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Todesstrafe für Kinderschänder - pro oder kontra?
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Todesstrafe für Kinderschänder - pro oder kontra?
Ja, Kinderschänder haben den Tod verdient (Begründung?)
6%
 6%  [ 4 ]
Nein, die Todesstrafe ist nicht mit den Prinzipien unseres Rechtsstaats vereinbar (eventuell weitere Gründe)
93%
 93%  [ 61 ]
Stimmen insgesamt : 65

Autor Nachricht
Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1707343) Verfasst am: 26.11.2011, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Als eins unserer Kinder im Gymnasium eingeschult wurde, sprach der stellv. Direktor bei der Begrüßung der Eltern:

"Sehr geehrte Eltern, bitte bedenken Sie, daß Ihre Kinder jetzt unsere gemeinsamen Gegner sind."

Die Mütter (und die paar Väter) applaudierten endlos für diesen "Grenzensetzer".


Falls der Direktor seine Bemerkung nicht ironisch gemeint hat (wovon ich stark ausgehe), ist dazu zu sagen, dass es natürlich auch unsinnige Grenzen gibt bzw. Grenzen, welche die freie Entfaltung der menschlichen Natur verhindern. Man muss eben differenzieren zwischen sinnvollen Grenzen und solchen, die keinen Sinn haben.

Ein Kind davon abzuhalten, beim Radeln den Helm abzusetzen, ist eine sinnvolle Grenze. Wenn es das wiederholt trotz Aufklärung tut, darf es eben eine Zeit lang nicht mehr Fahrrad fahren. Es zu zwingen immer nur gelbe Kleidung zu tragen oder einen bestimmten Beruf zu wählen, ist dagegen sinnlos und diskriminierend.
_________________
"Science is a candle in the dark." - Carl Sagan

www.ag-evolutionsbiologie.de
www.facebook.com/AGEvolutionsbiologie
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1707348) Verfasst am: 26.11.2011, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Ein Kind davon abzuhalten, beim Radeln den Helm abzusetzen, ist eine sinnvolle Grenze.

Ich würde sagen, wenn es um Leben/Tod des Kindes geht, oder zumindet um erhebliche Verletzungen / Schäden, dann ist präventives Eingreifen gerechtfertigt.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1707413) Verfasst am: 26.11.2011, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ein Kind davon abzuhalten, beim Radeln den Helm abzusetzen, ist eine sinnvolle Grenze.

Millionen und Millionen Kinder (ich war auch dabei), die tausende Kilometer ohne Helm auf dem Fahrrad fuhren...
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1707414) Verfasst am: 26.11.2011, 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ein Kind davon abzuhalten, beim Radeln den Helm abzusetzen, ist eine sinnvolle Grenze.

Millionen und Millionen Kinder (ich war auch dabei), die tausende Kilometer ohne Helm auf dem Fahrrad fuhren...


Die Verkehrsdichte in den Städten, und damit die Gefährdungslage für Kinder, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten jedoch so verändert, daß sie ohne Helm nicht mehr fahren können. Leider.
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wulfen
anti Anti



Anmeldungsdatum: 28.04.2009
Beiträge: 28
Wohnort: Mölln

Beitrag(#1707418) Verfasst am: 26.11.2011, 14:21    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:

Ein Kind davon abzuhalten, beim Radeln den Helm abzusetzen, ist eine sinnvolle Grenze. Wenn es das wiederholt trotz Aufklärung tut, darf es eben eine Zeit lang nicht mehr Fahrrad fahren. Es zu zwingen immer nur gelbe Kleidung zu tragen oder einen bestimmten Beruf zu wählen, ist dagegen sinnlos und diskriminierend.

Da hast du aber reichlich Regeln aufzustellen.
wer soll das überhaupt machen?
Ist es gut ein Kind zu zwingen vegan aufzuwachsen?
anders rum, der Sohn einer Freundin ernährt sich ausschließlich von Pommes-
Regel aufstellen oder nicht?
Auf einen Baum klettern (okay, macht heute keiner mehr), verbieten oder zwingen Sicherungen zu benutzen oder entfalten lassen?
Vielleicht halte ich für meinen Sohn gelbe Kleidung als angemessen und sinnvoll? (Signalfarbe).
Du wirst für jede Frage eine Antwort haben- aber andere werden auch andere Antworten haben, was also tun?
Was sinnvoll ist und was nicht ist subjektiv.
Das regeln zu wollen endet eben wieder in Regelungswut.
Ich muss mich im Auto anschnallen-mag sinnvoll sein, schneidet aber meine Rechte ein.
Und DAS ist das Problem- jede Regelung beschränkt.


Zuletzt bearbeitet von wulfen am 26.11.2011, 15:13, insgesamt einmal bearbeitet
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1707425) Verfasst am: 26.11.2011, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

@wulfen, bitte korrigier das Zitat, ist nicht von mir, sondern von D.U.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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wulfen
anti Anti



Anmeldungsdatum: 28.04.2009
Beiträge: 28
Wohnort: Mölln

Beitrag(#1707432) Verfasst am: 26.11.2011, 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
@wulfen, bitte korrigier das Zitat, ist nicht von mir, sondern von D.U.


Boah, tschuldigung, hoffe ist jetzt richtig Verlegen
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1707552) Verfasst am: 27.11.2011, 00:13    Titel: Antworten mit Zitat

Lisa hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
liegt das daran, dass es an bayrischen schulen fuer fehlverhalten keine sanktionen gibt? Smilie

In bayerischen Schulen gibt es keine Sanktionen für Fehlverhalten? Ist mir jetzt irgendwie neu.

waere mir auch neu, lisa. bitte smiley beachten Smilie

Zitat:

tridi hat folgendes geschrieben:
ich geb dir ein beispiel:

eltern und/oder lehrer moechten, dass das kind eine hausaufgabe macht. sanktionen gibts keine.

vorteil beim nicht-machen: mehr freie zeit, weniger laestige arbeit.
nachteil beim nicht-machen: keiner, ausser vielleicht, dass eltern/lehrer traurig. daran kann man sich aber gewoehnen.

was sollte das kind zu anderem verhalten bringen?

Zum beispiel, dass einem durch nicht gemachte Hausaufgaben die Übung fehlt, und man dadurch dann im Unterricht keinen Durchblick mehr hat, und man sich dann von Mitschülern, die ihre Hausaufgaben gemacht haben, auf die Nase binden lassen muss, dass man jetzt beispielsweise zu doof zum Rechnen ist?

das mag an einer bayrischen schule funktionieren, ja. irgendwas funktioniert da wohl, was andernorts nicht mehr so gut funktioniert. und ich glaube nicht recht, dass das an besonders wenigen sanktionen an bayrischen schulen liegt.

wenn man dann aber mal an andere schulen in einem anderen bundesland schaut, da juckt die schueler das teils gar nicht, wenn sie keinen durchblick haben. warum sollte es sie auch jucken, wenn es keine sanktion dafuer gibt?
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1707554) Verfasst am: 27.11.2011, 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ein Kind davon abzuhalten, beim Radeln den Helm abzusetzen, ist eine sinnvolle Grenze.

Millionen und Millionen Kinder (ich war auch dabei), die tausende Kilometer ohne Helm auf dem Fahrrad fuhren...


Die Verkehrsdichte in den Städten, und damit die Gefährdungslage für Kinder, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten jedoch so verändert, daß sie ohne Helm nicht mehr fahren können. Leider.

koennen das erwachsene deines erachtens auch nicht?

(ich bin strikt gegen eine helmpflicht fuer fahradfahrer.)
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26517
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1707591) Verfasst am: 27.11.2011, 02:56    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ein Kind davon abzuhalten, beim Radeln den Helm abzusetzen, ist eine sinnvolle Grenze.

Millionen und Millionen Kinder (ich war auch dabei), die tausende Kilometer ohne Helm auf dem Fahrrad fuhren...


Die Verkehrsdichte in den Städten, und damit die Gefährdungslage für Kinder, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten jedoch so verändert, daß sie ohne Helm nicht mehr fahren können. Leider.

koennen das erwachsene deines erachtens auch nicht?

(ich bin strikt gegen eine helmpflicht fuer fahradfahrer.)

OT aber
es wird zwar in beiden Lagern unterschiedlich argumentiert, was aber deutsche Ärzteschaft und ADFC eint, ist dass beide eine Helmpflicht für contraproduktiv halten. Den Kleinen (10) bestärken wir darin, solange er den Helm noch freiwillig trägt, den Gößeren (13 und sowieso im beginnenden Pickelalter) zwinge ich nicht, ihn noch zu tragen. Was ich bei dem Kleinen noch versuche, ist ihm beizubringen, den Helm so aufzusetzen, dass er fest sitzt, damit er durch das Rutschen nicht behindert wird.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1707647) Verfasst am: 27.11.2011, 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
... Ansonsten handelt es sich bei den beiden Maßnahmen auch um Strafen - aus der Sicht des Delinquenten. Die Dinge ändern sich ja nicht, nur wenn man sie umbenennt. Darauf hatte zelig bereits hingewiesen.

Das muß mE nicht unbedingt der Fall sein, ich sehe da schon Unterschiede:

Von einem halbwegs normalen Menschen (auch einem Täter) kann ich erwarten, daß er den Nutzen von Präventivmaßnahmen versteht, insbesondere wenn diese dann auch noch relativ minimalinvasiv sind. Eine Strafe, deren Nutzen nicht erkennbar ist bzw. vor allem in der Vergeltung besteht (z.B. 5 Jahre in einer häßlichen Zelle eingesperrt), ist das nicht so. Daß der Nutzen nicht ersichtlich ist, kann als besonders inhuman / demütigend empfunden werden, und zumindest ich empfinde auch tatsächlich so.

Eine Zwangskastration kann natürlich ebenso, oder stärker, als inhuman empfunden werden, hier ist es vor allem das Mittel zum Zweck, das als unangemessen empfunden werden kann von Leuten, denen ihre "Männlichkeit" sehr wichtig ist. Daher sind Alternativen wichtig.


Also, um mal zu diesem Diskussionsknoten zurück zu kommen:

Die "Alternative", vor die der Sexualtäter gestellt ist, ist schlicht eine Erpressung. Sie lautet:

"Entweder Du lässt Dich chemisch kastrieren, oder Du wanderst lebenslang in den Bau!"

Das ist nichts anderes, als das, was der ehemalige Kanzler Schröder mit den Worten gefordert hat:

Zitat:
"... Wegschließen - und zwar für immer", sagte der SPD-Vorsitzende in der "Bild am Sonntag"

http://www.rp-online.de/politik/ruf-nach-haerteren-strafen-fuer-kinderschaender-1.2250043


Wenn man dieses Prinzip erweitern würde auf andere Straftaten, dann würden die Gefängnisse bald überquellen, so wie das in den USA ja heute schon der Fall ist. Dort sitzt ca. 1% der gesamten Bevölkerung im Gefängnis und es gilt auch dort zum großen Teil als "Schutzmaßnahme" gegenüber Öffentlichkeit, also als "Prävention".

Man muss auch feststellen, dass diese Massenfreiheitsberaubung gegenüber Millionen von Bürgern in auffälligem Kontrast zum Geschwafel von "freedom & democracy" steht. Überflüssig zu erwähnen, dass dieses obligatorische Wegsperren von Straftätern - unter Ausblendung des Resozialisationsgedankens (!) - auch Ausdruck der Klassenspaltung, aber auch rassistischer Diskriminierung in den USA ist.

Was der autoritäre Schröder da macht, ist im Prinzip eine Fortsetzung des politischen Bankrotts der SPD, welche wohl meint, "von den Konservativen lernen, heisst siegen zu lernen!". Also auch im Bereich der Pädagogik hat die SPD hier längst nichts Progressives mehr anzubieten.

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Wobei wir jetzt die Tür zu einem neuen Themenfeld aufstoßen könnten: Ist (chemische) Zwangskastration bei Triebtätern ein legitimes Mittel?
nein. entweder man behält solche leute permanent unter kontrolle oder sie stimmen zu, sich einer derartigen maßnahme zu unterziehen.

Sehe ich ähnlich: Von den realistischen Maßnahmen, die als wirksame Prävention gelten, soll der Gefährliche sich eine aussuchen, die er als minmal inhuman empfindet.


Okay, einverstanden.


Wobei es noch die Möglichkeit einer wirksamen Therapie gäbe.
so?


Es geht ja wie gesagt um den Gedanken der Resozialisierung in diesem Fall kranker Menschen. Und wenn es die Möglichkeit einer wirksamen Therapie gibt, so sollte man diese Option weiterentwickeln und wahrnehmen:

Zitat:
Tatsächlich gilt Pädophilie, eine als chronische Krankheit anerkannte Störung der sexuellen Präferenz, als nicht heilbar. Eine erfolgreiche Therapie ist aber durchaus möglich. Erfahrungen aus dem konsequent auf die Therapie der Täter ausgerichteten Justizvollzug in Zürich zeigen beispielsweise, dass mit guten Angeboten die Rückfallquote deutlich gesenkt werden kann, sie liegt in Zürich bei lediglich drei Prozent, während Deutschland eine Rückfallquote von 40 Prozent ausweist.

http://www.heise.de/tp/artikel/33/33894/1.html


Wer hat's erfunden? Cool

Auch hier also Deutschland rückschrittlich. Der Schweizer zeigt, wie's geht.

Es gibt aber hier und da Ansätze:

Zitat:
Dass ihnen mit einer Therapie geholfen werden könnte, wissen die Betroffenen zumeist selbst nicht. Auch warum sie wirklich straffällig geworden sind, ist den Tätern meistens nicht klar, erklärt Christoph Krämer. Er ist freier Psychotherapeut, hat lange Zeit selbst in einer Sozialtherapeutischen Anstalt (SothA) gearbeitet und ist derzeit als Supervisor in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt tätig. Auch er kritisiert die fehlende Begutachtung der Täter durch die Gerichte. Jedoch gebe es auch positive Beispiele. In Berlin, betont er, würden alle Strafgefangenen diagnostiziert, auf Sexualstraftäter werde dabei besonders geachtet, so Krämer.

Das bedeutet jedoch nicht, dass auch alle eine Therapie erhalten. Gerade jene Täter, die lediglich eine geringe Gefängnisstrafe von unter drei Jahren erhalten haben, können oftmals selbst dann nicht an einer Therapie teilnehmen, wenn sie das möchten. Denn eine Therapie benötigt Zeit, zweieinhalb bis drei Jahre dauert sie in der Regel. Reicht die Haftdauer nicht aus, um eine Therapie durchzuführen, wird diese schlicht verweigert.


ebenda


Ansonsten ist die beste Prävention gegen psychische Entwicklungsstörungen eine moderne Pädagogik in der Kindererziehung, was also dieses Thema in diesem thread tatsächlich bedeutsam macht. Dafür wiederum halte ich für notwendig, die Kinder öffentlich zu erziehen und sie aus den schwarzen Löchern der Privatfamilie heraus zu holen, wo doch zuweilen viel psychologicher Missbrauch getrieben wird, ohne dass es jemandem auffällt. (Auch Tierquälerei in Privathaushalten ist weit verbreitet - ein anderes Problem.)

Die Privatfamilie, wo über Menschen und Tiere verfügt wird, ist ein Problem, aber viele Haushalte müssen auch gesellschaftliche Krisenlasten, gesellschaftlichen Konkurrenzstress privat schultern, was vorhandene psychische Dispositionen der Eltern verschärfen kann. Die Last für "sozial schwache" Familien, aber auch für typische Aufsteiger-Familien der Mittelschicht, wird auf die schwächeren Familienmitglieder abgewälzt. Dies verweist also in der Tat auf gesellschaftliche Probleme, die eben nicht innerhalb der Familie und auch nicht durch noch so gute Therapien gelöst werden können - ganz einfach, weil sie in der Gesellschaft einen ständigen Nährboden vorfinden ...-
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step
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Beitrag(#1707649) Verfasst am: 27.11.2011, 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die "Alternative", vor die der Sexualtäter gestellt ist, ist schlicht eine Erpressung. Sie lautet: "Entweder Du lässt Dich chemisch kastrieren, oder Du wanderst lebenslang in den Bau!"

Ich hoffe, Du unterstellst nicht ausgerechnet mir, daß ich dies mit "Alternativen" gemeint habe.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ansonsten ist die beste Prävention gegen psychische Entwicklungsstörungen eine moderne Pädagogik in der Kindererziehung, ...

Sehe ich ebenso, zumal die meisten Straftäter bei sexuellem Mißbrauch gar keine Pädophilen sind.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
... halte ich für notwendig, die Kinder öffentlich zu erziehen und sie aus den schwarzen Löchern der Privatfamilie heraus zu holen, wo doch zuweilen viel psychologicher Missbrauch getrieben wird, ohne dass es jemandem auffällt. (Auch Tierquälerei in Privathaushalten ist weit verbreitet - ein anderes Problem.)

Auch das sehe ich tendenziell ähnlich.
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Skeptiker
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Beitrag(#1707658) Verfasst am: 27.11.2011, 15:03    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die "Alternative", vor die der Sexualtäter gestellt ist, ist schlicht eine Erpressung. Sie lautet: "Entweder Du lässt Dich chemisch kastrieren, oder Du wanderst lebenslang in den Bau!"

Ich hoffe, Du unterstellst nicht ausgerechnet mir, daß ich dies mit "Alternativen" gemeint habe.


Ich unterstelle niemandem etwas, sondern möchte gern wissen, was genau die Meinung anderer ist.

Mit dem Schröder'schen Populismus hast Du sicherlich nichts am Hut.

Wichtig finde ich hier, dass man sich an der fachlichen best practice im Bereich der Psychotherapieforschung orientiert.

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ansonsten ist die beste Prävention gegen psychische Entwicklungsstörungen eine moderne Pädagogik in der Kindererziehung, ...

Sehe ich ebenso, zumal die meisten Straftäter bei sexuellem Mißbrauch gar keine Pädophilen sind.


Stimmt.

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
... halte ich für notwendig, die Kinder öffentlich zu erziehen und sie aus den schwarzen Löchern der Privatfamilie heraus zu holen, wo doch zuweilen viel psychologicher Missbrauch getrieben wird, ohne dass es jemandem auffällt. (Auch Tierquälerei in Privathaushalten ist weit verbreitet - ein anderes Problem.)

Auch das sehe ich tendenziell ähnlich.


Ja? Auch das mit der öffentlichen Erziehung? zwinkern

Manche erinnern ja hier gleich an die DDR. Aber das kann man natürlich auch besser machen im Sinne der Kinder!
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Beitrag(#1707661) Verfasst am: 27.11.2011, 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ja? Auch das mit der öffentlichen Erziehung?

Ja, auch das.
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Skeptiker
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Beitrag(#1707662) Verfasst am: 27.11.2011, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ja? Auch das mit der öffentlichen Erziehung?

Ja, auch das.


Smilie
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Beitrag(#1707666) Verfasst am: 27.11.2011, 15:19    Titel: Antworten mit Zitat

Wobei wir im Einzelnen sicher auch unterschiedliche Ansichten dazu hätten. Aber ich stimme Deinem prinzipiellen Argument zu, daß vieles, was in Familien schiefläuft, durch eine stärkere Einbindung der Erziehung in öffentliche Strukturen (z.B. Ganztagsschulen, nachbarschafts- und generationenübergreifende Projekte usw.) vermieden werden könnte. Nicht nur Mißbrauch, auch sonstige Erziehungsfehler.

Mein einziges Problem dabei ist, daß ich das natürlich besonders wichtig fände für die Familien, in denen es meiner Ansicht nach schiefläuft, also nicht für meine eigene. Und eine wichtige Voraussetzung wäre aus meiner Sicht natürlich auch, daß die öffentliche Erziehung keine gleichgeschaltete ist, also daß sie inhaltlich zur geistigen Selbständigkeit, zur Freiheit und zur Kritik (auch an der Einrichtung und ihren Autoritäten) usw. erzieht.
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Skeptiker
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Beitrag(#1707677) Verfasst am: 27.11.2011, 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Wobei wir im Einzelnen sicher auch unterschiedliche Ansichten dazu hätten.


Wahrscheinlich. Schauen wir mal:

step hat folgendes geschrieben:
Aber ich stimme Deinem prinzipiellen Argument zu, daß vieles, was in Familien schiefläuft, durch eine stärkere Einbindung der Erziehung in öffentliche Strukturen (z.B. Ganztagsschulen, nachbarschafts- und generationenübergreifende Projekte usw.) vermieden werden könnte. Nicht nur Mißbrauch, auch sonstige Erziehungsfehler.


Es kann eine Unterstützung und Erleichterung für die gesamte Familie sein, ändert aber nichts daran, dass trotzdem einige Familien/Haushalte den gesellschaftlichen Druck, der auf ihnen lastet (- sei es ökonomisch, sei es durch Konkurrenzdruck und sonstige Überforderungen -) nicht aus sich heraus bewältigen können. Aber trotzdem ist dies ein Hebel.

step hat folgendes geschrieben:
Mein einziges Problem dabei ist, daß ich das natürlich besonders wichtig fände für die Familien, in denen es meiner Ansicht nach schiefläuft, also nicht für meine eigene.


Hier haben wir schon einen Widerspruch. Warum nicht für Deine eigene Familie?

Das ist das ja kein Misstrauensvotum gegen Deine Erziehung.

Aber entscheidender ist für mich noch ein anderes Argument: Ich finde es wichtig, dass Menschen - vor allem Kinder - aus verschiedenen Schichten und Klassen zusammen kommen und nicht nur die "Problemkinder" unter sich bleiben, während die anderen gewisse Erfahrungen nicht machen. Ich las gestern einen Artikel über einige *Alphavilles* in Argentinien. Die dort aufwachsenden Kinder wachsen in einer künstlich heilen Welt auf. Wenn sie dann in Kontakt mit der *normalen Welt* kommen, dann treten bei ihnen z.T. Schocks, Panikattacken u.ä auf.

Es ist sicher der Wunsch der meisten Eltern, die Kinder zu schützen vor schädlichen Einflüssen. Aber ich bin hier für eine Durchmischung der verschiedenen Schichten anstatt für Separatisierung, welche die gesellschaftlichen Spaltungen noch mal künstlich verstärkt und bin sicher, alle profitieren davon.

step hat folgendes geschrieben:
Und eine wichtige Voraussetzung wäre aus meiner Sicht natürlich auch, daß die öffentliche Erziehung keine gleichgeschaltete ist, ...


Ich schrieb oben von 'best practice' und halte auch in der Kindererziehung die höchsten und modernsten Standards für sinnvoll. Das ist in einem gewissen Sinne eine *Gleichschaltung*, aber eine, die sich an der höchsten Qualität ausrichtet.

step hat folgendes geschrieben:
... also daß sie inhaltlich zur geistigen Selbständigkeit, zur Freiheit und zur Kritik (auch an der Einrichtung und ihren Autoritäten) usw. erzieht.


Unbedingt! Kann ich vollstens unterstreichen! Ausrufezeichen
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#1707684) Verfasst am: 27.11.2011, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Mein einziges Problem dabei ist, daß ich das natürlich besonders wichtig fände für die Familien, in denen es meiner Ansicht nach schiefläuft, also nicht für meine eigene.
Hier haben wir schon einen Widerspruch. Warum nicht für Deine eigene Familie?

Naja, die Überlegung war ja, eine schlechte private Erziehung durch eine weniger schlechte öffentliche zu ersetzen. Wenn diese Relation im Einzelfall aber nicht besteht, fällt das Argument erstmal weg. Damit nicht jeder meint, seine Erziehung sei die beste, könnte man ja auf die Idee kommen, Eltern öffentlich zu schulen und auch zu prüfen. Wer besser ist als die öffentliche Erziehung, kann Teile selbst übernehmen - oder erhält sogar eine wildcard als Lehrer/Erzieher für Andere.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich finde es wichtig, dass Menschen - vor allem Kinder - aus verschiedenen Schichten und Klassen zusammen kommen und nicht nur die "Problemkinder" unter sich bleiben, während die anderen gewisse Erfahrungen nicht machen. Ich las gestern einen Artikel über einige *Alphavilles* in Argentinien. Die dort aufwachsenden Kinder wachsen in einer künstlich heilen Welt auf. Wenn sie dann in Kontakt mit der *normalen Welt* kommen, dann treten bei ihnen z.T. Schocks, Panikattacken u.ä auf.

Da stimme ich Dir zu, die Heile-Welt-Kinder können später auch schwerer Lösungen für die Anderen erarbeiten, obwohl gerade sie es sind, von denen das erwartet würde.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es ist sicher der Wunsch der meisten Eltern, die Kinder zu schützen vor schädlichen Einflüssen. Aber ich bin hier für eine Durchmischung der verschiedenen Schichten anstatt für Separatisierung, welche die gesellschaftlichen Spaltungen noch mal künstlich verstärkt und bin sicher, alle profitieren davon.

Sehe ich ebenso, und so haben wir es auch mit unseren Kindern gemacht, indem wir auf gute Möglichkeiten privater Schulen verzichtet haben. Übrigens war der kritische Punkt dabei keineswegs der "schlechte Einfluss", sondern eher die schlechteren Lernbedingungen, gößere Klassen usw.. Ich würde auch gern freiwillig mehr Steuern zahlen, wenn die endlich nicht mehr in Subventionen & Co, sondern in die Bildung gesteckt würden. Gern auch verstärkt für die sozial schwachen Schichten.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1707686) Verfasst am: 27.11.2011, 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Wobei wir jetzt die Tür zu einem neuen Themenfeld aufstoßen könnten: Ist (chemische) Zwangskastration bei Triebtätern ein legitimes Mittel?
nein. entweder man behält solche leute permanent unter kontrolle oder sie stimmen zu, sich einer derartigen maßnahme zu unterziehen.

Sehe ich ähnlich: Von den realistischen Maßnahmen, die als wirksame Prävention gelten, soll der Gefährliche sich eine aussuchen, die er als minmal inhuman empfindet.


Okay, einverstanden.


Wobei es noch die Möglichkeit einer wirksamen Therapie gäbe.
so?


Es geht ja wie gesagt um den Gedanken der Resozialisierung in diesem Fall kranker Menschen. Und wenn es die Möglichkeit einer wirksamen Therapie gibt, so sollte man diese Option weiterentwickeln und wahrnehmen:

Zitat:
Tatsächlich gilt Pädophilie, eine als chronische Krankheit anerkannte Störung der sexuellen Präferenz, als nicht heilbar. Eine erfolgreiche Therapie ist aber durchaus möglich. Erfahrungen aus dem konsequent auf die Therapie der Täter ausgerichteten Justizvollzug in Zürich zeigen beispielsweise, dass mit guten Angeboten die Rückfallquote deutlich gesenkt werden kann, sie liegt in Zürich bei lediglich drei Prozent, während Deutschland eine Rückfallquote von 40 Prozent ausweist.

http://www.heise.de/tp/artikel/33/33894/1.html


das (auch der untere hinweis) ist keine therapie, sondern exakt das was ich hier meinte ("man behält solche leute permanent unter kontrolle").
wer in in eine familie und einen dichten freundeskreis eingebettet ist, hat natürlich weniger gelegenheit zu solchen verbrechen, würde sie aber bei gelegenheit wieder begehen.

Zitat:
Wer hat's erfunden? Cool

Auch hier also Deutschland rückschrittlich. Der Schweizer zeigt, wie's geht.

Es gibt aber hier und da Ansätze:

Zitat:
Dass ihnen mit einer Therapie geholfen werden könnte, wissen die Betroffenen zumeist selbst nicht. Auch warum sie wirklich straffällig geworden sind, ist den Tätern meistens nicht klar, erklärt Christoph Krämer. Er ist freier Psychotherapeut, hat lange Zeit selbst in einer Sozialtherapeutischen Anstalt (SothA) gearbeitet und ist derzeit als Supervisor in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt tätig. Auch er kritisiert die fehlende Begutachtung der Täter durch die Gerichte. Jedoch gebe es auch positive Beispiele. In Berlin, betont er, würden alle Strafgefangenen diagnostiziert, auf Sexualstraftäter werde dabei besonders geachtet, so Krämer.

Das bedeutet jedoch nicht, dass auch alle eine Therapie erhalten. Gerade jene Täter, die lediglich eine geringe Gefängnisstrafe von unter drei Jahren erhalten haben, können oftmals selbst dann nicht an einer Therapie teilnehmen, wenn sie das möchten. Denn eine Therapie benötigt Zeit, zweieinhalb bis drei Jahre dauert sie in der Regel. Reicht die Haftdauer nicht aus, um eine Therapie durchzuführen, wird diese schlicht verweigert.


ebenda


Ansonsten ist die beste Prävention gegen psychische Entwicklungsstörungen eine moderne Pädagogik in der Kindererziehung, was also dieses Thema in diesem thread tatsächlich bedeutsam macht. Dafür wiederum halte ich für notwendig, die Kinder öffentlich zu erziehen und sie aus den schwarzen Löchern der Privatfamilie heraus zu holen, wo doch zuweilen viel psychologicher Missbrauch getrieben wird, ohne dass es jemandem auffällt. (Auch Tierquälerei in Privathaushalten ist weit verbreitet - ein anderes Problem.)

Die Privatfamilie, wo über Menschen und Tiere verfügt wird, ist ein Problem, aber viele Haushalte müssen auch gesellschaftliche Krisenlasten, gesellschaftlichen Konkurrenzstress privat schultern, was vorhandene psychische Dispositionen der Eltern verschärfen kann. Die Last für "sozial schwache" Familien, aber auch für typische Aufsteiger-Familien der Mittelschicht, wird auf die schwächeren Familienmitglieder abgewälzt. Dies verweist also in der Tat auf gesellschaftliche Probleme, die eben nicht innerhalb der Familie und auch nicht durch noch so gute Therapien gelöst werden können - ganz einfach, weil sie in der Gesellschaft einen ständigen Nährboden vorfinden ...-


Prävention (eigl eine gewaltfreie Erziehung und Sozialisation) ist die primäre Möglichkeit solche Verbrechen zu minimieren. es gibt, wie du schon richtig sagtest keine Therapie für Pädophile. ist das kind schon in den brunnen gefallen kann nur das direkte soziale umfeld schlimmeres verhindern.
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Beitrag(#1707687) Verfasst am: 27.11.2011, 16:52    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ja? Auch das mit der öffentlichen Erziehung?

Ja, auch das.


ich übrigens auch.
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astarte
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Beitrag(#1707705) Verfasst am: 27.11.2011, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich finde es wichtig, dass Menschen - vor allem Kinder - aus verschiedenen Schichten und Klassen zusammen kommen und nicht nur die "Problemkinder" unter sich bleiben, während die anderen gewisse Erfahrungen nicht machen. Ich las gestern einen Artikel über einige *Alphavilles* in Argentinien. Die dort aufwachsenden Kinder wachsen in einer künstlich heilen Welt auf. Wenn sie dann in Kontakt mit der *normalen Welt* kommen, dann treten bei ihnen z.T. Schocks, Panikattacken u.ä auf.

Da stimme ich Dir zu, die Heile-Welt-Kinder können später auch schwerer Lösungen für die Anderen erarbeiten, obwohl gerade sie es sind, von denen das erwartet würde.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es ist sicher der Wunsch der meisten Eltern, die Kinder zu schützen vor schädlichen Einflüssen. Aber ich bin hier für eine Durchmischung der verschiedenen Schichten anstatt für Separatisierung, welche die gesellschaftlichen Spaltungen noch mal künstlich verstärkt und bin sicher, alle profitieren davon.

Sehe ich ebenso, und so haben wir es auch mit unseren Kindern gemacht, indem wir auf gute Möglichkeiten privater Schulen verzichtet haben. Übrigens war der kritische Punkt dabei keineswegs der "schlechte Einfluss", sondern eher die schlechteren Lernbedingungen, gößere Klassen usw.. Ich würde auch gern freiwillig mehr Steuern zahlen, wenn die endlich nicht mehr in Subventionen & Co, sondern in die Bildung gesteckt würden. Gern auch verstärkt für die sozial schwachen Schichten.

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soulreaver
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Beitrag(#1708086) Verfasst am: 29.11.2011, 04:59    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ein Kind davon abzuhalten, beim Radeln den Helm abzusetzen, ist eine sinnvolle Grenze.

Millionen und Millionen Kinder (ich war auch dabei), die tausende Kilometer ohne Helm auf dem Fahrrad fuhren...


Die Verkehrsdichte in den Städten, und damit die Gefährdungslage für Kinder, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten jedoch so verändert, daß sie ohne Helm nicht mehr fahren können. Leider.


Was aber nichts mit den Fahrrädern zu tun hat, sondern mit den Autos. Also sollte man da ansetzen.
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Beitrag(#1708104) Verfasst am: 29.11.2011, 10:07    Titel: Antworten mit Zitat

Fahrradhelme behindern die Evolution.
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Ahriman
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Beitrag(#1708176) Verfasst am: 29.11.2011, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn mal wenigstens jemand einen Radfahrer-Helm erfinden würde, mit dem der Träger nicht wie ein Määnzer Schwellkopp aussieht. Und wenn dann dazu noch diese papageienbunte Radfahrerkleidung kommt, dann haben wir einen total bescheuerten *** vor uns.
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Arashi
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Beitrag(#1708186) Verfasst am: 29.11.2011, 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ragmaanir hat folgendes geschrieben:
Arashi hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Eine abschreckende Wirkung hat die Todesstrafe auch nicht, denn Triebverbrechen denken nicht rational.

Über 85% aller Kinderschänder sind keine Pädophilen die einem sexuellen Trieb folgen sondern [...]

Beleg?

Ich hab die Quelle wo ich es her haben nicht mehr gefunden, aber das gleiche wird bei Wikipedia vertreten, das zwei Quellen dazu angibt:
http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dophilie#cite_note-41
http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dophilie#cite_note-Fiedler-32
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Mahone
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Beitrag(#1708214) Verfasst am: 29.11.2011, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Mein einziges Problem dabei ist, daß ich das natürlich besonders wichtig fände für die Familien, in denen es meiner Ansicht nach schiefläuft, also nicht für meine eigene.
Hier haben wir schon einen Widerspruch. Warum nicht für Deine eigene Familie?

Naja, die Überlegung war ja, eine schlechte private Erziehung durch eine weniger schlechte öffentliche zu ersetzen. Wenn diese Relation im Einzelfall aber nicht besteht, fällt das Argument erstmal weg. Damit nicht jeder meint, seine Erziehung sei die beste, könnte man ja auf die Idee kommen, Eltern öffentlich zu schulen und auch zu prüfen. Wer besser ist als die öffentliche Erziehung, kann Teile selbst übernehmen - oder erhält sogar eine wildcard als Lehrer/Erzieher für Andere.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich finde es wichtig, dass Menschen - vor allem Kinder - aus verschiedenen Schichten und Klassen zusammen kommen und nicht nur die "Problemkinder" unter sich bleiben, während die anderen gewisse Erfahrungen nicht machen. Ich las gestern einen Artikel über einige *Alphavilles* in Argentinien. Die dort aufwachsenden Kinder wachsen in einer künstlich heilen Welt auf. Wenn sie dann in Kontakt mit der *normalen Welt* kommen, dann treten bei ihnen z.T. Schocks, Panikattacken u.ä auf.

Da stimme ich Dir zu, die Heile-Welt-Kinder können später auch schwerer Lösungen für die Anderen erarbeiten, obwohl gerade sie es sind, von denen das erwartet würde.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es ist sicher der Wunsch der meisten Eltern, die Kinder zu schützen vor schädlichen Einflüssen. Aber ich bin hier für eine Durchmischung der verschiedenen Schichten anstatt für Separatisierung, welche die gesellschaftlichen Spaltungen noch mal künstlich verstärkt und bin sicher, alle profitieren davon.

Sehe ich ebenso, und so haben wir es auch mit unseren Kindern gemacht, indem wir auf gute Möglichkeiten privater Schulen verzichtet haben. Übrigens war der kritische Punkt dabei keineswegs der "schlechte Einfluss", sondern eher die schlechteren Lernbedingungen, gößere Klassen usw.. Ich würde auch gern freiwillig mehr Steuern zahlen, wenn die endlich nicht mehr in Subventionen & Co, sondern in die Bildung gesteckt würden. Gern auch verstärkt für die sozial schwachen Schichten.


Absolut.
Ich hab es ja schon mal geschrieben,
aber ich hatte in meiner Entwicklung wirklich das Gefühl dass gerade mein (auch selbst gesuchter)
Kontakt zur prolatischeren Schicht,
wirklich einen positiven Einfluss auf mich hatte,
während diese Intellektuelle "Elite" auch durchaus einen stark neurotisierenden Charakter hatte.
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