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Gibt es "hier politisch korrekte" Zusammenarbeit mit Kirchenleuten?

 
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fritzferdinand
Humanist und Freireligiöser



Anmeldungsdatum: 05.06.2011
Beiträge: 89

Beitrag(#1660121) Verfasst am: 11.07.2011, 08:04    Titel: Gibt es "hier politisch korrekte" Zusammenarbeit mit Kirchenleuten? Antworten mit Zitat

Z.B. bei Gedenkstätten für NS-Opfer?
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Beton ist nicht Bauwerk.
Zufall ist nicht Evolution.
Dass Zement keine Fenster hat, ist kein Beweis gegen Wolkenkratzer !
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1660123) Verfasst am: 11.07.2011, 08:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde die Frage unverständlich, kannst du erläutern worum es dir geht?
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fritzferdinand
Humanist und Freireligiöser



Anmeldungsdatum: 05.06.2011
Beiträge: 89

Beitrag(#1660126) Verfasst am: 11.07.2011, 08:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Förderverein zur Errichtung einer Gedenkstätte für NS-Opfer, beispielsweise, dessen Hauptmotor ein evangelischer Dekan ist.

Aber nur als Beispiel.

Ein anderes wären z.B. Sozialprojekte.
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1660127) Verfasst am: 11.07.2011, 08:19    Titel: Antworten mit Zitat

Worauf bezieht sich das hier?
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fritzferdinand
Humanist und Freireligiöser



Anmeldungsdatum: 05.06.2011
Beiträge: 89

Beitrag(#1660138) Verfasst am: 11.07.2011, 08:54    Titel: Antworten mit Zitat

Auf die Freigeister ... Mit den Augen rollen
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1660142) Verfasst am: 11.07.2011, 09:01    Titel: Antworten mit Zitat

Meinst Du als Institution oder Einzelpersonen?

Individuen werden jedenfalls ganz sicher auch mit Kirchenleuten zusammenarbeiten.
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1660144) Verfasst am: 11.07.2011, 09:05    Titel: Antworten mit Zitat

Als Einzelperson kann man durchaus eine kirchliche Organisation unterstüzten, falls man der Meinung ist, dass die Vorteile (Hilfe an Bedürftige/Mahnmal gegen NS verbrechen) die Nachteile (Unterstützung und Publicity für Kirche überwiegen). Säkulären Organisationen hingegen sollten meiner Meinung nach sich nicht auf eine solche Zusammenarbeit einlassen, wenn nicht gerade ein Notfall vorliegt (zB eine große Naturkatastrophe oder ähnliches).
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1660149) Verfasst am: 11.07.2011, 09:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Säkulären Organisationen hingegen sollten meiner Meinung nach sich nicht auf eine solche Zusammenarbeit einlassen, wenn nicht gerade ein Notfall vorliegt (zB eine große Naturkatastrophe oder ähnliches).


Meiner Meinung zufolge hängt das sehr stark von der Zielsetzung des konkreten Ladens ab. Der Betreiberverein dieses Forums (IBKA) setzt sich beispielsweise vorrangig für die Belange von Atheisten und Konfessionslosen im Sinne einer negativen Religionsfreiheit ein.

Gleichzeitig tut er das aber auf der Basis der Menschenrechte zu der auch die positive Religionsfreiheit gehört.

Zitat:
Die allgemeinen Menschenrechte, um die es dem IBKA geht, sind "unveräußerliche individuelle Rechte des einzelnen Menschen" (IBKA-Satzung). Das bedeutet: Jeder einzelne Mensch hat einen unveräußerlichen Anspruch darauf, von allen seinen Menschenrechten persönlich Gebrauch zu machen."



Würde also etwa ein Diktator an die Macht gelangen und die Ausübung des Glaubens unter drakonische Strafen stellen, ginge ich davon aus, dass der IBKA sehr wohl mit religiösen Menschen und Institutionen hier auf diesem engen Felde zusammenarbeiten könnte - natürlich ohne die religionskritischen Positionen oder die politischen Forderungen (TSK u.a.) preiszugeben.
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1660150) Verfasst am: 11.07.2011, 09:17    Titel: Antworten mit Zitat

fritzferdinand hat folgendes geschrieben:
Mit den Augen rollen

Mit den Augen rollen
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1660153) Verfasst am: 11.07.2011, 09:22    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Die allgemeinen Menschenrechte, um die es dem IBKA geht, sind "unveräußerliche individuelle Rechte des einzelnen Menschen" (IBKA-Satzung). Das bedeutet: Jeder einzelne Mensch hat einen unveräußerlichen Anspruch darauf, von allen seinen Menschenrechten persönlich Gebrauch zu machen."



Würde also etwa ein Diktator an die Macht gelangen und die Ausübung des Glaubens unter drakonische Strafen stellen, ginge ich davon aus, dass der IBKA sehr wohl mit religiösen Menschen und Institutionen hier auf diesem engen Felde zusammenarbeiten könnte - natürlich ohne die religionskritischen Positionen oder die politischen Forderungen (TSK u.a.) preiszugeben.


Dieses Szenarion würde ich zu Notfall dazuzählen.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1660314) Verfasst am: 11.07.2011, 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

Darf man mit Kirchenleuten zusammenarbeiten, die gegen (z.B. einzelne) Kirchenprivilegien (wie Kirchensteuer) sind?
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1660315) Verfasst am: 11.07.2011, 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Die allgemeinen Menschenrechte, um die es dem IBKA geht, sind "unveräußerliche individuelle Rechte des einzelnen Menschen" (IBKA-Satzung). Das bedeutet: Jeder einzelne Mensch hat einen unveräußerlichen Anspruch darauf, von allen seinen Menschenrechten persönlich Gebrauch zu machen."



Würde also etwa ein Diktator an die Macht gelangen und die Ausübung des Glaubens unter drakonische Strafen stellen, ginge ich davon aus, dass der IBKA sehr wohl mit religiösen Menschen und Institutionen hier auf diesem engen Felde zusammenarbeiten könnte - natürlich ohne die religionskritischen Positionen oder die politischen Forderungen (TSK u.a.) preiszugeben.


Dieses Szenarion würde ich zu Notfall dazuzählen.


Es sind auch schwachere Szenarien denkbar, die nicht unter "Notfall" fallen (zumnindest nicht in den Augen vieler Leute) und in denen eine Zusammenarbeit opportun wäre.
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kereng
Privateer



Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3052
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1660337) Verfasst am: 11.07.2011, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

In einem Kommentar zu meinem Blog wurde ich gestern wegen der Zusammenarbeit mit einem "Missionar" kritisiert - von einem Muslim. Es ging um die Deutung von Koranstellen.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1660379) Verfasst am: 11.07.2011, 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Meinst Du als Institution oder Einzelpersonen?

Individuen werden jedenfalls ganz sicher auch mit Kirchenleuten zusammenarbeiten.


Genau, gegen die Musels.. Sehr glücklich
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1660394) Verfasst am: 11.07.2011, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Die allgemeinen Menschenrechte, um die es dem IBKA geht, sind "unveräußerliche individuelle Rechte des einzelnen Menschen" (IBKA-Satzung). Das bedeutet: Jeder einzelne Mensch hat einen unveräußerlichen Anspruch darauf, von allen seinen Menschenrechten persönlich Gebrauch zu machen."



Würde also etwa ein Diktator an die Macht gelangen und die Ausübung des Glaubens unter drakonische Strafen stellen, ginge ich davon aus, dass der IBKA sehr wohl mit religiösen Menschen und Institutionen hier auf diesem engen Felde zusammenarbeiten könnte - natürlich ohne die religionskritischen Positionen oder die politischen Forderungen (TSK u.a.) preiszugeben.


Dieses Szenarion würde ich zu Notfall dazuzählen.


Es sind auch schwachere Szenarien denkbar, die nicht unter "Notfall" fallen (zumnindest nicht in den Augen vieler Leute) und in denen eine Zusammenarbeit opportun wäre.


Zum Beispiel?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1660395) Verfasst am: 11.07.2011, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Die allgemeinen Menschenrechte, um die es dem IBKA geht, sind "unveräußerliche individuelle Rechte des einzelnen Menschen" (IBKA-Satzung). Das bedeutet: Jeder einzelne Mensch hat einen unveräußerlichen Anspruch darauf, von allen seinen Menschenrechten persönlich Gebrauch zu machen."



Würde also etwa ein Diktator an die Macht gelangen und die Ausübung des Glaubens unter drakonische Strafen stellen, ginge ich davon aus, dass der IBKA sehr wohl mit religiösen Menschen und Institutionen hier auf diesem engen Felde zusammenarbeiten könnte - natürlich ohne die religionskritischen Positionen oder die politischen Forderungen (TSK u.a.) preiszugeben.


Dieses Szenarion würde ich zu Notfall dazuzählen.


Es sind auch schwachere Szenarien denkbar, die nicht unter "Notfall" fallen (zumnindest nicht in den Augen vieler Leute) und in denen eine Zusammenarbeit opportun wäre.


Zum Beispiel?


Z. B. alles, was gegen Menschenrechte geht. Wenn die nur teilweise eingeschränkt werden ist das wohl noch kein "Notfall" wie oben. Wenn die Kirche dagegen eine Demo organisiert, warum sollten sich humanistisch orientierte Konfessionslose nicht dran beteiligen?
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1660397) Verfasst am: 11.07.2011, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Es sind auch schwachere Szenarien denkbar, die nicht unter "Notfall" fallen (zumnindest nicht in den Augen vieler Leute) und in denen eine Zusammenarbeit opportun wäre.


Zum Beispiel?


Z. B. alles, was gegen Menschenrechte geht. Wenn die nur teilweise eingeschränkt werden ist das wohl noch kein "Notfall" wie oben. Wenn die Kirche dagegen eine Demo organisiert, warum sollten sich humanistisch orientierte Konfessionslose nicht dran beteiligen?


Hmm, wenn das eine Demo wäre, wo viele verschiedene Organisationen mitmachen, darunter auch die Kirche, wäre wohl nichts gegen eine Teilnahme einzuwenden. Wenn es aber direkt von der Kirche organisiert wird, sehe ich das doch etwas kritisch.
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1660399) Verfasst am: 11.07.2011, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:

Hmm, wenn das eine Demo wäre, wo viele verschiedene Organisationen mitmachen, darunter auch die Kirche, wäre wohl nichts gegen eine Teilnahme einzuwenden. Wenn es aber direkt von der Kirche organisiert wird, sehe ich das doch etwas kritisch.


Unter einer "politisch korrekten Zusammenarbeit" würde ich verstehen, dass gemeinsam veranstaltet wird.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1660920) Verfasst am: 12.07.2011, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm, ich bin zwar immer skeptisch, wenn die Kirche mitmischt, weil ich versteckte Missionierung oder Einmischung in anderer Leute Moral/Ethik vermute, aber letztlich: Warum nicht?
Es gibt nur einige Bereiche, in denen ich die Kirche auf Teufelkommraus nicht mitmischen lassen würde, allem voran Einrichtungen der Erziehung (KiTas, KiGas, Schulen) und Bestattungskultur. In diesen bereichen habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Kirchen grundsätzlich versuchen, ihre eigenen Vorstellungen allgemeinverbindlich zu machen und auch gar nicht erst verstehen, warum das ein Problem sein soll.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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fritzferdinand
Humanist und Freireligiöser



Anmeldungsdatum: 05.06.2011
Beiträge: 89

Beitrag(#1661412) Verfasst am: 13.07.2011, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

Nun, ich werde ein wenig konkreter: Es geht um eine Gedenkstätte für NS-Opfer in einem kleinen ehemaligen Nazigefängnis. (gedenkstaette-neustadt.de). Die treibende Kraft ist ein -äh- robuster, evangelischer Diakon, aufgund dessen Wirken ein inzwischen renommierter Förderverein gegründet wurde, in dem neben Einzelpersonen, Kirchengemeinden, Vereinen und Firmen auch betroffene Kommunen mitmachen. Auch unsere kleine freireligiöse Gemeinde (Humanisten) ist Mitglied und unterstützt so gut sie noch kann. Inzwischen kam auch ein erstaunlicher inhaltlicher Dialog zwischen dem Diakon und uns auf, welcher die Freireligiösen und überhaupt die humanistische Szene noch nicht kannte.

Mich treibt nun eine diesbezügliche Beobachtung um, die ich glaube gemacht zu haben.

Bei "neuen" Vereinigungen, die eine bestimmte Weltsicht vertreten, wie z.B. die Gruppen, die infolge der Buskampagne entstanden sind (buskampagne.de) ist es oft so, dass das wichtigste die inhaltliche Korrektheit ist, also die "Linientreue" der Mitglieder, um mal ein belastetes Wort zu verwenden, denn deswegen haben sie sich ja zusammengefunden. Leute mit einigen deutlich abweichenden Ansichten haben es schwer, dort Fuß zu fassen.

Entsprechend sind dort auch die wichtigsten Veranstaltungen wie Vorträge, Podiumsdiskussionen, Infostände, mit der Maßgabe der Abgrenzung bzw. der Alleinstellung. Und gelegentlich mal ein Stammtisch.

Bei "alten" Vereinigungen, wie unserer Gemeinde (gegr. 1845), ist das wichtigste das Zusammenleben, also die zwischenmenschlichen Beziehungen, auf einem grundsätzlichen Minimalkonsens (insbesondere, dass jeder seine Weltanschauung selber erarbeiten kann, mit der Einschränkung, dass sie wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht Hohn sprechen darf), woraus eine viel größere Toleranz folgt, also die "Schmerzgrenze" für abweichende Vorstellungen sehr weit gezogen ist. Grob gesagt werde ich jemanden, den ich schon lange als angenehmen Mitmenschen erlebe, nicht schief anschauen oder schneiden, nur weil er z.B. auf die Segnungen der Homöopathie schwört oder an eine vage Art "Lebenskraft" glaubt (ohne dass diese in Offenbarungen oder Gebote oder Mission o.a. mündet).

Dementsprechend liegen die Veranstaltungsschwerpunkte mehr auf der Feier- und Geselligkeitskultur, dem Dialog, und der sozialen Betreuung.

Es ist wohl der Unterschied zwischen akdemischem und praktischem Humanismus. Ich muss gestehen, dass ich eher zur Toleranz als zu intellektueller Korrektheit neige, da ich nicht so vermessen sein will, anderen Leuten ihren Weg zu ihrem Lebensglück nicht zu gönnen, vorausgesetzt, sie tun es umgekehrt auch nicht.

Unbestritten bleibt jedoch die Notwendigkeit die gesellschftliche Relevanz bestimmter Institutionen sehr genau im Auge zu behalten.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1661434) Verfasst am: 13.07.2011, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

fritzferdinand hat folgendes geschrieben:

Bei "alten" Vereinigungen, wie unserer Gemeinde (gegr. 1845), ist das wichtigste das Zusammenleben, also die zwischenmenschlichen Beziehungen, auf einem grundsätzlichen Minimalkonsens (insbesondere, dass jeder seine Weltanschauung selber erarbeiten kann, mit der Einschränkung, dass sie wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht Hohn sprechen darf), woraus eine viel größere Toleranz folgt, also die "Schmerzgrenze" für abweichende Vorstellungen sehr weit gezogen ist. Grob gesagt werde ich jemanden, den ich schon lange als angenehmen Mitmenschen erlebe, nicht schief anschauen oder schneiden, nur weil er z.B. auf die Segnungen der Homöopathie schwört oder an eine vage Art "Lebenskraft" glaubt (ohne dass diese in Offenbarungen oder Gebote oder Mission o.a. mündet).

Ich vermute, daß ihr damit für einige schon die Grenze zur Esoterik überschreitet. zwinkern Das Problem entsteht vermutlich dann, wenn man anfängt, theoretische Weltanschaungen im Verein zu organisieren.

Eure Gemeinde unterscheidet sich vermutlich nicht viel von Kirchengemeinden, die Papst oder Bischof einen guten Mann sein lassen und sich umeinander und um die Menschen kümmern. Und dann gibt es, auf gläubiger wie auf ungläubiger Seite die, die sich mehr um das Theoretische kümmern. Und da tun sich dann auf einmal Gräben auf. Da es die christlichen Kirchen, wie Religionen im allgemeinen, eben ohne diesen theoretischen Überbau nicht gibt, hängt es also an dir, wie weit du eine Zusammenarbeit sinnvoll findest. Wer eher praktisch veranlagt ist, wird sie bejahen, der Theoretiker sie eher ablehnen.
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es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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fritzferdinand
Humanist und Freireligiöser



Anmeldungsdatum: 05.06.2011
Beiträge: 89

Beitrag(#1661466) Verfasst am: 13.07.2011, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

Also zu Esotherik haben die meisten unserer älteren Damen (die Mehrheit der normal Anwesenden) entschieden keine Leitung, dazu sind sie in ihrem Wesen zu handfest Smilie .

Aber der Vergleich mit den Kirchengemeinden, die sich nicht um Papst und Bischof scheren, ist nicht schief, so habe ich das noch gar nicht gesehen. Nur dass unsere halt mit Göttern und Geistern nix anfangen können.

Aber wenn's andere in ihrem Umfeld halt haben müssen ...
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Ömer Gözlikaya
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 13.07.2011
Beiträge: 202

Beitrag(#1666163) Verfasst am: 23.07.2011, 13:59    Titel: Es gibt "Kirche light" Antworten mit Zitat

mit mehr oder weniger Papstferne oder Käsmannferne, wie man will.

Was den Kirchen wichtig ist,ist Geld. Schließlich wollen die Kirchen etwas bewegen, das Ihre Vertreter Einkommen haben,und sich an Projekten beteiligen,wie an der deutschen Einheit, Aktion Sühnezeichen und Kriegsgräberfürsorge etc.

Oder auch konfessionelle Kindergärten usw. Das geht dann so: Die Väter und Mütter zahlen die Kindergartenplätze, oder einen Beitrag. Der Staat zahlt diesselben Kindergartenplätze noch einmal und zuletzt tritt das Steuerprivileg der Kirchen ein, dass sich der Kindergartenplatz auch lohnt.

Natürlich ist ein Kindergartenplatz ein gutes Werk, wie die Nonne, die Leprakranken das Leben erleichtern hilft, auf dessen Konten, wie bei beliebig anderen von Miserior bis Terre des Hommes, Spendengelder eingehen. Vor Ort wird aber auch missioniert, durch dieselben Nonnen und Priester, denen altruistische Motive unterstellt werden. Das bringt Mitglieder und Mitglieder zahlen X-Geld.

Die Aussage eines Atheisten, dass die Kirchen von 40 Kirchengesetzen die 39freiwillig aufgeben würden, nur das Eine welches Geld bringt nicht, ist allgemein bekannt, wird aber nicht bewusst vor sich hergetragen wie eine Monstranz.

Ömer
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