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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1658420) Verfasst am: 07.07.2011, 11:07 Titel: |
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Wenn wir bei dem weltanschaulich neutralen Kindergarten bleiben, sähe eine Übertragung der Verhältnisse in etwa so aus: |
Das habe ich überlesen, ich dachte, du meinst einen atheistischen Kindergarten.
Ich habe doch schon geschrieben, dass ich für einen weltanschaulich neutralen Kindergarten plädiere. Insofern verstehe ich nicht, was du damit belegen willst, wenn du die Zustände in einem solchen Kindergarten beschreibst.
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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(#1658421) Verfasst am: 07.07.2011, 11:08 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Und wie ich schon sagte, mir ist weltanschauliche Neurtalität der staatlichen Einrichtungen wichtig. Bloß weil ich ein Atheist ist (und mein Atheismus ist sehr sehr groß) und christlich missionierende Kindergärten nicht toll finde, heißt es nicht, dass ich einen Kindergarten befürworten würde, dessen wichtigste Aufgabe es ist, Kinder vom Atheismus zu überzeugen. |
Wo liest du heraus, dass diese Kinder "überzeugt" werden sollen? |
Hier
Zitat: |
Die Geschlechterrollen aufzubrechen, ist ein wichtiger Punkt im Lehrplan der Vorschulen |
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Es gibt einen sehr wichtigen Unterschied zwischen Geschlechtsidentität und Geschlechterrolle. Das Aufbrechen von Rollen gibt Freiheit, das Aufbrechen von Identitäten macht Menschen kaputt.
Wenn Rollen aufgebrochen werden, bedeutet das nichts weiter, als dass man den Kindern weniger vorspielt, wie man sich als X zu "verhalten hat".
Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
-Christliche Einflüssen sind in den Büchern nicht häufiger als andere Weltanschauungen |
Du meinst wohl eher: es kommen fast nur atheistische Bücher vor |
Nein. In diesem Kindergarten werden viele verschiedene Lebensmodelle gezeigt. Du argumentierst hier wie es vielleicht ein Christ vor 100 Jahren getan hätte: Wenn man nicht nur Christentum propagiert, dann ist das "atheistisch".
Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | -die Kinder werden nicht als "Christen" oder "Muslime" bezeichnet, sondern als "Freunde" angesprochen |
Werden sie auch sonst nicht, insofern hinkt dein Vergleich |
Findest du es denn tatsächlich gut, wenn man ein Kind (das ja einen Namen hat) als Jungen bezeichnet und nicht als... Leon?
_________________ Dies ist keine Piep-Show.
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1658429) Verfasst am: 07.07.2011, 11:18 Titel: |
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Es gibt einen sehr wichtigen Unterschied zwischen Geschlechtsidentität und Geschlechterrolle. Das Aufbrechen von Rollen gibt Freiheit, das Aufbrechen von Identitäten macht Menschen kaputt.
Wenn Rollen aufgebrochen werden, bedeutet das nichts weiter, als dass man den Kindern weniger vorspielt, wie man sich als X zu "verhalten hat". |
Der Unterschied besteht lediglich darin, dass man die Ideologie dahinter in ersten Fall für gut und im zweiten Fall für schlecht hält. Freiheit gibt man lediglich dann, wenn man die Kinder in einem Umfeld frei von Ideologien (jaja, ich weiß, das ist 100% nicht möglich) auwachsen lässt.
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Findest du es denn tatsächlich gut, wenn man ein Kind (das ja einen Namen hat) als Jungen bezeichnet und nicht als... Leon? |
Nein, ich finde es nicht gut, ich finde es normal. Es ist im Deutschen (und soweit mir bekannt, in allen anderen Sprachen auch) so der Brauch, dass man eine Person nicht nur mit ihrem Namen bezeichnet, sondern auch mit anderen Substantiven (in diesem Fall etwa Junge oder Kind), um Vielfalt in die Rede zu bringen.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1658435) Verfasst am: 07.07.2011, 11:26 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Nein, ich finde es nicht gut, ich finde es normal. Es ist im Deutschen (und soweit mir bekannt, in allen anderen Sprachen auch) so der Brauch, dass man eine Person nicht nur mit ihrem Namen bezeichnet, sondern auch mit anderen Substantiven (in diesem Fall etwa Junge oder Kind), um Vielfalt in die Rede zu bringen. |
Neulich im Gemüsegeschäft Özcan. Ilmor betritt den Laden und sagt: "Guten Tag, Türke, ich hätte gerne 100 g von den eingelgten Oliven." Der unerwartete Zugewinn an Vielfalt in der Rede sorgt spontan für Heiterkeit.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1658439) Verfasst am: 07.07.2011, 11:29 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Nein, ich finde es nicht gut, ich finde es normal. Es ist im Deutschen (und soweit mir bekannt, in allen anderen Sprachen auch) so der Brauch, dass man eine Person nicht nur mit ihrem Namen bezeichnet, sondern auch mit anderen Substantiven (in diesem Fall etwa Junge oder Kind), um Vielfalt in die Rede zu bringen. |
Neulich im Gemüsegeschäft Özcan. Ilmor betritt den Laden und sagt: "Guten Tag, Türke, ich hätte gerne 100 g von den eingelgten Oliven." Der unerwartete Zugewinn an Vielfalt in der Rede sorgt spontan für Heiterkeit. |
Mach dich nicht lächerlich. Ich habe nicht extra dazu geschrieben, dass sich nicht jede Bezeichnung in jeder Situation eignet, weil ich das eigentlich für selbstverständlich hielt.
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1658442) Verfasst am: 07.07.2011, 11:35 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Nein, ich finde es nicht gut, ich finde es normal. Es ist im Deutschen (und soweit mir bekannt, in allen anderen Sprachen auch) so der Brauch, dass man eine Person nicht nur mit ihrem Namen bezeichnet, sondern auch mit anderen Substantiven (in diesem Fall etwa Junge oder Kind), um Vielfalt in die Rede zu bringen. |
Neulich im Gemüsegeschäft Özcan. Ilmor betritt den Laden und sagt: "Guten Tag, Türke, ich hätte gerne 100 g von den eingelgten Oliven." Der unerwartete Zugewinn an Vielfalt in der Rede sorgt spontan für Heiterkeit. |
Mach dich nicht lächerlich. Ich habe nicht extra dazu geschrieben, dass sich nicht jede Bezeichnung in jeder Situation eignet, weil ich das eigentlich für selbstverständlich hielt. |
Bei deinem Beispiel (Junge) gehts nicht um Vielfalt, sondern darum, die Hierarchie/Hackordnung deutlich zu machen.
Zuletzt bearbeitet von Surata am 07.07.2011, 11:35, insgesamt einmal bearbeitet |
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1658443) Verfasst am: 07.07.2011, 11:35 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Nein, ich finde es nicht gut, ich finde es normal. Es ist im Deutschen (und soweit mir bekannt, in allen anderen Sprachen auch) so der Brauch, dass man eine Person nicht nur mit ihrem Namen bezeichnet, sondern auch mit anderen Substantiven (in diesem Fall etwa Junge oder Kind), um Vielfalt in die Rede zu bringen. |
Neulich im Gemüsegeschäft Özcan. Ilmor betritt den Laden und sagt: "Guten Tag, Türke, ich hätte gerne 100 g von den eingelgten Oliven." Der unerwartete Zugewinn an Vielfalt in der Rede sorgt spontan für Heiterkeit. |
Mach dich nicht lächerlich. Ich habe nicht extra dazu geschrieben, dass sich nicht jede Bezeichnung in jeder Situation eignet, weil ich das eigentlich für selbstverständlich hielt. |
Ich bin nicht der Meinung, daß es üblich ist, einen Jungen als "Junge" anzureden, wenn man seinen Namen kennt. Jedenfalls nicht im Rahmen einer normalen Konversation und ohne damit Distanz und Ungleichheit betonen zu wollen.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1658447) Verfasst am: 07.07.2011, 11:37 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | t-online hat folgendes geschrieben: | Im Kindergarten "Egalia" vermeidet das Personal Wörter wie "er" und "sie" |
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was ich daran total bekloppt finde ist, dass die kinder wahrscheinlich sprachlich verwirrt werden, denn sonst werden diese bezeichnungen ja weiter verwandt. und nicht nur für kinder, sondern auch für andere substantive wie hund (er) oder katze (sie).
und wenn sie denn so konsequent wären, warum heisst der kindergarten dann Egalia und nicht Egalie?
_________________ I'm tapping in the dusternis
Zuletzt bearbeitet von Misterfritz am 07.07.2011, 11:39, insgesamt einmal bearbeitet |
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1658449) Verfasst am: 07.07.2011, 11:38 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | t-online hat folgendes geschrieben: | Im Kindergarten "Egalia" vermeidet das Personal Wörter wie "er" und "sie" |
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was ich daran total bekloppt finde ist 1., dass die kinder wahrscheinlich sprachlich verwirrt werden, denn sonst werden diese bezeichnungen ja weiter verwandt. und nicht nur für kinder, sondern auch für andere substantive wie hund (er) oder katze (sie). |
Das ist in der Tat vollkommen bekloppt.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1658450) Verfasst am: 07.07.2011, 11:39 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Nein, ich finde es nicht gut, ich finde es normal. Es ist im Deutschen (und soweit mir bekannt, in allen anderen Sprachen auch) so der Brauch, dass man eine Person nicht nur mit ihrem Namen bezeichnet, sondern auch mit anderen Substantiven (in diesem Fall etwa Junge oder Kind), um Vielfalt in die Rede zu bringen. |
Neulich im Gemüsegeschäft Özcan. Ilmor betritt den Laden und sagt: "Guten Tag, Türke, ich hätte gerne 100 g von den eingelgten Oliven." Der unerwartete Zugewinn an Vielfalt in der Rede sorgt spontan für Heiterkeit. |
Mach dich nicht lächerlich. Ich habe nicht extra dazu geschrieben, dass sich nicht jede Bezeichnung in jeder Situation eignet, weil ich das eigentlich für selbstverständlich hielt. |
Bei deinem Beispiel (Junge) gehts nicht um Vielfalt, sondern darum, die Hierarchie/Hackordnung deutlich zu machen. |
1. Nein
2. Ist Hierarchie/Hackordnung böse?
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Ich bin nicht der Meinung, daß es üblich ist, einen Jungen als "Junge" anzureden, wenn man seinen Namen kennt. Jedenfalls nicht im Rahmen einer normalen Konversation und ohne damit Distanz und Ungleichheit betonen zu wollen. |
Es ging hier nicht zwangsläufig um den Konversationspartner, sondern darum, wie man einen Dritten bezeichnet, wenn man über ihn spricht.
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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(#1658460) Verfasst am: 07.07.2011, 11:59 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Es gibt einen sehr wichtigen Unterschied zwischen Geschlechtsidentität und Geschlechterrolle. Das Aufbrechen von Rollen gibt Freiheit, das Aufbrechen von Identitäten macht Menschen kaputt.
Wenn Rollen aufgebrochen werden, bedeutet das nichts weiter, als dass man den Kindern weniger vorspielt, wie man sich als X zu "verhalten hat". |
Der Unterschied besteht lediglich darin, dass man die Ideologie dahinter in ersten Fall für gut und im zweiten Fall für schlecht hält. Freiheit gibt man lediglich dann, wenn man die Kinder in einem Umfeld frei von Ideologien (jaja, ich weiß, das ist 100% nicht möglich) auwachsen lässt. |
Und inwiefern ist das Propagieren von Geschlechterrollen, die den Werten der Kleinfamilie entsprechen, weniger ideologistisch?
Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Findest du es denn tatsächlich gut, wenn man ein Kind (das ja einen Namen hat) als Jungen bezeichnet und nicht als... Leon? |
Nein, ich finde es nicht gut, ich finde es normal. Es ist im Deutschen (und soweit mir bekannt, in allen anderen Sprachen auch) so der Brauch, dass man eine Person nicht nur mit ihrem Namen bezeichnet, sondern auch mit anderen Substantiven (in diesem Fall etwa Junge oder Kind), um Vielfalt in die Rede zu bringen. |
Jain. Das wird gemacht, wenn man über jemanden sonst nichts weiß. Und das ist in einem Kindergarten ja wohl selten der Fall. Was gemacht wird ist, dass man Substantive verwendet, die eine Beziehung ausdrücken. "Kollege", "Kommilitone", "Tochter", "Freund", oder die im Kontext von Belang sind.
Aber wenn ich z.B. von dir sprechen würde, würde ich dich ganz sicher nicht als Mann bezeichnen. Warum sollte ich auch? Was soll daran relevant sein? Es gibt - und das ist vermutlich auch für diesen Kindergarten der springende Punkt - wichtigere Merkmale an einem Menschen.
_________________ Dies ist keine Piep-Show.
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1658467) Verfasst am: 07.07.2011, 12:20 Titel: |
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Es gibt einen sehr wichtigen Unterschied zwischen Geschlechtsidentität und Geschlechterrolle. Das Aufbrechen von Rollen gibt Freiheit, das Aufbrechen von Identitäten macht Menschen kaputt.
Wenn Rollen aufgebrochen werden, bedeutet das nichts weiter, als dass man den Kindern weniger vorspielt, wie man sich als X zu "verhalten hat". |
Der Unterschied besteht lediglich darin, dass man die Ideologie dahinter in ersten Fall für gut und im zweiten Fall für schlecht hält. Freiheit gibt man lediglich dann, wenn man die Kinder in einem Umfeld frei von Ideologien (jaja, ich weiß, das ist 100% nicht möglich) auwachsen lässt. |
Und inwiefern ist das Propagieren von Geschlechterrollen, die den Werten der Kleinfamilie entsprechen, weniger ideologistisch? |
Wer macht das denn?
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Jain. Das wird gemacht, wenn man über jemanden sonst nichts weiß. Und das ist in einem Kindergarten ja wohl selten der Fall. Was gemacht wird ist, dass man Substantive verwendet, die eine Beziehung ausdrücken. "Kollege", "Kommilitone", "Tochter", "Freund", oder die im Kontext von Belang sind. |
Oder er/sie
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Aber wenn ich z.B. von dir sprechen würde, würde ich dich ganz sicher nicht als Mann bezeichnen. Warum sollte ich auch? Was soll daran relevant sein? Es gibt - und das ist vermutlich auch für diesen Kindergarten der springende Punkt - wichtigere Merkmale an einem Menschen. |
Also, wenn ich von dir sprechen würde, würde ich dich schon als Frau bezeichnen, schon alleine, um meiner Sprache eine stilistische Schönheit zu verleihen. Ein Beispiel:
"Gestern habe ich mit Rohrspatz diskutiert. Die Frau kann einen in den Wahnsinn treiben?
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Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
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(#1658472) Verfasst am: 07.07.2011, 12:35 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Ein Beispiel:
"Gestern habe ich mit Rohrspatz diskutiert. Die Frau kann einen in den Wahnsinn treiben? |
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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(#1658475) Verfasst am: 07.07.2011, 12:41 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Und inwiefern ist das Propagieren von Geschlechterrollen, die den Werten der Kleinfamilie entsprechen, weniger ideologistisch? |
Wer macht das denn? |
Klassische Märchen beispielsweise. Oder wenn die Fantasie der Erzieher(innen) selbst nicht reicht, dass auch mal Vater/Vater/Kind gespielt werden könnte. Oder wenn es einfach stehen gelassen wird, wenn ein Junge, der mal eine Schleife im Haar trägt, als Mädchen bezeichnet wird, weil die Kinder vor lauter Rollenverhalten nicht erkennen, dass es nicht die Rolle ist, die das Geschlecht bildet.
Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Jain. Das wird gemacht, wenn man über jemanden sonst nichts weiß. Und das ist in einem Kindergarten ja wohl selten der Fall. Was gemacht wird ist, dass man Substantive verwendet, die eine Beziehung ausdrücken. "Kollege", "Kommilitone", "Tochter", "Freund", oder die im Kontext von Belang sind. |
Oder er/sie |
Ich bin mir nicht sicher, ob das tatsächlich so rigoros gemacht wird, weil mich das einzige wörtliche Zitat dazu stutzig macht:
Zitat: | Die Mitarbeiter versuchen männliche und weibliche Attribute aus ihrem Wortschatz zu verbannen, selbst die Pronomen "er" und "sie" - im Schwedischen "han" und "hon". Stattdessen verwenden sie das geschlechtsneutrale "hen", ein Kunstwort aus der feministischen und Schwulenszene. "Wir benutzen das Wort 'hen' zum Beispiel, wenn ein Arzt, Polizist, Elektriker oder Klempner im Kindergarten erwartet wird", erläutert die Direktorin. "Wir wissen nicht, ob es ein Er oder eine Sie ist, also sagen wir einfach: 'Hen' kommt gegen zwei Uhr'. Da können sich die Kinder sowohl einen Mann als auch eine Frau vorstellen. Das erweitert ihre Sichtweise." |
Für mich liegen Welten zwischen dem, was t-online impliziert und dem, was das Zitat aussagt. Hat t-online das aber richtig beschrieben, ist es natürlich übertrieben. Da hatte ich dir aber auch schon zugestimmt.
Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Aber wenn ich z.B. von dir sprechen würde, würde ich dich ganz sicher nicht als Mann bezeichnen. Warum sollte ich auch? Was soll daran relevant sein? Es gibt - und das ist vermutlich auch für diesen Kindergarten der springende Punkt - wichtigere Merkmale an einem Menschen. |
Also, wenn ich von dir sprechen würde, würde ich dich schon als Frau bezeichnen, schon alleine, um meiner Sprache eine stilistische Schönheit zu verleihen. Ein Beispiel:
"Gestern habe ich mit Rohrspatz diskutiert. Die Frau kann einen in den Wahnsinn treiben? |
Ok, stimmt. Sagt man. Und? Ist das nun ein extremer Verlust auf solche Redewendungen im Kindergarten vor Kleinkindern zu verzichten? Oder könnte der mögliche Gewinn - dass sich die Kinder nicht ganz so streng in Kategorien eingeteilt fühlen - nicht doch den Nachteil überwiegen?
_________________ Dies ist keine Piep-Show.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1658498) Verfasst am: 07.07.2011, 13:10 Titel: |
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Die Mitarbeiter versuchen männliche und weibliche Attribute aus ihrem Wortschatz zu verbannen, selbst die Pronomen "er" und "sie" - im Schwedischen "han" und "hon". Stattdessen verwenden sie das geschlechtsneutrale "hen", ein Kunstwort aus der feministischen und Schwulenszene. "Wir benutzen das Wort 'hen' zum Beispiel, wenn ein Arzt, Polizist, Elektriker oder Klempner im Kindergarten erwartet wird", erläutert die Direktorin. "Wir wissen nicht, ob es ein Er oder eine Sie ist, also sagen wir einfach: 'Hen' kommt gegen zwei Uhr'. Da können sich die Kinder sowohl einen Mann als auch eine Frau vorstellen. Das erweitert ihre Sichtweise." |
Für mich liegen Welten zwischen dem, was t-online impliziert und dem, was das Zitat aussagt. Hat t-online das aber richtig beschrieben, ist es natürlich übertrieben. Da hatte ich dir aber auch schon zugestimmt. |
Es scheint mir so zu sein: weil bisher die Raelität falsch interpretiert und bewertet wurde, faßt man den originellen Plan, daß die Realität künftig nicht mehr wahrgenommen werden soll. Ich finde das nicht nur übertrieben, sondern durchaus bedenklich.
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ok, stimmt. Sagt man. Und? Ist das nun ein extremer Verlust auf solche Redewendungen im Kindergarten vor Kleinkindern zu verzichten? Oder könnte der mögliche Gewinn - dass sich die Kinder nicht ganz so streng in Kategorien eingeteilt fühlen - nicht doch den Nachteil überwiegen? |
Ich weiß nicht, was das bringen soll ...
"Es ist symbolisch -- für unser Ringen gegen die Unterdrückung!"
-- "Symbolisch für sein Ringen gegen die Realität."
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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(#1658507) Verfasst am: 07.07.2011, 13:17 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ok, stimmt. Sagt man. Und? Ist das nun ein extremer Verlust auf solche Redewendungen im Kindergarten vor Kleinkindern zu verzichten? Oder könnte der mögliche Gewinn - dass sich die Kinder nicht ganz so streng in Kategorien eingeteilt fühlen - nicht doch den Nachteil überwiegen? |
Ich weiß nicht, was das bringen soll ...
"Es ist symbolisch -- für unser Ringen gegen die Unterdrückung!"
-- "Symbolisch für sein Ringen gegen die Realität." |
Ich schrieb ja: Möglicher Gewinn. Und ich schrieb das auch nicht ganz ohne Hoffnung, dass man vielleicht mal diskutiert, wofür Menschenkategorien gut sind und wann sie schädlich werden.
_________________ Dies ist keine Piep-Show.
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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(#1658510) Verfasst am: 07.07.2011, 13:19 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Die Mitarbeiter versuchen männliche und weibliche Attribute aus ihrem Wortschatz zu verbannen, selbst die Pronomen "er" und "sie" - im Schwedischen "han" und "hon". Stattdessen verwenden sie das geschlechtsneutrale "hen", ein Kunstwort aus der feministischen und Schwulenszene. "Wir benutzen das Wort 'hen' zum Beispiel, wenn ein Arzt, Polizist, Elektriker oder Klempner im Kindergarten erwartet wird", erläutert die Direktorin. "Wir wissen nicht, ob es ein Er oder eine Sie ist, also sagen wir einfach: 'Hen' kommt gegen zwei Uhr'. Da können sich die Kinder sowohl einen Mann als auch eine Frau vorstellen. Das erweitert ihre Sichtweise." |
Für mich liegen Welten zwischen dem, was t-online impliziert und dem, was das Zitat aussagt. Hat t-online das aber richtig beschrieben, ist es natürlich übertrieben. Da hatte ich dir aber auch schon zugestimmt. |
Es scheint mir so zu sein: weil bisher die Raelität falsch interpretiert und bewertet wurde, faßt man den originellen Plan, daß die Realität künftig nicht mehr wahrgenommen werden soll. Ich finde das nicht nur übertrieben, sondern durchaus bedenklich. |
Hä? Es ist also Realität, dass Ärzte immer Männer sind, oder wie?
_________________ Dies ist keine Piep-Show.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1658516) Verfasst am: 07.07.2011, 13:26 Titel: |
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Die Mitarbeiter versuchen männliche und weibliche Attribute aus ihrem Wortschatz zu verbannen, selbst die Pronomen "er" und "sie" - im Schwedischen "han" und "hon". Stattdessen verwenden sie das geschlechtsneutrale "hen", ein Kunstwort aus der feministischen und Schwulenszene. "Wir benutzen das Wort 'hen' zum Beispiel, wenn ein Arzt, Polizist, Elektriker oder Klempner im Kindergarten erwartet wird", erläutert die Direktorin. "Wir wissen nicht, ob es ein Er oder eine Sie ist, also sagen wir einfach: 'Hen' kommt gegen zwei Uhr'. Da können sich die Kinder sowohl einen Mann als auch eine Frau vorstellen. Das erweitert ihre Sichtweise." |
Für mich liegen Welten zwischen dem, was t-online impliziert und dem, was das Zitat aussagt. Hat t-online das aber richtig beschrieben, ist es natürlich übertrieben. Da hatte ich dir aber auch schon zugestimmt. |
Es scheint mir so zu sein: weil bisher die Raelität falsch interpretiert und bewertet wurde, faßt man den originellen Plan, daß die Realität künftig nicht mehr wahrgenommen werden soll. Ich finde das nicht nur übertrieben, sondern durchaus bedenklich. |
Hä? Es ist also Realität, dass Ärzte immer Männer sind, oder wie? |
Wer behauptet denn sowas? Die Realität ist, daß ein Arzt ein Mann oder eine Frau sein kann, aber sicherlich kein Neutrum.
"Das Arzt ist da. Es kommt hoch."
"Ja, mir auch."
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1658517) Verfasst am: 07.07.2011, 13:28 Titel: |
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Ich find's blöd, wenn Kinder als Projektionsfläche für eine bessere Welt dienen müssen. Geht ja sowieso nach hinten los. Der Junge, der sich mit Schaudern an den/die Erzieher/in erinnert, der/die ihn, dessen eigenes Bedürfnis missachtend, dazu brachte, ein Prizessinnenkleid anzuziehen, wird garantiert misogyne Tendenzen entwickeln.
Keine Witzeleien über Foristen an dieser Stelle, bitte.
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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(#1658520) Verfasst am: 07.07.2011, 13:31 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Die Mitarbeiter versuchen männliche und weibliche Attribute aus ihrem Wortschatz zu verbannen, selbst die Pronomen "er" und "sie" - im Schwedischen "han" und "hon". Stattdessen verwenden sie das geschlechtsneutrale "hen", ein Kunstwort aus der feministischen und Schwulenszene. "Wir benutzen das Wort 'hen' zum Beispiel, wenn ein Arzt, Polizist, Elektriker oder Klempner im Kindergarten erwartet wird", erläutert die Direktorin. "Wir wissen nicht, ob es ein Er oder eine Sie ist, also sagen wir einfach: 'Hen' kommt gegen zwei Uhr'. Da können sich die Kinder sowohl einen Mann als auch eine Frau vorstellen. Das erweitert ihre Sichtweise." |
Für mich liegen Welten zwischen dem, was t-online impliziert und dem, was das Zitat aussagt. Hat t-online das aber richtig beschrieben, ist es natürlich übertrieben. Da hatte ich dir aber auch schon zugestimmt. |
Es scheint mir so zu sein: weil bisher die Raelität falsch interpretiert und bewertet wurde, faßt man den originellen Plan, daß die Realität künftig nicht mehr wahrgenommen werden soll. Ich finde das nicht nur übertrieben, sondern durchaus bedenklich. |
Hä? Es ist also Realität, dass Ärzte immer Männer sind, oder wie? |
Wer behauptet denn sowas? Die Realität ist, daß ein Arzt ein Mann oder eine Frau sein kann, aber sicherlich kein Neutrum.
"Das Arzt ist da. Es kommt hoch."
"Ja, mir auch." |
Ok, nun habe ich deinen Punkt verstanden.
Nun, "hen" ist ja, wie im Zitat beschrieben, ein Kunstwort. Es ist also kein Neutrum, wie unser "es", sondern quasi ein Extra-Wort für "er oder sie". Also eher ein Androgynum
_________________ Dies ist keine Piep-Show.
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1658524) Verfasst am: 07.07.2011, 13:34 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Die Mitarbeiter versuchen männliche und weibliche Attribute aus ihrem Wortschatz zu verbannen, selbst die Pronomen "er" und "sie" - im Schwedischen "han" und "hon". Stattdessen verwenden sie das geschlechtsneutrale "hen", ein Kunstwort aus der feministischen und Schwulenszene. "Wir benutzen das Wort 'hen' zum Beispiel, wenn ein Arzt, Polizist, Elektriker oder Klempner im Kindergarten erwartet wird", erläutert die Direktorin. "Wir wissen nicht, ob es ein Er oder eine Sie ist, also sagen wir einfach: 'Hen' kommt gegen zwei Uhr'. Da können sich die Kinder sowohl einen Mann als auch eine Frau vorstellen. Das erweitert ihre Sichtweise." |
Für mich liegen Welten zwischen dem, was t-online impliziert und dem, was das Zitat aussagt. Hat t-online das aber richtig beschrieben, ist es natürlich übertrieben. Da hatte ich dir aber auch schon zugestimmt. |
Es scheint mir so zu sein: weil bisher die Raelität falsch interpretiert und bewertet wurde, faßt man den originellen Plan, daß die Realität künftig nicht mehr wahrgenommen werden soll. Ich finde das nicht nur übertrieben, sondern durchaus bedenklich. |
Hä? Es ist also Realität, dass Ärzte immer Männer sind, oder wie? |
Wer behauptet denn sowas? Die Realität ist, daß ein Arzt ein Mann oder eine Frau sein kann, aber sicherlich kein Neutrum.
"Das Arzt ist da. Es kommt hoch."
"Ja, mir auch." | Und wenn das Arzt dann oben ist, dann sieht man, obs Frau oder Mann ist und kanns entsprechend bezeichnen und ansprechen.
Realität ist doch, dass z.B. Arzt immer erstmal mänlich bezeichnet wird und es noch immer überraschend ist, wenns ne Frau ist und das drückt sich auch so aus. Es wird so weiterhin etwas als Besonderheit vermittelt, was längst Normalität sein sollte.
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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(#1658531) Verfasst am: 07.07.2011, 13:39 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Ich find's blöd, wenn Kinder als Projektionsfläche für eine bessere Welt dienen müssen. Geht ja sowieso nach hinten los. Der Junge, der sich mit Schaudern an den/die Erzieher/in erinnert, der/die ihn, dessen eigenes Bedürfnis missachtend, dazu brachte, ein Prizessinnenkleid anzuziehen, wird garantiert misogyne Tendenzen entwickeln. |
Klar, allerspätestens da hört es natürlich auf. Aber genau einen solchen Zwang kann ich aus dem Artikel nicht heraus lesen.
Was ich gut finde: Eine Umgebung zu schaffen, in der Kinder nicht zusätzlich mit Erwartungshaltungen bombardiert werden und in der sie daher selbst experimentieren können (wenn sie denn wollen).
Was ich schlecht fände, wenn es denn so wäre: Wenn Kinder gezielt gleich gemacht werden oder gar zum Rollentausch gezwungen werden.
Ich habe das Konzept so verstanden, dass es eben nur Freiheiten schafft und keine neuen Zwänge einführt. Aber natürlich ist damit noch nicht die Frage vom Tisch, welche Herangehensweise konkret sinnvoll bzw schädlich sein könnte.
Ich würde noch die Frage einführen wollen: Wie findet man denn seine eigene Geschlechtsidentität, wenn man immer Erwartungshaltungen vorfindet? Ist ein sicherer Raum, in dem man das, was man ohnehin schon anderswo gelernt hat, verarbeiten kann, nicht sogar förderlich im Sinne einer eigenen Geschlechtsidentität und -rolle?
_________________ Dies ist keine Piep-Show.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1658537) Verfasst am: 07.07.2011, 13:51 Titel: |
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Ich find's blöd, wenn Kinder als Projektionsfläche für eine bessere Welt dienen müssen. Geht ja sowieso nach hinten los. Der Junge, der sich mit Schaudern an den/die Erzieher/in erinnert, der/die ihn, dessen eigenes Bedürfnis missachtend, dazu brachte, ein Prizessinnenkleid anzuziehen, wird garantiert misogyne Tendenzen entwickeln. |
Klar, allerspätestens da hört es natürlich auf. Aber genau einen solchen Zwang kann ich aus dem Artikel nicht heraus lesen.
Was ich gut finde: Eine Umgebung zu schaffen, in der Kinder nicht zusätzlich mit Erwartungshaltungen bombardiert werden und in der sie daher selbst experimentieren können (wenn sie denn wollen).
Was ich schlecht fände, wenn es denn so wäre: Wenn Kinder gezielt gleich gemacht werden oder gar zum Rollentausch gezwungen werden.
Ich habe das Konzept so verstanden, dass es eben nur Freiheiten schafft und keine neuen Zwänge einführt. Aber natürlich ist damit noch nicht die Frage vom Tisch, welche Herangehensweise konkret sinnvoll bzw schädlich sein könnte.
Ich würde noch die Frage einführen wollen: Wie findet man denn seine eigene Geschlechtsidentität, wenn man immer Erwartungshaltungen vorfindet? Ist ein sicherer Raum, in dem man das, was man ohnehin schon anderswo gelernt hat, verarbeiten kann, nicht sogar förderlich im Sinne einer eigenen Geschlechtsidentität und -rolle? |
Grundsätzlich sind Erwartungshaltungen ja nichts Negatives. Es käme meines Erachtens darauf an, einem Menschen zu vermitteln und ihn erleben zu lassen, daß er sich der Erwartung widersetzen kann. Daß die Selbstbestimmung mehr Gewicht hat als die Erwaruntshaltung. Ihm auch die Erfahrung lassen, daß das keine einfacher Prozess ist, sondern mit Enttäuschung, Verlust, Trennung und Schmerz verbunden sein kann. Und daß es sich aber lohnt, diese Erfahrung der Widersetzung in Kauf zu nehmen.
Meine Kritik setzt nicht so sehr an der Frage der Erwartungen an. Ich glaube nur, daß es zu unnötigen Irritationen mit möglicherweise lebenslangen Folgen kommt, und zwar auf verschiedenen Ebenen, wenn man einem Kind eine Normalität vorgaukeln will, die nicht existiert. Ein Kind durchschaut die Falschheit dieses Spiels sofort, kann dem aber keinen Ausdruck geben.
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1658540) Verfasst am: 07.07.2011, 13:56 Titel: |
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Und inwiefern ist das Propagieren von Geschlechterrollen, die den Werten der Kleinfamilie entsprechen, weniger ideologistisch? |
Wer macht das denn? |
Klassische Märchen beispielsweise. Oder wenn die Fantasie der Erzieher(innen) selbst nicht reicht, dass auch mal Vater/Vater/Kind gespielt werden könnte. Oder wenn es einfach stehen gelassen wird, wenn ein Junge, der mal eine Schleife im Haar trägt, als Mädchen bezeichnet wird, weil die Kinder vor lauter Rollenverhalten nicht erkennen, dass es nicht die Rolle ist, die das Geschlecht bildet. |
Die weden aber nicht propagiert, die sind einfach da. Unsere Welt ist voll von Medien, die von irgendwelchen Ideologien beeinflusst wurden. Wenn ein Kind in einer weltanschaulich neutralen Umgebung aufwächst und irgendwann eine Geschichte aus der Bibel liest, wird es nicht automatisch christlich. Die Gefahr entsteht erst, wenn jegliches Medium, dass ein Kind zu sich nimmt, aus der gleichen ideologischen Quelle kommt, so wie in diesem Kindergarten.
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Oder er/sie |
Ich bin mir nicht sicher, ob das tatsächlich so rigoros gemacht wird, weil mich das einzige wörtliche Zitat dazu stutzig macht: |
Was ich so über Schweden gehört habe, lässt eine solche rigorose Regelung durchaus realistisch erscheinen.
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ok, stimmt. Sagt man. Und? Ist das nun ein extremer Verlust auf solche Redewendungen im Kindergarten vor Kleinkindern zu verzichten? Oder könnte der mögliche Gewinn - dass sich die Kinder nicht ganz so streng in Kategorien eingeteilt fühlen - nicht doch den Nachteil überwiegen? |
Ich weiß nicht, was das bringen soll ...
"Es ist symbolisch -- für unser Ringen gegen die Unterdrückung!"
-- "Symbolisch für sein Ringen gegen die Realität." |
Ich schrieb ja: Möglicher Gewinn. Und ich schrieb das auch nicht ganz ohne Hoffnung, dass man vielleicht mal diskutiert, wofür Menschenkategorien gut sind und wann sie schädlich werden. |
Die haben sich halt kulturell so entwickelt.
Jeglichen ideologisch begründeten Änderung der Sprache stehe ich skeptisch gegenüber.
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1658541) Verfasst am: 07.07.2011, 13:58 Titel: |
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Mo. hat folgendes geschrieben: |
Realität ist doch, dass z.B. Arzt immer erstmal mänlich bezeichnet wird und es noch immer überraschend ist, wenns ne Frau ist und das drückt sich auch so aus. Es wird so weiterhin etwas als Besonderheit vermittelt, was längst Normalität sein sollte. |
So what? Männer beschweren sich ja auch nicht, dass "die Person" weiblich ist. Oder dass Plural weiblich ist. Mann muss halt zwischen grammatikalischem und biologischem Geschlecht unterscheiden.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22288
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(#1658544) Verfasst am: 07.07.2011, 14:04 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Also, wenn ich von dir sprechen würde, würde ich dich schon als Frau bezeichnen, schon alleine, um meiner Sprache eine stilistische Schönheit zu verleihen. Ein Beispiel:
"Gestern habe ich mit Rohrspatz diskutiert. Die Frau kann einen in den Wahnsinn treiben? |
Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass solche Redeweisen vor allem verwendet werden, um Abwertung oder Distanzierung auszudrücken.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1658546) Verfasst am: 07.07.2011, 14:06 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Also, wenn ich von dir sprechen würde, würde ich dich schon als Frau bezeichnen, schon alleine, um meiner Sprache eine stilistische Schönheit zu verleihen. Ein Beispiel:
"Gestern habe ich mit Rohrspatz diskutiert. Die Frau kann einen in den Wahnsinn treiben? |
Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass solche Redeweisen vor allem verwendet werden, um Abwertung oder Distanzierung auszudrücken. |
Nö.
"Gestern habe ich Tina getroffen. Die Frau hat echt Klasse!"
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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(#1658571) Verfasst am: 07.07.2011, 14:59 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Und inwiefern ist das Propagieren von Geschlechterrollen, die den Werten der Kleinfamilie entsprechen, weniger ideologistisch? |
Wer macht das denn? |
Klassische Märchen beispielsweise. Oder wenn die Fantasie der Erzieher(innen) selbst nicht reicht, dass auch mal Vater/Vater/Kind gespielt werden könnte. Oder wenn es einfach stehen gelassen wird, wenn ein Junge, der mal eine Schleife im Haar trägt, als Mädchen bezeichnet wird, weil die Kinder vor lauter Rollenverhalten nicht erkennen, dass es nicht die Rolle ist, die das Geschlecht bildet. |
Die weden aber nicht propagiert, die sind einfach da. |
Die sind da und werden propagiert. Eben dadurch, dass man etwas als normal definiert und dann als Normen vermittelt.
Die Frage ist, inwiefern das Rollenverhalten in dieser Ausprägung noch da wäre, wenn sich die Kinder freier entfalten dürften?
Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Unsere Welt ist voll von Medien, die von irgendwelchen Ideologien beeinflusst wurden. Wenn ein Kind in einer weltanschaulich neutralen Umgebung aufwächst und irgendwann eine Geschichte aus der Bibel liest, wird es nicht automatisch christlich. |
Ich dachte, wir reden hier von einem Einfluss, der eine natürliche Entwicklung beeinflusst.
Ich meine: Du hast ja gar nicht ganz Unrecht! Kinder erfahren, welches Geschlecht sie haben und neigen dazu, sich dann von erwachsenen oder älteren Vertretern des Geschlechts einiges abzuschauen. Wenn dann im Fernsehen und sonst wo überzeichnete Rollenbilder gezeigt werden, kann das natürlich ein Kind auch direkt und ohne ideologische Überzeugungen dahinter beinflussen.
Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Die Gefahr entsteht erst, wenn jegliches Medium, dass ein Kind zu sich nimmt, aus der gleichen ideologischen Quelle kommt, so wie in diesem Kindergarten. |
Nochmal die Frage: Was macht diesen zwanglosen Freiraum denn nun so ideologisch? Formulier das doch bitte mal aus. Immerhin wird hier m.W. keine Lebensweise als die bessere dargestellt.
Ilmor hat folgendes geschrieben: | Die haben sich halt kulturell so entwickelt.
Jeglichen ideologisch begründeten Änderung der Sprache stehe ich skeptisch gegenüber. |
Das finde ich - nebenbei bemerkt - auch gar nicht falsch. Aber man muss auch bedenken, dass Sprache der aktuellen Kultur immer hinterher hinkt. Und es ist nicht gerade herbei fantasiert, dass in einer Zeit, die für das Individuum so viele Möglichkeiten offen hält, ein "Androgynum" für Berufsgruppen noch fehlt.
_________________ Dies ist keine Piep-Show.
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1658574) Verfasst am: 07.07.2011, 15:07 Titel: |
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Aber man muss auch bedenken, dass Sprache der aktuellen Kultur immer hinterher hinkt. Und es ist nicht gerade herbei fantasiert, dass in einer Zeit, die für das Individuum so viele Möglichkeiten offen hält, ein "Androgynum" für Berufsgruppen noch fehlt. |
dann müsste man sich aber fragen, ob englsichsprachige kinder in der hinsicht "weiter" sind, denn der satz: "the doctor is coming." sagt ja auch nix über das geschlecht aus.
und ehrlich gesagt, das glaube ich nicht.
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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(#1658576) Verfasst am: 07.07.2011, 15:09 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Grundsätzlich sind Erwartungshaltungen ja nichts Negatives. Es käme meines Erachtens darauf an, einem Menschen zu vermitteln und ihn erleben zu lassen, daß er sich der Erwartung widersetzen kann. Daß die Selbstbestimmung mehr Gewicht hat als die Erwaruntshaltung. Ihm auch die Erfahrung lassen, daß das keine einfacher Prozess ist, sondern mit Enttäuschung, Verlust, Trennung und Schmerz verbunden sein kann. Und daß es sich aber lohnt, diese Erfahrung der Widersetzung in Kauf zu nehmen. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Meine Kritik setzt nicht so sehr an der Frage der Erwartungen an. Ich glaube nur, daß es zu unnötigen Irritationen mit möglicherweise lebenslangen Folgen kommt, und zwar auf verschiedenen Ebenen, wenn man einem Kind eine Normalität vorgaukeln will, die nicht existiert. Ein Kind durchschaut die Falschheit dieses Spiels sofort, kann dem aber keinen Ausdruck geben. |
Ich denke, da sprichst du genau die zarte Grenze an, die man an der Stelle diskutieren sollte. Es kann ja sein - nein, es ist sogar ganz bestimmt so - dass die traditionelleren Geschichten unsere moderne Lebensvielfalt nicht mehr spiegeln. Kinder sollten auch dann nicht irritiert werden, wenn sie in der Realität z.B. ein schwules Pärchen sehen, ihnen des aber nie als Teil des normalen Spektrums dargestellt wurde.
Aber das Maß ist natürlich empfindlich. Ich befürchte ja durchaus auch, dass dieser Kindergarten über das Ziel hinaus schießt und du bringst die Probleme, die dadurch entstehen können, m.E. auch gut auf den Punkt.
Ein Kindergarten sollte auch nicht versuchen zu überkompensieren, denn dann kann es nur eine Künstlichkeit hervor rufen, wie du sie kritisierst. Wenn aber z.B. in 10% der Kinderbücher homosexuelle Pärchen vor kämen (10% ist ja eine Schätzung der Homosexualität in der Bevölkerung), dann wär das m.E. in einem sinnvollen Rahmen. Selbst darunter würde es seinen Zweck erfüllen. Nur, solche Themen von Kindern fern zu halten, dann aber auf der anderen Seite überzeichnete Rollenbilder zulassen, ist ebenfalls ein Ungleichgewicht.
_________________ Dies ist keine Piep-Show.
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