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Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
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(#1669835) Verfasst am: 01.08.2011, 00:47 Titel: Unixgeschichte....BOFH....und dergleichen... |
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Hi,
Unix (...oder Linux...) ist ist ja das klassische Mehrbenutzersystem (...ok, die Firma aus Redmond macht das ja auch schon seit einiger Zeit....).
Was mich mal interessiert, ob es das überhaupt noch gibt, dass ihrgendwo ein Zentralrechner steht, an dem es einen root als Systemoperator gibt, und an dem ganz viele User mit ihren Accounts eingeloggt sind, so wie das in den Geschichten von BOFH.
Ich unterstelle mal, dass heutzutage jeder seinen persönlichen (privaten) oder wie auch immer Rechner hat, und desswegen die Mehrbenutzersysteme eigentlich redundant sind.... ok, ich weiß, man soll nicht mit Administratorrechten arbeiten, sondern ein Useraccout erstellen, aber darüber hinaus braucht man - wenn man nicht durch irgendwelche Umstände gezwungen ist, seinen Rechner mit jemandem zu teilen, keine weiteren Accouts mehr.
Also gibt es das noch, soone "Zentralrechner" mit mehreren Benutzern, die da gleichzeitig ihren Account haben, oder sind die Zeiten längst vorbei....bzw von wann bis wann waren denn eigentlich diese Zeiten?
nv.
....so, und jetzt nur noch die Backups nach /dev/null....
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#1670141) Verfasst am: 01.08.2011, 19:52 Titel: Re: Unixgeschichte....BOFH....und dergleichen... |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Was mich mal interessiert, ob es das überhaupt noch gibt, dass ihrgendwo ein Zentralrechner steht, an dem es einen root als Systemoperator gibt, und an dem ganz viele User mit ihren Accounts eingeloggt sind, so wie das in den Geschichten von BOFH.
Ich unterstelle mal, dass heutzutage jeder seinen persönlichen (privaten) oder wie auch immer Rechner hat, und desswegen die Mehrbenutzersysteme eigentlich redundant sind.... ok, ich weiß, man soll nicht mit Administratorrechten arbeiten, sondern ein Useraccout erstellen, aber darüber hinaus braucht man - wenn man nicht durch irgendwelche Umstände gezwungen ist, seinen Rechner mit jemandem zu teilen, keine weiteren Accouts mehr.
Also gibt es das noch, soone "Zentralrechner" mit mehreren Benutzern, die da gleichzeitig ihren Account haben, oder sind die Zeiten längst vorbei....bzw von wann bis wann waren denn eigentlich diese Zeiten? |
Ja, sicher. Viel mehr, als du vielleicht glaubst. Allerdings natürlich nicht mehr in dem klassischen Terminal-Setup, sondern als Terminal-Server, bei dem die „Terminals“ eben selbst komplette Systeme sind.
In vielen Umgebungen mit kleineren Firmen ist es eben billiger, sich einen entsprechend dimensionierten Server hinzustellen und dafür 60 Workstations ziemlich schlank halten zu können, anstatt 60 komplett ausgestattete Workstations vorzuhalten. Außerdem erlaubt so ein Setup dann auch, z. B. Außenmitarbeitern einen Zugriff auf ihren Arbeitsplatz, fast so, als ob sie im Büro sitzen würden.
Richtige Terminals gab es in den 80ern noch häufiger, war da aber schon deutlich auf dem absteigenden Ast. Heute gibt es die eigentlich nur noch bei Mainframes.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1670160) Verfasst am: 01.08.2011, 20:19 Titel: |
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Es gibt ChromeOS(basiert auf dem Linux-Kernel) von Google, da geht alles über Googles "Zentralcomputer", der User braucht nicht mehr Admin spielen, weder Backups noch Updates usw
Dann gibt es noch Citrix, da kann man nach Installation des Citrix-Clients Windows-Programme wie z.B. MS-Office ausführen, und das auf einem Linux-PC!
Da gibt es z.B. einen ARM-Nettop mit Citrix-Client und Ubuntu der MS-Office über einen Citrix-Server ausführt
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Haiduk Weißgardist
Anmeldungsdatum: 18.05.2008 Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern
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(#1670182) Verfasst am: 01.08.2011, 21:32 Titel: Re: Unixgeschichte....BOFH....und dergleichen... |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Hi,
Unix (...oder Linux...) ist ist ja das klassische Mehrbenutzersystem (...ok, die Firma aus Redmond macht das ja auch schon seit einiger Zeit....).
Was mich mal interessiert, ob es das überhaupt noch gibt, dass ihrgendwo ein Zentralrechner steht, an dem es einen root als Systemoperator gibt, und an dem ganz viele User mit ihren Accounts eingeloggt sind, so wie das in den Geschichten von BOFH.
Ich unterstelle mal, dass heutzutage jeder seinen persönlichen (privaten) oder wie auch immer Rechner hat, und desswegen die Mehrbenutzersysteme eigentlich redundant sind.... ok, ich weiß, man soll nicht mit Administratorrechten arbeiten, sondern ein Useraccout erstellen, aber darüber hinaus braucht man - wenn man nicht durch irgendwelche Umstände gezwungen ist, seinen Rechner mit jemandem zu teilen, keine weiteren Accouts mehr.
Also gibt es das noch, soone "Zentralrechner" mit mehreren Benutzern, die da gleichzeitig ihren Account haben, oder sind die Zeiten längst vorbei....bzw von wann bis wann waren denn eigentlich diese Zeiten?
nv.
....so, und jetzt nur noch die Backups nach /dev/null.... |
Ja, gibt es, z.B. die Sun Ray-Server. Hab bis vor zwei Jahren selbst täglich auf so einer Mühle gearbeitet. Der Sun-Ray-Server (12 CPUs) wurde von einer internen IT-Abteilung gewartet und das war natürlich nur einer von weltweit sehr vielen. Normale Benutzer hatten auf diesen Servern keinen root-Zugang. Die Technologie ist auch nach der Übernahme von Sun Microsystems durch Oracle noch auf dem Markt.
:wq
_________________ Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
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(#1670279) Verfasst am: 02.08.2011, 00:45 Titel: Re: Unixgeschichte....BOFH....und dergleichen... |
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nocquae hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Was mich mal interessiert, ob es das überhaupt noch gibt, dass ihrgendwo ein Zentralrechner steht, an dem es einen root als Systemoperator gibt, und an dem ganz viele User mit ihren Accounts eingeloggt sind, so wie das in den Geschichten von BOFH.
Ich unterstelle mal, dass heutzutage jeder seinen persönlichen (privaten) oder wie auch immer Rechner hat, und desswegen die Mehrbenutzersysteme eigentlich redundant sind.... ok, ich weiß, man soll nicht mit Administratorrechten arbeiten, sondern ein Useraccout erstellen, aber darüber hinaus braucht man - wenn man nicht durch irgendwelche Umstände gezwungen ist, seinen Rechner mit jemandem zu teilen, keine weiteren Accouts mehr.
Also gibt es das noch, soone "Zentralrechner" mit mehreren Benutzern, die da gleichzeitig ihren Account haben, oder sind die Zeiten längst vorbei....bzw von wann bis wann waren denn eigentlich diese Zeiten? |
Ja, sicher. Viel mehr, als du vielleicht glaubst.
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Wo findet man denn so etwas überhaupt heute noch, und ich verstehe immer noch nicht ganz, aus welchen Gründen so etwas gemacht wird, wo doch heute jeder Sachbearbeiter seinen eigenen PC hat.
Ok .... vielleicht bei Behörden, aber auch da ist es doch wohl eher so, dass die mit einem bestimmten Programm arbeiten (beispielsweise Kfz-Zulassungstelle), welches zwar mit einem Zentralrechner vernetzt ist, aber so richtiggehend "unixmäßig" scheint doch da von der Anwenderseite aus nixmehr zu laufen. Die Anwender dort haben doch lediglich ihre Eingabemaske, in die sie irgendwelche Daten eingeben, aber so richtig mit Unix kommen die doch nicht mehr in Kontakt - selbst wenn im Hintergrund ein Unix laufen sollte....ich vermute mal, dass vieles davon in eine Art "Web-Anwendung" abläuft.
Aber dass der Sachbearbeiter XY einen Useraccout mit einem Login, Password und einem Homeverzeichnis hat, das kann ich mir in der heutigen Zeit nur schwer vorstellen - weshalb sollte noch jemand seine Texte auf einem Zentralrechner speichern, wo doch Speicherplatz auf dem "Desktop-PC ...oder Laptop" doch heute nix mehr kostet?
Sorry für die vielleicht "komischen" Fragen, aber ich hab wenig Ahnung davon, wie die EDV in größeren Firmen (oder in Firmen überhaupt) organisiert ist, und würde da gerne ein bischen mehr erfahren. Außer meinen privaten PCs, die ich zwar auch über LAN oder WLAN vernetzt hab, um mal die eine oder andere Datei "rüberzuschieben" fehlt mir ein bischen der Überblick.
Zitat: |
Allerdings natürlich nicht mehr in dem klassischen Terminal-Setup, sondern als Terminal-Server, bei dem die „Terminals“ eben selbst komplette Systeme sind.
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Eben - das verstehe ich nicht, weshalb jemand etwas auf dem Zentralrechner speichern sollen wollte, wo er doch bereits ein komplettes System auf seinem Schreibtisch stehen hat?
Zitat: |
In vielen Umgebungen mit kleineren Firmen ist es eben billiger, sich einen entsprechend dimensionierten Server hinzustellen und dafür 60 Workstations ziemlich schlank halten zu können, anstatt 60 komplett ausgestattete Workstations vorzuhalten.
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Das bedeutet also, ein Architekt würde das CAD-Programm des Zentralrechners aufrufen, und dann seine Arbeitsergebnisse auch in seinem Homeverzeichnis abspeicher?
Zitat: |
Außerdem erlaubt so ein Setup dann auch, z. B. Außenmitarbeitern einen Zugriff auf ihren Arbeitsplatz, fast so, als ob sie im Büro sitzen würden.
Richtige Terminals gab es in den 80ern noch häufiger, war da aber schon deutlich auf dem absteigenden Ast. Heute gibt es die eigentlich nur noch bei Mainframes. |
Und wo findet man heute solche Mainframes? Finanzamt?
nv.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1670292) Verfasst am: 02.08.2011, 02:47 Titel: Re: Unixgeschichte....BOFH....und dergleichen... |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Eben - das verstehe ich nicht, weshalb jemand etwas auf dem Zentralrechner speichern sollen wollte, wo er doch bereits ein komplettes System auf seinem Schreibtisch stehen hat? |
Warum sollte jemand sein Geld auf einem Konto deponieren, wenn er doch ein komplettes Portemonnaie in seiner Tasche hat?
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Haiduk Weißgardist
Anmeldungsdatum: 18.05.2008 Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern
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(#1670300) Verfasst am: 02.08.2011, 06:27 Titel: Re: Unixgeschichte....BOFH....und dergleichen... |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Aber dass der Sachbearbeiter XY einen Useraccout mit einem Login, Password und einem Homeverzeichnis hat, das kann ich mir in der heutigen Zeit nur schwer vorstellen - weshalb sollte noch jemand seine Texte auf einem Zentralrechner speichern, wo doch Speicherplatz auf dem "Desktop-PC ...oder Laptop" doch heute nix mehr kostet? |
Selbst in Fällen, in denen man einen eigenen PC hat, speichert man gerne etwas auf einem zentralen Fileserver. Grund ist, daß man dann von jedem anderen Rechner her an diese Daten rankommt. Vom Grundsatz wäre das zwar auch bei einem PC möglich, aber in der Praxis nicht, weil das mit zu viel Aufwand in der Administration der ganzen PCs verbunden wäre. Die Minimierung des Wartungsaufwandes ist dann auch der Grund, weshalb "dumme" Terminals immer noch attraktiv sein können. Nachdem die Dinger keine Festplatte haben, kann der Benutzer da schon mal nichts drauf installieren. Aus Sicht eines Systemadministrators ist das positiv, weil es das Gesamtsystem überschaubar macht.
_________________ Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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sponor registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.05.2008 Beiträge: 1712
Wohnort: München
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(#1670323) Verfasst am: 02.08.2011, 10:25 Titel: |
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Den Sicherheitsaspekt darf man auch nicht vergessen – auf File Servern o.ä. können bequem automatische Backups gefahren werden (lokale Festplatten gehen ja auch gern mal kaputt); wenn der User die Firma verlässt, kann nicht seine ganze Arbeit mit ihm gehen; etc.
Inzwischen setzen insbesondere große Unternehmen für Zwecke wie Kollaboration und "Compliance" statt "dummer" Shares aber lieber "intelligente" (Enterprise) Content Management-Systeme ein. Damit ist wesentlich mehr möglich – von Records Management über E-Mail Archivierung bis hin zu Wikis und Foren.
_________________ Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
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AnAmiC registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.05.2008 Beiträge: 6
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(#1670706) Verfasst am: 03.08.2011, 08:15 Titel: |
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Es ist einfach viel angenehmer wartbar, wenn eine Datei, die man erstellt oder editiert, nicht auf dem lokalen System, sondern auf einer Netzwerkfreigabe liegt. Veränderungen können nachvollzogen werden, es müssen nicht immer die kompletten Dateien gesichert werden, sondern es reicht Veränderungen seit dem letzten Speichern zu sichern. Es ist außerdem viel günstiger von diesen freigegebenen Dateien Backups anzulegen, seien sie einfache Spiegelungen (Raid 1), oder laufende Backups auf externe Systeme um die Redundanz noch weiter zu erhöhen, als wenn jede Workstation eine externe Festplatte bekommt, auf die gesichert wird ...
In Zeiten von Gigabit Netzwerken und schnellerem fällt es auch quasi nicht mehr auf, wenn ein Terminal sein Dateisystem via iSCSI bekommen würde.
Zuletzt habe ich in der Uni an einem solchen Terminal gearbeitet und das bietet sich ja auch an, wenn man im Team arbeitet. Dann kommt aber natürlich noch die Versionierung ins Spiel...
Eine weitere Alternative ist ja die Virtualisierung ganzer Systeme durch VMWARE, KVM, VirtualBox, XEN, usw.
_________________ "If a complex adaptive system is ever in equilibrium, it's probably dead." -John Holland
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