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Waffenbesitz? |
Ja sicher, solang die Bullen welche haben, bzw die Armee, man muß sich doch wehren können! |
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Nein, das führt nur dazu dass sich die Leute einfacher umbringen können |
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Ist mir doch wurscht |
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0% |
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Ja, sollte ein Grundrecht sein wie in den USA |
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7% |
[ 3 ] |
Egal, Illegal kommt eh jeder zu ner Wumme |
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7% |
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Nein, Im Ernstfall ist man mehr in gefahr als ohne |
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Andere Meinung! |
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15% |
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Stimmen insgesamt : 40 |
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Autor |
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#161715) Verfasst am: 05.08.2004, 13:40 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | caballito hat folgendes geschrieben: | Das erklärt, wieso Jungs sich Spielzeugpistolen wünschen. Es erklärt nicht die Faszination der echten Waffe, mit der sie ja auch nicht schießen, sondern letztlich spielen wollen. |
Logik? |
Diese Jungs wollen -in der Regel- eigentlich niemanden bedrohen und verletzen, sie wollen wohl auch mal die Waffe haben, aber fürs normale Spiel treicht die Wasserpistole. Meine These wäre dann unlogisch, wenn die Jungs die waffe tatsächlich als solche einsetzen wollten. Das kommt zwar vor, ist aber ganz und gar nicht die Regel. |
Nochmal: Warum ist die Tatsache, dass Waffen häufig mit Macht, Männlichekit, Heldentum etc. assoziiert werden keine hinreichende Erklärung, warum sie auf Jungen eine Faszination ausüben? Faszination kann sich auch im Wunsch ausdrücken, etwas nur berühren, in der Hand halten oder damit spielen zu wollen. Nur weil eine Junge eine Waffe nicht benutzen will, bedeutet das nicht, dass sie ihn nicht fasziniert.
Zitat: | Zitat: | Zitat: | Zitat: | Weiterhin müsstest Du zeigen, dass es in Ländern wie den USA, in denen Waffen weniger tabuisiert sind auch weniger Menschen gibt, die einen Spleen für Waffen haben. |
Nein, genau das muss ich nicht. |
Aber natürlich musst Du zeigen, dass es eine Korrelation gibt. Bis jetzt hast Du sie ja nur behauptet. |
Diese Korrelation habe ich nicht behauptet - also muss ich sie auch nicht belegen. |
Doch. Du hast einen Zusammenhang zwischen Tabuisierung von Waffen und Interesse/Faszination an selbigen behauptet (klein svantetvit, Sannes Sohn).
Zitat: | Zitat: | Zitat: | Die Prämisse, dass Waffen in den USA weniger tabuisiert sind, ist nämlich schlicht falsch. Dass Erwachsene Waffen tragen, ist dort weniger tabuisiert |
Ja, aber nur diese Tabuisierung ist relevant im Hinblick auf den zu diskutierenden Nutzen, wenn man Erwachsenen gestattet, Waffen zu tragen. Es sei denn, Du möchtest dafür plädieren, dass Waffen auch für Kinder legalisiert und ihnen angeboten werden sollten, damit sie den Reiz des Verbotenen verlieren. |
Nein, ich plädiere nicht dafür, dass Kinder Waffen haben sollen - ich plädiere aber fur einen tabufreien Umgang damit. Kinder dürfen ja auch -zu Recht- nicht Autofahren, trotzdem versteckt man sie nicht von ihnen. Die selben Kinder, die mit großem Geschick Papas Waffe an sich bringen -es geht da ja nicht um Kleinkinder- könnten mit sehr viel Weniger Aufwand die Autoschlüssel stibitzen und ne Spritztour zumindest versuchen -das Auto hat eine Ähnliche Anziehungskraft, es symbolisiert unabhängigkeit und was weiß ich- ... aber sie tun es nicht. Also ist schon die Frage erlaubt, wieso sie an die hochgradig gesicherten Waffen rangehen, an das vergleichsweise leicht zugängliche Auto aber nicht ... |
Du hast die Frage schon selbst beantwortet. Sie stibiezen das Auto nicht oder gehen heimlich ran, weil sie die Möglichkeit haben auch ganz offen ihrem Interesse an Autos nachzugehen (sie können es berühren, ansehen, auf eine Spritztour mitgenommen werden etc.). Warum sie diese Interessen haben, ist damit aber immer noch nicht erklärt.
Zitat: | Zitat: | Zitat: | - aber was Kinder angeht, ist die Tabuisierung eher noch stärker als anderswo (wie überhaupt alles, was mit "Gewalt" im auch nur allerentferntesten Sinne zu tun hat, für amerikanische Kinder und Jugendliche hochgradig tabu ist - das fängt ja schon bei der Verwendung von Schimpfwörtern an). |
Stammen denn die Waffenfreaks überwiegend aus Elternhäusern, die Waffen für ihre Kinder tabuisieren oder gibt es da nicht auch einen gegenläufigen Effekt, indem Eltern ihren Kindern sogar aktiv das Schiessen beibringen oder anderweitig an Waffen heranführen? |
Jetzt reden wir aneinander vorbei - die Waffenfreaks kommen natürlich aus Waffennärrischen Elternhäusern. Das ist aber kein Problem des Waffenbesitzes, sondern ein Problem der amerikanischen Gesellschaft (und genau das ist ja letztlich das Thema von "Bowling for Columbine"). Ich habe aber von klein Svantevit und Papas Dienstpistole gesprochen, von Kinder, die Papas Waffen stibitzen. Und genau das kommt in solchen Familien bestimmt nicht vor. |
Moment mal. Jetzt verwendest Du aber die Tabuisierung von Waffen als Erklärungsfaktor für etwas ganz anderes als Interesse bzw. Faszination für Waffen. Dass jemand, der sich für A interessiert A wahrscheinlich nicht klaut, wenn er A auch risikolos bekommen kann u.u., ist fast trivial und hat hier niemand bestritten.
Zitat: | Und diese Kinder sind dann auch nicht diejenigen, die Unfälle produzieren, sondern diejenigen, die Amok laufen. Und die Ursachen des Amoklaufs, die beseitigt man nicht mit Waffenkontrollen. |
Gut, lassen wir mal die Amokläufer beiseite und konzentrieren uns also darauf, wie Unfälle mit Kindern zu verhindern sind. Das kann geschehen, indem man (A) dafür sorgt, dass sie weniger Möglichkeiten haben, an Papis Waffe ranzukommen (weil Papi seine Waffe nicht zu Hause aufbewahren darf) oder (B) durch Enttabuisierung (d.h. man lässt Kinder kontrolliert an Waffen ran, damit sie nicht mehr auf die Idee kommen, sie zu stibiezen). (A) und (B) schliessen sich aber gar nicht gegenseitig aus.
_________________ posted by Babyface
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#161731) Verfasst am: 05.08.2004, 14:29 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Zitat: | Zitat: | Zitat: | Weiterhin müsstest Du zeigen, dass es in Ländern wie den USA, in denen Waffen weniger tabuisiert sind auch weniger Menschen gibt, die einen Spleen für Waffen haben. |
Nein, genau das muss ich nicht. |
Aber natürlich musst Du zeigen, dass es eine Korrelation gibt. Bis jetzt hast Du sie ja nur behauptet. |
Diese Korrelation habe ich nicht behauptet - also muss ich sie auch nicht belegen. |
Doch. Du hast einen Zusammenhang zwischen Tabuisierung von Waffen und Interesse/Faszination an selbigen behauptet (klein svantetvit, Sannes Sohn). |
Du wolltest aber von mir einen Beleg dafür, dass die Faszination in Amerika geringer sei. Das aber folgt nicht aus meiner These.
Zitat: | Du hast die Frage schon selbst beantwortet. Sie stibiezen das Auto nicht oder gehen heimlich ran, weil sie die Möglichkeit haben auch ganz offen ihrem Interesse an Autos nachzugehen (sie können es berühren, ansehen, auf eine Spritztour mitgenommen werden etc.). Warum sie diese Interessen haben, ist damit aber immer noch nicht erklärt. |
Ok, ich verstehe jetzt, wo das Verständnisproblem liegt ... Ich hab mich da wohl missverständlich ausgedrückt: Ich habe hier, ohne das hinreichend deutlich zu artikulieren, implizit unterschieden zwischen der Faszination an der Sache an sich (die kommt in der Tat nicht vom Tabu, as ist klar) und der Faszination, die Sache in die Hände zu bekommen, die tastsächliche Gewalt darüber zu erlangen - und die, und nur die, führe ich auf das Tabu zurück. deswegen hab ich ja das Autobeispiel gebracht, dass du ja offensichtlich verstanden hast.
Zitat: | Moment mal. Jetzt verwendest Du aber die Tabuisierung von Waffen als Erklärungsfaktor für etwas ganz anderes als Interesse bzw. Faszination für Waffen. Dass jemand, der sich für A interessiert A wahrscheinlich nicht klaut, wenn er A auch risikolos bekommen kann u.u., ist fast trivial und hat hier niemand bestritten. |
Moment, ganz so einfach ist es auch wieder nicht. Denn wir haben hier zwei verschiedene As, nämlich einmal die geklaute tatsächliche Gewalt über die Waffe und zum anderen den kontrollierten Zugang, bei dem die tatsächliche Gewalt gerade nicht erlangt wird - so wie ja auch das Kind, das das Auto sieht, berührt und auf die Spritztour mitgenommen wird, nie die tatsächliche Gewalt erlangt: Es fährt nicht selbständig. Trotzdem versucht es nicht, die tatsächliche Gewalt zu erlangen. Es geht hier also nicht darum, dass jemand A nicht klaut, wenn er A risikolos bekommen kann, sondern darum, dass jemand der sich für B interessiert, nicht A klauen wird, um es zu bekommen, wenn er B risikolos auch so bekommen kann. Die Frage lautet nicht, woher kommt das Interesse für die Waffe, sondern sie lautet: Woher kommt das Interesse, die tatsächliche Gewalt über die Waffe zu erlangen. Und das eben ist meine These, dass nämlich das Kind tatsächlich nur Interesse an der Waffe hat, nicht aber an der tatsächlichen Gewalt - und dass die tatsächliche Gewalt nur deswegen angestrebt wird, weil es die einzige Möglichkeit ist, an die Waffe zu kommen. Diese These ist nicht trivial.
Zitat: |
Gut, lassen wir mal die Amokläufer beiseite und konzentrieren uns also darauf, wie Unfälle mit Kindern zu verhindern sind. Das kann geschehen, indem man (A) dafür sorgt, dass sie weniger Möglichkeiten haben, an Papis Waffe ranzukommen (weil Papi seine Waffe nicht zu Hause aufbewahren darf) oder (B) durch Enttabuisierung (d.h. man lässt Kinder kontrolliert an Waffen ran, damit sie nicht mehr auf die Idee kommen, sie zu stibiezen). (A) und (B) schliessen sich aber gar nicht gegenseitig aus. |
Damit wären wir zumindest mal einig, dass (B) eine geeignete Maßnahme ist. Und nein, natürlich schließen sich (A) und (B) nicht aus - allerdings schließt eine gesellschaftiche Grundhaltung, die waffen tabuisiert, (B) aus - und (B) ist auf jedem Fall notwendig - z.B. aufgrund der banalen Tatsache, dass auch Polizisten Kinder haben.
Außerdem ist für die Frage, inwieweit das Unfallrisiko ein Argument für die Notwendigkeit von (A) darstellt, ganz wesentlich, wie hoch dieses Risiko eigentlich ist - und wenn dann einer (B) ablehnt, und dann das so durch das Fehlen von (B) erhöhte Risko benutzt, um daraus die zwingende Notwendigkeit von (A) abzuleiten - dann ist diese Argumentation nicht seriös. Ebensowenig wie jede Argumentation, die die eine Lösung als absolut richtig postuliert und von der Riskoabwägung ablenkt.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#161734) Verfasst am: 05.08.2004, 14:40 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Svantevit hat folgendes geschrieben: | caballito hat folgendes geschrieben: |
Das erklärt, wieso Jungs sich Spielzeugpistolen wünschen. Es erklärt nicht die Faszination der echten Waffe, mit der sie ja auch nicht schießen, sondern letztlich spielen wollen. |
Falsch. Wasserpistolen sind Spielzeug, das weiss jedes Kind. Die Dienstwaffe meines Vaters war aber "kalt, schwer und eben echt". Das echte Waffen gefaehrlich sind, weiss auch jedes Kind. Damit hat man Macht und kann sich Geltung verschaffen - das gleiche Prinzip wie auch bei Erwachsenen. |
Hast du sie denn benutzen wollen? Oder hast du sie nur mal anfassen wollen? Die ganzen Unfälle, die passieren, passieren ja nicht, weil Kinder tatsächlich jemanden mit der Waffe bedrohen oder gar verletzen wollen, sondern weil sie das Ding schlicht und einfach mal in der Hand haben wollen ... und ob sie diesen Wunsch heimlich und kontrolliert oder aber kontrolliert ausleben - das haben die Erwachsenen in der Hand. |
Ach, ich haette wahrscheinlich gern mal damit rumgeballert, aber das weiss ich nicht mehr - kann mich noch nichtmal daran erinnern, ob ueberhaupt Munition im Magazin war. Aber Deine Frage zielt ja wohl darauf ab, ob ich auf jemanden schiessen wollte - nun, dass gewiss nicht, aber vor anderen angegeben haette ich schon gern damit. Aber das habe ich mich nicht getraut, mein Vater haette mich gruen und blau geschlagen
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#161787) Verfasst am: 05.08.2004, 16:23 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Du hast die Frage schon selbst beantwortet. Sie stibiezen das Auto nicht oder gehen heimlich ran, weil sie die Möglichkeit haben auch ganz offen ihrem Interesse an Autos nachzugehen (sie können es berühren, ansehen, auf eine Spritztour mitgenommen werden etc.). Warum sie diese Interessen haben, ist damit aber immer noch nicht erklärt. |
Ok, ich verstehe jetzt, wo das Verständnisproblem liegt ... Ich hab mich da wohl missverständlich ausgedrückt: Ich habe hier, ohne das hinreichend deutlich zu artikulieren, implizit unterschieden zwischen der Faszination an der Sache an sich (die kommt in der Tat nicht vom Tabu, as ist klar) und der Faszination, die Sache in die Hände zu bekommen, die tastsächliche Gewalt darüber zu erlangen - und die, und nur die, führe ich auf das Tabu zurück. deswegen hab ich ja das Autobeispiel gebracht, dass du ja offensichtlich verstanden hast. |
Mal sehen ob ich es richtig verstanden habe: Tabuisierung von A führt im Gegesatz zu kontrolliertem Zugang von A zu einem Interesse, selbst die Gewalt über A zu erlangen. Dies soll erklären, warum Kinder sich eher Gewalt über tabuisierte Waffen verschaffen, nicht jedoch über Autos, da ihnen zu Autos immerhin ein kontrollierter Zugang ermöglicht wird.
Eine solche Argumentation übersieht aber, dass Tabuisierung und kontrollierter Zugang funktional äquivalent sind: Beides stellt einen Versuch Erwachsener dar, die Handungen des Kindes zu kontrollieren. Viele Kinder reagieren auf beides! irgendwann mit Reaktanz. Das Interesse, die Gewalt über die Waffe zu erlangen mag daher für das Kind auch die Funktion haben, sich von der Kontrolle Erwachsener zu befreien. In diesem Sinne halte ich Deine These im Bezug auf die Tabuisierung für plausibel. Dass Kinder weniger häufig die Autoschlüssel klauen und eine Spritztour machen liegt aber mE nicht an der fehlenden Tabuisierung von Autos bzw. an mangelndem grundsätzlichem Interesse, das Steuer selbst in die Hand zu nehmen, sondern an ganz anderen Faktoren:
- das Kind hat größere Angst erwischt zu werden, wenn es ein Auto klaut
- das Kind hat größere Angst, sich oder anderen Schaden zuzufügen
- das Kind kann einfach nicht Autofahren
Je geringer die Ausprägung dieser Faktoren, desto größer wird wahrscheinlich auch die Bereitschaft des Kindes ausfallen, auch Gewalt über ein Auto zu erlangen.
Zitat: | Zitat: |
Gut, lassen wir mal die Amokläufer beiseite und konzentrieren uns also darauf, wie Unfälle mit Kindern zu verhindern sind. Das kann geschehen, indem man (A) dafür sorgt, dass sie weniger Möglichkeiten haben, an Papis Waffe ranzukommen (weil Papi seine Waffe nicht zu Hause aufbewahren darf) oder (B) durch Enttabuisierung (d.h. man lässt Kinder kontrolliert an Waffen ran, damit sie nicht mehr auf die Idee kommen, sie zu stibiezen). (A) und (B) schliessen sich aber gar nicht gegenseitig aus. |
[...]
Außerdem ist für die Frage, inwieweit das Unfallrisiko ein Argument für die Notwendigkeit von (A) darstellt, ganz wesentlich, wie hoch dieses Risiko eigentlich ist - und wenn dann einer (B) ablehnt, und dann das so durch das Fehlen von (B) erhöhte Risko benutzt, um daraus die zwingende Notwendigkeit von (A) abzuleiten - dann ist diese Argumentation nicht seriös. |
Die Seriösität der Ablehnung der Enttabuisierung von Waffen für Kinder ist vor allem davon abhängig, inwieweit der potentielle Nutzen durch eine Senkung des Unfallsrisikos potentielle Risiken überwiegt, die wiederum aus einer Enttabuisierung resultieren können. Deshalb die Frage: Wie genau stellst Du Dir die Enttabuisierung bzw. die Umsetzung eines kontrollierten Zugangs für Kinder vor?
_________________ posted by Babyface
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Zuletzt bearbeitet von Babyface am 05.08.2004, 18:12, insgesamt einmal bearbeitet |
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Markus Polygamer, polymorph perverser Psychopath
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 1320
Wohnort: Südhessen
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(#161808) Verfasst am: 05.08.2004, 16:45 Titel: |
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Ich bin der Ansicht, dass jeder, der eine Waffe erwerebn will, vorher verpflichtet sein sollte, sich in der Leichenhalle einen an einer Schußverletzung gestorbenen Menschen anzuschauen. Am besten mit Kopfschuß, damit es so richtig eklig ist.
Und wenn er dann mit Kotzen fertig ist, kann er sich ja mal überlegen, ob er tatsächlich immer noch den Wunsch nach einer Waffe verspürt.
Ist besser und wirkungsvoller als jede Tabuisierung.
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#161809) Verfasst am: 05.08.2004, 16:47 Titel: |
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Markus hat folgendes geschrieben: | Ich bin der Ansicht, dass jeder, der eine Waffe erwerebn will, vorher verpflichtet sein sollte, sich in der Leichenhalle einen an einer Schußverletzung gestorbenen Menschen anzuschauen. Am besten mit Kopfschuß, damit es so richtig eklig ist.
Und wenn er dann mit Kotzen fertig ist, kann er sich ja mal überlegen, ob er tatsächlich immer noch den Wunsch nach einer Waffe verspürt.
Ist besser und wirkungsvoller als jede Tabuisierung. |
Ich würd dir gerne mal ein paar Jugendliche vorstellen, mit denen ich früher gearbeitet habe.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#161920) Verfasst am: 05.08.2004, 20:56 Titel: |
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Svantevit hat folgendes geschrieben: | Ach, ich haette wahrscheinlich gern mal damit rumgeballert, aber das weiss ich nicht mehr - kann mich noch nichtmal daran erinnern, ob ueberhaupt Munition im Magazin war. Aber Deine Frage zielt ja wohl darauf ab, ob ich auf jemanden schiessen wollte - nun, dass gewiss nicht, aber vor anderen angegeben haette ich schon gern damit. Aber das habe ich mich nicht getraut, mein Vater haette mich gruen und blau geschlagen |
Genau darauf wollte ich hinaus.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#161927) Verfasst am: 05.08.2004, 21:19 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | Mal sehen ob ich es richtig verstanden habe: Tabuisierung von A führt im Gegesatz zu kontrolliertem Zugang von A zu einem Interesse, selbst die Gewalt über A zu erlangen. |
Fast. Die These lautet, dass da, wo ein solches Interesse genuin nicht vorhanden ist, es durch die Tabuisierung erzeugt wird.
Zitat: | Eine solche Argumentation übersieht aber, dass Tabuisierung und kontrollierter Zugang funktional äquivalent sind: Beides stellt einen Versuch Erwachsener dar, die Handungen des Kindes zu kontrollieren. |
Diese Äquivalenz bestreite ich. Es ist ein Unterschied, ob ich etwas, weil es gefährlich ist, nicht tun darf (derartige Beschränkungen gibt es zu hauf, und werden von Kindern, so sie sich in einem vernünftigen Rahmen halten und gut begründet sind, auch akzeptiert), oder ob ich ein Kind von etwas völlig ausschließe.
Zitat: | Dass Kinder weniger häufig die Autoschlüssel klauen und eine Spritztour machen liegt aber mE nicht an der fehlenden Tabuisierung von Autos bzw. an mangelndem grundsätzlichem Interesse, das Steuer selbst in die Hand zu nehmen, sondern an ganz anderen Faktoren: |
Moment: Das grundsätzliche Interesse, (später mal) das Auto selber steuern zu wollen, ist selbstverständlich da, und der Tag, an dem man den Führerschein bekommt, wird sehnlichts erwartet - aber die Beschränkung, dass es solange eben warten muss - die wird akzeptiert. Unter anderem genau aus den von dir genannten Gründen - die das Kind einsieht, weil es weiß -aus eigener Anschauung- worum es geht.
Zitat: | - das Kind hat größere Angst erwischt zu werden, wenn es ein Auto klaut
- das Kind hat größere Angst, sich oder anderen Schaden zuzufügen
- das Kind kann einfach nicht Autofahren |
All das, vor allem die Angst, jemandem Schaden zuzufügen, ist doch bei einer Waffe auch da - wenn denn das Kind, so wie beim Auto, tratsächlich weiß (und nicht nur erzählt bekommen hat) was es mit der Waffe auf sich hat.
Würde man das Kind vom Auto komplett fernhalten (Autos sind doch nichts für Kinder!) würde es die komplette ZUgangsverweigerung als völlig übertrieben erkennen - und eben deshalb alle Warnungen, die das Auto betreffen, nicht ernst nehmen. Es würde dann z.B. auch die Behauptung, es könne nicht autofahren (die dann für es nichts anderes als eine Behauptung wäre) auch nicht glauben (Ja klar, die Erwachsnen sagen immer, dass ich das nicht kann, die trauen mir ja nie was zu ...) - und irgendwann schlicht überprüfen wollen, was es denn nun mit dem Ding auf sich hat ...
Zitat: | Die Seriösität der Ablehnung der Enttabuisierung von Waffen für Kinder ist vor allem davon abhängig, inwieweit der potentielle Nutzen durch eine Senkung des Unfallsrisikos potentielle Risiken überwiegt, die wiederum aus einer Enttabuisierung resultieren können. Deshalb die Frage: Wie genau stellst Du Dir die Enttabuisierung bzw. die Umsetzung eines kontrollierten Zugangs für Kinder vor? |
Zunächst mal: Das ganze betrifft natürlich nur solche Kinder, in deren Haushalt es eine Waffe gibt. (Und das unter Umständen aus nicht privaten Gründen) Und die Enttabuiesierung stelle ich mir schlicht und einfach so vor, dass, wenn das Kind Interesse zeigt, dieses befriedigt wird - man zeigt ihm die Waffe, gibt sie ihm (entladen), lässt auch zu, dass es sie seinen Freunden zeigt (wenn man dabei ist), nimmt es mal mit auf den Schießstand, lässt es dort vielleicht auch mal schießen ... Also einfach offen und ehrlich umgehen und alles vermeiden, was nach "Oh Gottogott, das sit doch eine Waffe, das sit doch nichts für Kinder" ausieht, schlicht meidet. Genau so wie mit jedem normalen Thema auch umgegangen wird.
_________________ Die Gedanken sind frei.
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Nav Gast
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(#161929) Verfasst am: 05.08.2004, 21:23 Titel: |
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Ja, so sehe ich das auch.
Nur:
Was ist mit den ganzen rotgesichtigen bayrischen Schluckspechten, die auch Kinder haben und nudelfett auf den Schießstand gehen? Sollen die auch den Kindern die Pistole in die Hand geben?
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#162047) Verfasst am: 05.08.2004, 23:06 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Mein Cennt dazu: Wenn 100 Leute Messer haben, sticht irgendwann, irgendwer auch zu, warum auch immer, ob berechtigt oder nicht.
Wenn 100 Leute keine Messer haben, kann keiner zustechen.
Ergo: 100 Pro gegen Waffen!!!!
bin rabenkrähe  |
Ganz genau!!!!!!!!
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#162052) Verfasst am: 05.08.2004, 23:10 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | Das Argument war ja, dass legaler Waffenbesitz zu weniger Verbrechen führt. |
Ich kann ich an kein Posting erinnern, das ich so verstanden hätte. Und wenn das jemand behaupten würde, hielte ich das für Quatsch. |
Ich auch.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Nav Gast
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(#162053) Verfasst am: 05.08.2004, 23:10 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Mein Cennt dazu: Wenn 100 Leute Messer haben, sticht irgendwann, irgendwer auch zu, warum auch immer, ob berechtigt oder nicht.
Wenn 100 Leute keine Messer haben, kann keiner zustechen.
Ergo: 100 Pro gegen Waffen!!!!
bin rabenkrähe  |
Ganz genau!!!!!!!! |
Chris Rea hat folgendes geschrieben: |
...and their perverted fear of violence
chokes a smile on every face
common sense is ringing
the bells...
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Keine Macht den Angsthasen!
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#162058) Verfasst am: 05.08.2004, 23:13 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Wie soll man sich ohne Schußwaffe sauber selber wegtun, wenn man Krebs hat?  |
1. Gibt es da andere Möglichkeiten und 2. ist Selbstmord meiner Empfindung nach von den Möglichkeiten die allerschlechteste.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#162060) Verfasst am: 05.08.2004, 23:15 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | und 2. ist Selbstmord meiner Empfindung nach von den Möglichkeiten die allerschlechteste. | Lieber mit Morphium vollgepumpt langsam krepieren?
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#162071) Verfasst am: 05.08.2004, 23:25 Titel: |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | und 2. ist Selbstmord meiner Empfindung nach von den Möglichkeiten die allerschlechteste. | Lieber mit Morphium vollgepumpt langsam krepieren? |
Du vergisst, dass es auch Fälle wie z. B. meine Mutter gibt, in denen diese Therapie (Chemo) angeschlagen hat und der Tumor zum Stillstand gekommen ist.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#162073) Verfasst am: 05.08.2004, 23:26 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | und 2. ist Selbstmord meiner Empfindung nach von den Möglichkeiten die allerschlechteste. | Lieber mit Morphium vollgepumpt langsam krepieren? |
Du vergisst, dass es auch Fälle wie z. B. meine Mutter gibt, in denen diese Therapie (Chemo) angeschlagen hat und der Tumor zum Stillstand gekommen ist.  | Normalerweise erwägt man Suizid auch nur dann, wenn keine Heilungsaussicht mehr besteht.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#162077) Verfasst am: 05.08.2004, 23:30 Titel: |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | und 2. ist Selbstmord meiner Empfindung nach von den Möglichkeiten die allerschlechteste. | Lieber mit Morphium vollgepumpt langsam krepieren? |
Du vergisst, dass es auch Fälle wie z. B. meine Mutter gibt, in denen diese Therapie (Chemo) angeschlagen hat und der Tumor zum Stillstand gekommen ist.  | Normalerweise erwägt man Suizid auch nur dann, wenn keine Heilungsaussicht mehr besteht. |
Ich weigere mich, Suizid irgendwie als Normalität abzutun. Aber das nur nebenbei.
Wie gesagt, auch da gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten (Tabletten, Strick...). Es bedarf also keiner Schusswaffe, um sich selbst sein Leben zu beenden. Das Argument, es müsste Schusswaffen geben, weil sich sonst niemand selbst umbringen könnte, zieht also einfach nicht.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
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"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#162085) Verfasst am: 05.08.2004, 23:34 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Ich weigere mich, Suizid irgendwie als Normalität abzutun. Aber das nur nebenbei. | Ist ja auch keine Normalität sondern der Leidminimirende Ausweg in einer Situation, die keinen andern Ausweg läßt.
Zitat: | Wie gesagt, auch da gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten (Tabletten, Strick...). Es bedarf also keiner Schusswaffe, um sich selbst sein Leben zu beenden. Das Argument, es müsste Schusswaffen geben, weil sich sonst niemand selbst umbringen könnte, zieht also einfach nicht. | dagegen hab ich doch nichts eingewendet.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Zebra Gast
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(#162091) Verfasst am: 05.08.2004, 23:39 Titel: |
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Über Suizid bitte hier weiterdiskutieren...
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#162092) Verfasst am: 05.08.2004, 23:41 Titel: |
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Zebra hat folgendes geschrieben: | Über Suizid bitte hier weiterdiskutieren...  | jaja
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#162168) Verfasst am: 06.08.2004, 04:30 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Svantevit hat folgendes geschrieben: | Ach, ich haette wahrscheinlich gern mal damit rumgeballert, aber das weiss ich nicht mehr - kann mich noch nichtmal daran erinnern, ob ueberhaupt Munition im Magazin war. Aber Deine Frage zielt ja wohl darauf ab, ob ich auf jemanden schiessen wollte - nun, dass gewiss nicht, aber vor anderen angegeben haette ich schon gern damit. Aber das habe ich mich nicht getraut, mein Vater haette mich gruen und blau geschlagen |
Genau darauf wollte ich hinaus. |
Und welche deutsche Mutter waere nun Deiner Meinung nach nicht aufgebracht, wenn Sie erfahren wuerde, dass ihr 7jaehriger Stippi mit einer Pistole - 9,72mm, herumgespielt hat?
Das ist Magnum-Munition. Wenn du damit einen Menschen aus naechster Naehe triffst, braucht derjenige definitiv keinen Arzt mehr.
Der Vater einer Mitschuelerin von mir war Offizier und Jaeger. Der war irgendwie geistesgestoert und wollte seine Frau, seine Tochter und jeden der sich ihm naeherte(um Mutter und Tochter aus dem Gefahrenbereich holen zu koennen) mit seinem Jagdgewehr erschiessen. Er wurde allerdings ueberwaeltigt ohne das er einen Schuss abfeuern konnte.
Was hat es der Mutter und der Tochter genuetzt, dass ihr Mann bzw. Vater ein Waffenexperte war?
Beispiele aus dem zivilen Bereich(nicht kriminell) kenne ich nicht, da ich nur mit Armee zutun hatte und da gibt's genug Beispiele wie Amoklaeufe, Unfaelle und Selbstmorde - alles ausgebildete Leute, die taeglich Waffen in der Hand hatten...
Sie alle haben ihre Waffen zu genau dem Zweck benutzt, zu dem sie gebaut wurden: um damit zu schiessen.
Schusswaffen sind immer eine latente Gefahr - in Privathand bedeuten sie ein unnoetiges Risiko. Die Welt wird nicht schlechter sein ohne Sportschuetzen, die ihre Waffen zuhause lagern.
Waffenfetischisten sind mir zutiefst suspekt - niemand ist vor schweren Schicksalsschlaegen mit der Folge zeitweiliger psychischer Instabilitaet gefeit... ganz im Gegenteil.
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#162169) Verfasst am: 06.08.2004, 04:40 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: |
Außerdem ist für die Frage, inwieweit das Unfallrisiko ein Argument für die Notwendigkeit von (A) darstellt, ganz wesentlich, wie hoch dieses Risiko eigentlich ist - und wenn dann einer (B) ablehnt, und dann das so durch das Fehlen von (B) erhöhte Risko benutzt, um daraus die zwingende Notwendigkeit von (A) abzuleiten - dann ist diese Argumentation nicht seriös. Ebensowenig wie jede Argumentation, die die eine Lösung als absolut richtig postuliert und von der Riskoabwägung ablenkt. |
Warum willst Du einem Kind das Schiessen beibringen bzw. ihm vorgaukeln, dass eine Waffe ein normaler Gebrauchsgegenstand, wie z.B. ein Auto, waere? Wozu soll dies ehrlicherweise eigentlich dienen?
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#162170) Verfasst am: 06.08.2004, 04:53 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: |
Keine Macht den Angsthasen!  |
Angst vor Schusswaffen sollte man haben.
Um im Zweikampf sein Gegenueber zu toeten, bedarf es keines Messers und keiner Schusswaffe, wenn man dafuer ausgebildet wurde. Die deutsche Bevoelkerung ist gluecklicherweise in der Mehrheit nicht fuer das waffenlose Toeten ausgebildet, aber mit einer Schusswaffe kann jeder x-beliebige einen anderen Menschen toeten. Das Risiko ist unnoetig gross.
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#162171) Verfasst am: 06.08.2004, 05:00 Titel: |
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Markus hat folgendes geschrieben: | Ich bin der Ansicht, dass jeder, der eine Waffe erwerebn will, vorher verpflichtet sein sollte, sich in der Leichenhalle einen an einer Schußverletzung gestorbenen Menschen anzuschauen. Am besten mit Kopfschuß, damit es so richtig eklig ist.
Und wenn er dann mit Kotzen fertig ist, kann er sich ja mal überlegen, ob er tatsächlich immer noch den Wunsch nach einer Waffe verspürt.
Ist besser und wirkungsvoller als jede Tabuisierung. |
Volle Zustimmung. Am besten gleich noch ein paar Leichen mit Bauchschuss dazu oder besser: Videos auf denen Getroffene mit Bauchschuss noch versuchen ihre herausquellenden Gedaerme festzuhalten!!!
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
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Markus Polygamer, polymorph perverser Psychopath
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 1320
Wohnort: Südhessen
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(#162219) Verfasst am: 06.08.2004, 09:40 Titel: |
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Stimmt. Oder halt mal in einem Krankenhaus arbeiten, wo jeden Tag ein paar Dutzend Menschen, zum größten Teil Frauen und Kinder, eingeliefert werden, die dann vor Deinen Augen an Schußverletzungen krepieren, bloß weil sie im Garten waren, als auf der anderen Straßenseite ein paar Gangster eine Bandenschießerei angezettelt haben. Querschläger, Kollateralschaden, schade.
Die Waffen wurden dabei absolut ihrer Bestimmung entsprechend angewandt.
So wie ein Auto dazu gebaut ist, Dich von A nach B zu befördern (wobei es natürlich für einen Haufen Mitbürger auch als Krücke für das gestörte Selbstvertrauen dient), ist es die Aufgabe einer Waffe, Lebewesen vom Leben zum Tod zu befördern (wobei sie ebenfalls einem Haufen meist männlicher Mitbürger als Stütze für die gestörte Potenz dient).
Ich wüßte gern von den Befürwortern der Freigabe von Waffen, wer von Ihnen denn schon mal dabei war und zugesehen hat, wie einem Menschen eine Schußverletzung zugefügt wurde und wie dieser daran gestorben ist.
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milktoast registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 23
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(#162231) Verfasst am: 06.08.2004, 10:19 Titel: |
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Svantevit hat folgendes geschrieben: | Warum willst Du einem Kind das Schiessen beibringen bzw. ihm vorgaukeln, dass eine Waffe ein normaler Gebrauchsgegenstand, wie z.B. ein Auto, waere? Wozu soll dies ehrlicherweise eigentlich dienen? |
Mein Vater ist Jäger. Für ihn sind Waffen ganz normale "Gebrauchsgegenstände". Er hat diese Waffen nie mit einem Tabu belegt, d.h. ich durfte sie anfassen wenn er dabei war, und habe auch erfahren dürfen wie es ist wenn ein Revolver abgefeuert wird. Dabei waren die Waffen, wenn ich sie in der Hand hatte selbstvertändlich nie geladen. Aufbewahrt wurden diese Waffen in einem Stahlschrank. Ich hatte nie das Bedürfniss diese Waffen zu nehmen wenn mein Vater nicht dabei war, oder sie irgendwelchen Freunden zu zeigen, ähnlich wie ich auch das Bügeleisen meiner Mutter nicht zum protzen hervorgeholt hätte.
Mein Umgang damit ist aber wahrscheinlich auch sehr stark von seinem Umgang mit den Waffen geprägt. Er ist kein Waffennarr es sind für ihn ganz simple Werkzeuge, die er bei der Jagt einsetzt. Auch ist es meinem Eindruck nach nicht das Schießen was ihm an der Jagt gefällt (Er ist aber auch kein Hobbyjäger sondern Forstbeamter mit Jagtpacht).
Ich hatte auch ein Luftgewehr und habe damit schießen gelernt, hab dann aber recht bald das Intresse daran verloren. Irgendwie blieb es den Waffen in unserem Haushalt versagt mich zum Waffennarren oder zu einem Befürworter für freiere Waffenabgabe zu machen.
Warum? Weil mir bewusst ist das großkalibrige Waffen nur dazu dienen zu töten, sie haben sonst keinen Nutzen. Bei der Jagt ist es natürlich sinnvoll möglichst tötliche Waffen zu benutzen, ansonsten sehe ich keine lauteren Verwendungsmöglichkeiten dafür.
cu milktoast
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#162277) Verfasst am: 06.08.2004, 11:25 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Was ist mit den ganzen rotgesichtigen bayrischen Schluckspechten, die auch Kinder haben und nudelfett auf den Schießstand gehen? Sollen die auch den Kindern die Pistole in die Hand geben?  |
Denen sollte man die Pistole aus der Hand reißen.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#162282) Verfasst am: 06.08.2004, 11:30 Titel: |
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Svantevit hat folgendes geschrieben: | caballito hat folgendes geschrieben: | Svantevit hat folgendes geschrieben: | Ach, ich haette wahrscheinlich gern mal damit rumgeballert, aber das weiss ich nicht mehr - kann mich noch nichtmal daran erinnern, ob ueberhaupt Munition im Magazin war. Aber Deine Frage zielt ja wohl darauf ab, ob ich auf jemanden schiessen wollte - nun, dass gewiss nicht, aber vor anderen angegeben haette ich schon gern damit. Aber das habe ich mich nicht getraut, mein Vater haette mich gruen und blau geschlagen |
Genau darauf wollte ich hinaus. |
Und welche deutsche Mutter waere nun Deiner Meinung nach nicht aufgebracht, wenn Sie erfahren wuerde, dass ihr 7jaehriger Stippi mit einer Pistole - 9,72mm, herumgespielt hat? |
Keine. Ich würde das auch nicht wollen. Drum würde ich, wenn ich eine Pistole und ein Kind hätte, auf die beschriebene Weise damit umgehen, damit das Kind es nicht nötig hätte, sich die Waffe unbeaufsichtigt zu krallen, wenn ich mal nicht aufpasse.
Zitat: | Was hat es der Mutter und der Tochter genuetzt, dass ihr Mann bzw. Vater ein Waffenexperte war? |
Nichts. Hab ich sowas denn behauptet?
Zitat: | Waffenfetischisten sind mir zutiefst suspekt - niemand ist vor schweren Schicksalsschlaegen mit der Folge zeitweiliger psychischer Instabilitaet gefeit... ganz im Gegenteil. |
Mir sind Fetischisten jedweder Art suspekt, und ein Waffenfetischist ist so ungefähr der letzte, den ich mit einer Waffe ausgestattet wissen möchte. Trotzdem ist mirs immer noch lieber, er übt seinen Fetischismus im Schießstand aus, als dass er deswegen Polizist wird ...
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#162283) Verfasst am: 06.08.2004, 11:34 Titel: |
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Svantevit hat folgendes geschrieben: | Warum willst Du einem Kind das Schiessen beibringen bzw. ihm vorgaukeln, dass eine Waffe ein normaler Gebrauchsgegenstand, wie z.B. ein Auto, waere? Wozu soll dies ehrlicherweise eigentlich dienen? |
Weil eine Waffe ein ganz normaler Gebrauchsgegenstand ist - den sicher nicht jeder benötigt, was er mit anderen Gebrauchsgegenständen gemein hat, und der sicher nicht gefährlicher ist als manch anderer, der in manchen Haushalten rumsteht. Meine Eltern sind Bauern, ich möcht nicht wissen, was da alles im Giftschrank war, als ich klein war.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#162284) Verfasst am: 06.08.2004, 11:37 Titel: |
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milktoast hat folgendes geschrieben: | Mein Umgang damit ist aber wahrscheinlich auch sehr stark von seinem Umgang mit den Waffen geprägt. Er ist kein Waffennarr es sind für ihn ganz simple Werkzeuge, die er bei der Jagt einsetzt. [...] Irgendwie blieb es den Waffen in unserem Haushalt versagt mich zum Waffennarren oder zu einem Befürworter für freiere Waffenabgabe zu machen. |
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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