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Ist ein Gebet eigentlich Gotteslästerung?
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1620482) Verfasst am: 18.03.2011, 13:54    Titel: Re: Ist ein Gebet eigentlich Gotteslästerung? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Dann erklär mir mal bitte, was es bedeutet, für etwas oder jemanden zu beten.

Zunächst mal: Dass der Gesprächspartner im Falle des Gebets imaginär ist, interessiert hier überhaupt nicht. Es geht ja gerade um die Frage, welche Arten von Gedanken und Absichten hinter Gebeten stehen und ob das aus christlicher Perspektive nicht eigentlich gotteslästerlich sein müsste (für einen Atheisten stellt sich diese Frage sowieso gar nicht erst). Beten, wie alle Verwendung von Sprache, dient unter anderem der Erzeugung eines sozialen Bandes. Und wie gesagt: Dass der Gesprächspartner "in Wirklichkeit" imaginär ist, ist dabei an dieser Stelle völlig irrelevant. Es geht ja um die Frage, was mit dem Gebet bezweckt wird. Des Weiteren drückt man in einem Gebet Emotionen und Empfindungen aus. Dass beim Gesprächspartner bereits ein Wissen um diese Empfindungen vorausgesetzt wird, ist dabei ebenfalls sekundär, weil es nicht um die Vermittlung von Wissen um die eigenen Empfindungen geht, sondern um den Akt ihres Ausdrucks selbst, als solchen. Ein freier Ausdruck der eigenen Empfindungen kann nämlich befreiend sein, und dazu kann es sogar hilfreich sein, dem anderen zu unterstellen, dass er inhaltlich über das, was man sagen will, bereits bescheid weiss. Und auch dafür ist es effektiv irrelevant, ob der Gesprächspartner real oder imaginär ist, solange das Übertragungsverhältnis aufrecht erhalten kann.


Welche "Emotionen" und "Empfindungen" drückt einer denn aus, der beispielsweise 20 Rosenkränze runterleiert?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44683

Beitrag(#1620498) Verfasst am: 18.03.2011, 14:59    Titel: Re: Ist ein Gebet eigentlich Gotteslästerung? Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Welche "Emotionen" und "Empfindungen" drückt einer denn aus, der beispielsweise 20 Rosenkränze runterleiert?

Kommt darauf an, warum er ihn betet. Aber zum Beispiel um seinen Glauben zu bekennen. (Nein, auch das erfordert nicht zwingend einen realen Gesprächspartner.)
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Arno Gebauer
registrierter User



Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 698

Beitrag(#1620824) Verfasst am: 19.03.2011, 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, Tarvoc,

Zitat:
Kommt darauf an, warum er ihn betet. Aber zum Beispiel um seinen Glauben zu bekennen.


wenn jemand nur betet, um öffentlich seinen Glauben zu bekennen, ist er ein schlimmmer Heuchler!
Er kann sich ja auch einen Knopf oder ein Kreuz an die Backe nähen lassen, damit jeder erkennt, welcher Religion er angehört.

Religionsangehörige beten in der Regel, um ihren vollkommenen Gott/ Götter Vorwürfe
zu machen oder einen Schein-Handel anzubieten.


Viele Grüße
Arno
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Trennung von Staat und Kirche !
Die geistigen Brandstifter des Holocausts waren die Kirchen! Sie haben viele Jahrhunderte lang gegen die Juden gehetzt!
Nie mehr Zeit und Geld für reiche Kirchen!!!!
Keine Kinder mehr in Kirchenhände!
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44683

Beitrag(#1620856) Verfasst am: 19.03.2011, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

Und noch jemand, der nicht versteht, was ein Bekenntnis ist und welche verschiedenen Gründe es dafür gibt. Da hilft auch keine trotzig-protzige Fettschrift.
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1620913) Verfasst am: 20.03.2011, 10:59    Titel: Antworten mit Zitat

Im Grunde ist Beten nichts anderes als Massenhypnose. Sie wurde so weit getrieben, dass die Beter nicht einmal merken, wie nutz- und erfolglos die Beterei eigentlich ist.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#1620927) Verfasst am: 20.03.2011, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Bittgebete sind auf jeden Fall unweigerlich eine Kritik an der Gottheit. Man zeigt damit, daß man mit Gottes Ratschluß nicht einverstanden ist und ersucht um eine Änderung, wobei man meist auch gleich noch verkündet, dessen völlig unwürdig und unwichtig zu sein. Ein Bittgebet darum, daß Gott irgendetwas geben oder tun oder geschehen lassen solle, ist ebenfalls üble Kritik: Damit gibt man zu erkennen, daß man ihn für faul und unwillig hält, oder für geizig und mißgünstig. Schon die Bitte im Vaterunser um das "täglich Brot" impliziert, daß der Gottvater ein Rabenvater ist. Seinen Kindern das tägliche Brot zu geben ist eine Selbstverständlichkeit für einen Vater, daß sie ihn erst darum bitten müssen ist sehr bedenklich! Hierzulande werden Väter, die ihre Kinder hungern lassen bestraft, und man nimmt ihnen die Kinder weg.
Kritik wird nun aber von hohen Herrschern meist als Beleidigung oder gar Lästerung angesehen. Könige oder gar Kaiser zu kritisieren war damals, als es noch welche gab, meist strafbar, wenn nicht sogar tödlich für den Kritiker. Und der Christengott ist ein "Himmelskönig". Zumindest wird er in frommen Schriften so bezeichnet.
Folglich sind eigentlich nur Lob- und Dankgebete erlaubt. Nur: Gefällt dem Gott solche Arschkriecherei? Findet er das wirklich prima, daß die Leute sich vor ihm in den Dreck werfen? Nur Arschlöcher lieben Arschkriecher. Ist Gott ein Arschloch?
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2059

Beitrag(#1621004) Verfasst am: 20.03.2011, 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

Eleonor hat folgendes geschrieben:
Füleischt gehören die Gebete aber auch zu Gottes Plan? Er hat also von Anfang an gewusst, dass Rolf beten würde, einen Sohn zu bekommen und hat dies in seinen Plan integriert. Aber dass Betty von ihrer Leukämie geheilt werden möchte, wusste er zwar auch im Voraus, hatte dafür aber keinen Platz in seinem Masterplan.


Das würde doch aber den freien Willen, den Gott uns geschenkt hat, konterkarieren.
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Denny Crane!
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44683

Beitrag(#1621018) Verfasst am: 20.03.2011, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Im Grunde ist Beten nichts anderes als Massenhypnose. Sie wurde so weit getrieben, dass die Beter nicht einmal merken, wie nutz- und erfolglos die Beterei eigentlich ist.

Hypnose ist alles andere als wirkungslos.
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Rohrspatz
grobsinnig und feinschlächtig



Anmeldungsdatum: 25.12.2007
Beiträge: 3877
Wohnort: NRW

Beitrag(#1621042) Verfasst am: 20.03.2011, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Eleonor hat folgendes geschrieben:
Füleischt gehören die Gebete aber auch zu Gottes Plan? Er hat also von Anfang an gewusst, dass Rolf beten würde, einen Sohn zu bekommen und hat dies in seinen Plan integriert. Aber dass Betty von ihrer Leukämie geheilt werden möchte, wusste er zwar auch im Voraus, hatte dafür aber keinen Platz in seinem Masterplan.


Das würde doch aber den freien Willen, den Gott uns geschenkt hat, konterkarieren.


Das ist doch so ein Klassiker der Widersprüche, nicht wahr? Entweder ist Gott allwissend, dann kann der Mensch aber keinen freien Willen haben oder der Mensch hat einen freien willen und Gott ist nicht allwissend.

Als braver Christ wird man doch lieber den freien Willen anzweifeln als die Allwissenheit des Herrn, oder? (Aus Erfahrung würd ich meine Frage selbst mit einem "nein" beantworten und darauf verweisen, dass man einfach auch "irgendwie" an beides glauben kann...)
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Mai
Freigeist



Anmeldungsdatum: 06.09.2005
Beiträge: 876
Wohnort: zu Hause

Beitrag(#1621071) Verfasst am: 20.03.2011, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich, was einen Atheisten dazu bewegen kann, dieser Frage auch bloss irgendeine Relevanz beizumessen und finde keine Antwort darauf. Kann mir jemand da weiterhelfen?

Ich selbst bete nicht und glaube auch nicht an die Existenz irgendeines Gottes, weshalb es mir, kurz gesagt, schnurzpiepegal ist ob ein rituelles Spruechlein eine Phantasiegestalt laestern koennte oder nicht. Das ist ein typisches PAL (Problem anderer Leute) und geht mich eigentlich nichts an.

Solange es einem Atheisten gut geht, sieht er keinen Anlaß zu einem Gebet.
Aber ist ein Atheist immer gesund?

Mir liegt die Geschichte eines amerikanischen Atheisten und Professors vor, der eine Reise nach Paris unternahm. Dort wurde er plötzlich krank und hatte riesige Schmerzen. Da kam er auf den Gedanken zu beten und hatte ein Erleuchtungserlebnis.
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Angedenken an das Eine, bleibt das Beste, was ich meine. Goethe
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tribald
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Anmeldungsdatum: 18.06.2008
Beiträge: 114

Beitrag(#1621106) Verfasst am: 20.03.2011, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Mai hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich, was einen Atheisten dazu bewegen kann, dieser Frage auch bloss irgendeine Relevanz beizumessen und finde keine Antwort darauf. Kann mir jemand da weiterhelfen?

Ich selbst bete nicht und glaube auch nicht an die Existenz irgendeines Gottes, weshalb es mir, kurz gesagt, schnurzpiepegal ist ob ein rituelles Spruechlein eine Phantasiegestalt laestern koennte oder nicht. Das ist ein typisches PAL (Problem anderer Leute) und geht mich eigentlich nichts an.

Solange es einem Atheisten gut geht, sieht er keinen Anlaß zu einem Gebet.
Aber ist ein Atheist immer gesund?

Mir liegt die Geschichte eines amerikanischen Atheisten und Professors vor, der eine Reise nach Paris unternahm. Dort wurde er plötzlich krank und hatte riesige Schmerzen. Da kam er auf den Gedanken zu beten und hatte ein Erleuchtungserlebnis.


Pillepalle Du redest von dir??

das ganz amüsant findend............tribald
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1621109) Verfasst am: 20.03.2011, 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Im Grunde ist Beten nichts anderes als Massenhypnose. Sie wurde so weit getrieben, dass die Beter nicht einmal merken, wie nutz- und erfolglos die Beterei eigentlich ist.

Hypnose ist alles andere als wirkungslos.

Möglich. Aber es stellt sich die Frage, ob die "Wirkung" positiv oder negativ ist.
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1621111) Verfasst am: 20.03.2011, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

Eleonor hat folgendes geschrieben:
Das ist doch so ein Klassiker der Widersprüche, nicht wahr? Entweder ist Gott allwissend, dann kann der Mensch aber keinen freien Willen haben oder der Mensch hat einen freien willen und Gott ist nicht allwissend.

Als braver Christ wird man doch lieber den freien Willen anzweifeln als die Allwissenheit des Herrn, oder? (Aus Erfahrung würd ich meine Frage selbst mit einem "nein" beantworten und darauf verweisen, dass man einfach auch "irgendwie" an beides glauben kann...)

Wieso sollte jemand etwas für einen machen der einen Wunsch oder eine Klage nicht irgendwie ausdrückt? Bittet jemand der vollgefressen ist um Essen? Oder sollte man einen Sklaven befreien der sich selbst als frei ansieht?

Jahwe: "Ich habe gesehen das Elend meines Volkes in Ägypten und habe ihr Geschrei gehört über die, so sie drängen; ich habe ihr Leid erkannt und bin herniedergefahren, daß ich sie errette von der Ägypter Hand und sie ausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt [...]
Weil nun das Geschrei der Kinder Israel vor mich gekommen ist, und ich auch dazu ihre Angst gesehen habe, wie die Ägypter sie ängsten,..."


Wenn die nicht über ihr Elend geklagt hätten dann gäbe es auch keinen Grund zu helfen, wieso sollte jemand eine Alternative annehmen wenn er diese nicht sucht?
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Arno Gebauer
registrierter User



Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 698

Beitrag(#1621112) Verfasst am: 20.03.2011, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, Schlumpf,

Gebete erfolgen durch im Kleinkindalter eingeübte Rituale
und nicht durch Hypnose.
Diese Bet-Rituale bilden das Gerüst jeder Religionsgemeinschaft.
Darüber entstehen Bindungen, Bande, Bunde und Identitätsgefühle,
die auch die Handlungsweise und das Denken des Individuums stark
einschränken.
Das über das Beten erzeugte "Wir-Gefühl" wird kanalisiert und so mißbraucht !

Viele Grüße
Arno
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Rohrspatz
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Anmeldungsdatum: 25.12.2007
Beiträge: 3877
Wohnort: NRW

Beitrag(#1621195) Verfasst am: 21.03.2011, 09:15    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Eleonor hat folgendes geschrieben:
Das ist doch so ein Klassiker der Widersprüche, nicht wahr? Entweder ist Gott allwissend, dann kann der Mensch aber keinen freien Willen haben oder der Mensch hat einen freien willen und Gott ist nicht allwissend.

Als braver Christ wird man doch lieber den freien Willen anzweifeln als die Allwissenheit des Herrn, oder? (Aus Erfahrung würd ich meine Frage selbst mit einem "nein" beantworten und darauf verweisen, dass man einfach auch "irgendwie" an beides glauben kann...)

Wieso sollte jemand etwas für einen machen der einen Wunsch oder eine Klage nicht irgendwie ausdrückt? Bittet jemand der vollgefressen ist um Essen? Oder sollte man einen Sklaven befreien der sich selbst als frei ansieht?

Jahwe: "Ich habe gesehen das Elend meines Volkes in Ägypten und habe ihr Geschrei gehört über die, so sie drängen; ich habe ihr Leid erkannt und bin herniedergefahren, daß ich sie errette von der Ägypter Hand und sie ausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt [...]
Weil nun das Geschrei der Kinder Israel vor mich gekommen ist, und ich auch dazu ihre Angst gesehen habe, wie die Ägypter sie ängsten,..."


Wenn die nicht über ihr Elend geklagt hätten dann gäbe es auch keinen Grund zu helfen, wieso sollte jemand eine Alternative annehmen wenn er diese nicht sucht?


Ich sehe den Zusammenhang zu meinem Beitrag nicht.
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2059

Beitrag(#1621200) Verfasst am: 21.03.2011, 09:43    Titel: Antworten mit Zitat

Eleonor hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Eleonor hat folgendes geschrieben:
Das ist doch so ein Klassiker der Widersprüche, nicht wahr? Entweder ist Gott allwissend, dann kann der Mensch aber keinen freien Willen haben oder der Mensch hat einen freien willen und Gott ist nicht allwissend.

Als braver Christ wird man doch lieber den freien Willen anzweifeln als die Allwissenheit des Herrn, oder? (Aus Erfahrung würd ich meine Frage selbst mit einem "nein" beantworten und darauf verweisen, dass man einfach auch "irgendwie" an beides glauben kann...)

Wieso sollte jemand etwas für einen machen der einen Wunsch oder eine Klage nicht irgendwie ausdrückt? Bittet jemand der vollgefressen ist um Essen? Oder sollte man einen Sklaven befreien der sich selbst als frei ansieht?

Jahwe: "Ich habe gesehen das Elend meines Volkes in Ägypten und habe ihr Geschrei gehört über die, so sie drängen; ich habe ihr Leid erkannt und bin herniedergefahren, daß ich sie errette von der Ägypter Hand und sie ausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt [...]
Weil nun das Geschrei der Kinder Israel vor mich gekommen ist, und ich auch dazu ihre Angst gesehen habe, wie die Ägypter sie ängsten,..."


Wenn die nicht über ihr Elend geklagt hätten dann gäbe es auch keinen Grund zu helfen, wieso sollte jemand eine Alternative annehmen wenn er diese nicht sucht?


Ich sehe den Zusammenhang zu meinem Beitrag nicht.


Nun ja, ich nehme mal an, er zweifelt die Allgüte Gottes an. Denn Gott kann ja nicht handeln, wenn der Mensch sein Unheil nicht selbst erkennt und um Hilfe fleht. Trotz seiner Allwissenheit sind Gott also die Hände gebunden, solange kein Gebet seine Hilfe erfleht. Was natürlich die Allgüte und die Allmacht Gottes in ein schiefes Licht rückt. Denn wer ist den Schuld an der Misere der nicht Klagenden? Das ist ja wohl Gott höchstpersönlich (in seinem Plan steht ja wohl drin, dass das Volk Israel versklavt sein soll).
Die klagen aber nicht über ihr Leid, weil sie Gott gefallen wollen (schön blöd, wüssten sie wie viel Macht sie doch haben, weil sie durch Gebete steuern können was Gott so treibt).
Aber dann beten sie, und Gott hilft, oder auch nicht, das liegt ja in seinem Ermessen.
1. Gott lässt dich Leid erfahren
2. Gott gibt dir einen freien Willen, um zu entscheiden, ob du Gott um Hilfe bittest
3. Gott hilft dir nur dann, wenn du ihn bittest
4. Wenn du dann bittest, hilft Gott nur dann, wenn es ihm in den Kram passt

Hm, was lernen wir daraus? Gott ist nicht gütig, sonst würde er 1. nicht machen, und 3. ohne Gebet, und 4. immer.
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Anmeldungsdatum: 25.12.2007
Beiträge: 3877
Wohnort: NRW

Beitrag(#1621220) Verfasst am: 21.03.2011, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Eleonor hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Eleonor hat folgendes geschrieben:
Das ist doch so ein Klassiker der Widersprüche, nicht wahr? Entweder ist Gott allwissend, dann kann der Mensch aber keinen freien Willen haben oder der Mensch hat einen freien willen und Gott ist nicht allwissend.

Als braver Christ wird man doch lieber den freien Willen anzweifeln als die Allwissenheit des Herrn, oder? (Aus Erfahrung würd ich meine Frage selbst mit einem "nein" beantworten und darauf verweisen, dass man einfach auch "irgendwie" an beides glauben kann...)

Wieso sollte jemand etwas für einen machen der einen Wunsch oder eine Klage nicht irgendwie ausdrückt? Bittet jemand der vollgefressen ist um Essen? Oder sollte man einen Sklaven befreien der sich selbst als frei ansieht?

Jahwe: "Ich habe gesehen das Elend meines Volkes in Ägypten und habe ihr Geschrei gehört über die, so sie drängen; ich habe ihr Leid erkannt und bin herniedergefahren, daß ich sie errette von der Ägypter Hand und sie ausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt [...]
Weil nun das Geschrei der Kinder Israel vor mich gekommen ist, und ich auch dazu ihre Angst gesehen habe, wie die Ägypter sie ängsten,..."


Wenn die nicht über ihr Elend geklagt hätten dann gäbe es auch keinen Grund zu helfen, wieso sollte jemand eine Alternative annehmen wenn er diese nicht sucht?


Ich sehe den Zusammenhang zu meinem Beitrag nicht.


Nun ja, ich nehme mal an, er zweifelt die Allgüte Gottes an. Denn Gott kann ja nicht handeln, wenn der Mensch sein Unheil nicht selbst erkennt und um Hilfe fleht. Trotz seiner Allwissenheit sind Gott also die Hände gebunden, solange kein Gebet seine Hilfe erfleht. Was natürlich die Allgüte und die Allmacht Gottes in ein schiefes Licht rückt. Denn wer ist den Schuld an der Misere der nicht Klagenden? Das ist ja wohl Gott höchstpersönlich (in seinem Plan steht ja wohl drin, dass das Volk Israel versklavt sein soll).
Die klagen aber nicht über ihr Leid, weil sie Gott gefallen wollen (schön blöd, wüssten sie wie viel Macht sie doch haben, weil sie durch Gebete steuern können was Gott so treibt).
Aber dann beten sie, und Gott hilft, oder auch nicht, das liegt ja in seinem Ermessen.
1. Gott lässt dich Leid erfahren
2. Gott gibt dir einen freien Willen, um zu entscheiden, ob du Gott um Hilfe bittest
3. Gott hilft dir nur dann, wenn du ihn bittest
4. Wenn du dann bittest, hilft Gott nur dann, wenn es ihm in den Kram passt

Hm, was lernen wir daraus? Gott ist nicht gütig, sonst würde er 1. nicht machen, und 3. ohne Gebet, und 4. immer.


Lachen
Aber es ist genau die Allgüte, die ich ja eben nicht angesprochen habe. Meinst du, sehr gut wollte diesen Mangel noch ergänzen? Nett von ihm. Das ist ein sehr produktiver Ansatz Smilie
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1621228) Verfasst am: 21.03.2011, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Hallo, Schlumpf,

Gebete erfolgen durch im Kleinkindalter eingeübte Rituale
und nicht durch Hypnose.
Diese Bet-Rituale bilden das Gerüst jeder Religionsgemeinschaft.
Darüber entstehen Bindungen, Bande, Bunde und Identitätsgefühle,
die auch die Handlungsweise und das Denken des Individuums stark
einschränken.
Das über das Beten erzeugte "Wir-Gefühl" wird kanalisiert und so mißbraucht !

Viele Grüße
Arno

Das gemeinsame Herunterbeten immer gleicher Texte hat aber m. E. die Wirkung einer Hypnose. Und damit sich die Gläubigen dieser Wirkung und der der Predigten nicht so leicht entziehen können, wurde das Fernbleiben von sonntäglichen Gottesdiensten als Sünde deklariert.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1621232) Verfasst am: 21.03.2011, 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Eleonor hat folgendes geschrieben:
Das ist doch so ein Klassiker der Widersprüche, nicht wahr? Entweder ist Gott allwissend, dann kann der Mensch aber keinen freien Willen haben oder der Mensch hat einen freien willen und Gott ist nicht allwissend.

Das ist nicht ganz so. Gott, wenn es ihn denn gäbe, weiß zwar alles, aber logischerweise weiß er die Zukunft auch nicht. Da er aber alles weiß, kann er für die Zukunft Prognosen erstellen, die vor allem auf kürzere Frist hin sehr treffsicher sein dürften. Unscharf betrachtet sieht das dann so aus, als wüßte er auch um die Zukunft. Tatsächlich aber wäre auch er nicht vor Überraschungen sicher.
Nämlich: Wüßte er die Zukunft wirklich im Voraus, hätte er sie schon geplant und bestimmt, er würde sich nicht nur schrecklich langweilen, er hätte selbst auch keine Willensfreiheit mehr. Er wüßte heute schon, was er übermorgen tun wird, und auf diesbezügliche Bittgebete - etwa um Beistand bei einem Vorhaben - könnte er nur die Schultern heben und sagen: Nix mehr zu machen, ist schon alles geplant.
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Rohrspatz
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Anmeldungsdatum: 25.12.2007
Beiträge: 3877
Wohnort: NRW

Beitrag(#1621235) Verfasst am: 21.03.2011, 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Eleonor hat folgendes geschrieben:
Das ist doch so ein Klassiker der Widersprüche, nicht wahr? Entweder ist Gott allwissend, dann kann der Mensch aber keinen freien Willen haben oder der Mensch hat einen freien willen und Gott ist nicht allwissend.

Das ist nicht ganz so. Gott, wenn es ihn denn gäbe, weiß zwar alles, aber logischerweise weiß er die Zukunft auch nicht. Da er aber alles weiß, kann er für die Zukunft Prognosen erstellen, die vor allem auf kürzere Frist hin sehr treffsicher sein dürften. Unscharf betrachtet sieht das dann so aus, als wüßte er auch um die Zukunft. Tatsächlich aber wäre auch er nicht vor Überraschungen sicher.
Nämlich: Wüßte er die Zukunft wirklich im Voraus, hätte er sie schon geplant und bestimmt, er würde sich nicht nur schrecklich langweilen, er hätte selbst auch keine Willensfreiheit mehr. Er wüßte heute schon, was er übermorgen tun wird, und auf diesbezügliche Bittgebete - etwa um Beistand bei einem Vorhaben - könnte er nur die Schultern heben und sagen: Nix mehr zu machen, ist schon alles geplant.


Dann dürfte aber "Allwissen" nicht Wissen über die Zukunft beinhalten. Die Frage würde ich gerne einem von sich überzeugten Theologen stellen! zwinkern
Aber selbst wenn Gott nur über die Gegenwart alles weiß müsste er, wenn er zusätzlich allklug ist, daraus sogar alles mit 100%iger Treffsicherheit voraus sagen.
Oder aber er ist schlicht und ergreifend nach keinem denkbaren Maßstab allwissend.

Und ob man Freiheit (auch Willensfreiheit) überhaupt sinnvoll für ein unsterbliches, allmächtiges Wesen definieren kann, ist auch eine ganz schöne Nuss. Als erstes ergibt sich die Frage, woher dann überhaupt seine Bedürfnisse kommen sollen..... Sehr glücklich

P.s.: Die Phrase "wenn es ihn denn gäbe" lasse ich persönlich der Einfachheit halber weg. Mache ich auch bei Gesprächen über Drachen so zwinkern
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ateyim
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Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#1621242) Verfasst am: 21.03.2011, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Bezüglich der "Allwissenheit" Allahs im Islam habe ich in einer Sendung, die im türkischen Fernsehen eher jüngere Zuschauer anspricht folgenden Erklaerungsversuch gesehen:

Daran, dass Allah nicht wirklich ALLES vorab schon weiss zu zweifeln, ist für einen Muslim undenkbar. Sein Wissen bezüglich der Zukunft ist keine Prognose... es ist wirklich Wissen. Er weiss also im Grunde vorab, wer in die Hölle kommt, wer ins Paradies, wer an ihn glauben wird und wer nicht und und und.

Allah habe dem Menschen auch den freien Willen gegeben... aber in seiner Allwissenheit weiss Allah angeblich auch hier, wie der Mensch dies einsetzen wird. skeptisch

Damit nun... das fand ich irgendwie lustig... nach dem Tod sich die Menschen nicht darüber beschweren, warum sie ohne geprüft worden zu sein in der Hölle gelandet sind und ... jetzt wirds besser... damit im Paradies keine Beschwerden laut werden, warum man nicht noch mehr von der Gunst Allahs erhaelt, habe jeder Mensch das Recht, sein Leben zu leben.

Nur dann kann auch jeder Mensch einsehen, warum und wieso ihm im Jenseits eben diese bestimmte Belohnung und Bestrafung erwartet.

Dann wurde in der Sendung wieder wegen gerade dieser Vorgehensweise Allahs, weil er das Leben als Test für das Jenseits nicht einfach überspringt, sein Sinn für Gerechtigkeit gelobt... bis es nicht mehr auszuhalten war.


D.h. das Leben haben wir nur... damit es im Paradies und in der Hölle keine Streiks gibt. Lachen
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immanuela
total südlich



Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1621245) Verfasst am: 21.03.2011, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Beten ist nichts anderes als eine gelernte Problemlösungs-Strategie.

Als Kleinkind hat man, wenn man sich hilfslos und ohnmächtig einem Problem ausgeliefert gefühlt hat, gebettelt und um Hilfe gefleht und die "allmächtigen" Eltern sind in aller Regel erschienen und haben das Problem gelöst. und einen getröstet, einem gesagt, dass alles wieder gut ist oder wird. Das und die damit verbundenen positiven Erfolgs-/und Bedürfnisbefriedigungsgefühle haben wir uns gemerkt.

Später im Kinderalter haben wir gelernt, dass unsere Eltern gar nicht allmächtig sind, da wurden die Christenkinder dann auf den lieben Gott und das Christkind verwiesen, die das sein sollten. Und genauso wie die mit einem autoritären Erziehungsstil agierenden Eltern, so wurde ihnen beigebracht, würde der "liebe" Gott manchmal tun, was man gerne hätte, und es manchmal bleiben lassen. Und zwar ohne Erklärung - warum, das dürfe man nicht fragen oder infragestellen, genauso, wie man zu akzeptieren hätte , dass die Eltern in jedem Fall besser wissen als man selbst, was gut für einen ist. Und stellten sie fest, dass ihre Eltern gar nicht alles wissen können, dann wurden sie auf Gott verwiesen, der stellvertretend als oberste Instanz allwissend sein soll und dem sie sich unterzuordnen hätte. Ausserdem hätte Gott verordnet, man solle gefälligst seine Eltern bedingungslos "ehren", egal, was sie für einen Unsinn machen. Der Sinn dieser Stories für die Eltern liegt darin, die Kinder zu bedingungslosem Gehorsam abzurichten, was den Eltern den Umgang mit ihnen wesentlich erleichtert.


Wenn ein erwachsener Mensch betet, ist das nichts anderes als ein psychologischer Abwehrmechanismus, eine Form der Regression http://www.lebenshilfe-abc.de/regression.html , die im Ergebnis unproduktiv ist. Man hofft darauf, dass, wie früher, Bet(t)e(l)n vielleicht (!) in irgendeiner Form hilft, das Problem, das man hat und mit dem man sich momentan überfordert fühlt, zu lösen.
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Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...


Zuletzt bearbeitet von immanuela am 21.03.2011, 13:59, insgesamt einmal bearbeitet
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Rohrspatz
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Beitrag(#1621248) Verfasst am: 21.03.2011, 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:
Bezüglich der "Allwissenheit" Allahs im Islam habe ich in einer Sendung, die im türkischen Fernsehen eher jüngere Zuschauer anspricht folgenden Erklaerungsversuch gesehen:

Daran, dass Allah nicht wirklich ALLES vorab schon weiss zu zweifeln, ist für einen Muslim undenkbar. Sein Wissen bezüglich der Zukunft ist keine Prognose... es ist wirklich Wissen. Er weiss also im Grunde vorab, wer in die Hölle kommt, wer ins Paradies, wer an ihn glauben wird und wer nicht und und und.

Allah habe dem Menschen auch den freien Willen gegeben... aber in seiner Allwissenheit weiss Allah angeblich auch hier, wie der Mensch dies einsetzen wird. skeptisch

Damit nun... das fand ich irgendwie lustig... nach dem Tod sich die Menschen nicht darüber beschweren, warum sie ohne geprüft worden zu sein in der Hölle gelandet sind und ... jetzt wirds besser... damit im Paradies keine Beschwerden laut werden, warum man nicht noch mehr von der Gunst Allahs erhaelt, habe jeder Mensch das Recht, sein Leben zu leben.

Nur dann kann auch jeder Mensch einsehen, warum und wieso ihm im Jenseits eben diese bestimmte Belohnung und Bestrafung erwartet.

Dann wurde in der Sendung wieder wegen gerade dieser Vorgehensweise Allahs, weil er das Leben als Test für das Jenseits nicht einfach überspringt, sein Sinn für Gerechtigkeit gelobt... bis es nicht mehr auszuhalten war.


D.h. das Leben haben wir nur... damit es im Paradies und in der Hölle keine Streiks gibt. Lachen


D-das ist...äh... faszinierend... oder so...

Ich würde aber dennoch streiken: Warum hat mich Allah denn dann in einer wenig religiösen, christlich geprägten Familie groß werden lassen? Er wusste doch, dass ich so niemals zu dem einzig wahren Glauben finden würde! Pah! Mit den Augen rollen
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Mai
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Beitrag(#1621288) Verfasst am: 21.03.2011, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

tribald hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich, was einen Atheisten dazu bewegen kann, dieser Frage auch bloss irgendeine Relevanz beizumessen und finde keine Antwort darauf. Kann mir jemand da weiterhelfen?

Ich selbst bete nicht und glaube auch nicht an die Existenz irgendeines Gottes, weshalb es mir, kurz gesagt, schnurzpiepegal ist ob ein rituelles Spruechlein eine Phantasiegestalt laestern koennte oder nicht. Das ist ein typisches PAL (Problem anderer Leute) und geht mich eigentlich nichts an.

Solange es einem Atheisten gut geht, sieht er keinen Anlaß zu einem Gebet.
Aber ist ein Atheist immer gesund?

Mir liegt die Geschichte eines amerikanischen Atheisten und Professors vor, der eine Reise nach Paris unternahm. Dort wurde er plötzlich krank und hatte riesige Schmerzen. Da kam er auf den Gedanken zu beten und hatte ein Erleuchtungserlebnis.


Pillepalle Du redest von dir??

das ganz amüsant findend............tribald

Ich bin kein Amerikaner.
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Argeleb
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Beitrag(#1621337) Verfasst am: 21.03.2011, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:
Bezüglich der "Allwissenheit" Allahs im Islam habe ich in einer Sendung, die im türkischen Fernsehen eher jüngere Zuschauer anspricht folgenden Erklaerungsversuch gesehen:

Daran, dass Allah nicht wirklich ALLES vorab schon weiss zu zweifeln, ist für einen Muslim undenkbar. Sein Wissen bezüglich der Zukunft ist keine Prognose... es ist wirklich Wissen. Er weiss also im Grunde vorab, wer in die Hölle kommt, wer ins Paradies, wer an ihn glauben wird und wer nicht und und und.

Allah habe dem Menschen auch den freien Willen gegeben... aber in seiner Allwissenheit weiss Allah angeblich auch hier, wie der Mensch dies einsetzen wird. skeptisch

Damit nun... das fand ich irgendwie lustig... nach dem Tod sich die Menschen nicht darüber beschweren, warum sie ohne geprüft worden zu sein in der Hölle gelandet sind und ... jetzt wirds besser... damit im Paradies keine Beschwerden laut werden, warum man nicht noch mehr von der Gunst Allahs erhaelt, habe jeder Mensch das Recht, sein Leben zu leben.

Nur dann kann auch jeder Mensch einsehen, warum und wieso ihm im Jenseits eben diese bestimmte Belohnung und Bestrafung erwartet.

Dann wurde in der Sendung wieder wegen gerade dieser Vorgehensweise Allahs, weil er das Leben als Test für das Jenseits nicht einfach überspringt, sein Sinn für Gerechtigkeit gelobt... bis es nicht mehr auszuhalten war.


D.h. das Leben haben wir nur... damit es im Paradies und in der Hölle keine Streiks gibt. Lachen


ok, ok, ok. Also Gott weiß also Bescheid wer in den Himmel kommt, das Leben dient also nicht der Auslese, sondern der Beruhigung der Menschen, wenn sie in den Himmel kommen. Quasi nach dem Motto, nicht Gott ist schuld, dass ich in der Hölle lande, sondern ich selbst.
Nehmen wir einfach mal an, das stimmt. Aber dann bleibt ja immer noch die Frage, was will Gott von uns im Himmel oder in der Hölle? Hätte er uns den freien Willen nicht gegeben, könnten wir doch gleich in der Hölle braten. Die Beschwerdeprobleme hätte Gott doch sicher eleganter lösen können, indem er besipielsweise uns so schafft, dass wir den ganzen Scheiß von vornherein gar nicht hinterfragen.

Wenn die Frage damit beantwortet wird, dass Gott unsere Liebe will, dann frage ich gleich nach: Reichen ihm die Aber-Milliarden Jubelperser, die sich mittlerweile im Himmel tummeln immer noch nicht aus?
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Denny Crane!
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Argeleb
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Beitrag(#1621341) Verfasst am: 21.03.2011, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Eleonor hat folgendes geschrieben:

Ich würde aber dennoch streiken: Warum hat mich Allah denn dann in einer wenig religiösen, christlich geprägten Familie groß werden lassen? Er wusste doch, dass ich so niemals zu dem einzig wahren Glauben finden würde! Pah! Mit den Augen rollen

NeinNein Du hattest jede Chance dich über den wahren Glauben zu informieren, so einfach lässt Allah dich nicht vom Haken
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Tarvoc
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Beitrag(#1621642) Verfasst am: 23.03.2011, 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

Mai hat folgendes geschrieben:
Solange es einem Atheisten gut geht, sieht er keinen Anlaß zu einem Gebet. Aber ist ein Atheist immer gesund?


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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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astarte
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Beiträge: 46545

Beitrag(#1621643) Verfasst am: 23.03.2011, 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

Eleonor hat folgendes geschrieben:

Ich würde aber dennoch streiken: Warum hat mich Allah denn dann in einer wenig religiösen, christlich geprägten Familie groß werden lassen? Er wusste doch, dass ich so niemals zu dem einzig wahren Glauben finden würde! Pah! Mit den Augen rollen

Wenn Gott gewollt hätte, dass ich an ihn glaube, hätte er mir als Kind nicht diesen schleimigen Pfarrer mit dem toter-Fisch-Händedruck geschickt!
Nee. Bestimmt nicht.
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zelig
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Beitrag(#1621684) Verfasst am: 23.03.2011, 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Es scheint eine Uneinigkeit darin zu bestehen, ob man sich als Atheist eigentlich an Gott abarbeitet oder an den Menschen, die an einen Gott glauben. Beides scheint mir nicht so richtig durchdacht zu sein. Ersteres aus trivialem Grund. Zweiteres braucht einen Ungläubigen doch gar nicht zu interessieren. Wenn ein Religiöser den Mut hat, gegen den Anschein der Realität Zwiesprache mit seinem Gott zu suchen, was stört es den Ungläubigen? Soll es den Gläubigen stören, daß der Ungläubige nicht zu beten in der Lage ist? Mir ist das schnurzpiepe, ehrlich gesagt. Lassen wir uns doch unsere Unterschiede, und werten nicht ab, nur weil es nicht verstanden wird.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 22285

Beitrag(#1621712) Verfasst am: 23.03.2011, 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Solange es einem Atheisten gut geht, sieht er keinen Anlaß zu einem Gebet. Aber ist ein Atheist immer gesund?


Lachen Das gefällt mir.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

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