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ADHS: Ritalin und Co
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1640729) Verfasst am: 23.05.2011, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

goatmountain hat folgendes geschrieben:

mag ja sein, dass es dieses krankheitsbild gibt, aber ist es nicht mittlerweile so, dass viele eltern ihre kinder als belastung empfinden und sie deshalb beim arzt vorfuehren und ruhigstellen lassen?

Mir gefällt der Ausdruck ruhigstellen nicht. Das klingt als würden die Kidner betäubt oder so, was nicht der Fall ist. Ich kenne ein Kind, dass ein Medikament mit dem selben Wirkstoff mit Ritalin bekommt, das sitzt keinesfalls ruhig in der Ecke sondern tobt nach wie vor gerne rum. Und mit einem Fernseher kann mensch auch AD(H)S-Kinder ohne Ritalin "ruhigstellen", ein Symptom von AD(H)S ist nämlich der Hyperfokus, die Betroffenen sind dann auf etwas so konzentriert, dass sie um sich herum vieles nicht mehr wahrnehmen. Ein ruhiger sein wird nicht durch die Medikamente direkt bewirkt, vielmehr können die Kinder sich besser auf eine Sache konzentrieren, ein Auslöser für die Unruhe fällt so weg.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1640732) Verfasst am: 23.05.2011, 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
goatmountain hat folgendes geschrieben:

mag ja sein, dass es dieses krankheitsbild gibt, aber ist es nicht mittlerweile so, dass viele eltern ihre kinder als belastung empfinden und sie deshalb beim arzt vorfuehren und ruhigstellen lassen?

Mir gefällt der Ausdruck ruhigstellen nicht. Das klingt als würden die Kidner betäubt oder so, was nicht der Fall ist. Ich kenne ein Kind, dass ein Medikament mit dem selben Wirkstoff mit Ritalin bekommt, das sitzt keinesfalls ruhig in der Ecke sondern tobt nach wie vor gerne rum. Und mit einem Fernseher kann mensch auch AD(H)S-Kinder ohne Ritalin "ruhigstellen", ein Symptom von AD(H)S ist nämlich der Hyperfokus, die Betroffenen sind dann auf etwas so konzentriert, dass sie um sich herum vieles nicht mehr wahrnehmen. Ein ruhiger sein wird nicht durch die Medikamente direkt bewirkt, vielmehr können die Kinder sich besser auf eine Sache konzentrieren, ein Auslöser für die Unruhe fällt so weg.


Hier wird einfach nicht auf Argumente eingegangen, sondern immer wieder die gleichen Vorurteile ohne Belege hochgekocht!
Deprimiert
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1640733) Verfasst am: 23.05.2011, 13:47    Titel: Antworten mit Zitat

goatmountain hat folgendes geschrieben:

ich habe gerade die symptome in wiki studiert und muss feststellen, ich habe adhs Am Kopf kratzen

Das ist nicht unmöglich, kann aber auch sein, dass du das nur denkst, weil solche Symptome in schwächerer Form ja auch bei Leuten auftreten, die es nicht haben.
Mach mal den Test:
http://www.ads-bei-erwachsenen.de/index.php/selbsttest.html
und wenn dein Verdacht sich erhärtet und du Probleme hast, die daran liegen könnten, dann geh halt zu einem Facharzt und lass es überprüfen. Wenn nicht dann freu dich.
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1640735) Verfasst am: 23.05.2011, 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
goatmountain hat folgendes geschrieben:

mag ja sein, dass es dieses krankheitsbild gibt, aber ist es nicht mittlerweile so, dass viele eltern ihre kinder als belastung empfinden und sie deshalb beim arzt vorfuehren und ruhigstellen lassen?

Mir gefällt der Ausdruck ruhigstellen nicht. Das klingt als würden die Kidner betäubt oder so, was nicht der Fall ist. Ich kenne ein Kind, dass ein Medikament mit dem selben Wirkstoff mit Ritalin bekommt, das sitzt keinesfalls ruhig in der Ecke sondern tobt nach wie vor gerne rum. Und mit einem Fernseher kann mensch auch AD(H)S-Kinder ohne Ritalin "ruhigstellen", ein Symptom von AD(H)S ist nämlich der Hyperfokus, die Betroffenen sind dann auf etwas so konzentriert, dass sie um sich herum vieles nicht mehr wahrnehmen. Ein ruhiger sein wird nicht durch die Medikamente direkt bewirkt, vielmehr können die Kinder sich besser auf eine Sache konzentrieren, ein Auslöser für die Unruhe fällt so weg.


Hier wird einfach nicht auf Argumente eingegangen, sondern immer wieder die gleichen Vorurteile ohne Belege hochgekocht!
Deprimiert

Tja, wenn die Presse es hundertmal abschreibt und wiederholt, dann ist es bestimmt die Wahrheit. Ich kann leider verstehen, wie mensch angesichts der Berichterstattung zu einer so stark ablehnenden Haltung kommen kann und nicht jeder interessiert sich so sehr für das Thema, dass er sich darüber hinaus damit befasst. Es wäre mir auch relativ egal, wenn diese Vorurteile nicht Betroffenen schaden könnten.
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goatmountain
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Anmeldungsdatum: 10.10.2009
Beiträge: 2810

Beitrag(#1640736) Verfasst am: 23.05.2011, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
goatmountain hat folgendes geschrieben:

mag ja sein, dass es dieses krankheitsbild gibt, aber ist es nicht mittlerweile so, dass viele eltern ihre kinder als belastung empfinden und sie deshalb beim arzt vorfuehren und ruhigstellen lassen?

Mir gefällt der Ausdruck ruhigstellen nicht. Das klingt als würden die Kidner betäubt oder so, was nicht der Fall ist. Ich kenne ein Kind, dass ein Medikament mit dem selben Wirkstoff mit Ritalin bekommt, das sitzt keinesfalls ruhig in der Ecke sondern tobt nach wie vor gerne rum. Und mit einem Fernseher kann mensch auch AD(H)S-Kinder ohne Ritalin "ruhigstellen", ein Symptom von AD(H)S ist nämlich der Hyperfokus, die Betroffenen sind dann auf etwas so konzentriert, dass sie um sich herum vieles nicht mehr wahrnehmen. Ein ruhiger sein wird nicht durch die Medikamente direkt bewirkt, vielmehr können die Kinder sich besser auf eine Sache konzentrieren, ein Auslöser für die Unruhe fällt so weg.


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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1640737) Verfasst am: 23.05.2011, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
....
Wenn es so wäre, dann wäre es wirklich beängstigend. Und daß die Tendenz existiert, belegt nicht zuletzt die im letzten Jahr erfolgte Änderung der Abgaberegelung.

Lachen Nein. Das belegt nur, dass es im Blätterwald laut genug gerauscht hat, dass sich dei Politik bemüßigt fühlte, auf dieses Rauschen zu antworten. Denk einfach in diesem Zusammenhang an die Bestrebungen HP wieder offiziell in die Medizin zu integrieren und auch allgemein erstattungsfähig zu machen. Nach deiner Logik muss es da wohl doch einen Nachweis gegeben haben, dass HP doch wirkt.


Du ignorierst die offizielle Begründung des G-BA.

Zitat:
Vor dem Hintergrund eines europäischen Risikobewertungsverfahrens wurden die Fach- und Gebrauchsinformationen Methylphenidat-haltiger Arzneimittel, die als Stimulantien des zentralen Nervensystems wirken, geändert.
So darf sich die Diagnose von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störungen (ADHS) nicht allein auf das Vorhandensein eines oder mehrerer Symptome stützen, sondern sollte auf einer vollständigen Anamnese und Untersuchung des Patienten basieren und z. B. anhand der DSM-IV Kriterien gestellt werden.
Zusammenfassende Dokumentation Stand: 1. Dezember 2010 3

Die Arzneimittel dürfen nur von einem Spezialisten für Verhaltensstörungen bei Kindern und/oder Jugendlichen verordnet und unter dessen Aufsicht angewendet werden. Diese Spezialisten für Verhaltensstörungen bei Kindern und/oder Jugendlichen sind Facharzt/Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin; Fach-arzt/Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie; Fach-arzt/Fachärztin für Nervenheilkunde, für Neurologie und/oder Psychiatrie oder für Psychiatrie und Psychotherapie, ärztliche Psychotherapeuten mit einer Zusatz-qualifikation zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen nach § 5 Abs. 4 der Psychotherapie-Vereinbarungen. Damit die Versorgung auch in ländlichen Regionen gesichert ist, dürfen in Ausnahmefällen auch Hausärzte Folgever-ordnungen vornehmen, wenn gewährleistet ist, dass die Aufsicht durch einen Spezialisten für Verhaltensstörungen aus den oben genannten Berufsgruppen erfolgt. Zur Prüfung des langfristigen Arzneimittelnutzens für den einzelnen Patienten müssen regelmäßig behandlungsfreie Zeitabschnitte eingelegt werden. Es wird empfohlen, die Arzneimittel mindestens einmal im Jahr abzusetzen, um das Be-finden des Kindes zu beurteilen.

http://www.g-ba.de/downloads/40-268-1348/2010-09-16_AM-RL3_Stimulantien_ZD.pdf

Das ist leider, ich finde das wirklich nicht gut, eine reaktive Maßnahme.
Denk einfach in diesem Zusammenhang an die vielen anderen Menschen, die sich plötzlich in der Nähe von VTs wiederfinden, weil sie sich die Faktenlage widewidewit.. Du weißt schon.
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1640740) Verfasst am: 23.05.2011, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

goatmountain hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
goatmountain hat folgendes geschrieben:

mag ja sein, dass es dieses krankheitsbild gibt, aber ist es nicht mittlerweile so, dass viele eltern ihre kinder als belastung empfinden und sie deshalb beim arzt vorfuehren und ruhigstellen lassen?

Mir gefällt der Ausdruck ruhigstellen nicht. Das klingt als würden die Kidner betäubt oder so, was nicht der Fall ist. Ich kenne ein Kind, dass ein Medikament mit dem selben Wirkstoff mit Ritalin bekommt, das sitzt keinesfalls ruhig in der Ecke sondern tobt nach wie vor gerne rum. Und mit einem Fernseher kann mensch auch AD(H)S-Kinder ohne Ritalin "ruhigstellen", ein Symptom von AD(H)S ist nämlich der Hyperfokus, die Betroffenen sind dann auf etwas so konzentriert, dass sie um sich herum vieles nicht mehr wahrnehmen. Ein ruhiger sein wird nicht durch die Medikamente direkt bewirkt, vielmehr können die Kinder sich besser auf eine Sache konzentrieren, ein Auslöser für die Unruhe fällt so weg.


Hier wird einfach nicht auf Argumente eingegangen, sondern immer wieder die gleichen Vorurteile ohne Belege hochgekocht!
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Wie viele mit Ritalin "ruhiggestellte" Kinder hast du denn schon gesehen?
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1640742) Verfasst am: 23.05.2011, 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
goatmountain hat folgendes geschrieben:

mag ja sein, dass es dieses krankheitsbild gibt, aber ist es nicht mittlerweile so, dass viele eltern ihre kinder als belastung empfinden und sie deshalb beim arzt vorfuehren und ruhigstellen lassen?

Mir gefällt der Ausdruck ruhigstellen nicht. Das klingt als würden die Kidner betäubt oder so, was nicht der Fall ist. Ich kenne ein Kind, dass ein Medikament mit dem selben Wirkstoff mit Ritalin bekommt, das sitzt keinesfalls ruhig in der Ecke sondern tobt nach wie vor gerne rum. Und mit einem Fernseher kann mensch auch AD(H)S-Kinder ohne Ritalin "ruhigstellen", ein Symptom von AD(H)S ist nämlich der Hyperfokus, die Betroffenen sind dann auf etwas so konzentriert, dass sie um sich herum vieles nicht mehr wahrnehmen. Ein ruhiger sein wird nicht durch die Medikamente direkt bewirkt, vielmehr können die Kinder sich besser auf eine Sache konzentrieren, ein Auslöser für die Unruhe fällt so weg.


Vielleicht kann man mit Dir über den eigentlichen Punkt reden.
Es geht darum daß man verdammt aufpassen muss, daß Methylphenidat Mittel nicht auf eine Weise eingesetzt werden, die genau das bewirkt: Nämlich eine soziale Ruhigstellung. Die Sorge der Betroffenen, das Faktum, daß die Vergabe über die Jahre auf nicht erklärte Weise zugenommen hat, und daß zudem der Gemeinsame Bundesausschuss dem im letzten Jahr einen Riegel vorschieben musste, sollte doch ausreichend Grund für eine skeptische Sicht auf diese Entwicklung liefern. Oder? Warum hier unkritisch sein?


(au man, was für ein satzbau, ich korrigier trotzdem nicht)
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vrolijke
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Beitrag(#1640744) Verfasst am: 23.05.2011, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
goatmountain hat folgendes geschrieben:

mag ja sein, dass es dieses krankheitsbild gibt, aber ist es nicht mittlerweile so, dass viele eltern ihre kinder als belastung empfinden und sie deshalb beim arzt vorfuehren und ruhigstellen lassen?

Mir gefällt der Ausdruck ruhigstellen nicht. Das klingt als würden die Kidner betäubt oder so, was nicht der Fall ist. Ich kenne ein Kind, dass ein Medikament mit dem selben Wirkstoff mit Ritalin bekommt, das sitzt keinesfalls ruhig in der Ecke sondern tobt nach wie vor gerne rum. Und mit einem Fernseher kann mensch auch AD(H)S-Kinder ohne Ritalin "ruhigstellen", ein Symptom von AD(H)S ist nämlich der Hyperfokus, die Betroffenen sind dann auf etwas so konzentriert, dass sie um sich herum vieles nicht mehr wahrnehmen. Ein ruhiger sein wird nicht durch die Medikamente direkt bewirkt, vielmehr können die Kinder sich besser auf eine Sache konzentrieren, ein Auslöser für die Unruhe fällt so weg.


Vielleicht kann man mit Dir über den eigentlichen Punkt reden.
Es geht darum daß man verdammt aufpassen muss, daß Methylphenidat Mittel nicht auf eine Weise eingesetzt werden, die genau das bewirkt: Nämlich eine soziale Ruhigstellung. Die Sorge der Betroffenen, das Faktum, daß die Vergabe über die Jahre auf nicht erklärte Weise zugenommen hat, und daß zudem der Gemeinsame Bundesausschuss dem im letzten Jahr einen Riegel vorschieben musste, sollte doch ausreichend Grund für eine skeptische Sicht auf diese Entwicklung liefern. Oder? Warum hier unkritisch sein?


Ach. und wieso kann man mit Dir nicht über "den eigentlichen Punkt" reden?
Erkennst du die Krankheit nicht an?
Wie oft, hat man hier schon erklärt, daß es bei falsche Vergabe, eine kontraire Wirkung hat? Also, den "gewünschten Effekt" gar nicht eintritt.
Wieso gehst du nicht auf Argumente ein? Und kommst stattdessen immer, und immer wieder mit Halbwahrheiten aus der Presse?
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1640747) Verfasst am: 23.05.2011, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
goatmountain hat folgendes geschrieben:

mag ja sein, dass es dieses krankheitsbild gibt, aber ist es nicht mittlerweile so, dass viele eltern ihre kinder als belastung empfinden und sie deshalb beim arzt vorfuehren und ruhigstellen lassen?

Mir gefällt der Ausdruck ruhigstellen nicht. Das klingt als würden die Kidner betäubt oder so, was nicht der Fall ist. Ich kenne ein Kind, dass ein Medikament mit dem selben Wirkstoff mit Ritalin bekommt, das sitzt keinesfalls ruhig in der Ecke sondern tobt nach wie vor gerne rum. Und mit einem Fernseher kann mensch auch AD(H)S-Kinder ohne Ritalin "ruhigstellen", ein Symptom von AD(H)S ist nämlich der Hyperfokus, die Betroffenen sind dann auf etwas so konzentriert, dass sie um sich herum vieles nicht mehr wahrnehmen. Ein ruhiger sein wird nicht durch die Medikamente direkt bewirkt, vielmehr können die Kinder sich besser auf eine Sache konzentrieren, ein Auslöser für die Unruhe fällt so weg.


Vielleicht kann man mit Dir über den eigentlichen Punkt reden.
Es geht darum daß man verdammt aufpassen muss, daß Methylphenidat Mittel nicht auf eine Weise eingesetzt werden, die genau das bewirkt: Nämlich eine soziale Ruhigstellung. Die Sorge der Betroffenen, das Faktum, daß die Vergabe über die Jahre auf nicht erklärte Weise zugenommen hat, und daß zudem der Gemeinsame Bundesausschuss dem im letzten Jahr einen Riegel vorschieben musste, sollte doch ausreichend Grund für eine skeptische Sicht auf diese Entwicklung liefern. Oder? Warum hier unkritisch sein?


Ach. und wieso kann man mit Dir nicht über "den eigentlichen Punkt" reden?
Erkennst du die Krankheit nicht an?
Wie oft, hat man hier schon erklärt, daß es bei falsche Vergabe, eine kontraire Wirkung hat? Also, den "gewünschten Effekt" gar nicht eintritt.
Wieso gehst du nicht auf Argumente ein? Und kommst stattdessen immer, und immer wieder mit Halbwahrheiten aus der Presse?


a) Ich erkenne die Krankheit an (habe ich schon weit vorne im Thread getan)
b) Die "Halbwahrheit aus der Presse" ist eine hochoffizielle Veröffentlichung des entscheidenden Gremiums in dieser Sache
c) Ich fühle mich irgendwie angeschrieen

Mit den Augen rollen
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1640750) Verfasst am: 23.05.2011, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
goatmountain hat folgendes geschrieben:

mag ja sein, dass es dieses krankheitsbild gibt, aber ist es nicht mittlerweile so, dass viele eltern ihre kinder als belastung empfinden und sie deshalb beim arzt vorfuehren und ruhigstellen lassen?

Mir gefällt der Ausdruck ruhigstellen nicht. Das klingt als würden die Kidner betäubt oder so, was nicht der Fall ist. Ich kenne ein Kind, dass ein Medikament mit dem selben Wirkstoff mit Ritalin bekommt, das sitzt keinesfalls ruhig in der Ecke sondern tobt nach wie vor gerne rum. Und mit einem Fernseher kann mensch auch AD(H)S-Kinder ohne Ritalin "ruhigstellen", ein Symptom von AD(H)S ist nämlich der Hyperfokus, die Betroffenen sind dann auf etwas so konzentriert, dass sie um sich herum vieles nicht mehr wahrnehmen. Ein ruhiger sein wird nicht durch die Medikamente direkt bewirkt, vielmehr können die Kinder sich besser auf eine Sache konzentrieren, ein Auslöser für die Unruhe fällt so weg.


Vielleicht kann man mit Dir über den eigentlichen Punkt reden.
Es geht darum daß man verdammt aufpassen muss, daß Methylphenidat Mittel nicht auf eine Weise eingesetzt werden, die genau das bewirkt: Nämlich eine soziale Ruhigstellung. Die Sorge der Betroffenen, das Faktum, daß die Vergabe über die Jahre auf nicht erklärte Weise zugenommen hat, und daß zudem der Gemeinsame Bundesausschuss dem im letzten Jahr einen Riegel vorschieben musste, sollte doch ausreichend Grund für eine skeptische Sicht auf diese Entwicklung liefern. Oder? Warum hier unkritisch sein?


Ach. und wieso kann man mit Dir nicht über "den eigentlichen Punkt" reden?
Erkennst du die Krankheit nicht an?
Wie oft, hat man hier schon erklärt, daß es bei falsche Vergabe, eine kontraire Wirkung hat? Also, den "gewünschten Effekt" gar nicht eintritt.
Wieso gehst du nicht auf Argumente ein? Und kommst stattdessen immer, und immer wieder mit Halbwahrheiten aus der Presse?


a) Ich erkenne die Krankheit an (habe ich schon weit vorne im Thread getan)
b) Die "Halbwahrheit aus der Presse" ist eine hochoffizielle Veröffentlichung des entscheidenden Gremiums in dieser Sache
c) Ich fühle mich irgendwie angeschrieen

Mit den Augen rollen



Zitat:
Die Sorge der Betroffenen, das Faktum, daß die Vergabe über die Jahre auf nicht erklärte Weise zugenommen hat, und daß zudem der Gemeinsame Bundesausschuss dem im letzten Jahr einen Riegel vorschieben musste, sollte doch ausreichend Grund für eine skeptische Sicht auf diese Entwicklung liefern


Die Vergabe hat deswegend zugenommen, weil die Krankheit, (die schon immer vorhanden war) immer öfters von Ärzte erkannt wird.

Es wäre nicht das erste mal, daß Gesetze erlassen werden, weil irgendwas in der Presse hochgekocht wird.
Das ist doch ein Alibi der Abgeorneten: "schau mal; wir tun was".

Siehst, dies ist auch eine Interpretation.
Und die armen Kinder, denen geholfen werden könnte, sind jetzt die gelackmeierten.
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goatmountain
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Anmeldungsdatum: 10.10.2009
Beiträge: 2810

Beitrag(#1640757) Verfasst am: 23.05.2011, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

ich denke, wir sollten bei der diskussion die sachlichkeit nicht verlieren.
@vrolijke: es leugnet doch niemand, dass es kinder mit adhs tatsaechlich gibt.
man sollte sich aber bewusst sein, dass es auch ausgesprochen bequeme eltern gibt.
weiterhin gibt es eine ueberaus maechtige und einflussreiche pharma industrie.
(bin ich jetzt ein VT'ler?)
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1640761) Verfasst am: 23.05.2011, 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
goatmountain hat folgendes geschrieben:

mag ja sein, dass es dieses krankheitsbild gibt, aber ist es nicht mittlerweile so, dass viele eltern ihre kinder als belastung empfinden und sie deshalb beim arzt vorfuehren und ruhigstellen lassen?

Mir gefällt der Ausdruck ruhigstellen nicht. Das klingt als würden die Kidner betäubt oder so, was nicht der Fall ist. Ich kenne ein Kind, dass ein Medikament mit dem selben Wirkstoff mit Ritalin bekommt, das sitzt keinesfalls ruhig in der Ecke sondern tobt nach wie vor gerne rum. Und mit einem Fernseher kann mensch auch AD(H)S-Kinder ohne Ritalin "ruhigstellen", ein Symptom von AD(H)S ist nämlich der Hyperfokus, die Betroffenen sind dann auf etwas so konzentriert, dass sie um sich herum vieles nicht mehr wahrnehmen. Ein ruhiger sein wird nicht durch die Medikamente direkt bewirkt, vielmehr können die Kinder sich besser auf eine Sache konzentrieren, ein Auslöser für die Unruhe fällt so weg.


Vielleicht kann man mit Dir über den eigentlichen Punkt reden.
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(au man, was für ein satzbau, ich korrigier trotzdem nicht)

Hm, kannst du erläutern, was du mit sozialer Ruhigstellung meinst, sonst reden wir wahrscheinlich blos aneinander vorbei. Also inwiefern glaubst du ist jemand, der das Medikament bekommt ruhiggestellt?

Die Vergabe des Medikamentes hat auch deshalb zugenommen, weil der Bekanntheitsgrad von AD(H)S stark zugenommen hat, das allein sagt wenig darüber aus, wem das Medikament gegeben wird, ob es Menschen sind, für die das gut ist.

Was meinst du, wenn du von der Sorge der Betroffen sprichst?

Dass der Gemeinsame Bundesausschuss eine Riegel vorgeschoben hat, ist schon sinnvoll, ich teile da die Sicht von Dissonanz, viele Hausärzte sind auf dem Gebiet nicht qualifiziert. Leider ist die Versorgungsdichte mit qualifizierten Ärzten relativ niedrig, so dass möglicherweise nicht wenige Hausärzte das Medikament vorschnell verschrieben haben. Aber, wie ich schon schrieb, wirkt das Medikament bei Kindern, die nicht AD(H)S haben ganz anders, selbst der dämlichste Arzt sollte merken, wenn das Kind unruhiger statt konzetrierter wird und das Medikament wieder absetzen. Ich haben den Eindruck, diesem aspekt wird in der öffentlichen Diskussion zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt und folglich kommt es zu falschen Vorstellungen über Möglichkeit und Umfang der Behandlungen eigentlich gesunder Kinder.

Selbst bei Ärzten mit Qualifikation auf dem Gebiet können die Tests recht unterschiedlich umfangreich sein auf deren Grundlage eine Diagnise erstellt wird. AD(H)S kann nur durch Ausschlussverfahren diagnostiziert werden, eine unfassende Diagnose beienhaltet Fragebögen über die Symptome, die Symptome selbst testen und gucken ob eine andere Erklärung für die Symptome vorliegen kann. Es wird auch berücksichtigt, ob der Alltag stark durch Probleme geprägt ist, oder nicht, eben ob ein Fall vorliegt in dem eine Behandlung angebracht ist. Dann wird entscheiden ob und wie behandelt werden soll. Wird Ritalin oder ein Äquivalent gegeben, dann muss das eingestellt werden, d.h. es wird beobachtet welche Menge des Medikamentes wie auf das Kind wirkt. Eine unkontrollierte Vergabe des Medikamentes wäre verantwortungslos, ich habe keine Informationen darüber ob und wie häufig so etwas vorkommt. Ist jedenfalls alles, was ausgeschlossen werden kann ausgeschlossen, kann nur durch die Gabe des Medikamentes herausgefunden werden ob es dem Kind hilft.

Skepsis ist nicht schlecht, wenn sie dazu führt, dass jemand nicht unhintefragt Ärzten oder Pädagogen in jeder Hinsicht vertraut, sondern sich selbst schlau macht und dann entscheidet und sich offen lässt, eine Entscheidung bei neuen Erkenntnissen zu überdenken. Wenn Skepsis aber mit voreiliger Ablehnung gleichzusetzen ist, dann kann das für Betroffene zu einem Problem werden.
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Beitrag(#1640772) Verfasst am: 23.05.2011, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

goatmountain hat folgendes geschrieben:
....
man sollte sich aber bewusst sein, dass es auch ausgesprochen bequeme eltern gibt.
weiterhin gibt es eine ueberaus maechtige und einflussreiche pharma industrie.
(bin ich jetzt ein VT'ler?)

Nein, sondern jemand, der auf blauen Dunst argumentiert. Bei Kindern, die kein ADHS haben, wirkt Methylphenidat aufputschend, d.h. wenn es die vorher Mist gemacht haben, machen sie hinterher noch mehr Mist. Bei Kindern mit ADHS wirkt Methylpehnidat nicht einschläfernd oder ruhigstellend, es gibt ihnen nur die Möglichkeit, sich auf das zu konzentrieren, wozu sie sich entschlossen haben und nicht alle 3 Minuten von einem anderen Reiz gefangen genommen zu werden. Ganz praktisch: Wenn Du es wirklich bei deinem ADHS-Kind verschissen hast, wird Ritalin es eher in die Lage versetzen, sich gegen dich zu wehren, als dass es dir Ruhe verschafft - es könnte höchstens sein, dass dich in diesem Falle beruhigt, dass das Kind es endlich schafft, mal seinen eigenen Stiefel durchzuziehen und nicht zu jeder gerichteten Aktion getreten werden muss.

Wer hier also von sedieren redet oder von ruhigstellen, redet einfach Unsinn.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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fwo
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Beitrag(#1640777) Verfasst am: 23.05.2011, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
.....

Vielleicht kann man mit Dir über den eigentlichen Punkt reden.
Es geht darum daß man verdammt aufpassen muss, daß Methylphenidat Mittel nicht auf eine Weise eingesetzt werden, die genau das bewirkt: Nämlich eine soziale Ruhigstellung. Die Sorge der Betroffenen, das Faktum, daß die Vergabe über die Jahre auf nicht erklärte Weise zugenommen hat, und daß zudem der Gemeinsame Bundesausschuss dem im letzten Jahr einen Riegel vorschieben musste, sollte doch ausreichend Grund für eine skeptische Sicht auf diese Entwicklung liefern. Oder? Warum hier unkritisch sein?...

Da sind mehrere Fehler drin: Es gibt keine (von ADHS) Betroffenen, die sich um die Zunahme der Methylphenidatvergabe Sorgen machen, das sind ganz bestimmte Gruppen der Bevölkerung und von diesen in der Regel die, die nichts mit ADHS zu tun haben. Außerdem sind auch nur sie es, die die Erklärung für die Zunahme der Vergabe nicht zur Kenntnis nehmen:
Bundesärztekammer hat folgendes geschrieben:
Das Verordnungsvolumen von Methylphenidat hat im letzten Jahrzehnt kontinuierlich zugenommen, von etwa 2 Mio. definierten Tagesdosen im Jahre 1995 auf rund 20 Mio. definierter Tagesdosen im Jahre 2003 (Arzneimittelreport 2004 (117)). Dies wird mit einer über längere Zeit gehandhabten Unterversorgung in Verbindung gebracht, während nunmehr eine Angleichung an den internationalen Trend erfolgt ist.


Ohne Zuhilfenahme der Bundesärztrekammer habe ich es in dem älteren Thread zu ADHS so formuliert:
fwo hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
.....
Ich behaupte ja nicht, daß ADHS als Krankheitsbild nicht gibt. Aber wo kommt es her, und warum nimmt die Diagnose - nach einigen Aussagen angeblich "explosionsartig" - zu?

In wieweit die Diagnosehäufigkeit zunimmt ist gar nicht so genau gesagt - das einzige was offiziell immer wieder gerne zitiert wird, ist dass die Verschreibung zunimmt - der Umsatz mit Ritalin u.ä. ist relativ leicht verfolgbar. Seit 1993 hat sich in Deutschland laut Arzneimittelverordnungsreport die Menge an verschriebenem Methylphenidat mehr als verdreißigfacht.

Dafür gibt es zwei Gründe: 1. Wird AD(H)S (Das H steht für hyperaktiv - das ist jedoch kein zwingender Bestandteil dieses Syndroms) noch nicht so lange bei uns standardmäßig diagnostiziert und medikamentös behandelt (Ich kann mich z.B. daran erinnern , wie in den 70ern und 80ern bei derartigen Kindern gerne von Phospahtüberempfindlichkeit geredet wurde, bzw. sollte man den Kindern weniger Schokolade oder andere Süßigkeiten geben, dann wäre das weg.

Bekannter wurde ADS in den 90ern. Bis dahin war die Medikation mit Ritalin etws sehr seltenes. Man kann auch sagen, irgendwann Anfang der 90er hat man angefangen, Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom regelmäßig medikamentös zu behandeln. Bei ca der Hälfte aller Betroffenen gibt es kein "Auswachsen" des ADS, d.h. dieses Syndrom ist chronisch. Das heißt wiederum, dass es normal ist, dass der Verbrauch mit den älter werdenden Patienten weiter wächst. Er wird sogar nocheinmal zusätzlich sprunghaft anwachsen, wenn Ritalin auch für Erwachsene, die nicht von Kind an entsptrechend diagnostiziert und behandelt wurden, zugelassen wird - Ritalin ist für Erwachsene bisher nur in Ausnahmefällen zugelassen, dafür lebt die Psychotherapie seit Jahrzenten mit einer erklecklichen Anzahl therapierestenter Depressiver, denen mit Ritalin wahrscheinlich geholfen werden könnte.

Soweit zu dem "unerklärlichen" Anstieg des Ritalinverbrauchs.

fwo


Und ansonsten habe ich mir eben mal den Output des Gemeinsamen Bundesausschusses angeshen einschließlich der Begründungen außerhalb dieses Papieres und muss dich enttäuschen: Weder stand da etwas Neues drin, noch ist das Teil geeignet, die Vergabe von Ritalin wesentlich zu beeinflussen: Die Hausärzte, die Ritalin als Gefälligkeit verschrieben haben, waren bereits vorher die Ausnahme, so dass auch die Pharmaindustrie dieser Verordnung ganz entspannt zustimmen konnte.

Warum sie auch von der Sache her die Ausnahme sein mussten, kannst Du meiner Antwort an unsere Bergziege direkt hier drüber entnehmen.

Die genaue Betrachtung dieser Verordnung hat mich in meiner Einschätzung leider nur bestätigt.

fwo
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goatmountain
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Beitrag(#1640778) Verfasst am: 23.05.2011, 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
goatmountain hat folgendes geschrieben:
....
man sollte sich aber bewusst sein, dass es auch ausgesprochen bequeme eltern gibt.
weiterhin gibt es eine ueberaus maechtige und einflussreiche pharma industrie.
(bin ich jetzt ein VT'ler?)

Nein, sondern jemand, der auf blauen Dunst argumentiert.....
Wer hier also von sedieren redet oder von ruhigstellen, redet einfach Unsinn.
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woher nimmst du deine weisheit?
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Mo.
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Beitrag(#1640781) Verfasst am: 23.05.2011, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

goatmountain hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
goatmountain hat folgendes geschrieben:
....
man sollte sich aber bewusst sein, dass es auch ausgesprochen bequeme eltern gibt.
weiterhin gibt es eine ueberaus maechtige und einflussreiche pharma industrie.
(bin ich jetzt ein VT'ler?)

Nein, sondern jemand, der auf blauen Dunst argumentiert.....
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woher nimmst du deine weisheit?

Weil jetzt schon x-mal erklärt wurde, dass das kein Beruhigungsmittel ist?
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astarte
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Beitrag(#1640794) Verfasst am: 23.05.2011, 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
goatmountain hat folgendes geschrieben:

mag ja sein, dass es dieses krankheitsbild gibt, aber ist es nicht mittlerweile so, dass viele eltern ihre kinder als belastung empfinden und sie deshalb beim arzt vorfuehren und ruhigstellen lassen?

Mir gefällt der Ausdruck ruhigstellen nicht. Das klingt als würden die Kidner betäubt oder so, was nicht der Fall ist. Ich kenne ein Kind, dass ein Medikament mit dem selben Wirkstoff mit Ritalin bekommt, das sitzt keinesfalls ruhig in der Ecke sondern tobt nach wie vor gerne rum. Und mit einem Fernseher kann mensch auch AD(H)S-Kinder ohne Ritalin "ruhigstellen", ein Symptom von AD(H)S ist nämlich der Hyperfokus, die Betroffenen sind dann auf etwas so konzentriert, dass sie um sich herum vieles nicht mehr wahrnehmen. Ein ruhiger sein wird nicht durch die Medikamente direkt bewirkt, vielmehr können die Kinder sich besser auf eine Sache konzentrieren, ein Auslöser für die Unruhe fällt so weg.

Genau!
Ich kenne ein Kind, dass war nicht unruhig, sondern verträumt, sehr leicht ablenkbar und unkonzentriert. also ADS. Es wurde eine sehr geringe Gabe von Medikinet versucht. Sie kann jetzt dem Geschehen in Vorschule und Kindergarten viel besser folgen, ist mit Freude dabei und ist viel lebhafter. Es geht schließlich um die Einschulung, sie könnte wohl nicht in die Regelschule, mit den Schwierigkeiten, obwohl sie die kognitiven Fähigkeiten hat.

Ich kenne noch mehr Kinder mit AD(H)S, aber die zähle ich jetzt nicht alle auf. Manche brauchen eine gewisse Dosis eines Medikaments, andere komme ohne zurecht (durch Trainingsprogramme und Therapien für Kind und Eltern zB). Keiner kommt "sediert" daher. Einige bekommen auch morgens ihre Dosis um sich in der Schule konzentrieren und in der Klasse integrieren zu können, die Wirkung endet dann, und Nachmittags ist die Wirkung vorbei, da sie im Spiel und Freizeit es nicht brauchen.

Ansonsten bravo für deine (Norm), fwos und andere Beiträge und eure Geduld.

Ich habe die Seite des ADHS-Selbsthilfevereins u.a. bereits gepostet, auch auf der Wiki-Seite steht einiges. Wenn sich so mancher mal einlesen würde, würdet ihr euch nicht ständig wiederholen müssen. Oder interessieren die Infos, die Betroffene sammeln gar nicht?
zB. Was ist ADHS
Was kann getan werden
uvm.
@Evilbert: wenn du dir die Seite "Was kann getan werden" ansiehst, bzw angesehen hättest, hättest du gesehen, das mitnichten nur Therapie für das Kind angesagt ist.
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Mo.
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Beitrag(#1640797) Verfasst am: 23.05.2011, 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

Musst du so schreien?
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astarte
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Beitrag(#1640798) Verfasst am: 23.05.2011, 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:
Musst du so schreien?

Cool
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astarte
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Beiträge: 46545

Beitrag(#1640825) Verfasst am: 23.05.2011, 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
Ich kann leider verstehen, wie mensch angesichts der Berichterstattung zu einer so stark ablehnenden Haltung kommen kann und nicht jeder interessiert sich so sehr für das Thema, dass er sich darüber hinaus damit befasst.

Ich auch.
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Dissonanz
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Beitrag(#1641272) Verfasst am: 25.05.2011, 03:31    Titel: Antworten mit Zitat

Der Spielverderber hat folgendes geschrieben:
Dissonanz hat folgendes geschrieben:

Für mich ist das kein Vorurteil, vor allem nicht bei den Zahlen. Hausärzte schmeißen mit Medis um sich, statt an Fachärzte zu überweisen.

Welche Zahlen?!


Ich glaub ich hab die Zahlen nicht transkribiert. Kurz gesagt: Bei jener Studie stellte sich heraus, dass ein großer Teil (ich glaube etwas über ein Drittel war es) der korrekt erkannten Depressionen ausschließlich eine medikamentöse Therapie bekam. Ich verstehe das so, dass die Patienten die Medis von den Allgemeinmedizinern verschrieben bekommen haben und nichtmal in die Nähe eines Psychiaters gekommen sind. (Geschweigedenn eines psychologischen Psychotherapeuten.)

goatmountain hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
goatmountain hat folgendes geschrieben:
....
man sollte sich aber bewusst sein, dass es auch ausgesprochen bequeme eltern gibt.
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woher nimmst du deine weisheit?


Gibt man Nicht-ADS-Leuten Methylphenidat, so werden sie aufgeputscht. Stell dir die Wirkung ähnlich wie Ecstasy vor.

Gibt man ADS-Leuten Methylphenidat, so können diese ihre Aufmerksamkeit (und damit insgesamt sich selbst, Aufmerksamkeitslenkung ist ein wichtiger Aspekt von Selbstkontrolle) lenken und kontrollieren. Das wirkt nach außen meist "ruhiger" als vorher.

Methylphenidat ist ein Stimulanz. Kein Sedativum oder Narkoleptikum oder sonst was in der Richtung. Es ist ein Aufputschmittel, das bei manchen Menschen eine andere Wirkung hat als bei anderen.
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"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843

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Der Spielverderber
..etwas verwirrt



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Beitrag(#1641398) Verfasst am: 25.05.2011, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:

Ich glaub ich hab die Zahlen nicht transkribiert. Kurz gesagt: Bei jener Studie stellte sich heraus, dass ein großer Teil (ich glaube etwas über ein Drittel war es) der korrekt erkannten Depressionen ausschließlich eine medikamentöse Therapie bekam. Ich verstehe das so, dass die Patienten die Medis von den Allgemeinmedizinern verschrieben bekommen haben und nichtmal in die Nähe eines Psychiaters gekommen sind. (Geschweigedenn eines psychologischen Psychotherapeuten.)

Wie kommt man auf so einen Schluss das ist doch reine spekulation? Vorallem da es ja darum ging dass viele Allgemeinmediziner angeblich gesunde Menschen als krank diagnostizieren würden und ihnen dann ohne weitere Diagnostik Medikamente verschreiben würde. Das lässt sich keineswegs daraus ableiten.
Wie soll die Studie korrekt erkannte Depressionen erkennen wenn die Patienten nie einen Facharzt gesehen haben?
Psychiater machen nicht unbedingt auch Psychotherapie, es gibt also etliche Gründe warum jemand keine begleitende Therapie erhält z.Bsp. ganz einfach weil er nicht möchte oder ihm die Wartezeiten (2Monate+) zu lang sind. Da erscheinen mir 1/3 eine sehr geringe Zahl.
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fwo
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Beitrag(#1641433) Verfasst am: 25.05.2011, 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:
....

Ich glaub ich hab die Zahlen nicht transkribiert. Kurz gesagt: Bei jener Studie stellte sich heraus, dass ein großer Teil (ich glaube etwas über ein Drittel war es) der korrekt erkannten Depressionen ausschließlich eine medikamentöse Therapie bekam. Ich verstehe das so, dass die Patienten die Medis von den Allgemeinmedizinern verschrieben bekommen haben und nichtmal in die Nähe eines Psychiaters gekommen sind. (Geschweigedenn eines psychologischen Psychotherapeuten.)....

Du hast hier einen Facharzt vergessen: Sehr viele Neurologen machen, auch wenn Sie auch Psychotherapie anbieten, bei einem Teil ihrer Patienten nach dem ersten Gespräch einen rein medikamentösen Versuch, weil es oft genug nur darum geht, Teufelskreise aufzubrechen. Ich weiß auch von einem Internisten mit einer Zusatzausbildung als Therapeut, der im Prinzip auch so vorgeht.

Deinen Schluss halte ich also für nicht ganz realistisch.

fwo
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Dissonanz
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Beitrag(#1641484) Verfasst am: 25.05.2011, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Der Spielverderber hat folgendes geschrieben:

Wie kommt man auf so einen Schluss das ist doch reine spekulation? Vorallem da es ja darum ging dass viele Allgemeinmediziner angeblich gesunde Menschen als krank diagnostizieren würden und ihnen dann ohne weitere Diagnostik Medikamente verschreiben würde. Das lässt sich keineswegs daraus ableiten.


Ich denke, dass eine KVT die Methode der Wahl sein sollte, da die Remissionsrate gleich gut ist, die Rückfallquote aber besser aussieht.

Zitat:
Wie soll die Studie korrekt erkannte Depressionen erkennen wenn die Patienten nie einen Facharzt gesehen haben?


Durch ein Screeningverfahren, das genau darauf ausgelegt ist, Depressionen zu erkennen. Für die Studie wurden nicht die Allgemeinmediziner befragt, ob sie eine Depression richtig erkannt haben. zwinkern

Zitat:
Psychiater machen nicht unbedingt auch Psychotherapie, es gibt also etliche Gründe warum jemand keine begleitende Therapie erhält z.Bsp. ganz einfach weil er nicht möchte oder ihm die Wartezeiten (2Monate+) zu lang sind. Da erscheinen mir 1/3 eine sehr geringe Zahl.


Ja. Und das finde ich schlecht. AFAIR sind die Wartezeiten eher 3+ Monate, aber in jedem Fall zu lang. Und wenn das Leute davon abhält, eine von der Wirkung (Remission und Rückfall zusammengefasst..) her überlegene Therapie in Anspruch zu nehmen, so denke ich, dass da auch drauf reagiert werden muss, von Seiten des Gesundheitssystems.

fwo hat folgendes geschrieben:

Du hast hier einen Facharzt vergessen: Sehr viele Neurologen machen, auch wenn Sie auch Psychotherapie anbieten, bei einem Teil ihrer Patienten nach dem ersten Gespräch einen rein medikamentösen Versuch, weil es oft genug nur darum geht, Teufelskreise aufzubrechen. Ich weiß auch von einem Internisten mit einer Zusatzausbildung als Therapeut, der im Prinzip auch so vorgeht.


Schlimm genug. Wenn man Medikamente gibt sollte man, besonders bei Depression, den Patienten im Auge behalten. Bei einigen Therapieformen (Mir bekannt: Pharmakologische Therapie und Schlafentzugstherapie) gibt es nach Beginn der Therapie bei schweren Depressionen ein erhöhtes Suizidrisiko. Der Patient hat dann wieder genug Motivation. Genug Motivation, auch um sich aufzurappeln, einen Strick zu nehmen.
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fwo
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Beitrag(#1641501) Verfasst am: 25.05.2011, 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:
....
fwo hat folgendes geschrieben:

Du hast hier einen Facharzt vergessen: Sehr viele Neurologen machen, auch wenn Sie auch Psychotherapie anbieten, bei einem Teil ihrer Patienten nach dem ersten Gespräch einen rein medikamentösen Versuch, weil es oft genug nur darum geht, Teufelskreise aufzubrechen. Ich weiß auch von einem Internisten mit einer Zusatzausbildung als Therapeut, der im Prinzip auch so vorgeht.


Schlimm genug. Wenn man Medikamente gibt sollte man, besonders bei Depression, den Patienten im Auge behalten. Bei einigen Therapieformen (Mir bekannt: Pharmakologische Therapie und Schlafentzugstherapie) gibt es nach Beginn der Therapie bei schweren Depressionen ein erhöhtes Suizidrisiko. Der Patient hat dann wieder genug Motivation. Genug Motivation, auch um sich aufzurappeln, einen Strick zu nehmen.
fett von mir.

Woher hast Du, dass es nicht so ist? Ich kenne es als ganz normal, dass mein Arzt, wenn er mir irgendetwas verschreibt, auch da zusagt, bis wann das wie zu wirken hat, und dass ich sofort wiederkommen soll, wenn es das nicht tut. Und selbstverständlich gehört auch zu einer Vergabe von Psychopharmaka ein Wiedervorstellungtermin. Aber mit dem kann die Behandlung auch schon beendet sein. Du tust ja gerade so so, als müsse jede Behandlung einer Depression unbedingt in eine Psychotherapie münden. Wie ich schon sagte: Es reicht manchmal auch, einen Teufelskreis medikamentös zu durchbrechen.

fwo
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Evilbert
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Beiträge: 42408

Beitrag(#1641522) Verfasst am: 25.05.2011, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Dissonanz hat folgendes geschrieben:
....
fwo hat folgendes geschrieben:

Du hast hier einen Facharzt vergessen: Sehr viele Neurologen machen, auch wenn Sie auch Psychotherapie anbieten, bei einem Teil ihrer Patienten nach dem ersten Gespräch einen rein medikamentösen Versuch, weil es oft genug nur darum geht, Teufelskreise aufzubrechen. Ich weiß auch von einem Internisten mit einer Zusatzausbildung als Therapeut, der im Prinzip auch so vorgeht.


Schlimm genug. Wenn man Medikamente gibt sollte man, besonders bei Depression, den Patienten im Auge behalten. Bei einigen Therapieformen (Mir bekannt: Pharmakologische Therapie und Schlafentzugstherapie) gibt es nach Beginn der Therapie bei schweren Depressionen ein erhöhtes Suizidrisiko. Der Patient hat dann wieder genug Motivation. Genug Motivation, auch um sich aufzurappeln, einen Strick zu nehmen.
fett von mir.


Mein Orthopäde hat mich im März zum Chirurgen überwiesen (aufgrund des Rates einer Neurologin). Da bin ich aber nicht hingegangen.

Und, meinst Du, dass der was davon weiss? Oder es überhaupt wissen will? Und das ist ein sehr, sehr guter Ottopäde mE.
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Dissonanz
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Beiträge: 3541

Beitrag(#1641592) Verfasst am: 25.05.2011, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Dissonanz hat folgendes geschrieben:
....
fwo hat folgendes geschrieben:

Du hast hier einen Facharzt vergessen: Sehr viele Neurologen machen, auch wenn Sie auch Psychotherapie anbieten, bei einem Teil ihrer Patienten nach dem ersten Gespräch einen rein medikamentösen Versuch, weil es oft genug nur darum geht, Teufelskreise aufzubrechen. Ich weiß auch von einem Internisten mit einer Zusatzausbildung als Therapeut, der im Prinzip auch so vorgeht.


Schlimm genug. Wenn man Medikamente gibt sollte man, besonders bei Depression, den Patienten im Auge behalten. Bei einigen Therapieformen (Mir bekannt: Pharmakologische Therapie und Schlafentzugstherapie) gibt es nach Beginn der Therapie bei schweren Depressionen ein erhöhtes Suizidrisiko. Der Patient hat dann wieder genug Motivation. Genug Motivation, auch um sich aufzurappeln, einen Strick zu nehmen.
fett von mir.

Woher hast Du, dass es nicht so ist? Ich kenne es als ganz normal, dass mein Arzt, wenn er mir irgendetwas verschreibt, auch da zusagt, bis wann das wie zu wirken hat, und dass ich sofort wiederkommen soll, wenn es das nicht tut. Und selbstverständlich gehört auch zu einer Vergabe von Psychopharmaka ein Wiedervorstellungtermin. Aber mit dem kann die Behandlung auch schon beendet sein. Du tust ja gerade so so, als müsse jede Behandlung einer Depression unbedingt in eine Psychotherapie münden. Wie ich schon sagte: Es reicht manchmal auch, einen Teufelskreis medikamentös zu durchbrechen.

fwo


Die gewollte Wirkung ist es, die im erhöhten Suizidrisiko endet.

Ich gehe nicht davon aus, dass Mediziner allwissend sind. Ich lasse mich gern davon überzeugen, dass dieses Wissen um die Besonderheiten von medikamentösen Behandlungen bei Wald-und-Wiesen-Allgemeinmedizinern vorhanden ist, aber ich würde ohne weitere Belege nichtmal unbedingt darauf vertrauen, dass jeder Psychiater davon weiß.

Im Grunde genommen würde ich mir einfach nur wünschen, dass Allgemeinmediziner statt einer Behandlung von recht speziellen Störungen in Eigenregie stärker absehen würden und mehr an Spezialisten überweisen würden. Die Versorgung mit Spezialisten müsste dafür weniger mangelhaft werden, da, wie schon erwähnt, so gut wie immer mehrere Monate vergehen, bevor eine nichtmedikamentöse Therapie begonnen werden kann.
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Evilbert
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Beitrag(#1641596) Verfasst am: 25.05.2011, 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ich könnt jetzt noch einiges beisteueren, aber auch wenn das in den Clubraum verschoben wird, aber hab da ich keinen Bock dazu. Aber: ich bin nicht grad postfaul, wie ihr wohl wisst, also könnt ihr ja etwas extrapolieren.
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vrolijke
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Beitrag(#1641611) Verfasst am: 25.05.2011, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Ich könnt jetzt noch einiges beisteueren, aber auch wenn das in den Clubraum verschoben wird, aber hab da ich keinen Bock dazu. Aber: ich bin nicht grad postfaul, wie ihr wohl wisst, also könnt ihr ja etwas extrapolieren.



Bitte (noch) nicht in den Clubraum.
Ich habe meine Kollegin heute mittag den Link gegeben.
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