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Piratenpartei
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16341
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1702127) Verfasst am: 04.11.2011, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Fazit: Sobald jemand dem Vorwurf ausgesetzt ist, ein pädophile Verbrecher zu sein, ist er schuldig (oder zumindest sozial nicht mehr tragbar).

Nun, das Argument ist eher: Sobald jemand diesem Vorwurf ausgesetzt ist und Kinderpornos hat. (Meiner Erinnerung nach war Tauss' Begründung, er hätte sie für Recherchezwecke, nur so mittelplausibel.)

Ich möchte mir dieses Argument nicht völlig zu eigen machen (weil ich es für möglich halte, dass Tauss einfach sehr dämlich war), aber besser, als du tust, ist das Argument schon.


Jain. Es heißt einerseits "Irgendwas bleibt immer hängen", d.h. selbst wenn jemand freigesprochen wird oder es gar nicht erst zu einem Gerichtsverfahren kommt, dann bleiben Nachbarschaft und Öffentlichkeit dennoch unter dem Eindruck der Hausdurchsuchung.

Und in den Medien wird schließlich nicht davon berichtet, wieviele derjenigen, bei denen man die Hausdurchsuchungen durchführte, nachher wirklich angeklagt und verurteilt wurden, sondern, daß ein "großer Schlag gegen einen international agierenden Kinderpornoring" durchgeführt worden sei. Es wird also der Eindruck erweckt, die Ermittlungsbehörden hätten bei jedem Durchsuchten auch stichhaltige Beweise für dessen Schuld gehabt. Es wurde auch bereits höchst richterlich geurteilt (ich meine sogar Bundesarbeitsgericht), daß bereits der Verdacht einer schweren Straftat ausreiche, um beispielsweise eine Kündigung des Arbeitsplatzes zu rechtfertigen. Und die Partnerin hat im Zweifelsfalle auch schon einen Neuen, wenn dann irgendwann einmal die Staatsanwaltschaft feststellt, daß der Betreffende keine Schuld auf sich geladen hat.

Bei Tauss ist der Fall ein wenig anders gelagert, es kommt aber noch ein anderer Aspekt dazu: Der Mann hat seine Strafe erhalten. Aber anstelle einer "Resozialisierung", ist er dadurch dauerhaft stigmatisiert, und eine Partei, die sich die Freiheit des Internet auf die Fahnen geschrieben hat, würde dadurch, daß sie Tauss aufnähme, ihren Gegnern gleich wieder die Munition liefern, es gehe ihr dann wohl auch um die Freiheit der KiPo-Konsumenten. Man kann natürlich langwierig erörtern, daß der Vorwurf Quatsch ist (denn die Forderung "Löschen statt Sperren" stammt ja aus der "Netzgemeinde"), aber bis dahin ist die Talkshow oder die Politsendung schon lange vorbei, und was bleibt, ist eben wieder der Vorwurf... Am Kopf kratzen.
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1702160) Verfasst am: 05.11.2011, 02:00    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:


Bei Tauss ist der Fall ein wenig anders gelagert, es kommt aber noch ein anderer Aspekt dazu: Der Mann hat seine Strafe erhalten. Aber anstelle einer "Resozialisierung", ist er dadurch dauerhaft stigmatisiert,



Ja, das ist leider so in unserer Gesellschaft - diesen Makel wird Tauss nicht mehr los.

Tauss hätte eher im besoffenen Kopf jemanden totfahren können, das hätte ihm die Gesellschaft vermutlich eher verziehen, als Kinderpornos....


Zitat:

und eine Partei, die sich die Freiheit des Internet auf die Fahnen geschrieben hat, würde dadurch, daß sie Tauss aufnähme, ihren Gegnern gleich wieder die Munition liefern, es gehe ihr dann wohl auch um die Freiheit der KiPo-Konsumenten.



Da warten doch diese ganzen Heuchler aus den "C"-Parteien nur darauf....

Zitat:

Man kann natürlich langwierig erörtern, daß der Vorwurf Quatsch ist (denn die Forderung "Löschen statt Sperren" stammt ja aus der "Netzgemeinde"), aber bis dahin ist die Talkshow oder die Politsendung schon lange vorbei, und was bleibt, ist eben wieder der Vorwurf... Am Kopf kratzen.


Tja, und damit ist dann die Piratenpartei in der Zwickmühle.

Ich denke, dass es für die Partei durchaus legitim ist, Tauss nicht reinzulassen, denn die gesellschaftliche Hetze, die dieses Thema auslöst, ist schon enorm....

....auf der anderen Seite passt es natürlich nicht für eine Partei, die tolerant und undokmatisch sein will, jemandem aus diesem Grunde auszuschließen....

nv.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1702225) Verfasst am: 05.11.2011, 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Dissonanz hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Dissonanz hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Soso. Im Kontrast zu den NPD-Sachen schmeckt das schon irgendwie komisch.


wieso? seine politische einstellung ändert sich, während neigungen bzw der drang diesen nachzugehen gleich bleibt.


Von welchen Neigungen sprichst du?


von den Neigungen Tauss'

(es hätte "eine" heißen sollen, nicht "seine")


Wenn du sagen willst, dass jemand mit pädophilen Neigungen nicht Mitglied der Piratenpartei werden darf und dass Tauss pädophile Neigungen hat würde ich gerne deine Gründe für beides kennenlernen.


pädophile neigungen zu haben ist das eine, sie so auszuleben wie Tauss es offensichtlich tat etwas komplett anderes. ob die ursache für das besitzen und verbreiten von kinderpornografie bei Tauss seine pädophilie ist oder etwas anderes weiß ich nicht und es ist mir auch egal.
auf die tour er habe recherchearbeit geleistet mag man eingehen oder nicht - für eine partei in der situation wie die piraten wäre es sehr dumm, ihn jetzt wieder eintreten zu lassen.


Wenn du so argumentierst, dann trittst du aber in die Kinderporno-Falle. Du unterstellst Tauss Motive, ohne zu wissen, ob er sie hat und relativierst sie im selbem Atemzug, um dann auch noch zu sagen, es ist dir sogar egal. Fazit: Sobald jemand dem Vorwurf ausgesetzt ist, ein pädophile Verbrecher zu sein, ist er schuldig (oder zumindest sozial nicht mehr tragbar).


deine unterstellung fußt auf falschen annahmen deinerseits, denn soweit ich mich korrekt erinnere, wurde Tauss verurteilt und damit der vorwurf bestätigt.

Zitat:
Aber die Diskussionen hatten wir vor zwei Jahren schon, als versucht wurde, mit Hilfe des Kinderpornoarguments unsere Bürgerrechte zu beschneiden. Gut, dass es dieses Thema gibt, damit kann man jeden Scheiß beim Volk durchsetzen, es geht ja um die Kinder.

Wie wäre es, wenn wir z.B. die Bankenrettung damit begründen, dass es gegen Kindesmissbrauch hilft? Keine Ahnung wie, bin ja kein Politiker, aber da fände sich bestimmt was...
Oder der nächste Krieg gegen (beliebiges ölförderndes Land hier einsetzen) wird damit begründet, dass dort Server mit Kinderpornografie stehen


solange man vernünftig argumentiert ließe siche alles mögliche begründen. sag mir bescheid, wenn du damit anfängst.
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2056

Beitrag(#1702249) Verfasst am: 05.11.2011, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:

Wenn du so argumentierst, dann trittst du aber in die Kinderporno-Falle. Du unterstellst Tauss Motive, ohne zu wissen, ob er sie hat und relativierst sie im selbem Atemzug, um dann auch noch zu sagen, es ist dir sogar egal. Fazit: Sobald jemand dem Vorwurf ausgesetzt ist, ein pädophile Verbrecher zu sein, ist er schuldig (oder zumindest sozial nicht mehr tragbar).


deine unterstellung fußt auf falschen annahmen deinerseits, denn soweit ich mich korrekt erinnere, wurde Tauss verurteilt und damit der vorwurf bestätigt.


Verurteilt? Ja, das wurde er wohl, aber was sagt das über ihn aus? Bestätigt diese Verurteilung, dass Tauss pädophile Neigungen hat? Das was er getan hat, war rechtswidrig, sagt aber nichts über seine Motive aus. Er hat argumentiert, er wollte selber recherchieren, und das durfte er nicht.

Warum wurde dann die Strafanzeige gegen die von der Leyen eingestellt? Sie hat sogar einschlägiges Bildmaterial in einer Pressekonferenz öffentlich vorgeführt. Warum darf eine Ministerin das, ohne dass ihr anschließend pädophile Neigungen unterstellt werden? Und was ist mit den Ermittlungsbeamten, die ja ebenfalls derartiges Material betrachten dürfen? Man könnte argumentieren, dass diese Beamten nur deshalb in dieser Abteilung arbeiten, weil sie pädophile Neigungen haben. Würde man das bei einem dieser Beamten tun, dann wäre dieser ebenfalls sozial exekutiert, denn der Vorwurf ist in diesem Fall bereits der Beweis der Schuld. Und genau das ist die Kinderpornofalle
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Denny Crane!
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1702290) Verfasst am: 05.11.2011, 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
Zitat:


Pirat soll sein Kopftuch ablegen

Die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, hat den Berliner Piraten-Abgeordneten Gerwald Claus-Brunner aufgefordert, sein Kopftuch abzulegen.


Quelle


An welcher Stelle des Briefes von Frau Knobloch wird die Aufforderung formuliert das Tuch nicht zu tragen?

Ich lese lediglich:
Zitat:
Deswegen möchte ich Sie bitten, sich im Internet über die Herkunft und die Symbolkraft des Palästinensertuchs zu informieren, und dann frei zu entscheiden, ob Sie diese Ideologie befürworten und durch Ihr Auftreten unterstützen möchten – oder ob Sie Ihre demokratisch zugesprochenen Spielräume zugunsten einer offenen und liberalen Gesellschaft nutzen wollen.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1702291) Verfasst am: 05.11.2011, 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist nicht allzu gewagt, das nicht als Anregung sondern aus Aufforderung zu lesen.
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1702298) Verfasst am: 05.11.2011, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Es ist nicht allzu gewagt, das nicht als Anregung sondern aus Aufforderung zu lesen.

Zwischen "Informier dich und entscheide" oder "Du sollst nicht" ist aber schon ein Unterschied. Schulterzucken
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1702306) Verfasst am: 05.11.2011, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:

Wenn du so argumentierst, dann trittst du aber in die Kinderporno-Falle. Du unterstellst Tauss Motive, ohne zu wissen, ob er sie hat und relativierst sie im selbem Atemzug, um dann auch noch zu sagen, es ist dir sogar egal. Fazit: Sobald jemand dem Vorwurf ausgesetzt ist, ein pädophile Verbrecher zu sein, ist er schuldig (oder zumindest sozial nicht mehr tragbar).


deine unterstellung fußt auf falschen annahmen deinerseits, denn soweit ich mich korrekt erinnere, wurde Tauss verurteilt und damit der vorwurf bestätigt.


Verurteilt? Ja, das wurde er wohl, aber was sagt das über ihn aus? Bestätigt diese Verurteilung, dass Tauss pädophile Neigungen hat? Das was er getan hat, war rechtswidrig, sagt aber nichts über seine Motive aus. Er hat argumentiert, er wollte selber recherchieren, und das durfte er nicht.


diese argumentation ist höchstwahrscheinlich eine schutzbehauptung, so dass eine andere motivation dafür in frage kommt und zwar höchstwahrscheinlich (und dafür gibt es eine ganze reihe von indizien) seine pädophile neigung. solange er das nicht zweifelsfrei ausräumen kann würde ich ihn auch nicht in meiner partei haben wollen - und zwar aus dem einen grund, dass er die illegalen handlungen mit hoher wahrscheinlichkeit wiederholen würde was wiederum der partei noch größeren schaden zufügen würde.

Zitat:
Warum wurde dann die Strafanzeige gegen die von der Leyen eingestellt? Sie hat sogar einschlägiges Bildmaterial in einer Pressekonferenz öffentlich vorgeführt. Warum darf eine Ministerin das, ohne dass ihr anschließend pädophile Neigungen unterstellt werden? Und was ist mit den Ermittlungsbeamten, die ja ebenfalls derartiges Material betrachten dürfen? Man könnte argumentieren, dass diese Beamten nur deshalb in dieser Abteilung arbeiten, weil sie pädophile Neigungen haben. Würde man das bei einem dieser Beamten tun, dann wäre dieser ebenfalls sozial exekutiert, denn der Vorwurf ist in diesem Fall bereits der Beweis der Schuld. Und genau das ist die Kinderpornofalle


du vergleichst äpfel mit birnen. Tauss' argumentation war alles andere als schlüssig und wenn seine schutzbehauptung zweifelhaft ist, dass spricht das nun mal für andere auch aufgrund der inidizien schüssigere gründe.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26453
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1702312) Verfasst am: 05.11.2011, 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

Der OT-unterthema Konsumentenverantwortung wurde in einen eigenen Thread gestellt.

fwo

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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1702338) Verfasst am: 05.11.2011, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Es ist nicht allzu gewagt, das nicht als Anregung sondern aus Aufforderung zu lesen.

Zwischen "Informier dich und entscheide" oder "Du sollst nicht" ist aber schon ein Unterschied. Schulterzucken


Ein offener Brief stellt immer den Versuch dar, oeffentlichen Druck auf den dergestalt "Angeschriebenen" auszuueben. Knobloch schreibt darin dem Kopftuch eine politische Bedeutung zu, deren von ihr behauptete allgemeingueltige Eindeutigkeit jedoch ziemlich fraglich ist:

Zitat:
Mit dem Tuch signalisiert sein Träger eine nationale, anti-jüdische Gesinnung und Sympathie für Gewalttätigkeit im Kampf gegen die westliche Modernität. Ob Sie wollen oder nicht, solange Sie dieses Tuch tragen, bringen Sie damit auch Einverständnis und Unterstützung des Kampfes gegen Israel und die Juden zum Ausdruck.


Damit draengt sie den Angeschrieben in eine diskreditierende Ecke. Das ihrerseits nachgeschobene Gespraechsangebot ethisch angemessen zu qualifizieren, verbietet die hiesige Netiquette.
Evidenterweise geht es Charlotte Knobloch gar nicht wirklich um den Angeschriebenen, sondern politisch darum, in der Incriminierung dessen Kopftuches eine Kritik an der israelischen Politik zu identifizieren und diese gleich als antisemitisch zu stigmatisieren.

Kurzum: Der Vorgang hat viel mit den sattsam bekannten Reflexen der Frau Knobloch - welche ja in ihrer Amtszeit als Zentralratsvorsitzende jedes Quartal irgendeine bizarre Stellungnahme abgab - und wenig mit den Piraten zu tun.
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"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1702342) Verfasst am: 05.11.2011, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
Zitat:


Pirat soll sein Kopftuch ablegen

Die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, hat den Berliner Piraten-Abgeordneten Gerwald Claus-Brunner aufgefordert, sein Kopftuch abzulegen.


Quelle


Dazu ist auch gleich noch ein netter Kommentar erschienen.

Zitat:

Huch! Ein Pirat mit Palästinensertuch


Charlotte Knobloch, ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden, fordert den Piraten-Abgeordneten Claus-Brunner auf, sein Kopftuch abzulegen. Ein Debattenbeitrag, der Fragen aufwirft.

Quelle


autsch. Anstatt Herrn Claus-Brunner erstmal zu fragen, welchen Hintergrund das Tragen dieses modischen (?) Accessoirs denn hat setzt sie lieber ihre fragwürdige Interpretation als Tatsache voraus und begründet darauf ihre "Bitte". Als nächstes fordern die deutschen Reeder, die Piratenpartei möge sich doch bitte umbenennen wegen der Verwechslungsgefahr der "echten" Piraten vor Somalia.
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1702510) Verfasst am: 06.11.2011, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:

autsch. Anstatt Herrn Claus-Brunner erstmal zu fragen, welchen Hintergrund das Tragen dieses modischen (?) Accessoirs denn hat setzt sie lieber ihre fragwürdige Interpretation als Tatsache voraus und begründet darauf ihre "Bitte". Als nächstes fordern die deutschen Reeder, die Piratenpartei möge sich doch bitte umbenennen wegen der Verwechslungsgefahr der "echten" Piraten vor Somalia.

Dann bleibt mir noch die Frage wie man dieses modische Accessoir korrekt trägt:

Lässig um den Hals geschwungen wie es Herr Klettenhofer trägt?



oder das Gesicht verhüllend mit Turnübung des rechten Arms?



Mir geht es bei der Beantwortung der Frage wirklich nur um die Mode, denn politische Implikationen mit dem Tragen des Tuches sind ja völlig abwegig.
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2056

Beitrag(#1702522) Verfasst am: 06.11.2011, 14:16    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:

Wenn du so argumentierst, dann trittst du aber in die Kinderporno-Falle. Du unterstellst Tauss Motive, ohne zu wissen, ob er sie hat und relativierst sie im selbem Atemzug, um dann auch noch zu sagen, es ist dir sogar egal. Fazit: Sobald jemand dem Vorwurf ausgesetzt ist, ein pädophile Verbrecher zu sein, ist er schuldig (oder zumindest sozial nicht mehr tragbar).


deine unterstellung fußt auf falschen annahmen deinerseits, denn soweit ich mich korrekt erinnere, wurde Tauss verurteilt und damit der vorwurf bestätigt.


Verurteilt? Ja, das wurde er wohl, aber was sagt das über ihn aus? Bestätigt diese Verurteilung, dass Tauss pädophile Neigungen hat? Das was er getan hat, war rechtswidrig, sagt aber nichts über seine Motive aus. Er hat argumentiert, er wollte selber recherchieren, und das durfte er nicht.


diese argumentation ist höchstwahrscheinlich eine schutzbehauptung


Das ist gut möglich, wird sich aber nicht beweisen lassen, es sei denn, wir erwischen ihn inflagranti dabei, wie er sich beim Betrachten der Bilder einen von der Palme wedelt. Solange das also nicht geschieht, gilt die Unschuldsvermutung. Rechtlich ist das sogar der Fall, aber gesellschaftlich sieht es leider anders aus.

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Warum wurde dann die Strafanzeige gegen die von der Leyen eingestellt? Sie hat sogar einschlägiges Bildmaterial in einer Pressekonferenz öffentlich vorgeführt. Warum darf eine Ministerin das, ohne dass ihr anschließend pädophile Neigungen unterstellt werden? Und was ist mit den Ermittlungsbeamten, die ja ebenfalls derartiges Material betrachten dürfen? Man könnte argumentieren, dass diese Beamten nur deshalb in dieser Abteilung arbeiten, weil sie pädophile Neigungen haben. Würde man das bei einem dieser Beamten tun, dann wäre dieser ebenfalls sozial exekutiert, denn der Vorwurf ist in diesem Fall bereits der Beweis der Schuld. Und genau das ist die Kinderpornofalle


du vergleichst äpfel mit birnen. Tauss' argumentation war alles andere als schlüssig und wenn seine schutzbehauptung zweifelhaft ist, dass spricht das nun mal für andere auch aufgrund der inidizien schüssigere gründe.


So unschlüssig fand ich die Argumentation nicht, da ja damals die Behauptung im Raum stand, dass die Hauptbezugsquelle das Internet ist. Tauss' dilettantischer Versuch war nun zu beweisen, dass das Material auch heute noch über Telefonkontakte und Postweg ausgetauscht wird, was er ja auch nachweisen konnte. Er hätte sich vorher lieber mal absichern sollen, indem er vertraute Personen in sein Vorhaben eingeweiht hätte. Dummheit kann man ihm also unterstellen, aber pädophile Neigungen?

Wie auch immer, wir werden diese Frage nicht klären können, mir ging es nur darum, dass der Verdacht oftmals schon ausreicht um zumindest gesellschaftlich verurteilt zu werden, und der Grund liegt in der Tabuisierung des Verbrechens.

Ich kann mich noch erinnern, als ich das erste mal von dem Fall gehört habe, habe ich sofort gedacht: "Ach sieh an, da wollen die CDU und die SPD Internetsperren für Kinderpornographie einführen, und einer aus der SPD ist selber pädophil". Ich habe also damals selbst vorverurteilt. Erst als dieser Mann plötzlich an die Öffentlichkeit ging, kamen mir Zweifel. Denn wer würde das tun? Das ist ja sozialer Selbstmord. Er hätte sich doch zurückziehen können, so wie das viele Politiker gemacht haben, nachdem auf ihren Rechner Kinderpornografie gefunden wurde. Wer kennt denn heute noch die Namen dieser Politiker?
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Denny Crane!
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1702527) Verfasst am: 06.11.2011, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ich lese gerade diesen Artikel in der Welt und wenn ich mich nicht täusche handelt es sich bei seinem Tuch um ein Kaffiyah Y’Israelit
das Solidarität mit dem Staat Israel symbolisieren soll. Würde auch passen, denn er hat es von einer jüdischen Gastfamilie geschenkt bekommen. Es ist schon verdammt kompliziert mit der heutigen Mode. Lachen
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1702539) Verfasst am: 06.11.2011, 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Mir geht es bei der Beantwortung der Frage wirklich nur um die Mode, denn politische Implikationen mit dem Tragen des Tuches sind ja völlig abwegig.


pack deinen strohmann wieder ein und versuch es dann noch mal. viel glück! Winken
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22264

Beitrag(#1702542) Verfasst am: 06.11.2011, 16:01    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Solange das also nicht geschieht, gilt die Unschuldsvermutung. Rechtlich ist das sogar der Fall, aber gesellschaftlich sieht es leider anders aus.

Ich kann da eigentlich wenig merkwürdiges dran finden, dass für eine strafrechtliche Verurteilung andere Maßstäbe angelegt werden als dafür, ob man einem Politiker noch ein Amt anvertrauen mag. Als Beispiel aus einem ganz anderen Bereich würde ich den Duisburger OB Sauerland nehmen - strafrechtlich ist der wohl auch nicht verantwortlich. Trotzdem möchte ich ihn nicht mehr als verantwortlichen Politiker haben.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26453
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1702546) Verfasst am: 06.11.2011, 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Solange das also nicht geschieht, gilt die Unschuldsvermutung. Rechtlich ist das sogar der Fall, aber gesellschaftlich sieht es leider anders aus.

Ich kann da eigentlich wenig merkwürdiges dran finden, dass für eine strafrechtliche Verurteilung andere Maßstäbe angelegt werden als dafür, ob man einem Politiker noch ein Amt anvertrauen mag. Als Beispiel aus einem ganz anderen Bereich würde ich den Duisburger OB Sauerland nehmen - strafrechtlich ist der wohl auch nicht verantwortlich. Trotzdem möchte ich ihn nicht mehr als verantwortlichen Politiker haben.

Die Unschuldsvermutung gilt grundsätzlich nur für das Gericht, für Behörden und für alle anderen nur, wenn sie etwas öffentlich über die betreffende Person äußern. Ansonsten kann ihn jeder halten, wofür er will und ihn so behandeln, wie er es für richtig hält. Und das ist auch gut so. In Sachen, die mir überschaubar erscheinen, richte ich mein Verhalten lieber an meinem eigenen Fehlurteil aus als an dem eines Gerichtes.

fwo
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Porphyroeides
Schatten



Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 2022
Wohnort: Heidelberg

Beitrag(#1702639) Verfasst am: 07.11.2011, 02:20    Titel: Antworten mit Zitat

Zum Thema 'Piratenpartei und Frauen' ist folgender Blog-Eintrag sehr lesenswert, gerade für die vielen Piraten-Fanboys hier. (Es ist ein parteiinterner Disksussionsbeitrag.)

Nur weil die Presse viel Unwahrheiten über dieses Thema schreibt oder es oft nur oberflächlich behandelt, heißt das nicht, dass es die richtige Lösung ist, das Problem zu leugnen und mit Verweis auf 'Post-Gender' für irrelevant zu erklären. Beides ist nicht hilfreich.

kegelklub.wordpress.com hat folgendes geschrieben:
[...]
Bei uns kann doch jeder mitmachen
Jeder von uns schließt höchstwahrscheinlich mit seinem Verhalten Menschen aus. Und das ohne Absicht. Nur weil unsere Stammtische öffentlich sind, heißt das nicht, dass sich dort jeder wohl und willkommen fühlt. Genau das ist aber eine Grundvoraussetzung dafür, dass wir ein möglichst breites Spektrum an Piraten anziehen und letztlich dazu ermutigen können, sich zu beteiligen.

[...]
Wir haben doch Frauen und die fühlen sich bei uns wohl.
Genau, und das ist auch toll! Lustigerweise hatte aber bisher jede Piratin, die ich danach gefragt habe, einen größtenteils männlichen Freundeskreis und/oder arbeitete in einem männerdominierten Beruf. Kann man für einen Zufall halten (genauere Erhebungen sind in Arbeit). Tue ich aber nicht. Auch Frauen sind keine homogene Gruppe und der Mangel an nicht-Dudettes kann ein Indikator dafür sein, dass wir eine Attraktivitätslücke haben.
Wir sind eine politische Partei, vom Grundgesetz explizit geschützt– es ist unsere Aufgabe, allen Facetten der Gesellschaft und allen Facetten der Politik irgendwie aufmerksam zu folgen.
Auch: Vollständige Induktion über Frauen funktioniert so nicht.


[...]
Aber wir sind doch Post-Gender
… Und wir leben in einem Land, in dem jedem das Recht auf sichere Existenz und Gesellschaftliche Teilhabe gewährt wird, in dessen Hauptstadt man fahrscheinfrei U-Bahn fahren kann, dessen Politiker Transparenz nicht als Buzzword, sondern als Arbeitsgrundlage sehen, in dem wir nicht seit Jahren immer und immer wieder Vorratsdatenspeicherung und Netzsperren erklären müssen…

Nur weil etwas in unserem Parteiprogramm steht, „sind“ wir es noch lange nicht. Nicht mal in unserem kuscheligen Piratenkosmos. Auch wenn viele von uns viel Zeit innerhalb der Partei verbringen, so hat unsere Umwelt doch einen Einfluss auf uns (und wir hoffentlich auch auf sie). Viele Mitglieder unserer Partei sind was Gleichberechtigung angeht ein ganzes Stück weiter als die Norm. Wir sind dennoch alle in einer sexistischen Gesellschaft aufgewachsen, unter der viele von uns – Männlein wie Weiblein wie Eichhörnchen – gelitten haben. Das hat Spuren hinterlassen. Post-Gender ist wie die oben erwähnten Piratenthemen eine Utopie, auf die wir hinarbeiten müssen.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1702652) Verfasst am: 07.11.2011, 09:24    Titel: Antworten mit Zitat

unabhängig davon ob und wie relevant das thema "frauenanteil in der piratenpartei" ist finde ich die schwammige schlussfolgerung, der geringere anteil wäre allein das resultat des "verhaltens" der bestehenden mitglieder als vorwurf formuliert einigermaßen dreist.
auf meine frage was denn angeblich so falsch gemacht wird hier bekam ich noch keine konkrete antwort und daher kann ich ihn immer noch nicht ernst nehmen.

sind es sexistische witze, die sich männer bekanntlich permanent und bei jeder gelegenheit erzählen? die forderung solche zu unterlassen wäre eine verständliche. warum wird das nicht so getan?
oder ist es nicht einfach "da sind so viele männer und das finde ich abschreckend"? möglich, aber was könnte man dagegen tun? ich verweise auf meinen vorschlag, jeder mann, der in die partei eintritt möge eine quotenfrau mitbringen. oder besser zwei, falls eine unterwegs abspringt.

wenn ein problem existiert, dann tut es dies vor allem in den augen eifriger genderistInnen, die damit ihr geld verdienen oder sich journalistisches ansehen erhoffen oder weiß der geier warum dem geschlechtsmäßigen feng-shui der piratenpartei erhöhte aufmerksamkeit schenken.


Aesahaettr, dein link führt zunächst auf den nebenschauplatz antifeminisus, der aber quasi zum hauptschauplatz wird. interessanterweise wird eine gegnerschaft "nerds vs. feministinnen" ausgemacht, die so mE nicht besteht. ich finde ja immer die tatsächlichen behauptungen, forderungen und dazugehörenden argumente wichtig und nicht wer sie äußert, doch so hätten wir aus sicht der autoren dieses pamphlets schon mal die beiden antagonisten.

und exakt dieses einschubladisieren ist das problem.
es wird nicht nur übers biologische geschlecht, sondern auch über die eigene wahrnehmung sowie die soziale wahrnehmung einsortiert was das zeug hält.

sollte es dafür nich auch quoten geben? zb.

20% cisfrauen,
20% alte,
20% transsexuelle ,
und der rest bildet die verbleibenden 40%.

prima heile genderwelt.
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Beitrag(#1702653) Verfasst am: 07.11.2011, 09:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin jetzt nicht wirklich Fanboy der Piratenpartei, erachte aber die hier rollende "Kampagne" zum Thema Antifeminismus als Ablenkungsmanöver, ähnlich der die Linke = DDR wiederhaben wollen...

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
...
und exakt dieses einschubladisieren ist das problem.
es wird nicht nur übers biologische geschlecht, sondern auch über die eigene wahrnehmung sowie die soziale wahrnehmung einsortiert was das zeug hält.

sollte es dafür nich auch quoten geben? zb.

20% cisfrauen,
20% alte,
20% transsexuelle ,
und der rest bildet die verbleibenden 40%.

prima heile genderwelt.


Coole Sache, das...

Leider reichen die Prozente für die ganzen Schubladen gerade innerhalb der Piraten nicht aus, denn bereits hinter der aus den Fugen geratenen "Nerd"-Schublade lauern Hunderte Unterschubladen. Man wird also, wie früher im Osten, mit einer Planübererfüllung der Schubladifizierung von ca. 20% - 120% rechnen müssen.
Kommen die dann in eine eigene Schublade?
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#1702693) Verfasst am: 07.11.2011, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
unabhängig davon ob und wie relevant das thema "frauenanteil in der piratenpartei" ist finde ich die schwammige schlussfolgerung, der geringere anteil wäre allein das resultat des "verhaltens" der bestehenden mitglieder als vorwurf formuliert einigermaßen dreist.

Nur dass das "allein" da gar nicht steht.

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
und exakt dieses einschubladisieren ist das problem.

Es ist nicht das Problem selbst, aber die Voraussetzung des Problems. Weiter: Das Problem geht nicht weg, wenn eine Gruppe so tut, als könnte sie das gesellschaftliche System dieses Einschubladisierens ändern - das ist nun mal eine Realität. Und: Weil das so ist, wird das Einschubladisieren auch zur Lösung des Problems gebraucht, zumindest vorläufig.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#1702695) Verfasst am: 07.11.2011, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Ich bin jetzt nicht wirklich Fanboy der Piratenpartei, erachte aber die hier rollende "Kampagne" zum Thema Antifeminismus als Ablenkungsmanöver, ähnlich der die Linke = DDR wiederhaben wollen...

Der Eindruck einer Kampagne entsteht meiner Meinung nach vor allem deswegen, weil so viele Piraten bzw. ihre Fans das Problem nicht - wie so viele andere Schwachpunkte - entspannt akzeptieren können und sagen, "ja, da ist ein Problem, daran müssen wir arbeiten", sondern es zum Programm erheben und damit unnötig vergrößern.

Übrigens haben die oben zitierten, sehr guten Beiträge, auch wenn es wohl Minderheitenmeinungen in der Partei sein mögen, mein Bild von dieser doch erheblich verbessert. Immer gibt es da dann doch einige Leute, die in der Lage sind, dementsprechende Fragen zu durchdenken.
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Beitrag(#1702709) Verfasst am: 07.11.2011, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Der Eindruck einer Kampagne entsteht meiner Meinung nach vor allem deswegen, weil so viele Piraten bzw. ihre Fans das Problem nicht - wie so viele andere Schwachpunkte - entspannt akzeptieren können und sagen, "ja, da ist ein Problem, daran müssen wir arbeiten", sondern es zum Programm erheben und damit unnötig vergrößern.
...


Ich denke eher, dass das Problem genau da liegt, nämlich dass es von der Vielzahl der Piraten gar nicht als Problem angesehen wird, was auch mMn von deren Standpunkt durchaus Berechtigung hat. Warum sollte man "entspannt" ein Problem akzeptieren, wo gar keins ist (oder gesehen wird - schreib ich mal dazu, da ja doch einige diese Quotenregelung in allen Bereichen des Lebens brauchen)?
Das Problem haben mE viel mehr die anderen Parteien, mit ihrer selbst auferlegten Quotenregelung. Und nun muss das natürlich jede "neue" Partei so für sich übernehmen und einführen, da sie ja sonst nicht akzeptiert werden kann ...

Ich empfinde das ähnlich der Diskussion mit der Sitzordnung. Es kommt doch schon lange nicht mehr auf sachorientierte Politik an, sondern auf Formalien, Bürokratismus und ausufernden Parlamentarismus, bei dem sich jeder den Zwängen der "etablierten" Parteien unterzuordnen hat. Wenn sich eine Partei da nicht fügt, darf sie nicht in den Sandkasten.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#1702712) Verfasst am: 07.11.2011, 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, genau, das meine ich.
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beachbernie
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Beitrag(#1702749) Verfasst am: 07.11.2011, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Der Eindruck einer Kampagne entsteht meiner Meinung nach vor allem deswegen, weil so viele Piraten bzw. ihre Fans das Problem nicht - wie so viele andere Schwachpunkte - entspannt akzeptieren können und sagen, "ja, da ist ein Problem, daran müssen wir arbeiten", sondern es zum Programm erheben und damit unnötig vergrößern.
...


Ich denke eher, dass das Problem genau da liegt, nämlich dass es von der Vielzahl der Piraten gar nicht als Problem angesehen wird, was auch mMn von deren Standpunkt durchaus Berechtigung hat. Warum sollte man "entspannt" ein Problem akzeptieren, wo gar keins ist (oder gesehen wird - schreib ich mal dazu, da ja doch einige diese Quotenregelung in allen Bereichen des Lebens brauchen)?
Das Problem haben mE viel mehr die anderen Parteien, mit ihrer selbst auferlegten Quotenregelung. Und nun muss das natürlich jede "neue" Partei so für sich übernehmen und einführen, da sie ja sonst nicht akzeptiert werden kann ...

Ich empfinde das ähnlich der Diskussion mit der Sitzordnung. Es kommt doch schon lange nicht mehr auf sachorientierte Politik an, sondern auf Formalien, Bürokratismus und ausufernden Parlamentarismus, bei dem sich jeder den Zwängen der "etablierten" Parteien unterzuordnen hat. Wenn sich eine Partei da nicht fügt, darf sie nicht in den Sandkasten.


Genauso ist es! Man muss nicht wirklich ueber jedes Stoeckchen springen, das einem von irgendwelchen Interessengruppen hingehalten wird.
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L.E.N.
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Beitrag(#1702776) Verfasst am: 07.11.2011, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
unabhängig davon ob und wie relevant das thema "frauenanteil in der piratenpartei" ist finde ich die schwammige schlussfolgerung, der geringere anteil wäre allein das resultat des "verhaltens" der bestehenden mitglieder als vorwurf formuliert einigermaßen dreist.

Nur dass das "allein" da gar nicht steht.


oh, das war mir gar nicht aufgefallen. dürfte daran liegen, dass andere gründe hier keine erwähnung fanden...

Zitat:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
und exakt dieses einschubladisieren ist das problem.

Es ist nicht das Problem selbst, aber die Voraussetzung des Problems. Weiter: Das Problem geht nicht weg, wenn eine Gruppe so tut, als könnte sie das gesellschaftliche System dieses Einschubladisierens ändern - das ist nun mal eine Realität. Und: Weil das so ist, wird das Einschubladisieren auch zur Lösung des Problems gebraucht, zumindest vorläufig.


keine ahnung ob ich ne exotische meinung vertrete aber "das ist nun mal eine realität" halte ich für keine besonders gute grundlage für eine strategie um etwas an einer unbefriedigenden situation zu ändern.
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#1702793) Verfasst am: 07.11.2011, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Piraten-Fanboys und die Genderfrage:


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Beitrag(#1702801) Verfasst am: 07.11.2011, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Piraten-Fanboys und die Genderfrage:



Also sprachlos stimmt ja nun schonmal gar nicht.

Und als Nichtfanboy der Piraten finde ich eine Auseinandersetzung mit dem (Nicht)Programm der Piraten spannender als deren Frauenquote oder deren unbeholfene Umgang mit ein paar vereinzelten rechten Spinnern, die sich in dieser Partei eine neue Heimat gesucht haben
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L.E.N.
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Beitrag(#1702804) Verfasst am: 07.11.2011, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Fanboys der etablierten Parteien und die Demokratiefrage:


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Zoff
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Beitrag(#1702806) Verfasst am: 07.11.2011, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hey, so langsam gewinnt die Diskussion ja so richtig an Nivoh.

Weiter so! showtime
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