Selbstmordattentat in Stockholm

[AdvocatusDiaboli]

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,734166,00.html

[AdvocatusDiaboli]

Zwei Passanten wurden leicht verletzt. Nach vorläufigen Kenntnissen handelt es sich um einen Einzeltäter. Oh je, jetzt fürchte ich das Triumphgeheul unserer Sicherheitsfanatiker, die es ja schon immer gewusst haben und weitere Freiheitsrechte einschränken werden.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.

[Rasmus]

[Loke]

[Querdenker]

[Dr. Evil]

Und zum Glück hat das mal wieder nichts mit Islam zu tun.
Der Täter war ein "Islamist".

[AdvocatusDiaboli]

[Telliamed]

Ob ich mir nun die Jacke eines "Sicherheitsfanatikers" anziehen muss oder nicht -

Das "Ich hab es ja gleich gesagt", wäre pubertäres Gehabe. Zu denen, die bei allen Sicherheitsmaßnahmen zuerst daran denken, dem Staat hintergründige Absichten zu unterstellen, gehöre ich allerdings sicher nicht (wenn sie auch in bestimmten Fällen und bei einigen Politikern mit hineinspielen mögen).
Der erste Gedanke bei einer solchen Nachricht gehört den möglichen Opfern, bei bisherigen Anschlägen in Europa zumeist völlig unschuldigen Passanten und Fahrgästen.

Wer die Gefahr eines möglichen Anschlags nur für sich als außerordentlich gering veranschlagt, wird richtig liegen. Wer enge Familienangehörige hat, die in höherem Maße als andere gefährdet sind, mag das hier hineinschreiben oder auch nicht.

Wenn man dann annimmt, dass einige wenige Terroristen und ihre Hintermänner, in denen ich mir erlaube, eine tatsächlich vorhandene Gefahr zu sehen, teilweise ihr Ziel erreichen, mit vergleichsweise geringem Aufwand das Funktionieren ziviler Gesellschaften zu beeinflussen, muss man sich dann zwangsläufig in die Kategorie "staatstreu und der Propaganda auf den Leim gegangen" einordnen lassen?

Nach dem Ende des kalten Krieges mit seinen vergleichsweise klaren "Fronten" auch im Hinterland, deren Linienführung auf beiden Seiten eifrig gepflegt wurde, erweist sich, dass die modernen Gesellschaften auf solch eine Erscheinung wie fanatisierte "Selbstmordattentäter" nicht vorbereitet sind, deren Denkweise jeden verstören muss, der annimmt, nur ein Leben verlieren zu können.

Wir sind aufgewachsen mit Nikolai Ostrowskis "Das Wertvollste, das der Mensch besitzt, ist das Leben", das dieser nicht zum Schriftsteller geborene Querschnittsgelähmte auf einer eigens gebauten Schreibtafel festhielt. Wir müssen zusehen, dass es uns nicht irgendein dummer Zufall raubt. Aus dem Abstand von 90 Jahren nach dem Bürgerkrieg muss man dann sehen, dass Ostrowski, der sich zum Krüppel für die Sowjetmacht schießen ließ, sein Leben als für die richtige Sache hingegeben ansah, wir uns aber nur fragen: "Warum?"

Schweden, einst Sinnbild der Neutralität, das seit Napoleons Zeiten keine Kriege mehr geführt hat, allerdings einen Premierminister (1986) und eine Außenministerin (2003) durch Attentate verlor, ist nicht Mitglied der NATO und hat keine Truppen nach Afghanistan entsandt. Inwiefern Konflikte, die nach Europa hineingetragen werden, mit den ursprünglichen wirtschaftlichen Interessen der Mächte verbunden sind und der Terror ziemlich wahllos gestreut zurückschlägt, wäre eine andere Diskussion wert.

[Telliamed]

Ich muss allerdings einen groben Fehler von mir korrigieren. 530 schwedische Soldaten sind in Afghanistan bei der ISAF im Einsatz, und das sind nicht wenige.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,726583,00.html

Lieber erstmal informieren, bevor ich losschreibe ...