rabenkrähe Gast
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(#161112) Verfasst am: 04.08.2004, 03:28 Titel: Kriegserinnerungen |
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Tja, in diesen Tagen jähren sich mal wieder die Jahrestage des ersten Irakkrieges und des ERsten Weltkrieges.
Der Sommer, der Sommer, der scheint die Aggressionen zu befleißigen und das Gefühl auszulösen "bevor der Winter kommt, erobern wird mal noch schnell so dies und das..."
Aber das nur nebenbei.
Mir geht es hier vor allem um Kriege überhaupt (was löst sie aus, wie sind sie zu verhindern?) und speziell um den Ersten Weltkrieg, der mittlerweile von Historikern (und nicht nur von denen) völlig anders beurteilt wird.
In vielen europäischen Ländern ist die Erinnerung an den ERsten Weltkrieg erstaunlicherweise weit mehr belastet, als die an den Zweiten Weltkrieg, der seine besondere Bedeutung vornehmlich für Rußland und Deutschland spielte.
Historiker halten mittlerweile auch den Ersten Weltkrieg für den "gewichtigereren" und den Zweiten für die unmittelbare Folge des Ersten, bei dem die Positionen nicht grundlegend genug "ausgefochten" worden seien, und der zu einem Friedensschluß führte, der kein echter war, sondern ein Diktat, das nach Veränderung regelrecht schrie.
Auch Hitler wäre ohne das Friedensdiktat nicht möglich gewesen, meinen diese Historiker.
Insgesamt werden die Kriege im Zusammenhang mit politischen Neuordnungen gesehen, insbesondere damit, daß die USA als Weltmacht an die Tür klopften. Die ganze Machtstruktur geriet in Bewegung.
Auch gesellschaftliche und ideologische, selbst religiöse Umorientierungen spielten demnach tragende Rollen.
Ich füge dem noch die Industriealisierung und die Bevölkerungsexplosion mit der Verstädterung hinzu.
Wie sehen andere das?
bin rabenkrähe
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