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Warum der linke Gerechtigkeitsfundamentalismus keine Lösung ist
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Der_Guido
dafür dagegen zu sein



Anmeldungsdatum: 17.05.2006
Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland

Beitrag(#1718640) Verfasst am: 13.01.2012, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Was ist also an Symbiose falsch?

der fehlende Nutzen.

Konsum kann in einer kapitalistischen Wirtschaft durchaus als gesellschaftlich nützliche Tätigkeit gesehen werden. Zum Beispiel schafft Konsum Nachfrage, und damit u.A. auch Arbeitsplätze. Auch ist bei geringer Nachfrage die Krisengefahr höher.

Das kann auch einfach bedeuten, dass jeder von uns 10 min. länger die Woche arbeiten muss, um das Wohlbefinden des Faullenzers zu steigern.
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lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44755

Beitrag(#1718642) Verfasst am: 13.01.2012, 18:41    Titel: Antworten mit Zitat

Der_Guido hat folgendes geschrieben:
Das kann auch einfach bedeuten, dass jeder von uns 10 min. länger die Woche arbeiten muss, um das Wohlbefinden des Faullenzers zu steigern.

Dann liegt das aber an der jeweiligen Art der gesellschaftlichen Organisation von Arbeit und nicht an dem Faulenzer. Im Übrigen ist eine mögliche Schaffung von Arbeitsplätzen nicht der einzige gesellschaftliche Nutzen einer hohen Nachfrage.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Der_Guido
dafür dagegen zu sein



Anmeldungsdatum: 17.05.2006
Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland

Beitrag(#1718644) Verfasst am: 13.01.2012, 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:
Der_Guido hat folgendes geschrieben:
soulreaver hat folgendes geschrieben:
Der_Guido hat folgendes geschrieben:
Der linke Gerechtigkeitsfundamentalismus ist lediglich derzeit noch keine Lösung, weil Nahrungsreplikatoren und andere utopische Erfindungen zur Vermeidung von Arbeit noch nicht erfunden sind.

Thema erledigt, thread kann geschlossen werden.


Die Abschaffung der Arbeit geschieht auch nicht mittels Technik, sondern mittels Gesellschaft.

Raider heißt jetzt Twix ?


Nö, Raider ist nicht Twix, und die Gesellschaft ist ungleich Technik. Es geht nicht um die stoffliche Erleichterung der Tätigkeiten, sondern um eine andere Organisierung der Tätigkeiten. Die gesellschaftliche Definition menschlicher Tätigkeiten machen eine Tätigkeit zur Arbeit, nicht die Technik.

Mit anderen Worten, Arbeit wird weiter verrichtet werden müssen, du verpackst es nur in andere Worthülsen. Was passiert denn nun mit Menschen, die sich "Tätigkeiten" verweigern ?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44755

Beitrag(#1718645) Verfasst am: 13.01.2012, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Der_Guido hat folgendes geschrieben:
Mit anderen Worten, Arbeit wird weiter verrichtet werden müssen, du verpackst es nur in andere Worthülsen.

Nein, weil eben auch tatsächlich etwas anderes dabei getan wird. Es gibt keine Arbeit, deren Spezifikationen nicht zumindest auch das Ergebnis gesellschaftlicher Verhältnisse sind.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1718648) Verfasst am: 13.01.2012, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Irgendwoher muss das Geld ja kommen, und man kann kaum behaupten, dass der Wohlstand der erwachsenen Kinder von Großunternehmern darauf basiert, dass sie die Wirtschaft beflügelt und Arbeitsplätze geschaffen haben. Sie haben Glück gehabt, so wie die Kinder armer Eltern Pech gehabt haben. Wo bleibt da die Gerechtigkeit?

wenn man nicht 100 Prozent Gerechtigkeit erzielen kann, ist der Gedanke an Gerechtigkeit sinnlos?


Das Leben ist nicht gerecht. Manche Menschen haben gute Ausgangsbedingungen, andere nicht. Du möchtest Gerechtigkeit herstellen, aber anstatt die Unterschiede auszugleichen, möchtest Du sie noch vergrössern und zwar auf Kosten derjenigen, die ohnehin schon nichts haben. Und das findest Du dann gerecht?
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#1718649) Verfasst am: 13.01.2012, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Was ist also an Symbiose falsch?

der fehlende Nutzen.

Konsum kann in einer kapitalistischen Wirtschaft durchaus als gesellschaftlich nützliche Tätigkeit gesehen werden. Zum Beispiel schafft Konsum Nachfrage, und damit u.A. auch Arbeitsplätze. Auch ist bei geringer Nachfrage die Krisengefahr höher.

mit dem Argument kannst Du, mutatis mutandis, auch Steuererleichterungen für Besserverdienende einfordern.

Du kannst es auch anders herum sehen: Was würden diese Menschen weniger konsumieren, wenn sie etwas verdienen würden?
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Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)

Der Christengott ist immens schwach!
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#1718652) Verfasst am: 13.01.2012, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Begriffe sind Werkzeuge.

Begriffe sind keine Werkzeuge. Bzw. auch das taugt selbst als Metapher kaum.

Begriffe sind Werkzeuge. Defätist hat sehr genau verstanden.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#1718653) Verfasst am: 13.01.2012, 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Irgendwoher muss das Geld ja kommen, und man kann kaum behaupten, dass der Wohlstand der erwachsenen Kinder von Großunternehmern darauf basiert, dass sie die Wirtschaft beflügelt und Arbeitsplätze geschaffen haben. Sie haben Glück gehabt, so wie die Kinder armer Eltern Pech gehabt haben. Wo bleibt da die Gerechtigkeit?

wenn man nicht 100 Prozent Gerechtigkeit erzielen kann, ist der Gedanke an Gerechtigkeit sinnlos?


Das Leben ist nicht gerecht. Manche Menschen haben gute Ausgangsbedingungen, andere nicht. Du möchtest Gerechtigkeit herstellen, aber anstatt die Unterschiede auszugleichen, möchtest Du sie noch vergrössern und zwar auf Kosten derjenigen, die ohnehin schon nichts haben. Und das findest Du dann gerecht?

welchen Unterschied möchte ich vergrößern?
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soulreaver
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Anmeldungsdatum: 08.11.2007
Beiträge: 649

Beitrag(#1718654) Verfasst am: 13.01.2012, 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

Der_Guido hat folgendes geschrieben:
soulreaver hat folgendes geschrieben:
Der_Guido hat folgendes geschrieben:
soulreaver hat folgendes geschrieben:
Der_Guido hat folgendes geschrieben:
Der linke Gerechtigkeitsfundamentalismus ist lediglich derzeit noch keine Lösung, weil Nahrungsreplikatoren und andere utopische Erfindungen zur Vermeidung von Arbeit noch nicht erfunden sind.

Thema erledigt, thread kann geschlossen werden.


Die Abschaffung der Arbeit geschieht auch nicht mittels Technik, sondern mittels Gesellschaft.

Raider heißt jetzt Twix ?


Nö, Raider ist nicht Twix, und die Gesellschaft ist ungleich Technik. Es geht nicht um die stoffliche Erleichterung der Tätigkeiten, sondern um eine andere Organisierung der Tätigkeiten. Die gesellschaftliche Definition menschlicher Tätigkeiten machen eine Tätigkeit zur Arbeit, nicht die Technik.

Mit anderen Worten, Arbeit wird weiter verrichtet werden müssen, du verpackst es nur in andere Worthülsen. Was passiert denn nun mit Menschen, die sich "Tätigkeiten" verweigern ?


Nö, ich verpacke Arbeit nicht in andere Worthülsen. Arbeit selbst ist eine spezifisch kapitalistische Tätigkeitsform. In einer postkapitalistischen Gesellschaft hätte ein Wort wie 'Arbeit' auch keinen Sinn mehr, da es dann auf den Inhalt der Tätigkeit ankäme und nicht mehr - wie im Kapitalismus - auf Quantität und Sinnlosigkeit.

Und ich schrieb bereits, was in einer postkapitalistischen Utopie mit Menschen passieren würde, die sich JEDER Tätigkeit verweigern: Ihnen wird die Möglichkeit eines Einsiedler-Lebens gewährt.
Allerdings ist nochmal zu betonen, dass es sich hier um einen nahezu unmöglichen Fall handelt. Kein Mensch verweigert sich jeglicher Tätigkeit. Ein solcher Mensch wäre die Antriebslosigkeit in Person und wohl eher ein Fall für den Psychiater.
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Der_Guido
dafür dagegen zu sein



Anmeldungsdatum: 17.05.2006
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Wohnort: Östlich von Holland

Beitrag(#1718655) Verfasst am: 13.01.2012, 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Der_Guido hat folgendes geschrieben:
Das kann auch einfach bedeuten, dass jeder von uns 10 min. länger die Woche arbeiten muss, um das Wohlbefinden des Faullenzers zu steigern.

Dann liegt das aber an der jeweiligen Art der gesellschaftlichen Organisation von Arbeit und nicht an dem Faulenzer.

Sicherlich könnte man auf Vorrat ausbilden und Personalreserven vorhalten, wie wäre es mit Faulenzern ? zwinkern

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Im Übrigen ist eine mögliche Schaffung von Arbeitsplätzen nicht der einzige gesellschaftliche Nutzen einer hohen Nachfrage.

Es gäbe diverse ökonomische, ökologische und soziologische Vor- und Nachteile, welchen wolltest du denn ansprechen ?
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Der_Guido
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Anmeldungsdatum: 17.05.2006
Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland

Beitrag(#1718657) Verfasst am: 13.01.2012, 19:24    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:

Und ich schrieb bereits, was in einer postkapitalistischen Utopie mit Menschen passieren würde, die sich JEDER Tätigkeit verweigern: Ihnen wird die Möglichkeit eines Einsiedler-Lebens gewährt.

Mit anderen Worten: Sorge für dich selber ?

Das derzeitige System scheint mir mit seinen Verweigerern gnädiger umzugehen, die dürfen sich sogar organisieren.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
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Beitrag(#1718658) Verfasst am: 13.01.2012, 19:24    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Wie willst Du die Verhältnisse dann ändern? Vor allem, wie willst Du den Menschen, die die Welt anders sehen, vorschreiben, Deinen Weg zu gehen, ohne eine 'Dikatur des Proletariats'?

Dazu brauche ich nichts vorschreiben. Es reicht, von meinen Mitmenschen, die mich zu irgendwas ohne meine Zustimmung gewaltsam zwingen wollen, zu verlangen, sich mit meinen Protesten dagegen sowie mit meinen Argumenten auseinander zu setzen und mir ein Mitbestimmungsrecht einzuräumen gemäß der Argumentation.

solange Du Dich überzeugen lässt, sehe ich kein Problem.

soulreaver hat folgendes geschrieben:
Wird diese Forderung ignoriert und ich weiterhin gewaltsam zu bestimmten, von mir nicht mitbestimmten Handlungen gezwungen, sehe ich mich berechtigt - wie übrigens jeden Menschen - gewaltsam dagegen vorzugehen.

'Dann sehe ich mich berechtigt' ist eine Idiosynkrasie der Extraklasse. Wie begründest Du dieses 'Recht'? Welche Form der Gewalt meinst Du?

[edit: falsche Zuordnung gefixt]
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Zuletzt bearbeitet von El Schwalmo am 13.01.2012, 19:49, insgesamt einmal bearbeitet
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44755

Beitrag(#1718659) Verfasst am: 13.01.2012, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Begriffe sind Werkzeuge.

Um es nochmal betont zu wiederholen: Begriffe sind keine Werkzeuge.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1718661) Verfasst am: 13.01.2012, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:

welchen Unterschied möchte ich vergrößern?


Na, den zwischen Gustav Grosskapitalist jr. und Hans Habenichts jr., beide arbeitsfaule Jünglinge.
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soulreaver
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Anmeldungsdatum: 08.11.2007
Beiträge: 649

Beitrag(#1718664) Verfasst am: 13.01.2012, 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

Der_Guido hat folgendes geschrieben:
soulreaver hat folgendes geschrieben:

Und ich schrieb bereits, was in einer postkapitalistischen Utopie mit Menschen passieren würde, die sich JEDER Tätigkeit verweigern: Ihnen wird die Möglichkeit eines Einsiedler-Lebens gewährt.

Mit anderen Worten: Sorge für dich selber ?

Das derzeitige System scheint mir mit seinen Verweigerern gnädiger umzugehen, die dürfen sich sogar organisieren.


'Organisieren' wäre ja wieder eine Tätigkeit. Du sprachst doch von einem generellen Tätigkeitsverweigerer, oder? Also will er doch auf einmal eine Tätigkeit ausführen, oder wie oder was?
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Der_Guido
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Anmeldungsdatum: 17.05.2006
Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland

Beitrag(#1718665) Verfasst am: 13.01.2012, 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Der_Guido hat folgendes geschrieben:
Mit anderen Worten, Arbeit wird weiter verrichtet werden müssen, du verpackst es nur in andere Worthülsen.

Nein, weil eben auch tatsächlich etwas anderes dabei getan wird. Es gibt keine Arbeit, deren Spezifikationen nicht zumindest auch das Ergebnis gesellschaftlicher Verhältnisse sind.

Das verstehe ich nicht. Was wird denn z.B. bei der Brotherstellung anderes getan, als Arbeit zu verrichten ?
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1718666) Verfasst am: 13.01.2012, 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:
Kein Mensch verweigert sich jeglicher Tätigkeit. Ein solcher Mensch wäre die Antriebslosigkeit in Person und wohl eher ein Fall für den Psychiater.

Woraus schliesst Du das?

Ich habe da ganz andere Beobachtungen gemacht.

Genau dort führt es bei 60% (von mir geschätzt) der Menschen hin, wenn sie ignoriert werden, und ohne Rücksicht auf äußeren Umstände, Leistungen bekommen.

Wobei, das Ignoriert werden das schlimmere ist.

Aber ich wollte mich ja raushalten. skeptisch
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Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Der_Guido
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Anmeldungsdatum: 17.05.2006
Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland

Beitrag(#1718667) Verfasst am: 13.01.2012, 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:
Der_Guido hat folgendes geschrieben:
soulreaver hat folgendes geschrieben:

Und ich schrieb bereits, was in einer postkapitalistischen Utopie mit Menschen passieren würde, die sich JEDER Tätigkeit verweigern: Ihnen wird die Möglichkeit eines Einsiedler-Lebens gewährt.

Mit anderen Worten: Sorge für dich selber ?

Das derzeitige System scheint mir mit seinen Verweigerern gnädiger umzugehen, die dürfen sich sogar organisieren.


'Organisieren' wäre ja wieder eine Tätigkeit. Du sprachst doch von einem generellen Tätigkeitsverweigerer, oder? Also will er doch auf einmal eine Tätigkeit ausführen, oder wie oder was?

Ich schrieb doch bereits, dass die Verweigerer öffentlich gegen das System protestieren. Fällt das unter Tätigkeit ? Müssen die jetzt nicht mehr als Einsiedler leben, weil sie vielleicht gemeinsam protestieren wollen ?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44755

Beitrag(#1718670) Verfasst am: 13.01.2012, 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Der_Guido hat folgendes geschrieben:
Was wird denn z.B. bei der Brotherstellung anderes getan, als Arbeit zu verrichten?

Was ist das für eine merkwürdige Frage und was hat sie mit dem zu tun, was ich geschrieben habe? Am Kopf kratzen
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#1718672) Verfasst am: 13.01.2012, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:

welchen Unterschied möchte ich vergrößern?


Na, den zwischen Gustav Grosskapitalist jr. und Hans Habenichts jr., beide arbeitsfaule Jünglinge.

hmmmm, mein Punkt war, Menschen nicht nur Stütze zu zahlen, sondern sie dazu zu bringen, wieder selber Geld zu verdienen. Welchen Unterschied vergrößert das? Wenn der eine sein Erbe verbraucht, und der andere sich bemüht, Arbeit zu finden, müsste das den Unterschied doch eher verkleinern. Der eine hat immer weniger, der andere verliert zumindest nichts.
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El Schwalmo
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Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#1718673) Verfasst am: 13.01.2012, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Begriffe sind Werkzeuge.

Um es nochmal betont zu wiederholen: Begriffe sind keine Werkzeuge.

willkommen im Club der Essentialisten, oder was willst Du wiederholen?
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1718674) Verfasst am: 13.01.2012, 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Genau dort führt es bei 60% (von mir geschätzt) der Menschen hin, wenn sie ignoriert werden, und ohne Rücksicht auf äußeren Umstände, Leistungen bekommen.


Welche äusseren Umstände sollten denn dazu führen, dass sie keine Leistungen bekommen? Und wovon sollen diese Menschen dann leben? Und wie passt das zum Freiheitsbegriff in Deiner Signatur?
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vrolijke
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1718677) Verfasst am: 13.01.2012, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Genau dort führt es bei 60% (von mir geschätzt) der Menschen hin, wenn sie ignoriert werden, und ohne Rücksicht auf äußeren Umstände, Leistungen bekommen.


Welche äusseren Umstände sollten denn dazu führen, dass sie keine Leistungen bekommen? Und wovon sollen diese Menschen dann leben? Und wie passt das zum Freiheitsbegriff in Deiner Signatur?


Leistungen ohne wenn und aber, führt zu den von mir beschriebenen Zustand.
Menschen fallen in Lethargie.

Auch beobachtbar bei indigene Völker (Maori, Aborigines), denen man die Lebensgrundlage entzogen hat.
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soulreaver
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Anmeldungsdatum: 08.11.2007
Beiträge: 649

Beitrag(#1718679) Verfasst am: 13.01.2012, 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Der_Guido hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Der_Guido hat folgendes geschrieben:
Mit anderen Worten, Arbeit wird weiter verrichtet werden müssen, du verpackst es nur in andere Worthülsen.

Nein, weil eben auch tatsächlich etwas anderes dabei getan wird. Es gibt keine Arbeit, deren Spezifikationen nicht zumindest auch das Ergebnis gesellschaftlicher Verhältnisse sind.

Das verstehe ich nicht. Was wird denn z.B. bei der Brotherstellung anderes getan, als Arbeit zu verrichten ?


Die inhaltliche Produktion von Brot ist etwas Anderes als Arbeit, da es in der Arbeit nicht auf den Inhalt ankommt, sondern auf die Menge und Geschwindigkeit der Tätigkeit infolge der Konkurrenz. Das unterscheidet die kapitalistische Tätigkeitsform 'Arbeit' von einer utopisch-sozialistischen Tätigkeit. Letztere wird per gesellschaftlicher Planung (Diskussion) bestimmt und nicht durch Planlosigkeit, Chaos und Konkurrenz.

Zitat:
Ich schrieb doch bereits, dass die Verweigerer öffentlich gegen das System protestieren. Fällt das unter Tätigkeit ?


Wie protestieren sie dagegen? Ein Protest selbst wäre ja schon eine Tätigkeit, und der Verweigerer würde sich mit der Gesellschaft auseinandersetzen. Wie sieht denn ein Protest gegen die von mir vorgestellte Utopie aus? Verweigern diese Leute die Diskussion? Oder wollen sie sich an der gesellschaftlichen Planung nicht mehr beteiligen? Oder wie oder was?


@vrolijke

Zitat:
Woraus schliesst Du das?

Ich habe da ganz andere Beobachtungen gemacht.

Genau dort führt es bei 60% (von mir geschätzt) der Menschen hin, wenn sie ignoriert werden, und ohne Rücksicht auf äußeren Umstände, Leistungen bekommen.


Also totale Tätigkeitsverweigerer habe ich noch nie gesehen und noch nie von ihnen gehört. Selbst ein Arbeitsverweigerer verweigert ja lediglich die Arbeit, also die durch Konkurrenz und Quantität vergesellschaftete Verausgabung von Lebensenergie. Er kann aber trotzdem weiterhin zu Hause sich um seine Familie kümmern, ehrenamtlich tätig sein oder seine Wohnung sauber halten. Sind alles Tätigkeiten, die aber nicht unter Arbeit fallen.
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Tarvoc
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Beitrag(#1718683) Verfasst am: 13.01.2012, 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
willkommen im Club der Essentialisten

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Beitrag(#1718684) Verfasst am: 13.01.2012, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Der_Guido hat folgendes geschrieben:
Was wird denn z.B. bei der Brotherstellung anderes getan, als Arbeit zu verrichten?

Was ist das für eine merkwürdige Frage und was hat sie mit dem zu tun, was ich geschrieben habe? Am Kopf kratzen

Ich verstehe deinen Einwand "Nein, weil eben auch tatsächlich etwas anderes dabei getan wird" im Sinne von "Dinge (Brote) werden jetzt auf andere Art hergestellt, ohne Arbeit".

Möglicherweise interpretieren wir den Begriff "Arbeit" unterschiedlich, ich verwende ihn hier im Sinne von Komponente/Teil bei der Erzeugung von Gütern, nicht im Sinne von Erwerbsarbeit o.ä.
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vrolijke
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Beitrag(#1718686) Verfasst am: 13.01.2012, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

soulreaver hat folgendes geschrieben:


Also totale Tätigkeitsverweigerer habe ich noch nie gesehen und noch nie von ihnen gehört. Selbst ein Arbeitsverweigerer verweigert ja lediglich die Arbeit, also die durch Konkurrenz und Quantität vergesellschaftete Verausgabung von Lebensenergie. Er kann aber trotzdem weiterhin zu Hause sich um seine Familie kümmern, ehrenamtlich tätig sein oder seine Wohnung sauber halten. Sind alles Tätigkeiten, die aber nicht unter Arbeit fallen.


Alle drei negativ. Geradezu ein Witz im Vergleich was ich gesehen habe. (Ich war ja 15 Jahr auf Kundschaft)
Ich habe nirgend so dreckige Wohnungen gesehen, als dort, wo die Leute den ganzen Tag herumlungerten.
(Nicht umsonst wettere ich hier gegen Alkohol. Das eine bedingt das andere).
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soulreaver
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Anmeldungsdatum: 08.11.2007
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Beitrag(#1718688) Verfasst am: 13.01.2012, 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
soulreaver hat folgendes geschrieben:


Also totale Tätigkeitsverweigerer habe ich noch nie gesehen und noch nie von ihnen gehört. Selbst ein Arbeitsverweigerer verweigert ja lediglich die Arbeit, also die durch Konkurrenz und Quantität vergesellschaftete Verausgabung von Lebensenergie. Er kann aber trotzdem weiterhin zu Hause sich um seine Familie kümmern, ehrenamtlich tätig sein oder seine Wohnung sauber halten. Sind alles Tätigkeiten, die aber nicht unter Arbeit fallen.


Alle drei negativ. Geradezu ein Witz im Vergleich was ich gesehen habe. (Ich war ja 15 Jahr auf Kundschaft)
Ich habe nirgend so dreckige Wohnungen gesehen, als dort, wo die Leute den ganzen Tag herumlungerten.
(Nicht umsonst wettere ich hier gegen Alkohol. Das eine bedingt das andere).


Dann nimm andere Tätigkeiten. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Leute tatsächlich den ganzen Tag nur Alkohol trinken (selbst das wäre noch eine Tätigkeit) und ansonsten nur die Decke anstarren und im Bett liegen. Sowas ist ja schon geradezu pathologisch, geht aber weit über reine Arbeitsverweigerung hinaus.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#1718690) Verfasst am: 13.01.2012, 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

Der_Guido hat folgendes geschrieben:
Möglicherweise interpretieren wir den Begriff "Arbeit" unterschiedlich, ich verwende ihn hier im Sinne von Komponente/Teil bei der Erzeugung von Gütern, nicht im Sinne von Erwerbsarbeit o.ä.

Aha. Du nennst also Erwerbsarbeit nicht Arbeit, wohl aber das, was bei der Erwerbsarbeit getan wird. Sehr merkwürdig. Mit den Augen rollen

Der Punkt ist: Der Begriff von Arbeit, um den es hier schon die ganze Zeit geht ist ein moderner Begriff und als solcher bereits durch den Begriff und die Realität der Erwerbsarbeit vorstrukturiert.

(Übrigens ein schönes Beispiel dafür, warum Begriffe nicht einfach Werkzeuge sind.)
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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soulreaver
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Anmeldungsdatum: 08.11.2007
Beiträge: 649

Beitrag(#1718692) Verfasst am: 13.01.2012, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Der_Guido hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Der_Guido hat folgendes geschrieben:
Was wird denn z.B. bei der Brotherstellung anderes getan, als Arbeit zu verrichten?

Was ist das für eine merkwürdige Frage und was hat sie mit dem zu tun, was ich geschrieben habe? Am Kopf kratzen

Ich verstehe deinen Einwand "Nein, weil eben auch tatsächlich etwas anderes dabei getan wird" im Sinne von "Dinge (Brote) werden jetzt auf andere Art hergestellt, ohne Arbeit".

Möglicherweise interpretieren wir den Begriff "Arbeit" unterschiedlich, ich verwende ihn hier im Sinne von Komponente/Teil bei der Erzeugung von Gütern, nicht im Sinne von Erwerbsarbeit o.ä.


Menschliche Reproduktion wurde immer unterschiedlich bezeichnet. Im Mittelalter nannte man es sittsames Leben, in der Frühen Neuzeit Arbeit im Sinne einer christlichen Lebensführung, und im Kapitalismus Arbeit im Sinne einer rein quantitativen und kompetitiven Verausgabung von Lebensenergie zur beschleunigten und vermehrten Produktion als Selbstzweck.
Im Bewusstsein der Leute wird das dann auch entsprechend anders interpretiert, aber stets haben die jeweiligen Gesellschaften ihre Form der Reproduktion als die normale und ahistorisch gültige angesehen. So wie wir heute unsere Reproduktionsweise als 'Arbeit' bezeichnen, so bezeichneten die Menschen ihre Vorstellung von Reproduktion als 'Frömmigkeit' oder 'Fleiß' im biblischen Sinne.
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