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Warum ist die Welt verstehbar?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1657420) Verfasst am: 05.07.2011, 16:55    Titel: Re: Warum ist die Welt verstehbar? Antworten mit Zitat

Roter Ballon hat folgendes geschrieben:

Ich versteh nichtmal die Erläuterung deiner Frage "Warum ist die Welt verstehbar?"

In deiner Erläuterung kümmert dich nämlich hauptsächlich die Frage:
Ist die Welt MACHbar?

Ich weiß wie Gewitter entstehen, bspw. weiß ich auch, wie ich Apfelkuchen machen kann.
Aber allein für den "Apfelkuchen" brauch ich ein Universum, daß so ist wie es ist... und viel versteh ich vom Universum nicht und ein guter Bäcker werd ich auch nicht mehr.


Apfelkuchen ist doch schnell gemacht. Muss man kein guter Bäcker sein.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1657423) Verfasst am: 05.07.2011, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wir wissen gar nicht, ob die Wirklichkeit verstehbar ist. Anders: Wir verstehen was, aber wir haben keine Ahnung, was das ist.

Genau. Das macht aber nichts, wir benötigen ja eigentlich nur gute Modelle und hinreichende Regelmäßigkeit / Voraussagbarkeit.

Und das würde ich Verstehbarkeit nennen, nicht in einem absoluten Sinne natürlich, aber Absolutes gibt es in dieser Welt eh nicht. :wink:


Was ist, wenn der Teil der Welt, der keine Voraussagbarkeit bietet, der umfangreichere ist, und der Mesokosmos sowas wie der Appendix der Wirklichkeit darstellt? - Dann würde mich das ungeheuer interessieren.
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sponor
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.05.2008
Beiträge: 1712
Wohnort: München

Beitrag(#1657424) Verfasst am: 05.07.2011, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Nirgendwo steht, daß sich die ganze Welt in mathematischen Formeln ausdrücken ließe. Es geht offenbar in weiten Teilen der Physik. Im Bereich der Biologie geht schon nicht mehr und in den Sozialwissenschaften erst Recht nicht.

"Es geht nicht" oder doch eher "Sie können es (noch) nicht"?

--SCNR Smilie

Ja, daß es prinzipell nicht geht, ist vermutlich kaum zu beweisen, nur spricht einiges dagegen, wesentlich, daß in Biologie und Soziologie die Untersuchungsgegenstände lange nicht so zahlreich sind, dafür aber über ein gehöriges Eigenleben verfügen. Während die mathematische Berechenbarkeit auch in der Physik oft einfach Statistik ist, nicht also etwa das Verhalten eines einzelnen Atoms berechnet, sondern nur das einer großen Zahl, oder sich auf Objekte wie Planeten bezieht, die relativ übersichtliches Verhalten zeigen, scheitert das eben in Biologie und Soziologie, weil man dort entweder nur wenige Objekte hat, sodaß die Statistik nicht greift, oder Objekte mit einem sprichwörtlichen eigenen Kopf.

Es steht zwar für mich außer Frage, daß die Dynamik von Gesellschaften ausschließlich gebildet wird von den Menschen, aus denen sie bestehen sowie deren Beziehungen untereinander, aber das ergibt schon ein erhebliches Maß an Komplexität, das man vermutlich kaum je so exakt vorhersagen kann wie die Bahn eines Planeten.

Gewiss. Ich wollte auch gar nicht mangelnden Eifer unterstellen. Smilie
Wir könnten jetzt ein großes Reduktionismus-Fass aufmachen, aber eigentlich habe ich darauf keine Lust.

Und was passiert, wenn auf Teufel komm raus mathematisiert wird (fast hätte ich geschrieben: ohne Sinn und Verstand), sieht man immer wieder in der Ökonomie – meinem Gefühl nach gibt es da immer dann einen Nobelpreis, wenn einer von ihnen mal ein Modell probiert, dass nicht nachweislich nicht passt (homo oeconomicus... so ein Schmarrn).
_________________
Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
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Roter Ballon
Lifted



Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
Wohnort: München

Beitrag(#1657432) Verfasst am: 05.07.2011, 17:38    Titel: Re: Warum ist die Welt verstehbar? Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Roter Ballon hat folgendes geschrieben:

Ich versteh nichtmal die Erläuterung deiner Frage "Warum ist die Welt verstehbar?"

In deiner Erläuterung kümmert dich nämlich hauptsächlich die Frage:
Ist die Welt MACHbar?

Ich weiß wie Gewitter entstehen, bspw. weiß ich auch, wie ich Apfelkuchen machen kann.
Aber allein für den "Apfelkuchen" brauch ich ein Universum, daß so ist wie es ist... und viel versteh ich vom Universum nicht und ein guter Bäcker werd ich auch nicht mehr.


Apfelkuchen ist doch schnell gemacht. Muss man kein guter Bäcker sein.


Eben!
für einen paradiesisch guten, besten aller Welten Apfelkuchen, muß ich nicht wissen:

woher die Apfel kommen, wer sie angebaut hat, wer sie gezüchtet, wer sie zur Kulturpflnaze gemacht hat, woher das Mehl oder die anderen Zutaten stammen...
Muß ich wissen wie die richtige Hitze in den Ofen kommt.

Man setzt also Dinge zusammen die schon exitieren.
_________________
____________________
ertrage die Clowns!
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1657447) Verfasst am: 05.07.2011, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Was ist, wenn der Teil der Welt, der keine Voraussagbarkeit bietet, der umfangreichere ist, und der Mesokosmos sowas wie der Appendix der Wirklichkeit darstellt? - Dann würde mich das ungeheuer interessieren.

Was soll das sein? Was ist das für eine Wirklichkeit, in der du keine Voraussagbarkeit hast? Da kannst du dich dann nicht einmal auf Beobachtungen und Messungen verlassen. Also kannst du auch nicht sagen, was wie groß ist. Ich halte das für eine Phantomdiskussion.

Fest steht, daß die Welt, in der wir leben, offenbar stabil genug ist, sonst gäbe es uns nämlich nicht, und das gilt auch für das Universum um uns herum, soweit unsere Teleskope reichen, und das ist sicher mehr als wir jemals materiell werden bereisen können. Das dürfte auf Jahrtausende genug sein für unsere Neugier.
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1657682) Verfasst am: 05.07.2011, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Fest steht, daß die Welt, in der wir leben, offenbar stabil genug ist, sonst gäbe es uns nämlich nicht, und das gilt auch für das Universum um uns herum, soweit unsere Teleskope reichen, und das ist sicher mehr als wir jemals materiell werden bereisen können. Das dürfte auf Jahrtausende genug sein für unsere Neugier.


Ich wage da keine Prognose. Aber soweit die Teleskope reichen, genügt meiner kleinen, unwissenden Neugier bereits jetzt nicht.
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2059

Beitrag(#1657836) Verfasst am: 06.07.2011, 08:46    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Fest steht, daß die Welt, in der wir leben, offenbar stabil genug ist, sonst gäbe es uns nämlich nicht, und das gilt auch für das Universum um uns herum, soweit unsere Teleskope reichen, und das ist sicher mehr als wir jemals materiell werden bereisen können. Das dürfte auf Jahrtausende genug sein für unsere Neugier.


Ich wage da keine Prognose. Aber soweit die Teleskope reichen, genügt meiner kleinen, unwissenden Neugier bereits jetzt nicht.


Und wie willst du dann deine Neugier befriedigen? Es ist ja zum Teil so, dass wir zwar Theorien aufstellen können (z.B. ein Außerhalb unseres Universums), wir aber wissen, dass wir dort nie werden hinschauen können.

Aber du hast schon recht, das ganze "ein paar Nano-Sekunden nach dem Urknall" Zeugs, ist ja auch nur reine mathematische Spekulation, da wir diese Zeit ja nicht besuchen können, um uns selbst ein Bild zu machen. Und wie es in einem der Kleinstteile zugeht, kann man auch nicht direkt beobachten.
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Denny Crane!
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1657842) Verfasst am: 06.07.2011, 08:55    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Fest steht, daß die Welt, in der wir leben, offenbar stabil genug ist, sonst gäbe es uns nämlich nicht, und das gilt auch für das Universum um uns herum, soweit unsere Teleskope reichen, und das ist sicher mehr als wir jemals materiell werden bereisen können. Das dürfte auf Jahrtausende genug sein für unsere Neugier.


Ich wage da keine Prognose. Aber soweit die Teleskope reichen, genügt meiner kleinen, unwissenden Neugier bereits jetzt nicht.

Das ist aber dein Problem! zwinkern Genauer gesagt, dann muß du mit Vorstellungen leben, von denen du wissen kannst, ja, wissen mußt, daß sie Fantasievorstellungen sind. Das würde meinem Anspruch an Ernsthaftigkeit und Überprüfbarkeit nicht genügen. Ich lebe lieber mit dem Nichtwissen als dem Irrtum - vor allem angesichts der deprimierenden Tatsache, daß es schon heute mehr gesichertes Wissen über dieses Universum gibt, als ich je aufnehmen können werde.
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Friedrich Nietzsche
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1657857) Verfasst am: 06.07.2011, 09:50    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Fest steht, daß die Welt, in der wir leben, offenbar stabil genug ist, sonst gäbe es uns nämlich nicht, und das gilt auch für das Universum um uns herum, soweit unsere Teleskope reichen, und das ist sicher mehr als wir jemals materiell werden bereisen können. Das dürfte auf Jahrtausende genug sein für unsere Neugier.


Ich wage da keine Prognose. Aber soweit die Teleskope reichen, genügt meiner kleinen, unwissenden Neugier bereits jetzt nicht.

Das ist aber dein Problem! zwinkern Genauer gesagt, dann muß du mit Vorstellungen leben, von denen du wissen kannst, ja, wissen mußt, daß sie Fantasievorstellungen sind. Das würde meinem Anspruch an Ernsthaftigkeit und Überprüfbarkeit nicht genügen. Ich lebe lieber mit dem Nichtwissen als dem Irrtum - vor allem angesichts der deprimierenden Tatsache, daß es schon heute mehr gesichertes Wissen über dieses Universum gibt, als ich je aufnehmen können werde.


Ich vermute, Du missverstehst meine Bemerkung als religiös gesprochen.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1657963) Verfasst am: 06.07.2011, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Fest steht, daß die Welt, in der wir leben, offenbar stabil genug ist, sonst gäbe es uns nämlich nicht, und das gilt auch für das Universum um uns herum, soweit unsere Teleskope reichen, und das ist sicher mehr als wir jemals materiell werden bereisen können. Das dürfte auf Jahrtausende genug sein für unsere Neugier.


Ich wage da keine Prognose. Aber soweit die Teleskope reichen, genügt meiner kleinen, unwissenden Neugier bereits jetzt nicht.

Das ist aber dein Problem! zwinkern Genauer gesagt, dann muß du mit Vorstellungen leben, von denen du wissen kannst, ja, wissen mußt, daß sie Fantasievorstellungen sind. Das würde meinem Anspruch an Ernsthaftigkeit und Überprüfbarkeit nicht genügen. Ich lebe lieber mit dem Nichtwissen als dem Irrtum - vor allem angesichts der deprimierenden Tatsache, daß es schon heute mehr gesichertes Wissen über dieses Universum gibt, als ich je aufnehmen können werde.


Ich vermute, Du missverstehst meine Bemerkung als religiös gesprochen.

Ein bißchen hatte ich das vermutet, meine Antwort richtete sich aber ebenso sehr gegen die die Neigung mancher Physiker, Spekulationen über "das Ganze und alles" anzustellen, ohne dafür Tatsachenbeobachtungen anführen zu können.
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Freikletterer
hat's überstanden.



Anmeldungsdatum: 20.05.2008
Beiträge: 601
Wohnort: Fußballfreie Zone

Beitrag(#1658633) Verfasst am: 07.07.2011, 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
nichtrostend hat folgendes geschrieben:

Auch wenn mich das persönlich nicht von einer "zugrundeliegenden Planung" überzeugt, kann ich gut verstehen, dass Menschen da ins Grübeln geraten.


Auf den ersten Blick vielleicht, aber auf den zweiten schon nicht mehr. Unser Universum ist nicht so, damit wir darin leben können (also geplant), sondern wir können in diesem Universum leben, weil es so ist (warum auch immer). Stell dir mal vor, es wäre unvorhersagbar (also so, wie die Richtlinien der Christen, um in den Himmel zu gelangen), dann wäre Leben hier doch gar nicht möglich.

Der Grund, warum es so ist, wie es ist, ist eigentlich egal. Es ist schön und faszinierend.

Ich gehöre auch zu denen, die diesen Umstand (daß das Universum verstehbar ist) ziemlich erstaunlich finden.

Natürlich drehen Gottgläubige daraus gleich ein Argument für ein geplantes Universum...ich sehe das eher umgekehrt: Ja, das Universum ist, wie es ist.
Aber das menschliche Hirn und die menschlichen Sinnesorgane sind so angelegt, um Zusammenhänge im Universum verstehen zu können (und ich meine das nicht im Sinne von "bewußt konstruiert"), und eine solche Entwicklung wäre ja durchaus nicht notwendig gewesen.

Nun ja - es verschaffte dem Menschen auf jeden Fall einen selektiven Vorteil, das Wetter vorhersagen oder Feuer machen zu können...aber das eigentlich staunenswerte ist für mich die Tatsache, daß diese graue Masse in den Köpfen unserer Primatenvorfahren überhaupt all die Fähigkeiten entwickeln konnte, die es für das Verstehen seiner Umgebung brauchte.

Die Frage, die ich mir in diesem Zusammenhang öfter stelle ist: Hätte sich das Gehirn auch so hoch entwickeln können, daß tatsächlich das ganze Universum mit allen Zusammenhängen verstehbar ist?
Oder ist das schon physikalisch nicht möglich?
Falls es möglich sein sollte, bin ich froh, daß es (noch?) nicht passiert ist und ich das Glück habe in einer Zeit zu leben, in der (noch?) nicht absehbar ist, daß irgendwann einmal alles Verstehbare verstanden sein wird.
_________________
"22 Männer in lächerlicher Kriegsausrüstung, die sich gegenseitig niederschlagen, nur um an eine luftgefüllte Blase aus Schweinsleder zu kommen! Einige der menschlichen Bräuche verwirren mich, aber Football ist mir ein absolutes Rätsel!"

- K.I.T.T.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26509
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1658636) Verfasst am: 07.07.2011, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Freikletterer hat folgendes geschrieben:
....
Die Frage, die ich mir in diesem Zusammenhang öfter stelle ist: Hätte sich das Gehirn auch so hoch entwickeln können, daß tatsächlich das ganze Universum mit allen Zusammenhängen verstehbar ist?

Warum an dieser Stelle dieser Konjunkiv irrealis? Du weist doch noch gar nicht, ob es so ist (s.u.) und verneinst es in deiner Frage?
Freikletterer hat folgendes geschrieben:
.
Oder ist das schon physikalisch nicht möglich?
Falls es möglich sein sollte, bin ich froh, daß es (noch?) nicht passiert ist und ich das Glück habe in einer Zeit zu leben, in der (noch?) nicht absehbar ist, daß irgendwann einmal alles Verstehbare verstanden sein wird.

Mir ist nicht ganz klar, was möglich sein sollte, die Entwicklung des Gehirns oder das Verstehen.
Abwarten und weiterforschen.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44681

Beitrag(#1658642) Verfasst am: 07.07.2011, 17:19    Titel: Re: Warum ist die Welt verstehbar? Antworten mit Zitat

nichtrostend hat folgendes geschrieben:
Warum ist die Welt verstehbar?

Erstens ist Verstehbarkeit nicht in dem Sinne eine Objekteigenschaft wie z.B. grün zu sein eine Eigenschaft ist, und zweitens ist in diesem Falle noch nicht mal das Objekt gegeben, dem du Verstehbarkeit zusprichst.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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VanHanegem
Weltmeister



Anmeldungsdatum: 24.04.2006
Beiträge: 3180

Beitrag(#1659539) Verfasst am: 10.07.2011, 08:33    Titel: Antworten mit Zitat

Freikletterer hat folgendes geschrieben:
....
Die Frage, die ich mir in diesem Zusammenhang öfter stelle ist: Hätte sich das Gehirn auch so hoch entwickeln können, daß tatsächlich das ganze Universum mit allen Zusammenhängen verstehbar ist?
Oder ist das schon physikalisch nicht möglich?
....

Oder widerspricht die Hypothese, daß die Evolution ein Gehirn erschaffen könne, das die Evolution vollständig erklären kann, dem Gödelschen Unvollständigkeitssatz?
_________________
Hup Holland Hup, Oranje winnt de cup (2022)
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1659582) Verfasst am: 10.07.2011, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Freikletterer hat folgendes geschrieben:
....
Die Frage, die ich mir in diesem Zusammenhang öfter stelle ist: Hätte sich das Gehirn auch so hoch entwickeln können, daß tatsächlich das ganze Universum mit allen Zusammenhängen verstehbar ist?
Oder ist das schon physikalisch nicht möglich?....
Oder widerspricht die Hypothese, daß die Evolution ein Gehirn erschaffen könne, das die Evolution vollständig erklären kann, dem Gödelschen Unvollständigkeitssatz?

Lachen

Aber es ist dennoch ein Stückchen Wahrheit dran. Wenn das Universum ein formales System ist (also z.B. mathematisch), dann würde aus seiner Komplexität tatsächlich folgen, daß es Zusammenhänge gibt, die wahr sind, die wir aber nicht innerhalb des Systems beweisen können.

Ich persönlich meine, daß es theoretisch möglich wäre, daß das Universum sich selbst versteht. Praktisch stehen die Chancen mE aber eher schlecht: Wenn die Physik wirklich die einfachste Simulation ihrer selbst ist (und so sieht es in der Quantenphysik aus), dann müßten wir, um einen solchen "Omegapunkt" zu erreichen, das Universum und uns selbst in einen riesigen "Quantencomputer" umbauen. Und zwar solange wir noch Energiequellen dafür haben. Und dazu gibt es noch Probleme der Art, daß bestimmte Teile des Universums nicht in unserem relativistischen Ereigniskegel sind und sich daher unserer Interaktion prinzipiell entziehen.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1668942) Verfasst am: 29.07.2011, 19:56    Titel: Re: Warum ist die Welt verstehbar? Antworten mit Zitat

nichtrostend hat folgendes geschrieben:
Hab kürzlich eine Gespräch geführt, in dem der Gedanke auftauchte: die Tatsache, dass sich das Universum rational verstehen, mathematisch erfassen und in eleganten Formeln beschreiben lässt, kann als Hinweis auf eine zugrundeliegende Planung (designer) verstanden werden.

Ich glaube, auch mal ein Zitat von Einstein in dieser Richtung gelesen zu haben. "The eternal mystery of the world is its comprehensibility… The fact that it is comprehensible is a miracle."

Any thoughts?


Warum wir die Welt verstehen, erklärt die Evolutionäre Erkenntnistheorie: Unser Erkenntnisapparat muss in der Lage sein, die grundlegenden Strukturen dieser Welt, in die wir eingebettet sind und mit der wir interagieren, adäquat zu erfassen, andernfalls könnten wir nicht überleben. Das gilt zumindest für den uns vertrauten Mesokosmos. Da sich auch die Bildung der großräumigen Strukturen im Kosmos größtenteils auf die uns bekannten Kräfte und Gesetzmäßigkeiten (Gravitation, Elektromagnetismus usw.) zurückführen lässt, kann man diese meist ebenfalls rational ganz gut verstehen. Anders liegen die Dinge, was den Mikrokosmos oder die relativistische Physik anbelangt. Zwar kann man auf molekularer und atomarer Ebene z.T. noch mit der klassischen Teilchen- und Bahnvorstellung operieren ("Planetenmodell des Atoms", die Deutung der Orbitale als "stehende Wellen" etc.). Unser Gehirn ist aber nicht an die Gesetze der Quantenmechanik und an hohe Geschwindigkeiten, Gravitationspotenziale usw. angepasst. Daher können sich selbst Relativitätsphysiker und Quantenphysiker die "Wunderwelt" der Quanten nicht mehr anschaulich vorstellen, sondern müssen sich mit begrifflichen "Krücken" wie "Farbladungen", "Spin", "Koppenhagener Deutung" o.ä. behelfen. Das funktioniert ja noch erstaunlich gut - aber auch die klügsten Köpfe scheitern aktuell an dem Versuch, die Gesetze der QM mit der ART zusammen zu bekommen. Hierbei hilft bestenfalls noch die Formelsprache der Mathematik, mit der man einige "Tastversuche" in unverstehbares Neuland unternehmen kann. Es ist also nicht ganz so wie Einstein meinte, dass wir das Universum in all seinen Facetten verstehen können.

Einen "Designer" zu bemühen ist schon deshalb Quatsch, weil man sich dann fragen müsste, warum der uns nicht gleich einen Verstand mit auf den Weg gab, um auch die Quantenwelt rational zu erfassen. Oder wahlweise, warum er den Kosmos wesentlich komplexer geschaffen hat, als ihn unser Erkenntnisapparat zu analysieren in der Lage ist. Schließlich soll der Mensch lt. Bibel sich die Welt doch "untertan" machen, wozu er kaum in der Lage ist, wenn man von gewissen Bereichen auf der Erde absieht. Wozu überhaupt dieses schier unermessliche Weltspektakel "da draußen", dieses Multiversum an Möglichkeiten, wenn der Kosmos doch nur einem Zwecke dient, nämlich der "imago dei" eine Zuhause zu bieten - ein Kosmos, der ohne den Menschen an seiner Bestimmung scheitern würde?
_________________
"Science is a candle in the dark." - Carl Sagan

www.ag-evolutionsbiologie.de
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Uriziel
Herpiderpi



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 1728

Beitrag(#1669844) Verfasst am: 01.08.2011, 02:06    Titel: Antworten mit Zitat

Die Welt mag vielleicht grösstenteils nachvollziehbar sein heutzutage,


garantiert aber noch lange nicht das Universum an sich zwinkern

Das sollte glaube ich jeder wissen... ;3
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