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Warum unternimmt Gott nichts gegen die Verbrechen an Kindern?
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1682844) Verfasst am: 03.09.2011, 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

antwort:

Gottes Wege sind unergründlich.


oh, das geschwurbel langt dir nicht? dann bist du auf einem guten weg! Sehr glücklich
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Scheuche
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.09.2011
Beiträge: 6

Beitrag(#1682851) Verfasst am: 03.09.2011, 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Weil es ihn nicht gibt.


Woher weiss man das es Ihn nicht gibt.
Woher weiss man das es Ihn gibt.

Einen 100% Beweis hat keine Seite bis jetzt noch nicht geliefert. Nur das jede Seite von sich behauptet die einzig wahre Wahrheit zu kennen.
_________________
Wenn Gott tatenlos zuschaut, dann ist es Ihm entweder vollkomen egal oder es gefällt Ihm das was er sieht.
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Lanette
registrierte Userin



Anmeldungsdatum: 24.08.2011
Beiträge: 153
Wohnort: Braunschweig

Beitrag(#1682882) Verfasst am: 03.09.2011, 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

Scheuche hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Weil es ihn nicht gibt.


Woher weiss man das es Ihn nicht gibt.
Woher weiss man das es Ihn gibt.

Einen 100% Beweis hat keine Seite bis jetzt noch nicht geliefert. Nur das jede Seite von sich behauptet die einzig wahre Wahrheit zu kennen.


Ich für meinen Teil brauche keinen 100%igen wissenschaftlichen Beweis. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass es keine Götter oder ähnliches gibt.
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astarte
Foren-Admin
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1682884) Verfasst am: 03.09.2011, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Scheuche hat folgendes geschrieben:

Woher weiss man das es Ihn nicht gibt.
Woher weiss man das es Ihn gibt.

Einen 100% Beweis hat keine Seite bis jetzt noch nicht geliefert. Nur das jede Seite von sich behauptet die einzig wahre Wahrheit zu kennen.

Glaubst du dass Pumuckl existiert? Nein? Ach dann behauptest du, die einzig wahre Wahrheit über Pumuckl zu kennen ohne einen 100% Beweis? NeinNein
_________________
Tja
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Mo.
over and out



Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1682885) Verfasst am: 03.09.2011, 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Scheuche hat folgendes geschrieben:

Woher weiss man das es Ihn nicht gibt.
Woher weiss man das es Ihn gibt.

Einen 100% Beweis hat keine Seite bis jetzt noch nicht geliefert. Nur das jede Seite von sich behauptet die einzig wahre Wahrheit zu kennen.

Glaubst du an Pumuckl? Nein? Ach dann behauptest du, die einzig wahre Wahrheit über Pumuckl zu kennen ohne einen 100% Beweis? NeinNein
Pumuckl wohnt im Fernsehn.
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astarte
Foren-Admin
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1682886) Verfasst am: 03.09.2011, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Scheuche hat folgendes geschrieben:

Woher weiss man das es Ihn nicht gibt.
Woher weiss man das es Ihn gibt.

Einen 100% Beweis hat keine Seite bis jetzt noch nicht geliefert. Nur das jede Seite von sich behauptet die einzig wahre Wahrheit zu kennen.

Glaubst du an Pumuckl? Nein? Ach dann behauptest du, die einzig wahre Wahrheit über Pumuckl zu kennen ohne einen 100% Beweis? NeinNein
Pumuckl wohnt im Fernsehn.

Stimmt gar nicht, der wohnt in München in der Schreinerei von Meister Eder! Das steht schließlich geschrieben!


_________________
Tja
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Waschmaschine777
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1682888) Verfasst am: 03.09.2011, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Scheuche hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Weil es ihn nicht gibt.


Woher weiss man das es Ihn nicht gibt.
Woher weiss man das es Ihn gibt.

Einen 100% Beweis hat keine Seite bis jetzt noch nicht geliefert. Nur das jede Seite von sich behauptet die einzig wahre Wahrheit zu kennen.


Darüber wurde hier schon öfters geredet. Z.B. Hier:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=24205&postdays=0&postorder=asc&&start=0
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1682900) Verfasst am: 03.09.2011, 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Yogosh hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Die wenigen Gläubigen hier werden dir nicht antworten.

Ich vermute, dass sie sich nicht berufen fühlen, aus Sicht des Papa-im-Himmel Gottesbildes zu sprechen. ballancer hätte die Herausforderung sicherlich angenommen. Aber wer wünscht sich den schon zurück?


Mo bringt dieses Lamento des Öfteren, obwohl sie weiß, daß es nicht wahr ist. Leider.

Ach, du wirst ihm antworten?


-Suche
Autor: zelig
Begriff: Theodizee

Oder auch ohne Autor.

Aber darauf kommt es ja nicht an. Du versuchst den Anschein zu erwecken, als würden sich Gläubige vor einem Gespräch um diese Frage drücken. Du weißt, daß das nicht stimmt. Du wurdest darauf hingewiesen. Und selbst diese Diskussion haben wir bereits geführt.


Ich habe unter diese Begriffe zwar 13 Beiträge gefunden, jedoch keinen, in der irgend eine Antwort klar und deutlich zu erkennen ist.
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1682920) Verfasst am: 03.09.2011, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Scheuche hat folgendes geschrieben:
Einen 100% Beweis hat keine Seite bis jetzt noch nicht geliefert. Nur das jede Seite von sich behauptet die einzig wahre Wahrheit zu kennen.

wieso sollte es für kollektive hirngespinnste einen beweis geben?
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 32552
Wohnort: Woanders

Beitrag(#1682922) Verfasst am: 03.09.2011, 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Scheuche hat folgendes geschrieben:

Woher weiss man das es Ihn nicht gibt.
Woher weiss man das es Ihn gibt.

Einen 100% Beweis hat keine Seite bis jetzt noch nicht geliefert. Nur das jede Seite von sich behauptet die einzig wahre Wahrheit zu kennen.

Glaubst du an Pumuckl? Nein? Ach dann behauptest du, die einzig wahre Wahrheit über Pumuckl zu kennen ohne einen 100% Beweis? NeinNein
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Die hab ich schon gesucht. Aber nicht gefunden. Traurig

Ich glaub ja irgendwie, das war nur eine Kulisse. Smilie
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Mo.
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Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1682924) Verfasst am: 03.09.2011, 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Scheuche hat folgendes geschrieben:

Woher weiss man das es Ihn nicht gibt.
Woher weiss man das es Ihn gibt.

Einen 100% Beweis hat keine Seite bis jetzt noch nicht geliefert. Nur das jede Seite von sich behauptet die einzig wahre Wahrheit zu kennen.

Glaubst du an Pumuckl? Nein? Ach dann behauptest du, die einzig wahre Wahrheit über Pumuckl zu kennen ohne einen 100% Beweis? NeinNein
Pumuckl wohnt im Fernsehn.

Stimmt gar nicht, der wohnt in München in der Schreinerei von Meister Eder! Das steht schließlich geschrieben!



Die hab ich schon gesucht. Aber nicht gefunden. Traurig

Ich glaub ja irgendwie, das war nur eine Kulisse. Smilie
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 32552
Wohnort: Woanders

Beitrag(#1682930) Verfasst am: 03.09.2011, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Scheuche hat folgendes geschrieben:

Woher weiss man das es Ihn nicht gibt.
Woher weiss man das es Ihn gibt.

Einen 100% Beweis hat keine Seite bis jetzt noch nicht geliefert. Nur das jede Seite von sich behauptet die einzig wahre Wahrheit zu kennen.

Glaubst du an Pumuckl? Nein? Ach dann behauptest du, die einzig wahre Wahrheit über Pumuckl zu kennen ohne einen 100% Beweis? NeinNein
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Stimmt gar nicht, der wohnt in München in der Schreinerei von Meister Eder! Das steht schließlich geschrieben!



Die hab ich schon gesucht. Aber nicht gefunden. Traurig

Ich glaub ja irgendwie, das war nur eine Kulisse. Smilie
Die is im Fernsehn!


Hab mal eben wiki befragt: Das Gebäude wurde abgerissen. Traurig
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Capreolus
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.08.2011
Beiträge: 100

Beitrag(#1682952) Verfasst am: 04.09.2011, 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:
Yogosh hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Die wenigen Gläubigen hier werden dir nicht antworten.

Ich vermute, dass sie sich nicht berufen fühlen, aus Sicht des Papa-im-Himmel Gottesbildes zu sprechen.
Du meinst, aus Sicht eines anderen Gottesbildes würden sie antworten?
Welches denn? Und wer hindert sie?


Das Lernen für Klausuren hindert sie zwinkern

Aber ich oute mich jetzt mal und starte den Versuch einer Antwort.

Da ich noch nicht so lange hier schreibe, schicke ich eine kurze Positionierung voraus. Ich selbst sehe mich als gläubig und bin Mitglied der katholischen Kirche. Allerdings wurden auch schon von frömmerer Seite Zweifel angemeldet, ob man mich wirklich gläubig nennen kann, vergleichbar mit Pantheisten oder Buddhisten. Aber deswegen hab ich mich ja hier angemeldet und nicht bei mykath.

Was vielleicht auch wichtig ist: Ich bin jetzt 22. Bis zum 20sten Lebensjahr habe ich mich auch als Atheist bezeichnet, besonders gerne im Religionsunterricht an der katholischen Schule, die ich besucht habe. Dort war ich der Klassenatheist, der die Diskussionen mit dem Pater am Laufen hielt. Die Argumente dafür hatte ich übrigens damals bereits aus dem FGH, so lange lese ich also schon hier ohne mich mal angemeldet zu haben. Ihr braucht mich also nicht auf die Sonntagspflicht hinweisen, ich trinke jetzt wieder meinen Whisky und schlafe morgen aus zwinkern

Zum Leiden: Gott kann es nicht aufheben, zumindest nicht auf eine Art und Weise, die man noch als Allmacht bezeichnen könnte. Ich würde sogar noch viel weiter gehen und sagen, dass Gott nicht unabhängig von der Welt ist, sondern mit der Zeit veränderlich. Theologen nennen das imho Prozesstheologie.

Ich habe also auch keine Lösung für die Theodizee, sondern muss bei der Allmacht die Stellung räumen. Für mich persönlich ist das kein großer Verlust, weil Gott für mich weder allgütig noch allwissend sein muss.
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Mo.
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Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1682961) Verfasst am: 04.09.2011, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Capreolus hat folgendes geschrieben:
Ihr braucht mich also nicht auf die Sonntagspflicht hinweisen, ich trinke jetzt wieder meinen Whisky und schlafe morgen aus zwinkern

Ob du sonntags in die Kirche gehst, interessiert mich herzlich wenig. zwinkern
Aber schön, dass du antwortest. Das freut mich wirklich.

Zitat:
Zum Leiden: Gott kann es nicht aufheben, zumindest nicht auf eine Art und Weise, die man noch als Allmacht bezeichnen könnte. Ich würde sogar noch viel weiter gehen und sagen, dass Gott nicht unabhängig von der Welt ist, sondern mit der Zeit veränderlich. Theologen nennen das imho Prozesstheologie.
Was heißt das? Gott konnte es mal, aber jetzt kann er es nicht mehr?

Zitat:
Ich habe also auch keine Lösung für die Theodizee, sondern muss bei der Allmacht die Stellung räumen. Für mich persönlich ist das kein großer Verlust, weil Gott für mich weder allgütig noch allwissend sein muss.
Glaubst du also an einen Gott, der nicht allwissend und/oder allgütig ist? Ist das im Grunde ein anderer Gott, als der von der RKK propagierte?
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Capreolus
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.08.2011
Beiträge: 100

Beitrag(#1682974) Verfasst am: 04.09.2011, 02:24    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Zum Leiden: Gott kann es nicht aufheben, zumindest nicht auf eine Art und Weise, die man noch als Allmacht bezeichnen könnte. Ich würde sogar noch viel weiter gehen und sagen, dass Gott nicht unabhängig von der Welt ist, sondern mit der Zeit veränderlich. Theologen nennen das imho Prozesstheologie.
Was heißt das? Gott konnte es mal, aber jetzt kann er es nicht mehr?


Nein, konnte er nicht, in der Vergangenheit sogar weniger als jetzt. Ich werd unten noch ein wenig mehr dazu schreiben.


Mo. hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Ich habe also auch keine Lösung für die Theodizee, sondern muss bei der Allmacht die Stellung räumen. Für mich persönlich ist das kein großer Verlust, weil Gott für mich weder allgütig noch allwissend sein muss.

Glaubst du also an einen Gott, der nicht allwissend und/oder allgütig ist? Ist das im Grunde ein anderer Gott, als der von der RKK propagierte?


Es gibt sicherlich Unterschiede. Allmacht im katholischen Sinne schließt ja auch Wundertätigkeit mit ein, wobei Wunder auch die Naturgesetze überschreiten können. Das widerspricht meinem Bild von Gott.

Mein Gottesbild basiert im wesentlichen auf zwei Ideen. Die erste ist Emergenz, natürliche Selbstorganisation von Strukturen höherer Komplexität. Das Bild ist abgenutzt, aber ich will es dennoch benutzen: Ich glaube an eine Vergleichbarkeit zwischen der Situation einer Zelle in einem Organismus und der Situation des Menschen. Ich glaube, dass es solche Strukturen gibt, die bedeutsam sind, die ich aber nicht verstehen kann, weil sie für mich transzendent sind. Ich weiß nicht, ob zelig den Begriff Mustersucher in ähnlicher Weise verwendet, aber ich würde ihn hier gerne übernehmen.

Bis hierhin würde ich noch nicht von Gott sprechen wollen. Was mich aber von einem Naturalisten unterscheidet, ist die Annahme eines Panpsychismus. Ich glaube nicht, dass sich subjektives Erleben, Qualia, als Epiphänomen des Hirns eliminieren lässt, sondern dass bewusstes Erleben graduell mit der Zunahme an Komplexität einhergeht.

Nimm die zwei Punkte zusammen, dann folgt daraus, dass es auch in dem, was für den Menschen transzendent ist, subjektive Erlebnisfähigkeit gibt. Mein Gott ist also nicht besonders mächtig, aber mitfühlend. Ich weiß, dass der mitfühlende Gott hier Erheiterung auslöst, aber Xamanoth hat sein Bekenntnis zum mitfühlenden Liberalismus ja auch überstanden.
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1682976) Verfasst am: 04.09.2011, 02:32    Titel: Antworten mit Zitat

Capreolus hat folgendes geschrieben:
Ich habe also auch keine Lösung für die Theodizee, sondern muss bei der Allmacht die Stellung räumen. Für mich persönlich ist das kein großer Verlust, weil Gott für mich weder allgütig noch allwissend sein muss.

Also wenn ich mich für einen der sieben kohärenten Götter entscheiden müsste, würde ich den nicht allmächtigen nehmen. Sein Komplement (weder allwissend noch allgütig aber allmächtig) klingt irgendwie wie der Schlimmste von allen.


Edit wegen des nächsten Posts, den ich noch nicht gesehen hatte:
Capreolus hat folgendes geschrieben:
Mein Gott ist also nicht besonders mächtig, aber mitfühlend.

Irgendwas hab ich jetzt falsch verstanden.
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"If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1682980) Verfasst am: 04.09.2011, 02:49    Titel: Antworten mit Zitat

Scheuche hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Weil es ihn nicht gibt.


Woher weiss man das es Ihn nicht gibt.
Woher weiss man das es Ihn gibt.

Einen 100% Beweis hat keine Seite bis jetzt noch nicht geliefert. Nur das jede Seite von sich behauptet die einzig wahre Wahrheit zu kennen.



Jetzt waere bloss noch zu klaeren, welche Seite in der Beweispflicht steht.
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Mo.
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Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1682985) Verfasst am: 04.09.2011, 03:54    Titel: Antworten mit Zitat

Capreolus hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Zum Leiden: Gott kann es nicht aufheben, zumindest nicht auf eine Art und Weise, die man noch als Allmacht bezeichnen könnte. Ich würde sogar noch viel weiter gehen und sagen, dass Gott nicht unabhängig von der Welt ist, sondern mit der Zeit veränderlich. Theologen nennen das imho Prozesstheologie.
Was heißt das? Gott konnte es mal, aber jetzt kann er es nicht mehr?


Nein, konnte er nicht, in der Vergangenheit sogar weniger als jetzt. Ich werd unten noch ein wenig mehr dazu schreiben.


Mo. hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Ich habe also auch keine Lösung für die Theodizee, sondern muss bei der Allmacht die Stellung räumen. Für mich persönlich ist das kein großer Verlust, weil Gott für mich weder allgütig noch allwissend sein muss.

Glaubst du also an einen Gott, der nicht allwissend und/oder allgütig ist? Ist das im Grunde ein anderer Gott, als der von der RKK propagierte?


Es gibt sicherlich Unterschiede. Allmacht im katholischen Sinne schließt ja auch Wundertätigkeit mit ein, wobei Wunder auch die Naturgesetze überschreiten können. Das widerspricht meinem Bild von Gott.

Mein Gottesbild basiert im wesentlichen auf zwei Ideen. Die erste ist Emergenz, natürliche Selbstorganisation von Strukturen höherer Komplexität. Das Bild ist abgenutzt, aber ich will es dennoch benutzen: Ich glaube an eine Vergleichbarkeit zwischen der Situation einer Zelle in einem Organismus und der Situation des Menschen. Ich glaube, dass es solche Strukturen gibt, die bedeutsam sind, die ich aber nicht verstehen kann, weil sie für mich transzendent sind. Ich weiß nicht, ob zelig den Begriff Mustersucher in ähnlicher Weise verwendet, aber ich würde ihn hier gerne übernehmen.

Bis hierhin würde ich noch nicht von Gott sprechen wollen. Was mich aber von einem Naturalisten unterscheidet, ist die Annahme eines Panpsychismus. Ich glaube nicht, dass sich subjektives Erleben, Qualia, als Epiphänomen des Hirns eliminieren lässt, sondern dass bewusstes Erleben graduell mit der Zunahme an Komplexität einhergeht.

Nimm die zwei Punkte zusammen, dann folgt daraus, dass es auch in dem, was für den Menschen transzendent ist, subjektive Erlebnisfähigkeit gibt. Mein Gott ist also nicht besonders mächtig, aber mitfühlend. Ich weiß, dass der mitfühlende Gott hier Erheiterung auslöst, aber Xamanoth hat sein Bekenntnis zum mitfühlenden Liberalismus ja auch überstanden.

Ehrlich gesagt, kann ich mir unter deinem Gott gar nichts vorstellen. Ich kann ihn gar nicht so recht verorten. skeptisch
Nach einer Art Person, die mit der Welt interagiert klingt das nicht, eher nach alles was ist, war und sein wird, ist Gott. Obwohl, nicht besonders mächtig, aber mitfühlend passt dann wieder nicht. Am Kopf kratzen
Lässt es sich denn nicht einfacher erklären? Wie würdest du einem Kind deinen Gott beschreiben?

Und um zur Threadfrage zurück zu kommen: Dein Gott fühlt also mit den Kindern mit, kann aber nichts für sie tun?
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26510
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1683016) Verfasst am: 04.09.2011, 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:
.....
Ehrlich gesagt, kann ich mir unter deinem Gott gar nichts vorstellen. Ich kann ihn gar nicht so recht verorten. skeptisch ....

Warum willst Du das auch? Willst Du ihn auch abonnieren?

Das Problem lässt sich aus meiner Sicht relativ einfach umschreiben:

Da wurde frühkindlich ein abrahamitischer Gott relativ erfolgreich implantiert, und dann kommt irgendwann in einem Augenblick der Offenheit, die vielleicht durch einen besonders "ungerechten" Schmerz im persönlichen Bereich ausgelöst wird, eine irreparable Begegnung mit der Theodizee.

Dann gibt es zwei Möglichkeiten (die werden aber nicht bewusst entschieden, sondern hängen von Parametern wie dem psychischen Gewicht des Vaters ab): Entweder man nimmt den Konflikt mit dem Vater auf und sagt sich von allen Göttern los (evtl. mit langanhaltenden Qualen verbunden) oder man versucht einen Kompromiss, der in der Veränderung des Gottesbildes liegt. Diese zweite Möglichkeit ist weniger schmerzhaft und gleichzeitig intellektuell hinreichend befriedigend***: Was da rauskommt, ist ein völlig anderes Gottesbild, zwar noch mögliches Gebetsobjekt, aber nicht mehr Täter, oder wenn noch Täter, dann höchstens einmal am Anfang und heute nicht mehr. Wenn man da nachfragt, dann geht das meistens in Richtung Pantheismus auf der einen Seite, oder - noch abstrakter - Mantra auf der anderen Seite. Das wird dann in dieser Zusammenfassung von der anderen Seite nie bestätigt, wahrscheinlich hüten die sich auch, das selbst so zu sehen, das heißt aber nicht, dass diese Beschreibung falsch ist.

***Deshalb auch hier allenthalben der Ärger, über dieses weichgespülte Christentum, das man nicht so richtig fressen kann, in dem einen aber wahrscheinlich gleichzeitig der eigene Vater einholt, den man schon lange glaubt, rein intellektuell überwunden zu haben

Abstrakt: Ich vermute also, dass die Herangehensweise, das Verhältnis Person zu Gott nur auf die logische Konsistenz hin zu hinterfragen, zu kurz greift. Was hier fehlt, ist die Betrachtung dieses Verhältnisses aus einem Gesichtpunkt der psychischen "Ergonomie" (den Ausdruck gibt es mW so nicht, aber mir fällt gerade nichts Besseres ein). Und ich vermute zusätzlich, dass diese Betrachtungsebene fehlt, weil man sie sonst auch auf die eigene Sichtweise anwenden müsste und damit alte, längst überstanden geglaubte Konflikte wieder berührt werden: Was ich da psychische Ergonomie nenne, ist selbstverständlich auch Bestandteil unserer eigenen Psychodynamik.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#1683020) Verfasst am: 04.09.2011, 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

so knackig und einleuchtend zusammengefasst hab ich diese thematik noch nirgends gelesen.

danke fwo! Sehr glücklich
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Beiträge: 25405

Beitrag(#1683028) Verfasst am: 04.09.2011, 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
so knackig und einleuchtend zusammengefasst hab ich diese thematik noch nirgends gelesen. [...]


Nette Küchenpüschologie, intellektuell jedoch nicht hinreichend befriedigend.

Teufel
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1683030) Verfasst am: 04.09.2011, 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

Capreolus hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Yogosh hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Die wenigen Gläubigen hier werden dir nicht antworten.

Ich vermute, dass sie sich nicht berufen fühlen, aus Sicht des Papa-im-Himmel Gottesbildes zu sprechen.
Du meinst, aus Sicht eines anderen Gottesbildes würden sie antworten?
Welches denn? Und wer hindert sie?


Das Lernen für Klausuren hindert sie zwinkern

Aber ich oute mich jetzt mal und starte den Versuch einer Antwort.

Da ich noch nicht so lange hier schreibe, schicke ich eine kurze Positionierung voraus. Ich selbst sehe mich als gläubig und bin Mitglied der katholischen Kirche. Allerdings wurden auch schon von frömmerer Seite Zweifel angemeldet, ob man mich wirklich gläubig nennen kann, vergleichbar mit Pantheisten oder Buddhisten. Aber deswegen hab ich mich ja hier angemeldet und nicht bei mykath.

Was vielleicht auch wichtig ist: Ich bin jetzt 22. Bis zum 20sten Lebensjahr habe ich mich auch als Atheist bezeichnet, besonders gerne im Religionsunterricht an der katholischen Schule, die ich besucht habe. Dort war ich der Klassenatheist, der die Diskussionen mit dem Pater am Laufen hielt. Die Argumente dafür hatte ich übrigens damals bereits aus dem FGH, so lange lese ich also schon hier ohne mich mal angemeldet zu haben. Ihr braucht mich also nicht auf die Sonntagspflicht hinweisen, ich trinke jetzt wieder meinen Whisky und schlafe morgen aus zwinkern

Zum Leiden: Gott kann es nicht aufheben, zumindest nicht auf eine Art und Weise, die man noch als Allmacht bezeichnen könnte. Ich würde sogar noch viel weiter gehen und sagen, dass Gott nicht unabhängig von der Welt ist, sondern mit der Zeit veränderlich. Theologen nennen das imho Prozesstheologie.

Ich habe also auch keine Lösung für die Theodizee, sondern muss bei der Allmacht die Stellung räumen. Für mich persönlich ist das kein großer Verlust, weil Gott für mich weder allgütig noch allwissend sein muss.


Und warum soll "Gott" nun unbedingt der abramitischer Gott sein?
Die Sehnsucht nach ein solches "Wesen" wird doch nur ausgenutzt, Machtsansprüche zu sichern.
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Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Beitrag(#1683031) Verfasst am: 04.09.2011, 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
so knackig und einleuchtend zusammengefasst hab ich diese thematik noch nirgends gelesen. [...]


Nette Küchenpüschologie, intellektuell jedoch nicht hinreichend befriedigend.

Teufel

Lachen
fwo hat folgendes geschrieben:
. Das wird dann in dieser Zusammenfassung von der anderen Seite nie bestätigt, wahrscheinlich hüten die sich auch, das selbst so zu sehen, das heißt aber nicht, dass diese Beschreibung falsch ist.....


Ansonsten: Kein Probelm, ich betone hier selbst regelmäßig meine Stellung als Küchenpsychologe. Was ich mir wünschen würde, wäre allerdings eine Antwort, die über sich über diese Qualifizierung hinausgehend inhaltlich mit dieser Position auseinandersetzt, gerne aus ernsthaft psychologischer Sicht, denn dass diese nötig ist, um das Problem auch nur annähernd zu verstehen, wirst Du wohl nicht abstreiten.

fwo
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The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Kramer
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Beiträge: 30878

Beitrag(#1683076) Verfasst am: 04.09.2011, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Nette Küchenpüschologie, intellektuell jedoch nicht hinreichend befriedigend.


Dann zeig doch mal, wie es besser geht.
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zelig
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Beitrag(#1683078) Verfasst am: 04.09.2011, 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
so knackig und einleuchtend zusammengefasst hab ich diese thematik noch nirgends gelesen. [...]


Nette Küchenpüschologie, intellektuell jedoch nicht hinreichend befriedigend.

Teufel

Lachen
fwo hat folgendes geschrieben:
. Das wird dann in dieser Zusammenfassung von der anderen Seite nie bestätigt, wahrscheinlich hüten die sich auch, das selbst so zu sehen, das heißt aber nicht, dass diese Beschreibung falsch ist.....


Ansonsten: Kein Probelm, ich betone hier selbst regelmäßig meine Stellung als Küchenpsychologe. Was ich mir wünschen würde, wäre allerdings eine Antwort, die über sich über diese Qualifizierung hinausgehend inhaltlich mit dieser Position auseinandersetzt, gerne aus ernsthaft psychologischer Sicht, denn dass diese nötig ist, um das Problem auch nur annähernd zu verstehen, wirst Du wohl nicht abstreiten.

fwo


Thema 1:
Mein Standpunkt dazu ist ungefähr der, daß eine psychologische Betrachtung dann gerechtfertigt ist, wenn sie von der Person, um deren Anschauung es geht, gewünscht oder überhaupt thematisiert wird. Sofern das nicht der Fall ist, betrachte ich die Einbeziehung der Psyche des Dialogpartners in eine Diskussion als ein schmutziges Verfahren. Es kann unterschiedliche Gründe haben. Und man sollte behutsam damit umgehen. Bitte beziehe das nicht auf Dich persönlich.

Thema 2:
Die Vater-Kind Beziehung hat natürlich einen Einfluss auf die Religiosität des Kindes. Ebenso wie auf das spätere Verhalten im Straßenverkehr beispielsweise.
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fwo
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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1683100) Verfasst am: 04.09.2011, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
....
Thema 1:
Mein Standpunkt dazu ist ungefähr der, daß eine psychologische Betrachtung dann gerechtfertigt ist, wenn sie von der Person, um deren Anschauung es geht, gewünscht oder überhaupt thematisiert wird. Sofern das nicht der Fall ist, betrachte ich die Einbeziehung der Psyche des Dialogpartners in eine Diskussion als ein schmutziges Verfahren. Es kann unterschiedliche Gründe haben. Und man sollte behutsam damit umgehen. Bitte beziehe das nicht auf Dich persönlich.

Thema 2:
Die Vater-Kind Beziehung hat natürlich einen Einfluss auf die Religiosität des Kindes. Ebenso wie auf das spätere Verhalten im Straßenverkehr beispielsweise.

Ad1:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Abstrakt: Ich vermute also, dass die Herangehensweise, das Verhältnis Person zu Gott nur auf die logische Konsistenz hin zu hinterfragen, zu kurz greift. Was hier fehlt, ist die Betrachtung dieses Verhältnisses aus einem Gesichtpunkt der psychischen "Ergonomie" (den Ausdruck gibt es mW so nicht, aber mir fällt gerade nichts Besseres ein). Und ich vermute zusätzlich, dass diese Betrachtungsebene fehlt, weil man sie sonst auch auf die eigene Sichtweise anwenden müsste und damit alte, längst überstanden geglaubte Konflikte wieder berührt werden: Was ich da psychische Ergonomie nenne, ist selbstverständlich auch Bestandteil unserer eigenen Psychodynamik...

Diese Betrachtung ist viel zu allgemein und beinhaltet zudem beide Seiten, als dass ich mir einen derartigen Schuh überhaupt anziehen könnte - aber danke für den ausdrücklichen Kredit.

Ad 2. Die Personalunion des kleinkindlichen Vaters mit dem späteren Gott ist das besondere Erfolgsrezept monotheistischer Religionen, genau das ist es, was die Kündigung des Gehorsames bei diesem Thema auch nicht einfach ein rationales Erlebnis bleiben lässt, sondern automatisch dafür sorgt, das dieses Erlebnis angstbesetzt wird. Dem Verhalten im Straßenverkehr fehlt diese Dimension. Deshalb stellt diese Antwort eher ein Ausweichmanöver dar als ein Argument.

Allerdings ist das eine Thematik, bei der ich ein Ausweichen für erlaubt halte - die Inquisition existiert nur noch in der katholischen Kirche, und auch da erfreulicherweise nicht mehr in ihrer alten Herrlichkeit.

fwo
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zelig
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Beiträge: 25405

Beitrag(#1683117) Verfasst am: 04.09.2011, 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Ad 2. Die Personalunion des kleinkindlichen Vaters mit dem späteren Gott ist das besondere Erfolgsrezept monotheistischer Religionen, genau das ist es, was die Kündigung des Gehorsames bei diesem Thema auch nicht einfach ein rationales Erlebnis bleiben lässt, sondern automatisch dafür sorgt, das dieses Erlebnis angstbesetzt wird. Dem Verhalten im Straßenverkehr fehlt diese Dimension. Deshalb stellt diese Antwort eher ein Ausweichmanöver dar als ein Argument.


Aus unserer Lebenswirklichkeit heraus argumentiert: Die entworfenen Alternativen stellen nur einen kleinen Ausschnitt der Realität dar, der im Einzelfall zutreffen kann. Man könnte darüber diskutieren, inwiefern eine streng väterliche Erziehung die mitteleuropäische Religiösität noch prägt. Sobald wir das tun, wird es aber keine Auskunft von Religiösen mehr geben, die sich Deiner Klassifizierung nicht unterordnen.
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Mo.
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Beitrag(#1683122) Verfasst am: 04.09.2011, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Mal ne unbedarfte Zwischenfrage: Gehts um den tatsächlichen Vater oder kanns auch ne andere Bezugsperson sein, die Mutter, der große Bruder....?
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fwo
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Beiträge: 26510
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Beitrag(#1683127) Verfasst am: 04.09.2011, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:
Mal ne unbedarfte Zwischenfrage: Gehts um den tatsächlichen Vater oder kanns auch ne andere Bezugsperson sein, die Mutter, der große Bruder....?

Im Idealfall ist es der reale (soziale) Vater. Ich vermute übrigens dass es die Auflösungserscheinungen der Stellung des Vaters in der Familie in unserer Gesellschaft sind, die dann in der Konsequenz die hohen "Diffusionsverluste" der Kirchen zur Folge haben.

@zelig: Natürlich war das eine Extremwertbetrachtung, die ich da gemacht habe, bei der jeder einzelne genügend Grund finden wird, sie als für sich nicht passen zu betrachten, schon, weil, wie Du selbst bemerkst, der klassische Vater stark im Zerfall begriffen ist. Aber es ist alles noch ein Stück komplexer: Ein gehöriger Anteil dessen, was auf dieser Ebene wirkt, ist wahrscheinlich nicht mehr direkt von der familiären Realität abhängig, sondern bleibt uns noch eine Weile über Gefühlsinhalte erhalten, die mit der kollektiven Sprache transportiert werden.

Diese Komplexheit des ganzen ist für mich auch der Grund, mich von den Geprächen über Religion normalerweise rauszuhalten - die Religionen selbst kenne ich zwar "zu gut", aber letztendlich nicht gut genug, um mich darüber zu unterhalten, auf der anderen Seite halte ich ihre präzise Ausprägung für unwesentlich, wenn sie nicht gerade die besonders unmenschlich ist.

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astarte
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Beitrag(#1683154) Verfasst am: 04.09.2011, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Deshalb stellt diese Antwort eher ein Ausweichmanöver dar als ein Argument.

Allerdings ist das eine Thematik, bei der ich ein Ausweichen für erlaubt halte - die Inquisition existiert nur noch in der katholischen Kirche, und auch da erfreulicherweise nicht mehr in ihrer alten Herrlichkeit.

fwo

Jo. Und man darf es mAn auch ausweichen und nicht wirklich antworten nennen, und das auch blöd finden.
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