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göttertod Atheist und Zweifelsäer
Anmeldungsdatum: 20.08.2004 Beiträge: 1565
Wohnort: Freiburg
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(#1579982) Verfasst am: 02.12.2010, 19:43 Titel: "Der Kulturalismus ist eine reaktionäre Kraft" |
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Hier ein Interview, welches ich euch nicht vorenthalten wollte.
Für mich war es sehr lehrreich, da ich einige Begriffe neu ordnen und füllen konnte.
(hab keinen Thread gefunden, der richtig gepasst hätte)
Mein Dank gilt hierbei dem IBKA-Newsletter!!!!!!!
Der Kulturalismus ist eine reaktionäre Kraft
Zitat: | Jungle World Nr. 48, 2. Dezember 2010 --- interview
Der dänische Autor Frederik Stjernfelt, Jahrgang 1957, ist Professor am Zentrum für Semiotik an der Universität von Aarhus. Er arbeitet außerdem als Kritiker für die Wochenzeitung Weekendavisen aus Kopenhagen und für die dänische Zeitschrift Kritik. Zusammen mit Jens-Martin Eriksen hat er ein vielbeachtetes Buch zur Kritik des Kulturalismus verfasst, aus dem kürzlich Auszüge auf Deutsch übersetzt bei perlentaucher.de veröffentlicht wurden.
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Ich hab überlegt daraus zu zitieren, aber es ist ein längeres Ding, und wie ich meine lohnt sich das Lesen des gesamten Interviews in jedem Fall.
_________________ auf dass die Bücher von "Iain Banks" Wirklichkeit werden
The Jimmy Dore Show
jede Tradition ist es wert sich an sie zu erinnern, aber nicht jede Tradition ist es wert gelebt zu werden
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#1580038) Verfasst am: 02.12.2010, 21:14 Titel: |
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Stjernfelt hat mit dem, was er in dem Interview sagt, im Wesentlichen Recht. Ich werde sein Buch auf meine To-Read-Liste setzen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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göttertod Atheist und Zweifelsäer
Anmeldungsdatum: 20.08.2004 Beiträge: 1565
Wohnort: Freiburg
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(#1584531) Verfasst am: 11.12.2010, 16:05 Titel: |
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Rede von Thorbjørn Jagland bei der Verleihung des Friedensnobelpreises 2010 an Liu Xiaobo
Zitat: | Today neither the nation-state nor a majority within the nation-state has unlimited authority. Human rights limit what the nation-state and the majority in a nation-state can do. This must apply to all states that are members of the United Nations and who have acceded to the Universal Declaration of Human Rights. |
Es gibt im Text einige Stellen, die mit dem Eingangsinterview inhaltlich verwandt sind, und es durch ein Beispiel erweitern und ergänzen.
Traurig finde ich, dass ich trotz längerer Suche kein Video der Zeremonie gefunden habe. Phoenix hatte es live übertragen (da hab ich es auch gesehen), die haben es aber nicht im Archiv. Nix auf Tagesschau.
Auf Youtube auch nur der erste Teil der Zeremonie auf Englisch.
Wenn einer die Rede auf Deutsch finden sollte (Englisch wäre auch ok), wäre coool - weil Sehenswert!
_________________ auf dass die Bücher von "Iain Banks" Wirklichkeit werden
The Jimmy Dore Show
jede Tradition ist es wert sich an sie zu erinnern, aber nicht jede Tradition ist es wert gelebt zu werden
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#1584679) Verfasst am: 11.12.2010, 21:05 Titel: Re: "Der Kulturalismus ist eine reaktionäre Kraft" |
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Zitat: | Und es gilt eben für die meisten Strömungen des politischen Islamismus, dass sie sich nicht für eine Kultur unter anderen halten, sondern ganz universalistisch an ihre besondere Sendung glauben und von ihrem Sieg überzeugt sind. Sie sind eben gerade keine Multikulturalisten. Aber manchmal geben sie sich aus taktischen Gründen diesen Anschein, um den Zuspruch linker Multikulturalisten zu gewinnen, die sich dann dazu verleiten lassen, einen aggressiven religiösen Totalitarismus zu unterstützen. |
Aha!
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Eklatant Selbstwiderspruch
Anmeldungsdatum: 25.07.2005 Beiträge: 535
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(#1585129) Verfasst am: 12.12.2010, 22:12 Titel: |
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Danke für die Info, das Buch kommt auch auf meine Liste.
_________________ Die Annäherung an die Wirklichkeit und die pragmatische Relevanz derselbigen gelingt nur mittels jederzeit wiederholbaren Experimenten...
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1585191) Verfasst am: 12.12.2010, 23:27 Titel: |
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Scheint sehr viel richtiges gesagt zu werden und klingt sehr interessant, allerdings ist mir wie so oft nicht klar, wer mit den "linken Multikultaralisten" genau gemeint ist. Der Begriff wird ja hier gerne von den Rechten zu benutzt, um eher universalistische Konzepte zu denunzieren. Die Autoren hier meinen das wohl kaum so, aber ich würde gerne genauer wissen, wer denn nach dieser Sichtweise überhaupt "harter Multikulturalist" ist.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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unquest auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.10.2010 Beiträge: 3326
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(#1585227) Verfasst am: 13.12.2010, 00:10 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Scheint sehr viel richtiges gesagt zu werden und klingt sehr interessant, allerdings ist mir wie so oft nicht klar, wer mit den "linken Multikultaralisten" genau gemeint ist. Der Begriff wird ja hier gerne von den Rechten zu benutzt, um eher universalistische Konzepte zu denunzieren. Die Autoren hier meinen das wohl kaum so, aber ich würde gerne genauer wissen, wer denn nach dieser Sichtweise überhaupt "harter Multikulturalist" ist. |
Deutlicher vielleicht hier im perlentaucher;
Zitat: | Von der Linken hören wir kulturalistische Schlachtrufe nach Anerkennung der modernitätsfeindlichsten und unappetitlichsten kulturellen Praktiken; die Rechte propagiert das Dänentum und fordert die Neubelebung des modernitätsfeindlichsten und ungenießbarsten dänischen Nationalismus. Diese beiden Spielarten des Kulturalismus sind natürliche Feinde füreinander, und doch beruhen sie auf dem selben brüchigen Gedankengerüst |
http://www.perlentaucher.de/artikel/6559.html
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#1585552) Verfasst am: 13.12.2010, 17:18 Titel: |
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Was ist in dem Zusammenhang 'reaktionär'?
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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göttertod Atheist und Zweifelsäer
Anmeldungsdatum: 20.08.2004 Beiträge: 1565
Wohnort: Freiburg
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(#1585753) Verfasst am: 13.12.2010, 22:28 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Scheint sehr viel richtiges gesagt zu werden und klingt sehr interessant, allerdings ist mir wie so oft nicht klar, wer mit den "linken Multikultaralisten" genau gemeint ist. Der Begriff wird ja hier gerne von den Rechten zu benutzt, um eher universalistische Konzepte zu denunzieren. Die Autoren hier meinen das wohl kaum so, aber ich würde gerne genauer wissen, wer denn nach dieser Sichtweise überhaupt "harter Multikulturalist" ist. |
für mich war eine "harte Multikulturalistin" z.B. Claudia Roth
In meiner Wahrnehmung wurde der Frau Roth lange vorgeworfen das "Multikulti" zu verherrlichen (zumeist eher von konservativer Seite), und damit manchen kulturellen Strömungen eine Existenzlegitimation zu erteilen, welche im Sinne eines universalistischen Humanismus total beschissen sind. Mittlerweile sagt sie ja selbst, dass sie da dazu gelernt hat. (kann ich jetzt nicht belegen - stammel ich gerade aus dem Kopf zusammen)
Sonst fällt mir gerade kein gutes Beispiel ein. Ich kann nur sagen, dass ich lange Zeit die Grünen mit so einem Multikulturalismus verbunden habe.
Wenn ich die menschliche Entwicklungsgeschichte anschaue, frage ich kaum noch nach der Existenzberechtigung von Kulturen, solange sie vom Humanismus assimiliert/durchtränkt wurden, ihn selbst entwickelt haben und leben.
Jede Kultur darf ihren eigenen Traditionen nachgehen, solange sie das Übergeordnete akzeptieren.
Ob die dann so oder so ausschaun' - mir egal...
  

etc......(relativ willkürlich gewählt...kkk und Kreuzritter dienen hier als Negativbeispiele....die anderen als Mittelding....sucht euch was aus, fügt was irres/gutes hinzu)
Klar, Menschen brauchen Identität (auch und vorallem im Großen), aber welche!
Und ich meine die "eine" Hauptlesart von Humanismus, und nicht jede x-beliebige Interpretation vom Wächterrat, der saudischen Königsfamilie, der KP, Kim Yong-il, Sarah Palin, Berlusconi, Ratzinger, etc...
Denn dann wären wir ja wieder beim ekligen Kulturrelativismus, der total scheiße ist. Wie oft ich mich da mit Soziologen gestritten habe kann ich kaum noch zählen. <- die sind noch ein gutes Beispiel für Menschen, die einen eher linken Multikulturalismus mit der Studentenmilch aufsaugen ( - leider).
Und was ist diese "eine" Hauptlesart??? - ich denke, das was unsere Vorfahren erstritten, erkämpft, erdacht haben. Selbstbestimmung nach bestem Wissen. Und wenn der andere ein besseres Wissen hat, muss der freie Dialog und Gedankenaustausch möglich sein - gewaltfrei! Freiheit vor Totalitarismus durch Reflexion.
Aber das sind nur kleine Fragmentchen, und fast jeder hier im Forum kann diesen Gedanken weiter füllen.
Ich habe das Interview oben viel mit Kulturrelativismus in Verbindung gebracht, er wird aber nicht als solcher benannt. Stattdessen wird einem aufgezeigt, dass heute in vielen politischen und gesellschaftlichen Strömungen zu viel Wert auf einzelne (schädigende...wen, was schädigend! blablabla) Kulturen gelegt wird, und nicht auf eine notwendig übergeordnete (welche natürlich auch nie immun gegenüber Kritik ist, blabla).
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Was ist in dem Zusammenhang 'reaktionär'? |
Na eben das Nichtprogressive. Die Rückkehr zu konservativem Knöchertum, in dem ein Mensch möglichst nur funktioniert, nicht mault, bloß nicht denkt, und unreflektiert der Kultur/Tradition (Machthabern?) dient dient dient (möglichst noch unter dem hohen Lied der Heimat, der Sicherheit, der Verbundenheit, des Rückbezuges, der Selbstdefinition, etc.) Oder nicht?
um Ähnliches ging es ja auch in diesem Thread:
NATO gegen Kulturrelativismus (in dem ich auch gerne noch schreiben würde, weil lange nicht alles diskutiert,,,aber keine Zeit)
_________________ auf dass die Bücher von "Iain Banks" Wirklichkeit werden
The Jimmy Dore Show
jede Tradition ist es wert sich an sie zu erinnern, aber nicht jede Tradition ist es wert gelebt zu werden
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Eklatant Selbstwiderspruch
Anmeldungsdatum: 25.07.2005 Beiträge: 535
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(#1585789) Verfasst am: 13.12.2010, 23:07 Titel: |
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Das interessante daran ist doch auch, dass die aktuellen europäischen Politikagenden und die Unfähigkeit der linken Parteien die Rechte kritisch zu analysieren heraus gearbeitet wurden.
Zitat: | In Dänemark fällt auf, dass die Linke seit ihrer Niederlage bei den Parlamentswahlen 2001 nicht in der Lage war, ihren vermeintlichen Gegner, die Dänischen Volkspartei, zu analysieren. Offenbar sind viele Linke etliche Jahre nach ihrer Niederlage immer noch nicht fähig, einen Schritt weiterzugehen. Sie glauben immer noch, es habe an dem gelegen, was sie einzig und allein der Rechten zuschreiben: sie sei "rassistisch", und auch die Wähler, welche die Rechte erfolgreich mobilisieren konnte, seien entweder "rassistisch" oder würden unter anderen psychischen Defekten wie der "Islamophobie" leiden. |
Etwas Ähnliches erlebten wir kürzlich als schrille Stimmen in der deutschen Politik gar vermerkten: "Der Rassismus sei in der Mitte der Gesellschaft angekommen" oder "rechtes Gedankengut werde wieder hoffähig" OT-Trittin.
Es wäre eigentlich wirklich zum Lachen, wäre es nicht so grenzdebil und traurig und würde gleichzeitig die vernunftgeleitete linke Politik diskreditieren und wie es auch vorher heißt die Menschen in die Arme von Verbalradikalisten treiben.
Zitat: | Dieser schrille Wechselgesang von Partikularismen, bei dem das Erstarken des linken Kulturalismus der kulturalistischen Rechten weitere Wähler in die Arme treibt und umgekehrt, sollte jedoch niemanden zu dem Schluss verführen, die wesentliche Konfliktlinie der heutigen Politik verlaufe zwischen den Kulturalismen der Linken und der Rechten. Im Gegenteil, der eigentliche Konflikt besteht zwischen Aufklärung und Kulturalismus - |
Ich hoffe, dass auch die Letzten aus dem Rausch langsam erwachen und die Katerstimmung sinnvollen Ansätzen weicht.
Bei den Grünen kann man solche Ansätze auch mal vage erkennen, kommt nur drauf an, wie es dann an der Basis, in der Praxis und bei der Regierungsarbeit ausschauen würde.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article10714829/Gruene-finden-ploetzlich-harte-Worte-fuer-Migranten.html
_________________ Die Annäherung an die Wirklichkeit und die pragmatische Relevanz derselbigen gelingt nur mittels jederzeit wiederholbaren Experimenten...
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#1585814) Verfasst am: 13.12.2010, 23:40 Titel: |
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göttertod hat folgendes geschrieben: | Freiheit vor Totalitarismus durch Reflexion. |
Äh nein. Reflexion als solche ist in der Lage, vormodernen Traditionalismus aufzubrechen, nicht jedoch Totalitarismus, weil Totalitarismus selbst auf einer Form der Reflexivität gründet. Wer Totalitarismus für vor- oder antimodern hält, versteht ihn grundlegend falsch.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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göttertod Atheist und Zweifelsäer
Anmeldungsdatum: 20.08.2004 Beiträge: 1565
Wohnort: Freiburg
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(#1585836) Verfasst am: 14.12.2010, 00:24 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | göttertod hat folgendes geschrieben: | Freiheit vor Totalitarismus durch Reflexion. |
Äh nein. Reflexion als solche ist in der Lage, vormodernen Traditionalismus aufzubrechen, nicht jedoch Totalitarismus, weil Totalitarismus selbst auf einer Form der Reflexivität gründet. Wer Totalitarismus für vor- oder antimodern hält, versteht ihn grundlegend falsch. |
Totalitarismus gründet auf einer Form der Reflexivität?? (ahhh, ich mag den Smilie ) verstehe ich so nicht... wenn ich in letzter Zeit über Totalitarismus nachdenke, dann komme ich immer auf den Punkt, dass der Totalitarismus in Reinform eine Art Dystopie darstellt, in der gar keine grob "Reformgedanken" aufkommen können. Also eher, der Totalitarismus gründet auf Nichtreflexion. Er gründet auf reiner "Teilhabe", Erfüllung meiner "Aufgabe", ohne darüber Nachzudenken.
Ein purer, bewusster Reiz-Reaktions-Mechanismus ohne kognitive Reflexionsebene.
z.B. der Film Equilibrium, nur noch krasser, also ohne Untergrundkämpfer für's Gute...
(oder meinst du das im Sinne von: Der Totalitarismus reflektiert sich selbst, im Sinne von: Spult sich in Endlosschleife selbst ab!!!? fänd ich eher schwach, weil eben nicht reflektiert!)
Und das Gute gegen den Totalitarismus ist für mich die offene Gesellschaft von Popper, die im Totalitarismus ja gar nicht möglich ist, wenn er tatsächlich totalitär über lange Zeit gelebt wurde, und ein System hervorbringt, welches versucht progressive Gedanken nie möglich zu machen.
Das wir aufgrund des Menschseins, unserer Wahrnehmung und unserer Kognition die Fähigkeit haben die Wirklichkeit zu erkennen, und dadurch immer wieder Totalitarismen aufbrechen können (durch Erkennen der Widersprüchlichkeit zwischen Abspeicherung und Wahrnehmung) ist ein anderes Thema (und wer weiß, könnte vielleicht auch z.B. über Genetik ausgeschaltet werden).
Spontan würde ich schon sagen, dass ein Totalitarismus vor- und antimodern ist, und würde somit gerne wissen wie du es meinst
Und das auch ein Humanismus totalitäre Züge annehmen kann ist denke ich klar; was damit auch die, in der Thematik mitschwingende, Notwendigkeit der Individualität und Diversität, der Meinungsfreiheit (oder z.B. Religionsfreiheit) aufzeigt.
_________________ auf dass die Bücher von "Iain Banks" Wirklichkeit werden
The Jimmy Dore Show
jede Tradition ist es wert sich an sie zu erinnern, aber nicht jede Tradition ist es wert gelebt zu werden
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