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kungfutius registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.08.2004 Beiträge: 454
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(#171568) Verfasst am: 29.08.2004, 14:37 Titel: Let´s tell about ÜBERMENSCH |
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Eine Begegnungststäte für Freigeister ist ohne einer direkten Diskussion über den Übermenschen nur eine halbe Sache. Immerhin hatte Nietzsche gerade mit der Kreation des Übermenschen die Bedeutung des Begriffes `Friegeist` wie kein anderer Denker bedingt und gestaltet.
So kommt man als ein tatsächlich freier Geist am Thema `Übermensch` auf gar keinem Fall vorbei.
Und ich kann es mir gut vorstellen, dass eine geballte Ladung der Denkenergie, die hier in Forum steckt, schon einige interessante Vorstellungen über den Weg des Menschen zu diesem attraktiven Ziel zustande bringen könnte.
Übermenschliche Grüsse
kungfutius
_________________ rede, damit ich dich sehe!
sokrates
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kungfutius registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.08.2004 Beiträge: 454
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(#171570) Verfasst am: 29.08.2004, 14:44 Titel: Don Quijote als Übermensch |
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Mein Leben ist wie ein Traum.
Arnold Schwarzenegger
Das lächerlichste an Don Quijotes Existenz, ist die Tatsache, dass er seine Träume lebte. Damit machte er sich unmöglich, weil man damals, wo es noch keine nennenswerte soziale Absicherung gab, nur als Realist überleben konnte.
Bereits heute aber würde der edle Ritter kaum noch auffallen. Ganz im Gegenteil, vielleicht wäre er sogar ein berühmter und geachteter Mann, vielleicht ein Fernsehstar, oder ein grosser Künstler - heute sind es nicht so wenige angesehene Menschen, die eben wegen ihrer Donquichotterie verehrt werden.
Und auch im Web ist diese Traumfähigkeit der heutigen Menschen, diese unbedingte Bereitschaft zum Träumen bessergesagt, allgegenwärtig. In den Foren und Chats werden in der Wahrheit nur Träume und Sehnsüchte ausgelebt. Und wenn diese Träume dann öfters in die Realität übersiedeln und zum Erfolg werden, beweist das nur, dass das menschliche Leben immer nachhaltiger zum Traum wird.
Diese Träumereien im Web sind aber nur Vorübungen für morgen, wo es dem Neuen Menschen, aller profanen Arbeit und stressigen Existenzsorgen befreit, quasi nichts anderes übrig bleibt, als seine Traumfähigkeit auszuleben. Natürlich werden da keine lächerlichen Hirngespinste eines Don Quijotes sein, sondern höchst kreative, rein schöpferische Träume der Halbgötter, die sich die Schöpfung untertan gemacht haben.
Und diese könnten dann, so scheint es mir wenn ich ganz, ganz weit in die Zukunft blicke, den alten Ritter von der traurigen Gestalt als einen avantgarden Helden und eigentlichen Urahn des Übermenschen verehren.
Immerhin hatte dieser als der allererste Mensch die exorbitante Wichtigkeit des Traums für die Existenz des Höheren Wesen begriffen.
Valet
kungfutius
_________________ rede, damit ich dich sehe!
sokrates
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
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(#171577) Verfasst am: 29.08.2004, 15:01 Titel: |
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Über dieses Thema werden sich - neben mir - sicherlich auch Tarvoc und Schmerzlos freuen.
Nietzsches Übermensch läßt sich wohl unterschiedlich beschreiben, da Nietzsche unterschiedlich interpretierbar ist. Die Nazis hatten ihn beispielsweise mißverstanden (wahrscheinlich wollten sie ihn einfach mißverstehen). Mit dem Übermenschen hatte N. sicherlich nichts politisches oder gar rassistisches im Sinn.
Für mich ist N.s Übermensch ein Individuum frei von überflüssigen Konventionen und Traditionen, er setzt neue Maßstäbe und ist kein Herdentier.
Ich habe mal ein interessantes philosophisches Essay darüber gelsen, ob Bart Simpson Nietzsches Übermensch sei (Buch "The Simpsons and philosophy", Name des Essays "Thus spake Bart" ), was bei näherer Betrachtung zu verneinen ist. Bart Simpson
reagiert auf seine Umwelt - er ist einfach nur dagegen, gegen den Mainstream. N.s Vorstellung ist hingegen die eines kreativen Menschen, der agiert und sein eigenes Leben als Kunst formt.
So viel meine ersten, spontanen, unstrukturierten und leicht chaotisch formulierten Gedanken in diesem Thread.
_________________ 42
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#171581) Verfasst am: 29.08.2004, 15:09 Titel: |
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Da das Thema eher philosophischer Natur ist, habe ich es mal hierhin verschoben.
_________________ 42
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kungfutius registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.08.2004 Beiträge: 454
Wohnort: köln
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(#171605) Verfasst am: 29.08.2004, 16:35 Titel: Bart als amerikanischer Übermensch |
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Ja, Bart ist eine klasse Spur, denn mit ihm ist die amerikanische Kultur angesprochen. Und die USA haben extra viel für die Idee Übermensch getan. Vor allem auf dem Gebiet der Aufklärung.
Ja, dazu fällt mir noch einiges ein, muss es nur noch ein bisschen in Form bringen.
Bis dann
kungfutius
_________________ rede, damit ich dich sehe!
sokrates
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Kommissar Plattfuß Rüpel
Anmeldungsdatum: 13.08.2004 Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich
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(#171608) Verfasst am: 29.08.2004, 16:41 Titel: |
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Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | Nietzsches Übermensch läßt sich wohl unterschiedlich beschreiben, da Nietzsche unterschiedlich interpretierbar ist. |
Das kann man wohl sagen. Nietzsches Art zu schreiben ist ja (besonders im Zarathustra) nicht gerade eindeutig. Außerdem ist Zarathustra nicht = Nietzsche. Nietzsche schreibt in einem Brief an seine Schwester:
Zitat: |
Glaube ja nicht, daß mein Sohn Zarathustra meine Meinungen ausspricht. Er ist eine meiner Vorbereitungen und Zwischen-Akte. |
Also: Nietzsches Übermensch ist nicht eindeutig definiert,- jedenfalls nicht von Nietzsche selber. Trotzdem versuchten und versuchen viele Leute Ihre Persönliche Meinung von der Bedeutung des Wortes Übermensch als allgemein gültig hinzustellen. Daß Nietzsches Schwester nicht nur interpretiert sondern auch gefälscht hat ist jedem der sich mit Nietzsche beschäftigt hat bekannt, und auch daß die Nazis den Begriff Übermensch ganz gezielt falsch verstanden und noch den Untermenschen dazu erfunden haben weiss heute (fast) jeder. Aber auch heute wird der Übermensch bewusst falsch interpretiert. Besonders die dogmatischen Humanisten -von denen es auch hier im Freigeisterhaus einige gibt- versuchen den Übermenschen als eine Art aufgeklärten, gebildeten, schöngeistigen, weisen MENSCHEN darzustellen. Aber der Übermensch ist kein Mensch, und er ist nicht "gut". Er ist nicht politisch korrekt! Man kann viel an Nietzsche heruminterpretieren, aber eins darf man nicht: Den Übermenschen BEGRENZEN! Der Übermensch ist nicht das ZIEL das man erreichen kann um sich dann auszuruhen; Der Übermensch ist, wie Nietzsche schreibt: Der Sinn der Erde.
Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | Für mich ist N.s Übermensch ein Individuum frei von überflüssigen Konventionen und Traditionen, er setzt neue Maßstäbe und ist kein Herdentier. |
Das ist eine Wirklich schöne Definition. Meiner Meinung nach ist der Übermensch aber nicht nur von überflüssigen, sondern von jeglichen Konventionen frei eben WEIL er kein Herdentier ist. Herdentiere sind übrigens alle Menschen - nur ich nicht...
kungfutius hat folgendes geschrieben: | Ja, dazu fällt mir noch einiges ein, muss es nur noch ein bisschen in Form bringen. |
Das geht mir genauso. Ich habe nur jetzt leider keine Zeit.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
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(#171631) Verfasst am: 29.08.2004, 17:44 Titel: Re: Let´s tell about ÜBERMENSCH |
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kungfutius hat folgendes geschrieben: | Eine Begegnungststäte für Freigeister ist ohne einer direkten Diskussion über den Übermenschen nur eine halbe Sache. |
Aha. Warum?
Zitat: | Immerhin hatte Nietzsche gerade mit der Kreation des Übermenschen die Bedeutung des Begriffes `Friegeist` wie kein anderer Denker bedingt und gestaltet. |
Was interessiert meine Geschichte wenn meine Gegenwart erforderlich ist?
Zitat: | So kommt man als ein tatsächlich freier Geist am Thema `Übermensch` auf gar keinem Fall vorbei. |
Ihc bin bishe rziemlich gut am Übermenschen und der wirren Schreibe F. Nietzsches vorbeigekommen. Ganz einfach weil er mich nicht weiter interessiert.
Dahe rnochmal die Frage: Warum?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Kommissar Plattfuß Rüpel
Anmeldungsdatum: 13.08.2004 Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich
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(#171641) Verfasst am: 29.08.2004, 19:17 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: |
kungfutius hat folgendes geschrieben: | Eine Begegnungststäte für Freigeister ist ohne einer direkten Diskussion über den Übermenschen nur eine halbe Sache. |
Aha. Warum?
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Warum? - Weil das hier das FREIgeisterhaus ist. Nietzsches "wirre Schreibe" (nur gut, daß du keine Vorurteile hast...) ist sozusagen die nächst höhere Stufe auf der nach oben offenen Freigeisterskala. Ganz unten auf dieser Skala befinden sich die religiösen Fundamentalisten, darüber dann die etwas aufgeklärteren (z.B. "Kuschelchristen"), dann kommen die dogmatischen Humanisten die hier im FGH anscheinend die Mehrheit darstellen, dann die Anarchisten, und dann... ja, dann kommt halt der alte Nietzsche bzw. dessen Anhänger. Der Übermensch ist völlig inkompatibel mit dem Humanismus. Die Zerstörung der alten (und auch der neuen) Dogmen, Moralvorstellungen, Traditionen und Gesetze ist die Voraussetzung für den Übermenschen; -Nur wer Altes zerstört kann etwas wirklich Neues schaffen.
Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ihc bin bishe rziemlich gut am Übermenschen und der wirren Schreibe F. Nietzsches vorbeigekommen. Ganz einfach weil er mich nicht weiter interessiert. |
Daß dich Nietzsche nicht interessiert glaube ich dir einfach nicht! Dazu bist du nicht dumm genug...
Hast du vielleicht Angst um die Stabilität deines Weltbildes?
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
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(#171643) Verfasst am: 29.08.2004, 19:30 Titel: |
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dragonfly hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: |
kungfutius hat folgendes geschrieben: | Eine Begegnungststäte für Freigeister ist ohne einer direkten Diskussion über den Übermenschen nur eine halbe Sache. |
Aha. Warum?
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Warum? - Weil das hier das FREIgeisterhaus ist. Nietzsches "wirre Schreibe" (nur gut, daß du keine Vorurteile hast...) |
Hab ich nicht. Es sind Nachurteile.
Nietzsche verfolgt auch einen armen Anglistik-Nebenfach-Studenten als prägende Gestalt des Modernismus. Am Ende sagt er nur aus, dass er nichts aussagen kann - das tut er aber seitenweise. Und gibt es mittelbar auch zu.
Zitat: | ist sozusagen die nächst höhere Stufe auf der nach oben offenen Freigeisterskala. |
Deprimierend, dass wir auch auf dieser Stufe immer noch dabei sind, irgendwelchen Vorrednern nachzulaufen.
Zitat: | Der Übermensch ist völlig inkompatibel mit dem Humanismus. Die Zerstörung der alten (und auch der neuen) Dogmen, Moralvorstellungen, Traditionen und Gesetze ist die Voraussetzung für den Übermenschen; -Nur wer Altes zerstört kann etwas wirklich Neues schaffen. |
Der Übermensch ist lustigerweise auch inkompatibel damit, Nietzsche (oder irgendjemand anderem) anzuhängen.
Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ihc bin bishe rziemlich gut am Übermenschen und der wirren Schreibe F. Nietzsches vorbeigekommen. Ganz einfach weil er mich nicht weiter interessiert. |
Daß dich Nietzsche nicht interessiert glaube ich dir einfach nicht! Dazu bist du nicht dumm genug... [/quote]
Bist du da ganz sicher.
Zitat: | Hast du vielleicht Angst um die Stabilität deines Weltbildes?  |
Dass mein Weltbild stabil ist wäre mir neu
Es ist im gegenteil vom Gedanken beherrscht, dass alles ständiger Veränderung unterliegt. Insofern bietet Nietzsche meinem Denken nichts neues.
Für mein Weltverständnis schreibt er in den mir bekannten Texten nur Banalitäten auf und formuliert sie schön lautstark und geheimnisvoll. Die Methode ist in etwa die selbe wie bei Nostradamus.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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kungfutius registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.08.2004 Beiträge: 454
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(#171644) Verfasst am: 29.08.2004, 19:31 Titel: |
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Tja, Mensch, Du bist bisher gut an dem wirren Schreiben Nietzsches vorbeigekommen - geh also weiter.
Ich wollte eigentlich Leute ansprechen, die Nietzsche keinesfalls wirr finden.
Du wirst das kaum leugnen können, dass es auch solche gibt, und dass sie so unrichtig nicht sein können.
Oder hälst Du Dich tatsächlich zum Mass aller Dinge: was Du ablehnst, das mussen alle ablehnen und vice versa,wie?
Aber wenn mir jemand so kommt, dass er von Nietzsche eigentlich überhaupt nichts wissen will, aber doch fragt, warum man über Nietzsche diskutieren sollte, da kann ich nicht umhin, als eine ziemlich bedenkliche Inkonsequenz in seinem Denken zu erkennen.
So muss Dir als Antwort ein schlichtes DARUM genügen.
kungfutius
_________________ rede, damit ich dich sehe!
sokrates
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
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(#171646) Verfasst am: 29.08.2004, 19:34 Titel: |
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kungfutius hat folgendes geschrieben: | Aber wenn mir jemand so kommt, dass er von Nietzsche eigentlich überhaupt nichts wissen will, aber doch fragt, warum man über Nietzsche diskutieren sollte, da kann ich nicht umhin, als eine ziemlich bedenkliche Inkonsequenz in seinem Denken zu erkennen. |
Es tut mir Leid, dass ich so inkonsequent bin, meine eigenen Gedanken nicht für die endgültige Wahrheit zu halten.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Kommissar Plattfuß Rüpel
Anmeldungsdatum: 13.08.2004 Beiträge: 2353
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(#171651) Verfasst am: 29.08.2004, 20:01 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: |
dragonfly hat folgendes geschrieben: |
Shadaik hat folgendes geschrieben: |
kungfutius hat folgendes geschrieben: |
Eine Begegnungststäte für Freigeister ist ohne einer direkten Diskussion über den Übermenschen nur eine halbe Sache.
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Aha. Warum?
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Warum? - Weil das hier das FREIgeisterhaus ist. Nietzsches "wirre Schreibe" (nur gut, daß du keine Vorurteile hast...)
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Hab ich nicht. Es sind Nachurteile.
Nietzsche verfolgt auch einen armen Anglistik-Nebenfach-Studenten als prägende Gestalt des Modernismus. Am Ende sagt er nur aus, dass er nichts aussagen kann - das tut er aber seitenweise. Und gibt es mittelbar auch zu. |
Du hast alsu schon Nietzsche gelesen. Hab ich mir doch gedacht, - an dem kommt eben keiner vorbei. Aber jetzt sei mal ehrlich, hat es dir wirklich nicht gefallen? Hast du den Zarathustra gelesen? Selbst wenn es wahr wäre, daß Nietzsche nur seitenweise nichts aussagen kann (was nicht der Fall ist!) dan sagt er es doch soooo schön...
Shadaik hat folgendes geschrieben: | Der Übermensch ist lustigerweise auch inkompatibel damit, Nietzsche (oder irgendjemand anderem) anzuhängen. |
Da hast du natürlich völlig recht. Das mit den "Anhängern" war schlecht formuliert. Nietzsche wollte bestimmt keine "Gläubigen" sondern denkende Menschen.
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kungfutius registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.08.2004 Beiträge: 454
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(#171683) Verfasst am: 29.08.2004, 20:44 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Es tut mir Leid, dass ich so inkonsequent bin, meine eigenen Gedanken nicht für die endgültige Wahrheit zu halten.  |
Tust Du aber doch. Du wunderst Dich ja, warum ich über Nietzsche diskutieren will, obwohl Du Nietzsche nur wirr findest.
Und für mich ist DIESE Diskussion nun beendet. Meine Vorstellung war nämlich, mich hier mit den Leuten zu unterhalten, die sich mit Nietzsche zwar auch kritisch, jedoch auf eine konstruktive Weise auseinandersetzen. Und wenn es Dir so viel daran liegt, Nietzsche als einen Wirrkopf zu kritisieren, so kannst Du leicht ein neues Thema anfangen. Ich bin sicher, Du wirst auch unter den sogenannten Freigeistern recht viele finden, die sich für SO WAS ereifern werden.
(Hörst Du das feine, kaum hörbare Lachen? – da amüsiert sich Nietzsche!)
Und ich verspreche Dir, ich werde Dich bei Deinem Thema kein einziges Mal stören.
kungfutis
_________________ rede, damit ich dich sehe!
sokrates
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#171804) Verfasst am: 30.08.2004, 00:56 Titel: |
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Leute, Leute, macht mal halblang:
Der eine findet Nietzsche gut, der andere eben schlecht. So what?
Jeder sollte einfach die andere Position akzeptieren.
Mich persönlich hat "Also sprach Zarathustra" berührt. Ich habe selten solch ein sprachliches Meisterwerk gelesen. Selbst wenn jemand inhaltlich nichts damit anfangen kann, ist zumindest die Sprache Nietzsches ein Hochgenuß.
Man mag von Nietzsche halten, was man will - er ist auf alle Fälle unterhaltsam. Manchmal stimme ich absolut mit ihm überein, manchmal bringt er mich zum Lachen, manchmal ist er erschreckend.
Ich kann aber verstehen, wenn einem das nicht gefällt. Es ist halt nicht jedermanns Sache.
@Shadaik:
Vielleicht wirfst Du mal einen Blick in "Der Antichrist" - so zum Einstieg, falls Du N. doch eine Chance geben willst.
_________________ 42
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#171868) Verfasst am: 30.08.2004, 09:48 Titel: |
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Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | @Shadaik:
Vielleicht wirfst Du mal einen Blick in "Der Antichrist" - so zum Einstieg, falls Du N. doch eine Chance geben willst. |
Vielleicht tu ich das mal.
Wenigstens zwei hier, die mein Posting nicht in den falschen Hals bekommen haben.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Kookie Gast
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(#171887) Verfasst am: 30.08.2004, 10:26 Titel: |
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also ich glaube ja - dass es ganz einfach mal unheimlich modern war
Nietzsche zu lesen
unter dem einen arm hatte man "Che" und unter dem anderen "Zarathustra"
und kam sich dabei unheimlich klug vor....
also bei mir wars so - und bei vielen anderen - damals auch
witzisch:
als 2002 David Bowie sein album "heathen" veröffentlichte
war in den inlegs - ein sehr schönes bild
drei in leder gebundene bücher:
THE GENERAL THEORY OF RELATIVITY - A.Einstein
THE INTERPRETATION OF DREAMS - S.Freud
THE GAY SCIENCE - F.Nietzsche
woraufhin die fans ma alle wieder ihre Nietzsche-bücher rausholten
zum besseren verständnis der songs - versteht sich
also ich persönlich muss sagen:
sehr schöne sprache
aber inhaltlich - leer
sagt mir einfach nix wirkliches
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Monologist 'Pataphysiker
Anmeldungsdatum: 26.08.2004 Beiträge: 195
Wohnort: Berlin
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(#171920) Verfasst am: 30.08.2004, 12:09 Titel: |
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Ich fand im Zarathustra die drei Verwandlungen des Geistes interessant.
1. Der Geist wird zum Kamel und trägt geduldig die Last der alten Moral
2. Der Geist wird zum Löwen und kämpft gegen den Drachen der Werte. Er beschreibt das als Kampf zwischen "Ich will" und "Du sollst". Der Löwe sei die einzige Möglichkeit Freiheit zu schaffen.
3. Die dritte Verwandlung ist die zum Kinde. Der Geist ist frei von allem, sozusagen neu, und spielt das Spiel des Schaffens.
Soweit konnte ich Nietzsche folgen, dann hat sich mir aber eine Frage aufgedrängt. Soll das die Anleitung zum Übermenschen sein oder ist es einfach nur eine Beschreibung einer möglichen Entwicklung des menschlichen Geistes?
_________________ "Wer über Falsch und Richtig spricht, ist ein Mensch des Falschen und Richtigen."
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kungfutius registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.08.2004 Beiträge: 454
Wohnort: köln
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(#172170) Verfasst am: 30.08.2004, 18:23 Titel: |
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Monologist hat folgendes geschrieben: | Soweit konnte ich Nietzsche folgen, dann hat sich mir aber eine Frage aufgedrängt. Soll das die Anleitung zum Übermenschen sein oder ist es einfach nur eine Beschreibung einer möglichen Entwicklung des menschlichen Geistes? |
Meiner Meinung nach, ist Nietzsche deshalb so wichtig, weil er in der Tat mit einer seltener Sehergabe, den weiteren Weg des Menschen erahnt hatte. Natürlich ist das Sehertum stets etwas nebliges, ungenaues, auch unseriöses (so gesehen verstehe ich jeden, der mit Nietzsche seine Schwierigkeiten hat). Doch auch die Vorstellungen, welche Jesus vom Christentum hatte (dem natülichsten Weg vom antiken zum modernen Menschen), unterscheiden sich gar zu krass von dem Christentum, dass dann praktiziert wurde. Und doch war das ganze Gebäude des Christentums auf den Lehren Jesus aufgebaut.
Hiermit ist auch Deine Frage beantwortet: das ist gleich. Indem Nietzsche erkannte, dass der Weg zu einem höheren Menschen die eigentliche Bestimmung des Menschen ist, so beschrieb er zugleich auch die Entwicklung des Geistes.
(Übrigens:
Was ist der Hauptunterschied zwischen Nietzsche und Jesus?
Jesus hatte eine allgemeinverbindliche Lehre erschaffen, war darum auch nach belieben interpretierbar und natürlich auch verfälscht. Nietzsche lasse sich nicht fälschen, da seine Lehre eine absolut individuelle Angelegenheit ist.)
kungfutius
_________________ rede, damit ich dich sehe!
sokrates
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kungfutius registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.08.2004 Beiträge: 454
Wohnort: köln
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(#172177) Verfasst am: 30.08.2004, 18:47 Titel: Nietzsche und Amerika |
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An sich wurde Nietzsche wesentlich früher in Amerika als bei uns gelesen. Man hat auch den Eindruck, dass sich die amerikanische Politik wesentlich mehr von den Ideen Nietzsches inspirieren lasse, als die europäische. Darum ist auch die Rolle, welche die Kultur Amerikas in der Kreation des Neuen Menschen spielt, mit Sicherheit nicht zu überschätzen. Aber den Übermenschen, also den Menschen, der sich weitgehend vom Diktat seiner Gene emanzipiert hatte, kann diese Kultur kaum erschaffen.
Obwohl die Amis eben auf diesem Gebiet bereits Übermenschliches geleistet hatten. Als der erste Volk der Erde haben sie die Notwendigkeit des klaren, coolen Kopfes populär gemacht. Und das in der ganzen Welt... Dieser erste Ansatz für die Befreiung vom Diktat der Gene ist die eigentliche Grundeigenschaft jedes Edel- und Höherseins; das war die Eigenschaft des Adels, der sich, anders als die Untertanen, stets zu beherrschen wusste. Die Coolness ist der Unterschied zwischen Mensch und Tier. Ein Tier kann sich seinem Naturell niemals widersetzen, der Mensch schon. Voraussetzung dafür ist, dass er unter allen Umständen cool bleibt. Und eben dieses Erkenntnis ist die grosse Gabe der Amerika an den Neuen Menschen.
Ansonsten wird die amerikanische Kultur bei Erschaffung des Übermenschen wohl jene gleiche Rolle spielen, welche Rom bei Erschaffung des modernen Europäers spielte.
Es gibt in der Tat etlichen Parallelen zwischen dem amerikanischen und römischen Imperium. Die beiden wurden von den Aussiedlern aus einer Alten Welt begründet. Die beiden könnten sich dank der mitgebrachten uralten Kultur und dem neuen Raum prächtig entwickeln. So wurden sie beide so mächtig und reich, dass sich innerhalb ihrer Zivilisationen jene alte, mitgebrachte Kultur in eine neue, höhere zu verwandeln begann.
Wie es im Fall Rom weiterging, das weis man: die Entwicklung der Kultur zu einem höheren Level geht Hand in Hand mit der Degeneration und Dekadenz. Noch bevor Rom den modernen Europäer hervorbringen könnte übernahmen die frischere Kräfte die Weiterentwicklung. So stammt nur die Idee des modernen Europäers, jenen kühnen, smarten Eroberers, der die Welt nicht mehr als Soldat sondern als Kaufmann beherrschen wird, aus Rom. Seine wichtigste Eigenschaften bekam er von Kelten und Germanen Kelten, die von Rom zunächst lernten, und dann sehr schnell ihren Lehrer überflügelten.
Man darf nun erwarten, dass sich die Geschichte wiederholt. Amerika, zumal so, mit der ganzen Welt verfeindet und mit einem Kriegshaushalt von knapp 500 Milliarden $, hat keine Kraft mehr, um sie in solche Experimente zu stecken.
Die Frage ist nur, welches Land der Welt wird als erstes von den Politikern übernommen, die es sich zutrauen, Nietzsches Ideen zu propagieren und umzusetzen?
kungfutius
_________________ rede, damit ich dich sehe!
sokrates
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Kookie Gast
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(#172178) Verfasst am: 30.08.2004, 18:48 Titel: |
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hmm
das klingt gut
also - das is schon richtig gut
das les ich mir dann gleich noch 3x durch!
respect - my dearest:
das hast du sehr schön formuliert
( also ich meinte das obere - jetzt hast schonwieder was gepostet
schreib nich soviel - REDE!!!)
lach
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.
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Kommissar Plattfuß Rüpel
Anmeldungsdatum: 13.08.2004 Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich
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(#172225) Verfasst am: 30.08.2004, 21:20 Titel: |
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Nietzsche in "Also sprach Zarathustra" hat folgendes geschrieben: | Siehe die Guten und Gerechten! Wen hassen sie am meisten? Den, der zerbricht ihre Tafeln der Werte, den Brecher, den Verbrecher - das aber ist der Schaffende. Siehe die Gläubigen aller Glauben! Wen hassen sie am meisten? Den, der zerbricht ihre Tafeln der Werte, den Brecher, den Verbrecher - das aber ist der Schaffende. |
Ich möchte nochmal zum Verhältnis der Humanisten zu Nietzsche meinen Senf dazugeben. Was mich an Nietzsche so fasziniert ist zum einen seine schöne Sprache (da kann sonst eigentlich nur noch Goethe mithalten und natürlich kookie ) und zum anderen seine Rücksichtslosigkeit im Bezug auf alte Moralvorstellungen. Seine totale Freiheit im Denken geht soweit, daß er die Grenzen des Menschlichen überschreitet und sich fragt wie es nach dem Menschen weitergeht. Die dogmatischen Humanisten (und alle echten Humanisten sind dogmatisch) halten offenbar den Homo sapiens für das höchste Ziel, und dessen Veränderung für "unethisch". Der Mensch ist für sie eine Art Heiligtum das man nicht berühren darf. Meine Meinung ist (noch) ziemlich extrem: Ich finde man sollte sobald wie möglich anfangen Verbesserungen am menschlichen Erbgut vorzunehmen. Eine erhöhte Intelligenz, verbesserte Muskeln, höhere Sehkraft/besseres Gehör, Resistenz gegen Krankheiten, Beseitigung von Erbkrankheiten... also eine komplette Renovierung! Natürlich ist das alles noch Zukunftsmusik, aber trotzdem gibt es -erstmals seit dem Ende des Mittelalters- wieder Leute, die den Forschern das Forschen verbieten wollen. Diese Leute (meistens dogmatische Humanisten, und Religiöse) reden dann von "Ethischen Bedenken" . Offenbar hat noch nicht jeder begriffen, das es einen grossen Unterschied zwischen Ethik und Moral gibt. Was diese Leute (im Bezug auf die Forschung mit Stammzellen, Embryonen, Klonen, und was weiss ich worüber die sich sonst noch so aufregen) haben sind MORALISCHE Bedenken! Das heisst, sie haben Bedenken, die auf ihren subjektiven Vorstellungen von Gut und Böse und auf ihren Gefühlen beruhen - aber nicht auf der Logik. Natürlich gibt es auch Logische Kritikpunkte an der Gentechnik, die man ernstnehmen muß, wie zum Beispiel eine unkontrollierte Verbreitung von veränderten Pflanzen im Freiland, aber die Emotionalität, das sentimentale Gesäusel, das diese Gutmenschen statt Argumenten immer wieder absondern finde ich einfach nur zum . Nietzsches "Wilde Weissheit" ist Zerstörerisch und gefährlich für die "Letzten Menschen" (zu den möchtegern- Letzten Menschen gehören nicht nur die konservativ/Religiösen sondern auch die Humanisten) und Nietzsche gibt das ganz offen zu. Der Mensch ist nicht das letzte Ziel sondern nur eine Brücke zwischen Tier und Übermensch (Ich habe die Stelle jetzt nicht so schnell gefunden, aber so ungefähr hat er es gesagt). Wenn etwas besseres kommt, wird das Alte ersetzt. Das ging dem Homo errectus so als der Homo sapiens auftauchte, und es wird dem Homo sapiens so gehen wenn der Übermensch kommt. Das sagt nicht Nietzsche (jedenfalls nicht so direkt) oder Darwin ,- das sage Ich! Von Ewigkeit zu Ewigkeit AMEN!
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Kommissar Plattfuß Rüpel
Anmeldungsdatum: 13.08.2004 Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich
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(#172254) Verfasst am: 30.08.2004, 22:41 Titel: Don Quijote als Übermensch? |
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Don Quijote als Übermensch?
kungfutius hat folgendes geschrieben: | Das lächerlichste an Don Quijotes Existenz, ist die Tatsache, dass er seine Träume lebte. Damit machte er sich unmöglich, weil man damals, wo es noch keine nennenswerte soziale Absicherung gab, nur als Realist überleben konnte.
Bereits heute aber würde der edle Ritter kaum noch auffallen. Ganz im Gegenteil, vielleicht wäre er sogar ein berühmter und geachteter Mann, vielleicht ein Fernsehstar, oder ein grosser Künstler - heute sind es nicht so wenige angesehene Menschen, die eben wegen ihrer Donquichotterie verehrt werden.
Und auch im Web ist diese Traumfähigkeit der heutigen Menschen, diese unbedingte Bereitschaft zum Träumen bessergesagt, allgegenwärtig. In den Foren und Chats werden in der Wahrheit nur Träume und Sehnsüchte ausgelebt. Und wenn diese Träume dann öfters in die Realität übersiedeln und zum Erfolg werden, beweist das nur, dass das menschliche Leben immer nachhaltiger zum Traum wird.
Diese Träumereien im Web sind aber nur Vorübungen für morgen, wo es dem Neuen Menschen, aller profanen Arbeit und stressigen Existenzsorgen befreit, quasi nichts anderes übrig bleibt, als seine Traumfähigkeit auszuleben. Natürlich werden da keine lächerlichen Hirngespinste eines Don Quijotes sein, sondern höchst kreative, rein schöpferische Träume der Halbgötter, die sich die Schöpfung untertan gemacht haben.
Und diese könnten dann, so scheint es mir wenn ich ganz, ganz weit in die Zukunft blicke, den alten Ritter von der traurigen Gestalt als einen avantgarden Helden und eigentlichen Urahn des Übermenschen verehren.
Immerhin hatte dieser als der allererste Mensch die exorbitante Wichtigkeit des Traums für die Existenz des Höheren Wesen begriffen. |
Also, als ich Don Quijote gelesen habe, habe ich auch sofort an Nietzsche gedacht, aber wegen einer anderen Sache,- nämlich die Freiheit des Geistes UND des Handelns. Ich weiß ja nicht, ob das nur mir so geht, aber ich fühle mich seit ich Atheist bin (ich habe früher mal an Gott geglaubt, aber das ist schon gaaaanz lange her) und nicht mehr einen allwissenden Gott über mir vermute irgendwie freier. Viele Christen empfinden Gott als eine Hilfe und Stütze in ihrem Alltag, - es beruhigt sie , daß da jemand ist, der auf sie aufpasst. Für mich war der alte Spanner im Himmel immer eher eine Bedrohung. Ich kann einfach nicht verstehen, warum der Gedanke, daß es keinen Gott geben könnte manchen Menschen Angst macht.
Nietzsche hat folgendes geschrieben: | Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Gibt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht? Müssen nicht Laternen am Vormittage angezündet werden? Hören wir noch nichts von dem Lärm der Totengräber, welche Gott begraben? Riechen wir noch nichts von der göttlichen Verwesung? - auch Götter verwesen! Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder? Das Heiligste und Mächtigste, was die Welt bisher besaß, es ist unter unsern Messern verblutet - wer wischt dies Blut von uns ab? Mit welchem Wasser könnten wir uns reinigen? Welche Sühnefeiern, welche heiligen Spiele werden wir erfinden müssen? Ist nicht die Größe dieser Tat zu groß für uns? Müssen wir nicht selber zu Göttern werden, um nur ihrer würdig zu erscheinen?
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Don Quijote möchte gern ein Ritter sein, - also ist er einer! So einfach ist das. Mir gefällt es nicht, daß mich ein Gott beobachtet, - also beschließe ich einfach, daß es keinen Gott gibt. Jemand hat wegen irgendwas moralische Bedenken? -Soll er sich doch eine bessere Moral erfinden!
Wenn erstmal jeder diese Freiheit fühlen kann, - dann geht´s aber richtig los...
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#172258) Verfasst am: 30.08.2004, 22:48 Titel: |
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Was "Übermenschen" betrifft: Hier gibt es eine Seite, wo ihr als "gewöhnliche" Schüler mit "Überkindern" "Schere - Stein - Papier" spielen könnt... (mit ungeahnten Folgen, wenn ihr verliert )
Versucht euer Glück doch mal!
http://www.newgrounds.com/pico/uberkids.html
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Kommissar Plattfuß Rüpel
Anmeldungsdatum: 13.08.2004 Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich
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(#172272) Verfasst am: 30.08.2004, 23:14 Titel: |
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Langweiliges Spiel hat folgendes geschrieben: | Congratulations, you´re butt-ass lucky! |
Ja, suuuper..
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#172292) Verfasst am: 31.08.2004, 02:19 Titel: |
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@dragonfly:
Nietzsche war nicht für die komplette Abschaffung jeglicher Moral, sondern nur gegen absolute Begründungen. Es war für ihn wichtig, daß die Menschen erkennen, daß Moral etwas subjektives ist und nicht auf einen Gott zurückgeführt werden soll.
Der Übermensch schafft sich seine eigene Moral - unabhängig von Göttern. Er ist aber nicht unmoralisch.
Nietzsche in 'Morgenröthe' hat folgendes geschrieben: | Ich leugne nicht, wie sich von selber versteht - vorausgesetzt, dass ich kein Narr bin -, dass viele Handlungen, welche unsittlich heissen, zu vermeiden und zu bekämpfen sind; ebenfalls, dass viele, die sittlich heissen, zu thun und zu fördern sind, - aber ich meine: das Eine wie das Andere aus anderen Gründen, als bisher. Wir haben umzulernen, - um endlich, vielleicht sehr spät, noch mehr zu erreichen: um zu fühlen.
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Soweit meine Sichtweise hierzu.
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#172296) Verfasst am: 31.08.2004, 02:39 Titel: |
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dragonfly hat folgendes geschrieben: | Langweiliges Spiel nach 20 vorherigen gescheiterten Versuchen hat folgendes geschrieben: | Congratulations, you´re butt-ass lucky! |
Ja, suuuper..  |
Was du nicht sagst.
Wenn ich dort in echt mitspielen würde, dann würde ich auch beim Verlieren der Schere-Stein-Papier-Roulette auf den Gegner schießen. Ist doch ganz einfach!
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Kommissar Plattfuß Rüpel
Anmeldungsdatum: 13.08.2004 Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich
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(#172303) Verfasst am: 31.08.2004, 05:41 Titel: |
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Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | @dragonfly:
Nietzsche war nicht für die komplette Abschaffung jeglicher Moral, sondern nur gegen absolute Begründungen. Es war für ihn wichtig, daß die Menschen erkennen, daß Moral etwas subjektives ist und nicht auf einen Gott zurückgeführt werden soll.
Der Übermensch schafft sich seine eigene Moral - unabhängig von Göttern. Er ist aber nicht unmoralisch.
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So ist es, und nichts anderes habe ich behauptet. Der Übermensch ist aber RELATIV unmoralisch; Das heißt, er ist unmoralisch im Vergleich zur heute üblichen falschen Definition des Begriffs Moral. Es wird immer von "Der Moral" gesprochen, so als ob sie eine Art Naturgesetz und nicht eine persönliche Überzeugung wäre. Der Übermensch ist auch auf jeden Fall unmoralisch, wenn man die "Sklavenmoral" der Gutmenschen als Masstab nimmt.
Nietzsche hat folgendes geschrieben: | Ihr höchsten Menschen, denen mein Auge begegnete! das ist mein Zweifel an euch und mein heimliches Lachen: ich rate, ihr würdet meinen Übermenschen - Teufel heißen!  |
@Kossuth
Kossuth hat folgendes geschrieben: |
...nach 20 vorherigen gescheiterten Versuchen...
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Es war der erste und letzte Versuch.
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#172304) Verfasst am: 31.08.2004, 05:50 Titel: |
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dragonfly hat folgendes geschrieben: | Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | @dragonfly:
Nietzsche war nicht für die komplette Abschaffung jeglicher Moral, sondern nur gegen absolute Begründungen. Es war für ihn wichtig, daß die Menschen erkennen, daß Moral etwas subjektives ist und nicht auf einen Gott zurückgeführt werden soll.
Der Übermensch schafft sich seine eigene Moral - unabhängig von Göttern. Er ist aber nicht unmoralisch.
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So ist es, und nichts anderes habe ich behauptet. Der Übermensch ist aber RELATIV unmoralisch; Das heißt, er ist unmoralisch im Vergleich zur heute üblichen falschen Definition des Begriffs Moral. Es wird immer von "Der Moral" gesprochen, so als ob sie eine Art Naturgesetz und nicht eine persönliche Überzeugung wäre. Der Übermensch ist auch auf jeden Fall unmoralisch, wenn man die "Sklavenmoral" der Gutmenschen als Masstab nimmt. |
Oh, dann sind wir uns diesbezüglich doch ziemlich einig.
So, und jetzt geh ich erstmal schlafen...
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Kommissar Plattfuß Rüpel
Anmeldungsdatum: 13.08.2004 Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich
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(#172305) Verfasst am: 31.08.2004, 06:04 Titel: |
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Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | So, und jetzt geh ich erstmal schlafen... |
Genau. Der Worte sind genug gewechselt, -Ich lass dich endlich schlafen gehn... (und ich geh jetzt erstmal zur Arbeit...)
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#172328) Verfasst am: 31.08.2004, 09:18 Titel: |
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kungfutius hat folgendes geschrieben: | Meiner Meinung nach, ist Nietzsche deshalb so wichtig, weil er in der Tat mit einer seltener Sehergabe, den weiteren Weg des Menschen erahnt hatte. |
Ach so, ich muss meine Frage einfach nicht stellen, dann wird sie auch beantwortet
Verstehe ich das richtig: Du findest Nietzsche wichtig, weil du mit ihm einer Meinung bist?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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