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Todesstrafe für Kinderschänder - pro oder kontra?
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Todesstrafe für Kinderschänder - pro oder kontra?
Ja, Kinderschänder haben den Tod verdient (Begründung?)
6%
 6%  [ 4 ]
Nein, die Todesstrafe ist nicht mit den Prinzipien unseres Rechtsstaats vereinbar (eventuell weitere Gründe)
93%
 93%  [ 61 ]
Stimmen insgesamt : 65

Autor Nachricht
moritura
pan narrans



Anmeldungsdatum: 01.12.2003
Beiträge: 1358
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1706469) Verfasst am: 22.11.2011, 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Bei dem ganzen Thema kommt mir immer zu kurz:
So grausam die Todesstrafe auch sein mag, die Zeit bis zur Vollstreckung ist vergleichsweise kurz. Da ein Toter nicht mehr büßt, ist die Leidenszeit für den Delinquenten sehr begrenzt.Die Opfer leiden ein ganzes Leben.

Ziel sollte m.E. also eher sein, dem Täter die Qual seiner Opfer zu verdeutlichen. Damit meine ich nicht Folter, sondern den Versuch ihn dazu zu bringen, nachvollziehen zu können, was seine Taten für die Opfer bedeuten. Ich weiss, es gibt Störungen, bei denen Menschen nicht empathiefähig sind, da geht das schlecht.
Mit seiner Schuld muss sich der Täter sein restliches Leben auseinandersetzen und kann sich dann eben nicht in den Tod flüchten.
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Ragmaanir
Fieser Necessitator



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 833
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1706473) Verfasst am: 22.11.2011, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Arashi hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Eine abschreckende Wirkung hat die Todesstrafe auch nicht, denn Triebverbrechen denken nicht rational.

Über 85% aller Kinderschänder sind keine Pädophilen die einem sexuellen Trieb folgen sondern [...]

Beleg?
_________________
Dieser Post enthält die unumstößliche, objektive Wahrheit.
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1706475) Verfasst am: 22.11.2011, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

moritura hat folgendes geschrieben:
Ziel sollte m.E. also eher sein, dem Täter die Qual seiner Opfer zu verdeutlichen. Damit meine ich nicht Folter, sondern den Versuch ihn dazu zu bringen, nachvollziehen zu können, was seine Taten für die Opfer bedeuten. Ich weiss, es gibt Störungen, bei denen Menschen nicht empathiefähig sind, da geht das schlecht.

Ein wesentliches Ziel sollte doch sein, solche Verbrechen zu verhindern. Also Spezial- oder Generalprävention. Das rechtfertigt vielleicht in absoluten Extremfällen sogar eine Tötung (institutionalisierte Notwehr sozusagen), aber keine Strafe. Ich glaube auch nicht, daß eine lange Gefängnisstrafe den Täter optimal dazu bringt, in Zukunft brav zu sein.

moritura hat folgendes geschrieben:
Mit seiner Schuld muss sich der Täter sein restliches Leben auseinandersetzen und kann sich dann eben nicht in den Tod flüchten.

Wieso kann er das nicht? Und wozu muß er sich sein restliches Leben mit seiner Schuld auseinandersetzen? Reicht es nicht, wenn er keine verbrechen mehr begeht? Ist es besser, wenn er sein Leben lang Schuldgefühle hat?
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1706483) Verfasst am: 22.11.2011, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

das thema todesstrafe allgemein ist an anderer stelle in diesem forum zur genuege diskutiert worden und bedarf keiner wiederholung in diesem thread.

zur todesstrafe speziell bei kinderschaendern: die todesstrafe kann, wenn ueberhaupt, in der regel nur bei toetungsdelikten angemessen sein (mord), aber jedenfalls nicht bei vergewaltigung, auch dann nicht, wenn es sich um ein kind handelt.

wenn man diese verbrechen gegen kinder durch hoehere strafen bekaempfen will, sollte man erstmal ueberlegen, welche strafe dafuer im deutschland ueberhaupt erreichbar ist. "lebenslaenglich" waere ein ziel, was man noch ernsthaft verfolgen koennte, auch wenn auch das auf schwierigkeiten stossen kann. echtes lebenslaenglich (also ohne bewaehrung nach x jahren) waere ein weitergehendes ziel, was schon voellig genuegen wuerde, aber auch schon ziemlich unrealistisch ist. fuer gefaehrliche straftaeter kann man das aber anstreben (lebenslaengliche sicherungsverwahrung, das waere vielleicht auch ein sinnvolles ziel). todesstrafe fuer kinderschaender ist zum einen uebertrieben und zum anderen auch fern jeder durchsetzbarkeit, das ist eine reine stammtischparole.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1706485) Verfasst am: 22.11.2011, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Der Ruf nach der Todesstrafe bei Kinderschändung sagt mehr aus über den Rufer sein Verhältniss zur Sexualität, als sein Verhältniss zur Todesstrafe.

Jährlich kommen zighundert Kinder zu tode im Straßenverkehr.
Die Maßnahmen die dagegen unternommen werden, sind dürftig.
Klar; es wird wohl kaum jemand absichtlich ein Kind tot fahren; dennoch verhalten sich welche so im Straßenverkehr, alsob sie es in Kauf nehmen würden.

Als Kind wurde ich in der Schule sowohl verprügelt, (weil mir nicht einfiel wieviel 2 X 7 war, das vergesse ich mein ganzes Leben nicht), als auch, sexuell belästigt. (Allerdings nur "befummelt") das fand ich nicht so schlimm.

Die Schläge und Erniedrigungen, die ich als Kind einstecken mußte, haben mir sehr sehr lange verfolgt.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Hanami
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.11.2011
Beiträge: 55
Wohnort: Jenseits der Berge

Beitrag(#1706486) Verfasst am: 22.11.2011, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

moritura hat folgendes geschrieben:
Bei dem ganzen Thema kommt mir immer zu kurz:
So grausam die Todesstrafe auch sein mag, die Zeit bis zur Vollstreckung ist vergleichsweise kurz. Da ein Toter nicht mehr büßt, ist die Leidenszeit für den Delinquenten sehr begrenzt.Die Opfer leiden ein ganzes Leben..


Nach diesem Argument müsste man eigentlich den Opfern raten, sich sofort umzubringen, damit es nur so kurz wie möglich leidet. zwinkern

step hat folgendes geschrieben:
moritura hat folgendes geschrieben:
Ziel sollte m.E. also eher sein, dem Täter die Qual seiner Opfer zu verdeutlichen. Damit meine ich nicht Folter, sondern den Versuch ihn dazu zu bringen, nachvollziehen zu können, was seine Taten für die Opfer bedeuten. Ich weiss, es gibt Störungen, bei denen Menschen nicht empathiefähig sind, da geht das schlecht.

Ein wesentliches Ziel sollte doch sein, solche Verbrechen zu verhindern. Also Spezial- oder Generalprävention. Das rechtfertigt vielleicht in absoluten Extremfällen sogar eine Tötung (institutionalisierte Notwehr sozusagen), aber keine Strafe. Ich glaube auch nicht, daß eine lange Gefängnisstrafe den Täter optimal dazu bringt, in Zukunft brav zu sein.

moritura hat folgendes geschrieben:
Mit seiner Schuld muss sich der Täter sein restliches Leben auseinandersetzen und kann sich dann eben nicht in den Tod flüchten.

Wieso kann er das nicht? Und wozu muß er sich sein restliches Leben mit seiner Schuld auseinandersetzen? Reicht es nicht, wenn er keine verbrechen mehr begeht? Ist es besser, wenn er sein Leben lang Schuldgefühle hat?


Ich glaube, jeder hält verschiedene Ziele für wichtig. Manche - sogar viele Opfer sind so abgeklärt - finden, die Hauptsache ist, dass der Täter das Verbrechen nicht noch mal begeht. Andere geben zu, dass ihnen wichtig ist, dass der Täter bestraft wird - wie auch immer - und leidet. Sie kommen sonst nicht zur Ruhe. Es ist eine rein emotionale Entscheidung. Sachlich gesehen hilft es keinem, wenn der Täter tot ist oder leidet. Aber auf emotionaler Ebene werden z.B. in den USA viele Angehörige eines Opfers besser mit einem Verbrechen fertig, wenn sie bei der Hinrichtung zusehen.

Aus Sicht einer Rechtsstaates kann nur wichtig sein, dass das Verbrechen nicht noch mal begangen wird. Aus moralischer Sicht sollte hierbei möglichst gut dafür gesorgt werden, dass der Verbrecher noch mal eine Chance bekommt. Er ist auch nur ein Mensch, an dem früher vielleicht selbst Verbrechen begangen wurden. Aber wie jeder weiß, ist das eine Gratwanderung. Wie oft wurden Leute frei gelassen, die dann fleißig weiter gemordet oder geschändet haben.

Im Zweifelsfall also gut wegsperren. Es ist ein Kompromiss. Gut wäre in meinen Augen auch, wenn der Täter während seiner Gefängnisstrafe für die Folgen seiner Tat, z.B,. die therapeutische Behandlung seines Opfers, bezahlt und dafür arbeitet. Warum soll das das Opfer oder die Allgemeinheit zahlen? Dann kann er seine Tat auch nicht so gut verdrängen. Was ihm u. Umständen langfristig sogar helfen kann.
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Hanami
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Anmeldungsdatum: 15.11.2011
Beiträge: 55
Wohnort: Jenseits der Berge

Beitrag(#1706488) Verfasst am: 22.11.2011, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Der Ruf nach der Todesstrafe bei Kinderschändung sagt mehr aus über den Rufer sein Verhältniss zur Sexualität, als sein Verhältniss zur Todesstrafe.


Nein. Ich bin, wie gesagt, gegen die Todesstrafe, aber die starke Dämonisierung der Kinderschänder sagt vor allem was über unsere Instinkte aus. Wir wollen, wie jede Tierart, unseren hilflosen Nachwuchs schützen. Wer also relativ willkürlich Kinder aufliest und umbringt, ist potentiell für mein Kind gefährlich. Dass dabei Sex eine Rolle spielt, liegt daran, dass diese Kindermörder sehr oft aus sexuellen Motiven töten, bzw. aus Angst, dass das Kind sie nach der sexuellen Misshandlung verrät.

Menschen, die ihre eigenen Kinder töten oder vernachlässigen, erfahren auch viel Verachtung, aber nicht diesen ganz großen Hass, denn sie bedrohen nicht alle anderen Kinder, also auch nicht meine und deine.
Diese Verteilung von Hass und Ablehnung ist unsachlich und emotional, aber so fühlen wir. Wir sollten es nur nicht unreflektiert in unsere Gesetze einfließen lassen.


vrolijke hat folgendes geschrieben:

Jährlich kommen zighundert Kinder zu tode im Straßenverkehr.
Die Maßnahmen die dagegen unternommen werden, sind dürftig.
Klar; es wird wohl kaum jemand absichtlich ein Kind tot fahren; dennoch verhalten sich welche so im Straßenverkehr, alsob sie es in Kauf nehmen würden.


Ganz genau. Autofahrer sind nicht grausam. Fast jeder von uns fährt Auto: Sie sind uns zu ähnlich. Aber wir haben Angst vor ihnen: Nicht umsonst wird heute fast jedes Kind überall hin gebracht und geholt. Das geschieht weniger aus Angst vor bösen Männern, sondern mehr aus Angst vor dem Straßenverkehr. So eine Macht hat das Moloch Auto über uns, aber fast jeder liebt eben sein eigenen Auto auch … rein emotional, das Ganze, komplett unsachlich.


vrolijke hat folgendes geschrieben:

Als Kind wurde ich in der Schule sowohl verprügelt, (weil mir nicht einfiel wieviel 2 X 7 war, das vergesse ich mein ganzes Leben nicht), als auch, sexuell belästigt. (Allerdings nur "befummelt") das fand ich nicht so schlimm.
.


Kommt immer auf den Grad und Häufigkeit der Prügel und den Grad und Häufigkeit der sexuellen Misshandlung an. Auf das Umfeld, in dem das geschieht, auf den Anlass, warum es geschieht. Je stärker der Übergriff auf deinen Körper ist, je weniger du das beeinflussen oder verhindern kannst, je öfter es geschieht, desto hilfloser und verachteter wirst du dich fühlen und desto schlechter wirst du es vergessen können.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1706491) Verfasst am: 22.11.2011, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hanami hat folgendes geschrieben:
Aber auf emotionaler Ebene werden z.B. in den USA viele Angehörige eines Opfers besser mit einem Verbrechen fertig, wenn sie bei der Hinrichtung zusehen.

Mag sein, auch ich selbst würde im Affekt meine ethischen Grundsätze mglw. aussetzen. Aber das ist mE kein gutes (ethisches) Argument. Man muß andere Wege finden, um den Opfern zu helfen.

Hanami hat folgendes geschrieben:
Aus Sicht einer Rechtsstaates kann nur wichtig sein, dass das Verbrechen nicht noch mal begangen wird. Aus moralischer Sicht sollte hierbei möglichst gut dafür gesorgt werden, dass der Verbrecher noch mal eine Chance bekommt. Er ist auch nur ein Mensch, an dem früher vielleicht selbst Verbrechen begangen wurden. Aber wie jeder weiß, ist das eine Gratwanderung. Wie oft wurden Leute frei gelassen, die dann fleißig weiter gemordet oder geschändet haben.

Im Zweifelsfall also gut wegsperren.

Oder andere Verhinderungsmethoden, z.B. Überwachung. In jedem Fall darf mE nicht im Vordergrund stehen, den Täter zu bestrafen, also es gibt z.B. (außer den Kosten) keinen Grund dafür, solche Gefängnisse nicht wohnlich einzurichten.

Hanami hat folgendes geschrieben:
Gut wäre in meinen Augen auch, wenn der Täter während seiner Gefängnisstrafe für die Folgen seiner Tat, z.B,. die therapeutische Behandlung seines Opfers, bezahlt und dafür arbeitet. Warum soll das das Opfer oder die Allgemeinheit zahlen?

Ja, wenn man der Ausgleich für die geschädigte Allgmeinheit im Vordergrund steht, finde ich das vertretbar.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1706492) Verfasst am: 22.11.2011, 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hanami hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Der Ruf nach der Todesstrafe bei Kinderschändung sagt mehr aus über den Rufer sein Verhältniss zur Sexualität, als sein Verhältniss zur Todesstrafe.


Nein. Ich bin, wie gesagt, gegen die Todesstrafe, aber die starke Dämonisierung der Kinderschänder sagt vor allem was über unsere Instinkte aus. Wir wollen, wie jede Tierart, unseren hilflosen Nachwuchs schützen. Wer also relativ willkürlich Kinder aufliest und umbringt, ist potentiell für mein Kind gefährlich. Dass dabei Sex eine Rolle spielt, liegt daran, dass diese Kindermörder sehr oft aus sexuellen Motiven töten, bzw. aus Angst, dass das Kind sie nach der sexuellen Misshandlung verrät.

Menschen, die ihre eigenen Kinder töten oder vernachlässigen, erfahren auch viel Verachtung, aber nicht diesen ganz großen Hass, denn sie bedrohen nicht alle anderen Kinder, also auch nicht meine und deine.
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Das passt alles aber gar nicht zu dem Beispiel Fritzl aus dem Eröffnungsthread. Da war es ja die eigene Tochter.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1706494) Verfasst am: 22.11.2011, 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hanami hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Der Ruf nach der Todesstrafe bei Kinderschändung sagt mehr aus über den Rufer sein Verhältniss zur Sexualität, als sein Verhältniss zur Todesstrafe.


Nein. Ich bin, wie gesagt, gegen die Todesstrafe, aber die starke Dämonisierung der Kinderschänder sagt vor allem was über unsere Instinkte aus. Wir wollen, wie jede Tierart, unseren hilflosen Nachwuchs schützen.

Ich glaube auch nicht, dass der Ruf nach Todesstrafe etwas über das Verhältnis zur Sexualität sagt, über das Verhältnis zum Nachwuchs schon eher, (oder ein Einfühlen in die Hilflosigkeit des Opfers) aber nur weil man diese vor Schlimmem beschützen will (will ich auch), tendiert man noch nicht zur Todesstrafe.
Da kommen mMn grundsätzliche Einstellungen dazu, zB ein Sühnegedanke dazu, dass irgendwie das ausgeglichen werden muss.
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Hanami
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Anmeldungsdatum: 15.11.2011
Beiträge: 55
Wohnort: Jenseits der Berge

Beitrag(#1706498) Verfasst am: 22.11.2011, 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Hanami hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Der Ruf nach der Todesstrafe bei Kinderschändung sagt mehr aus über den Rufer sein Verhältniss zur Sexualität, als sein Verhältniss zur Todesstrafe.


Nein. Ich bin, wie gesagt, gegen die Todesstrafe, aber die starke Dämonisierung der Kinderschänder sagt vor allem was über unsere Instinkte aus. Wir wollen, wie jede Tierart, unseren hilflosen Nachwuchs schützen. Wer also relativ willkürlich Kinder aufliest und umbringt, ist potentiell für mein Kind gefährlich. Dass dabei Sex eine Rolle spielt, liegt daran, dass diese Kindermörder sehr oft aus sexuellen Motiven töten, bzw. aus Angst, dass das Kind sie nach der sexuellen Misshandlung verrät.

Menschen, die ihre eigenen Kinder töten oder vernachlässigen, erfahren auch viel Verachtung, aber nicht diesen ganz großen Hass, denn sie bedrohen nicht alle anderen Kinder, also auch nicht meine und deine.
Diese Verteilung von Hass und Ablehnung ist unsachlich und emotional, aber so fühlen wir. Wir sollten es nur nicht unreflektiert in unsere Gesetze einfließen lassen.


Das passt alles aber gar nicht zu dem Beispiel Fritzl aus dem Eröffnungsthread. Da war es ja die eigene Tochter.


Fritzl ist wohl auch ein Extrembeispiel. Ansonsten erfahren wir fast täglich von aus dem Fenster geschmissenen, ausgesetzten und erfrorenen, nach der Geburt erwürgten Babys, von verhungerten Kindern, sonstwie misshandelten Kindern. Auch das finden wir, wie gesagt, zu Recht schrecklich, aber der Schrei nach Todesstrafe erklingt doch seltener als bei Kinderschändern, die fremde Kinder misshandeln. Zumindest nach meiner Erfahrung.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1706500) Verfasst am: 22.11.2011, 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hanami hat folgendes geschrieben:

Fritzl ist wohl auch ein Extrembeispiel.

Naja eben, deshalb ruft es da ja, denk ich. Weil es ein sehr extremes Beispiel ist.

Da greift aber der Wunsch des Schutzes vor Wiederholung, und Schutz anderer Kinder, eher nicht.

Zitat:
Ansonsten erfahren wir fast täglich von aus dem Fenster geschmissenen, ausgesetzten und erfrorenen, nach der Geburt erwürgten Babys, von verhungerten Kindern, sonstwie misshandelten Kindern. Auch das finden wir, wie gesagt, zu Recht schrecklich, aber der Schrei nach Todesstrafe erklingt doch seltener als bei Kinderschändern, die fremde Kinder misshandeln. Zumindest nach meiner Erfahrung.

Ich hab noch keinen Ruf nach Todesstrafe für die ganzen Heimkindermissbraucher und solches gehört. Es kommt schon drauf an wie grausam und monstermäßig die Tat wirkt.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22288

Beitrag(#1706517) Verfasst am: 22.11.2011, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hanami hat folgendes geschrieben:
Aber auf emotionaler Ebene werden z.B. in den USA viele Angehörige eines Opfers besser mit einem Verbrechen fertig, wenn sie bei der Hinrichtung zusehen.

Hast du dafür eine Quelle? Ich kann mich erinnern mal irgendwo gelesen zu haben (heißt: kann leider selber keine Quelle nennen), dass viele Angehörige eines Opfers zwar vorher denken, dass es ihnen helfen würde, bei der Hinrichtung des Täters zuzusehen, sich das aber im Nachhinein nicht bewahrheitet.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1706526) Verfasst am: 22.11.2011, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Hanami hat folgendes geschrieben:
Aber auf emotionaler Ebene werden z.B. in den USA viele Angehörige eines Opfers besser mit einem Verbrechen fertig, wenn sie bei der Hinrichtung zusehen.

Hast du dafür eine Quelle? Ich kann mich erinnern mal irgendwo gelesen zu haben (heißt: kann leider selber keine Quelle nennen), dass viele Angehörige eines Opfers zwar vorher denken, dass es ihnen helfen würde, bei der Hinrichtung des Täters zuzusehen, sich das aber im Nachhinein nicht bewahrheitet.


Davon habe ich auch keine Quelle. Meine aber, daß auch schon mal gelesen zu haben.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1706538) Verfasst am: 22.11.2011, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

moritura hat folgendes geschrieben:
Bei dem ganzen Thema kommt mir immer zu kurz:
So grausam die Todesstrafe auch sein mag, die Zeit bis zur Vollstreckung ist vergleichsweise kurz. Da ein Toter nicht mehr büßt, ist die Leidenszeit für den Delinquenten sehr begrenzt.Die Opfer leiden ein ganzes Leben.

Ziel sollte m.E. also eher sein, dem Täter die Qual seiner Opfer zu verdeutlichen. Damit meine ich nicht Folter, sondern den Versuch ihn dazu zu bringen, nachvollziehen zu können, was seine Taten für die Opfer bedeuten. Ich weiss, es gibt Störungen, bei denen Menschen nicht empathiefähig sind, da geht das schlecht.
Mit seiner Schuld muss sich der Täter sein restliches Leben auseinandersetzen und kann sich dann eben nicht in den Tod flüchten.



Weisst Du eigentlich wie lange "Todeskandidaten" in den USA im Schnitt auf ihre Hinrichtung warten muessen?
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2059

Beitrag(#1706539) Verfasst am: 22.11.2011, 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Hanami hat folgendes geschrieben:
Aber auf emotionaler Ebene werden z.B. in den USA viele Angehörige eines Opfers besser mit einem Verbrechen fertig, wenn sie bei der Hinrichtung zusehen.

Hast du dafür eine Quelle? Ich kann mich erinnern mal irgendwo gelesen zu haben (heißt: kann leider selber keine Quelle nennen), dass viele Angehörige eines Opfers zwar vorher denken, dass es ihnen helfen würde, bei der Hinrichtung des Täters zuzusehen, sich das aber im Nachhinein nicht bewahrheitet.

Ich glaube auch, dass hier eher die Hoffnung darauf, die Rache würde den Verlust aufwiegen, vorherrscht. Der Verlust ist nachher aber immer noch da. Höchstens das Wissen, dass der selbe Täter nicht noch mal zuschlagen kann ist sicher.
Aber was bringt's darüber nachzudenken, ob und wie die Todesstrafe bei Kindsmissbrauch (naja, eher Kindsvergewaltigung, denn wie gebraucht man Kindern denn nun korrekt?) wirken würde, wenn man die Todesstrafe generell ablehnt.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1706544) Verfasst am: 22.11.2011, 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

Wer mag, kann sich hier einige Argumente und Schilderungen zu Gemüte führen, die die Vermutung, Zeugen einer Hinrichtung könnten mit der Tat besser abschließen, eher widerlegen.
http://www.pbs.org/wgbh/pages/frontline/shows/execution/readings/against.html

(Nichts für Zartbesaitete)
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Eifellady
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Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 14403
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Beitrag(#1706553) Verfasst am: 22.11.2011, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Als ich den Fredtitel gelesen hatte, befürchtete ich schon einen Neonazi-Unterwanderungsversuch...


Nur keine Panik! Der Verfassungsschutz kann nicht überall sein! Cool
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tridi
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Beiträge: 7933

Beitrag(#1706559) Verfasst am: 22.11.2011, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
In jedem Fall darf mE nicht im Vordergrund stehen, den Täter zu bestrafen,
das seh ich anders. wer unrecht tut und damit anderen leuten schadet, sollte mE durchaus bestraft werden. und das entsprechende gesetz heisst ja auch aus gutem grund STRAFgesetzbuch.
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step
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Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1706560) Verfasst am: 22.11.2011, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
In jedem Fall darf mE nicht im Vordergrund stehen, den Täter zu bestrafen,
das seh ich anders. wer unrecht tut und damit anderen leuten schadet, sollte mE durchaus bestraft werden.

Zu welchem Zweck genau?

tridi hat folgendes geschrieben:
... und das entsprechende gesetz heisst ja auch aus gutem grund STRAFgesetzbuch.

Tss ... man könnte es umbenennen Idee
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1706562) Verfasst am: 22.11.2011, 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Mit seiner Schuld muss sich der Täter sein restliches Leben auseinandersetzen und kann sich dann eben nicht in den Tod flüchten.
Weisst Du eigentlich wie lange "Todeskandidaten" in den USA im Schnitt auf ihre Hinrichtung warten muessen?

bis zum tod.

mal im ernst: wenn sie wirklich drauf warten wuerden und in den tod fluechten wollten, ginge es dank nicht-einlegen von rechtsmitteln wohl schneller. aber das ist im allgemeinen wohl eine unrealistische annahme, auch wenn es wohl schon solche faelle gab.
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Misterfritz
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Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1706563) Verfasst am: 22.11.2011, 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
In jedem Fall darf mE nicht im Vordergrund stehen, den Täter zu bestrafen,
das seh ich anders. wer unrecht tut und damit anderen leuten schadet, sollte mE durchaus bestraft werden.

Zu welchem Zweck genau?

tridi hat folgendes geschrieben:
... und das entsprechende gesetz heisst ja auch aus gutem grund STRAFgesetzbuch.

Tss ... man könnte es umbenennen Idee

der zweck der strafe ist, leute davon abzuhalten, straftaten zu begehen. und ich denke, das funktioniert bei der mehrheit auch gut.
wenn es keine strafen gäbe, glaube mir, ich würde echt überlegen, den einen oder anderen umzubringen. ok, es ist nur eine person. aber, überlege mal, was das bewirken würde, wenn es keine strafen mehr gäbe?
und ich bin nun wirklich eine recht unaggressiver mensch.
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tridi
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Beiträge: 7933

Beitrag(#1706564) Verfasst am: 22.11.2011, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
In jedem Fall darf mE nicht im Vordergrund stehen, den Täter zu bestrafen,
das seh ich anders. wer unrecht tut und damit anderen leuten schadet, sollte mE durchaus bestraft werden.

Zu welchem Zweck genau?

abschreckung.

(ja, ich weiss, abschreckung hilft nicht bei jedem, das beweist die tatsache, dass es leute gibt, die strafbare taten begehen. aber ohne jede strafe wuerden mehr verbotene taten begangen.)

disclaimer fuer die, die den zusammenhang verloren haben: es geht grade um strafe ueberhaupt, nicht speziell um die todesstrafe.

Zitat:
tridi hat folgendes geschrieben:
... und das entsprechende gesetz heisst ja auch aus gutem grund STRAFgesetzbuch.

Tss ... man könnte es umbenennen Idee

sicher, koennte man. willst du vielleicht. ich wills nicht.
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step
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Beitrag(#1706566) Verfasst am: 22.11.2011, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
wer unrecht tut und damit anderen leuten schadet, sollte mE durchaus bestraft werden. ... abschreckung.

(ja, ich weiss, abschreckung hilft nicht bei jedem, das beweist die tatsache, dass es leute gibt, die strafbare taten begehen. aber ohne jede strafe wuerden mehr verbotene taten begangen.)

- soll der Täter von weiteren Taten abgeschreckt werden oder Dritte?
- sollte man zur Abschreckung dann nicht besonders abschreckende Strafen wählen? Deswegen heißt es ja "schrecklich".
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I.R
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Beitrag(#1706567) Verfasst am: 22.11.2011, 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Jährlich kommen zighundert Kinder zu tode im Straßenverkehr.
Die Maßnahmen die dagegen unternommen werden, sind dürftig.
Klar; es wird wohl kaum jemand absichtlich ein Kind tot fahren; dennoch verhalten sich welche so im Straßenverkehr, alsob sie es in Kauf nehmen würden.

Weil ich es in einem anderen Zusammenhang kürzlich erst gelesen hatte: Es sind jährlich in Deutschland ca. 100 Kinder, ohne zig davor.
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Misterfritz
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Beitrag(#1706568) Verfasst am: 22.11.2011, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
wer unrecht tut und damit anderen leuten schadet, sollte mE durchaus bestraft werden. ... abschreckung.

(ja, ich weiss, abschreckung hilft nicht bei jedem, das beweist die tatsache, dass es leute gibt, die strafbare taten begehen. aber ohne jede strafe wuerden mehr verbotene taten begangen.)

- soll der Täter von weiteren Taten abgeschreckt werden oder Dritte?
- sollte man zur Abschreckung dann nicht besonders abschreckende Strafen wählen? Deswegen heißt es ja "schrecklich".

nein,
es sollen menschen davon abgehalten werden, überhaupt zu tätern zu werden. und das funktioniert doch bei den meisten menschen gut.
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I.R
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Beitrag(#1706569) Verfasst am: 22.11.2011, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
wenn es keine strafen gäbe, glaube mir, ich würde echt überlegen, den einen oder anderen umzubringen. ok, es ist nur eine person. aber, überlege mal, was das bewirken würde, wenn es keine strafen mehr gäbe?

Kanada hat keine Todesstrafe
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Misterfritz
mini - mal



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Beitrag(#1706570) Verfasst am: 22.11.2011, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
wenn es keine strafen gäbe, glaube mir, ich würde echt überlegen, den einen oder anderen umzubringen. ok, es ist nur eine person. aber, überlege mal, was das bewirken würde, wenn es keine strafen mehr gäbe?

Kanada hat keine Todesstrafe

es gin step aber um gar keine strafen, nicht nur um todesstrafe.
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L.E.N.
im falschen Film



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Beitrag(#1706573) Verfasst am: 22.11.2011, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

strafen sind sinnlos und dienen nur der rachsucht. nur solange wiederholungsgefahr besteht sollten gewalttäter unter kontrolle bleiben.
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!


Zuletzt bearbeitet von L.E.N. am 22.11.2011, 22:56, insgesamt einmal bearbeitet
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step
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Beitrag(#1706574) Verfasst am: 22.11.2011, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
nein, es sollen menschen davon abgehalten werden, überhaupt zu tätern zu werden. und das funktioniert doch bei den meisten menschen gut.

Ich denke, das funktioniert wenn überhaupt nur bei sehr wenigen. Ich zum Beispiel begehe nicht deshalb keine Schwerverbrechen, weil Andere dafür bestraft wurden und mich das abschreckt. Sondern weil ich das unmoralisch finde und ethisch ablehne, und weil ich mich (meistens) hinreichend gut im Griff habe, auch wenn ich auf jemand sauer bin. Wenn ich aber doch mal total ausrasten würde im Affekt, dann würde die Strafandrohung auch nicht viel nutzen. Etwas provokativ gesagt: Bei keinem einzigen Mörder funktioniert Abschreckung!

Und stell Dir mal vor, Du lebst in einer Gesellschaft, in der Deine Mitmenschen Dich nur deshalb nicht umbringen, betrügen, vergewaltigen usw., weil sie vor drastischer Bestrafung Angst haben. Fürchterlich, da möchte ich nicht leben!
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