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Gnosis dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2010 Beiträge: 53
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(#1589868) Verfasst am: 21.12.2010, 13:59 Titel: |
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@Mountain King: Wenn Dir das zu hoch ist, dass in einem Text, der sinnbildlich zu verstehen ist, ausdrücklich gesagt wird, dass dieser Text sinnbildlich zu verstehen, dann tust Du mir leid.
Das ist so ähnlich, als wenn jemand sagt, dass im Grundgesetz nicht stehen darf, dass es sich um das Grundgesetz handelt, weil die Bezeichnung des selben nicht zu dessen Inhalt gehören könne.
Deine Ansicht halte ich für abwegig. Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Was soll das, wenn Jesus einen Blinden sehend macht? Warum denn nur einen Blinden, warum denn nicht alle Blinden? Das grenzt ja schon an bösartige unterlassene Hilfeleistung, wenn Du es so siehst. Das stellt die Ethik auf den Kopf, die Jesus selbst predigt. Ich will jetzt nicht sagen, dass das Satanismus ist.
Zitat: | Nur setzt du dabei ja schon einen bestimmten sinngebenden Rahmen voraus. Ich sehe keinen Grund, warum die Lehre eines Jenseits und eines Weltgerichtes und der entsprechenden Implikationen weniger Sinn machen soll als deine Sichtweise. |
1. Warum sollte man irgendeinem Menschen glauben, der etwas aufschreibt, was abwegig ist und in unserer Welt nicht vorkommt?
2. Weshalb sollte jemand,der eine bestimmte Ethik vertritt, gleichzeitig völlig unbeweisbare übernatürliche Behauptungen treffen und damit die Verbreitung der eigenen Ethik behindern wollen, wo der Inhalt doch gleichzeitig bei metaphorischer Auslegung einen zusammenhängenden inneren Sinn ergibt?
Zitat: | Wer behauptet denn, dass es inhaltlich blödsinnig sei? Es ist in einem bestimmten theologischen oder philosophischen Kontext durchaus passend. |
Interessant. In welchem philosophischen Kontext ergibt es einen Sinn?
Das alte Testament ist mir egal, ich bin ja auch kein Jude. Überhaupt finde ich es nicht besonders glaubwürdig, wenn jemand etwas schreibt und sagt, das sei ihm von einer übernatürlichen Gottheit eingegeben worden. Weshalb sollte man das glauben? Da könnte ja jeder kommen. Oder sagen das er der Sohn oder sie die Tochter Gottes ist - es sei denn, das ergibt auch im Übrigen einen Sinn.
Zitat: | Es stellt sich dann ja auch überhaupt die Frage, warum man so schnell mißzuverstehende Metaphern gewählt hat, anstatt eben das zu sagen, was deiner Meinung nach dort stehen soll. Wieso soll man die Ausage "seid nett zueinander, denn ihr habt nur dieses eine Leben, es gibt keine Hölle, kein Heulen und Zähneklappern" mit Metaphern umschreiben, |
Weil sich die Menschen das einerseits nicht merken, andererseits nicht zu Herzen nehmen.
MountainKing hat folgendes geschrieben: | Gnosis hat folgendes geschrieben: | Das AT ist meines Erachtens reine Historie ohne ethische oder sonstige Bindungswirkung für einen Christen, es ist alles in den Evangelien enthalten. Ich stütze mich nur auf die Evangelien, auch nicht auf die Offenbarung oder die Briefe. |
Warum? Nach welchem Maßstab hast du das so entschieden? |
Nach dem Maßstab der Rationalität und ethischen Verstehbarkeit. Es geht in den Evangelien um die Ethik und nicht um den Glauben an etwas übernatürliches. Es geht um die Menschen. Und: Der Gott der Juden ist nicht in Einklang zu bringen mit den Evangelien. Beim besten Willen nicht (s. o.)
Wir verzetteln uns hier. Die Evangelien lassen sich im Guten verstehen, aber nur ohne das Alte Testament, die Offenbarung, die Briefe etc. Für dieses Verständnis und für die Ethik ist eine sinnbildliche Auslegung erforderlich und das Übernatürliche hinderlich, dem auch ansonsten jede Beweisbarkeit fehlt: Es ist also nicht logisch, soetwas als Glauben oder Wahrheit hinstellen zu wollen, obwohl es nicht erforderlich und auch nicht nützlich ist. Wenn Du das für Logisch hältst, irgendetwas einfach so als Wahrheit hinzustellen, obwohl der Inhalt anders besser und zusammenhängend verstehbar ist, dann ist das eine Vorgehensweise die nur dazu dienen kann, die Menschen davon abzuhalten, sich um die Ethik zu kümmern. Ich verstehe die Evangelien so, dass genau das nicht sein soll, dass man sich sinnlos über fiktive Erkenntnishorizonte streitet. Dazu dient doch die ganze „Menschwerdung“.
Zuletzt bearbeitet von Gnosis am 21.12.2010, 14:17, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1589870) Verfasst am: 21.12.2010, 14:04 Titel: |
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Gnosis hat folgendes geschrieben: | ... Der Gott der Juden ist nicht in Einklang zu bringen mit den Evangelien. Beim besten Willen nicht (s. o.) |
Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass es anders herum sein könnte und man nur die "zensierte" Version freigegeben hat, um niemanden abzuschrecken?
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Gnosis dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2010 Beiträge: 53
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(#1589881) Verfasst am: 21.12.2010, 14:13 Titel: |
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@Defätist: Natürlich ist das eine Auswahl. Die Frage ist doch, ob man etwas sinnvolles damit anfangen kann, nicht wie das vielleicht einmal ursprünglich war oder wie man es vielleicht umdichten könnte.
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1589882) Verfasst am: 21.12.2010, 14:17 Titel: |
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Gnosis hat folgendes geschrieben: | @Defätist: Natürlich ist das eine Auswahl. Die Frage ist doch, ob man etwas sinnvolles damit anfangen kann, nicht wie das vielleicht einmal ursprünglich war oder wie man es vielleicht umdichten könnte. |
Kommt auf die Intention desjenigen an, der die Geschichte/-n verfälscht.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26445
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1589895) Verfasst am: 21.12.2010, 14:44 Titel: |
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Gnosis hat folgendes geschrieben: | .....
1. Warum sollte man irgendeinem Menschen glauben, der etwas aufschreibt, was abwegig ist und in unserer Welt nicht vorkommt?
2. Weshalb sollte jemand,der eine bestimmte Ethik vertritt, gleichzeitig völlig unbeweisbare übernatürliche Behauptungen treffen und damit die Verbreitung der eigenen Ethik behindern wollen, wo der Inhalt doch gleichzeitig bei metaphorischer Auslegung einen zusammenhängenden inneren Sinn ergibt?......
Interessant. In welchem philosophischen Kontext ergibt es einen Sinn?
....
Es geht in den Evangelien um die Ethik und nicht um den Glauben an etwas übernatürliches. ... |
Solltest Du diese Predigt nicht zuerst innerhalb der Vertriebsorganisationen des NT, den christlichen Kirchen halten? Es ist noch gar nicht so lange her, da wärest Du für das, was Du hier schreibst, von deren Vertretern verbrannt worden.
Kommunikation ist das Übertragen von Nachrichten. Die Botschaft ist immer das, was beim Adressaten ankommt. Die Mehrheit derer, die sich wirklich mit den Texten des NT befassen, lesen darin etwas völlig anderes und haltes es gerade wegen seiner Unlogik für logisch.
Gnosis hat folgendes geschrieben: | ......
@fwo: Unkommentiert und ohne Auslegungsregel führt die Bibel zu Unheil. Es gibt zahllose Autodidakten, die damit nicht klarkommen. Die Bibel selbst setzt beim Säämann-Gleichnis darauf, dass diejenigen nachher ein Problem haben werden, die alles wörtlich nehmen und den Inhalt nicht verstehen. Und daran krankt heute das ganze Christentum, dass mittlerweile extrem viele nicht mehr den Sinn der Evangelien sehen wollen, so dass sich das Christentum im Ergebnis kaum vom Judentum unterscheidet...... |
Aus Gesichtspunkten der praktischen Kommunikation kann ich dir leider nur sagen, dass Du verkehrt liegst. Was unter Christentum zu verstehen ist, bestimmt der Durchschnitt derer, die diese Vokabel benutzen. Und die, die sich davon auf das NT beziehen, lesen das im Schnitt völlig anders.
Vorschlag zur Güte: Wenn Du deine Religion wirklich als Christentum verkaufen willst, überzeuge zuerst die Christen, ihre Lesart des NT zu ändern. Wenn Du das nicht willst, sollstest Du deiner Kirche einen anderen Namen verpassen und dann damit bei den Christen missionieren. Aber gerade hier anzufangen reiht dich einfach unter die sonderlichen Missionare ein und wird als solches wohl mehrheitlich nur mit einem Achselzucken quitttiert.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1589897) Verfasst am: 21.12.2010, 14:54 Titel: |
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Gnosis hat folgendes geschrieben: | Es geht in den Evangelien um die Ethik und nicht um den Glauben an etwas übernatürliches. |
http://www.gkpn.de/strem2.htm
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#1589898) Verfasst am: 21.12.2010, 14:55 Titel: |
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Gnosis hat folgendes geschrieben: | Wer soll denn die Bibel Deiner Meinung nach geschrieben haben, wenn nicht Menschen? Oder kennst Du jemanden, der gesehen hat, wie irgendwo ein Gott sitzt, der ein Buch schreibt? |
Ach, ich sehe, du bist ja gar kein richtiger Christ. Du bist wieder mal so eine Art Eigenbau. Auf jeden Fall bist du verdammt. Die Katholische Kirche sagt, daß die Bibel das Wort Gottes ist, unter seinem Einfluß niedergeschrieben. Und wer das nicht glaubt, der ist verdammt.
Dir muß ich allerdings jetzt sagen, daß alle deine Argumente, sofern sie sich auch nur im geringsten auf die Bibel stützen, damit wertlos sind. Du beziehst dich dann auf ein uraltes orientlisches Märchenbuch, das den gleichen Wahrheitsgehalt hat wie Scheherezades Märchen aus 1001 Nacht.
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Komodo Maggots!
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort
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(#1589899) Verfasst am: 21.12.2010, 14:56 Titel: |
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Gnosis hat folgendes geschrieben: | Deine Ansicht halte ich für abwegig. Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Was soll das, wenn Jesus einen Blinden sehend macht? Warum denn nur einen Blinden, warum denn nicht alle Blinden? Das grenzt ja schon an bösartige unterlassene Hilfeleistung, wenn Du es so siehst. Das stellt die Ethik auf den Kopf, die Jesus selbst predigt. Ich will jetzt nicht sagen, dass das Satanismus ist. | So ein Unsinn. Nur weil jemand "zaubern" und damit einen Blinden heilen kann, heißt das noch lange nicht, dass derjenige allmächtig ist, und alle Blinden heilen kann.
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MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
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(#1589995) Verfasst am: 21.12.2010, 19:36 Titel: |
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Gnosis hat folgendes geschrieben: | @Mountain King: Wenn Dir das zu hoch ist, dass in einem Text, der sinnbildlich zu verstehen ist, ausdrücklich gesagt wird, dass dieser Text sinnbildlich zu verstehen, dann tust Du mir leid. |
Darum geht es nicht. Es wird ein Abschnitt innerhalb des Textes ausdrücklich als sinnbildlich gekennzeichnet und das macht nur dann Sinn, wenn der Rest zumindest teilweise eben nicht sinnbildlich ist. Die Binnenstruktur der Texte weist ganz klar darauf hin, dass hier auch historische Begebenheiten vermittelt werden sollten und das ist auch der Grund, warum deine Sicht eine Außenseitermeinung ist: sie ist wie alle anderen wenigstens teilreligiösen Interpretationen nur mit logischen Verrenkungen und Textignoranz zu erkaufen.
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Das ist so ähnlich, als wenn jemand sagt, dass im Grundgesetz nicht stehen darf, dass es sich um das Grundgesetz handelt, weil die Bezeichnung des selben nicht zu dessen Inhalt gehören könne. |
Wenn am Anfang des GG steht, dass es ein GG ist, muss das tatsächlich nicht noch mehrfach an anderen Stellen wiederholt werden und wird es auch nicht. Form und Inhalt sind von Anfang an klar. Deswegen unter anderem auch immer wieder meine Hinweise auf die Bezugnahmen auf das AT, auf angeblich erfüllte Prophetien (und zwar realer historischer Ereignisse), Jesu Abstammung, das Wunder um seine Geburt und so weiter und so fort. All das wäre für ein Handbuch der Ethik völlig irrelevant.
Meine Frage wäre: wer hat denn deiner Meinung nach die Evangelien verfasst und warum? Sind diese Autoren die "Erfinder" der Ethik und wollten sie mit dieser Art Text nur maximal vermarkten?
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Deine Ansicht halte ich für abwegig. Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Was soll das, wenn Jesus einen Blinden sehend macht? Warum denn nur einen Blinden, warum denn nicht alle Blinden? Das grenzt ja schon an bösartige unterlassene Hilfeleistung, wenn Du es so siehst. Das stellt die Ethik auf den Kopf, die Jesus selbst predigt. Ich will jetzt nicht sagen, dass das Satanismus ist. |
Ich behaupte ja erstens gar nicht, dass dort eine perfekte Ethik zu finden wäre. Wofür sollen diese Heilungswunder denn dann eine Metapher sein? Und wieso muss man diese Metapher dann noch mehrfach mit diversen Krankheiten wiederholen? Johannes sagt doch immer wieder explizit, warum diese Wunder geschehen: um die Sonderstellung von Jesus und seine Macht für seine Anhänger zu beweisen. Wie soll man dann wiederum diese Aussage als Metapher verstehen? Das macht in dem Kontext keinerlei Sinn. Realistisch betrachtet, sind diese Geschichten allerdings keineswegs schwer zu erklären, es gibt bis heute zigtausend Geschichten, in denen Gurus/Religionsgründer et. cet. angeblich Ähnliches tun, um die Richtigkeit ihrer Ansätze zu "beweisen".
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
1. Warum sollte man irgendeinem Menschen glauben, der etwas aufschreibt, was abwegig ist und in unserer Welt nicht vorkommt? |
Das sollte man nicht, korrekt.
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
2. Weshalb sollte jemand,der eine bestimmte Ethik vertritt, gleichzeitig völlig unbeweisbare übernatürliche Behauptungen treffen und damit die Verbreitung der eigenen Ethik behindern wollen, wo der Inhalt doch gleichzeitig bei metaphorischer Auslegung einen zusammenhängenden inneren Sinn ergibt? |
Nein, das tut er nicht. Es macht keinerlei inneren Sinn, von ewigem Leben, Hölle, Gericht, Heulen und Zähneklappern und einem strafenden Gott im metaphorischen Sinn zu reden, wenn all dies angeblich ja für gar nichts steht bzw. gerade nicht gesagt werden soll. Du setzt hier ja wieder mal einfach die Richtigkeit deiner Sicht voraus, dass es hier lediglich um ein ethisches Programm ging und nur dann treten diese scheinbaren Widersprüche auf. Verzichtet man auf diese Voraussetzung, die du bislang auch in keinster Weise begründet hast, gibt es diesen Widerspruch zumindest nicht.
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Das alte Testament ist mir egal, ich bin ja auch kein Jude. |
Den Verfassern der Evangelien war es alles andere als egal.
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
[MK] Zitat: | Es stellt sich dann ja auch überhaupt die Frage, warum man so schnell mißzuverstehende Metaphern gewählt hat, anstatt eben das zu sagen, was deiner Meinung nach dort stehen soll. Wieso soll man die Ausage "seid nett zueinander, denn ihr habt nur dieses eine Leben, es gibt keine Hölle, kein Heulen und Zähneklappern" mit Metaphern umschreiben, |
Weil sich die Menschen das einerseits nicht merken, andererseits nicht zu Herzen nehmen. |
Oh, um die tolle Ethik durchzusetzen, darf man also im Zweifelsfall auch mal ein bißchen lügen und Strafen erfinden, die es in Wahrheit gar nicht gibt, damit die Leute auch ein wenig aufgeschreckt werden...
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Nach dem Maßstab der Rationalität und ethischen Verstehbarkeit. Es geht in den Evangelien um die Ethik und nicht um den Glauben an etwas übernatürliches. |
Dann haben die Verfasser wirklich einen sehr schlechten Job gemacht, indem sie die paar ethischen Anweisungen unter einem Haufen Wunderstories, Prophezeiungen und Drohungen versteckt haben.
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Es geht um die Menschen. Und: Der Gott der Juden ist nicht in Einklang zu bringen mit den Evangelien. Beim besten Willen nicht (s. o.) |
Auch das haben die Verfasser aber nun mal definitiv versucht und die Schriften und Aussagen sind gerade in ihrem ethischen Gehalt eben nicht derart aus der Zeit gefallen und ohne klare Bezüge zum Judentum, wie du es gern hättest. Wie schon gesagt, es sind eher die Aussagen, die für dich ja gar keine Tatsachenbehauptungen waren, die Konflikte aufzeigen.
Gnosis hat folgendes geschrieben: | Wenn Du das für Logisch hältst, irgendetwas einfach so als Wahrheit hinzustellen, obwohl der Inhalt anders besser und zusammenhängend verstehbar ist, dann ist das eine Vorgehensweise die nur dazu dienen kann, die Menschen davon abzuhalten, sich um die Ethik zu kümmern. |
Genau das bestreite ich ja aber: der Inhalt ist in deiner Sicht nicht besser verstehbar, er wird lediglich uminterpretiert und zwar in einer Art und Weise, die einen großen Teil der Texte ad absurdum führt bzw. genau das Gegenteil von dem aussagen lässt, was dort steht und was augenscheinlich wörtlich und nicht metaphorisch gemeint ist. Da kann ich genausogut behaupten, dass die Kernbotschaft der Evangelien ist, dass Dämonen per Exorzismus in Schweineherden verbracht werden sollen und das die übrigen 99% der Texte das irgendwie sinnbildlich auch aussagen, wenn man es denn nur richtig verstehen will. Richtig verstehen kann man es natürlich nur, wenn man sich darüber klar ist, dass es in den Evangelien um den Schweineexorzismus geht usw. usf....
Gnosis hat folgendes geschrieben: | Ich verstehe die Evangelien so, dass genau das nicht sein soll, dass man sich sinnlos über fiktive Erkenntnishorizonte streitet. Dazu dient doch die ganze „Menschwerdung“. |
Ich frag nochmal, ist wahrscheinlich am Rand der Seite untergegangen: mit welcher Begründung triffst du diese Auswahl (nur Evangelien)? Es handelt sich dabei ja nicht mal um die frühesten christlichen Schriften.
_________________ Daß starke Blähungen auftreten, rührt davon her, dass der Astralleib noch nicht vollständig in die Darmorganisation eingegliedert ist. (Rudolf Steiner)
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MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
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(#1589999) Verfasst am: 21.12.2010, 19:42 Titel: |
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Ergänzung aus Matthäus 10:
Zitat: | Wer nun mich bekennet vor den Menschen, den will ich bekennen vor meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater. |
Welchen Sinn soll das in einem ethischen Konzept haben, in dem weder Jesus noch dessen Vater überhaupt existieren?
Zitat: | hr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu erregen gegen seinen Vater und die Tochter gegen ihre Mutter und die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
Wer Vater oder Mutter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist mein nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden. |
Auch hier: dafür, dass es ja nur um Ethik und um die Botschaft "seid nett zueinander geht" ist der Protagonist der Botschaft schon ziemlich selbstbezogen.
_________________ Daß starke Blähungen auftreten, rührt davon her, dass der Astralleib noch nicht vollständig in die Darmorganisation eingegliedert ist. (Rudolf Steiner)
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Gnosis dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2010 Beiträge: 53
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(#1590259) Verfasst am: 22.12.2010, 01:09 Titel: |
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Leider habe ich nicht die Zeit, in Schriftform jeden Satz der Evangelien zu erklären, was ich auch bereits geschrieben habe. Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass die Evangelien im übernatürlichen Sinne verstanden unzusammenhängend und unsinnig sind. Du kannst es versuchen, irgendwelche Dämonengeschichten einzubauen und alles in einen Kontext zu bringen - das wird Dir aber nicht gelingen, weil dies willkürlich festgelegt ist.
Ich gehe von einer Auslegung aus, die sich von vornherein bei der Textlektüre aller vier Evangelien ergibt. Ich selektiere keine Evangelien und auch keine Apokryphen, weil sich bereits aus dem Vorhandenen Text ein durchgängiger innerer Zusammenhang ergibt mit einem festen System.
Wenn Du darin Blödsinn sehen willst, wirst Du keinen Sinn erkennen können, auch das wiederhole ich.
Jesus als Arzt zu sehen, der mit Matsch Blinde heilt - das wörtlich zu nehmen - was soll ich dazu noch sagen?
1. Jesus heilt Blinde, die sehen: Das steht im Zusammenhang mit der Licht Metaphorik, die widerum für Erkenntnis steht. Das ist am Beginn des JohannesEvangeliums erklärt (und die Finsternis hats nicht begriffen - Du wandelst soetws von im Dunkeln!)
2. Jesus heilt Lahme, die wieder gehen: Das Fortkommen bzw. Fortwärtskommen ist auch heute noch eine metaphorische Ausdrucksform für „etwas erreichen“.
3. Jesus heilt Aussätzige: Ein Aussätziger ist jemand, mit dem niemand etwas zu tun haben will, mit dem keiner Kontakt haben will. Die Person wird also in irgendeiner Art und Weise resozialisiert.
4. Jesus weckt Tote auf. Das ist allerdings eine besondere Metaphorik, die wiederum mit dem Leben und dem Licht in Verbindung steht, auch mit dem ewigen Leben, wenn nämlich gesagt wird, dass die Menschen den Tod hinter sich haben und das ewige Leben erlangen, wenn sie sich zu Jesu Lehre bekennen.
Wenn man dies alles wörtlich nimmt, muss man auch die Passage am Ende eines Evangeliums wörtlich nehmen, in dem steht, dass die Menschen, die an Jesus glauben nicht nur andere heilen werden - obwohl ja nirgendwo geschrieben steht, wie man andere heilt (jaja, Matsch auf die Augen..), sondern dass diese Menschen auch Gift trinken können ohne dass es ihnen etwas ausmacht und ihnen auch Schlangen nichts anhaben werden: Wörtlich völliger Unfug! Ein Christ kann nicht mehr Gift trinken, als jeder andere auch. Nur im übertragenen Sinne wird etwas daraus, wenn das Heilen nämlich wie oben dargestellt verstanden wird. Schlangen und Gift brauche ich wohl nicht zu erklären, ich denke, das erklärt sich von selbst.
Zitat: | ... seid nett zueinander... |
Warum habe ich nur das Gefühl, dass Du auch das nicht verstehst?
Ich wünsche Euch allen frohe Feiertage!
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MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
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(#1590304) Verfasst am: 22.12.2010, 09:17 Titel: |
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Gnosis hat folgendes geschrieben: | Leider habe ich nicht die Zeit, in Schriftform jeden Satz der Evangelien zu erklären, was ich auch bereits geschrieben habe. Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass die Evangelien im übernatürlichen Sinne verstanden unzusammenhängend und unsinnig sind. Du kannst es versuchen, irgendwelche Dämonengeschichten einzubauen und alles in einen Kontext zu bringen - das wird Dir aber nicht gelingen, weil dies willkürlich festgelegt ist. |
Die Geschichten gibt es da schon. Du musst ja nicht alles erklären, aber du hast viele Fragen bisher nicht beantwortet, die sich aus deiner Interpretation ergeben. Beispielsweise:
1. Wer hat warum die Evangelien geschrieben?
2. Was ist mit den christlichen Zeugnissen, die zeitlich vor den Evangelien auftauchen und auch von Jesus reden?
3. Warum die immer wiederkehrenden Bezugnahmen auf das AT, wenn das NT angeblich damit nichts zu tun hat?
4. Was ist mit dem historischen Setting? Pontius Pilatus, Augustus, Herodes sind nun mal keine metaphorischen Gestalten. Auch Jesus wird als eine historische und real existierende Person eingeführt, inklusive Abstammung, Familie und Lebensstationen, ganz abgesehen davon, dass er sich selbst als Person und in seiner Stellung regelmäßig positioniert. Dass diese Stellung dann poetische/metaphorisch überhöht wird, macht sehr viel mehr Sinn als zu sagen, das wäre alles nur metaphorisch.
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Ich gehe von einer Auslegung aus, die sich von vornherein bei der Textlektüre aller vier Evangelien ergibt. Ich selektiere keine Evangelien und auch keine Apokryphen, weil sich bereits aus dem Vorhandenen Text ein durchgängiger innerer Zusammenhang ergibt mit einem festen System. |
Dein Sinn ergibt sich aber nur, indem du weglässt und selektierst. Ein innerer Zusammenhang ergibt sich auch dann, wenn man davon ausgeht, dass Jesus ein real existierender Wanderprediger und Gründer/Mitgründer einer jüdischen Sekte war, dessen Anhänger nach seinem vorzeitigen Ableben die Schriften verfasst haben, um seine Lehre zu verbreiten und/oder sein Scheitern zu erklären. Es gibt unzählige parallele Beispiele aus der Geschichte und der Gegenwart, was diesen Ansatz wesentlich rationaler und realitätsnäher macht als deinen.
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Jesus als Arzt zu sehen, der mit Matsch Blinde heilt - das wörtlich zu nehmen - was soll ich dazu noch sagen? |
Auch hier: von derartigen Berichte über Wunderheilungen durch Heilige/Gurus gibt es Millionen und alle sind nicht metaphorisch gemeint, sondern bestätigen die besonderen Fähigkeiten dieser Person.
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
1. Jesus heilt Blinde, die sehen: Das steht im Zusammenhang mit der Licht Metaphorik, die widerum für Erkenntnis steht. Das ist am Beginn des JohannesEvangeliums erklärt (und die Finsternis hats nicht begriffen - Du wandelst soetws von im Dunkeln!) |
Eine nette Idee, die aber deswegen nicht so recht funktioniert, weil du hier die nächsten Sätze ignorierst, in denen Jesus den Geheilten - je nachdem, welches Evangelium man liest - einmal verbietet, anderen darüber zu berichten oder aber explizit und jedesmal geschrieben wird, dass er dieses Wunder tat, um seine Macht zu beweisen, die er als Sohn Gottes/Messias et. cet. besitzt. Abgesehen von den inhaltlichen Widersprüchen passt das schlecht in eine metaphorische Auslegung.
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Wenn man dies alles wörtlich nimmt, muss man auch die Passage am Ende eines Evangeliums wörtlich nehmen, in dem steht, dass die Menschen, die an Jesus glauben nicht nur andere heilen werden - obwohl ja nirgendwo geschrieben steht, wie man andere heilt (jaja, Matsch auf die Augen..), sondern dass diese Menschen auch Gift trinken können ohne dass es ihnen etwas ausmacht und ihnen auch Schlangen nichts anhaben werden: Wörtlich völliger Unfug! |
Sicher. Aber in einem religiösen Kontext eben nicht wirklich ungewöhnlich. Das könntest du zum Beispiel daran sehen, dass im AT ja genauso seltsame Geschichten berichtet werden. Warum willst du die nicht auch metaphorisch interpretieren? Da könnte man dann ebenso einen durchgehenden Sinn konstruieren. Die dort geschilderten Grausamkeiten stehen dann nur metaphorisch für das Dunkle im Menschen, das bekämpft werden muss und es wurde nur so drastisch geschildert, dass die Menschen es begreifen und zu Herzen nehmen.
_________________ Daß starke Blähungen auftreten, rührt davon her, dass der Astralleib noch nicht vollständig in die Darmorganisation eingegliedert ist. (Rudolf Steiner)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26445
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1590318) Verfasst am: 22.12.2010, 10:19 Titel: |
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MountainKing hat folgendes geschrieben: | .....
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Wenn man dies alles wörtlich nimmt, muss man auch die Passage am Ende eines Evangeliums wörtlich nehmen, in dem steht, dass die Menschen, die an Jesus glauben nicht nur andere heilen werden - obwohl ja nirgendwo geschrieben steht, wie man andere heilt (jaja, Matsch auf die Augen..), sondern dass diese Menschen auch Gift trinken können ohne dass es ihnen etwas ausmacht und ihnen auch Schlangen nichts anhaben werden: Wörtlich völliger Unfug! |
Sicher. Aber in einem religiösen Kontext eben nicht wirklich ungewöhnlich. Das könntest du zum Beispiel daran sehen, dass im AT ja genauso seltsame Geschichten berichtet werden. Warum willst du die nicht auch metaphorisch interpretieren? Da könnte man dann ebenso einen durchgehenden Sinn konstruieren. Die dort geschilderten Grausamkeiten stehen dann nur metaphorisch für das Dunkle im Menschen, das bekämpft werden muss und es wurde nur so drastisch geschildert, dass die Menschen es begreifen und zu Herzen nehmen. |
Und zwar nicht nur in den alten religiösen Texten, wenn man sich die Heiligsprechungen der RKK ansieht, die ja von derartigen Wundern ausgehen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Gnosis dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2010 Beiträge: 53
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(#1590363) Verfasst am: 22.12.2010, 12:52 Titel: |
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@fwo: Die katholische Kirche ist bereits wegen ihres Wunderglaubens eine christliche Sekte, weil sie die ursprüngliche Religion abändert, ergänzt und in vielen Dingen auch umkehrt.
@MountainKing: Die Diskussion ist hier nicht mehr ergiebig, weil Du nicht an der Ethik der Evangelien interessiert bist. In diesem Zusammenhang ist es egal, von wem die Evangelien geschrieben oder so zusammengestellt wurden, wie sie heute sind. Für mich würde es auch keinen Unterschied darstellen, wenn die Evangelien von einem Satanisten zusammengestellt worden wären in dem Willen, böses zu verbreiten: Ich lese etwas anderes daraus aus meiner heutigen Sicht und nur das zählt.
Natürlich kann es interessant sein, auch die Apokryphen anzusehen: Genau so, wie die Evangelien an der Situation des Alten Testaments ansetzen ist es aber heute sinnvoll, dort anzusetzen, wo wir heute sind. Anders ausgedrückt: Weshalb wäre es denn sinnvoll, die Apokryphen in irgendeiner Art und Weise einzubeziehen? Eher würde ich darüber nachdenken, alles um die Evangelien herum auszusortieren!
Die Frage zum AT beantworte ich nicht mehr, um Wiederholungen zu vermeiden. Das steht hier bereits alles.
Weshalb sollte die Einbindung der Protagonisten der Evangelien in eine real existierende Szenerie dafür sprechen, dass dies tatsächlich geschehen ist oder dass es nicht um einen ethischen Hintergrund geht? Welcher der Filme heute spielt denn nicht in einer Szenerie, die real geschichtlich einzuordnen ist? Da bleibt doch im Grunde nur Micky Maus. Von Derrik über Tatort, von „unser kleiner Charlie“ bis Flipper über Traumschiff, ja sogar Harry Potter, Akte X und die unendliche Geschichte bauen ihre Geschichte in die real existierende Welt ein.
Vielleicht solltest Du annehmen, dass es Harry Potter wirklich gibt: Immerhin taucht eine real existierende britische Gesellschaft auf mit Kleinbürgertum etc - und: Die darin enthaltene Ethik ist wirklich dünn, was dafür spricht, dass man das alles wörtlich nehmen sollte und dass es nicht „nur“ im übertragenen Sinne gemeint ist… Obwohl gegen die reale Existenz von Potter spricht, dass die reale Welt dort nicht korrekt dargestellt wird: Schon aufgefallen? Es existieren keine Computer!
MountainKing hat folgendes geschrieben: | … in denen Jesus den Geheilten - je nachdem, welches Evangelium man liest - einmal verbietet, anderen darüber zu berichten oder aber explizit und jedesmal geschrieben wird, dass er dieses Wunder tat, um seine Macht zu beweisen, die er als Sohn Gottes/Messias et. cet. besitzt. … |
Das ist ein interessanter Einwand. Jesus tritt in den Evangelien auch teilweise anonym auf, zumindest so, dass die Menschen ihn nicht erkennen oder verwechseln. Wenn er jetzt lt. Evangelien tausende geheilt hätte oder vielleicht sogar alle Kranken, dann wäre es historisch widerlegbar, da gebe ich Dir Recht. Nun sind aber nun mal die Evangelien in eine historische Szenerie eingebunden.
Weshalb sollte jemand soetwas tun, der mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet ist, nur jeweils einen Blinden zu heilen, wo es doch so einfach geht, Matsch auf die Augen und gut is? Darüber sind wir uns wohl einig, dass es nicht um klassisch medizinisches Wissen geht. Um sich tausende Blinder vom Leib zu halten, wenn sich das herumspricht? Ziemlich asozial, finde ich!
Für eine Aktion-Story mit X-Man Jesus wäre das doch zu erwarten, dass er einfach alle Kranken heilt. Ich denke, dass am Ende steht, dass er auch noch viel mehr getan hat, das ist nicht das selbe.
Naja, immerhin fand die Brotvermehrung ja zugunsten von mehr Menschen statt: Aber warum denn nur Brot, warum nicht gleich Schafe oder Rinder? Warum nicht zumindest Oliven, wenn es einem sonst zu blutrünstig wird? Was für eine mangelhafte Story Du Dir zimmerst, während Du Dir die Augen zuhältst!
Am Schluss eines der Evangelien steht aber auch, dass die Gläubigen in der Lage sein werden, die Kranken zu heilen, aber auch im selben Athemzug, dass sie Gift trinken können und Schlangen ihnen nichts anhaben können - nicht nur die Apostel, die Gläubigen ansich: Und das funktioniert nicht, wenn Du es wörtlich nimmst! Oder welcher Gläubige wird Gift trinken? Die Anhänger von David Corresh vielleicht…
Versteht man Gift und Schlangen als Symbole für Verführung und üble andere Lehren, so muss man auch das Heilen im übertragenen Sinne verstehn, im psychischen Sinne den Menschen zu helfen, im geistigen Sinne, nicht körperlich.
Zitat: | … dass im AT ja genauso seltsame Geschichten berichtet werden. Warum willst du die nicht auch metaphorisch interpretieren? … |
Ich wüsste nicht, wie das gehen soll - zumindest nicht durchgängig zusammenhängend und mit den Evangelien in Einklang zu bringen.
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1590416) Verfasst am: 22.12.2010, 15:32 Titel: |
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Gnosis hat folgendes geschrieben: | .........
MountainKing hat folgendes geschrieben: | … dass im AT ja genauso seltsame Geschichten berichtet werden. Warum willst du die nicht auch metaphorisch interpretieren? … |
Ich wüsste nicht, wie das gehen soll - zumindest nicht durchgängig zusammenhängend und mit den Evangelien in Einklang zu bringen. |
Ja, das ist wahr, das hätte man sich viel eher überlegen müssen.
So muss man jetzt in einem ewig währenden Prozeß ständig alles wieder neu interpretieren, gewichten, den gesellschaftlichen Anforderungen anpassen, umdeuten, variieren ... um schlußendlich nicht umhin zu kommen, dass es immer noch ziemlich an den Haaren herbeigezogen wirkt und für immer weniger Menschen glaubwürdig erscheint.
Ein Dilemma....
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MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
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(#1590434) Verfasst am: 22.12.2010, 16:00 Titel: |
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Gnosis hat folgendes geschrieben: |
@MountainKing: Die Diskussion ist hier nicht mehr ergiebig, weil Du nicht an der Ethik der Evangelien interessiert bist. In diesem Zusammenhang ist es egal, von wem die Evangelien geschrieben oder so zusammengestellt wurden, wie sie heute sind. |
Ich bin zunächst mal daran interessiert, wie du deine im Wortsinn unorthodoxe Auslegung begründest. Es ist richtig, dass ich ihre Korrektheit nicht voraussetze, weil ich keine überzeugenden Gründe dafür sehe das zu tun. Anscheinend muss man das aber, um zu deinen Schlussfolgerungen zu kommen und das ist problematisch.
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Für mich würde es auch keinen Unterschied darstellen, wenn die Evangelien von einem Satanisten zusammengestellt worden wären in dem Willen, böses zu verbreiten: Ich lese etwas anderes daraus aus meiner heutigen Sicht und nur das zählt. |
Das ist auch völlig in Ordnung, zumindest bis du andere davon argumentativ überzeugen möchtest, dass deine Sicht richtig ist. Dann genügt es nun mal nicht mehr, wenn das für dich subjektiv alles einen Sinn macht. Was hast du eigentlich ständig mit deinen Satanisten? Wer/was ist eigentlich Satan in deiner Sicht?
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Natürlich kann es interessant sein, auch die Apokryphen anzusehen: Genau so, wie die Evangelien an der Situation des Alten Testaments ansetzen ist es aber heute sinnvoll, dort anzusetzen, wo wir heute sind. Anders ausgedrückt: Weshalb wäre es denn sinnvoll, die Apokryphen in irgendeiner Art und Weise einzubeziehen? Eher würde ich darüber nachdenken, alles um die Evangelien herum auszusortieren! |
Die restlichen Schriften im NT sind technisch gesehen keine Apokryphen. Einige der Schriften sind wie gesagt älter als die Evangelien und reden trotzdem von Jesus und seinen ersten Nachfolgern jeweils als historisch reale Personen bzw. bezeichnen einige der von dir als metaphorisch gesehenen Ereignisse eben als Ereignisse. Sie vergrößern weiter daher die Schwierigkeiten deiner Interpretation, weswegen du schon bessere Gründe haben solltest, sie abzulehnen. So bleibt halt weiter nicht viel mehr übrig, als dass du Recht hast, weil du es voraussetzt und Gegenbelege deswegen aussortierst.
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Die Frage zum AT beantworte ich nicht mehr, um Wiederholungen zu vermeiden. Das steht hier bereits alles. |
Nicht wirklich.
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Weshalb sollte die Einbindung der Protagonisten der Evangelien in eine real existierende Szenerie dafür sprechen, dass dies tatsächlich geschehen ist oder dass es nicht um einen ethischen Hintergrund geht? |
Es spricht zuerst mal dagegen, dass alles metaphorisch gemeint sein soll. Die entsprechenden Angaben wären völlig sinnfrei, weil es für die ethische Botschaft egal ist, wer König war, ob Jesus durch Gott "gezeugt" wurde und ob er von David abstammt. Und wenn diese Angaben in einem anderen Kontext mehr Sinn haben als in deinem ist das ein Argument gegen dich.
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
. Von Derrik über Tatort, von „unser kleiner Charlie“ bis Flipper über Traumschiff, ja sogar Harry Potter, Akte X und die unendliche Geschichte bauen ihre Geschichte in die real existierende Welt ein.
Vielleicht solltest Du annehmen, dass es Harry Potter wirklich gibt: Immerhin taucht eine real existierende britische Gesellschaft auf mit Kleinbürgertum etc - und: Die darin enthaltene Ethik ist wirklich dünn, was dafür spricht, dass man das alles wörtlich nehmen sollte und dass es nicht „nur“ im übertragenen Sinne gemeint ist… |
Ein klassisches Eigentor. Warum wird denn dabei so viel wie möglich Reales und historisch Korrektes eingebaut? Um dem Publikum ja gerade so weit wie möglich die Illusion zu erleichtern, dass es sich hierbei um reales Geschehen handelt. Wozu sollen das die Verfasser der Evangelien denn beabsichtigen, wenn sie doch gerade wollen, dass man das Beschriebe nicht für real sondern metaphorisch hält?
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Das ist ein interessanter Einwand. Jesus tritt in den Evangelien auch teilweise anonym auf, zumindest so, dass die Menschen ihn nicht erkennen oder verwechseln. |
Soweit ich mich erinnere aber erst, nachdem er gekreuzigt wurde/wiederauferstanden war.
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Weshalb sollte jemand soetwas tun, der mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet ist, nur jeweils einen Blinden zu heilen, wo es doch so einfach geht, Matsch auf die Augen und gut is? Darüber sind wir uns wohl einig, dass es nicht um klassisch medizinisches Wissen geht. Um sich tausende Blinder vom Leib zu halten, wenn sich das herumspricht? Ziemlich asozial, finde ich! |
Und es gibt trotzdem Millionen Menschen, die auf Scharlatane hereinfallen. Die Tatsache, dass keiner derer, die behaupten, in die Zukunft schauen zu können, regelmäßig die Lotterie gewinnt, hält ja auch eine Vielzahl von Leuten nicht davon ab, zu glauben, dass jemand diese Fähigkeit tatsächlich besitzt. Da gab und gibt es erstens immer Ausreden und zweitens ist es auch innerhalb üblicherer Auslegungen nicht schwer zu erklären: die eigentliche Aufgabe von Jesus war eine andere, Heilungswunder sollten halt seine Fähigkeiten bestätigen.
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Für eine Aktion-Story mit X-Man Jesus wäre das doch zu erwarten, dass er einfach alle Kranken heilt. Ich denke, dass am Ende steht, dass er auch noch viel mehr getan hat, das ist nicht das selbe.
Naja, immerhin fand die Brotvermehrung ja zugunsten von mehr Menschen statt: Aber warum denn nur Brot, warum nicht gleich Schafe oder Rinder? Warum nicht zumindest Oliven, wenn es einem sonst zu blutrünstig wird? Was für eine mangelhafte Story Du Dir zimmerst, während Du Dir die Augen zuhältst! |
Du hast bisher durchgehend den Einwand ignoriert, dass es solche Stories tausendfach in verschiedensten Religionen gibt, alle mit dem Anspruch, real und nicht metaphorisch zu sein. Warum sollen die Geschichten aus den Evangelien nicht dieselbe Basis haben?
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Versteht man Gift und Schlangen als Symbole für Verführung und üble andere Lehren, so muss man auch das Heilen im übertragenen Sinne verstehn, im psychischen Sinne den Menschen zu helfen, im geistigen Sinne, nicht körperlich. |
Das mag in diesem Fall sogar stimmen. Ich bestreite ja auch gar nicht, dass es Metaphern gibt, der Schluss, dass alles metaphorisch ist, geht allerdings viel zu weit.
Gnosis hat folgendes geschrieben: |
Ich wüsste nicht, wie das gehen soll - zumindest nicht durchgängig zusammenhängend und mit den Evangelien in Einklang zu bringen. |
Alles eine Frage der Phantasie. Warum sollte man es denn mit den Evangelien in Einklang bringen müssen? Da sind wir eben schon wieder beim Problem: du setzt voraus, dass du Recht hast und alles andere muss sich dem anpassen. Dass man so zu einer realistischen Sicht kommt, kann stark bezweifelt werden.
_________________ Daß starke Blähungen auftreten, rührt davon her, dass der Astralleib noch nicht vollständig in die Darmorganisation eingegliedert ist. (Rudolf Steiner)
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Gnosis dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2010 Beiträge: 53
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(#1590548) Verfasst am: 22.12.2010, 19:50 Titel: |
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Diese Art von „Kritik“ interessiert mich nicht so sehr, weil Du kein Interesse an der Ethik hast; du könntest Dich vielleicht an irgendwelche Historiker wenden.
Einfach nur behaupten, dass die Zusammenhänge nicht so zu verstehen sind, wie ich es tue, reicht nicht. Dann müsstest Du schon erklären, wie denn die Aussagen wörtlich zu verstehen sind: Gar nicht. Die Ethik der Evangelien ist eben nicht derjenigen jeder anderen beliebigen Sekte gleichwertig.
Ich muss auch nicht irgendwelche anderen Teile ebenso deuten oder verstehen, bloß weil Du oder die Juden das vielleicht gerne so hätten oder weil das ganze zusammen Bibel heißt. Mir und vielen anderen auch reichen die Evangelien voll und ganz. Wenn ich andere Texte nicht verstehe oder keinen Sinn darin erkenne, der für mich bedeutsam ist, dann sehe ich auch keinen Grund, mich damit überhaupt eingehender zu befassen. Bei den Evangelien ist das anders, sie enthalten eine intessante und wertvolle Ethik, die bislang nirgendwo anders mit vergleichbarer Durschlagskraft transportiert werden und die in ähnlicher Art und Weise eine derartige Vielzahl von Menschen interessieren würde.
Ich weiß gar nicht, was genau Du überhaupt kritisieren willst. Das geht völlig ander Sache vorbei, irgendwelche Wortklauberei zu betreiben. Natürlich kann man nicht jedes einzelne Wort sinnbildlich verstehen und es gibt übertragene Sinnbilder in engerem und in weiterem Zusammenhang. Vergeblich wirst Du versuchen, herauszufinden, wofür der Matsch steht, den Jesus dem Blinden aufs Auge packt: Für gar nichts steht er! Es handelt sich auch lediglich um eine etwas ausgestaltetere Version dieses Gleichnisses im Johannes Evangelium, das insgesamt am lebensnähesten ausgestaltet ist. Nur der gesamte Vorgang des Heilens eines Blinden ergibt einen Sinn und auch das nur im Zusammenhang der gesamten Evangelien, nicht als separierte Geschichte, die allein da steht. Ich kann und werde hier keine gesamte Bibelinterpretation liefern.
Wenn Du Dich dafür interessierst, dann würde ich den persönlichen Kontakt zu irgendeinem Lehrer suchen. Ich habe den Eindruck, dass Du noch nicht einmal Kindergottesdienst genossen hast und dass Du jedenfalls nicht in der Lage bist, die Bibel im autodidaktischem Studium zu verstehen, deshalb lass lieber die Finger davon.
Gerade die Herkunft Jesu hat einen denkbar dünnen ethischen Aussagegehalt, dort ist nur die Geschichte in ihrem Gesamtzusammenhang zu verstehen. Auf meinem Blog erscheint dazu ein kurzer Abschnitt am 24.
Für den Tiefgang der Gleichnisse gibt es keine mathematische Regel, nach der man auslegen könnte, wie mit einer physikalischen Formel. Das gibt es aber so gut wie bei keinem Text.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26445
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1590560) Verfasst am: 22.12.2010, 20:21 Titel: |
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Gnosis hat folgendes geschrieben: | @fwo: Die katholische Kirche ist bereits wegen ihres Wunderglaubens eine christliche Sekte, weil sie die ursprüngliche Religion abändert, ergänzt und in vielen Dingen auch umkehrt...... |
@ Gnosis
Es liegt in der Natur religiöser Schriften, die es schaffen, einer Kirche über eine längere Zeit als Basis zu dienen, dass sie extrem auslegungsfähig sind - also wundere ich mich nicht grundsätzlich über deine Auslegung der Bibel.
Auf der anderen Seite legt nur eine sehr kleine Minderheit die Bibel so aus wie Du und die Mehrheit ähnlich der Sekte RKK. Da ich an diesem Buch nicht weiter interessiert bin, es ist mir - wie gesagt - zu offen für alle möglichen Interpretationen, ist für mich - rein als Ausdruck der Kommunikationsrealität - der Inhalt der Bibel gleich dem Integral über alle alles, was aus der Bibel heraus bzw. in sie hineingelesen wird. In diesem Integral geht deine Meinung schlicht unter, dieses Integral entspricht eher der Deutung, die Du als kompletten Blödsinn bezeichnest. Und dieser normal vertretenen Inhalt der Bibel ist der Grund, warum mir dieses Buch - völlig unabhängig davon, wie gut Du deine Auslegung begründest - nicht nur einfach egal ist, sondern in meinen Augen sogar schädlich. Jede ordentliche Ethik ohnen Bibel ist besser. Und da Du durch deine Interpretation mit dem absoluten Gott die wesentliche, unbewusst wirkende Quelle der Sicherhung der Übertragung der Botschaft vernichtest, kannst Du nicht einmal dieses Argument, das Du am Anfang ja gebracht hast, aufrecht erhalten.
Warum also versuchst Du, deine Ethik an der Bibel aufzuhängen?
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22262
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(#1590796) Verfasst am: 23.12.2010, 02:25 Titel: |
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Um ehrlich zu sein, bin ich gerade zu faul, um mir alles hier durchzulesen, und voll in die Diskussion einzusteigen.
Nur so viel: Gerade die Ethik Jesu, wie sie in den Evangelien dargestellt wird, ist mE im Großen und Ganzen nichts revolutionär Neues gewesen, sondern im damaligen, sehr vielfältigen Judentum durchaus vertretbar und anschlussfähig. Das, was die ersten Christen vom damaligen Judentum wirklich unterscheidet (bzw.: vom übrigen damaligen Judentum, denn sie zählten sich ja, soweit jüdischer Herkunft, dazu), ist das Bekenntnis zu Jesus von Nazareth als dem Messias und zu seiner Auferstehung. Das kann man also wirklich nicht einfach weglassen.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1590798) Verfasst am: 23.12.2010, 02:29 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Um ehrlich zu sein, bin ich gerade zu faul, um mir alles hier durchzulesen, und voll in die Diskussion einzusteigen.
Nur so viel: Gerade die Ethik Jesu, wie sie in den Evangelien dargestellt wird, ist mE im Großen und Ganzen nichts revolutionär Neues gewesen, sondern im damaligen, sehr vielfältigen Judentum durchaus vertretbar und anschlussfähig. Das, was die ersten Christen vom damaligen Judentum wirklich unterscheidet (bzw.: vom übrigen damaligen Judentum, denn sie zählten sich ja, soweit jüdischer Herkunft, dazu), ist das Bekenntnis zu Jesus von Nazareth als dem Messias und zu seiner Auferstehung. Das kann man also wirklich nicht einfach weglassen. |
Kann ich fast unterschreiben, nur wurde es in der Praxis nicht umgesetzt. Weder vor Jesus noch danach; besonders seit Konstantin nicht.
Außerdem war das alles nur geklaut. Ist ja nicht an sich nicht schlimm. Wenns denn umgesetzt würde. Das Gute, Viel Schrott ist nämlich auch dabei.
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#1590930) Verfasst am: 23.12.2010, 12:15 Titel: |
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Gnosis hat folgendes geschrieben: | Bei den Evangelien ist das anders, sie enthalten eine intessante und wertvolle Ethik, die bislang nirgendwo anders mit vergleichbarer Durschlagskraft transportiert werden und die in ähnlicher Art und Weise eine derartige Vielzahl von Menschen interessieren würde. |
Schnall dir deine Scheuklappen ab und lies das hier:
http://www.ohchr.org/EN/UDHR/Pages/Language.aspx?LangID=ger
Die Worte "Menschenrechte", "Menschenwürde", "Religionsfreiheit" und dergl. kommen in den Evangelien nicht vor. Dagegen steht dort das Recht, Sklaven zu halten. Tolle Ethik, was?
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Zumsel registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.03.2005 Beiträge: 4667
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(#1590942) Verfasst am: 23.12.2010, 12:23 Titel: |
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"Definition des Protestantismus: Die halbseitige Lähmung des Christentums und der Vernunft."
Nietzsche
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Gnosis dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2010 Beiträge: 53
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(#1590945) Verfasst am: 23.12.2010, 12:28 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Jede ordentliche Ethik ohnen Bibel ist besser. |
Kommentiert ist die Bibel eher unproblematisch. Oder laufen hier irgendwo Horden mordender Christen herum, die die Bibel falsch verstehen? Nein, weil die inhalte in entsprechender Form kommuniziert werden, wenn auch nicht in alle säkularen Kreise hinein und dort gelegentlich der Eindruck entsteht, als gäbe es nur Atheisten auf der einen Seite und Irre Kreationisten auf der anderen.
Eine soziale zwischenmenschliche Ethik - nicht nur eine politische Zustimmung zu den Menschenrechten - lässt sich gerade nicht so ohne weiteres Formulieren. Nenn doch bitte nur ein einziges Beispiel, wo eine vergleichbare Ethik formuliert worden wäre: Ein Irrglaube, dem schon 40 Jahre lang die DDR-Diktatur angehangen hat.
Ich will Dir auch gleich sagen, wo das Problem liegt: Um Normen des zwischenmenschlichen Zusammenlebens zu formulieren, muss man Beispiele bringen, sonst bleiben es hole Phrasen. Und hier kommen die Probleme, dass Du Dich nicht mit einer Mehrheit von Personen darauf einigen können wirst - und selbst wenn, dann werden die Menschen alle nett mit dem Kopf nicken und haben übermorgen wieder vergessen, wovon ihr überhaupt gesprochen habt. Eine ausreichende emotionale Bindung ist nicht durch jeden beliebigen säkularen Text zu erzielen. Ihr könnt Euch nicht einmal darauf einigen, was überhaupt säkular ist, was noch naturalistisch ist und was nicht.
Tatsächlich gibt es nicht einmal den ersnsthaften Versuch einer solchen Formulierung und auf den werden wir auch die nächsten 1000 Jahre noch vergeblich warten, weil Du dann wieder bei genau soetwas wie den Evangelien herauskommen würdest.
Das Gros der „aufgeklärten“ Menschen steht in einem zwischenmenschlichen Normenvakuum: Und genau so verhalten sich die Menschen dann auch!
Ahriman hat folgendes geschrieben: | … kommen in den Evangelien nicht vor. Dagegen steht dort das Recht, Sklaven zu halten. |
Hör auf zu lügen, Ahriman!
Fällt Dir nichts besseres ein? Wie soll denn ein so verstandenes Christentum auf politischer Ebene zu etwas anderem führen, als den Menschenrechten?
Kehr erst mal vor Deiner eigenen Tür uns setz Dich mit Deinem Nietzsche-Verherrlicher auseinander. Nietzsche ist nämlich nicht mit den Menschenrechten in Einklang zu bringen, mit dem Völkerrecht übrigens auch nicht - und Regeln über ein mitmenschliches Zusammenleben kann man bei Nietzsche auch nicht mehr erkennen: Der Antichrist eben! Aus den Menschenrechten ergibt sich übrigens auch nichts für das soziale Verhalten der Menschen: Man kann sich durchaus einen Staat denken, der die Menschenrechte akzeptiert, in dem dann aber nur Bestien leben. Allerdings darf man sich fragen, wie lange dann die Menschenrechte Bestand haben werden…
Zuletzt bearbeitet von Gnosis am 23.12.2010, 13:12, insgesamt einmal bearbeitet |
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1590957) Verfasst am: 23.12.2010, 12:55 Titel: |
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Gnosis hat folgendes geschrieben: | ..... Das Gros der „aufgeklärten“ Menschen steht in einem zwischenmenschlichen Normenvakuum: Und genau so verhalten sich die Menschen dann auch! |
Ja, deswegen haben sich auch die alten Vorzivilisationen nicht aus der Höhle getraut, und wenn dann doch, so nur um anderen Höhlenbewohnern die Köppe einzuschlagen.
Ein Glück, dass dann um 70 n. Chr., ein paar Sprücheklopfer kamen, um unser aller Existenz zu ermöglichen.
Komischerweise hat sich das mit dem Köppe einschlagen seither nicht unbedingt gelegt, es wurde im Gegenteil nur noch schlimmer. Woran das nur liegt?
Und heute? http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_andauernden_Kriege_und_Konflikte
Da helfen weder Verfassungen, noch Menschenrechtskonventionen, noch Völkerrecht (ooops, also gibt es solche Formulierungen ja doch).
Niemand kann für sich Anspruch erheben, dass seine verklausulierte Ethik vor allen Menschen Bestand hat. Dass schaffen auch deine Evangelien nicht - emotionale Bindung hin oder her.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1590960) Verfasst am: 23.12.2010, 13:03 Titel: |
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Gnosis hat folgendes geschrieben: | Oder laufen hier irgendwo Horden mordender Christen herum |
Ja.
Gnosis hat folgendes geschrieben: | die die Bibel falsch verstehen? |
Nein.
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1590961) Verfasst am: 23.12.2010, 13:07 Titel: |
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Gnosis hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Jede ordentliche Ethik ohnen Bibel ist besser. |
Oder laufen hier irgendwo Horden mordender Christen herum, die die Bibel falsch verstehen? |
Nein, denn die Katholiken haben die Bibel mit ihrem katholischen Satanismus entschärft.
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Dr. Evil auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.09.2010 Beiträge: 1504
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(#1590967) Verfasst am: 23.12.2010, 13:24 Titel: |
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Gnosis hat folgendes geschrieben: | Das Gros der „aufgeklärten“ Menschen steht in einem zwischenmenschlichen Normenvakuum: Und genau so verhalten sich die Menschen dann auch! |
Natürlich. Weil sie mit gleich mehreren unüberbrückbaren Widersprüchen in ihrem Weltbild leben müssen. Weil trotz besseren Wissens an ihrem Glauben festhalten möchten und das nur schaffen, wenn sie nicht allzu viel darüber nachdenken. Es gibt einen aktiven Mechanismus der "Lückenerhaltung" als ob die Dichtungen, die das Vakuum erhalten, regelmäßig gewartet würden. Realitätsverweigerung aus Gewohnheit, Traditionsbewustsein, Faulheit und Angst.
Wie soll in so einem Klima eine gesunde Ethik gedeihen?
Um nur einige der unüberbrückbaren Widersprüche zu nennen:
- Kreation vs. Evolution
- gütiger Gott vs. Elend in der Welt
- Willensfreieheit vs. Triebhaftigkeit
- Freiheit vs. Sünde
- liebender Gott vs. Notwendigkeit der Sündenvergebung
- Jesu Opfertod vs. Fortbestehen des Himmel-Hölle Dualismus
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MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
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(#1591034) Verfasst am: 23.12.2010, 16:26 Titel: |
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Zumindest verbietet die großartige Ethik der Evangelien nicht, Texte für die eigene Propaganda zu verfälschen. Auf deinem Blog schreibst du in einem Beitrag, in dem du darzustellen versuchst, dass Humanisten im Gegensatz du dir gar keine echte Ethik haben können als Zitat von hpd:
Zitat: | Frage hpd: Worin unterscheiden sich humanistische Jugendverbände von anderen Jugendverbänden? Oder zugespitzt formuliert: Was ist „das Humanistische“ an ihnen?
Horst Groschopp: „Ehrlich gesagt, das wissen wir nicht genau, …“ |
Du willst suggerieren, dass Groschopp hier eingesteht, dass er gar nicht wirklich wisse, was Humanismus sei und wie sich dieser in den Jugendverbänden von anderen unterscheidet. Das von dir gekürzte Zitat geht aber weiter und offenbart eine völlig andere Bedeutung:
Zitat: | hrlich gesagt, das wissen wir nicht genau, weil wir nicht das soziologische Potenzial haben, das gründlicher zu untersuchen |
http://hpd.de/node/10914
Die Vorgehensweise illustriert andererseits natürlich sehr schön, wie du zu deinem Bibelverständnis kommst.
_________________ Daß starke Blähungen auftreten, rührt davon her, dass der Astralleib noch nicht vollständig in die Darmorganisation eingegliedert ist. (Rudolf Steiner)
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1591044) Verfasst am: 23.12.2010, 16:47 Titel: |
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Wie unredlich.
_________________ Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
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Gnosis dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2010 Beiträge: 53
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(#1591051) Verfasst am: 23.12.2010, 17:19 Titel: |
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Auf dem Blog wird gar nichts suggeriert, vor allem nichts falsches - unredlich schon mal gar nicht.
Das Zitat ist aus dem dort zitierten Zusammenhang vollständig verständlich:
Der Mann sagt, dass er nicht genau sagen könne, was an den humanistische Jugendverbänden überhaupt humanistisch sei. Das ist doch eine Aussage, die gut auch mal für sich stehen kann. War er nicht Vorsitzender oder Präsident des Humanistischen Verbandes Deutschlands? Ich bin mir nicht sicher, im Impressum ist kein Präsident angegeben: http://www.humanismus.de/impressum; daher auch die Wortwahl HVD-Mann.
Das was Du hier treibst, ist Propaganda, MountainKing.
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