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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1663496) Verfasst am: 17.07.2011, 01:15 Titel: |
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Wenn ihr eigentlich nur etwas gegen Watson habt und das aufgrund eurer Interpretation ihrer Aussage und wenn ihr doch wisst, dass unsere Interpretation aber doch eine andere ist: Was werft ihr uns (W.-Verteidgern) eigentlich vor? Was ist an unserer Position falsch? Dürfen wir uns nicht wünschen (denn fordern tut hier niemand!) dass Männer Frauen nicht gezielt in eine unheimliche Situation bringen? |
Doch, das dürft ihr wünschen, RW hat es aber nicht gewünscht, sie hat es gefordert. |
Oder an Männer appelliert. Druckmittel hat sie nämlich keine. |
Ich finde übrigens, dass sie vollauf das (moralische) Recht hat, (moralisch) zu fordern, dass Männer sich respektvoll verhandeln. Es ist völlig korrekt, einen Anspruch auf ein Verhalten zu haben, was rücksichtsvoll ist. Es sollte schon Gründe geben, warum man absichtsvoll die Ängste anderer Menschen ignoriert. Und "ich will Sex" gehört sicher nicht dazu...
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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(#1663498) Verfasst am: 17.07.2011, 01:23 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | Bei dem einen Fall ist es geblieben, aber mich hatten die Szenen aus Madrid anscheinend doch irgendwie getroffen. Also: Es kann sein, daß das Handeln des Mannes (und wenn, zumindest aus seiner Sicht) völlig normal war. Wie hätte der Mann handeln können, um zu vermeiden, daß ich in dem Augenblick diese Angst empfand? |
Du räumst ja selbst ein, dass hier ein Vorurteil deinen Blick getrübt hat. Du konntest auch kein verdächtiges Verhalten nennen. Deine Gefühle beruhten einzig und allein darauf, dass dieser Mann arabisch aussah und du damit sehr aktuelle Bilder assoziiert hast.
In diesem Thread wurde schon mehrfach darauf hingewiesen, was aber an dem Verhalten von EG verdächtig gewirkt hat und es wäre ein leichtes gewesen, dieses zu vermeiden.
Dein Beispiel wäre vergleichbar, wenn RW nicht angesprochen worden wäre, sie aber vorher in einer Zeitschrift etwas von Vergewaltigungen gelesen und sich daher so leicht gegruselt hätte.
Critic hat folgendes geschrieben: |
(2) Andererseits hatte ich, wenn ich abends über dunkle Parkplätze ging, nie die Angst, mich könnte im nächsten Augenblick jemand anspringen und vergewaltigen. Liegt das nur daran, daß ich ein Mann bin? Oder ist Angst nicht zum Teil auch konstruiert? Darf ich im Gegenzug keine möglicherweise normale Verhaltensweise pflegen, abends etwa keine Frau mehr nach dem Weg fragen, weil sie in der Situation Angst haben könnte, ich könnte sie im nächsten Moment anspringen und vergewaltigen? |
Vielleicht ist die Angst auch konstruiert. Vielleicht ist sie das, was eine höhere Vergewaltigungsrate durch Fremde so klein hält. Vielleicht ist sie auch einfach viel älter als unsere aufgeklärte Gesellschaft, in der Frauen sich womöglich tatsächlich weniger fürchten müssten. Aber das tut nichts zur Sache, so lange diese Vorsicht ja doch wiederum von Frauen verlangt wird, wenn sie als Vergewaltigungsopfer vor Gericht glaubwürdig wirken wollen und so lange Eltern (und längst nicht nur Mütter!) ihren Töchtern diese Angst systematisch einbläuen.
Darfst du Frauen abends nicht mehr nach dem Weg fragen? Doch, klar! Du wirst vermutlich "instinktiv" nicht so nah an sie heran treten, wie im Falle einer belebten Straße bei Tageslicht und du wirst auf ihre Reaktion verstärkt achten. Nur wenn du tatsächlich große Probleme mit angemessenem Sozialverhalten hättest, könntest du dir (freiwillig!) auferlegen, lieber ganz auf solche Situationen zu verzichten. Aber das wäre deine freie Wahl.
_________________ Dies ist keine Piep-Show.
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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(#1663499) Verfasst am: 17.07.2011, 01:28 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Wenn ihr eigentlich nur etwas gegen Watson habt und das aufgrund eurer Interpretation ihrer Aussage und wenn ihr doch wisst, dass unsere Interpretation aber doch eine andere ist: Was werft ihr uns (W.-Verteidgern) eigentlich vor? Was ist an unserer Position falsch? Dürfen wir uns nicht wünschen (denn fordern tut hier niemand!) dass Männer Frauen nicht gezielt in eine unheimliche Situation bringen? |
Doch, das dürft ihr wünschen, RW hat es aber nicht gewünscht, sie hat es gefordert. |
Oder an Männer appelliert. Druckmittel hat sie nämlich keine. |
Ich finde übrigens, dass sie vollauf das (moralische) Recht hat, (moralisch) zu fordern, dass Männer sich respektvoll verhandeln. Es ist völlig korrekt, einen Anspruch auf ein Verhalten zu haben, was rücksichtsvoll ist. Es sollte schon Gründe geben, warum man absichtsvoll die Ängste anderer Menschen ignoriert. Und "ich will Sex" gehört sicher nicht dazu... |
Ich bezweifel nur langsam, ob tatsächlich ein Konsens über gegenseitige Rücksichtnahme herrscht....
_________________ Dies ist keine Piep-Show.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1663503) Verfasst am: 17.07.2011, 02:01 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Warum klaert sie das nicht mit dem ab, der machte, dass sie sich unangenehm fuehlte? Warum sagt sie nicht, dass man mit ihr in der Beziehung vorsichtig sein muss, weil sie sich in solchen Situationen schlecht fuehlt? (Ich wuerde dann sofort beim Umgang mit ihr Ruecksicht darauf nehmen) Warum verallgemeinert sie das so schrecklich und macht damit ihre eigenen Gefuehle zum Mass aller Dinge, nach dem sich der Rest der Menschheit zu richten hat?
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Weil ihr und anderen Frauen auf diesen concentions sowas häufiger passiert und sie immer wieder darauf aufmerksam macht und immer wieder ein Depp dabei ist, der das Memo nicht bekommen hat! |
Was ist denn ueberhaupt passiert? Nichts, was irgendwie der Rede wert ist. Niemandes Selbstbestimmungsrecht wurde angetastet, niemandem Gewalt angetan. Eine Frau hat sich subjektiv schlecht gefuehlt, obwohl dafuer objektiv kein Grund bestand. Mein Rat an die Frau: Get on with Your life. Wenn Dich stoert, was der Typ gesagt hat, dann sage ihm das und dann sollte er so nett sein und auf ihre subjektiven Gefuehle Ruecksicht nehmen, wenn er das naechste Mal mit ihr im Fahrstuhl ist. Das kann sie erwarten, nicht jedoch, dass er auf ihre Gefuehle Ruecksicht nimmt, wenn er mit einer ganz anderen Frau mit ganz anderen Gefuehlen im Fahrstuhl steht.
Andere Frauen fuehlen sich schlecht, wenn sie der Typ im Fahrstuhl ignoriert und bloss verklemmt rumsteht und nix sagt. Das ist auch deren Problem und nicht das des Mannes.
Um es frei nach Richard Dawkins zu sagen: Habt ihr sonst keine Probleme?
_________________ Defund the gender police!!
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1663504) Verfasst am: 17.07.2011, 02:02 Titel: |
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ich bezweifel nur langsam, ob tatsächlich ein Konsens über gegenseitige Rücksichtnahme herrscht.... |
Es bleibt schon ein bisschen Ratlosigkeit, zugegeben.
Wenn ich an der Stelle mal ein bisschen Küchenpsychologie betreiben darf: ich glaube, es gibt viele (oder gar die meisten oder gar alle) Leute, deren Worte und Taten ziemlich auseinanderklaffen. Aber ohne, dass ihnen das bewusst ist, d.h. die lügen mitnichten, wenn sie behaupten, sie würden so und so denken - woraus man eigentlich auf ihre Handlungen zurückschließen sollen könnte, aber Ihr reales Verhalten stimmt damit nicht überein. Dafür gibt es bestimmt einen Fachausdruck, aber den kenne ich nicht.
Dissonanz, übernehmen Sie.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1663505) Verfasst am: 17.07.2011, 02:03 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Wenn ihr eigentlich nur etwas gegen Watson habt und das aufgrund eurer Interpretation ihrer Aussage und wenn ihr doch wisst, dass unsere Interpretation aber doch eine andere ist: Was werft ihr uns (W.-Verteidgern) eigentlich vor? Was ist an unserer Position falsch? Dürfen wir uns nicht wünschen (denn fordern tut hier niemand!) dass Männer Frauen nicht gezielt in eine unheimliche Situation bringen? |
Doch, das dürft ihr wünschen, RW hat es aber nicht gewünscht, sie hat es gefordert. |
Oder an Männer appelliert. Druckmittel hat sie nämlich keine. |
Ich finde übrigens, dass sie vollauf das (moralische) Recht hat, (moralisch) zu fordern, dass Männer sich respektvoll verhandeln. Es ist völlig korrekt, einen Anspruch auf ein Verhalten zu haben, was rücksichtsvoll ist. Es sollte schon Gründe geben, warum man absichtsvoll die Ängste anderer Menschen ignoriert. Und "ich will Sex" gehört sicher nicht dazu... |
Der Mann hat sich ruecksichtsvoll verhalten und er hat auch nicht gesagt "Ich will Sex".
_________________ Defund the gender police!!
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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(#1663506) Verfasst am: 17.07.2011, 02:06 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ich bezweifel nur langsam, ob tatsächlich ein Konsens über gegenseitige Rücksichtnahme herrscht.... |
Es bleibt schon ein bisschen Ratlosigkeit, zugegeben.
Wenn ich an der Stelle mal ein bisschen Küchenpsychologie betreiben darf: ich glaube, es gibt viele (oder gar die meisten oder gar alle) Leute, deren Worte und Taten ziemlich auseinanderklaffen. Aber ohne, dass ihnen das bewusst ist, d.h. die lügen mitnichten, wenn sie behaupten, sie würden so und so denken - woraus man eigentlich auf ihre Handlungen zurückschließen sollen könnte, aber Ihr reales Verhalten stimmt damit nicht überein. Dafür gibt es bestimmt einen Fachausdruck, aber den kenne ich nicht.
Dissonanz, übernehmen Sie. |
Das glaube ich allerdings auch. Ich glaube sogar fest daran, dass die meisten der Watson-Gegner sich sowieso meist richtig verhalten -und zwar bewusst wie unbewusst.
_________________ Dies ist keine Piep-Show.
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1663507) Verfasst am: 17.07.2011, 02:17 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Bzw. vielleicht so: Du meinst, das es einige (wenige, viele, die meisten?) Frauen gibt, die sich unbehaglich fühlen, wenn sie, sagen wir, z.B. nachts alleine in einem Fahrstuhl angemacht werden. |
Wenn die Anmache so wie im konkretem Fall erfolgte, ja.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Allerdings hältst Du diese Gefühle für irrelevant, es ist Dir wichtiger, dass Du ein Recht hast, diese Frauen anzumachen, egal, ob sie ein Problem damit haben oder nicht, es erschiene Dir als ungebührliche Einschränkung Deiner persönlichen Freiheit, wenn Du das berücksichtigen würdest und daraufhin von einer Anmache Abstand nehmen würdest. |
Ja, Unbehagen rechtfertig nicht den Kontaktverzicht.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Das wäre ebenso eine Einschränkung Deiner Freiheit, als wie wenn Behinderte oder arabisch aussehende Menschen sich nicht mehr frei in der Öffentlichkeit bewegen dürften. |
Ich würde das eher mit der in der Vergangenheit vorhandenen Einschränkung der Frauen vergleichen, sich züchtig kleiden zu müssen, um prüde Gemüter nicht zu erregen.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Und was ist Deiner Ansicht nach der Fall: wenige, viele, die meisten? |
Unbehagen können wohl einige bis viele haben (hängt natürlich vom Auftreten des Mannes ab), Angst die wenigsten.
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1663508) Verfasst am: 17.07.2011, 02:19 Titel: |
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ich bezweifel nur langsam, ob tatsächlich ein Konsens über gegenseitige Rücksichtnahme herrscht.... |
Es bleibt schon ein bisschen Ratlosigkeit, zugegeben.
Wenn ich an der Stelle mal ein bisschen Küchenpsychologie betreiben darf: ich glaube, es gibt viele (oder gar die meisten oder gar alle) Leute, deren Worte und Taten ziemlich auseinanderklaffen. Aber ohne, dass ihnen das bewusst ist, d.h. die lügen mitnichten, wenn sie behaupten, sie würden so und so denken - woraus man eigentlich auf ihre Handlungen zurückschließen sollen könnte, aber Ihr reales Verhalten stimmt damit nicht überein. Dafür gibt es bestimmt einen Fachausdruck, aber den kenne ich nicht.
Dissonanz, übernehmen Sie. |
Das glaube ich allerdings auch. Ich glaube sogar fest daran, dass die meisten der Watson-Gegner sich sowieso meist richtig verhalten -und zwar bewusst wie unbewusst. |
Es gibt einen kleinen Unterschied zwischen sich richtig verhalten und sich richtig verhalten zu müssen.
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1663509) Verfasst am: 17.07.2011, 02:21 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Wenn ihr eigentlich nur etwas gegen Watson habt und das aufgrund eurer Interpretation ihrer Aussage und wenn ihr doch wisst, dass unsere Interpretation aber doch eine andere ist: Was werft ihr uns (W.-Verteidgern) eigentlich vor? Was ist an unserer Position falsch? Dürfen wir uns nicht wünschen (denn fordern tut hier niemand!) dass Männer Frauen nicht gezielt in eine unheimliche Situation bringen? |
Doch, das dürft ihr wünschen, RW hat es aber nicht gewünscht, sie hat es gefordert. |
Oder an Männer appelliert. Druckmittel hat sie nämlich keine. |
Ich finde übrigens, dass sie vollauf das (moralische) Recht hat, (moralisch) zu fordern, dass Männer sich respektvoll verhandeln. Es ist völlig korrekt, einen Anspruch auf ein Verhalten zu haben, was rücksichtsvoll ist. Es sollte schon Gründe geben, warum man absichtsvoll die Ängste anderer Menschen ignoriert. Und "ich will Sex" gehört sicher nicht dazu... |
Sollten dann auch schwule Pärchen aufs Küssen in der Öffentlichkeit verzichten, um auf die Angst ihrer homophoben Mitbürger Rücksicht zu nehmen?
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1663511) Verfasst am: 17.07.2011, 02:24 Titel: |
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: | Bei dem einen Fall ist es geblieben, aber mich hatten die Szenen aus Madrid anscheinend doch irgendwie getroffen. Also: Es kann sein, daß das Handeln des Mannes (und wenn, zumindest aus seiner Sicht) völlig normal war. Wie hätte der Mann handeln können, um zu vermeiden, daß ich in dem Augenblick diese Angst empfand? |
Du räumst ja selbst ein, dass hier ein Vorurteil deinen Blick getrübt hat. Du konntest auch kein verdächtiges Verhalten nennen. Deine Gefühle beruhten einzig und allein darauf, dass dieser Mann arabisch aussah und du damit sehr aktuelle Bilder assoziiert hast.
In diesem Thread wurde schon mehrfach darauf hingewiesen, was aber an dem Verhalten von EG verdächtig gewirkt hat und es wäre ein leichtes gewesen, dieses zu vermeiden. |
Und was, wenn sich der arabische Mann verdächtig verhalten hätte? Dürfte er nach der Uhrzeit fragen? Das würde doch so wirken, als wäre er ein Selbstmordattentäter, der wissen will, vielviel Zeit ihm noch bleibt. Oder müsste er aus Rücksicht auf andere Fahrgäste diese Frage bleiben lassen?
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Dissonanz Zeuge ANOVAs
Anmeldungsdatum: 24.03.2008 Beiträge: 3541
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(#1663512) Verfasst am: 17.07.2011, 02:26 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Wenn ihr eigentlich nur etwas gegen Watson habt und das aufgrund eurer Interpretation ihrer Aussage und wenn ihr doch wisst, dass unsere Interpretation aber doch eine andere ist: Was werft ihr uns (W.-Verteidgern) eigentlich vor? Was ist an unserer Position falsch? Dürfen wir uns nicht wünschen (denn fordern tut hier niemand!) dass Männer Frauen nicht gezielt in eine unheimliche Situation bringen? |
Doch, das dürft ihr wünschen, RW hat es aber nicht gewünscht, sie hat es gefordert. |
Oder an Männer appelliert. Druckmittel hat sie nämlich keine. |
Ich finde übrigens, dass sie vollauf das (moralische) Recht hat, (moralisch) zu fordern, dass Männer sich respektvoll verhandeln. Es ist völlig korrekt, einen Anspruch auf ein Verhalten zu haben, was rücksichtsvoll ist. Es sollte schon Gründe geben, warum man absichtsvoll die Ängste anderer Menschen ignoriert. Und "ich will Sex" gehört sicher nicht dazu... |
Sollten dann auch schwule Pärchen aufs Küssen in der Öffentlichkeit verzichten, um auf die Angst ihrer homophoben Mitbürger Rücksicht zu nehmen? |
Die Emotion hinter Homophobie ist, entgegen der Etymologie, Ekel, nicht Angst.
_________________ -Brother Broadsword of Warm Humanitarianism
"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843
You can't spell Discord without Disco.
-frypoddie
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1663513) Verfasst am: 17.07.2011, 02:29 Titel: |
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Dissonanz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Wenn ihr eigentlich nur etwas gegen Watson habt und das aufgrund eurer Interpretation ihrer Aussage und wenn ihr doch wisst, dass unsere Interpretation aber doch eine andere ist: Was werft ihr uns (W.-Verteidgern) eigentlich vor? Was ist an unserer Position falsch? Dürfen wir uns nicht wünschen (denn fordern tut hier niemand!) dass Männer Frauen nicht gezielt in eine unheimliche Situation bringen? |
Doch, das dürft ihr wünschen, RW hat es aber nicht gewünscht, sie hat es gefordert. |
Oder an Männer appelliert. Druckmittel hat sie nämlich keine. |
Ich finde übrigens, dass sie vollauf das (moralische) Recht hat, (moralisch) zu fordern, dass Männer sich respektvoll verhandeln. Es ist völlig korrekt, einen Anspruch auf ein Verhalten zu haben, was rücksichtsvoll ist. Es sollte schon Gründe geben, warum man absichtsvoll die Ängste anderer Menschen ignoriert. Und "ich will Sex" gehört sicher nicht dazu... |
Sollten dann auch schwule Pärchen aufs Küssen in der Öffentlichkeit verzichten, um auf die Angst ihrer homophoben Mitbürger Rücksicht zu nehmen? |
Die Emotion hinter Homophobie ist, entgegen der Etymologie, Ekel, nicht Angst. |
Wikipedia hat folgendes geschrieben: | Der Begriff Homophobie weist auf Angst als Ursache des ablehnenden Verhaltens (siehe dazu unten Ursachen von Homophobie). Angst ist ein anerkanntes Erklärungsmodell für das aggressive-ablehnende Verhalten nicht nur Jugendlicher, sondern auch Erwachsener gegenüber Homosexuellen, und zwar nicht Angst vor diesen Personen, sondern eine tiefsitzende, oft unbewusste Angst vor den eigenen unterdrückten Persönlichkeitsanteilen. Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine phobische Störung im klinisch-psychologischen Sinne. |
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1663514) Verfasst am: 17.07.2011, 02:30 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube durchaus, dass es einige Frauen gibt, die in der gleichen Situation sich unwohl gefühlt hätten. Das heißt aber nicht, dass RW für sie sprechen darf. |
Doch das darf sie, gerne sogar.
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Dissonanz Zeuge ANOVAs
Anmeldungsdatum: 24.03.2008 Beiträge: 3541
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(#1663515) Verfasst am: 17.07.2011, 02:31 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ich bezweifel nur langsam, ob tatsächlich ein Konsens über gegenseitige Rücksichtnahme herrscht.... |
Es bleibt schon ein bisschen Ratlosigkeit, zugegeben.
Wenn ich an der Stelle mal ein bisschen Küchenpsychologie betreiben darf: ich glaube, es gibt viele (oder gar die meisten oder gar alle) Leute, deren Worte und Taten ziemlich auseinanderklaffen. Aber ohne, dass ihnen das bewusst ist, d.h. die lügen mitnichten, wenn sie behaupten, sie würden so und so denken - woraus man eigentlich auf ihre Handlungen zurückschließen sollen könnte, aber Ihr reales Verhalten stimmt damit nicht überein. Dafür gibt es bestimmt einen Fachausdruck, aber den kenne ich nicht.
Dissonanz, übernehmen Sie. |
Uff. Gut möglich, dass da einen Begriff für gibt, der mir gerade nicht auf der Zunge liegt. Die meisten Theorien dürften eher Annahmen über die Herkunft dieser Unterschiede treffen. (Beziehungsweise Annahmen darüber, wie es passieren kann, dass Überzeugungen über die eigene Person teils doch recht stark mit dem eigenen Verhalten zusammen fallen.)
_________________ -Brother Broadsword of Warm Humanitarianism
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-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1663516) Verfasst am: 17.07.2011, 02:32 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Allerdings hältst Du diese Gefühle für irrelevant, es ist Dir wichtiger, dass Du ein Recht hast, diese Frauen anzumachen, egal, ob sie ein Problem damit haben oder nicht, es erschiene Dir als ungebührliche Einschränkung Deiner persönlichen Freiheit, wenn Du das berücksichtigen würdest und daraufhin von einer Anmache Abstand nehmen würdest. |
Ja, Unbehagen rechtfertig nicht den Kontaktverzicht. |
Was meinst Du mit 'rechtfertigt nicht den Kontaktverzicht'? Nehmen wir an, Du seiest in einer solchen Situation und Du habest guten Grund anzunehmen, die Frau wolle nicht angemacht werden, (sagen wir: eine bestimmte Situation, nachts alleine im Aufzug, nachts alleine in einem U-Bahn-Waggon oder dergleichen), Du siehst an der Körpersprache, dass es ihr angenehmer wäre, wenn Du Abstand hieltest: würdest Du dann dennoch Deine Anmache starten? Und wenn ja: warum, was versprichst Du Dir davon? Geht es dabei nur ums Prinzip, darum, dass Du Dein Recht durchsetzt? Oder, wenn nicht: um was sonst?
Ilmor hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Das wäre ebenso eine Einschränkung Deiner Freiheit, als wie wenn Behinderte oder arabisch aussehende Menschen sich nicht mehr frei in der Öffentlichkeit bewegen dürften. |
Ich würde das eher mit der in der Vergangenheit vorhandenen Einschränkung der Frauen vergleichen, sich züchtig kleiden zu müssen, um prüde Gemüter nicht zu erregen. |
Oben aber hattest Du den Verzichz auf Anmache in für die Frau unangenehmen Sitautionen damit verglichen / gleich gesetzt, dass Behinderte nicht mehr die öffentlichen Verkehsrmittel benutzen dürften.
Aber nun gut: wenn Du im obigen Falle von einer Annmache Abstand nehmen würdest und zwar deswegen, weil Du die Gefühle der Frau damit respektieren würdest, dann wäre das ebenso, als wie wenn eine Frau gezwungen würde, (indirekt, durch soziale Normen), sich züchtig zu kleiden?
Ilmor hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Und was ist Deiner Ansicht nach der Fall: wenige, viele, die meisten? |
Unbehagen können wohl einige bis viele haben (hängt natürlich vom Auftreten des Mannes ab), Angst die wenigsten. |
Aber wir reden doch die ganze Zeit von Unbehagen, einer für die anderen unangenehmen Situation, nicht von Angst, oder?.
Wenn Du merkst, dass sie Angst hat, was würde das für Dich ändern in der Situation?
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Dissonanz Zeuge ANOVAs
Anmeldungsdatum: 24.03.2008 Beiträge: 3541
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(#1663518) Verfasst am: 17.07.2011, 02:39 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Dissonanz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Wenn ihr eigentlich nur etwas gegen Watson habt und das aufgrund eurer Interpretation ihrer Aussage und wenn ihr doch wisst, dass unsere Interpretation aber doch eine andere ist: Was werft ihr uns (W.-Verteidgern) eigentlich vor? Was ist an unserer Position falsch? Dürfen wir uns nicht wünschen (denn fordern tut hier niemand!) dass Männer Frauen nicht gezielt in eine unheimliche Situation bringen? |
Doch, das dürft ihr wünschen, RW hat es aber nicht gewünscht, sie hat es gefordert. |
Oder an Männer appelliert. Druckmittel hat sie nämlich keine. |
Ich finde übrigens, dass sie vollauf das (moralische) Recht hat, (moralisch) zu fordern, dass Männer sich respektvoll verhandeln. Es ist völlig korrekt, einen Anspruch auf ein Verhalten zu haben, was rücksichtsvoll ist. Es sollte schon Gründe geben, warum man absichtsvoll die Ängste anderer Menschen ignoriert. Und "ich will Sex" gehört sicher nicht dazu... |
Sollten dann auch schwule Pärchen aufs Küssen in der Öffentlichkeit verzichten, um auf die Angst ihrer homophoben Mitbürger Rücksicht zu nehmen? |
Die Emotion hinter Homophobie ist, entgegen der Etymologie, Ekel, nicht Angst. |
Wikipedia hat folgendes geschrieben: | Der Begriff Homophobie weist auf Angst als Ursache des ablehnenden Verhaltens (siehe dazu unten Ursachen von Homophobie). Angst ist ein anerkanntes Erklärungsmodell für das aggressive-ablehnende Verhalten nicht nur Jugendlicher, sondern auch Erwachsener gegenüber Homosexuellen, und zwar nicht Angst vor diesen Personen, sondern eine tiefsitzende, oft unbewusste Angst vor den eigenen unterdrückten Persönlichkeitsanteilen. Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine phobische Störung im klinisch-psychologischen Sinne. | |
So what? Ich glaube immer noch nicht an Freud/Psychodynamik, wie sie in dem von dir zitierten Absatz vertreten wird.
http://mentalhealth.about.com/library/sci/0602/blhomo602.htm
Ansonsten schau dir Jon Haidts Studien zu Moral und Emotionen (und spezifisch Ekel) oder von mir aus auch das Zeugs von Rozin zum Thema CAD Hypothese (Zuordnung Emotionen-Moraldomänen) an, wenn's dich interessiert.
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Dissonanz Zeuge ANOVAs
Anmeldungsdatum: 24.03.2008 Beiträge: 3541
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(#1663519) Verfasst am: 17.07.2011, 02:40 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Ilmor hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Und was ist Deiner Ansicht nach der Fall: wenige, viele, die meisten? |
Unbehagen können wohl einige bis viele haben (hängt natürlich vom Auftreten des Mannes ab), Angst die wenigsten. |
Aber wir reden doch die ganze Zeit von Unbehagen, einer für die anderen unangenehmen Situation, nicht von Angst, oder?.
Wenn Du merkst, dass sie Angst hat, was würde das für Dich ändern in der Situation? |
Ich bin mir nicht ganz sicher, wo der Unterschied zwischen Angst und Unbehagen wäre.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1663520) Verfasst am: 17.07.2011, 02:47 Titel: |
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Dissonanz hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Wenn Du merkst, dass sie Angst hat, was würde das für Dich ändern in der Situation? |
Ich bin mir nicht ganz sicher, wo der Unterschied zwischen Angst und Unbehagen wäre. |
Meinem Begriffsverständnis nach ist 'Angst' eine Emotion, die nicht unter Kontrolle zu bekommen ist - zumindest, wenn das Angst in einer konkreten Situation ist. Es mag auch eine unbestimmte Angst geben oder eine, die sich zwar auf etwas Bestimmtes bezieht, das aber nicht akut bedrohlich ist.
'Unbehagen' ist weniger als das, das kann man eher kontrollieren. Jetzt aber nicht so gemeint, dass man sie unterdrücken könnte, sondern so, dass man mit ihr umgehen kann und nicht von ihr 'gepackt' wird.
'Angst' ist viel näher an 'Panik' als Unbehagen.
Naja, so ist jedenfalls mein Verständnis.
Zuletzt bearbeitet von AgentProvocateur am 17.07.2011, 02:47, insgesamt einmal bearbeitet |
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1663521) Verfasst am: 17.07.2011, 02:47 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Ja, Unbehagen rechtfertig nicht den Kontaktverzicht. |
Was meinst Du mit 'rechtfertigt nicht den Kontaktverzicht'? Nehmen wir an, Du seiest in einer solchen Situation und Du habest guten Grund anzunehmen, die Frau wolle nicht angemacht werden, (sagen wir: eine bestimmte Situation, nachts alleine im Aufzug, nachts alleine in einem U-Bahn-Waggon oder dergleichen), Du siehst an der Körpersprache, dass es ihr angenehmer wäre, wenn Du Abstand hieltest: würdest Du dann dennoch Deine Anmache starten? Und wenn ja: warum, was versprichst Du Dir davon? Geht es dabei nur ums Prinzip, darum, dass Du Dein Recht durchsetzt? Oder, wenn nicht: um was sonst? |
Wenn ich an ihrer Körpersprache erkennen würde, dass eine Kontaktaufnahme, egal welcher Art, sie nur verängstigen würde, so würde ich es lassen.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Aber nun gut: wenn Du im obigen Falle von einer Annmache Abstand nehmen würdest und zwar deswegen, weil Du die Gefühle der Frau damit respektieren würdest, dann wäre das ebenso, als wie wenn eine Frau gezwungen würde, (indirekt, durch soziale Normen), sich züchtig zu kleiden? |
Nein, das wäre, als wenn eine Frau sich züchtig kleiden würde, weil sie die Gefühle anderer respektiert (etwa, wenn sie auf eine Beerdigung geht).
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Unbehagen können wohl einige bis viele haben (hängt natürlich vom Auftreten des Mannes ab), Angst die wenigsten. |
Aber wir reden doch die ganze Zeit von Unbehagen, einer für die anderen unangenehmen Situation, nicht von Angst, oder?.
Wenn Du merkst, dass sie Angst hat, was würde das für Dich ändern in der Situation? |
Ich würde zu ihr hingehen und sagen: "Also, ich habe gemerkt, dass sie Angst vor mir haben, aber ich kann sie beruhigen. Die meisten Vergewaltigungen finden im Bekanntenkreis statt, es ist also statistisch gesehen sehr unwahrscheinlich, von einem Unbekannten wie mir vergewaltigt zu werden."
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1663522) Verfasst am: 17.07.2011, 02:47 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Warum klaert sie das nicht mit dem ab, der machte, dass sie sich unangenehm fuehlte? |
Weil der wesentliche Punkt eben ist, dass es eben nicht ein einzelnes, einmal vorgekommenes individuelles Gefühl war, sondern eines, dass viele Frauen teilen, weil derartige unerwünschte Anmachen eine Erfahrung sind, die viele Frauen teilen. |
Was sind hier "viele Frauen"? "Viele Frauen" haben diese Aengste auch nicht. Wenn ich bemerke, dass eine Frau solche Aengste hat, sei es dass sie mir das sagt oder ich ihr das anmerke, dann nehme ich selbstverstaendlich darauf Ruecksicht. Ich werde allerdings nicht von vorneherein, ohne jeden Hinweis darauf, davon ausgehen, dass eine mir fremde Frau solche Aengste hat.
Anderes Beispiel:
Waehrend meines Zivildienstes war ich auf einer Fete in der Nachbarstadt. Ich fuhr sehr spaet (nach 2 Uhr nachts) mit einem IC nach Hause. Da keine Strassenbahn mehr fuhr musste ich 2 Kilometer durch die menschenleere Innenstadt Mannheims nach Hause laufen. Ich bemerkte irgendwann, dass eine Frau etwa 50m vor mir herlief. Ich dachte mir zunaechst nichts dabei. Es stellte sich heraus, dass wir zufaellig exakt den gleichen Weg hatten. Sie bog immer dahin ab, wo ich dies normalerweise, wenn ich diesen Weg gehe, auch tue. Irgendwann bemerkte ich, dass diese Frau begann sich unwohl zu fuehlen. Sie drehte sich oefters nach mir um. Ich beschloss an der naechsten Ecke eine andere Route zu waehlen als sie. Geht sie geradeaus, dann biege ich rechts ab. Biegt sie rechts ab, dann gehe ich geradeaus. So geschah es, mit dem Ergebnis dass wir beide in entgegengesezter Richtung um denselben Block liefen und sie schliesslich halb so nahe wie vorher ploetzlich vor mir auftauchte. Ich fuehlte, dass sie jetzt noch nervoeser und aengstlicher war als zuvor. Ich dachte zunaechst darueber nach ob ich sie ansprechen soll um ihr zu versichern, dass ich gar nichts von ihr will und wir bloss zufaellig den gleichen Weg hatten. Ich beschloss dies nicht zu tun, weil das moeglicherweise alles fuer sie bloss noch schlimmer gemachen haette, wenn ich sie auch noch anquatsche, sondern ich drehte mir eine Zigarette und setzte mich rauchend auf die Treppe eines Hauseingangs um ihr Gelegenheit zu geben genuegend Vorsprung zu gewinnen, damit sie mich nicht mehr hinter sich sieht und sie sich sicherer fuehlen kann. Ich wuerde in der gleichen Situation, mit einer Frau, die sich erkennbar unwohl zu fuehlen beginnt, exakt wieder das Gleiche tun, was ich aber auf gar keinen Fall tun werde, dass ist automatisch davon ausgehen, dass jede Frau in dieser Situation das gleiche Problem hat, ohne dass ich Anzeichen dafuer erkennen kann. Warum auch? Es kommt oefters vor, dass man, auch nachts auf einsamen Strassen, denselben Weg hat. Meistens hat da auch niemand ein Problem mit. Warum soll ich mir ohne Not eines daraus machen, wenn die Frau vor mit durch nichts erkennen laesst, dass sie sich durch mich in irgendeiner Weise gestoert fuehlt?
Bloss weil die andere Frau jetzt vielleicht in einem Blog den Zeigefinger hebt und ihrem Publikum dieselbe Situation schildert und wie unwohl sie sich subjektiv gefuehlt hat, als der Typ mehrere Blocks hinter ihr herlief und spaeter nochmal noch viel naeher wieder auftauchte, obwohl objektiv kein Grund bestand vor mir Angst zu haben? Nein. Das werde ich nicht tun.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ja, ich habe die eine Frau in der Situation ohne Hintergedanken in mein Hotelzimmer eingeladen, weil ich fuehlte, dass ich das, in der Situation, mit dieser Frau, machen kann, ohne dass das Missverstaendnisse oder schlechte Gefuehle ausloest. Bei einer anderen Frau haette ich das nicht gemacht und bei einer noch anderen Frau vielleicht sogar mit Hintergedanken. |
Fein, dass du das in dieser Situation korrekt abgeschätzt hast.
Dann würde ich mal ins Blaue hinein raten, dass du diese Frau nicht ohne den geringsten Vorlauf in einer engen 1-zu-1-Situation in dein Hotelzimmer eingeladen hast, nachdem du vorherige Gelegenheiten, dich in anderen Situationen an sie zu wenden, hast verstreichen lassen. Oder? |
Ich hatte die in einer engen 1-zu-1 Situation 5 Minuten vorher getroffen. Wir stiessen im Treppenhaus zusammen und ihre Orangen kullerten die Treppe hinunter. Das war der ganze "Vorlauf". Ob ich die Einladung schon im engen Treppenhaus aussprach, waehrend wir die Orangen wieder einsammelten oder ob wir da schon auf dem Flur waren, weiss ich nicht mehr. Ich glaube auch nicht, dass das einen Unterschied gemacht haette. Genausowenig wie es einen Unterschied gemacht haette, wenn das in einem Fahrstuhl passiert waere, wenn das Motel einen gehabt haette, bloss um dem Einwand vorzubeugen, dass ein Treppenhaus und ein Fahrstuhl nicht das Gleiche waere.
Ach ja...es war praktisch ausgeschlossen, dass die betreffende Frau meine Einladung mit dem Hintergedanken an Sex annahm und ich dies bloss nicht gemerkt hatte. Als wir in meinem Zimmer anstiessen, stellte sich heraus, dass wir eine Gemeinsamkeit hatten: Sie war unterwegs zu ihrem Verlobten und ich war unterwegs zu meiner damaligen Freundin. Fuer uns beide kam ein Schaeferstuenden auf gar keinen Fall in Frage. Sowas soll's tatsaechlich geben. Ein Mann und eine Frau haben Spass zusammen und keiner denkt an Sex...
Und meiner Freundin habe ich auch erzaehlt von jener Nacht. Die fand auch nix dabei. Weshalb auch...
_________________ Defund the gender police!!
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1663523) Verfasst am: 17.07.2011, 02:52 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Wenn ihr eigentlich nur etwas gegen Watson habt und das aufgrund eurer Interpretation ihrer Aussage und wenn ihr doch wisst, dass unsere Interpretation aber doch eine andere ist: Was werft ihr uns (W.-Verteidgern) eigentlich vor? Was ist an unserer Position falsch? Dürfen wir uns nicht wünschen (denn fordern tut hier niemand!) dass Männer Frauen nicht gezielt in eine unheimliche Situation bringen? |
Doch, das dürft ihr wünschen, RW hat es aber nicht gewünscht, sie hat es gefordert. |
Oder an Männer appelliert. Druckmittel hat sie nämlich keine. |
Ich finde übrigens, dass sie vollauf das (moralische) Recht hat, (moralisch) zu fordern, dass Männer sich respektvoll verhandeln. Es ist völlig korrekt, einen Anspruch auf ein Verhalten zu haben, was rücksichtsvoll ist. Es sollte schon Gründe geben, warum man absichtsvoll die Ängste anderer Menschen ignoriert. Und "ich will Sex" gehört sicher nicht dazu... |
Sollten dann auch schwule Pärchen aufs Küssen in der Öffentlichkeit verzichten, um auf die Angst ihrer homophoben Mitbürger Rücksicht zu nehmen? |
Das ist keine Angst ums eigene Wohlergehen und das ist dir auch völlig klar.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1663524) Verfasst am: 17.07.2011, 02:54 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Unbehagen können wohl einige bis viele haben (hängt natürlich vom Auftreten des Mannes ab), Angst die wenigsten. |
Aber wir reden doch die ganze Zeit von Unbehagen, einer für die anderen unangenehmen Situation, nicht von Angst, oder?.
Wenn Du merkst, dass sie Angst hat, was würde das für Dich ändern in der Situation? |
Ich würde zu ihr hingehen und sagen: "Also, ich habe gemerkt, dass sie Angst vor mir haben, aber ich kann sie beruhigen. Die meisten Vergewaltigungen finden im Bekanntenkreis statt, es ist also statistisch gesehen sehr unwahrscheinlich, von einem Unbekannten wie mir vergewaltigt zu werden." |
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1663525) Verfasst am: 17.07.2011, 02:55 Titel: |
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Dissonanz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Wenn ihr eigentlich nur etwas gegen Watson habt und das aufgrund eurer Interpretation ihrer Aussage und wenn ihr doch wisst, dass unsere Interpretation aber doch eine andere ist: Was werft ihr uns (W.-Verteidgern) eigentlich vor? Was ist an unserer Position falsch? Dürfen wir uns nicht wünschen (denn fordern tut hier niemand!) dass Männer Frauen nicht gezielt in eine unheimliche Situation bringen? |
Doch, das dürft ihr wünschen, RW hat es aber nicht gewünscht, sie hat es gefordert. |
Oder an Männer appelliert. Druckmittel hat sie nämlich keine. |
Ich finde übrigens, dass sie vollauf das (moralische) Recht hat, (moralisch) zu fordern, dass Männer sich respektvoll verhandeln. Es ist völlig korrekt, einen Anspruch auf ein Verhalten zu haben, was rücksichtsvoll ist. Es sollte schon Gründe geben, warum man absichtsvoll die Ängste anderer Menschen ignoriert. Und "ich will Sex" gehört sicher nicht dazu... |
Sollten dann auch schwule Pärchen aufs Küssen in der Öffentlichkeit verzichten, um auf die Angst ihrer homophoben Mitbürger Rücksicht zu nehmen? |
Die Emotion hinter Homophobie ist, entgegen der Etymologie, Ekel, nicht Angst. |
Das stimmt so stringent nicht. Bei vielen Homophoben ist es auch die Angst vor dem ihnen Fremden.
_________________ Defund the gender police!!
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1663526) Verfasst am: 17.07.2011, 02:55 Titel: |
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Hui, seid ihr schnell. Nu lache ich an der falschen Stelle.
Zuletzt bearbeitet von Mo. am 17.07.2011, 02:56, insgesamt einmal bearbeitet |
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Dissonanz Zeuge ANOVAs
Anmeldungsdatum: 24.03.2008 Beiträge: 3541
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(#1663527) Verfasst am: 17.07.2011, 02:55 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Dissonanz hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Wenn Du merkst, dass sie Angst hat, was würde das für Dich ändern in der Situation? |
Ich bin mir nicht ganz sicher, wo der Unterschied zwischen Angst und Unbehagen wäre. |
Meinem Begriffsverständnis nach ist 'Angst' eine Emotion, die nicht unter Kontrolle zu bekommen ist - zumindest, wenn das Angst in einer konkreten Situation ist. Es mag auch eine unbestimmte Angst geben oder eine, die sich zwar auf etwas Bestimmtes bezieht, das aber nicht akut bedrohlich ist.
'Unbehagen' ist weniger als das, das kann man eher kontrollieren. Jetzt aber nicht so gemeint, dass man sie unterdrücken könnte, sondern so, dass man mit ihr umgehen kann und nicht von ihr 'gepackt' wird.
'Angst' ist viel näher an 'Panik' als Unbehagen.
Naja, so ist jedenfalls mein Verständnis. |
Okay. Entspricht nicht dem Begriff von Angst, wie er in der mir bekannten Literatur verwendet wird - aber das ist normal, für Umgangssprache.
Angst: Angst gibt es, wenn unklar ist, ob vielleicht eine Bedrohung besteht. Setzt man eine Maus in einen Käfig, der nach Katze duftet wird sie sich umschauen und nach der Bedrohung suchen.
Furcht: Die Reaktion auf einen direkt bedrohlichen Reiz. Resultiert in einer Flucht- Kampf- oder Freezing-Reaktion (in Abhängigkeit von Distanz zum Reiz und ob es Fluchtmöglichkeiten gibt).
Beides kann verschieden stark ausfallen (und beides lässt unter anderem die Amygdala aufleuchten, wenn auch unterschiedliche Kerne) und ist damit auch unterschiedlich stark unterdrückbar/übersteuerbar.
Unbehagen hätte ich jetzt eher als eine schwache Angstreaktion eingeordnet, hätte aber auch einfach nur das sein können, wie sich eine aversive Situation anfühlt.
_________________ -Brother Broadsword of Warm Humanitarianism
"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843
You can't spell Discord without Disco.
-frypoddie
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Dissonanz Zeuge ANOVAs
Anmeldungsdatum: 24.03.2008 Beiträge: 3541
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(#1663528) Verfasst am: 17.07.2011, 02:57 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Dissonanz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Wenn ihr eigentlich nur etwas gegen Watson habt und das aufgrund eurer Interpretation ihrer Aussage und wenn ihr doch wisst, dass unsere Interpretation aber doch eine andere ist: Was werft ihr uns (W.-Verteidgern) eigentlich vor? Was ist an unserer Position falsch? Dürfen wir uns nicht wünschen (denn fordern tut hier niemand!) dass Männer Frauen nicht gezielt in eine unheimliche Situation bringen? |
Doch, das dürft ihr wünschen, RW hat es aber nicht gewünscht, sie hat es gefordert. |
Oder an Männer appelliert. Druckmittel hat sie nämlich keine. |
Ich finde übrigens, dass sie vollauf das (moralische) Recht hat, (moralisch) zu fordern, dass Männer sich respektvoll verhandeln. Es ist völlig korrekt, einen Anspruch auf ein Verhalten zu haben, was rücksichtsvoll ist. Es sollte schon Gründe geben, warum man absichtsvoll die Ängste anderer Menschen ignoriert. Und "ich will Sex" gehört sicher nicht dazu... |
Sollten dann auch schwule Pärchen aufs Küssen in der Öffentlichkeit verzichten, um auf die Angst ihrer homophoben Mitbürger Rücksicht zu nehmen? |
Die Emotion hinter Homophobie ist, entgegen der Etymologie, Ekel, nicht Angst. |
Das stimmt so stringent nicht. Bei vielen Homophoben ist es auch die Angst vor dem ihnen Fremden. |
Oh, cool. Hast du da Stichworte für mich, nach denen ich suchen kann, um zu den Studien zu kommen?
_________________ -Brother Broadsword of Warm Humanitarianism
"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843
You can't spell Discord without Disco.
-frypoddie
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1663530) Verfasst am: 17.07.2011, 03:40 Titel: |
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Dissonanz hat folgendes geschrieben: | Okay. Entspricht nicht dem Begriff von Angst, wie er in der mir bekannten Literatur verwendet wird - aber das ist normal, für Umgangssprache.
Angst: Angst gibt es, wenn unklar ist, ob vielleicht eine Bedrohung besteht. Setzt man eine Maus in einen Käfig, der nach Katze duftet wird sie sich umschauen und nach der Bedrohung suchen.
Furcht: Die Reaktion auf einen direkt bedrohlichen Reiz. Resultiert in einer Flucht- Kampf- oder Freezing-Reaktion (in Abhängigkeit von Distanz zum Reiz und ob es Fluchtmöglichkeiten gibt).
Beides kann verschieden stark ausfallen (und beides lässt unter anderem die Amygdala aufleuchten, wenn auch unterschiedliche Kerne) und ist damit auch unterschiedlich stark unterdrückbar/übersteuerbar.
Unbehagen hätte ich jetzt eher als eine schwache Angstreaktion eingeordnet, hätte aber auch einfach nur das sein können, wie sich eine aversive Situation anfühlt. |
Ja, aber hier gilt nur Umgangssprache. Bzw.: man muss sich auf die Begriffe einigen.
Ich z.B. verwende 'Angst' und 'Furcht' synonym. Bzw., genauer gesagt: ich sage nie 'Furcht' oder 'ich fürchte mich'. Ich sage immer nur: 'Angst' oder 'ich habe Angst'. (Was vielleicht daran liegt, dass ich 'Furcht' ungerne ausspreche. Kommt mir schwer über die Lippen. Vielleicht aber auch einfach nur Gewohnheit.)
Es gibt ja auch den englischen Begriff 'german angst'. Das bezieht sich, glaube ich, eher auf was völlig Unbestimmtes.
Naja, wie auch immer, ich will ja keineswegs behaupten, dass mein Sprachgebrauch das Maß aller Dinge sein. Ich meine, man muss das immer irgendwie klären.
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1663531) Verfasst am: 17.07.2011, 03:48 Titel: |
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Vor einem halben Jahr ging ich über einen weiten Platz, der mitten in einem Häuserblock liegt. Es waren nur sehr wenige Menschen zu sehen. Der Platz dient auch als Parkplatz. Ich überquere ihn regelmäßig, weil es kürzer ist. Ein Auto fährt an mir vorbei - das kommt vor, auf einem Parklatz, biegt vor mir nach links ab - das kommt vor, wenn die Ausfahrt links ist. Das Auto hält, versperrt mir dabei quasi den Weg. Ein junger Mann schaut aus dem herunter gelassenen Seitenfenster und sagt (in etwa): "Du hast einen schönen Po! Kann ich deine Nummer haben?"
Plump? Sexualisierend? Durch das abschneiden des Weges sogar etwas alarmierend? Ja!
Und so furchtbar empört und feminazistisch habe ich dann reagiert: Ich habe fröhlich aufgelacht, habe mich bedankt, habe meinen Freund erwähnt, habe gesagt, dass mir diese Anmache den Tag versüßt hat, habe einen schönen Tag gewünscht und mich verabschiedet. |
Verstehe ich das richtig, du hast dich in der Situation unwohl gefühlt, dem Typ aber vermittelt, dass dir sein Verhalten gefallen hat? Warum?
Weil du Wert darauf legst freundlich zu sein, um Männer nicht davon abzuschrecken, Frauen anzumachen? Weil eine andere Reaktion feminazimäßig wäre? Oder aus einem deeskalierenden Reflex?
Meine Ideal-Vorstellungen für solche Situationen ist eine deutliche "Don't do it"-Reaktion, realistisch wäre aber für mich persönlich eher ignorieren und weitergehen, bestenfalls eine schwache "Don't do it"-Reaktion, wie ein böser Blick oder an einem guten Tag auch mal ein "Sag mal gehts noch?" oder "Was soll das?".
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goatmountain auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.10.2009 Beiträge: 2810
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(#1663533) Verfasst am: 17.07.2011, 05:31 Titel: |
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Norm hat folgendes geschrieben: | Meine Ideal-Vorstellungen für solche Situationen ist eine deutliche "Don't do it"-Reaktion, realistisch wäre aber für mich persönlich eher ignorieren und weitergehen, bestenfalls eine schwache "Don't do it"-Reaktion, wie ein böser Blick oder an einem guten Tag auch mal ein "Sag mal gehts noch?" oder "Was soll das?". |
zum glueck sind nicht alle frauen wie DU. es gibt auch noch freundlichere, die einen harmlosen flirt nicht als angriff auf ihre persoenlichkeitsrechte sehen. ich denke, du solltest mal einen gang runterschalten.
edit: tippfehler
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