a house of cards. Checkmate!" - Zapp Brannigan
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Namronia
1500+ mal Qualität!



Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 1687

Beitrag(#1576903) Verfasst am: 25.11.2010, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Vater ist mal früher in einer alten Wohnung auf den Dachboden gegangen, da stand ein ca. 2 Meter großer Spiegel. Er hat die Tür aufgemacht, in den Spiegel gesehen, "Oh... Entschuldigung!" gesagt und die Tür zugehauen. Erst später hat er kapiert, dass er das war, und nicht irgendein Penner Lachen

Ein Wunder, dass ich mich soweit entwickelt habe, wie ichs hab
Cool
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Ilmor
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1576928) Verfasst am: 25.11.2010, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Wackee hat folgendes geschrieben:
Meine Katze ignoriert ihr Spiegelbild komplett.
Wenn sie aber abends im hell beleuchteten Wohnzimmer auf die leicht spiegelnde Terassentür zuläuft, faucht sie manchmal die umrisshafte Reflektion kurz an und beruhigt sich dann sofort wieder. Das macht eigendlich nur Sinn, wenn sie sich bewusst ist, dass die Katze im Spiegel sie selbst ist.

Aber um die Frage zu beantworten, ob sie Ich-Bewusstsein besitzt, müsste man den Begriff erst richtig definieren. "Ich erkenne mich im Spiegel -> Ich-Bewusstsein" ist für mein Verständniss vom Begriff ein non sequitur.


Mach halt den Fleckentest mit deiner Katze um rauszufinden, ob sie ihren Spiegelbild erkennt.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1577223) Verfasst am: 26.11.2010, 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Wackee hat folgendes geschrieben:
Meine Katze ignoriert ihr Spiegelbild komplett.
Wenn sie aber abends im hell beleuchteten Wohnzimmer auf die leicht spiegelnde Terassentür zuläuft, faucht sie manchmal die umrisshafte Reflektion kurz an und beruhigt sich dann sofort wieder. Das macht eigendlich nur Sinn, wenn sie sich bewusst ist, dass die Katze im Spiegel sie selbst ist.

Aber um die Frage zu beantworten, ob sie Ich-Bewusstsein besitzt, müsste man den Begriff erst richtig definieren. "Ich erkenne mich im Spiegel -> Ich-Bewusstsein" ist für mein Verständniss vom Begriff ein non sequitur.


Mach halt den Fleckentest mit deiner Katze um rauszufinden, ob sie ihren Spiegelbild erkennt.
Jetzt muss man nur noch rausfindne, wie man die rausfiltert, die dne Fleck zwar bemerken, denen das aber ganz einfach egal ist. Lachen
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1577226) Verfasst am: 26.11.2010, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Wackee hat folgendes geschrieben:
Meine Katze ignoriert ihr Spiegelbild komplett.
Wenn sie aber abends im hell beleuchteten Wohnzimmer auf die leicht spiegelnde Terassentür zuläuft, faucht sie manchmal die umrisshafte Reflektion kurz an und beruhigt sich dann sofort wieder. Das macht eigendlich nur Sinn, wenn sie sich bewusst ist, dass die Katze im Spiegel sie selbst ist.

Aber um die Frage zu beantworten, ob sie Ich-Bewusstsein besitzt, müsste man den Begriff erst richtig definieren. "Ich erkenne mich im Spiegel -> Ich-Bewusstsein" ist für mein Verständniss vom Begriff ein non sequitur.


Mach halt den Fleckentest mit deiner Katze um rauszufinden, ob sie ihren Spiegelbild erkennt.
Jetzt muss man nur noch rausfindne, wie man die rausfiltert, die dne Fleck zwar bemerken, denen das aber ganz einfach egal ist. Lachen


Ich frage mich außerdem, woher ein Tier wissen soll, dass ein im Gesicht angebrachter Fleck nicht zum natürlichen Erscheinungsbild gehört, wenn es diesen später im Spiegel bemerkt. Woher will ein Tier überhaupt eine Vorstellung von seinem Aussehen haben? Spiegel sind in der freien Wildbahn naturgemäß rar.
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1577228) Verfasst am: 26.11.2010, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
Mein Vater ist mal früher in einer alten Wohnung auf den Dachboden gegangen, da stand ein ca. 2 Meter großer Spiegel. Er hat die Tür aufgemacht, in den Spiegel gesehen, "Oh... Entschuldigung!" gesagt und die Tür zugehauen.


Womit bewiesen wäre, dass Dein Vater kein Bewusstsein hat (fehlende Qualia, Zombie) zwinkern
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Zuletzt bearbeitet von Darwin Upheaval am 26.11.2010, 14:29, insgesamt einmal bearbeitet
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1577230) Verfasst am: 26.11.2010, 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

Es käme mir plausibler vor, wenn ein Tier sich anhand der synchronen Bewegung identifizieren könnte.
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Rohrspatz
grobsinnig und feinschlächtig



Anmeldungsdatum: 25.12.2007
Beiträge: 3877
Wohnort: NRW

Beitrag(#1577237) Verfasst am: 26.11.2010, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Was ich hierzu noch als Begriff einwerfen würde, wäre "Theory of Mind". Der Begriff beschreibt das Vermögen, sich in andere Individuen hinein versetzen zu können und z.B. zu verstehen, dass ein anderes Individuum andere Dinge weiß als man selbst.

Theory of Mind lässt sich in jedem Fall dort vermuten, wo kreativ manipuliert wird.
Hier sind mal wieder Krähen ganz wichtige Kandidaten: Machen sie doch einen Unterschied beim Verstecken von Futter, je nachdem, ob sie beobachtet werden oder nicht. Eine Herangehensweise ist, das Futter, welches unter Beobachtung versteckt wurde, in einem unbeobachteten Moment nochmals zu verstecken. Eine andere Vorgehensweise ist, hinter einer optischen Barriere ein Versteck zu suchen. Gerade letzteres ist nicht banal: Vermutlich muss sich die Krähe hierzu in den Futterkonkurrenten hinein versetzen um zu wissen, was dieser eigentlich überblicken kann.
Zusätzlich machen Krähen einen Unterschied zwischen den Individuen. Ist der Beobachter tatsächlich ein Futterkonkurrent oder ist er vertrauenswürdig? Auch hier verhalten sie sich unterschiedlich.

Ich habe die Quellen gerade nicht zur Hand, weiß aber, dass ein Forscher namens Bernd Heinrich in diese Richtung forscht. Er hat auch Bücher über Krähen geschrieben, falls es wen interessiert.

Manipulation wurde bei verschiedenen Primaten auch schon beobachtet, aber da bin ich im Einzelnen nicht so bewandert. Ich finde es viel interessanter, überraschend hohe Intelligenz in weniger nahe Verwandten zu finden!

Delfine wurden direkt auf Theory of Mind getestet. Den genauen Versuchsaufbau bekomme ich nicht mehr zusammen, aber prinzipiell ging es um folgendes: Hinter einem von zwei Verstecken war Futter und der Delfin musste eines davon wählen. Ein Mensch hat dem Delfin gezeigt, wo das Futter war. So weit, so trivial. Nun kam aber ein Hütchenspiel dazu: Der Mensch geht kurz weg und ein zweiter Mensch vertauscht die Verstecke. Der Delfin weiß natürlich immer noch nicht, wo sich das Futter befindet, aber er weiß tatsächlich, dass der zeigende Mensch nun von falschen Informationen ausgehen wird. Delfine wählen hier also genau das Versteck aus, auf das nicht gezeigt wird!

Bei Papageien bin ich mir gerade nicht so sicher... Ich glaube, direkt getestet wurde ToM noch nicht oder nicht erfolgreich. Aufgrund der allgemeinen hohen Intelligenz und der sozialen Lebensweise, sind sie aber zumindest keine schlechten Kandidaten.
Alex hat übrigens auf den Spiegeltest nicht wie erhofft reagiert. Aber er soll zu einem anderen Zeitpunkt seine eigene Farbe erfragt haben. Er soll auf sein Spiegelbild schauend "What color?" gefragt haben - die Frage, die ihm selbst im Training und in Versuchen oft gestellt wurde (Grau kannte er aber eben nicht). Man könnte da natürlich ein Interesse am eigenen Spiegelbild unterstellen, aber vorsichtshalber gebe ich da keine Einschätzung zu ab. Naja, außer diese vielleicht: Niiiiedlich! Ich liebe es...
Auch was seine Wortschöpfungen betrifft, kann ich mir dieses Verhalten kaum ohne Ich-Bewusstsein vorstellen. "Banerry" für Apfel und "cork nut" für ungeschälte Mandeln hatte er sich spontan "ausgedacht" (anscheinend aus bereits erlernten Worten und Wortelementen). Erstaunlich finde ich, dass er die eigentlichen Namen nicht mehr lernen wollte. So als habe er jetzt mal die Rollen getauscht und selbst festgelegt, wie die Dinger genannt werden sollen.

Aber bei der Frage nach Papageien-Bewusstsein bin ich eh nicht unvoreingenommen. Natürlich haben manche Papageien Bewusstsein! Mindestens meine Sittiche! Die sind ja immerhin auch die Schönsten! zwinkern

Oh, was man dazu im Biostudium lernt: In meinem zumindest wenig. Etwas davon wurde auch in Verhaltensbiologie gestreift, das ToM-Seminar bei den Psychologen hat mir da aber deutlich mehr gebracht.

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:

Ich frage mich außerdem, woher ein Tier wissen soll, dass ein im Gesicht angebrachter Fleck nicht zum natürlichen Erscheinungsbild gehört, wenn es diesen später im Spiegel bemerkt. Woher will ein Tier überhaupt eine Vorstellung von seinem Aussehen haben? Spiegel sind in der freien Wildbahn naturgemäß rar.


Indem es sich seiner eigenen Art zuordnet, würde ich sagen. Und das Erkennen der eigenen Art ist ja nun auf vielfältige Weise unter Tieren realisiert (langsam gelernt, geprägt oder angeboren).
Dass der Fleck keine Ähnlichkeit mit einem existierenden Phänotyp der Art haben darf, ist natürlich Bedingung für das Experiment.
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1577238) Verfasst am: 26.11.2010, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Wackee hat folgendes geschrieben:
Meine Katze ignoriert ihr Spiegelbild komplett.
Wenn sie aber abends im hell beleuchteten Wohnzimmer auf die leicht spiegelnde Terassentür zuläuft, faucht sie manchmal die umrisshafte Reflektion kurz an und beruhigt sich dann sofort wieder. Das macht eigendlich nur Sinn, wenn sie sich bewusst ist, dass die Katze im Spiegel sie selbst ist.

Aber um die Frage zu beantworten, ob sie Ich-Bewusstsein besitzt, müsste man den Begriff erst richtig definieren. "Ich erkenne mich im Spiegel -> Ich-Bewusstsein" ist für mein Verständniss vom Begriff ein non sequitur.


Mach halt den Fleckentest mit deiner Katze um rauszufinden, ob sie ihren Spiegelbild erkennt.
Jetzt muss man nur noch rausfindne, wie man die rausfiltert, die dne Fleck zwar bemerken, denen das aber ganz einfach egal ist. Lachen


Man macht den Fleck zuerst an eine Stelle, wo die Katze ihn sehen kann und wartet auf ihre Reaktion.
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1577239) Verfasst am: 26.11.2010, 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Eleonor, lange nicht gesehen Winken
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Misterfritz
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Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1577272) Verfasst am: 26.11.2010, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

Eleonor hat folgendes geschrieben:

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:

Ich frage mich außerdem, woher ein Tier wissen soll, dass ein im Gesicht angebrachter Fleck nicht zum natürlichen Erscheinungsbild gehört, wenn es diesen später im Spiegel bemerkt. Woher will ein Tier überhaupt eine Vorstellung von seinem Aussehen haben? Spiegel sind in der freien Wildbahn naturgemäß rar.


Indem es sich seiner eigenen Art zuordnet, würde ich sagen. Und das Erkennen der eigenen Art ist ja nun auf vielfältige Weise unter Tieren realisiert (langsam gelernt, geprägt oder angeboren).
Dass der Fleck keine Ähnlichkeit mit einem existierenden Phänotyp der Art haben darf, ist natürlich Bedingung für das Experiment.

aber dann kann man die experimente bei schimpansen und bei katzen halt nicht vergleichen. da schimpansen gemeinhin einfarbig dunkel sind, fällt ein fleck im gesicht schnell auf. katzen hingegen haben so unterschiedliche fellfarben und flecken, dass ein zusätzlicher fleck kein merkmal sein wird, dass eine katze erkennt.
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Loke
der Lästerer



Anmeldungsdatum: 01.09.2010
Beiträge: 723

Beitrag(#1577274) Verfasst am: 26.11.2010, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

Delfine haben ganz sicher ein ausgeprägtes Ich-Bewusstsein:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Neueste Erkenntnisse eines deutsch-britischen Forscherteams deuten darauf hin, dass sich Große Tümmler mittels persönlicher Pfeiflaute identifizieren können. Damit geben sich die Tiere nicht nur individuell zu erkennen, sondern werden von Mitgliedern ihrer Gruppe mit diesem Pfeiflaut „angerufen“ und antworten auch darauf. Dieser Laut ist durch die Lautfolge und nicht durch die Charakteristik der Stimme definiert und wird daher wie ein Name verwendet, ein bis heute einzigartiges Phänomen im Tierreich.

siehe auch geo.de

Mal eine andere Frage:
Würde sich für euch etwas ändern, wenn ihr sicher wüsstet, dass euer Haustier ein ausgeprägtes Ich-Bewusstsein hat?
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Rohrspatz
grobsinnig und feinschlächtig



Anmeldungsdatum: 25.12.2007
Beiträge: 3877
Wohnort: NRW

Beitrag(#1577279) Verfasst am: 26.11.2010, 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Eleonor hat folgendes geschrieben:

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:

Ich frage mich außerdem, woher ein Tier wissen soll, dass ein im Gesicht angebrachter Fleck nicht zum natürlichen Erscheinungsbild gehört, wenn es diesen später im Spiegel bemerkt. Woher will ein Tier überhaupt eine Vorstellung von seinem Aussehen haben? Spiegel sind in der freien Wildbahn naturgemäß rar.


Indem es sich seiner eigenen Art zuordnet, würde ich sagen. Und das Erkennen der eigenen Art ist ja nun auf vielfältige Weise unter Tieren realisiert (langsam gelernt, geprägt oder angeboren).
Dass der Fleck keine Ähnlichkeit mit einem existierenden Phänotyp der Art haben darf, ist natürlich Bedingung für das Experiment.

aber dann kann man die experimente bei schimpansen und bei katzen halt nicht vergleichen. da schimpansen gemeinhin einfarbig dunkel sind, fällt ein fleck im gesicht schnell auf. katzen hingegen haben so unterschiedliche fellfarben und flecken, dass ein zusätzlicher fleck kein merkmal sein wird, dass eine katze erkennt.


Ja, das denke ich auch. Und zudem finde ich es komisch, wie sehr Spiegel von vielen (den meisten?) Katzen ignoriert werden. Vielleicht fehlt ihnen am Spiegelbild irgend etwas, um überhaupt ein Interesse dafür zu entwickeln? Vielleicht ist etwas, was sich bewegt, aber z.B. nicht riecht, uninteressant für Katzen oder irgend etwas anderes passt nicht zum Wahrnehmungsfilter? Jedenfalls halte ich den Spiegeltest auch nicht für den sicheren Test auf Ich-Bewusstsein. Zumindest lässt sich so meiner Meinung nach nicht die Abwesenheit eines solchen beweisen.
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Alphatierchen
Mostly harmless



Anmeldungsdatum: 24.09.2007
Beiträge: 4218

Beitrag(#1577283) Verfasst am: 26.11.2010, 18:02    Titel: Antworten mit Zitat

Loke hat folgendes geschrieben:

Mal eine andere Frage:
Würde sich für euch etwas ändern, wenn ihr sicher wüsstet, dass euer Haustier ein ausgeprägtes Ich-Bewusstsein hat?


Behandeln Haustierbesitzer ihre Tiere nicht eh immer so, als hätten sie ein Ich-Bewusstsein?
Also bei mir und meinem Hund hätte es nichts geändert.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1577285) Verfasst am: 26.11.2010, 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt seid doch nicht so unwissenschaftlich gesinnt.

Nehmt eure Miezekatzen und experimentiert. Klebt ihnen ein Lämpchen an die Stirn und schaut, ob es dann klappt. Oder so einen leichten Ohrring oder eine leichte Haarspange ans Fell geknipst. Oder besorgt euch so ein vernünftiges Programm, dass das Bild einer Person in entsprechende Bewegungen einer anderen Figur umsetzt und schaut nach, ob die Katze auf ihr "Spiegelbild" als Hund oder andersfarbige Katze oder Katze mit verletztem Schwanz anders reagiert.
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Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1577286) Verfasst am: 26.11.2010, 18:12    Titel: Antworten mit Zitat

Eleonor hat folgendes geschrieben:

Ja, das denke ich auch. Und zudem finde ich es komisch, wie sehr Spiegel von vielen (den meisten?) Katzen ignoriert werden. Vielleicht fehlt ihnen am Spiegelbild irgend etwas, um überhaupt ein Interesse dafür zu entwickeln? Vielleicht ist etwas, was sich bewegt, aber z.B. nicht riecht, uninteressant für Katzen oder irgend etwas anderes passt nicht zum Wahrnehmungsfilter?


http://www.youtube.com/watch?v=g6WrD26VPUE

Also, in diesem Video ist der Spiegel für die Katze alles andere als uninteressant, jedoch erkennt sie offensichtlich nicht, dass es sich dabei um ihr Spiegelbild handelt.
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Loke
der Lästerer



Anmeldungsdatum: 01.09.2010
Beiträge: 723

Beitrag(#1577295) Verfasst am: 26.11.2010, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
Loke hat folgendes geschrieben:

Mal eine andere Frage:
Würde sich für euch etwas ändern, wenn ihr sicher wüsstet, dass euer Haustier ein ausgeprägtes Ich-Bewusstsein hat?

Behandeln Haustierbesitzer ihre Tiere nicht eh immer so, als hätten sie ein Ich-Bewusstsein?
Also bei mir und meinem Hund hätte es nichts geändert.

Das meine ich ja. Ist doch (fast) wie zu fragen ob Jesus Gott, Halbgott, Teil einer Trinität oder Mensch war, obwohl es einem egal ist, ob es ihn je gab - man würde sein Verhalten nicht ändern.

Natürlich nicht ganz. Aus wissenschaftlichen Aspekten ist das sehr interessant, aber für Otto Normaltierhalter ist das wohl ohne Belang.
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göttertod
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Beitrag(#1577298) Verfasst am: 26.11.2010, 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

In meiner Kindheit (bis in die späte Jugend hinein) bekam unsere Familie zuwachs - ein Kurzhaardackelweibchen Ich liebe es... Ich liebe es... Ich liebe es...

Was ich mit der rumgetollt und gespielt und erlebt hab.....

Auf jeden Fall habe ich mich bestimmt dutzende Male mit ihr richtig lange vor den Spiegel gesetzt, und ihr klarzumachen versucht - hey Sehr glücklich , dass bist du
Weil sie sich immer geweigert hat sich selbst anzuschauen, na da hab ich halt immer ihren Kopf in die richtige Position, wie soll ich sagen, fixiert-gehalten. Manchmal habe ich auch ihre Nase gegen den Spiegel gedrückt Verlegen Lachen - hat aber nich geholfen.

Sie hat es nie gecheckt, zumindest hat sie es sich nie vor dem Spiegel anmerken lassen.


Was mir zum Thema noch einfällt ist dieser kurze wissenschaftliche Beitrag:

ab 02:50 bis Ende, oder für die Ungeduldigen ab 06:34 bis Ende

Götz Frittrang

(der Anfang ist auch sauwitzig, aber halt abgeschnitten... hier zu finden http://www.youtube.com/watch?v=m43nXUM5Fks&feature=related, beim KLEINKUNSTFESTIVAL habe ich auch das mit den Hunden und Katzen zuerst gesehen, aber ich finde es nirgends...dort war der Auftritt viel besser)
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fwo
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Beitrag(#1577338) Verfasst am: 26.11.2010, 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Es käme mir plausibler vor, wenn ein Tier sich anhand der synchronen Bewegung identifizieren könnte.

Genau das wird ja überprüft, wenn die die Tiere am Kopf markierst, während sie schlafen/ betäubt sind.

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Grotemson
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Beitrag(#1577387) Verfasst am: 26.11.2010, 23:04    Titel: Nagels Fledermaus Antworten mit Zitat

Kurze Anmerkung:
Kennt zufällig Jemand den berühmten Artikel von Thomas Nagel: "What it is like to be a bat"? Je nach Ansicht könnte er in diesem Thema zentral und hochinteressant oder hochinteressant und nebensächlich sein.
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göttertod
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Beitrag(#1577428) Verfasst am: 27.11.2010, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

Grotemson hat folgendes geschrieben:
Kurze Anmerkung:
Kennt zufällig Jemand den berühmten Artikel von Thomas Nagel: "What it is like to be a bat"? Je nach Ansicht könnte er in diesem Thema zentral und hochinteressant oder hochinteressant und nebensächlich sein.


ich hab' ihn vor ein paar Monaten gelesen, aber das einzige was ich dem Text entnehmen konnte, war:

"Jedes Lebewesen hat seinen einzigartigen Zugang zur Wirklichkeit aufgrund der nicht nachbildbaren-nacherlebbaren Gesamtheit seiner kognitiven Bestandteile und Geschichte, grob Qualia" (EDIT: DAS IST KEIN ZITAT, UND DER FOKUS BEI NAGEL LIEGT WOHL AUF DER NICHTNACHERLEBBARKEIT DER QUALIA, wie ich meine. Hab den Text nicht extra hierfür rausgekramt und nochmal gelesen).... mehr gibt der Text nicht her! -> muss man nicht lesen


zelig hat folgendes geschrieben:
Wie unterscheidet ihr eigentlich Bewusstsein von Ich-Bewusstsein? Warum soll es kein Bewusstsein gänzlich ohne Selbstwahrnehmung geben?


Für mich bezeichnet Bewusstsein einfach die kognitive, neuronale Reiz-Reaktions-Ebene, welche durch Aktivität in/mit der Umwelt, durch Sinneseindrücke/Informationsinput aktiviert werden. Nur halt ohne eine determinierte, im System implantierte Selbstbezüglichkeit, Selbstreflexion, oder wie man sowas auch nennen mag. Und diese wie auch immer genannte Selbstreflexion hat halt nochmal ein paar Ebenen zur Planung und Reflexion zur Verfügung, was die Amöbe und viele andere Tiere in dem Maße halt nicht hat/haben. Manche Tiere nähern sich dem halt an - Evolution. Bei uns war's halt am schnellsten/entwickelsten.
Wir sind kognitiv komplexer, können uns wenigstens in Ansätzen bewusst selbst programmieren (zumeist durch Reflexion) und erleben, die Tiere halt nicht (in diesem Maße).

Dazu eine Anekdote von Konrad Lorenz zufinden im Aufsatz von Friedrich Sandides - "Die Evolution des Säugetiergehirns und das Bewußtsein":

Zitat:


K. Lorenz machte nun mit einem Paar Juwelenfischen, das Junge führte, folgende hochinteressante Beobachtung. Er kam eines Tages in der Dämmerung in das Institut zurück und wollte noch einige Fische füttern, die an jenem Tage noch nichts bekommen hatten, darunter ein Paar Juwelenfische mit Jungen. Als er an das Aquarium trat, waren nahezu alle Jungen schon in der Nestgrube, und das Muttertier stand wachend darüber. Es kam auch nicht mehr zum Futter, als er Regenwurmstücke in das Becken warf.
Wohl aber konnte das Vatertier, das in typischer Erregung das ganze Aquarium nach verirrten Jungen absuchte, durch ein schönes Regenwurmstück von seiner Suche abgelenkt werden. Es schwamm heran, packte das Wurmstück, konnte es aber wegen seiner Größe nicht sofort hinunterschlucken. Während der Fisch noch mit Kauen beschäftigt war, sah er plötzlich ein verlorenes Junges einsam durch das Becken schwimmen. Sofort fuhr er auf, jagte dem Jungen nach und nahm es in seine ohnehin mit Futter gefüllte Mundhöhle.
K. Lorenz schildert nun sehr eindringich, was in dieser komplexen Situation geschah. Der Fisch stellte das Kauen ein und stand für viele Sekunden starr - ein für einen Fisch ganz ungewöhnliches Verhalten, das "einer echten Konfliktsituation" entsprach und K. Lorenz zu der Bemerkung veranlaßte: "Wenn ich je einen Fisch nachdenken gesehen habe, so war es damals!" Schließlich spie der Fisch den ganzen Inhalt seines Maules aus, das Wurmstück fiel zu Boden, das Junge, schwer geworden, ebenfalls. Dann wandte sich der Fisch dem Wurmstück zu, fraß es auf, und als er damit fertig war, inhaltierte er das am Boden liegengebliebene Junge und brachte es in die Nestgrube.

Zweifellos handelte es sich für das Cichlidenmännchen um eine Konfliktsituation zwischen dem Eigenleben einerseits und den der Brut dienenden Reflexmechanismus andererseits. Man kann sich das sekundenlange starre Verhalten neuronal gewissermaßen als ein vergebliches Abtasten nach Verbindungen und peripherer Ableitung der beiden erbgearteten in gesteigerte Erregung versetzten, zentranervösen Erregungskomplexe, dem Freßtrieb und dem Hütetrieb vorstellen, bis der gemeinsame Nenner durch Verknüpfung mit dem alten alimentären Abwehr-Reflexmechanismus des Ausspeieins gefunden, d.h. neuronal geknüpft wird. Diese Situationsbewältigung unter Hintanstellung des elementaren Freßtriebes und mit typischem Suchstadium kann kaum anders als begleitet von einem wenn auch nur sekundenlangen bewußten Erleben der konkurrierenden Brutpflege gegen Eigentrieb gedeutet werden, blablabla........

(wohlgemerkt "bewusst", nicht "selbstbewusstes Erleben" der konkurrierenden Brutpflege!)



Karl Steinbuch - "Bewußtsein und Kybernetik:

Zitat:

Die fünf Grundfunktionen (...zum Informationsfluß im Menschen)

[...]

a) Die "reine Wahrnehmung". Die Information stammt von der Außenwelt, wird im sensorischen Bereich eingeengt und endet im Bewußtsein. Unter "enden" sei hier verstanden, daß keine momentane Aktionen aus den empfangenen Informationen abgeleitet werden, sondern diese mehr oder weniger vollkommen abgespeichert werden.

b) Die "reine Handlung". Die Information stammt aus dem Bewußtsein (genauer gesagt von den durch das Bewußtsein aufgerufenen gespeicherten Informationen) und bewirkt über den motorischen Bereich und die Effektoren (Muskeln, Drüsen usw.) irgendwelche Aktionen in die Außenwelt.

c) Die "unbewußte Reaktion". Die Information stammt von der Außenwelt, dringt jedoch nicht in das Bewußtsein ein, sondern bewirkt über unbewußte Bahnen irgendwelche Aktionen in die Außenwelt zurück (Beispiele: Augenreflexe, Sehnenreflexe).

d) Die "bewußte Reaktion". Die Information stammt von der Außenwelt, dringt über den sensorischen Bereich in das Bewußtsein ein, wird hier bewertet und bewirkt danach über den motorischen Bereich irgendwelche Aktionen in die Außenwelt zurück.

e) Die "Reflexion". Die Information beginnt nicht in der Außenwelt und endet nicht in der Außenwelt, sondern durchläuft eine Kreisbahn der folgenden Art: Sensorischer Bereich, Bewußtsein, motorischer Bereich, unbewußte Bahnen, sensorischer Bereich usw.

...

(es gibt bestimmt unzählige solcher Einteilungen, doch für die Diskussion langt es vielleicht... Welchen Punkt von a) bis e) hat ein Tier nicht? Wobei mich interessiert in welchem Maße der Thalamus bei Tieren ausgeprägt ist? und ob der Neocortex für die Definition von Bewusstsein notwendig ist? und wenn nicht was dann? Bin in der Neuroanatomie, vorallem bei Tieren, ein Laie...)

die Zitate stammen aus:
Bewusstsein. Ein Zentralproblem der Wissenschaften. Baden-Baden: Agis Verlag GmbH, 1975.

EDIT: Ergänzung siehe oben
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Zuletzt bearbeitet von göttertod am 27.11.2010, 13:58, insgesamt einmal bearbeitet
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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3726

Beitrag(#1577443) Verfasst am: 27.11.2010, 01:25    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Zitat:
http://video.google.com/videoplay?docid=30147324423089980 Ich liebe es...
45 min!

Ist es aber wert.

Hab's inzwischen auch gesehen. Ganz in Ordnung - für öffentlich-rechtliches Fernsehprogramm. Auf den Arm nehmen


Grotemson hat folgendes geschrieben:
Kurze Anmerkung:
Kennt zufällig Jemand den berühmten Artikel von Thomas Nagel: "What it is like to be a bat"? Je nach Ansicht könnte er in diesem Thema zentral und hochinteressant oder hochinteressant und nebensächlich sein.

Ein gutes Jahrzehnt vor "What it is like to be a bat" hat Winthrup Kollegg ein Buch geschrieben über die Echolokation, unter anderem beim Menschen. Blinde können durchaus ihre Umgebung durch Schall wahrnehmen, vielleicht nicht so gut wie Fledermäuse, aber immerhin, es geht.

Nagel ist ein rotes Tuch für mich. Er ist einer dieser nichtsnutzen Philosophen, die vermeintlich schlau klingende Formulierungen von sich geben, ohne tatsächlich irgend eine Ahnung von den Dingen zu haben, über die er schreibt.


göttertod hat folgendes geschrieben:
-> muss man nicht lesen
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