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Bombenanschlag in Oslo
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1667830) Verfasst am: 27.07.2011, 01:57    Titel: Antworten mit Zitat

Kernargumente des Artikels:

1. Bezug auf Freimaurerei bei Breivik spricht nicht für christlichen Fumdamentalismus.

Das ist korrekt.

2.
Zitat:
Als christlicher Fundamentalist kann Breivik auch deshalb nicht gelten, weil er sich in seinem 1518 Seiten starken Schriftenkonglomerat so gut wie gar nicht darum bemüht, seine Ansichten aus der Bibel heraus zu begründen, was das wichtigste Kriterium für Fundamentalismus wäre. Für die wesentlichen Themen des christlichen Fundamentalismus – Irrtumslosigkeit der Bibel, leibliche Auferstehung, Sühnetod Christi – zeigt Breivik in seinem Pamphlet keinerlei Interesse.


Das ist korrekt und spricht auch eher gegen Fundamentalismus (ist aber kein Ausschlusskriterium).

3.
Zitat:
Für den Attentäter hat das ihm vorschwebende, ideale Christentum aber keinen im engeren Sinne religiösen Zweck, sondern vor allem den, als kulturelle Klammer für ein wehrhaftes Abendland zu dienen.


Den Eindruck habe ich auch. Auch das spricht gegen religiösen Fundamentalismus.

4.
Zitat:
Anders Breivik kompiliert – wie andere Blogger auch – aus solchen Versatzstücken und einem abstrakten Abendland-Gedanken eine vermeintlich in den Tiefen der Geschichte verankerte Weltanschauung, die er dem aus seiner Sicht in Europa vorherrschenden „Multikulturalismus“ entgegenstellt. Eine Religions-Fantasy mit blutigen Folgen.


Hier nun haben wir zwar eine einigermaßen korrkte Darstellung, aber es wird natürlich - und hier kann man auch tatsächlich kritisieren - ignoriert, dass dergleichem im christlichen Spektrum durchaus verbreitet ist. Allerdings weniger bei den Fundamentalisten als bei den rechtskonservativen Katholiken. Es ist also korrekt, wenn er Breivik abspricht, christlicher Fundamentalist zu sein. Der Artikel macht aber den Fehler - ob absichtlich oder nicht - jenseits von Breiviks Templer-Fantasy die Verbreitung dieser Ideen in rechtskonservativen, religiösen Kreisen im traditionalistischen, katholischen Milieu aufzugreifen. Insgesamt halte ich es aber für korrekt, das Christentum hier nicht gerade für die leitende Ideologie zu erachten.
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22310

Beitrag(#1667831) Verfasst am: 27.07.2011, 02:15    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Was ist falsch an dem Artikel? Warum bitte müssen wir denn jetzt jede Sachlichkeit und Differenzierung verlieren, weil es einen schrecklichen Terroranschlag von jemandem gab, der sich auf Nation und Christentum beruft? Ich halte nichts davon, das Ereignis einfach auf eine psychische Störung zu reduzieren ("ist halt irre"), aber mit ihm jetzt mit allem Nationalismus und Christentum abzurechnen ist das gleiche, was wir zurecht ihm und anderen Rechten vorwerfen gegenüber Ausländern und dem Islam zu machen.

Was in dem Artikel nicht steht - und womit man es sich als Christ auch zu leicht machen würde -, wäre eine billige Problemabwehr a la "das hat mit dem Christentum nichts zu tun". Das wäre auch falsch, denn es hat natürlich mit dem Christentum insofern was zu tun, als sich der Terrorist auf das Christentum beruft als eine kulturelle Klammer Europas und damit als ein Kampfmittel gegen das Fremde, speziell den Islam. Ich brauche wohl nicht extra zu betonen, dass ich das für einen furchtbaren Missbrauch des Christentums halte; aber ohne Zweifel gibt es Momente in der Geschichte des europäischen Christentums, an die man dafür anknüpfen kann. Damit müssen sich Christen schon auseinandersetzen.

Was der Artikel allerdings herausarbeitet - mE zu Recht -, ist, dass der Terrorist trotz dieses Gebrauchs des Christentums für seinen antiislamischen Fanatismus kein christlicher Fundamentalist im eigentlichen Sinne ist, wenn bei ihm Bezugnahmen auf Bibel und Bekenntnisaussagen u.dgl. einfach völlig fehlt. Nach dem Artikel scheint er ja überhaupt trotz seiner Bezugnahme auf das Christentum an theologischen Aussagen völlg desinteressiert zu sein.

Mit beiden Momenten - Inanspruchnahme des Christentums für politisch-identitäre Zwecke bei gleichzeitigem Desinteresse an theologischer Argumentation - hat das Ganze meinem ersten Eindruck nach übrigens verblüffende Ähnlichkeit mit den sog. "Deutschen Christen" der NS-Zeit. Es wäre interessant, das mal näher zu vergleichen.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1667834) Verfasst am: 27.07.2011, 05:15    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Was ist falsch an dem Artikel? Warum bitte müssen wir denn jetzt jede Sachlichkeit und Differenzierung verlieren, weil es einen schrecklichen Terroranschlag von jemandem gab, der sich auf Nation und Christentum beruft? Ich halte nichts davon, das Ereignis einfach auf eine psychische Störung zu reduzieren ("ist halt irre"), aber mit ihm jetzt mit allem Nationalismus und Christentum abzurechnen ist das gleiche, was wir zurecht ihm und anderen Rechten vorwerfen gegenüber Ausländern und dem Islam zu machen.


Ich finde nicht, das es sich hierbei um eine Reduktion handelt.

Dieser Typ muss so extrem gestört sein, dass es doch eigentlich egal ist, welche Idee er nun genau so furchtbar falsch verstanden hat.

Meinetwegen kann er sich auf die Freimaurer, die Faschisten, die Christen oder auch auf die Klingonen berufen. Er bleibt schlicht und einfach ein durchgeknallter Irrer.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1667839) Verfasst am: 27.07.2011, 07:50    Titel: Antworten mit Zitat

Man muss mit Zuordnungen wie "geisteskrank", "irre" oder "Faschist" aufpassen. Im Grunde kann man sie als Ausdruck größtmöglicher Ablehnung ohne Erklärungswert einstufen. Das ist in Ordnung, nur sollte man sich dessen bewusst sein. Wenn man den Täter für irre hält, und man hat aber keinen Anhaltspunkt dafür, daß er wirklich krank ist, dann hält man die Tat für irre, also für fern jeder Begründbarkeit.

Mit dem Vorbehalt, daß ich viel zu wenig Kenntnis über die Tat habe, denke ich aber, daß alleine die Bereitschaft zur Ermordung von Menschen für ein Ideal wohl in allen Kulturen der Menschheit noch nicht als pathogenes Verhalten eingestuft wird. Es scheint so zu sein, daß wir uns mit der "Normalität" des Täters auseindersetzen müssen. Das macht es schwieriger, aber ich empfinde es so, daß wir den Betroffenen eine ehrliche Auseinandersetzung schulden. Eben auch eine Auseinandersetzung mit der Berufung des Täters auf das Christentum.
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dAdAmai
Zweifler



Anmeldungsdatum: 26.06.2009
Beiträge: 217
Wohnort: Bonn Bad Godesberg

Beitrag(#1667841) Verfasst am: 27.07.2011, 07:52    Titel: Deus vult Antworten mit Zitat

Zitat:
2083 S. 1327 ff.

3.149 The Bible and self-defence

Many Christians claim that acts of self-defence are unbiblical, unscriptural and ungodly.
However, they are un-doubtfully wrong.
The Bible couldn't be clearer on the right, even the duty; we have as Christians to selfdefence.
Let's start in the Old Testament.

Exodus 22:2"If a thief be found breaking up, and be smitten that he die, there shall no
blood be shed for him,"
we are told in Exodus 22:2. The next verse says,

"If the sun be risen upon him, there shall be bloodshed for him; for he should make full
restitution; if he have nothing, then he shall be sold for his theft."

[Exodus/2. Mose
22 1 Wird ein Dieb beim Einbruch ertappt und so geschlagen, dass er stirbt, so entsteht dadurch keine Blutschuld. 2 Doch ist darüber bereits die Sonne aufgegangen, dann entsteht Blutschuld. Ein Dieb muss Ersatz leisten. Besitzt er nichts, soll man ihn für den Wert des Gestohlenen verkaufen. 3 Findet man das Gestohlene, sei es Rind, Esel oder Schaf, noch lebend in seinem Besitz, dann soll er doppelten Ersatz leisten.
Bibel, Einheitsübersetzung]


In other words, it was perfectly OK to kill a thief breaking into your house. That's the
ultimate expression of self-defence. It doesn't matter whether the thief is threatening
your life or not. You have the right to protect your home, your family and your property,
the Bible says.
The Israelites were expected to have their own personal weapons. Every man would be
summoned to arms when the nation confronted an enemy. The people defended
themselves.
Samuel 25:13: ”David said to his men, "Each of you gird on his sword." So each man
girded on his sword. And David also girded on his sword, and about four hundred men went
up behind David while two hundred stayed with the baggage.”

[1. Samuel 25; 13: Da sagte David zu seinen Männern: Jeder hänge sein Schwert um. Alle hängten ihr Schwert um; auch David hängte sein Schwert um. Und sie zogen mit David hinauf, etwa vierhundert Mann, während zweihundert beim Gepäck blieben.
Bibel, Einheitsübersetzung]


Every man had a sword and every man picked it up when it was required.

[ab jetzt der Einfachheit halber nur noch die deutschen Bibeltexte nach der Einheitsübersetzung]

Zitat:
Richter 5
8 Man hatte sich neue Götter erwählt. /
Es gab kein Brot an den Toren. /
Schild und Speer waren nicht mehr zu sehen /
bei den Vierzigtausend in Israel.


Reminds us of what happens to a foolish nation that chooses to disarm. The answer to
the rhetorical question is clear: No. The people had rebelled against God and put away
their weapons of self-defence.

Zitat:
Psalter 144
1 [Von David] Gelobt sei der Herr, der mein Fels ist, /
der meine Hände den Kampf gelehrt hat, meine Finger den Krieg.


Clearly, this is not a pacifist God we serve. It's God who teaches our hands to war and
our fingers to fight. Over and over again throughout the Old Testament, His people are
commanded to fight with the best weapons available to them at that time.
And what were those weapons? Swords.
They didn't have firearms, but they had side-arms. In fact, in the New Testament, Jesus
commanded His disciples to buy them and equip them.

Zitat:
Lukas 22
36 Da sagte er: Jetzt aber soll der, der einen Geldbeutel hat, ihn mitnehmen und ebenso die Tasche. Wer aber kein Geld hat, soll seinen Mantel verkaufen und sich dafür ein Schwert kaufen.

52 Da sagte Jesus zu ihm: Steck dein Schwert in die Scheide; denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen. 53 Oder glaubst du nicht, mein Vater würde mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schicken, wenn ich ihn darum bitte? 54 Wie würde dann aber die Schrift erfüllt, nach der es so geschehen muss?


If you read those verses in context they support the position of self-defence. Jesus told
Peter he would be committing suicide to choose a fight in this situation, as well as
undermining God's plan to allow Jesus' death on the cross and resurrection.
Jesus told Peter to put his sword in its place – at his side. He didn't say throw it away.
After all, He had just ordered the disciples to arm themselves. The reason for the arms
was obviously to protect the lives of the disciples, not the life of the Son of God. What
Jesus was saying was: "Peter, this is not the right time for a fight."
In the context of cultural conservative Europeans current war against the cultural
Marxist/multiculturalist elites and the ongoing Islamic invasion through Islamic
demographic warfare against Europe, every military action against our enemies is
considered self defence. There will be much suffering and destruction but eventually we
will succeed and may be able to start rebuilding.
We should recall Nehemiah, who rebuilt the walls of Jerusalem.

Zitat:
Nehemia 4
17 Weder ich noch meine Brüder, weder meine Leute noch die Wachmannschaft, die mich begleitete, keiner von uns zog seine Kleider aus; jeder hatte seine Waffe an der Seite.



More information about Christianity and self-defence

There are many passages that talk about war and violence that God approves of, such as
David slaying Goliath (1 Samuel 17). Not to mention the fact that God commanded the
Israelites to completely destroy everyone and everything in the Promised Land!
As with many questions in our lives, self-defence has to do with wisdom, understanding,
and tact. For instance, in the Luke 22 passage stated above, Jesus does tell his disciples
to get a sword. Jesus knew that now was the time when Jesus would be threatened (and
later killed) and his followers would be threatened as well. Jesus was giving approval of
the fact that one has the right to self-defence. Now just a few verses later we see Jesus
being arrested and Peter takes a sword and cuts off someone’s ear. Jesus rebukes him for
that act. Why? Peter was trying to stop something that Jesus had been telling His
disciples was in fact going to happen. In other words, Peter was acting unwisely in the
situation. He was trying to stop something that was not supposed to be stopped. We
must be wise as to when to fight and when not to.
Exodus 22 does show quite a bit about God’s attitude towards self-defence. "If a thief is
caught breaking in and is struck so that he dies, the defender is not guilty of bloodshed;
but if it happens after sunrise, he is guilty of bloodshed. A thief must certainly make
restitution, but if he has nothing, he must be sold to pay for his theft” (Exodus 22:2-3).
Obviously here we see that when a thief breaks into someone’s house at night and that
person defends his home and slays the thief, God does not hold that death over the
defender’s head. However, God does not wish for anyone to take law into his or her own
hands. This is why it is said that if a thief is struck down during the daylight the defender
is guilty of bloodshed. Now this is speaking of thievery, not an attack. So if the thief were
to attack the defender even during the day, self-defence would be justified.

Battle verses

Zitat:
Jakobus 4
7 Ordnet euch also Gott unter, leistet dem Teufel Widerstand; dann wird er vor euch fliehen.

Levitikus/3. Mose 26
Die Segenszusage für Gehorsam: 26,3-13
3 Wenn ihr nach meinen Satzungen handelt, auf meine Gebote achtet und sie befolgt, 4 so gebe ich euch Regen zur rechten Zeit; die Erde liefert ihren Ertrag, und der Baum des Feldes gibt seine Früchte; 5 die Dreschzeit reicht bei euch bis zur Weinlese und die Weinlese bis zur Aussaat. Ihr esst euch satt an eurem Brot und wohnt in eurem Land in Sicherheit. 6 Ich schaffe Frieden im Land: Ihr legt euch nieder und niemand schreckt euch auf. Ich lasse die Raubtiere aus dem Land verschwinden. Kein Schwert kommt über euer Land. 7 Verfolgt ihr eure Feinde, so werden sie vor euren Augen dem Schwert verfallen. 8 Fünf von euch werden hundert verfolgen, hundert von euch werden zehntausend verfolgen und eure Feinde werden vor euren Augen dem Schwert verfallen.



God will anoint you with his power to go into battle
(...)
The Bible tells us that we are now all good soldiers of Jesus Christ. Whether we want to
face up to it or not, we are all living in a war zone as a result of the curse of Adam and
Eve that is still in full operation on this earth. Anyone of us at anytime can come under
human or demonic attack. The daily news will prove that to you without any shadow of a
doubt.
Each Christian must now make their own personal decision on all of this. You
can either choose to learn how to rise up in the power of your Lord and Saviour
and learn how to become a true warrior in the Lord, or you can continue to keep
your head in the sand and oppressor after oppressor keep beating you down.
The choice is yours.
(...)

Zitat:
17 Keine Waffe wird etwas ausrichten, die man gegen dich schmiedet; /
jede Zunge, die dich vor Gericht verklagt, strafst du Lügen. Das ist das Erbteil der Knechte des Herrn: /
Von mir kommt ihre Rettung Spruch des Herrn.
Jesaja 54, 17

32 Er verführt mit seinen glatten Worten die Menschen dazu, vom Bund abzufallen; doch die Schar derer, die ihrem Gott treu sind, bleibt fest und handelt entsprechend.
Daniel 11, 32

20 Denn nicht in Worten erweist sich die Herrschaft Gottes, sondern in der Kraft
1 Korinther 4, 20

12 Das, woran man den Apostel erkennt, wurde mit großer Ausdauer unter euch vollbracht: Zeichen, Wunder und machtvolle Taten.
2 Korinther 12, 12

Psalter 144
Danklied auf das Glück des Gottesvolkes
1 [Von David] Gelobt sei der Herr, der mein Fels ist, /
der meine Hände den Kampf gelehrt hat, meine Finger den Krieg.
2 Du bist meine Huld und Burg, /
meine Festung, mein Retter, mein Schild, dem ich vertraue. /
Er macht mir Völker untertan.

Psalter 18
32 Denn wer ist Gott als allein der Herr, /
wer ist ein Fels, wenn nicht unser Gott?
33 Gott hat mich mit Kraft umgürtet, /
er führte mich auf einen Weg ohne Hindernis.
34 Er ließ mich springen schnell wie Hirsche, /
auf hohem Weg ließ er mich gehen.
35 Er lehrte meine Hände zu kämpfen, /
meine Arme, den ehernen Bogen zu spannen.
36 Du gabst mir deine Hilfe zum Schild, /
deine Rechte stützt mich; /
du neigst dich mir zu und machst mich groß.
37 Du schaffst meinen Schritten weiten Raum, /
meine Knöchel wanken nicht.
38 Ich verfolge meine Feinde und hole sie ein, /
ich kehre nicht um, bis sie vernichtet sind.
39 Ich schlage sie nieder; /
sie können sich nicht mehr erheben, sie fallen und liegen unter meinen Füßen.
40 Du hast mich zum Kampf mit Kraft umgürtet, /
hast alle in die Knie gezwungen, die sich gegen mich erhoben.
41 Meine Feinde hast du zur Flucht gezwungen; /
ich konnte die vernichten, die mich hassen.
42 Sie schreien, doch hilft ihnen niemand, /
sie schreien zum Herrn, doch er gibt keine Antwort.
43 Ich zermalme sie zu Staub vor dem Wind, /
schütte sie auf die Straße wie Unrat.

[B. zitiert nur Psalm 18; 32, 37]


(...)
God will go before you to fight your battles
(...)

These first two verses are specifically telling us that God can be a Man of War if He
needs to be and that He can actually be stirred up to go into battle for you if He has to.

Zitat:
Exodus/2. Mose 15
3 Der Herr ist ein Krieger, /
Jahwe ist sein Name.
4 Pharaos Wagen und seine Streitmacht /
warf er ins Meer. /
Seine besten Kämpfer versanken im Schilfmeer.
5 Fluten deckten sie zu, /
sie sanken in die Tiefe wie Steine.
6 Deine Rechte, Herr, ist herrlich an Stärke; /
deine Rechte, Herr, zerschmettert den Feind.
7 In deiner erhabenen Größe /
wirfst du die Gegner zu Boden. /
Du sendest deinen Zorn; /
er frisst sie wie Stoppeln.

Jesaja 42
13 Der Herr zieht in den Kampf wie ein Held, /
er entfacht seine Leidenschaft wie ein Krieger. Er erhebt den Schlachtruf und schreit, /
er zeigt sich als Held gegenüber den Feinden.

Jesaja 52
12 Doch zieht nicht weg in Hast, /
geht nicht fort in Eile; denn der Herr geht vor euch her /
und er, Israels Gott, beschließt auch euren Zug.

Deuteronomium/5. Mose 9
3 Heute wirst du erkennen, dass der Herr, dein Gott, wie ein verzehrendes Feuer selbst vor dir hinüberzieht. Er wird sie vernichten und er wird sie dir unterwerfen, sodass du sie unverzüglich vertreiben und austilgen kannst, wie es der Herr dir zugesagt hat.

Deuteronomium/5. Mose 33
27 Eine Wohnung ist der Gott der Urzeit, /
von unten (tragen sie) die Arme des Ewigen. /
Er trieb den Feind vor dir her, /
er sagte (zu dir): Vernichte!

Genesis/1. Mose 12
3 Ich will segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, den will ich verfluchen. Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen.

Psalter 35
1 [Von David.] Streite, Herr, gegen alle, die gegen mich streiten, /
bekämpfe alle, die mich bekämpfen!
2 Ergreife Schild und Waffen; /
steh auf, um mir zu helfen!
3 Schwing den Speer und die Lanze gegen meine Verfolger! /
Sag zu mir: «Ich bin deine Hilfe.»

Psalter 9
3 Ich will jauchzen und an dir mich freuen, /
für dich, du Höchster, will ich singen und spielen.
4 Denn zurückgewichen sind meine Feinde, /
gestürzt und vergangen vor deinem Angesicht.
5 Du hast mir Recht verschafft und für mich entschieden, /
dich auf den Thron gesetzt als ein gerechter Richter.

Psalter 7
11 Ein Schild über mir ist Gott, /
er rettet die Menschen mit redlichem Herzen.
12 Gott ist ein gerechter Richter, /
ein Gott, der täglich strafen kann.
13 Wenn der Frevler sein Schwert wieder schärft, /
seinen Bogen spannt und zielt,
14 dann rüstet er tödliche Waffen gegen sich selbst, /
bereitet sich glühende Pfeile.

1. Samuel 2
9 Er behütet die Schritte seiner Frommen, /
doch die Frevler verstummen in der Finsternis; /
denn der Mensch ist nicht stark aus eigener Kraft.
10 Wer gegen den Herrn streitet, wird zerbrechen, /
der Höchste lässt es donnern am Himmel. /
Der Herr hält Gericht bis an die Grenzen der Erde. /
Seinem König gebe er Kraft /
und erhöhe die Macht seines Gesalbten.

2. Chronik 20
12 Wirst du, unser Gott, nicht über sie Gericht halten? Wir sind machtlos vor dieser gewaltigen Menge, die gegen uns zieht, und wissen nicht, was wir tun sollen. Nur auf dich sind unsere Augen gerichtet. 13 Während ganz Juda, mit Kindern, Frauen und Söhnen, vor dem Herrn stand, 14 kam mitten in der Versammlung der Geist des Herrn über Jahasiël, den Sohn Secharjas, des Sohnes Benajas, des Sohnes Jëiëls, des Sohnes Mattanjas, einen Leviten von den Söhnen Asafs. 15 Er rief: Ihr Judäer alle, ihr Einwohner Jerusalems und du, König Joschafat, merkt auf! So spricht der Herr zu euch: Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor diesem großen Heerhaufen; denn nicht eure, sondern Gottes Sache ist der Krieg. 16 Zieht morgen gegen sie hinab! Sie werden die Steige von Ziz heraufkommen und ihr werdet am Ausgang des Tals vor der Wüste Jeruël auf sie stoßen. 17 Doch werdet ihr nicht kämpfen müssen. Tretet an, bleibt aber stehen und seht zu, wie der Herr euch Rettung verschafft. Juda und Jerusalem, fürchtet euch nicht und habt keine Angst! Morgen sollt ihr vor ihren Augen ausrücken und der Herr wird mit euch sein.

Jesaja 41
11 Schmach und Schande kommt über alle, /
die sich über dich erhitzen. Die Männer, die mit dir streiten, /
werden zunichte und gehen zugrunde.
12 Du wirst sie suchen, aber nicht mehr finden, /
die Männer, die mit dir zanken. Sie werden zunichte und finden ihr Ende, /
die Männer, die dich bekriegen.
13 Denn ich bin der Herr, dein Gott, /
der deine rechte Hand ergreift und der zu dir sagt: Fürchte dich nicht, ich werde dir helfen.
12 Voll Zorn schreitest du über die Erde, /
in deinem Groll zerstampfst du die Völker.
13 Du ziehst aus, um dein Volk zu retten, /
um deinem Gesalbten zu helfen. Vom Haus des Ruchlosen schlägst du das Dach weg /


Other verses:

Zitat:
Psalter 34
17 Das Antlitz des Herrn richtet sich gegen die Bösen, /
um ihr Andenken von der Erde zu tilgen.

Psalter 9
11 Darum vertraut dir, wer deinen Namen kennt; /
denn du, Herr, verlässt keinen, der dich sucht.

Psalter 35
5 Sie sollen werden wie Spreu vor dem Wind; /
der Engel des Herrn stoße sie fort.
6 Ihr Weg soll finster und schlüpfrig sein; /
der Engel des Herrn verfolge sie.
7 Denn sie haben mir ohne Grund ein Netz gelegt, /
mir ohne Grund eine Grube gegraben.
8 Unvermutet ereile ihn das Verderben; /
er fange sich selbst in seinem Netz, /
er falle in die eigene Grube.

Exodus/2. Mose 2
20 Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe.

1. Chronik 21
27 Dem Engel aber gebot der Herr, das Schwert in die Scheide zu stecken. 28 Damals merkte David, dass ihn der Herr auf der Tenne des Jebusiters Arauna erhörte, und brachte dort Opfer dar. 29 Die Wohnstätte des Herrn aber, die Mose in der Wüste angefertigt hatte, und der Brandopferaltar waren zu jener Zeit auf der Kulthöhe von Gibeon.

2. Könige 19
35 In jener Nacht zog der Engel des Herrn aus und erschlug im Lager der Assyrer hundertfünfundachtzigtausend Mann. Als man am nächsten Morgen aufstand, fand man sie alle als Leichen

Apostelgeschichte 12
23 Im selben Augenblick schlug ihn ein Engel des Herrn, weil er nicht Gott die Ehre gegeben hatte. Und von Würmern zerfressen, starb er.

The last verse shows that sometimes angels can literally appear to you as a normal
human being, usually for the purpose of helping you out with something. There are
countless testimonies from people who have been helped out by angels in a moment of
crisis - and then all of sudden they are gone as quick as they came.

Apostelgeschichte 5
29 Petrus und die Apostel antworteten: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.


Whenever a human command goes against God's command, we are to obey God.

Zitat:
Lukas 22
36 Da sagte er: Jetzt aber soll der, der einen Geldbeutel hat, ihn mitnehmen und ebenso die Tasche. Wer aber kein Geld hat, soll seinen Mantel verkaufen und sich dafür ein Schwert kaufen.


This passage allows for the use of fighting in self-defence.

Zitat:
Matthäus 26
52 Da sagte Jesus zu ihm: Steck dein Schwert in die Scheide; denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen


To use the sword (or any other weapon) carries the greatest responsibility, and it can
indeed be used in self-defence. That is the way I see to balance Luke 22:36 and Matthew
26:52.


Also ist er kein fundamentalistischer Christ, sondern ein Christ, der sich an die Bibel hält?
_________________
Avatar-Foto: »Der heilige Stuhl« A.Mut, D.Mut, G.Horsam
Readymade, Plastik-Kindertöpfchen, Signatur mit Filzstift
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1667843) Verfasst am: 27.07.2011, 08:02    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Was ist falsch an dem Artikel? Warum bitte müssen wir denn jetzt jede Sachlichkeit und Differenzierung verlieren, weil es einen schrecklichen Terroranschlag von jemandem gab, der sich auf Nation und Christentum beruft? Ich halte nichts davon, das Ereignis einfach auf eine psychische Störung zu reduzieren ("ist halt irre"), aber mit ihm jetzt mit allem Nationalismus und Christentum abzurechnen ist das gleiche, was wir zurecht ihm und anderen Rechten vorwerfen gegenüber Ausländern und dem Islam zu machen.


Ich finde nicht, das es sich hierbei um eine Reduktion handelt.

Dieser Typ muss so extrem gestört sein, dass es doch eigentlich egal ist, welche Idee er nun genau so furchtbar falsch verstanden hat.

Meinetwegen kann er sich auf die Freimaurer, die Faschisten, die Christen oder auch auf die Klingonen berufen. Er bleibt schlicht und einfach ein durchgeknallter Irrer.


Für was? Um ihn abzuurteilen mag es noch recht irrelevant sein (und eigentlich wirklich nicht mal das), aber um Lehren draus zu ziehen für dieZukunft wäre es schon wichtig, nachzuvollziehen - zu verstehen versuchen (damit ist hier kein "Verständnis" im Sinne von gutheissen gemeint) wieso er das gemacht hat.

Ich verstehe (!) zwar auchandererseits die Reaktion "Der Fall ist doch klar; einbuchten und Schlüssel wegwerfen", aber das löst kein Problem ursächlich, sondern kann nur Symptome bekämpfen, und zwar völlig unzureichend.

Übrigens ist es ja wohl auch ein Ziel dieses Forums hier, wenn ich das nicht mißverstanden habe, sich mit sowas auseinanderzusetzen und zu ergründen statt es einfach ad acta zu legen. Was sehr viel Sinn macht und ich es deswegen nicht nur die Todesstrafe (die natürlich auch aus anderen Gründen) für beknackt halte, sondern jeglichen Umgang mit Tätern, der nicht auch auf Erklärung aus ist.

Was mE auch keine Straflinderung für den Täter ist. Wenn schon unschuldige, mutige Leute starke psychische Probleme damit haben, dass sie nicht noch ein weiteres Kind retten konnten obwohl rein objektiv das ganze Boot dann wohl untergegangen wäre, dürfte es doch härter sein, die begangene Tat zu realisieren und damit noch ein paar Jahrzehnte bis zumLebensende hinter norwegischen Gardinen leben zu müssen, gehasst von aller Welt und selbst von mitinhaftierten Schwerverbrechern.
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1667873) Verfasst am: 27.07.2011, 10:06    Titel: Antworten mit Zitat

Wer 5 min nach den ersten Meldungen schon weiss, wer dahinter steckt, der kann auch innerhalb von einem Tag eine korrekte ideologische Einordnung eines 1500 seitigen Pamphlets geben.

Gibt schon schlaue Leute.

...............................................................................

Und ein anderer Punkt ohne Sarkasmus:

Unstrittig ist beim Täter ja der paranoide Hass auf Muslime und alle, die er als Vaterland-/Kulturverräter sieht, die Dem Islam (TM) in dieser Fantasie angeblich dabei helfen uns zu unterwandern und zu unterwerfen.

Was würde ein christlicher Fundamentalist mit einer solchen Hassfantasie zum Kuschelchristentum und seinem Dialog und Verständnis Diskurs sagen? Die Moderaten im eigenen Lager sind doch immer die allerschlimmsten.

Entsprechende umfangreiche Hasstiraden gegen lauwarme Kuschelchristen fände ich ein fast schon notwendiges Kriterium für christlichen Fundamentalismus, jedenfalls ein besseres Indiz als besondere Bibelkenntnis oder Interesse an theologischen Kernaussagen.

Findet sich das bei ihm?
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narziss
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Beitrag(#1667880) Verfasst am: 27.07.2011, 10:39    Titel: Antworten mit Zitat

Soweit ich weiß ärgert er sich über die liberale norwegische Staatskirche und fände es besser, wenn sie sich wieder dem Papst anschließt.
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Baldur
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Beitrag(#1667888) Verfasst am: 27.07.2011, 10:56    Titel: Re: Deus vult Antworten mit Zitat

dAdAmai hat folgendes geschrieben:
Also ist er kein fundamentalistischer Christ, sondern ein Christ, der sich an die Bibel hält?


Ich glaube, erist eher ein politischer Christ, der weniger glaubensbewegt ist, als vielmehr die globalpolitische und historische Rolle der Kirche in den Mittelpunkt seiner Überlegungen stellt. Der Glaube ist dabei nur das Instrument der Propaganda.

Ebenso nimmt er vermutlich den Islam wahr.

[reine Spekulation]
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Rohrspatz
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Beitrag(#1667895) Verfasst am: 27.07.2011, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Man muss mit Zuordnungen wie "geisteskrank", "irre" oder "Faschist" aufpassen. Im Grunde kann man sie als Ausdruck größtmöglicher Ablehnung ohne Erklärungswert einstufen. Das ist in Ordnung, nur sollte man sich dessen bewusst sein. Wenn man den Täter für irre hält, und man hat aber keinen Anhaltspunkt dafür, daß er wirklich krank ist, dann hält man die Tat für irre, also für fern jeder Begründbarkeit.

Mit dem Vorbehalt, daß ich viel zu wenig Kenntnis über die Tat habe, denke ich aber, daß alleine die Bereitschaft zur Ermordung von Menschen für ein Ideal wohl in allen Kulturen der Menschheit noch nicht als pathogenes Verhalten eingestuft wird. Es scheint so zu sein, daß wir uns mit der "Normalität" des Täters auseindersetzen müssen. Das macht es schwieriger, aber ich empfinde es so, daß wir den Betroffenen eine ehrliche Auseinandersetzung schulden. Eben auch eine Auseinandersetzung mit der Berufung des Täters auf das Christentum.


Coole Sache, das...
Auch eine vernünftige Diskussion darüber, wie Islam-Kritik aussehen sollte, halte ich für notwendig.
Ich denke, beide Ansätze führen uns zu der Frage, wie man über Religion (die eigene und fremde) sprechen sollte. Wenn man innerhalb der christlichen Ideologie denkt und diese innerhalb Europas auch noch immunisiert wird (also wenn deren religiöse Inhalte vor Kritik abgeschirmt werden), man aber gleichzeitig fremde Religionen als Ideologie bis zur Erzeugung eines Feindbilds kritisieren darf, dann haben wir u.U. ein Problem. Dann "darf" man nur noch nach außen hin kritisch sein. Und das kann zu einer verzerrten Wahrnehmung der Art "wie sind gut, die sind böse" führen.

Und ich rede natürlich nicht von "dürfen" im juristischen Sinn, sondern wenn Kritik am Islam als Kampf für die richtige Sache, Kritik am Christentum aber als unhöflich und überheblich gilt.
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Baldur
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Beitrag(#1667900) Verfasst am: 27.07.2011, 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Man muss mit Zuordnungen wie "geisteskrank", "irre" oder "Faschist" aufpassen. Im Grunde kann man sie als Ausdruck größtmöglicher Ablehnung ohne Erklärungswert einstufen. Das ist in Ordnung, nur sollte man sich dessen bewusst sein. Wenn man den Täter für irre hält, und man hat aber keinen Anhaltspunkt dafür, daß er wirklich krank ist, dann hält man die Tat für irre, also für fern jeder Begründbarkeit.

Mit dem Vorbehalt, daß ich viel zu wenig Kenntnis über die Tat habe, denke ich aber, daß alleine die Bereitschaft zur Ermordung von Menschen für ein Ideal wohl in allen Kulturen der Menschheit noch nicht als pathogenes Verhalten eingestuft wird. Es scheint so zu sein, daß wir uns mit der "Normalität" des Täters auseindersetzen müssen. Das macht es schwieriger, aber ich empfinde es so, daß wir den Betroffenen eine ehrliche Auseinandersetzung schulden. Eben auch eine Auseinandersetzung mit der Berufung des Täters auf das Christentum.


Coole Sache, das...
Auch eine vernünftige Diskussion darüber, wie Islam-Kritik aussehen sollte, halte ich für notwendig.
Ich denke, beide Ansätze führen uns zu der Frage, wie man über Religion (die eigene und fremde) sprechen sollte. Wenn man innerhalb der christlichen Ideologie denkt und diese innerhalb Europas auch noch immunisiert wird (also wenn deren religiöse Inhalte vor Kritik abgeschirmt werden), man aber gleichzeitig fremde Religionen als Ideologie bis zur Erzeugung eines Feindbilds kritisieren darf, dann haben wir u.U. ein Problem. Dann "darf" man nur noch nach außen hin kritisch sein. Und das kann zu einer verzerrten Wahrnehmung der Art "wie sind gut, die sind böse" führen.

Und ich rede natürlich nicht von "dürfen" im juristischen Sinn, sondern wenn Kritik am Islam als Kampf für die richtige Sache, Kritik am Christentum aber als unhöflich und überheblich gilt.


Coole Sache, das... Coole Sache, das...
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zelig
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Beitrag(#1667902) Verfasst am: 27.07.2011, 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Man muss mit Zuordnungen wie "geisteskrank", "irre" oder "Faschist" aufpassen. Im Grunde kann man sie als Ausdruck größtmöglicher Ablehnung ohne Erklärungswert einstufen. Das ist in Ordnung, nur sollte man sich dessen bewusst sein. Wenn man den Täter für irre hält, und man hat aber keinen Anhaltspunkt dafür, daß er wirklich krank ist, dann hält man die Tat für irre, also für fern jeder Begründbarkeit.

Mit dem Vorbehalt, daß ich viel zu wenig Kenntnis über die Tat habe, denke ich aber, daß alleine die Bereitschaft zur Ermordung von Menschen für ein Ideal wohl in allen Kulturen der Menschheit noch nicht als pathogenes Verhalten eingestuft wird. Es scheint so zu sein, daß wir uns mit der "Normalität" des Täters auseindersetzen müssen. Das macht es schwieriger, aber ich empfinde es so, daß wir den Betroffenen eine ehrliche Auseinandersetzung schulden. Eben auch eine Auseinandersetzung mit der Berufung des Täters auf das Christentum.


Coole Sache, das...
Auch eine vernünftige Diskussion darüber, wie Islam-Kritik aussehen sollte, halte ich für notwendig.
Ich denke, beide Ansätze führen uns zu der Frage, wie man über Religion (die eigene und fremde) sprechen sollte. Wenn man innerhalb der christlichen Ideologie denkt und diese innerhalb Europas auch noch immunisiert wird (also wenn deren religiöse Inhalte vor Kritik abgeschirmt werden), man aber gleichzeitig fremde Religionen als Ideologie bis zur Erzeugung eines Feindbilds kritisieren darf, dann haben wir u.U. ein Problem. Dann "darf" man nur noch nach außen hin kritisch sein. Und das kann zu einer verzerrten Wahrnehmung der Art "wie sind gut, die sind böse" führen.

Und ich rede natürlich nicht von "dürfen" im juristischen Sinn, sondern wenn Kritik am Islam als Kampf für die richtige Sache, Kritik am Christentum aber als unhöflich und überheblich gilt.


Es ist nach meiner Wahrnehmung noch komplizierter, weil man in dieser Gemengelage auch die erstarkende säkulare Szene berücksichtigen muss, mit ihren fließenden Übergängen zu den Wortführern einer polemischen Islamkritik, die sich hinter der Religionskritik verstecken, aber doch eigentlich einen Kulturkampf im Sinn haben. Daher würde ich, wenn es mir zustünde, allen Fraktionen zur Reflektion über die eigene Verwicklung in Radikalisierungstendenzen raten. Ohne damit von der Pflicht abzulenken, Kritikwürdiges in meinen eigenen Reihen anzuerkennen.
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Dr. Evil
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Beitrag(#1667910) Verfasst am: 27.07.2011, 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Man muss mit Zuordnungen wie "geisteskrank", "irre" oder "Faschist" aufpassen.


Und man braucht sie auch nicht. Es gibt nämlich eine sehr viel passendere Zuordnung: Mörder.

Im übrigen sehe ich nicht warum sich durch eine solche Tat, so schlimm sie auch sein mag, die grundsätzliche Beurteilung von Christentum, Islam und Faschismus in irgendeiner Weise ändern sollte. Ich habe diese drei Konstrukte vorher abgelehnt und tue es mit den selben Gründen immer noch.
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Evilbert
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Beitrag(#1667912) Verfasst am: 27.07.2011, 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Man muss mit Zuordnungen wie "geisteskrank", "irre" oder "Faschist" aufpassen.


Und man braucht sie auch nicht. Es gibt nämlich eine sehr viel passendere Zuordnung: Mörder.

Im übrigen sehe ich nicht warum sich durch eine solche Tat, so schlimm sie auch sein mag, die grundsätzliche Beurteilung von Christentum, Islam und Faschismus in irgendeiner Weise ändern sollte. Ich habe diese drei Konstrukte vorher abgelehnt und tue es mit den selben Gründen immer noch.


Diese recht undifferenzierten Haltungen erklären aber maximal Deine persönliche Entscheidung dafür, nix davon zu sein, die ja inhaltlich im Endergebnis auch meine Zustimmung findet, aber nicht mehr als das.
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Rohrspatz
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Beitrag(#1667914) Verfasst am: 27.07.2011, 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Man muss mit Zuordnungen wie "geisteskrank", "irre" oder "Faschist" aufpassen. Im Grunde kann man sie als Ausdruck größtmöglicher Ablehnung ohne Erklärungswert einstufen. Das ist in Ordnung, nur sollte man sich dessen bewusst sein. Wenn man den Täter für irre hält, und man hat aber keinen Anhaltspunkt dafür, daß er wirklich krank ist, dann hält man die Tat für irre, also für fern jeder Begründbarkeit.

Mit dem Vorbehalt, daß ich viel zu wenig Kenntnis über die Tat habe, denke ich aber, daß alleine die Bereitschaft zur Ermordung von Menschen für ein Ideal wohl in allen Kulturen der Menschheit noch nicht als pathogenes Verhalten eingestuft wird. Es scheint so zu sein, daß wir uns mit der "Normalität" des Täters auseindersetzen müssen. Das macht es schwieriger, aber ich empfinde es so, daß wir den Betroffenen eine ehrliche Auseinandersetzung schulden. Eben auch eine Auseinandersetzung mit der Berufung des Täters auf das Christentum.


Coole Sache, das...
Auch eine vernünftige Diskussion darüber, wie Islam-Kritik aussehen sollte, halte ich für notwendig.
Ich denke, beide Ansätze führen uns zu der Frage, wie man über Religion (die eigene und fremde) sprechen sollte. Wenn man innerhalb der christlichen Ideologie denkt und diese innerhalb Europas auch noch immunisiert wird (also wenn deren religiöse Inhalte vor Kritik abgeschirmt werden), man aber gleichzeitig fremde Religionen als Ideologie bis zur Erzeugung eines Feindbilds kritisieren darf, dann haben wir u.U. ein Problem. Dann "darf" man nur noch nach außen hin kritisch sein. Und das kann zu einer verzerrten Wahrnehmung der Art "wie sind gut, die sind böse" führen.

Und ich rede natürlich nicht von "dürfen" im juristischen Sinn, sondern wenn Kritik am Islam als Kampf für die richtige Sache, Kritik am Christentum aber als unhöflich und überheblich gilt.


Es ist nach meiner Wahrnehmung noch komplizierter, weil man in dieser Gemengelage auch die erstarkende säkulare Szene berücksichtigen muss, mit ihren fließenden Übergängen zu den Wortführern einer polemischen Islamkritik, die sich hinter der Religionskritik verstecken, aber doch eigentlich einen Kulturkampf im Sinn haben. Daher würde ich, wenn es mir zustünde, allen Fraktionen zur Reflektion über die eigene Verwicklung in Radikalisierungstendenzen raten. Ohne damit von der Pflicht abzulenken, Kritikwürdiges in meinen eigenen Reihen anzuerkennen.


Definitiv! Also noch genereller: Wir dürfen uns nicht scheuen, Ideologien und ideologische Tendenzen zu kritisieren. Das gilt ebenfalls für religiöse oder anderweitig populäre Ideologien, auch wenn sie mit der eigenen Kultur verwurzelt sind.
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Beitrag(#1667918) Verfasst am: 27.07.2011, 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

Code:
http://www.taz.de/Selbststilisierung-des-Attentaeters/!75201/
"Dahinter steckt Männlichkeitsideologie"

Zitat:
Es steckt eine Männlichkeitsideologie dahinter, die den heroischen Einzelnen beschreibt als jemanden, der das Notwendige, Schreckliche, Gewalttätige tut, um nicht nur seine Idee, sondern letztlich die ganze Welt oder zumindest das gesamte Abendland zu retten.


Zitat:
Die Selbststilisierung als Kreuzritter ist zunächst sicher auf das Feindbild gerichtet, gegen das man "zu Felde zieht": den Islam bzw. die muslimische Welt. Wichtig daran scheint mir auch, dass dieses Bild des Kreuzritters nicht die Ideologie einer Kriegergemeinschaft ausruft. Anders Behring Breivik beruft sich zwar auf ein Erbe, eine Tradition, ein "Wir", er scheint aber davon überzeugt zu sein, dass nicht die Masse und nicht eine Gruppe, sondern nur Einzelne die Tat schließlich auch durchführen können.


Zitat:
Natürlich mag es Überlappungen an den Rändern geben. Aber die Internetplattform document.no, auf der Andreas Behring Breivik seine Texte hinterlegt hat, ist eben nicht neonazistisch, sondern islamfeindlich und antimultikulturalistisch.

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Alchemist
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Beitrag(#1667947) Verfasst am: 27.07.2011, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.heise.de/tp/artikel/35/35205/1.html

Zitat:
"Christliche Fundamentalisten" gibt es nicht
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narziss
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Beitrag(#1667949) Verfasst am: 27.07.2011, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35205/1.html

Zitat:
"Christliche Fundamentalisten" gibt es nicht
:facepalm:
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Evilbert
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Beitrag(#1667950) Verfasst am: 27.07.2011, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35205/1.html

Zitat:
"Christliche Fundamentalisten" gibt es nicht


Nee, genauso wie Tequila oder wie das heisst den berufsmäßigen Christen völlig fremd sei. Dass die uns verarschen wollen ist ja verständlich; aber dass die damit durchkommen, und schon so lange... eine Schande.
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Dr. Evil
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Beitrag(#1667954) Verfasst am: 27.07.2011, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
"Christliche Fundamentalisten" gibt es nicht


Das stimmt. Idee

Ist das gleiche, was ich immer zum Islam sage. Islamische Fundamentalisten gibt es nämlich auch nicht. Es gibt Moslems (also Menschen die den Koran ernst nehmen und danach leben), Papiermoslems (Menschen die nur den Schein wahren) und Nichtmoslems.

Wer die Bibel ernst nimmt ist Christ, wer nicht an die Bibel glaubt aber ihre Rituale befolgt ist Papierchrist und alle anderen sind Nichtchristen.

Das Wort Fundamentalismus ist überflüssig. Ein Nichtraucher raucht nicht. Was könnte ein fundamentalistischer Nichtraucher mehr (bwz. weniger) tun als nicht zu rauchen? Eben. Ist das selbe.
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Surata
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Beitrag(#1667955) Verfasst am: 27.07.2011, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:


Das Wort Fundamentalismus ist überflüssig. Ein Nichtraucher raucht nicht. Was könnte ein fundamentalistischer Nichtraucher mehr (bwz. weniger) tun als nicht zu rauchen? Eben. Ist das selbe.


Er könnte anderen Menschen verbieten (wollen), zu rauchen.

Ach Evilchen... du bist scho weltfremd.
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Rohrspatz
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Beitrag(#1667958) Verfasst am: 27.07.2011, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35205/1.html

Zitat:
"Christliche Fundamentalisten" gibt es nicht


Welch Ironie, wo doch der Begriff sogar aus einer Strömung innerhalb des Christentums hervor ging:

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Das Wort Fundamentalismus trat erstmals, im Zusammenhang mit einer von Reuben Archer Torrey herausgegebenen Schriftenreihe The Fundamentals A Testimony to the Truth[1]auf, die sich gegen liberale Theologie und insbesondere die historisch-kritische Methode wandte.

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Beitrag(#1667961) Verfasst am: 27.07.2011, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

Und der erste nichtchristliche, pagane Kaiser nach der defacto-Einführung des Christentums als römische Staatsmacht bezeichnete die Christern als Atheisten. Auch ne Ironie, aber der hat es wenigstens nachvollziehbar begründet.
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Rohrspatz
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Beitrag(#1667964) Verfasst am: 27.07.2011, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Und der erste nichtchristliche, pagane Kaiser nach der defacto-Einführung des Christentums als römische Staatsmacht bezeichnete die Christern als Atheisten. Auch ne Ironie, aber der hat es wenigstens nachvollziehbar begründet.


Wie denn?
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Beitrag(#1667965) Verfasst am: 27.07.2011, 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:


Das Wort Fundamentalismus ist überflüssig. Ein Nichtraucher raucht nicht. Was könnte ein fundamentalistischer Nichtraucher mehr (bwz. weniger) tun als nicht zu rauchen? Eben. Ist das selbe.


Er könnte anderen Menschen verbieten (wollen), zu rauchen.

Aha! Ich hatte gehofft, dass das jemand sagt! Sehr glücklich

Jemand anderem das Rauchen zu verbieten ist von dem Begriff "Nichtraucher" schon sprachlich nicht gedeckt. Es geht darüber hinaus. In so einem Fall würde ich das Etikett "Fundamentalist" zulassen. Fundamentalist wäre demnach jemand, der die Grenzen einer Ideologie überschreitet.

Auf den Islam und das Christentum (denn darauf wolltest du sicher hinaus) passt das aber nicht. Denn beide Religionen enthalten explizit auch Anweisungen für den Umgang mit anderen Menschen. Wer sich daran hält, überschreitet also nicht die Grenzen seiner Religion - im Gegenteil. Wenn Religion X sagt "Ehebrecher sollen getötet werden", dann ist derjenige, der Ehebrecher tötet, kein Fundamentalist, sondern ein Gläubiger. Wer Fundamentalist ist, kann immer nur nach dem Innenrecht (= den Regeln der Ideologie selber) bestimmt werden.

Surata hat folgendes geschrieben:
Ach Evilchen... du bist scho weltfremd.


Und du bist immer so erfrischend naiv! Auf den Arm nehmen
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Beitrag(#1667969) Verfasst am: 27.07.2011, 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Und der erste nichtchristliche, pagane Kaiser nach der defacto-Einführung des Christentums als römische Staatsmacht bezeichnete die Christern als Atheisten. Auch ne Ironie, aber der hat es wenigstens nachvollziehbar begründet.


Wie denn?


Unter anderem in Abgrenzung zu ihnen und ihren Endzeiterwartungen. Letzere führen ja zu dem "wer nicht an meinen Schwachsinn glaubt ist gegen mich und wird das recht bald erleben". Und sowas hat er eben nicht gemacht. Klar, er hat z. b. ein Lehrverbot für Kirchenfuzzis als Philosophielehrer beschlossen. Das ist aber mE konsequent.
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Beitrag(#1667971) Verfasst am: 27.07.2011, 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Du hast gefragt, ich hab geantwortet. Schulterzucken

Wenn du doch ganz was anderes gemeint hast, dann fass dich an die eigene Nase.
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Rohrspatz
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Beitrag(#1667976) Verfasst am: 27.07.2011, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Und der erste nichtchristliche, pagane Kaiser nach der defacto-Einführung des Christentums als römische Staatsmacht bezeichnete die Christern als Atheisten. Auch ne Ironie, aber der hat es wenigstens nachvollziehbar begründet.


Wie denn?


Unter anderem in Abgrenzung zu ihnen und ihren Endzeiterwartungen. Letzere führen ja zu dem "wer nicht an meinen Schwachsinn glaubt ist gegen mich und wird das recht bald erleben". Und sowas hat er eben nicht gemacht. Klar, er hat z. b. ein Lehrverbot für Kirchenfuzzis als Philosophielehrer beschlossen. Das ist aber mE konsequent.


Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch, aber ich sehe noch nicht ganz, wie er begründet hat, warum er Christen als Atheisten bezeichnet hat? Oder hab ich dich falsch verstanden?
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Beitrag(#1667980) Verfasst am: 27.07.2011, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:


Auf den Islam und das Christentum (denn darauf wolltest du sicher hinaus) passt das aber nicht. Denn beide Religionen enthalten explizit auch Anweisungen für den Umgang mit anderen Menschen. Wer sich daran hält, überschreitet also nicht die Grenzen seiner Religion - im Gegenteil. Wenn Religion X sagt "Ehebrecher sollen getötet werden", dann ist derjenige, der Ehebrecher tötet, kein Fundamentalist, sondern ein Gläubiger.


Nun sagen aber alle abrahamitischen Religionen, dass man nicht nur an deren Positionen Ungäubige abmurksen darf, sondern ja sogar soll und muss.

Und damit sind nicht nur Ketzer wie Atheisten oder Spaghettifresser mit Biervulkanen gemeint, sondern durchaus Leute, die nur statt der judäischen Volksfront der Volksfront von Judäa angehören (wollen, obwohl sie nur nicht wissen, was sie tun; zitiert nach Lukas [nicht dem hiesigen User, sondern dem Evangelisten], Jesus M. Dean [oder so ähnlich] und jedem x-beliebigen FDP-Wähler [als Selbstaussage über sich] ).
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Beitrag(#1667988) Verfasst am: 27.07.2011, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Und der erste nichtchristliche, pagane Kaiser nach der defacto-Einführung des Christentums als römische Staatsmacht bezeichnete die Christern als Atheisten. Auch ne Ironie, aber der hat es wenigstens nachvollziehbar begründet.


Wie denn?


Unter anderem in Abgrenzung zu ihnen und ihren Endzeiterwartungen. Letzere führen ja zu dem "wer nicht an meinen Schwachsinn glaubt ist gegen mich und wird das recht bald erleben". Und sowas hat er eben nicht gemacht. Klar, er hat z. b. ein Lehrverbot für Kirchenfuzzis als Philosophielehrer beschlossen. Das ist aber mE konsequent.


Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch, aber ich sehe noch nicht ganz, wie er begründet hat, warum er Christen als Atheisten bezeichnet hat? Oder hab ich dich falsch verstanden?


"Gottlosigkeit" wurde immer als Sanktionsgrund verstanden. Bis heute. Gemeint damit, ist doch, dass man an falsche Götter glaubt (dass man an gar kein glaubt [und das auch zugibt oder gar postuliert] ist neu, und zu seinen Zeiten war es neu, dass man nur an einen glaubt).

Christen haben aber fast stets nur "Ketzer" geschrieben und Leute verbrannt oder sonstwie ausgeschaltet. Julian hat sich immerhin bemüht, ohne physische Verfolgung und nur mit Argumenten auszukommen; darauf wollte ich hinaus.
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