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Verbrechen der Evangelischen Kirche ?

 
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mondkalbnatur
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Anmeldungsdatum: 29.08.2010
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Wohnort: Wien/Paderborn

Beitrag(#1646388) Verfasst am: 06.06.2011, 21:53    Titel: Verbrechen der Evangelischen Kirche ? Antworten mit Zitat

früher von meinen gefühlen verleitet, oft agressiv habe ich versucht, allen und jedem den "glauben" auszureden - weil ich wohl selbst mit meinem unglauben überfordert war/bin. nun denke ich, dass jeder das recht auf seinen eigenen vorstellungen hat und das geht soweit, bis irgendjemand anders zu schaden kommt. dass durch den christlich-katholischen glauben permanent menschen zu schaden kommen, besonders durch den einfluss des vatikans und desssen oberhaupt steht ja außer frage und auch unter den jugendlichen scheint es immer mehr "in mode" zu kommen, diesem kritisch - wenn auch nicht immer wissenschaftlich - gegenüberzustehen.

nun lese ich "opus diaboli" und merke dabei immer mehr, dass es sich scheinbar fast grundsätzlich um eben die katholische seite des christentums handelt, die jeden humanismus verspottend gegen geistesbewegungen und "andersartiges!, ihre macht gefährdendes vorgeht.
jedoch wird die evangelische kirche - m.e. - ziemlich ausgespart. villeicht kommt das noch,
villeicht liegt es an meinem unwissen und meiner unaufmerksamkeit....
immer wenn ich mit einer bekannten darüber rede, versucht sie mir klarzumachen, dass die evangelische kirche heutzutage was ganz anderes als die katholische sei, wesentlich weltoffener etc. und alles und bla. da ich viel zu wenig davon weiß, kann ich meist gegen die argumente, die ja auch von katholischen befürwortern oft aufgebracht andächtig angepriesen werden, die kirche "tue soviel für "das gute" in dieser gesellschaft" wenig erbauliches und überzeugendes sagen, einfach weil mir hinsichtlich dessen, also der evangelischen seite, einiges an fakten fehlt.

auch scheint es hier in diesem forum eher um die katholische seite zu gehen, die kritisiert und diskutiert wird. ist dem so? ist die evangelische seite eher harmlos und human? wie ist die derzeitige situation da eigentlich?
belehrt mich, gerne eines besseren!
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Anmeldungsdatum: 04.11.2008
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Beitrag(#1646410) Verfasst am: 06.06.2011, 22:57    Titel: Deschnerisierung der säkularen Szene Antworten mit Zitat

Aus mehreren Gründen werden die Evangelischen hier mehr geschont:

1. Ihre Geschichte bietet zeitlich eine geringere Angriffsfläche, der Deschnisierung der säkularen Szene sei Dank - wissen wir unwahrscheinlich viel bis 1500 (aus der subjektiven Sicht und vor allem Schreibe Deschners natürlich) + 20. Jahrhundert von selber Type (Deschner zwinkern ) - ebenfalls fast ausschließlich konzentriert auf die rkK bzw. eine Geschichte der Päpste.

2. Die rkK ist strikt hierarchisch, da kann man einfach mit einem Angriff auf einem Papst gleich alle Kardinäle, Bischöfe, etc. bis zum armen dummen Schaf vorführen - bei den evangelischen Kirchen ! geht dies nicht. Da muss man jede Landeskirche abklopfen, und in früheren Epochen noch die Landesherren sich angucken, dann hat mal viele querdenkende Strömungen - ich denke hier nur mal an die Radikalpietisten - die selbst wie wir gegen die Orthodoxie hart kämpften und ebenfalls hart verfolgt wurden. Schwierig das ganze also bei den Evangelischen, um nicht zu sagen kompliziert.
Mein Lieblingsradikalpietist ist Gottfried Arnold, der im 17. Jahrhundert schon einen Generalangriff auf die Kirche formulierte, den Mauthner und Deschner benutzten, der aber interessanter zu lesen ist als Deschner.

3. Wir (na ja, nicht alle, aber wahrscheinlich die meisten hier im FGH) kritisieren die Kindertaufe als Missbrauch Schutzbefohlener und verurteilen aufs schärfste diese kirchliche Zwangsvergemeinschaftung - aber einige Freikirchen und die Baptisten und andere pflegen die Erwachsenen Taufe - lassen also ihre Mitglieder erst bei vollem Bewusstsein Taufen (gut, nachdem sie diese über Jahre beeinflusst haben - aber das würden wir ja genauso machen zwinkern.

4. Einige Gruppen wie die Mennoniten lehnen u.a. den Militärdienst ab (galt übrigens nicht für alle Mennoniten im Dritten Reich - einige Nazigetreue waren Mennoniten, aber sonst siehts ganz gut bei denen aus), und steckten dafür so manche harte Schikane von der Staatsmacht ein - Respekt. Einen Aufruf zum Verweigern von Militärdienst und zwar zu allen Zeiten und in allen Regimen, sucht man bei den Katholen vergebens.

5. Protestanten sind meist am Wort und Schrift interessiert - was uns zum streiten entgegen kommt. Der Pastor ist mehr der Erklärer während er bei den Katholen noch die Rolle eines Magiers einnimmt umgeben von dieser massiven Prachtentfaltung und diese hässlichen barocken Putten im Weihrauchnebel plus tausende und arbertausende von wundersamen Geschichten um Knochen und Knöchsen die heilen. Mensch, das ganze tamtam der katholischen Kirche, freut doch das Spottherz des Freigeistes.
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Beitrag(#1646420) Verfasst am: 06.06.2011, 23:09    Titel: Re: Verbrechen der Evangelischen Kirche ? Antworten mit Zitat

mondkalbnatur hat folgendes geschrieben:
früher von meinen gefühlen verleitet, oft agressiv habe ich versucht, allen und jedem den "glauben" auszureden - weil ich wohl selbst mit meinem unglauben überfordert war/bin. nun denke ich, dass jeder das recht auf seinen eigenen vorstellungen hat und das geht soweit, bis irgendjemand anders zu schaden kommt. dass durch den christlich-katholischen glauben permanent menschen zu schaden kommen, besonders durch den einfluss des vatikans und desssen oberhaupt steht ja außer frage und auch unter den jugendlichen scheint es immer mehr "in mode" zu kommen, diesem kritisch - wenn auch nicht immer wissenschaftlich - gegenüberzustehen.

nun lese ich "opus diaboli" und merke dabei immer mehr, dass es sich scheinbar fast grundsätzlich um eben die katholische seite des christentums handelt, die jeden humanismus verspottend gegen geistesbewegungen und "andersartiges!, ihre macht gefährdendes vorgeht.
jedoch wird die evangelische kirche - m.e. - ziemlich ausgespart. villeicht kommt das noch,
villeicht liegt es an meinem unwissen und meiner unaufmerksamkeit....
immer wenn ich mit einer bekannten darüber rede, versucht sie mir klarzumachen, dass die evangelische kirche heutzutage was ganz anderes als die katholische sei, wesentlich weltoffener etc. und alles und bla. da ich viel zu wenig davon weiß, kann ich meist gegen die argumente, die ja auch von katholischen befürwortern oft aufgebracht andächtig angepriesen werden, die kirche "tue soviel für "das gute" in dieser gesellschaft" wenig erbauliches und überzeugendes sagen, einfach weil mir hinsichtlich dessen, also der evangelischen seite, einiges an fakten fehlt.

auch scheint es hier in diesem forum eher um die katholische seite zu gehen, die kritisiert und diskutiert wird. ist dem so? ist die evangelische seite eher harmlos und human? wie ist die derzeitige situation da eigentlich?
belehrt mich, gerne eines besseren!


Die Evangelen lieferten den Deutschen Christen den Großteil der Stammbelegschaft. Die NSDAP hatte ihren Hauptstimmenanteil in evangelischen Gebieten.

Dennoch kam der Scheitel nicht durch Wahl an die Macht, sondern durch einen Putsch des Kapitals.

Aber dennoch ist es erwähnenswert, dass die Evangelen dem Faschismus keineswegs ferner stehen als die Katholen. Das Christentum ist ohnehin der Schwippschwager der braunen Pest.

Man braucht sich doch nur diesen Luther anzugucken ...-
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Beitrag(#1646428) Verfasst am: 06.06.2011, 23:17    Titel: Vorbilder auch dort, wo es anders scheint Antworten mit Zitat

@Skeptiker

sollte ich darauf antworten, dass das urchristliche Gefasel, was es bei einigen protestantischen Gruppen gibt, doch sehr an die rote Cholera erinnert zwinkern

mist, jetzt habe ich es geschrieben Smilie

das Stichwort Radikalpietisten und die Verbindungen zum späteren Kommunismus, nur so als Beispiel:
Quelle Wikipedia (ich bin jetzt faul Verlegen )
http://de.wikipedia.org/wiki/Radikaler_Pietismus

Zitat:
Die Siedlungen der württembergischen Radikalpietisten in den Vereinigten Staaten wurden von Friedrich Engels als Vorbild einer kommunistischen Gesellschaft angeführt [2] und können als wesentliche Inspiration für das kommunistische Manifest gelten.


Mir ist Cholera zwar lieber als Pest, aber das würde ja hier zu weit führen und einigen ist ja hier im FGH die Cholera schon ebenbürtig der Pest.
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Beitrag(#1646433) Verfasst am: 06.06.2011, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Johann Most lieferete mit seinen "Protestantischen Finsterlingen" einen interessanten Beitrag....
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Gruss: Sticky

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Beitrag(#1646434) Verfasst am: 06.06.2011, 23:30    Titel: Re: Vorbilder auch dort, wo es anders scheint Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
@Skeptiker

sollte ich darauf antworten, dass das urchristliche Gefasel, was es bei einigen protestantischen Gruppen gibt, doch sehr an die rote Cholera erinnert zwinkern

mist, jetzt habe ich es geschrieben Smilie

das Stichwort Radikalpietisten und die Verbindungen zum späteren Kommunismus, nur so als Beispiel:
Quelle Wikipedia (ich bin jetzt faul Verlegen )
http://de.wikipedia.org/wiki/Radikaler_Pietismus

Zitat:
Die Siedlungen der württembergischen Radikalpietisten in den Vereinigten Staaten wurden von Friedrich Engels als Vorbild einer kommunistischen Gesellschaft angeführt [2] und können als wesentliche Inspiration für das kommunistische Manifest gelten.


Mir ist Cholera zwar lieber als Pest, aber das würde ja hier zu weit führen und einigen ist ja hier im FGH die Cholera schon ebenbürtig der Pest.


Ja, das weiß ich. Aber ich redete ja auch nicht vom Urchristentum.

Oft genug lobe ich die verbliebenen sozialen Anteile im heutigen Christentum und die Geschwister Scholl halte ich in Ehren. Aber letzten Endes ist diese westliche Religion - in all ihren Verzweigungen und unbewussten Formen, in die sie sich heutzutage verästelt hat - überwiegend als Ideologie des brutalstmöglichen Konformismus anzusehen.

Und wie weit dieser gehen kann, gerade auch bei den Evangelen, hat man leider gesehen.

Abgrundtief feindlich gegenüber jeder weltlichen Aufklärung sind beide Konfessionsrichtungen.
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Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 06.06.2011, 23:42, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#1646437) Verfasst am: 06.06.2011, 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:
Johann Most lieferete mit seinen "Protestantischen Finsterlingen" einen interessanten Beitrag....


Sehr passender Text von Johann Most!

wb, Sticky! zwinkern
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Beitrag(#1646439) Verfasst am: 06.06.2011, 23:40    Titel: anschließ Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Sticky hat folgendes geschrieben:
Johann Most lieferete mit seinen "Protestantischen Finsterlingen" einen interessanten Beitrag....


Sehr passender Text von Johann Most!

wb, Sticky! zwinkern


:anschließ:
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Beitrag(#1646442) Verfasst am: 06.06.2011, 23:48    Titel: Ernst Klee Antworten mit Zitat

Jemand der immer beide Seiten (gemeint sind ev. und rkK) berücksichtigte, war / ist Ernst Klee.

Fachlich haben seine Bücher zwar einige Mängel, haben aber in den 80ern wichtige Impulse gesetzt.

Beispiele:

Die SA Jesu Christi. Die Kirchen im Banne Hitlers.



Persilscheine und falsche Pässe. Wie die Kirchen den Nazis halfen.



In seinem wohl wichtigsten Werk:

Euthanasie im NS-Staat: Die Vernichtung lebensunwerten Lebens

kommen die beiden Kirchen, insbesondere die Evangelische nicht gut weg.
Auch die rkK erfährt trotz Galen einige scharfe Kritik:


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Beitrag(#1646443) Verfasst am: 06.06.2011, 23:49    Titel: Re: Vorbilder auch dort, wo es anders scheint Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Abgrundtief feindlich gegenüber jeder weltlichen Aufklärung sind beide Konfessionsrichtungen.


auch heute noch (die evangelischen imm algemeinen bes. betreffend) ?


(ich wünsche mir neuerdings einen danke-button. wieviele nichtgestellte fragen hier immer beantwortet werden! danke für die querverweise und das namedropping! Smilie )
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