Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Transsexuelle sind ? - |
- eine völlig normale Erscheinung |
|
37% |
[ 9 ] |
- haben eine abweichende Psyche, die zu dem machte, was sie sind |
|
25% |
[ 6 ] |
- vielleicht genetisch UND psychisch anders, und deshalb so, wie sie sind. |
|
25% |
[ 6 ] |
- völlig krank. |
|
12% |
[ 3 ] |
|
Stimmen insgesamt : 24 |
|
Autor |
Nachricht |
mondkalbnatur links-grün versiffte Kampflesbe
Anmeldungsdatum: 29.08.2010 Beiträge: 495
Wohnort: Wien/Paderborn
|
(#1714707) Verfasst am: 28.12.2011, 16:24 Titel: |
|
|
ich weiß nicht, wie ich mehrere Leute gleichzeitig zitieren kann, deswegen mal ganz frei:
erstmal danke für die vielen tipps.
da mein freund bisher nur einer handvoll leuten überhaupt davon erzählt hat und es auch nicht
in allernächster zukunft an die breite öffentlichkeit bringen will, werde ich ihn weiterhin als "er/sie"
bezeichnen, da es sich ja bei pronomina und artikel vordergründig um etwas gesellschaftliches
handelt. er hat es aber eben noch nicht "der gesellschaft" mitgeteilt.
zu dem ranga yogeschwar-interview: sehr interessant und auch voll mit informationen und neuem!
vielen dank dafür! wenn ich auch die angedeutete kritik sehr nachvollziehen kann.
ein termin beim zuständigen psychologen kann mitunter 1,5 Jahre dauern.....
_________________ Kennste einen, kennste alle.
|
|
Nach oben |
|
 |
Cyborg Eukaryot
Anmeldungsdatum: 28.08.2008 Beiträge: 136
Wohnort: Wien
|
(#1714771) Verfasst am: 28.12.2011, 23:23 Titel: |
|
|
Netjoker hat folgendes geschrieben: | Interessant finde ich persönlich in diesem Zusammenhang die Frage, ob und wenn ja, wie sich das persönliche Empfinden, im "falschen Körper" zu stecken, mit einer atheistischen Grundausrichtung vereinbaren lässt.
Atheismus "weiß" doch, dass da außer eben dem Körper nix weiter ist. Also kein diesem übergeordneter "Geist", oder so, der sich als weiblich, oder männlich betrachten könnte und der tatsächlich irgendwie "falsch" untergebracht sein könnte.
Aus streng atheistischer Sicht müsste das also nun als Geisteskrankheit behandelt werden, die zu therapieren ist.
Körperliche "Umbau-Maßnahmen" jedenfalls, würden sich doch rational ausschließen, oder sieht das Jemand anders?
Gruß
Netjoker |
Das ist mir jetzt nicht ganz so klar. Wieso sollte man Transsexualität aus atheistischer Sicht als Geisteskrankheit ansehen? Was ist diese "atheistische Sicht"? Für dich klingt das irgendwie nach einer Art Logik, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Der Fortpflanzungstrieb gehört in der Evolutionsbiologie zu den Hauptprinzipien, doch kein Biologe hält Homosexualität für eine Krankheit. Genauso ist die Transsexualität auch keine Krankheit.
|
|
Nach oben |
|
 |
Netjoker Joker
Anmeldungsdatum: 22.12.2011 Beiträge: 23
|
(#1714789) Verfasst am: 29.12.2011, 00:05 Titel: |
|
|
Cyborg hat folgendes geschrieben: | Netjoker hat folgendes geschrieben: | Interessant finde ich persönlich in diesem Zusammenhang die Frage, ob und wenn ja, wie sich das persönliche Empfinden, im "falschen Körper" zu stecken, mit einer atheistischen Grundausrichtung vereinbaren lässt.
Atheismus "weiß" doch, dass da außer eben dem Körper nix weiter ist. Also kein diesem übergeordneter "Geist", oder so, der sich als weiblich, oder männlich betrachten könnte und der tatsächlich irgendwie "falsch" untergebracht sein könnte.
Aus streng atheistischer Sicht müsste das also nun als Geisteskrankheit behandelt werden, die zu therapieren ist.
Körperliche "Umbau-Maßnahmen" jedenfalls, würden sich doch rational ausschließen, oder sieht das Jemand anders?
Gruß
Netjoker |
Das ist mir jetzt nicht ganz so klar. Wieso sollte man Transsexualität aus atheistischer Sicht als Geisteskrankheit ansehen? Was ist diese "atheistische Sicht"? Für dich klingt das irgendwie nach einer Art Logik, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Der Fortpflanzungstrieb gehört in der Evolutionsbiologie zu den Hauptprinzipien, doch kein Biologe hält Homosexualität für eine Krankheit. Genauso ist die Transsexualität auch keine Krankheit. |
Na ja..., Homosexualität kommt überall in der Natur vor. Sie ist rational betrachtet weder bedrohlich, noch schädlich für die Allgemeinheit. Anstecken tut das übrigens auch nicht, wie ich glaubhaft versichert bekam.
Auf die paar Gene kann die Menschheit ohne Schaden zu nehmen verzichten, unsere Spezies wird das ohne Weiteres verkraften.
Transsexualität, oder das individuelle Gefühl, als Mann fälschlicher Weise im Körper einer Frau, oder umgekehrt zu stecken, setzt eigentlich logisch betrachtet eine dem Körperlichen übergeordnete Individualität voraus.
Ansonsten wäre das lediglich eine neuronale Fehlfunktion aufgrund geistig-körperlicher, oder mentaler Fehlentwicklung. Geisteskrankheit also.
"Schniedel ab" wäre da allerdings dann im Prinzip der falsche Weg, oder etwa nicht?
Die Hirnforschung ist ja bereits auf einem erstaunlich fortgeschrittenen Stand. Nicht mehr lange und man kann sich den "Sieg des favorisierten Fußball-Vereines", den "Orgasmus zwischendurch", oder das erhabene Selbstwertgefühl in Pillenform verschreiben lassen.
Wenn sich Alles nur aus eher willkürlichen, biochemischen Abläufen begründet, dann sollte man doch das ökonomische Minimalprinzip anwenden, um entsprechenden Störungen zu begegnen, oder etwa nicht.
Operation dürfte also eigentlich überhaupt nicht in Betracht kommen.
Gruß
Netjoker
_________________ Wissenschaftler werden nur deshalb überproportional oft überfahren, weil es meist einfach zu viel Zeit in Anspruch nimmt, das herannahende Auto zu verifizieren.
(Netjoker 2011)
|
|
Nach oben |
|
 |
Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
|
(#1714792) Verfasst am: 29.12.2011, 00:10 Titel: |
|
|
Netjoker hat folgendes geschrieben: | Interessant finde ich persönlich in diesem Zusammenhang die Frage, ob und wenn ja, wie sich das persönliche Empfinden, im "falschen Körper" zu stecken, mit einer atheistischen Grundausrichtung vereinbaren lässt.
Atheismus "weiß" doch, dass da außer eben dem Körper nix weiter ist. Also kein diesem übergeordneter "Geist", oder so, der sich als weiblich, oder männlich betrachten könnte und der tatsächlich irgendwie "falsch" untergebracht sein könnte.
Aus streng atheistischer Sicht müsste das also nun als Geisteskrankheit behandelt werden, die zu therapieren ist.
Körperliche "Umbau-Maßnahmen" jedenfalls, würden sich doch rational ausschließen, oder sieht das Jemand anders?
Gruß
Netjoker |
Empfindest du dich denn selbst nur als Körper? Sonst hättest du das da oben nicht im Ernst schreiben können. Meine transsexuell geborene Freundin würde darauf wohl schreiben: Schließe deine Augen und stell dir vor du erwachst und dein Körper entspricht dem anderen Geschlecht. Wenn du also ein Mann bist, stell dir vor, du erwachst und siehst aus wie eine Frau. Wenn du eine Frau bist, stelle dir vor, du erwachst uns siehst aus wie ein Mann. Und daran würde sich auch nichts mehr ändern. Würdest du nur wegen des Aussehens dann auch so empfinden, wie das andere Geschlecht? - Wie gefällt dir diese Vorstellung?
|
|
Nach oben |
|
 |
Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
|
(#1714796) Verfasst am: 29.12.2011, 00:15 Titel: |
|
|
Ich möchte zu meinem Beitrag von gestern Abend etwas hinzufügen.
Meine Freundin mag sich den Beitrag von Quarks und Co nicht anschauen, weil es darin um einen transsexuellen Mann geht und weil es ihr weh tut, zu sehen, wie transsexuelle Männer in diesem Land unterstützt werden, transsexuelle Frauen jedoch nicht. Und sie schreibt, transsexuellen Männern geht es in diesem Land deutlich besser als transsexuellen Frauen, weil sie a) gesellschaftlich deutlich besser anerkannt werden und weil sie b) mit ihren Problemen auch von der Medizin und Politik ernster genommen werden. Das äußert sich auch darin, dann transsexuelle Männer ihre geschlechtsangleichende OP von der Kasse bezahlt bekommen, transsexuelle Frauen jedoch nicht. ...
|
|
Nach oben |
|
 |
vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
|
(#1714799) Verfasst am: 29.12.2011, 00:24 Titel: |
|
|
Femina hat folgendes geschrieben: | Ich möchte zu meinem Beitrag von gestern Abend etwas hinzufügen.
Meine Freundin mag sich den Beitrag von Quarks und Co nicht anschauen, weil es darin um einen transsexuellen Mann geht und weil es ihr weh tut, zu sehen, wie transsexuelle Männer in diesem Land unterstützt werden, transsexuelle Frauen jedoch nicht. Und sie schreibt, transsexuellen Männern geht es in diesem Land deutlich besser als transsexuellen Frauen, weil sie a) gesellschaftlich deutlich besser anerkannt werden und weil sie b) mit ihren Problemen auch von der Medizin und Politik ernster genommen werden. Das äußert sich auch darin, dann transsexuelle Männer ihre geschlechtsangleichende OP von der Kasse bezahlt bekommen, transsexuelle Frauen jedoch nicht. ... |
Sie/er war aber einer Frau.
War sie dann keine transexuelle Frau?
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
|
|
Nach oben |
|
 |
Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
|
(#1714800) Verfasst am: 29.12.2011, 00:26 Titel: |
|
|
In dem Beitrag bei Quarks und Co. haben wir einen transsexuellen Mann gesehen.
Meine Freundin jedoch ist eine transsexuelle Frau.
|
|
Nach oben |
|
 |
vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
|
(#1714802) Verfasst am: 29.12.2011, 00:38 Titel: |
|
|
Femina hat folgendes geschrieben: | In dem Beitrag bei Quarks und Co. haben wir einen transsexuellen Mann gesehen.
Meine Freundin jedoch ist eine transsexuelle Frau. |
Nach seiner OP war sie ein Mann. Vorher eine frau. Oder verstehe ich da was falsch?
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
|
|
Nach oben |
|
 |
tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
|
(#1714810) Verfasst am: 29.12.2011, 01:14 Titel: |
|
|
Femina hat folgendes geschrieben: | Meine transsexuell geborene Freundin würde darauf wohl schreiben: Schließe deine Augen und stell dir vor du erwachst und dein Körper entspricht dem anderen Geschlecht. Wenn du also ein Mann bist, stell dir vor, du erwachst und siehst aus wie eine Frau. Wenn du eine Frau bist, stelle dir vor, du erwachst uns siehst aus wie ein Mann. Und daran würde sich auch nichts mehr ändern. Würdest du nur wegen des Aussehens dann auch so empfinden, wie das andere Geschlecht? - Wie gefällt dir diese Vorstellung? |
jetzt, als erwachsener, ploetzlich das geschlecht wechseln zu muessen, waer natuerlich ne ueble vorstellung.
aber wenn ich als frau geboren worden waere - warum nicht? mein koerper waer heute ein anderer, ein paar andere sexualhormone haetten ihre wirkung getan, wuerden mich vermutlich eher an maennern interessiert sein lassen, haetten vielleicht auch einfluss auf meine persoenlichkeit genommen, ja. und?
und selbst wenn ich jetzt das geschlecht wechseln muesste: problematisch waere fuer mich vor allem die existierende beziehung und wohl die unmoeglichkeit, mich sexuell umzustellen (stell ich mir jedenfalls extrem schwierig vor). ansonsten koennte ich auch als frau weiterleben. ich wuerd deshalb nicht anfangen, mir die naegel zu lackieren, mich zu schminken und auf stoeckelschuhen rumzulaufen, aber das braeuchte ich als frau heute ja auch nicht mehr, meine frau tut es auch nicht.
es gibt sicherlich durch sexualhormone einerseits und erziehung andererseits begruendete unterschiede zwischen der durchschnittlichen maennlichen persoenlichkeit und der durchschnittlichen weiblichen persoenlichkeit, aber es gibt da meines erachtens keine scharfe trennung, sondern das ueberlappt sich. eine frau mit eher maennlicher persoenlichkeit kann (von der persoenlichkeit her) maennlicher sein als ein mann mit eher weiblicher persoenlichkeit.
dank gleichberechtigung und aufloesung strikter geschlechterrollenerwartungen kann man aber heute eh weitgehend leben, wie man will, egal, ob man nun in einem maennlichen oder einem weiblichen koerper steckt. da braucht man sich nicht umoperieren lassen, man muss nur konsequent denjenigen einen vogel zeigen, die meinen, als mann muesse man doch dieses oder als frau muesse man doch jenes tun. (solche allueren anderer leute lehne ich grundsaetzlich und ziemlich vehement ab. ich bin, wie ich bin, und damit basta. wenn ich als mann anfange zu stricken oder wenn meine frau sich zu weihnachten ne bohrmaschine wuenscht, dann ist das eben so.)
damit will ich nicht sagen, dass sich transsexuelle ihre probleme nur irgendwie einbilden oder so. aber sie haben definitiv ein problem mit der akzeptanz ihres eigenen koerperlichen/aeusseren geschlechts, das ich *nicht* so einfach nachvollziehen kann.
(eh es jemand missversteht: dass ich ein solches problem nicht so einfach nachvollziehen kann, heisst aber natuerlich nicht, dass es das problem nicht gibt.)
|
|
Nach oben |
|
 |
Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
|
(#1714811) Verfasst am: 29.12.2011, 01:25 Titel: |
|
|
tridi hat folgendes geschrieben: | Femina hat folgendes geschrieben: | Meine transsexuell geborene Freundin würde darauf wohl schreiben: Schließe deine Augen und stell dir vor du erwachst und dein Körper entspricht dem anderen Geschlecht. Wenn du also ein Mann bist, stell dir vor, du erwachst und siehst aus wie eine Frau. Wenn du eine Frau bist, stelle dir vor, du erwachst uns siehst aus wie ein Mann. Und daran würde sich auch nichts mehr ändern. Würdest du nur wegen des Aussehens dann auch so empfinden, wie das andere Geschlecht? - Wie gefällt dir diese Vorstellung? |
jetzt, als erwachsener, ploetzlich das geschlecht wechseln zu muessen, waer natuerlich ne ueble vorstellung.
aber wenn ich als frau geboren worden waere - warum nicht? mein koerper waer heute ein anderer, ein paar andere sexualhormone haetten ihre wirkung getan, wuerden mich vermutlich eher an maennern interessiert sein lassen, haetten vielleicht auch einfluss auf meine persoenlichkeit genommen, ja. und?
und selbst wenn ich jetzt das geschlecht wechseln muesste: problematisch waere fuer mich vor allem die existierende beziehung und wohl die unmoeglichkeit, mich sexuell umzustellen (stell ich mir jedenfalls extrem schwierig vor). ansonsten koennte ich auch als frau weiterleben. ich wuerd deshalb nicht anfangen, mir die naegel zu lackieren, mich zu schminken und auf stoeckelschuhen rumzulaufen, aber das braeuchte ich als frau heute ja auch nicht mehr, meine frau tut es auch nicht.
es gibt sicherlich durch sexualhormone einerseits und erziehung andererseits begruendete unterschiede zwischen der durchschnittlichen maennlichen persoenlichkeit und der durchschnittlichen weiblichen persoenlichkeit, aber es gibt da meines erachtens keine scharfe trennung, sondern das ueberlappt sich. eine frau mit eher maennlicher persoenlichkeit kann (von der persoenlichkeit her) maennlicher sein als ein mann mit eher weiblicher persoenlichkeit.
dank gleichberechtigung und aufloesung strikter geschlechterrollenerwartungen kann man aber heute eh weitgehend leben, wie man will, egal, ob man nun in einem maennlichen oder einem weiblichen koerper steckt. da braucht man sich nicht umoperieren lassen, man muss nur konsequent denjenigen einen vogel zeigen, die meinen, als mann muesse man doch dieses oder als frau muesse man doch jenes tun. (solche allueren anderer leute lehne ich grundsaetzlich und ziemlich vehement ab. ich bin, wie ich bin, und damit basta. wenn ich als mann anfange zu stricken oder wenn meine frau sich zu weihnachten ne bohrmaschine wuenscht, dann ist das eben so.)
damit will ich nicht sagen, dass sich transsexuelle ihre probleme nur irgendwie einbilden oder so. aber sie haben definitiv ein problem mit der akzeptanz ihres eigenen koerperlichen/aeusseren geschlechts, das ich *nicht* so einfach nachvollziehen kann.
(eh es jemand missversteht: dass ich ein solches problem nicht so einfach nachvollziehen kann, heisst aber natuerlich nicht, dass es das problem nicht gibt.) |
Also für mich wäre das schon eine Horrorvorstellung, plötzlich eine tiefe Stimme zu haben und eine männliche Gestalt mit allem Drum und Dran. Nein! Und mit dem, was ich gern tue, ob ich nun gern stricke oder handwerkliche Sachen tue, hat das nichts zu tun, sondern einfach damit, dass ich mich als Frau empfinde. Ich würde aus so einem falschen Körper auch wieder heraus wollen.
|
|
Nach oben |
|
 |
Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
|
(#1714812) Verfasst am: 29.12.2011, 01:29 Titel: |
|
|
vrolijke hat folgendes geschrieben: | Femina hat folgendes geschrieben: | In dem Beitrag bei Quarks und Co. haben wir einen transsexuellen Mann gesehen.
Meine Freundin jedoch ist eine transsexuelle Frau. |
Nach seiner OP war sie ein Mann. Vorher eine frau. Oder verstehe ich da was falsch? |
Ja, du verstehst etwas falsch. Die Person, die wir in dem Film gesehen haben, war schon immer ein Mann. Nur sah er eben zuvor aus, wie eine Frau. Deshalb war er jedoch nie eine Frau.
Wir sind nicht unbedingt das, wonach wir aussehen. Innen ist das Sein, außen ist nur der Schein.
|
|
Nach oben |
|
 |
tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
|
(#1714817) Verfasst am: 29.12.2011, 02:27 Titel: |
|
|
Femina hat folgendes geschrieben: |
Also für mich wäre das schon eine Horrorvorstellung, plötzlich eine tiefe Stimme zu haben und eine männliche Gestalt mit allem Drum und Dran. Nein! Und mit dem, was ich gern tue, ob ich nun gern stricke oder handwerkliche Sachen tue, hat das nichts zu tun, sondern einfach damit, dass ich mich als Frau empfinde. Ich würde aus so einem falschen Körper auch wieder heraus wollen. |
ich empfinde mich als mann, weil ich als solcher geboren und aufgewachsen bin. (und vielleicht auch, weil mich sexualhormone so beeinflusst haben.) ein frauenkoerper waer fuer mich genauso akzeptabel, gaebe es da nicht das (heftige!) problem, dass ich halt als mann aufgewachsen bin und bis heute so gelebt habe.
ich habe ueber wp uebrigens grade was interessantes gefunden:
http://www.uni-kiel.de/sexmed/Mitarbeiter/Prof._Dr._med._Hartmut_A.G._Bo/Weitere%20Literatur/Bosinski-00-%20Neue%20Befunde%20zur%20GI-Formation%20%20%5BSEXUOLOGIE%5D.pdf
schaff ich aber jetzt nicht mehr, das zuende zu lesen, bin zu muede.
interessant faende ich, wenn transsexuelle regelmaessig leute waren, die genetisch nicht eindeutig einem geschlecht zugewiesen werden koennen oder deren koerperliches geschlecht nicht vollstaendig dem genetischen entspricht, also leute, wo bei der geschlechtsbildung irgendwas biologisch schiefgelaufen ist.
seltsamerweise habe ich aber bislang den eindruck, dass transsexuelle nicht etwa meistens solche faelle sind, sondern eher genetisch und koerperlich eindeutige maenner oder frauen, die aus irgendeinem grunde meinen, dieses geschlecht passe nicht zu ihnen.
aber vielleicht gewinne ich ja durch den erwaehnten artikel klarere erkenntnisse.
|
|
Nach oben |
|
 |
tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22282
|
(#1714820) Verfasst am: 29.12.2011, 03:01 Titel: |
|
|
Femina hat folgendes geschrieben: | Ich möchte zu meinem Beitrag von gestern Abend etwas hinzufügen.
Meine Freundin mag sich den Beitrag von Quarks und Co nicht anschauen, weil es darin um einen transsexuellen Mann geht und weil es ihr weh tut, zu sehen, wie transsexuelle Männer in diesem Land unterstützt werden, transsexuelle Frauen jedoch nicht. Und sie schreibt, transsexuellen Männern geht es in diesem Land deutlich besser als transsexuellen Frauen, weil sie a) gesellschaftlich deutlich besser anerkannt werden und weil sie b) mit ihren Problemen auch von der Medizin und Politik ernster genommen werden. Das äußert sich auch darin, dann transsexuelle Männer ihre geschlechtsangleichende OP von der Kasse bezahlt bekommen, transsexuelle Frauen jedoch nicht. ... |
Also, das ist nicht mein Eindruck; die Berichte, die ich bisher gelesen habe, waren meiner Erinnerung nach überwiegend über transsexuelle Frauen (um Missverständnisse zu vermeiden: gemeint sind Frauen, in einem Männerkörper geboren wurden und eine Operation Richtung Frau anstreben - oder?). Von derartigen Benachteiligungen war da nie die Rede, insbesondere nicht, dass die Kassen da Unterschiede machen würden. Hast du dafür Quellen?
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
|
|
Nach oben |
|
 |
tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22282
|
(#1714821) Verfasst am: 29.12.2011, 03:07 Titel: |
|
|
tridi hat folgendes geschrieben: | damit will ich nicht sagen, dass sich transsexuelle ihre probleme nur irgendwie einbilden oder so. aber sie haben definitiv ein problem mit der akzeptanz ihres eigenen koerperlichen/aeusseren geschlechts, das ich *nicht* so einfach nachvollziehen kann.
(eh es jemand missversteht: dass ich ein solches problem nicht so einfach nachvollziehen kann, heisst aber natuerlich nicht, dass es das problem nicht gibt.) |
Damit hast du ziemlich genau beschrieben, was ich auch empfinde (und die Klammer würde ich auch unterschreiben).
Femina hat folgendes geschrieben: | Also für mich wäre das schon eine Horrorvorstellung, plötzlich eine tiefe Stimme zu haben und eine männliche Gestalt mit allem Drum und Dran. Nein! Und mit dem, was ich gern tue, ob ich nun gern stricke oder handwerkliche Sachen tue, hat das nichts zu tun, sondern einfach damit, dass ich mich als Frau empfinde. Ich würde aus so einem falschen Körper auch wieder heraus wollen. |
Es geht ja aber eben nicht um "plötzlich", sondern um "immer schon und trotzdem 'falsch'". Das kann ich auch nicht nachvollziehen; das kann ich den Leuten nur glauben, dass es in ihrem Empfinden so ist.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
|
|
Nach oben |
|
 |
Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
|
(#1714827) Verfasst am: 29.12.2011, 09:07 Titel: |
|
|
tridi hat folgendes geschrieben: | damit will ich nicht sagen, dass sich transsexuelle ihre probleme nur irgendwie einbilden oder so. aber sie haben definitiv ein problem mit der akzeptanz ihres eigenen koerperlichen/aeusseren geschlechts, das ich *nicht* so einfach nachvollziehen kann. |
Kann ich auch nicht wirklich. Mein Selbstbild begreife ich als logische Folge meines Geschlchts als biologischer Tatsache, und nicht als etwas, was unabhängig davon existieren kann. Ich kann auch für mich sagen, daß mein biologisches Geschlecht etwas ist, was für mein Selbstbild keine große Rolle spielt und nicht mehr ist als eine Tatsache, die ich nun mal zur Kenntnis zu nehmen habe. Somit kann ich schlichtweg nicht nachvollziehen, daß jemand in seinem Selbstbild auf diese Tatsache derart fixiert sein kann. Ich glaube auch nicht, daß es nicht ansozialisierte geschlechtsspezifische Eigenschaften gibt, die nicht in auf physische Merkmale zurückzufühen sind. Soweit ich richtig informiert bin, entspricht dies dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
|
|
Nach oben |
|
 |
zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
|
(#1714832) Verfasst am: 29.12.2011, 09:54 Titel: |
|
|
Ich denke, man muss hier beachten, daß es wirklich um eine Differenz zwischen dem Körper und dem Körperbild geht. Aber in einem Bereich, der das Selbstbild, das Selbstempfinden und die soziale Identität maßgeblich formt. Wenn da also die Selbstwahrnehmung mit der physischen Realität nicht zur Deckunge kommt, kann ich mir schon vorstellen, daß der Leidensdruck so stark wird, daß massive Eingriffe in Kauf genommen werden, um den zu lindern. Ich habe allerdings eine generelle Skepsis gegen die Tendenz, die Massivität der Folgen chirurgischer Eingriffe zu unterschätzen. Was dann allerdings in diesen Fällen aufgrund des Komplikationsgrades und der langfristigen medizinischen Betreuung hoffentlich ausgeschlossen ist.
|
|
Nach oben |
|
 |
Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
|
(#1714834) Verfasst am: 29.12.2011, 10:06 Titel: |
|
|
zelig hat folgendes geschrieben: | Ich denke, man muss hier beachten, daß es wirklich um eine Differenz zwischen dem Körper und dem Körperbild geht. Aber in einem Bereich, der das Selbstbild, das Selbstempfinden und die soziale Identität maßgeblich formt. |
Ja, ich frage mich: woher kommt diese Differenz? Liegt es daran, daß jemandem nur das gesellschaftlich projizierte Bild des anderen Geschlechts besser gefällt? Geht es beim Wunsch eines Mannes, eine Frau zu sein, nicht eigentlich nur darum, als Frau aufzutreten?
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
|
|
Nach oben |
|
 |
zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
|
(#1714856) Verfasst am: 29.12.2011, 12:29 Titel: |
|
|
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Ich denke, man muss hier beachten, daß es wirklich um eine Differenz zwischen dem Körper und dem Körperbild geht. Aber in einem Bereich, der das Selbstbild, das Selbstempfinden und die soziale Identität maßgeblich formt. |
Ja, ich frage mich: woher kommt diese Differenz? Liegt es daran, daß jemandem nur das gesellschaftlich projizierte Bild des anderen Geschlechts besser gefällt? Geht es beim Wunsch eines Mannes, eine Frau zu sein, nicht eigentlich nur darum, als Frau aufzutreten? |
Ich denke darum geht es primär eben nicht. Hast Du schon einmal vom Alien Limb gehört? Es gibt diese Störungen, die wohl nichts mit Sozialisationsprozessen zu tun haben.
|
|
Nach oben |
|
 |
Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
|
(#1714878) Verfasst am: 29.12.2011, 14:39 Titel: |
|
|
zelig hat folgendes geschrieben: | Hast Du schon einmal vom Alien Limb gehört? |
Nein. Was ist das?
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
|
|
Nach oben |
|
 |
zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
|
(#1714888) Verfasst am: 29.12.2011, 15:51 Titel: |
|
|
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Hast Du schon einmal vom Alien Limb gehört? |
Nein. Was ist das? |
Eine Störung, bei der ein Teil des Körpers nicht in das Selbstbild integriert ist, und sogar in selten Fällen den Wunsch nach Amputation aufkommen lässt.
|
|
Nach oben |
|
 |
Hanami registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.11.2011 Beiträge: 55
Wohnort: Jenseits der Berge
|
(#1714891) Verfasst am: 29.12.2011, 16:08 Titel: |
|
|
Ja, davon hörte ich auch schon: Es gibt Menschen, die bestimmte Körperteile, z.B. ein oder beide Beine, an sich nicht akzeptieren. Sie empfinden sie nicht als körpereigen und lehnen sie zutiefst ab. Ihr größter Wunsch ist es, sie loszuwerden oder funktionsunfähig zu machen. Normale Ärzte weigern sich natürlich, gesunde Gliedmaßen zu amputieren. Im Ausland gibt es inzwischen Ärzte, die das machen, und angeblich sind die Patienten nach den Amputationen zufriedener.
Erst kürzlich sah ich eine Doku - habe leider den Namen vergessen - in der dieses Phänomen mit dem der Transsexualität verglichen wurde.
Auch ein Hirnschlag kann das auslösen (geschildert z.B in Oliver Sacks' :"Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte").
Transsexuelle hassen ihre primären Geschlechtsmerkmale. Sie können Sex nicht genießen, weil sie die männliche/weibliche Reaktion ihres Körpers widerwärtig finden. Viele Transsexuelle leben darum bis zur OP quasi sexlos, Sex spielt in ihrem Leben keine Rolle. Nach der OP haben sie dann Sex.
Z.B. in den Berichten : "Im falschen Körper gefangen" (Mann zu Frau) oder "Sein und Nichtsein" (Frau zu Mann) ist das eindrucksvoll geschildert. Wer das gelesen hat, will keiner Transsexuellen mehr die OP verweigern oder sie als Homos oder Transen ansehen.
http://www.amazon.de/falschen-K%C3%B6rper-gefangen-Report-Geschlechtsumwandlung/dp/3453017129/ref=sr_1_9?s=books&ie=UTF8&qid=1325167540&sr=1-9
http://www.amazon.de/Sein-Nichtsein-Felix-Fink/dp/3831125902/ref=sr_1_3?s=books&ie=UTF8&qid=1325167496&sr=1-3
Diese ganze Geschichte ist in meinen Augen eine Art Gehirnschaden, d.h., das Körperbild im Gehirn stimmt mit dem real existierenden Körper nicht überein. Das muss ziemlich schlimm sein.
Inzwischen ist es auch ziemlich klar, dass das eigene Geschlechtsverständnis, auch wenn es einem im Alltag nicht auffällt, doch ganz schön penetrant ist und vor allem angeboren ist. Die Erziehung spielt dabei nur eine geringe Rolle. Dies beweisen die vielen Leidensgeschichten der Intersexuellen, die mit einem unbestimmten Geschlecht geboren werden und dann per OP ein bestimmtes Geschlecht zugewiesen bekommen. Oft stellt sich dann raus, dass sie sich selbst nicht so empfinden. Die OP hat irreparable Schäden verursacht, und die Opfer leiden ihr ganzes Leben darunter.
Die schlimmste Geschichte: Ein männlicher Zwilling, dem bei einer missglückten Beschneidung der Penis weggebrannt wurde. Man beschloss, ihn als Mädchen aufzuziehen, neben dem intakten Zwillingsbruder. Das ging komplett in die Hose. Ergebnis: Mutter depressiv, Vater Alkoholiker, beide Brüder brachten sich um.
http://www.amazon.de/Junge-als-M%C3%A4dchen-aufwuchs/dp/344215118X/ref=sr_1_4?s=books&ie=UTF8&qid=1325167460&sr=1-4
_________________ Freedom ist just another word for nothing left to loose (Kris Kristoffersen)
|
|
Nach oben |
|
 |
Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
|
(#1714898) Verfasst am: 29.12.2011, 16:45 Titel: |
|
|
zelig hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Hast Du schon einmal vom Alien Limb gehört? |
Nein. Was ist das? |
Eine Störung, bei der ein Teil des Körpers nicht in das Selbstbild integriert ist, und sogar in selten Fällen den Wunsch nach Amputation aufkommen lässt. |
Ach so, ja, davon hab ich gehört, und das ist eindeutig auf einen Defekt im Gehirn zurückzuführen. Inwieweit das vergleich bar ist, weiß ich nicht.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
|
|
Nach oben |
|
 |
tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
|
(#1714912) Verfasst am: 29.12.2011, 18:34 Titel: |
|
|
ich habe das jetzt gelesen und fand es recht interessant. der autor beschreibt die verschiedenen schritte im laufe der geschlechtsentwicklung, was dabei alles schief gehen kann und zu welchen resultaten das fuehrt.
zu der frage, welche kognitiven, emotionalen und verhaltens-unterschiede die geschlechter aufweisen, meint er, dass es hier nur ganz wenige gesicherte unterschiede zwischen den geschlechtern gibt, und auch das sind nur unterschiede im mittel der geschlechter (so wie zB maenner im allgemeinen groesser sind), nicht aber unterschiede, die jedes einzelne individuum treffen. die unterschiede sind nur die folgenden sechs:
- bessere faehigkeiten im raeumlichen vorstellungsvermoegen (zB sich drehungen im raum vorzustellen) beim mann
- hoehere unprovozierte aggression beim mann
- prosozialeres verhalten bei der frau
- bessere sprachliche faehigkeiten bei der frau (in modernen industrienationen jedoch eher verschwindend)
- hoeheres interesse an okkasionellen sexualkontakten (zB mit unbekannten) beim mann
- sexuelles interesse eher auf frauen ausgerichtet (beim mann) bzw eher auf maenner (bei der frau)
verursacht scheinen solche unterschiede durch hormonell verursacht geschlechtsverschiedene unterschiede in einer oder mehreren regionen des hypothalamus, wobei diese differenzierung vor der geburt und eventuell noch in den ersten zwei lebensjahren stattfindet; zumindest scheinen die vor geburt anwesenden hormone hier entscheidenden einfluss zu haben.
insofern gibt es durchaus eher weibliche und eher maennliche persoenlichkeiten, und bei der vielzahl der dinge, die bei der geschlechtsdifferenzierung schiefgehen koennen, kann so ziemlich alles an mischformen zwischen frau und mann herauskommen. dabei ist auch denkbar, dass eine eher maennliche persoenlichkeit in einem weiblichen koerper steckt und umgekehrt.
so ist es wohl eine sehr zweifelhafte idee, im falle eines beschneidungsunfalls an einem neugeborenen jungen diesen mangels brauchbaren penis zum maedchen umzuoperieren und ihm entsprechende hormone zur weiteren weiblichen entwicklung zu geben: mit hoher wahrscheinlichkeit stellt das kind, teils noch als kind und ohne von der ganzen sache zu wissen, fest, es sei ein junge, und versucht sich auch entsprechend zu entwickeln. andererseits kann es aber auch wohl passieren, dass das kind die rolle als frau annimmt.
neben diesem extremfall einer umoperation eines idealtypischen maennlichen kindes zum maedchen gibt es aber eben auch diverse dinge, die bei der geschlechtsdifferenzierung schieflaufen koennen, da kann eine chromosom zuviel oder zu wenig sein oder ein gendefekt mit anschliessendem fehlenden hormon oder enzym, so dass irgendeine stufe der sexuellen entwicklung nicht funktioniert und anschliessend irgendeine zwischenstufe zwischen mann und frau dabei herauskommt, mit einer zum aeusseren erscheinungsbild nicht notwendig passenden persoenlichkeit.
so etwas *kann* zu schwierigkeiten fuehren - muss aber nicht.
ebenso falsch ist es wohl, anzunehmen, dass transsexualitaet regelmaessig auf einer solchen diskrepanz zwischen vorgeburtlich hormonell gepraegter persoenlichkeit und dem aeusserlichen geschlecht beruhe.
na gut, so weit diese mehr als grobe zusammenfassung, wer naeheres wissen will, dem seien halt die 35 seiten im original waermstens empfohlen, ist wirklich interessant. wobei aber wohl nicht jeder die fachsprache wird verstehen koennen.
|
|
Nach oben |
|
 |
Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
|
(#1715007) Verfasst am: 30.12.2011, 02:58 Titel: |
|
|
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Femina hat folgendes geschrieben: | Ich möchte zu meinem Beitrag von gestern Abend etwas hinzufügen.
Meine Freundin mag sich den Beitrag von Quarks und Co nicht anschauen, weil es darin um einen transsexuellen Mann geht und weil es ihr weh tut, zu sehen, wie transsexuelle Männer in diesem Land unterstützt werden, transsexuelle Frauen jedoch nicht. Und sie schreibt, transsexuellen Männern geht es in diesem Land deutlich besser als transsexuellen Frauen, weil sie a) gesellschaftlich deutlich besser anerkannt werden und weil sie b) mit ihren Problemen auch von der Medizin und Politik ernster genommen werden. Das äußert sich auch darin, dann transsexuelle Männer ihre geschlechtsangleichende OP von der Kasse bezahlt bekommen, transsexuelle Frauen jedoch nicht. ... |
Also, das ist nicht mein Eindruck; die Berichte, die ich bisher gelesen habe, waren meiner Erinnerung nach überwiegend über transsexuelle Frauen (um Missverständnisse zu vermeiden: gemeint sind Frauen, in einem Männerkörper geboren wurden und eine Operation Richtung Frau anstreben - oder?). Von derartigen Benachteiligungen war da nie die Rede, insbesondere nicht, dass die Kassen da Unterschiede machen würden. Hast du dafür Quellen? |
Meine hauptsächliche Quelle ist meine Freundin, von der ich weiß, dass sie ihre OP´s selbst zahlen muss. Soweit ich mich erinnere hat man ihr allerdings die OP, bei der das männliche Glied entferent wurde, bezahlt. Jedoch ist es so, dass der Gesetzgeber dies als geschlechtsangleichend ausreichend bezeichnet. Weitere plastische Eingriffe, die dazu führen, dass das dann auch wirklich so wie bei einer Frau aussieht, werden nicht übernommen. Ebenso nicht übernommen wird eine Stimmband-OP.
Ich habe auch eine transsexuelle Frau kennen gelernt, die die Probleme ihrer Gruppe in einem Schattenbericht zum Staatenbericht der Bundesregierung zu den Frauenrechten formuliert hat: http://www.mut23.de/texte/CEDAW_Transsexualit%E4t_final2.pdf
|
|
Nach oben |
|
 |
Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
|
(#1715059) Verfasst am: 30.12.2011, 12:47 Titel: |
|
|
Femina hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Femina hat folgendes geschrieben: | Ich möchte zu meinem Beitrag von gestern Abend etwas hinzufügen.
Meine Freundin mag sich den Beitrag von Quarks und Co nicht anschauen, weil es darin um einen transsexuellen Mann geht und weil es ihr weh tut, zu sehen, wie transsexuelle Männer in diesem Land unterstützt werden, transsexuelle Frauen jedoch nicht. Und sie schreibt, transsexuellen Männern geht es in diesem Land deutlich besser als transsexuellen Frauen, weil sie a) gesellschaftlich deutlich besser anerkannt werden und weil sie b) mit ihren Problemen auch von der Medizin und Politik ernster genommen werden. Das äußert sich auch darin, dann transsexuelle Männer ihre geschlechtsangleichende OP von der Kasse bezahlt bekommen, transsexuelle Frauen jedoch nicht. ... |
Also, das ist nicht mein Eindruck; die Berichte, die ich bisher gelesen habe, waren meiner Erinnerung nach überwiegend über transsexuelle Frauen (um Missverständnisse zu vermeiden: gemeint sind Frauen, in einem Männerkörper geboren wurden und eine Operation Richtung Frau anstreben - oder?). Von derartigen Benachteiligungen war da nie die Rede, insbesondere nicht, dass die Kassen da Unterschiede machen würden. Hast du dafür Quellen? |
Meine hauptsächliche Quelle ist meine Freundin, von der ich weiß, dass sie ihre OP´s selbst zahlen muss. Soweit ich mich erinnere hat man ihr allerdings die OP, bei der das männliche Glied entferent wurde, bezahlt. Jedoch ist es so, dass der Gesetzgeber dies als geschlechtsangleichend ausreichend bezeichnet. Weitere plastische Eingriffe, die dazu führen, dass das dann auch wirklich so wie bei einer Frau aussieht, werden nicht übernommen. Ebenso nicht übernommen wird eine Stimmband-OP.
Ich habe auch eine transsexuelle Frau kennen gelernt, die die Probleme ihrer Gruppe in einem Schattenbericht zum Staatenbericht der Bundesregierung zu den Frauenrechten formuliert hat: http://www.mut23.de/texte/CEDAW_Transsexualit%E4t_final2.pdf |
Ich kann das alles voll verstehen.
Ein männlicher Android empfindet ja auch anders als ein weiblicher Android.
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
|
|
Nach oben |
|
 |
Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
|
(#1715085) Verfasst am: 30.12.2011, 14:57 Titel: |
|
|
Netjoker hat folgendes geschrieben: | Interessant finde ich persönlich in diesem Zusammenhang die Frage, ob und wenn ja, wie sich das persönliche Empfinden, im "falschen Körper" zu stecken, mit einer atheistischen Grundausrichtung vereinbaren lässt.
Atheismus "weiß" doch, dass da außer eben dem Körper nix weiter ist. Also kein diesem übergeordneter "Geist", oder so, der sich als weiblich, oder männlich betrachten könnte und der tatsächlich irgendwie "falsch" untergebracht sein könnte.
Aus streng atheistischer Sicht müsste das also nun als Geisteskrankheit behandelt werden, die zu therapieren ist.
Körperliche "Umbau-Maßnahmen" jedenfalls, würden sich doch rational ausschließen, oder sieht das Jemand anders?
Gruß
Netjoker |
Verstehe ich nicht!
Als Athesit, oder besser als Naturalist, glaube ich nicht, dass es so etwas wie eine Seele im religiöen Sinne gibt und vielerlei Experimente und Tatsachen zeigen, dass das Bewusstsein ausschließlich vom Gehirn erzeugt wird. NIchtsdestotrotz haben wir ein Bewusstsein, das streiten auch ATheisten nicht ab
|
|
Nach oben |
|
 |
Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
|
(#1715115) Verfasst am: 30.12.2011, 17:43 Titel: |
|
|
In 1000 Jahren gibt es keine Männer und Frauen mehr, nur noch Wichser. Und ich finde das super.
|
|
Nach oben |
|
 |
vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
|
(#1715117) Verfasst am: 30.12.2011, 17:55 Titel: |
|
|
Sargnagel hat folgendes geschrieben: | In 1000 Jahren gibt es keine Männer und Frauen mehr, nur noch Wichser. Und ich finde das super. |
Und die Fortpflanzung nur noch künstlich?
Wie langweilig!
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
|
|
Nach oben |
|
 |
pera auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.07.2009 Beiträge: 4256
|
(#1715121) Verfasst am: 30.12.2011, 17:59 Titel: |
|
|
Alchemist hat folgendes geschrieben: | Netjoker hat folgendes geschrieben: | Interessant finde ich persönlich in diesem Zusammenhang die Frage, ob und wenn ja, wie sich das persönliche Empfinden, im "falschen Körper" zu stecken, mit einer atheistischen Grundausrichtung vereinbaren lässt.
Atheismus "weiß" doch, dass da außer eben dem Körper nix weiter ist. Also kein diesem übergeordneter "Geist", oder so, der sich als weiblich, oder männlich betrachten könnte und der tatsächlich irgendwie "falsch" untergebracht sein könnte.
Aus streng atheistischer Sicht müsste das also nun als Geisteskrankheit behandelt werden, die zu therapieren ist.
Körperliche "Umbau-Maßnahmen" jedenfalls, würden sich doch rational ausschließen, oder sieht das Jemand anders?
Gruß
Netjoker |
Verstehe ich nicht!
Als Athesit, oder besser als Naturalist, glaube ich nicht, dass es so etwas wie eine Seele im religiöen Sinne gibt und vielerlei Experimente und Tatsachen zeigen, dass das Bewusstsein ausschließlich vom Gehirn erzeugt wird. NIchtsdestotrotz haben wir ein Bewusstsein, das streiten auch ATheisten nicht ab |
Ich verstehe auch nichts.
Warum sollte sich das Empfinden im "falschen Köroer" zu stecken. nicht mit atheistischer Grundhaltung vertragen?
Und was ist eine "streng atheistische" Sicht? Gibts neben den normalen Atheisten noch die strengen Atheisten? Und was unterscheidet sie?
|
|
Nach oben |
|
 |
astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
|
(#1715122) Verfasst am: 30.12.2011, 18:01 Titel: |
|
|
pera hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Netjoker hat folgendes geschrieben: | Interessant finde ich persönlich in diesem Zusammenhang die Frage, ob und wenn ja, wie sich das persönliche Empfinden, im "falschen Körper" zu stecken, mit einer atheistischen Grundausrichtung vereinbaren lässt.
Atheismus "weiß" doch, dass da außer eben dem Körper nix weiter ist. Also kein diesem übergeordneter "Geist", oder so, der sich als weiblich, oder männlich betrachten könnte und der tatsächlich irgendwie "falsch" untergebracht sein könnte.
Aus streng atheistischer Sicht müsste das also nun als Geisteskrankheit behandelt werden, die zu therapieren ist.
Körperliche "Umbau-Maßnahmen" jedenfalls, würden sich doch rational ausschließen, oder sieht das Jemand anders?
Gruß
Netjoker |
Verstehe ich nicht!
Als Athesit, oder besser als Naturalist, glaube ich nicht, dass es so etwas wie eine Seele im religiöen Sinne gibt und vielerlei Experimente und Tatsachen zeigen, dass das Bewusstsein ausschließlich vom Gehirn erzeugt wird. NIchtsdestotrotz haben wir ein Bewusstsein, das streiten auch ATheisten nicht ab |
Ich verstehe auch nichts.
Warum sollte sich das Empfinden im "falschen Köroer" zu stecken. nicht mit atheistischer Grundhaltung vertragen?
Und was ist eine "streng atheistische" Sicht? Gibts neben den normalen Atheisten noch die strengen Atheisten? Und was unterscheidet sie?
|
Ist doch nur ein billiger Versuch, Atheisten als bescheuert darzustellen.
_________________ Tja
|
|
Nach oben |
|
 |
|