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Marxistische Staatstheorie
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lefthand
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Anmeldungsdatum: 28.08.2010
Beiträge: 62

Beitrag(#1579979) Verfasst am: 02.12.2010, 19:39    Titel: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

Sollte auch für Nicht-Linke interessant sein, wobei manche Stellen ohne gewisse Grundkenntnisse der marxschen Theorie schwierig sein könnten. Mein kleiner Überblick über die marxistische Staatstheorie:
http://www.xup.in/dl,18821040/Staatstheorie1.0.doc

Es wäre noch ein Exkurs zum Anarchismus zu ergänzen, wobei die Klassiker eigentlich die selbe instrumentalistische Position vertraten wie Lenin - allerdings mit völlig anderer Revolutionstheorie, welche jede Beteiligung am Staat und Organisation in Parteiform ablehnt und auf die reine Selbstorganisation der Massen setzt. Mein Fazit, das eine gewisse vermittelnde Position einnimmt könnte diesbzgl. noch auf die militärische Komponente ausgedehnt werden. Die Revolutionsversuche der Anarchisten (Spanien, Ukraine) waren zwar deutlich näher am Kommunismus/Sozialismus als alle leninistischen Versuche, aber sie waren eben beide auch nicht erfolgreich. Die Diskussion, ob man sich in Spanien 36+ nicht doch stärker am Staat hätte beteiligen sollen, hält ja bis heute in anarchistischen Kreisen an.
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"Freedom without Socialism is privilege and injustice; Socialism without freedom is slavery and brutality." - Mikhail Bakunin
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Loke
der Lästerer



Anmeldungsdatum: 01.09.2010
Beiträge: 723

Beitrag(#1580000) Verfasst am: 02.12.2010, 20:19    Titel: Antworten mit Zitat

Über was genau geht der Thread jetzt?
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Paradox
nicht mehr da



Anmeldungsdatum: 21.03.2007
Beiträge: 418
Wohnort: Köln

Beitrag(#1580005) Verfasst am: 02.12.2010, 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

Sowohl der Marxismus als auch der Anarchismus sind gescheitert.
Wenden wir uns also endlich der Zukunft zu und lassen den Kram aus dem 19. Jahrhundert auf dem Friedhof der Weltgeschichte ruhen.

Es muss endlich eine Denkweise her, die dem ausufernden freien Markt und der Korruption entgegen wirkt, die aber einen glauhafter und an der Realität orientierter Gegenentwurf ist und sich nicht an überholtem und an der Realität gescheitertem linken Gedankengut orientiert.

Wir brauchen eine Politik, die sich am Menschen und nicht an verstaubten Ideologien orientiert.
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Sticky
vae victis



Anmeldungsdatum: 12.10.2005
Beiträge: 5449
Wohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur!

Beitrag(#1580006) Verfasst am: 02.12.2010, 20:33    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

lefthand hat folgendes geschrieben:
Sollte auch für Nicht-Linke interessant sein, wobei manche Stellen ohne gewisse Grundkenntnisse der marxschen Theorie schwierig sein könnten. Mein kleiner Überblick über die marxistische Staatstheorie:
http://www.xup.in/dl,18821040/Staatstheorie1.0.doc

Es wäre noch ein Exkurs zum Anarchismus zu ergänzen, wobei die Klassiker eigentlich die selbe instrumentalistische Position vertraten wie Lenin - allerdings mit völlig anderer Revolutionstheorie, welche jede Beteiligung am Staat und Organisation in Parteiform ablehnt und auf die reine Selbstorganisation der Massen setzt. Mein Fazit, das eine gewisse vermittelnde Position einnimmt könnte diesbzgl. noch auf die militärische Komponente ausgedehnt werden. Die Revolutionsversuche der Anarchisten (Spanien, Ukraine) waren zwar deutlich näher am Kommunismus/Sozialismus als alle leninistischen Versuche, aber sie waren eben beide auch nicht erfolgreich. Die Diskussion, ob man sich in Spanien 36+ nicht doch stärker am Staat hätte beteiligen sollen, hält ja bis heute in anarchistischen Kreisen an.


Dass ich hier ein ganz grosses Veto einlege, sollte dich nicht wundern, weil deine Behauptung schlicht und einfach falsch ist! Das anarchistische System hatte gerade in Spanien weitaus besser funktioniert, als es die Anarchisten selbst vermutet hatten. Eine Millionenstadt wie Barcelona in so kurzer Zeit mit einer Selbstverwaltung auf die Beine zu bringen, welche sogar hervorragend funktionierte, war für alle überraschend.

Nein, der Grund, warum der grösste anarchistische Versuch scheiterte, war nicht ein falsches politisches Gesellschaftskonzept, sondern die militärische Übermacht der Faschisten! Der spanische Fascho-Diktator Francisco Franco konnte nur mit Hilfe Mussolinis und Hitlers und seiner "Legion Condor" sich an die Macht putschen. Eine militärische Niederlage beweist gewiss nicht die Falschheit eines gesellschaftlichen Systems!

Eine Doku von ARTE Namens "Vivir la utopia" (Die Utopie leben [Youtube, 10 Teile]) zeigt die Geschichte auf.
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Gruss: Sticky

Die staatliche Ordnung basiert auf Recht und Gesetz.
Ich bin rechtlos, folglich bin ich auch gesetzlos.

Schwarzer Block

„Wenn Du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung beiträgst, wirst Du selbst ein Teil des Problems!“ (Alte Indianerweisheit)

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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#1580018) Verfasst am: 02.12.2010, 20:52    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:
Nein, der Grund, warum der grösste anarchistische Versuch scheiterte, war nicht ein falsches politisches Gesellschaftskonzept, sondern die militärische Übermacht der Faschisten!

Mir kommt es so vor als hättest du lefthands Punkt missverstanden. Militärische Niederlage gegen einen Feind ist eine Form des Misserfolgs einer gesellschaftlichen Organisation.

Sticky hat folgendes geschrieben:
Eine militärische Niederlage beweist gewiss nicht die Falschheit eines gesellschaftlichen Systems!

Von Falschheit war auch nicht die Rede, sondern von Misserfolg.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 02.12.2010, 20:56, insgesamt 2-mal bearbeitet
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lefthand
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Anmeldungsdatum: 28.08.2010
Beiträge: 62

Beitrag(#1580021) Verfasst am: 02.12.2010, 20:54    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:

Nein, der Grund, warum der grösste anarchistische Versuch scheiterte, war nicht ein falsches politisches Gesellschaftskonzept, sondern die militärische Übermacht der Faschisten!

Das brauchste mir nicht erzählen, da sind wir völlig einer Meinung. Smilie
Mir geht es hier aber nicht um das Ziel des Anarchismus/Kommunismus/Sozialismus verstanden als eine Ordnung, welche auf Gemeineigentum an Produktionsmitteln und kollektiver Selbstverwaltung beruht, sondern um den Weg dort hin. Die Gefahr einer militärischen Niederlage besteht auch heute für Revolutionsversuche. Und du wirst zugeben, dass ein Zugriff auf die Macht & Repressionsapparate des Staates gegen militärische Bedrohungen ziemlich nützlich sein kann. Gleichzeitig besteht jedoch die Gefahr einer neuen Bürokratie und Herrschaftsstrukturen, welche die alten nur ersetzen. Um zu einem adäquaten Umgang mit dem Staat zu kommen, kommt man nicht herum die bisherige Debatte zu analysieren und Schlussfolgerungen zu ziehen. Das habe ich mit dem Text auf 3 Seiten versucht zusammenzufassen. Bitte um konkretes Feedback. Smilie
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#1580023) Verfasst am: 02.12.2010, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ach ja, @ lefthand: Ich kann übrigens den Schlussfolgerungen in dem von dir verlinkten File zustimmen.
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Sticky
vae victis



Anmeldungsdatum: 12.10.2005
Beiträge: 5449
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Beitrag(#1580029) Verfasst am: 02.12.2010, 21:02    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Sticky hat folgendes geschrieben:
Dass ich hier ein ganz grosses Veto einlege, sollte dich nicht wundern, weil deine Behauptung schlicht und einfach falsch ist!

Die Anarchisten wurden in Spanien also nicht besiegt? (Niederlage gegen einen Feind ist eine Form des Misserfolgs eines Gemeinwesens.)


NEIN!!!! Absolutes VETO!!!! Du kannst das perfekteste gesellschaftliche System entwickeln! Wenn Jemand eine A-Bombe auf dein System wirft, kannst du noch so toll sein, wie du willst: Dann hättest du verloren.

Sorry, aberr so lasse ich mich nicht argumentativ überzeugen! Im Umkehrtschluss müsste der Faschismus die ideale Gesellschaftsform sein, weil militärisch erfolgreich!!! Alles klar? zwinkern
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Tarvoc
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Beitrag(#1580030) Verfasst am: 02.12.2010, 21:04    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:
Du kannst das perfekteste gesellschaftliche System entwickeln! Wenn Jemand eine A-Bombe auf dein System wirft, kannst du noch so toll sein, wie du willst: Dann hättest du verloren.

Und das ist kein Scheitern? Mit den Augen rollen Ist dir eigentlich klar, dass du gerade Faschismus und militärische Niederlage zu sowas wie einer Naturkatastrophe stilisierst? Ein Misserfolg bei der Verteidigung ist ein Misserfolg. Daran gibt es einfach gar nichts zu drehen.

Sticky hat folgendes geschrieben:
Im Umkehrtschluss müsste der Faschismus die ideale Gesellschaftsform sein, weil militärisch erfolgreich!

Wie kommst du denn darauf? Dass Verteidigungsunfähigkeit unter gewissen Umständen zum Scheitern einer Gesellschaft führen kann, macht aus einer Kriegerhorde noch lange keine Idealgesellschaft. Mit den Augen rollen
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 02.12.2010, 21:11, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Ilmor
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Beitrag(#1580032) Verfasst am: 02.12.2010, 21:05    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:
Sorry, aberr so lasse ich mich nicht argumentativ überzeugen! Im Umkehrtschluss müsste der Faschismus die ideale Gesellschaftsform sein, weil militärisch erfolgreich!!! Alles klar? zwinkern


Waren sie ja offensichtlich nicht.
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lefthand
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Anmeldungsdatum: 28.08.2010
Beiträge: 62

Beitrag(#1580034) Verfasst am: 02.12.2010, 21:08    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Und das ist kein Scheitern?

Es ist ein Scheitern des Revolutionsversuches, was automatisch an der entsprechenden Revolutionstheorie zweifeln lässt. Ob die Zweifel berechtigt sind (imho ja), lässt sich nur theoretisch klären. Darauf könnte man sich doch einigen.
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Tarvoc
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Beiträge: 44650

Beitrag(#1580035) Verfasst am: 02.12.2010, 21:10    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

lefthand hat folgendes geschrieben:
Es ist ein Scheitern des Revolutionsversuches, was automatisch an der entsprechenden Revolutionstheorie zweifeln lässt.

Ja, das entspricht auch meiner Ansicht.
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 02.12.2010, 21:14, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Loke
der Lästerer



Anmeldungsdatum: 01.09.2010
Beiträge: 723

Beitrag(#1580036) Verfasst am: 02.12.2010, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Was, wenn jemand alle Menschen der Welt vernichtet und als letzter übrigbleibt und die Welt als "Jemand'scher Staat" bezeichnet?
Ist dieser Staat dann wirklich bis zum Tod Jemandes der erfolgreichste Staat aller Zeiten? Ist die darauffolgende bevökerungsleere Welt das beste Staatssystem der Menschheitsgeschichte?

Ich denke nicht, dass man das so sehen kann.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#1580037) Verfasst am: 02.12.2010, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Loke hat folgendes geschrieben:
Ich denke nicht, dass man das so sehen kann.

Wer behauptet denn, dass man es so sehen könnte?
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Loke
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Anmeldungsdatum: 01.09.2010
Beiträge: 723

Beitrag(#1580062) Verfasst am: 02.12.2010, 22:03    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Mir kommt es so vor als hättest du lefthands Punkt missverstanden. Militärische Niederlage gegen einen Feind ist eine Form des Misserfolgs einer gesellschaftlichen Organisation.

Du.
Und Ilmor auch.
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1580066) Verfasst am: 02.12.2010, 22:11    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

Loke hat folgendes geschrieben:

Und Ilmor auch.


Nö.
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Loke
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Anmeldungsdatum: 01.09.2010
Beiträge: 723

Beitrag(#1580067) Verfasst am: 02.12.2010, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

Dachte ich mir doch. Smilie
Hätte ja aber sein können.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1580070) Verfasst am: 02.12.2010, 22:18    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:

Nein, der Grund, warum der grösste anarchistische Versuch scheiterte,


Wann wurde aus der einen Seite des spanischen Bürgerkrieges eigentlich ausschließlich Anarchisten? Waren da nicht auch Sozialdemokraten, Sozialisten und Kommunisten beteiligt?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#1580071) Verfasst am: 02.12.2010, 22:18    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

Loke hat folgendes geschrieben:
Du.

Mein Zitat besagt nicht das, was du mir unterstellst. Dass militärische Niederlage eine Form des Misserfolgs darstellt, bedeutet nicht, dass es nicht auch noch andere Formen gäbe.
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Loke
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Anmeldungsdatum: 01.09.2010
Beiträge: 723

Beitrag(#1580072) Verfasst am: 02.12.2010, 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Oh, achso. Das war dann ein Missverständnis.
Ich dachte, du siehst es so, dass wenn ein Reich bleibt oder aus einem alten hervorgeht, ist es erfolgreich, sonst nur theoretisch möglicherweise erfolgreich.
Sorry für die Unterstellung!
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1580091) Verfasst am: 02.12.2010, 23:33    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Sticky hat folgendes geschrieben:

Nein, der Grund, warum der grösste anarchistische Versuch scheiterte,


Wann wurde aus der einen Seite des spanischen Bürgerkrieges eigentlich ausschließlich Anarchisten? Waren da nicht auch Sozialdemokraten, Sozialisten und Kommunisten beteiligt?


Die Internationalen Brigaden vereinten die verschiedensten Richtungen. Bei uns in der DDR wurden sie glorifiziert, das Lied "Spaniens Himmel breitet seine Sterne" in den Schulen gesungen. Verteidigungsminister Heinz Hoffmann aus Mannheim und der Schriftsteller Ludwig Renn ("Neger Nobi") waren Offiziere in den Interbrigaden, der Kommissar der Interbrigaden Dichter Willi Bredel war mit seinen Romanen "Die Väter", "Die Söhne", "Die Enkel" (kreuzlangweilig) Schullektüre. Ein Regiment, das in Berlin paradierte, wurde nach Etkar Andre benannt.
"Hans Beimler, Kamerad", hießen ein weiteres Lied und eine Filmserie.

Was aber Hans Beimler betrifft, so bekam ich 1983 ein Buch des Autors Patrik von zur Mühlen (Spanien war ihre Hoffnung. Deutsche Linke im Spanischen Bürgerkireg 1936-1939. Bonn 1983) in die Hand, das streng unter Verschluß war, weil es die Grundlagen des Selbstverständnisses von SED-Größen wie Kurt Hager und Erich Miehlke berührte.

Die tödliche Kugel, die Hans Beimler traf, kam nicht aus dem Olivenhain vor ihm, in dem die Franco-Leute hockten, sondern die kam von hinten. In Barcelona, das hier als Hochburg der Anarchisten beschrieben wurde, hatte sich das "Büro Herz" eingerichtet, ein Zentrum des Stalinschen Terrors, das vorwiegend unter den eigenen Leuten und dann unter den Anarchisten "aufräumte". Im Büro Herz gab es enge Schränke mit einem schrägen Fußboden, in denen die Gefangenen eingeschlossen waren. Ein gewisser Geheimdienstler namens Erich Mielke lernte dort - im Hinterland und nicht im Schützengraben ("Spaniens Himmel breitet seine Stern - über unsren Schützengräben aus") das Handwerk des "eigenhändigen" Verhörens kennen.
Die Lektüre dieses Buches war eine Etappe, mich von manchen Illusionen auch über den Spanienkrieg zu lösen. Das ändert aber nichts daran, dass die europäischen Demokraten, wie Romain Rolland, die Interbrigaden begrüssten.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1580096) Verfasst am: 02.12.2010, 23:42    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Sticky hat folgendes geschrieben:

Nein, der Grund, warum der grösste anarchistische Versuch scheiterte,


Wann wurde aus der einen Seite des spanischen Bürgerkrieges eigentlich ausschließlich Anarchisten? Waren da nicht auch Sozialdemokraten, Sozialisten und Kommunisten beteiligt?


Die Internationalen Brigaden vereinten die verschiedensten Richtungen. Bei uns in der DDR wurden sie glorifiziert, das Lied "Spaniens Himmel breitet seine Sterne" in den Schulen gesungen. Verteidigungsminister Heinz Hoffmann aus Mannheim und der Schriftsteller Ludwig Renn ("Neger Nobi") waren Offiziere in den Interbrigaden, der Kommissar der Interbrigaden Dichter Willi Bredel war mit seinen Romanen "Die Väter", "Die Söhne", "Die Enkel" (kreuzlangweilig) Schullektüre. Ein Regiment, das in Berlin paradierte, wurde nach Etkar Andre benannt.
"Hans Beimler, Kamerad", hießen ein weiteres Lied und eine Filmserie.

Was aber Hans Beimler betrifft, so bekam ich 1983 ein Buch des Autors Patrik von zur Mühlen (Spanien war ihre Hoffnung. Deutsche Linke im Spanischen Bürgerkireg 1936-1939. Bonn 1983) in die Hand, das streng unter Verschluß war, weil es die Grundlagen des Selbstverständnisses von SED-Größen wie Kurt Hager und Erich Miehlke berührte.

Die tödliche Kugel, die Hans Beimler traf, kam nicht aus dem Olivenhain vor ihm, in dem die Franco-Leute hockten, sondern die kam von hinten. In Barcelona, das hier als Hochburg der Anarchisten beschrieben wurde, hatte sich das "Büro Herz" eingerichtet, ein Zentrum des Stalinschen Terrors, das vorwiegend unter den eigenen Leuten und dann unter den Anarchisten "aufräumte". Im Büro Herz gab es enge Schränke mit einem schrägen Fußboden, in denen die Gefangenen eingeschlossen waren. Ein gewisser Geheimdienstler namens Erich Mielke lernte dort - im Hinterland und nicht im Schützengraben ("Spaniens Himmel breitet seine Stern - über unsren Schützengräben aus") das Handwerk des "eigenhändigen" Verhörens kennen.
Die Lektüre dieses Buches war eine Etappe, mich von manchen Illusionen auch über den Spanienkrieg zu lösen. Das ändert aber nichts daran, dass die europäischen Demokraten, wie Romain Rolland, die Interbrigaden begrüssten.


Immer wieder schön, von Dir Geschichte erklärt zu bekommen.
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unquest
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Beiträge: 3326

Beitrag(#1580143) Verfasst am: 03.12.2010, 02:40    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

lefthand hat folgendes geschrieben:
...welche auf Gemeineigentum an Produktionsmitteln und kollektiver Selbstverwaltung beruht, sondern um den Weg dort hin.

Den Weg in eine primitive Gesellschaft ohne Eigentum würde ich nie mitgehen. Warum auch? Nur weil Marx von Indianergesellschaften geträumt hat?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1580151) Verfasst am: 03.12.2010, 08:12    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
lefthand hat folgendes geschrieben:
...welche auf Gemeineigentum an Produktionsmitteln und kollektiver Selbstverwaltung beruht, sondern um den Weg dort hin.

Den Weg in eine primitive Gesellschaft ohne Eigentum würde ich nie mitgehen. Warum auch? Nur weil Marx von Indianergesellschaften geträumt hat?


Hast Du überhaupt nennenswerte Produktionsmittel ausser einen PC, paar Kugelschreiber, ner Heckenschere etc.?
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1580216) Verfasst am: 03.12.2010, 12:26    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
lefthand hat folgendes geschrieben:
...welche auf Gemeineigentum an Produktionsmitteln und kollektiver Selbstverwaltung beruht, sondern um den Weg dort hin.

Den Weg in eine primitive Gesellschaft ohne Eigentum würde ich nie mitgehen. Warum auch? Nur weil Marx von Indianergesellschaften geträumt hat?


Hast Du überhaupt nennenswerte Produktionsmittel ausser einen PC, paar Kugelschreiber, ner Heckenschere etc.?

Warum sollte meine Position abhängig von dem Besitz an Produktionsmitteln sein?
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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#1580230) Verfasst am: 03.12.2010, 13:03    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
lefthand hat folgendes geschrieben:
...welche auf Gemeineigentum an Produktionsmitteln und kollektiver Selbstverwaltung beruht, sondern um den Weg dort hin.

Den Weg in eine primitive Gesellschaft ohne Eigentum würde ich nie mitgehen. Warum auch? Nur weil Marx von Indianergesellschaften geträumt hat?


Was ist eine "Indianergesellschaft" und was genau an ihr ist primitiv? Ansonsten sollte man nochmal klar betonen, dass es um Eigentum an PRODUKTIONSMITTELN geht, nicht um jegliche Form von Eigentum.
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1580263) Verfasst am: 03.12.2010, 14:08    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
lefthand hat folgendes geschrieben:
...welche auf Gemeineigentum an Produktionsmitteln und kollektiver Selbstverwaltung beruht, sondern um den Weg dort hin.

Den Weg in eine primitive Gesellschaft ohne Eigentum würde ich nie mitgehen. Warum auch? Nur weil Marx von Indianergesellschaften geträumt hat?


Was ist eine "Indianergesellschaft" und was genau an ihr ist primitiv? Ansonsten sollte man nochmal klar betonen, dass es um Eigentum an PRODUKTIONSMITTELN geht, nicht um jegliche Form von Eigentum.

Könntest du mir historische Beispiele dafür geben, dass nach der Vergesellschaftung von Produktiveigentum, die Produktivität und damit der Wohlstand der Gesellschaft gewachsen ist (Den Raub jüdischen Eigentums ab 33 in Deutschland lassen wir mal aussen vor)?
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1580266) Verfasst am: 03.12.2010, 14:12    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:

Könntest du mir historische Beispiele dafür geben, dass nach der Vergesellschaftung von Produktiveigentum, die Produktivität und damit der Wohlstand der Gesellschaft gewachsen ist (Den Raub jüdischen Eigentums ab 33 in Deutschland lassen wir mal aussen vor)?

Mglw. Venezuela.
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Dr. Evil
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Anmeldungsdatum: 11.09.2010
Beiträge: 1504

Beitrag(#1580293) Verfasst am: 03.12.2010, 15:25    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Sticky hat folgendes geschrieben:
Dass ich hier ein ganz grosses Veto einlege, sollte dich nicht wundern, weil deine Behauptung schlicht und einfach falsch ist!

Die Anarchisten wurden in Spanien also nicht besiegt? (Niederlage gegen einen Feind ist eine Form des Misserfolgs eines Gemeinwesens.)


NEIN!!!! Absolutes VETO!!!! Du kannst das perfekteste gesellschaftliche System entwickeln! Wenn Jemand eine A-Bombe auf dein System wirft, kannst du noch so toll sein, wie du willst: Dann hättest du verloren.

Kann nicht passieren. Ein überlegenes System hat überlegene Aufklärung und überlegene Verteidigung. Es wird nicht von einer A-Bombe getroffen. Denn sonst wäre es schließlich nicht überlegen, oder? Zumindest nicht sehr. zwinkern

Sticky hat folgendes geschrieben:
Sorry, aberr so lasse ich mich nicht argumentativ überzeugen! Im Umkehrtschluss müsste der Faschismus die ideale Gesellschaftsform sein, weil militärisch erfolgreich!!! Alles klar? zwinkern

Wäre er auch. Wenn er militärisch erfolgreich gewesen wäre. Was er nicht war. Der Faschismus hat verloren. Er gehört deswegen zusammen mit den anderen Verlieren auf den Müll der Weltgeschichte.

"Hätte nicht verloren, wenn..." ist auch verloren. Knapp verloren ist verloren. Unverdient verloren ist verloren. Die Evolution verteilt im Kampf ums Überleben keine Silbermedallien. Tot ist tot. Und die Entwicklung von Gesellschaftmodellen folgt den selben Spielregeln.
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Woici
ist vollkommen humorlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1580303) Verfasst am: 03.12.2010, 15:41    Titel: Re: Marxistische Staatstheorie Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:

Könntest du mir historische Beispiele dafür geben, dass nach der Vergesellschaftung von Produktiveigentum, die Produktivität und damit der Wohlstand der Gesellschaft gewachsen ist (Den Raub jüdischen Eigentums ab 33 in Deutschland lassen wir mal aussen vor)?

Mglw. Venezuela.


aber wirjklich nur mglw....
da habe ich von deutschen die in venezuela leben, schon ganz andere sachen gehört
_________________
eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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