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Ist Abtreibung Mord?
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1581702) Verfasst am: 06.12.2010, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:
Wenn es aber soooo ist und wir hier rein grundsätzlich diskutieren, dann sach ich ma: Gröhl... Gröhl... Gröhl... Pillepalle Pillepalle Kondome reissen, klar, ständig! Das sagen die Beischläger meiner Mandantinnen auch.


Also willst du sagen, dass Kondome 100% sicher sind?
Ließ dir doch mal die Risiken des Kondoms auf Wikipedia durch:

Zitat:
# Schon das Berühren der weiblichen Geschlechtsteile mit der (ungewaschenen) Hand, mit welcher das Kondom abgezogen wurde, kann zu einer Schwangerschaft führen
# Bevor das Kondom übergestreift wird, kann es bereits zu unbemerktem Austritt von Sperma kommen, was auch hier zu dem Risiko führt, wenn Körperteile die Vagina berühren, die mit dem Penis in Berührung kommen, bevor das Kondom übergestreift worden ist. Das gleiche gilt für das Überstreifen des Kondoms. Wird im Laufe des Vorspiels, das meist aus Spielarten des Pettings besteht, vor der Benutzung des Kondoms der Penis im Bereich der Eichel berührt, so besteht die Gefahr, dass einzelne Spermien beim Überziehen auf die Oberfläche des Kondoms gelangen und so den Weg in den Scheide finden. Das dadurch entstehende Risiko wird durch spermizid beschichtete Kondome gesenkt.
# Nichtvollständiges Abrollen oder ein Abrollen, das ungleichmäßig erfolgt und damit das Kondom nicht weit genug hin zur Peniswurzel bringt, kann zu einem Ablösen des Kondoms vom Penis während des Geschlechtsaktes führen.
# Wird das Reservoir für das Sperma am oberen Ende beim Abrollen nicht zusammen gedrückt, gelangt Luft hinein oder es wird zu weit über die Eichel gezogen, was zum Platzen führen kann.
# Lange Fingernägel können das Kondom beim Abrollen oder beim Aufreißen der Packung beschädigen. Diese Gefahr besteht auch, wenn während des Sex' die Geschlechtsteile der Frau zusätzlich mit den Fingern stimuliert werden.
# Beim Einsatz ölhaltiger Gleitmittel wie Bodylotion, Massageöl, Babyöl, Vaseline, Backfett (wie z.B. das früher unter Homosexuellen verbreitete Crisco) oder bestimmter Spermizide wie Scheiden-Zäpfchen (Suppositorien) und einiger homöopathischer Behandlungen kann die Latexstruktur Schaden nehmen, wenn sie nicht für den Einsatz mit Kondomen freigeben sind. Angaben dazu befinden sich meist auf der Verpackung oder dem Beipackzettel. Das Kondom verliert unter solchen Umständen innerhalb von weniger als fünf Minuten seine Dehnbarkeit und, auch wenn das Kondom manchmal nicht reißt oder sichtbare Beschädigungen aufweist, wird es doch durchlässig, beispielsweise für Viren. Wasserhaltige und silikonhaltige Gleitmittel oder Gleitmittel auf Dimeticone-Basis haben solche Risiken nicht.
# Bei Einsatz rezeptfreier oder rezeptpflichtiger Arzneimittel an Penis oder Vagina rät es sich, Arzt oder Apotheker um Rat zu fragen, da diese die Sicherheit der Kondome beeinflussen können
# Falsch aufbewahrte oder nach Verstreichen des Verfalldatums verwendete Kondome können Beschädigungen aufweisen, oft auch unsichtbar, die Viren oder Samen durchlassen. Schädliche Einflüsse sind vor allem Sonneneinstrahlung, Hitze, Kälte sowie mechanische Beanspruchung, die vor allem bei der Aufbewahrung im Auto, Geldbeutel oder in der Hosentasche auftreten.


Und wie ich bereits geschrieben habe, mann kann eine Präventivmaßnahme nicht mit der Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs vergleichen.



Dann sei enthaltsam. *achselzück* Das Leben ist voller Gefahren, na und?

A.
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1581745) Verfasst am: 06.12.2010, 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:
Dann sei enthaltsam. *achselzück* Das Leben ist voller Gefahren, na und?


Mit diesem Argument könntest du alles schönreden. Frau wird in der Ehe mißhandelt? Selber schuld, hätte sie halt nicht geheiratet. Das Leben ist voller Gefahren.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1581753) Verfasst am: 06.12.2010, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:
Dann sei enthaltsam. *achselzück* Das Leben ist voller Gefahren, na und?


Mit diesem Argument könntest du alles schönreden. Frau wird in der Ehe mißhandelt? Selber schuld, hätte sie halt nicht geheiratet. Das Leben ist voller Gefahren.



Es gibt aber ein allgemein anerkanntes Verbot der Köperverletzung.

Ein Geschlechtsverkehr unter Erwachsenen gleichen oder verschiedenen Geschlechts ist gesellschaftlich akzeptiert. Die Folgen sind nicht justiziabel.

Beide Situationen sind betreffend ihrer Folgen nicht vergleichbar.


A.

edit: Schon mal nicht korrekt. Die Folgen sind natürlich justizialbel, also einer gerichtlichen Entscheidung unterworfen, aber es handelt sich beim ersten Fall um die Strafgerichtsbarkeit und bie zweite um Familiengerichte.

Ausserdem sind wir total OT! Hier geht es an sich um die Frage der ethischen Einschätzung der Abtreibung und der Begründung einer solchen.
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1581760) Verfasst am: 06.12.2010, 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:
Ein Geschlechtsverkehr unter Erwachsenen gleichen oder verschiedenen Geschlechts ist gesellschaftlich akzeptiert. Die Folgen sind nicht justiziabel.


Doch sind sie, wenn etwa einer der Partner mit AIDS infiziert ist und es seinem Partner nicht mitteilt.

Arha hat folgendes geschrieben:
Beide Situationen sind betreffend ihrer Folgen nicht vergleichbar


Ein Kind kann die ganze Lebensplanung durcheinander werfen, Unterhaltsverpflichtung kann für die nächsten 25 Jahre ein Leben am Existenzminimum oder darunter bedeuten.
Bist du nicht der Meinung, dass die alleinige Entscheidungsmöglichkeit der Frau auch eine Verantwortung nach sich zieht?
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1581766) Verfasst am: 06.12.2010, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:
Ein Geschlechtsverkehr unter Erwachsenen gleichen oder verschiedenen Geschlechts ist gesellschaftlich akzeptiert. Die Folgen sind nicht justiziabel.


Doch sind sie, wenn etwa einer der Partner mit AIDS infiziert ist und es seinem Partner nicht mitteilt.

Arha hat folgendes geschrieben:
Beide Situationen sind betreffend ihrer Folgen nicht vergleichbar


Ein Kind kann die ganze Lebensplanung durcheinander werfen, Unterhaltsverpflichtung kann für die nächsten 25 Jahre ein Leben am Existenzminimum oder darunter bedeuten.
Bist du nicht der Meinung, dass die alleinige Entscheidungsmöglichkeit der Frau auch eine Verantwortung nach sich zieht?



Illmor, du warst schneller als mein Edit! LOL Irgendwie brennt dir das Thema auf den Nägel... zynisches Grinsen

Das mit AIDS ist klar, hat keinen Sinn hierzu zu posten

Und noch mal zum zweite Absatz hier: Ja, wenn Mann und Frau miteinander schlafen und dabei sogar verhüten, und die Verhütung mit entsprechenden Folgen nicht funzt, dann ist gehört es zum Bereicht der allgemeinen Lebensgefahr. Der Mann hat kein Recht über den Köper der Frau zu verfügen, sie also zu einer Abreibung zu zwingen.


A.
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astarte
Foren-Admin
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1581768) Verfasst am: 06.12.2010, 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:
LOL Irgendwie brennt dir das Thema auf den Nägel... zynisches Grinsen

Ist bekannt. zB http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1462113#1462113 ffff...
_________________
Tja
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1581769) Verfasst am: 06.12.2010, 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:
Und noch mal zum zweite Absatz hier: Ja, wenn Mann und Frau miteinander schlafen und dabei sogar verhüten, und die Verhütung mit entsprechenden Folgen nicht funzt, dann ist gehört es zum Bereicht der allgemeinen Lebensgefahr. Der Mann hat kein Recht über den Köper der Frau zu verfügen, sie also zu einer Abreibung zu zwingen.


Ja, und genau weil ich dem Mann dieses Recht nicht zugestehe, fordere ich stattdessen die Möglichkeit der juristische Abtreibung. Ich verstehe nicht ganz, wo das Problem darin siehst. Der Frau stehen auch weiterhin alle Möglichkeiten offen, nur kann sie die Konsequenzen ihrer eigenen Entscheidung nicht auf andere ablagern.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1581777) Verfasst am: 06.12.2010, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:
Und noch mal zum zweite Absatz hier: Ja, wenn Mann und Frau miteinander schlafen und dabei sogar verhüten, und die Verhütung mit entsprechenden Folgen nicht funzt, dann ist gehört es zum Bereicht der allgemeinen Lebensgefahr. Der Mann hat kein Recht über den Köper der Frau zu verfügen, sie also zu einer Abreibung zu zwingen.


Ja, und genau weil ich dem Mann dieses Recht nicht zugestehe, fordere ich stattdessen die Möglichkeit der juristische Abtreibung. Ich verstehe nicht ganz, wo das Problem darin siehst. Der Frau stehen auch weiterhin alle Möglichkeiten offen, nur kann sie die Konsequenzen ihrer eigenen Entscheidung nicht auf andere ablagern.


1.
Du meinst, die Erziehung eines Kindes ist keine besondere Beeinträchtigung der Lebensplanung? Und wieso glaubst du, sie sei alleine für die Schwangerschaft verantwortlich? Selbst wenn da bloss ein Kondom geplatzt ist, sie kann dafür genauso wenig wie der Mann. Klar, sie könnte ja abtreiben. Aber wenn die Abtreibungspille nicht wirkt? Oder sie die Schwangerschaft zu spät bemerkt?

2.
WIR SIND OT!



A.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1581779) Verfasst am: 06.12.2010, 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:
LOL Irgendwie brennt dir das Thema auf den Nägel... zynisches Grinsen

Ist bekannt. zB http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1462113#1462113 ffff...



Ja ja, der Mann braucht juristische Beratung....

Ist ok, er soll aber den Fred nicht zerschlagen.


A.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1581782) Verfasst am: 06.12.2010, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Unterhaltsverpflichtung kann für die nächsten 25 Jahre ein Leben am Existenzminimum oder darunter bedeuten.


Nur wenn man einen Scheiss Anwalt hat oder freiwillig soviel zahlt.
Der "Selbstbehalt" liegt höher als Hartz IV (und selbst wenn er das nicht wäre, wäre man dann ja ergänzend Hartzberechtigt).
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1581817) Verfasst am: 06.12.2010, 19:29    Titel: Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:

WIR SIND OT!


Ok, ich werde auf deine und Nosis Posting im anderen Thread eingehen.
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Kartoffel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 04.03.2008
Beiträge: 146

Beitrag(#1582175) Verfasst am: 07.12.2010, 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

O.k., ich habe verstanden, dass euch meine Argumente nicht überzeugen konnten.
Nach reiflicher Überlegung muss ich aber eingestehen, dass ich eure Argumente aber auch nicht 100% einleuchtend fand.
Würde mich freuen, wenn ihr euch die Mühe machen könntet, die letzten Unklarheiten zu beseitigen.

Also ich habe verstanden, dass ihr Abtreibung ethisch vertretbar findet, weil es sich bei dem Embryo noch nicht um einen Mensch handele. Noch nicht verstanden habe ich, nach welchem Kriterium entschieden wird, was ein Mensch ist und was nicht. An welchem entscheidenden Punkt verwandelt sich der Embryo in einen Menschen?

Eines der aufgeführen Kriterien war das Schmerzbewustsein. Das kann es aber nicht sein, weil zB Menschen mit Down Syndrom als Fötus bis kurz vor Geburt abgetrieben werden dürfen, dann aber nachgewiesenermaßen schon Schmerzen empfinden können.

Dann wurde als Kriterum das "ich Bewustsein" genannt. Es wurde gesagt, dass wir einen Embryo deshalb töten dürften, weil es noch kein Bewustsein über sich selbst habe. Dieses Kriterium ist aber auch unzutreffend, weil ein Baby nach der Geburt auch noch nicht über dieses ich Bewustsein verfügt. Würden wir das "ich Bewustsein" als Kriterium für eine legale Tötung ansetzen, dann dürften Tötungen bis ins Kleinkindalter ethisch vertretbar sein.

Mit ist also immer noch nicht klar, an welcher Stelle sich eigentlich der Nicht-Mensch in einen Mensch verwandelt. Außerdem würde ich gerne wissen, woher ihr die Sicherheit nehmt. In unserem Rechtsstaat ist es doch wichtig, dass alle Zweifel ausgeräumt sind, bevor man gravierende Eingriffe in das Persönlichkeitsrecht vornimmt?

Was mich hier an dieser Diskussion stört ist die grundsätzliche Ablehnung dem Fakt gegenüber, dass es sich bei dem Zellhaufen, auch wenn es NOCH kein Mensch sei, um werdendes bzw. potentielles Leben handelt. Denn wenn die Abtreibung nicht durchgeführt wird, dann WIRD doch in den meisten Fällen aus dieser Schwangerschaft ein Mensch. Durch die Abtreibung nehmen wir diesem Mensch, der er geworden wäre, komplett das Lebensrecht und wir nehmen ihm das Recht, über sein Leben selbst bestimmen zu können.

In erster Linie bitte ich aber um Erklärung, was das entscheidende Kriterium ist, was aus einem Nicht-Mensch zu einem Mensch werden lässt (wenn wir das Menschsein als Kriterium für ein Tötungsverbot ansetzen wollen).
_________________
Das Leben ist leider viel zu kurz.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1582203) Verfasst am: 07.12.2010, 11:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kartoffel,

danke, nette Fragen.

Also: Es gibt hier im Forum kein Ihr/Wir, sondern einzelne Individuen mit teilweise völlig entgegengesetzten Ansichten. Auf deine Fragen würdest du auch solche Antworten bekommen.
Daher als Vorschlag : http://www.phillex.de/abtreib.htm

A.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1582212) Verfasst am: 07.12.2010, 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

ich nutze deinen kommentar und werde hier noch mal meinen standpunkt darstellen:

Kartoffel hat folgendes geschrieben:
Also ich habe verstanden, dass ihr Abtreibung ethisch vertretbar findet, weil es sich bei dem Embryo noch nicht um einen Mensch handele.


der threadtitel impliziert eine polarisierung die ich nicht teile.
auch ist meine begründung nicht an die definition von "mensch" gebunden.
grundsätzlich ist eine abtreibung fragwürdig und es muss immer zwischen den gegebenen umständen und interessen abgewogen werden um zu einer ethischen bewertung zu gelangen.
eine juristische bewertung ist dabei noch was anderes.

es gilt mE das recht der frau über ihren körper inklusive des noch nicht außerhalb ihres körpers überlebensfähigen menschen. dh im klartext: auch wenn ich es persönlich falsch finde abzutreiben sollte es bis dahin juristisch legal sein bzw bleiben.
nach diesem zeitpunkt sollte es mE ohne medizinische indikation wie Neonatizid behandelt werden was auch beinhaltet, dass er bei "Merkmalen wie Habgier, Grausamkeit oder rücksichtslose Eigensucht bei der Kindstötung" wie Mord behandelt wird.

Zitat:
Noch nicht verstanden habe ich, nach welchem Kriterium entschieden wird, was ein Mensch ist und was nicht. An welchem entscheidenden Punkt verwandelt sich der Embryo in einen Menschen?


ich halte dieses kriterium für ungeeignet, zumindest als alleinstehendes argument.
als zeitpunkt x habe ich den (zugegebenermaßen schwammigen) moment gwählt, aber der ein frühgeborenes kind außerhalb der mutter überlebensfähig ist.

Zitat:
Eines der aufgeführen Kriterien war das Schmerzbewustsein. Das kann es aber nicht sein, weil zB Menschen mit Down Syndrom als Fötus bis kurz vor Geburt abgetrieben werden dürfen, dann aber nachgewiesenermaßen schon Schmerzen empfinden können.


schmerzbewusstsein halte ich auch nicht für gut geeignet denn ich gehe davon aus, dass ungeborene auch schon weit vor der geburt schmerzen empfinden können.

Zitat:
Dann wurde als Kriterum das "ich Bewustsein" genannt. Es wurde gesagt, dass wir einen Embryo deshalb töten dürften, weil es noch kein Bewustsein über sich selbst habe. Dieses Kriterium ist aber auch unzutreffend, weil ein Baby nach der Geburt auch noch nicht über dieses ich Bewustsein verfügt. Würden wir das "ich Bewustsein" als Kriterium für eine legale Tötung ansetzen, dann dürften Tötungen bis ins Kleinkindalter ethisch vertretbar sein.


sehe ich genauso.

Zitat:
Mit ist also immer noch nicht klar, an welcher Stelle sich eigentlich der Nicht-Mensch in einen Mensch verwandelt. Außerdem würde ich gerne wissen, woher ihr die Sicherheit nehmt. In unserem Rechtsstaat ist es doch wichtig, dass alle Zweifel ausgeräumt sind, bevor man gravierende Eingriffe in das Persönlichkeitsrecht vornimmt?


es scheint, als würden diese persönlichkeitsrechte für einige befürworter der abtreibung schlicht nicht existieren bzw das persönlichkeitsrecht der frau prinzipiell vorrang haben. das würde im fall der fälle bedeuten, dass solange kindern keine persönlichkeitsrechte zugesprochen werden sie von der/dem/den erziehungsberechtigten als rechteinhaber abhängig sind. ich gehe mal stark davon aus, dass es nicht so gemeint ist.

Zitat:
Was mich hier an dieser Diskussion stört ist die grundsätzliche Ablehnung dem Fakt gegenüber, dass es sich bei dem Zellhaufen, auch wenn es NOCH kein Mensch sei, um werdendes bzw. potentielles Leben handelt. Denn wenn die Abtreibung nicht durchgeführt wird, dann WIRD doch in den meisten Fällen aus dieser Schwangerschaft ein Mensch. Durch die Abtreibung nehmen wir diesem Mensch, der er geworden wäre, komplett das Lebensrecht und wir nehmen ihm das Recht, über sein Leben selbst bestimmen zu können.


dagegen kam das argument, dass es auch natürliche schwangerschaftsabbrüche gebe, was zwar stimmt aber kein argument ist um von menschen verursachte abtreibung zu rechtfertigen.
es genügt allein die entscheidung der frau kein kind austragen zu wollen um eine abtreibung zu rechtfertigen.
wenn die abtreibung zb. aufgrund fahrlässig versäumter verhütung erfolgt mag das zwar ethisch mehr als fragwürdig sein, ist aber juristisch okay und sollte nicht bestraft werden.

Zitat:
In erster Linie bitte ich aber um Erklärung, was das entscheidende Kriterium ist, was aus einem Nicht-Mensch zu einem Mensch werden lässt (wenn wir das Menschsein als Kriterium für ein Tötungsverbot ansetzen wollen).


mein kriterium ist die lebensfähigkeit außerhalb des mütterlichen körpers.
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25959
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1582219) Verfasst am: 07.12.2010, 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

Kartoffel hat folgendes geschrieben:
.....
In erster Linie bitte ich aber um Erklärung, was das entscheidende Kriterium ist, was aus einem Nicht-Mensch zu einem Mensch werden lässt (wenn wir das Menschsein als Kriterium für ein Tötungsverbot ansetzen wollen).

Es wurde bereits gesagt, kam aber nicht an. Es kann keinen objektiven Punkt geben, ab dem der Mensch als Mensch zu behandeln ist - das ist in einem Rahmen, der größer ist, als sich die Mehrzahl das wohl vorstellen will, in der Gesellschaft frei verhandelbar, ohne dass man sagen kann die eine Position sei richtiger als die andere. Deshalb werden dann die Grenzen auch teilweise über die Begründbarkeit der Einschränkung der Freiheit der Mutter festgelegt und nicht über Eigenschaften des Fötus, dem allerdings auch zum Teil Wunderdinge nachgesagt werden, die nichts mit der biologischen Realität zu tun haben. So ist das, was wir unter Schmerzempfindung verstehen, eben erheblich mehr als die Existenz funktionierender sensibler Nerven und Reaktionen auf Reize. Schmerz findet im zentralen Nervenssystem statt und nicht am Reizort.

Meine Sicht zur Stellung des Embryos habe ich hier in einer ähnlichen Diskussion zusammengefasst. Es will dir hier auch neimand etwas vorenthalten - es ist nur so, dass dies nicht die erste derartige Diskussion ist und die Lust schwindet, den eigenen Standpunkt immer nocheinmal in epischer Breite zu wiederholen, nachdem sich wieder ein neuer User eingefunden hat, der meint, uns das einfach kurz erklären zu müssen, wie das wirklich ist. Die Bereitschaft, sich der Suchfunktion zu bedienen - das habe ich jetzt auch gemacht, um meinen alten Betrag zu finden - ist leider allgemein gering ausgeprägt.

Wenn an dieser Sicht noch etwas unverständlich ist, holen dir den Teil, der dir müllig erscheint, bitte per Zitatfunktion in diesen Thread.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Naastika
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Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1582233) Verfasst am: 07.12.2010, 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Kartoffel hat folgendes geschrieben:
.....
In erster Linie bitte ich aber um Erklärung, was das entscheidende Kriterium ist, was aus einem Nicht-Mensch zu einem Mensch werden lässt (wenn wir das Menschsein als Kriterium für ein Tötungsverbot ansetzen wollen).

Es wurde bereits gesagt, kam aber nicht an. Es kann keinen objektiven Punkt geben, ab dem der Mensch als Mensch zu behandeln ist - das ist in einem Rahmen, der größer ist, als sich die Mehrzahl das wohl vorstellen will, in der Gesellschaft frei verhandelbar, ohne dass man sagen kann die eine Position sei richtiger als die andere. Deshalb werden dann die Grenzen auch teilweise über die Begründbarkeit der Einschränkung der Freiheit der Mutter festgelegt und nicht über Eigenschaften des Fötus, dem allerdings auch zum Teil Wunderdinge nachgesagt werden, die nichts mit der biologischen Realität zu tun haben. So ist das, was wir unter Schmerzempfindung verstehen, eben erheblich mehr als die Existenz funktionierender sensibler Nerven und Reaktionen auf Reize. Schmerz findet im zentralen Nervenssystem statt und nicht am Reizort.

Meine Sicht zur Stellung des Embryos habe ich hier in einer ähnlichen Diskussion zusammengefasst. Es will dir hier auch neimand etwas vorenthalten - es ist nur so, dass dies nicht die erste derartige Diskussion ist und die Lust schwindet, den eigenen Standpunkt immer nocheinmal in epischer Breite zu wiederholen, nachdem sich wieder ein neuer User eingefunden hat, der meint, uns das einfach kurz erklären zu müssen, wie das wirklich ist. Die Bereitschaft, sich der Suchfunktion zu bedienen - das habe ich jetzt auch gemacht, um meinen alten Betrag zu finden - ist leider allgemein gering ausgeprägt.

Wenn an dieser Sicht noch etwas unverständlich ist, holen dir den Teil, der dir müllig erscheint, bitte per Zitatfunktion in diesen Thread.

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A.
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Kartoffel
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Anmeldungsdatum: 04.03.2008
Beiträge: 146

Beitrag(#1582449) Verfasst am: 07.12.2010, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Lexikon der Philosophie? Interessant Arha, danke für diesen Link!

FWO, ICH habe diesen Ordner nicht eröffnet. Warum wurde dann nicht gleich am Anfang gesagt, dass das Thema schon mal durchgekaut wurde? Muss jeder, der auf Seite tausendundsoundso in die Diskussion einsteigt, erst mal die Suchfunktion bemühen?

Zitat:
nachdem sich wieder ein neuer User eingefunden hat, der meint, uns das einfach kurz erklären zu müssen, wie das wirklich ist


Finde ich jetzt unfair von dir.

Zitat:
Es wurde bereits gesagt, kam aber nicht an. Es kann keinen objektiven Punkt geben, ab dem der Mensch als Mensch zu behandeln is


Es wurde aber auch schon mehrfach behauptet, man dürfe daher abtreiben, weil es beim Embryo nicht um einen Menschen handele.

Danke für den Link, werde ich mal durchschauen. Mal gucken, ob da andere interessante Ansätze zu finden sind als hier in diesem Ordner.
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Kartoffel
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Anmeldungsdatum: 04.03.2008
Beiträge: 146

Beitrag(#1582451) Verfasst am: 07.12.2010, 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Kartoffel hat folgendes geschrieben:
.....
In erster Linie bitte ich aber um Erklärung, was das entscheidende Kriterium ist, was aus einem Nicht-Mensch zu einem Mensch werden lässt (wenn wir das Menschsein als Kriterium für ein Tötungsverbot ansetzen wollen).

Es wurde bereits gesagt, kam aber nicht an. Es kann keinen objektiven Punkt geben, ab dem der Mensch als Mensch zu behandeln ist - das ist in einem Rahmen, der größer ist, als sich die Mehrzahl das wohl vorstellen will, in der Gesellschaft frei verhandelbar, ohne dass man sagen kann die eine Position sei richtiger als die andere. Deshalb werden dann die Grenzen auch teilweise über die Begründbarkeit der Einschränkung der Freiheit der Mutter festgelegt und nicht über Eigenschaften des Fötus, dem allerdings auch zum Teil Wunderdinge nachgesagt werden, die nichts mit der biologischen Realität zu tun haben. So ist das, was wir unter Schmerzempfindung verstehen, eben erheblich mehr als die Existenz funktionierender sensibler Nerven und Reaktionen auf Reize. Schmerz findet im zentralen Nervenssystem statt und nicht am Reizort.

fwo


Mit dieser Begründung könnte man aber auch die Kindstötung straffrei stellen?

Wenn sich die Mutter durch das Baby in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlt?
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25959
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1582481) Verfasst am: 07.12.2010, 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

Kartoffel hat folgendes geschrieben:
....
FWO, ICH habe diesen Ordner nicht eröffnet. .....
Zitat:
nachdem sich wieder ein neuer User eingefunden hat, der meint, uns das einfach kurz erklären zu müssen, wie das wirklich ist


Finde ich jetzt unfair von dir.....

Nimms nicht persönlich, hier ging es mehr um ein Gefühl, dass ich hier manchmal habe, als um dich.

Kartoffel hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
...
Deshalb werden dann die Grenzen auch teilweise über die Begründbarkeit der Einschränkung der Freiheit der Mutter festgelegt und nicht über Eigenschaften des Fötus, ...


Mit dieser Begründung könnte man aber auch die Kindstötung straffrei stellen?

Wenn sich die Mutter durch das Baby in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlt?

Lachen Da kriegst Du gerade was in den falschen Hals. Lies nochmal langsam. Damit ist soetwas gemeint (Vorsicht - sehr konzentriert und nicht so ausgewalzt, wie ich hier schreibe):
step hat folgendes geschrieben:
....
Ein Abtreibungsverbot würde eine sehr schwerwiegende, rational nachvollziehbare gesellschaftliche Begründung erfordern. Dazu müßte man zeigen, daß und aufgrund welchen Kriteriums ein Embryo / Fötus eine menschliche Person sei, der entsprechende Rechte zugestanden werden müssen, oder welchen sonstigen Wert ein weiterer Mensch für die Gesellschaft hat, der ein solches, die spätere Zwangsmutter und das spätere Zwangskind mglw. schwer treffendes und damit schwerwiegendes Verbot rechtfertigt.
fett von mir

fwo
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Kartoffel
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Anmeldungsdatum: 04.03.2008
Beiträge: 146

Beitrag(#1582497) Verfasst am: 07.12.2010, 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ok fwo, kann ich verstehen, dass du es hier als Moderator nicht immer leicht hast Lachen

In dem von dir fett vermerkten Teil stimmt eine Schlußfolgerung nicht ganz: Die Entscheidung gegen eine Abtreibung führt nicht zwangsläufig zu einem "Zwangskind", denn:

Erstens könnte es passieren, dass die Frau nach der Geburt anfängt, das Kind zu lieben.
Zweitens hat sie die Möglichkeit, das Kind nach der Geburt zur Adoption frei zu geben.

Zitat:
Dazu müßte man zeigen, daß und aufgrund welchen Kriteriums ein Embryo / Fötus eine menschliche Person sei, der entsprechende Rechte zugestanden werden müssen


Da haben wir ja wieder das NIcht-Mensch Argument zwinkern

Zitat:
oder welchen sonstigen Wert ein weiterer Mensch für die Gesellschaft hat


Genau. Vielleicht wird ja gerade der Embryo abgetrieben, aus dem jemand geworden wäre, der ein neues Gesellschaftssystem erfindet, das Kriege verhindert. Sehr glücklich
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Ilmor
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Beitrag(#1582563) Verfasst am: 07.12.2010, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Kartoffel hat folgendes geschrieben:

Mit dieser Begründung könnte man aber auch die Kindstötung straffrei stellen?


fwo will ja Kindestötung straffrei stellen.
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Kartoffel
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Beitrag(#1582594) Verfasst am: 07.12.2010, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Uff
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step
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Beitrag(#1582612) Verfasst am: 07.12.2010, 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

Kartoffel hat folgendes geschrieben:
In dem von dir fett vermerkten Teil stimmt eine Schlußfolgerung nicht ganz: Die Entscheidung gegen eine Abtreibung führt nicht zwangsläufig zu einem "Zwangskind", denn:

Erstens könnte es passieren, dass die Frau nach der Geburt anfängt, das Kind zu lieben.
Zweitens hat sie die Möglichkeit, das Kind nach der Geburt zur Adoption frei zu geben.

Ich weiß nicht, warum Du Dich mit der Logik meines Arguments so schwertust: Es ist doch für die Frage der ethischen Erfordernis eines Abtreibungsverbots völlig irrelevant, ob ein Zwangskind später in manchen Fällen vielleicht doch geliebt wird. Ebenso ist es irrelevant, ob ein Wunschkind später vielleicht nicht mehr geliebt wird.

Einzig relevant wäre eine Begründung, warum es für die Gesellschaft (für uns alle) von hohem Wert sein sollte, Frauen die Abtreibung zu verbieten.

Kartoffel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Dazu müßte man zeigen, daß und aufgrund welchen Kriteriums ein Embryo / Fötus eine menschliche Person sei, der entsprechende Rechte zugestanden werden müssen
Da haben wir ja wieder das NIcht-Mensch Argument

Diese Wendung habe ich hier benutzt, weil in unserer Gesellschaft ein hoher Standard an Personenrechten gilt (also an Rechten, die nur Personen zukommen). Das macht auch Sinn, da es i.a. Personen sind, die untereinander ihre Ethik festlegen, und die am ethischen Verhalten anderer Personen interessiert sind.

Fordert man jedoch Rechte für Nichtpersonen, z.B. Emryonen oder Tiere, muß man diese anders begründen.

Kartoffel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
... oder welchen sonstigen Wert ein weiterer Mensch für die Gesellschaft hat
Genau. Vielleicht wird ja gerade der Embryo abgetrieben, aus dem jemand geworden wäre, der ein neues Gesellschaftssystem erfindet, das Kriege verhindert.

Oder aber ein kleiner Terrorist.

Wüßte man das vorher, wäre das vielleicht in der Tat ein zumindest prinzipiell diskutabler Grund, die Abtreibung gerade dieses einen Embryos zu verbieten. Es würde sich für uns lohnen, dieser Schwangegren das Leben so dermaßen zu versüßen, daß sie das Kind gerne austrägt.

Abgesehen davon finde ich die Vorstellung kitschig und (sorry) etwas dümmlich, daß das Schicksal der Menschheit von einem solchen Messias abhänge, vielleicht gar noch von einer Jungfrau geboren ...
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Kartoffel
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Beiträge: 146

Beitrag(#1582652) Verfasst am: 07.12.2010, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ich tue mich deshalb so schwer, weil die Frau niemand zwingt, das Kind zu behalten. Es würde sie "nur" zwingen, es auszutragen. Wenn man aber die Unannehmlichkeiten einer Schwangerschaft mit dem potentiellen Leben eines anderen Menschen aufwiegt, wiegt die Schwangerschaft meiner Meinung nach nicht so schwer.
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DerBernd
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Beitrag(#1582676) Verfasst am: 07.12.2010, 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn Abtreibung oder gar Neonatizid für einige hier kein Problem ist, würdet ihr dann auch weiter gehen:
Man könnte ja werdende Mütter dafür bezahlen, dass sie ihr Kinder austragen, um diese dann unmittelbar nach der Geburt als Organspender zu benutzen.
Vielleicht wäre es auch möglich, gezielt Babies mit Anenzephalie heranzuzüchten. Diesen Babies fehlen ja sogar Teile des Gehirns; sie erfüllen also ganz sicher nicht die Kriterien, die hier gefordert werden. Sie wären also die idealen Organspender.
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1582684) Verfasst am: 07.12.2010, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

DerBernd hat folgendes geschrieben:
Wenn Abtreibung oder gar Neonatizid für einige hier kein Problem ist, würdet ihr dann auch weiter gehen:
Man könnte ja werdende Mütter dafür bezahlen, dass sie ihr Kinder austragen, um diese dann unmittelbar nach der Geburt als Organspender zu benutzen.
Vielleicht wäre es auch möglich, gezielt Babies mit Anenzephalie heranzuzüchten. Diesen Babies fehlen ja sogar Teile des Gehirns; sie erfüllen also ganz sicher nicht die Kriterien, die hier gefordert werden. Sie wären also die idealen Organspender.


Oder als Befriedigungsobjekt für Pädophile Ungustiöses im Blickfeld
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zelig
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Beitrag(#1582687) Verfasst am: 07.12.2010, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Habt ihr beide nen Knall?
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Surata
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Beitrag(#1582702) Verfasst am: 07.12.2010, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:


Abgesehen davon finde ich die Vorstellung kitschig und (sorry) etwas dümmlich, daß das Schicksal der Menschheit von einem solchen Messias abhänge, vielleicht gar noch von einer Jungfrau geboren ...

OT: erinnert mich an meinen Reliunterricht.

Ich war noch jung und unschuldig, aber als der Relilehrer meinte, ein Argument gegen Abtreibung wäre, man könnte ja den nächsten Beethoven abtreiben, meinte ich, man könnte ja auch den nächsten Hitler abtreiben.

Hat ihm nicht gefallen.
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#1582703) Verfasst am: 07.12.2010, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Kartoffel hat folgendes geschrieben:
Ich tue mich deshalb so schwer, weil die Frau niemand zwingt, das Kind zu behalten. Es würde sie "nur" zwingen, es auszutragen. Wenn man aber die Unannehmlichkeiten einer Schwangerschaft mit dem potentiellen Leben eines anderen Menschen aufwiegt, wiegt die Schwangerschaft meiner Meinung nach nicht so schwer.


Das ist aber dein Problem.
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Ilmor
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Beitrag(#1582704) Verfasst am: 07.12.2010, 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Habt ihr beide nen Knall?


Nein. Das ist nur die Idee der Legalisierung der Kindestötung, konsequent zuende gedacht.
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