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WAFFENBESITZ?
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Waffenbesitz?
Ja sicher, solang die Bullen welche haben, bzw die Armee, man muß sich doch wehren können!
5%
 5%  [ 2 ]
Nein, das führt nur dazu dass sich die Leute einfacher umbringen können
35%
 35%  [ 14 ]
Ist mir doch wurscht
0%
 0%  [ 0 ]
Ja, sollte ein Grundrecht sein wie in den USA
7%
 7%  [ 3 ]
Egal, Illegal kommt eh jeder zu ner Wumme
7%
 7%  [ 3 ]
Nein, Im Ernstfall ist man mehr in gefahr als ohne
30%
 30%  [ 12 ]
Andere Meinung!
15%
 15%  [ 6 ]
Stimmen insgesamt : 40

Autor Nachricht
annox
Grim Reaper



Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin

Beitrag(#162369) Verfasst am: 06.08.2004, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

milktoast hat folgendes geschrieben:
Svantevit hat folgendes geschrieben:
Warum willst Du einem Kind das Schiessen beibringen bzw. ihm vorgaukeln, dass eine Waffe ein normaler Gebrauchsgegenstand, wie z.B. ein Auto, waere? Wozu soll dies ehrlicherweise eigentlich dienen?

Mein Vater ist Jäger. Für ihn sind Waffen ganz normale "Gebrauchsgegenstände". Er hat diese Waffen nie mit einem Tabu belegt, d.h. ich durfte sie anfassen wenn er dabei war, und habe auch erfahren dürfen wie es ist wenn ein Revolver abgefeuert wird. Dabei waren die Waffen, wenn ich sie in der Hand hatte selbstvertändlich nie geladen. Aufbewahrt wurden diese Waffen in einem Stahlschrank. Ich hatte nie das Bedürfniss diese Waffen zu nehmen wenn mein Vater nicht dabei war, oder sie irgendwelchen Freunden zu zeigen, ähnlich wie ich auch das Bügeleisen meiner Mutter nicht zum protzen hervorgeholt hätte.
Mein Umgang damit ist aber wahrscheinlich auch sehr stark von seinem Umgang mit den Waffen geprägt. Er ist kein Waffennarr es sind für ihn ganz simple Werkzeuge, die er bei der Jagt einsetzt. Auch ist es meinem Eindruck nach nicht das Schießen was ihm an der Jagt gefällt (Er ist aber auch kein Hobbyjäger sondern Forstbeamter mit Jagtpacht).
Ich hatte auch ein Luftgewehr und habe damit schießen gelernt, hab dann aber recht bald das Intresse daran verloren. Irgendwie blieb es den Waffen in unserem Haushalt versagt mich zum Waffennarren oder zu einem Befürworter für freiere Waffenabgabe zu machen.
Warum? Weil mir bewusst ist das großkalibrige Waffen nur dazu dienen zu töten, sie haben sonst keinen Nutzen. Bei der Jagt ist es natürlich sinnvoll möglichst tötliche Waffen zu benutzen, ansonsten sehe ich keine lauteren Verwendungsmöglichkeiten dafür.
cu milktoast


Das ist doch schoen, aber auch wenn Dein Vater Waffen als normale Gebrauchsgegenstaende betrachtet, sind sie es nicht. Waffen sind zum Toeten gemacht.
In deinem Fall ist Dein Vater eben verantwortungsbewusst mit seinen Waffen umgegangen. Ich denke, dass wohl der weit ueberwiegende Teil der Menschen, die Schusswaffen beruflich nutzen, sorgsam mit ihren Waffen und Mitmenschen umgehen. Dennoch bleiben die Risiken stets praesent.

Du hast keine Affinitaet zu Schusswaffen entwickelt? Das verwundert mich nicht, denn man entwickelt natuerlich nicht zwingend ein spezifisches Interesse an Waffen nur weil man bereits als Kind ihre Wirkungsweise kennengelernt hat.
Bei mir ist es aehnlich. Da ich in Garnisionsorten und Kasernen aufgewachsen bin und an so ziemlich jeder Art vormilitaerischer Ausbildung in der DDR teilgenommen, spaeter als Zeitsoldat gedient und somit mit diversen Luftdruckwaffen, KK(Kleinkaliber)-MPi's, KK-Gewehren, AK-47 und Makarow geschossen habe, hatte ich ausreichend Kontakt zu Schusswaffen. Dennoch blieb es auch mir versagt, einen entsprechenden Fetisch zu entwickeln. Aber darum geht es in diesem Thema ja nicht. Die Frage lautet, ob Schusswaffen fuer Privatleute in Deutschland 'freigegeben' sein sollten oder nicht.
Ich beharre auf einem kategorischen Nein.
_________________
Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#162624) Verfasst am: 06.08.2004, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Svantevit hat folgendes geschrieben:
Das ist doch schoen, aber auch wenn Dein Vater Waffen als normale Gebrauchsgegenstaende betrachtet, sind sie es nicht.


Diese Einstellung ist der Stoff, aus dem Waffenfetischismus gemacht wird. Du bist es, nicht ich, der mit dieser Einstellung die Waffe mit einem Nimbus versieht.

Zitat:
Waffen sind zum Toeten gemacht.


Das gilt sicher nicht für Sportwaffen, und es gilt auch nicht für Faustfeuerwaffen - Oder willst du behaupten, dein Vater habe seine Dienstwaffe ausschließlich zum töten getragen (wo du doch ein paar Postings weiter oben so schön das Procedere beschrieben hast, in dem "töten" gerade nicht vorkam.

Die einzigen Waffen, für die es uneingeschränkt gilt, sind Jagdwaffen - und gerade die sind nun wirklich gewähnliche Gewbrauchsgegenstände, denn sie dienen der Nahrungsgewinnung.

Im übrigen allen mir noch zahlreiche andere Gebrauchsgegegenstände ein, die ausschließlich zum töten gedacht sind - und die -oh fürchterlicher Graus- noch nicht mal als Waffen gelten. Mausefallen z.B.
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#162657) Verfasst am: 06.08.2004, 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Svantevit hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:

Keine Macht den Angsthasen! Böse


Angst vor Schusswaffen sollte man haben.


Eben.
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#162890) Verfasst am: 07.08.2004, 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Eine solche Argumentation übersieht aber, dass Tabuisierung und kontrollierter Zugang funktional äquivalent sind: Beides stellt einen Versuch Erwachsener dar, die Handungen des Kindes zu kontrollieren.


Diese Äquivalenz bestreite ich. Es ist ein Unterschied, ob ich etwas, weil es gefährlich ist, nicht tun darf (derartige Beschränkungen gibt es zu hauf, und werden von Kindern, so sie sich in einem vernünftigen Rahmen halten und gut begründet sind, auch akzeptiert), oder ob ich ein Kind von etwas völlig ausschließe.

Ja. Völliger Ausschluss erzeugt bei mangelnder Begründung oder mangelnder Einsicht in die Begründung mehr Reaktanz als partieller Ausschluss. Dieser Unterschied ist jedoch nicht prinzipieller Natur und deshalb ist beides funktional äquvalent.

Zitat:
Zitat:
Dass Kinder weniger häufig die Autoschlüssel klauen und eine Spritztour machen liegt aber mE nicht an der fehlenden Tabuisierung von Autos bzw. an mangelndem grundsätzlichem Interesse, das Steuer selbst in die Hand zu nehmen, sondern an ganz anderen Faktoren:


Moment: Das grundsätzliche Interesse, (später mal) das Auto selber steuern zu wollen, ist selbstverständlich da, und der Tag, an dem man den Führerschein bekommt, wird sehnlichts erwartet - aber die Beschränkung, dass es solange eben warten muss - die wird akzeptiert.

Richtig. Aber Deine Hypothese war ja gerade, dass erst Tabuisierung zu Faszination/Interesse führt, selbst Kontrolle über etwas zu erlangen. Genau dieses Interesse ist aber auch beim Auto da. Es wird blos aus den von mir angeführten Gründen (man könnte sie als Hemmfaktoren bezeichnen) nicht in entsprechendes Verhalten umgesetzt. Das ändert aber nichts daran, dass es vorhanden ist - trotz fehlender Tabuisierung des Autos an sich (nicht jedoch des Autofahrens). Ob sich Tabuisierung auf die Hemmfaktoren auswirkt, ist wieder eine andere Hypothese. Das will ich zwar nicht grundsätzlich bezweifeln, aber ich schreibe solchen Effekten eine eher geringe Erklärungskraft zu, wenn es darum geht zu erklären, warum ein Kind eher eine Waffe als ein Auto stiebizt.

Zitat:
Unter anderem genau aus den von dir genannten Gründen - die das Kind einsieht, weil es weiß -aus eigener Anschauung- worum es geht.

Zitat:
- das Kind hat größere Angst erwischt zu werden, wenn es ein Auto klaut
- das Kind hat größere Angst, sich oder anderen Schaden zuzufügen
- das Kind kann einfach nicht Autofahren


All das, vor allem die Angst, jemandem Schaden zuzufügen, ist doch bei einer Waffe auch da - wenn denn das Kind, so wie beim Auto, tratsächlich weiß (und nicht nur erzählt bekommen hat) was es mit der Waffe auf sich hat.

Das ist so zu einfach. Abhängig von Alter und Persönlichkeit der Kinder kann man Angst selbstverständlich auch durch Erzählungen aufbauen, genauso wie Ängste durch eigene Anschauung wieder reduziert werden können. Ob man Ängste vor Waffen durch eigene Anschauung eher aufbaut oder abbaut, dürfte dabei empfindlich von der Qualität des Anschauungsunterrichts abhängen. Und deshalb kann man mit Enttabuisierung nicht nur gewinnen, sondern auch Schaden anrichten.

Zitat:
Würde man das Kind vom Auto komplett fernhalten (Autos sind doch nichts für Kinder!) würde es die komplette ZUgangsverweigerung als völlig übertrieben erkennen - und eben deshalb alle Warnungen, die das Auto betreffen, nicht ernst nehmen.

Du übersiehst, dass die Glaubwürdigkeit von Warnungen seitens erfahrener Autofahrer auch nicht in dem Maße vorhanden ist, dass damit Unfälle von Führerscheinfrischlingen (trotz ihrer im Vergleich zu Kindern höheren kognitiver Reife) durch überhöhte Geschwindigkeit u.a. infolge Überschätzung eigener Fähigkeiten effektiv verhindern werden können. Nach Deiner oben ausgeführten Logik müssten sie diese Warnungen aber genauso ernst nehmen wie das ehemalige Erwachsenen-Verbot, ohne Führerschein zu fahren. Dass es so nicht ist, spricht eher dafür, dass potentielle Effekte der Tabuisierung auf meine Hemmfaktoren (zumindest über den Mechanismus "Verlust an Glaubwürdigkeit") eher mariginal sind.

Zitat:
Zitat:
Die Seriösität der Ablehnung der Enttabuisierung von Waffen für Kinder ist vor allem davon abhängig, inwieweit der potentielle Nutzen durch eine Senkung des Unfallsrisikos potentielle Risiken überwiegt, die wiederum aus einer Enttabuisierung resultieren können. Deshalb die Frage: Wie genau stellst Du Dir die Enttabuisierung bzw. die Umsetzung eines kontrollierten Zugangs für Kinder vor?


Zunächst mal: Das ganze betrifft natürlich nur solche Kinder, in deren Haushalt es eine Waffe gibt. (Und das unter Umständen aus nicht privaten Gründen) Und die Enttabuiesierung stelle ich mir schlicht und einfach so vor, dass, wenn das Kind Interesse zeigt, dieses befriedigt wird - man zeigt ihm die Waffe, gibt sie ihm (entladen), lässt auch zu, dass es sie seinen Freunden zeigt (wenn man dabei ist), nimmt es mal mit auf den Schießstand, lässt es dort vielleicht auch mal schießen ... Also einfach offen und ehrlich umgehen und alles vermeiden, was nach "Oh Gottogott, das sit doch eine Waffe, das sit doch nichts für Kinder" ausieht, schlicht meidet. Genau so wie mit jedem normalen Thema auch umgegangen wird.

Im Moment vertrete ich den Standpunkt, dass Erwachsene nur dann funktionstüchtige Waffen zu Hause aufbewahren dürfen sollten, wo dies notwendig ist (Sportschützen fallen mE nicht in diese Gruppe). Die Kinder solcher Erwachsenen sollten dann vertärkt über Risiken und Gefahren von Waffen aufgeklärt werden, meinetwegen auch durch verantwortungsbewussten Anschauungsunterricht.
_________________
posted by Babyface
.
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milktoast
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 23

Beitrag(#163585) Verfasst am: 09.08.2004, 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

Svantevit hat folgendes geschrieben:

Das ist doch schoen, aber auch wenn Dein Vater Waffen als normale Gebrauchsgegenstaende betrachtet, sind sie es nicht. Waffen sind zum Toeten gemacht.


Ja und? Erkläre mir was eine Waffe bei der Jagt ist, wenn kein Werkzeug/Gebrauchsgegenstand?

Zitat:
Du hast keine Affinitaet zu Schusswaffen entwickelt? Das verwundert mich nicht, denn man entwickelt natuerlich nicht zwingend ein spezifisches Interesse an Waffen nur weil man bereits als Kind ihre Wirkungsweise kennengelernt hat.


Danke.

Zitat:
Die Frage lautet, ob Schusswaffen fuer Privatleute in Deutschland 'freigegeben' sein sollten oder nicht.
Ich beharre auf einem kategorischen Nein.


Dann schaffen wir die Jagt also kategorisch ab? Wer übernimmt dann diese Aufgabe? Die Forstbeamten die bald abgeschafft werden sollten? So ein Nein ist schnell gesagt. Oder meinst du kein kategorisches Nein sondern ein Nein zur kategorischen Freigabe?

cu milktoast
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