Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Aretny Als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 18.12.2011 Beiträge: 119
|
(#1720535) Verfasst am: 20.01.2012, 01:46 Titel: was bleibt? |
|
|
Was wird von den rießigen Datenmengen übrigbleiben die der heutige Mensch erzeugt?
Ich meine dabei die digitalen Urlaubsfotos, die Blogs, Internetseiten, und die sonstige Masse digitaler Daten.
Was wird man davon in 1000 oder 10000 jahren noch verfügbar haben, werden nur Ausschnitte der heutigen Welt bleiben?
Wie wird das 4te Jahrtausend auf all dies blicken?
Wird es am Ende so sein dass die in Bergweken gelagerten Mikrofilme die heute geschaffeneFlut an digitalen Daten überdauern werden, und das hier eben mal das Zeitalter sein wird das vor jenem kommt das dauerhaftere Datenträger schaffen wird?
_________________ Celebrate diversity, and promote discord.
Celebrate equality, and promote unity.
|
|
Nach oben |
|
 |
AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
|
(#1720538) Verfasst am: 20.01.2012, 02:04 Titel: |
|
|
was werden die menschen des vierten jahrtausends mit all den lolcat-fotos anfangen? gute frage!
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
|
|
Nach oben |
|
 |
Aretny Als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 18.12.2011 Beiträge: 119
|
(#1720540) Verfasst am: 20.01.2012, 02:08 Titel: |
|
|
Vermutlich eine Ausstellung machen.
_________________ Celebrate diversity, and promote discord.
Celebrate equality, and promote unity.
|
|
Nach oben |
|
 |
esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
|
(#1720543) Verfasst am: 20.01.2012, 02:30 Titel: |
|
|
Wenn es im vierten Jahrtausend Menschen gibt, die sich meine Fotos anschauen könnten, wenn sie es wollten, wäre ich mit der Entwicklung der Menschheit angesichts von Atombomben und dem Ende des Ölzeitalters sowieso hochzufrieden.
Ich gehe davon aus, dass, wenn lolcatphotos überleben, auch genug Geschriebenes überlebt, sodass diese Bilder richtig eingeordnet werden können.
Was die persönlichen Urlaubsfotos betrifft, ist die Fragestellung doch viel naheliegender:
Wenn Angehörige von euch sterben, was macht ihr dann etwa mit deren Diasammlung?
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
|
|
Nach oben |
|
 |
tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22261
|
(#1720552) Verfasst am: 20.01.2012, 03:30 Titel: |
|
|
esme hat folgendes geschrieben: | Ich gehe davon aus, dass, wenn lolcatphotos überleben, auch genug Geschriebenes überlebt, sodass diese Bilder richtig eingeordnet werden können. |
Da implizierst du eine gewisse Systematik, oder?
Aber stell dir mal vor, es bleibt nichts systematisch archiviertes über, sondern:
- einerseits das, was nach mehreren großen und unzähligen kleinen gesellschaftlichen Umbrüchen immer wieder neu und in anderen Medien überliefert wird, also das, was jeden dieser Umbrüche als für wichtig erachtet übersteht,
- und andererseits mehr oder weniger zufällige archäologische Funde, also zB ein zufällig erhaltener Bruchteil von, sagen wir mal, 0,01% aller vorhandenen Medien verschiedenster Art (die dann erst mal entschlüsselt werden müssten), sofern sie- was ja häufig bei unseren Medien der Fall ist - nicht eh regelmäßig vernichtet werden,
- sowie sonstige archäologische Funden von Gegenständen, die keine Medien im engeren Sinne sind.
Das Bild, das sich Historiker in 2000 Jahren von unserer Gesellschaft machen, dürfte für uns, wenn wir es sehen würden, recht erheiternd sein.
Irgendwo hab ich mal ein vergleichbares Gedankenspiel gelesen ... hmmm ...
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
|
|
Nach oben |
|
 |
Argeleb Misanthropischer Humanist
Anmeldungsdatum: 02.01.2010 Beiträge: 2056
|
(#1720568) Verfasst am: 20.01.2012, 09:24 Titel: |
|
|
Ich fürchte, dass unsere Zeit eine der Etappen in der Geschichte der Menschheit sein wird, über die man sehr wenig, bis gar nichts weiß. Die Medien, auf denen wir Informationen speichern sind zu flüchtig. Wenn wir die nicht dauernd replizieren, wird davon nicht viel übrig bleiben.
Man sagt zwar, das Internet vergisst nie, aber in 50 Jahren sieht die Sache schon ganz anders aus. Facebook Timeline hin oder her...
_________________ Denny Crane!
|
|
Nach oben |
|
 |
Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
|
(#1720575) Verfasst am: 20.01.2012, 10:04 Titel: |
|
|
Argeleb hat folgendes geschrieben: | Man sagt zwar, das Internet vergisst nie, aber in 50 Jahren sieht die Sache schon ganz anders aus. Facebook Timeline hin oder her... |
Na und? Es ist ja nicht so, als ob der Nachwelt dadurch wirklich etwas entgehen würde, oder?
Wenn vor 100 Jahren Kleinpupsi seinen ersten Zahn bekommen hat, hat die stolze Mutter es der Nachbarin erzählt. Heute postet sie es bei Facebook. Beides wird der Nachwelt nicht erhalten bleiben. Zum Glück sage ich! Wir ersticken doch heute schon in unserem eigenen spam. Das können wir späteren Jahrhunderten nicht zumuten, die werden selber genug davon haben. Lieber alle 30 Jahre den Resetknopf dücken.
|
|
Nach oben |
|
 |
vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
|
(#1720589) Verfasst am: 20.01.2012, 11:05 Titel: |
|
|
Fake hat folgendes geschrieben: | Argeleb hat folgendes geschrieben: | Man sagt zwar, das Internet vergisst nie, aber in 50 Jahren sieht die Sache schon ganz anders aus. Facebook Timeline hin oder her... |
Na und? Es ist ja nicht so, als ob der Nachwelt dadurch wirklich etwas entgehen würde, oder?
Wenn vor 100 Jahren Kleinpupsi seinen ersten Zahn bekommen hat, hat die stolze Mutter es der Nachbarin erzählt. Heute postet sie es bei Facebook. Beides wird der Nachwelt nicht erhalten bleiben. Zum Glück sage ich! Wir ersticken doch heute schon in unserem eigenen spam. Das können wir späteren Jahrhunderten nicht zumuten, die werden selber genug davon haben. Lieber alle 30 Jahre den Resetknopf dücken. |
Dennoch wird anhand persönliche Briefe, Aufzeichnungen, usw, Geschichte aufgearbeitet.
Und durch digitale Aufzeichnungen wird den Erhalt erschwert.
Geschichtswissenschaft ist nicht nur, wer wo wielange König war, oder sowas.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
|
|
Nach oben |
|
 |
Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
|
(#1720590) Verfasst am: 20.01.2012, 11:21 Titel: |
|
|
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ...............persönliche Briefe, Aufzeichnungen, usw............... |
Briefe? Wer schreibt noch Briefe auf Papier? "Jean-Paul Bailly, Chairman und CEO der französischen Staatspost, rechnet jährlich mit voraussichtlich fünf Prozent weniger Briefaufkommen. .............Auf sechs Jahre hochgerechnet würde damit das Briefaufkommen des Unternehmen um 30 Prozent einbrechen.............immer mehr Briefe werden durch das Internet substituiert. Dieser Substitutionseffekt lässt das Briefaufkommen stärker einbrechen, als noch vor Jahren geglaubt."
(http://www.verkehrsrundschau.de/briefaufkommen-schrumpft-deutlich-840122.html)
Aufzeichungen... Ich habe jahrelang Tagebücher ggeschrieben, in den 80-ern. Macht das noch jmd?
Insofern stimme ich Argeleb zu: Wir leben in etwas, was unsere Nachkommen als "das dunkle Zeitalter" bezeichnen werden..
|
|
Nach oben |
|
 |
Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
|
(#1720592) Verfasst am: 20.01.2012, 11:29 Titel: |
|
|
Naastika hat folgendes geschrieben: | Insofern stimme ich Argeleb zu: Wir leben in etwas, was unsere Nachkommen als "das dunkle Zeitalter" bezeichnen werden.. |
Glaube ich nicht. Wir produzieren so viele Informationen und speichern sie mehrfach redundant, da würde auch, wenn sich niemand um den Erhalt kümmern würde, mehr als genug übrig bleiben. Aber es wird sich ja gekümmert, unsere Daten sind nicht sich selber überlassen.
_________________ Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
|
|
Nach oben |
|
 |
cem registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.02.2010 Beiträge: 171
|
(#1720595) Verfasst am: 20.01.2012, 11:38 Titel: |
|
|
Otto Normalverbraucher hat heute vielleicht eine Festplatte von 1TB, davon sind 900GB Videos (avi, mp4, flv u.s.w.), 99GB Musik (wav, wma, mp3,...) und 1GB individuell produzierte Daten (Briefe, Schriftverkehr, Dissertationen davon auch nochmal die meisten fremde u.s.w.) wenns hochkommt.
|
|
Nach oben |
|
 |
vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
|
(#1720597) Verfasst am: 20.01.2012, 11:43 Titel: |
|
|
Kramer hat folgendes geschrieben: | Naastika hat folgendes geschrieben: | Insofern stimme ich Argeleb zu: Wir leben in etwas, was unsere Nachkommen als "das dunkle Zeitalter" bezeichnen werden.. |
Glaube ich nicht. Wir produzieren so viele Informationen und speichern sie mehrfach redundant, da würde auch, wenn sich niemand um den Erhalt kümmern würde, mehr als genug übrig bleiben. Aber es wird sich ja gekümmert, unsere Daten sind nicht sich selber überlassen. |
Ich hab da mal ne Sendung gesehen wo es um Datenspeicherung ging.
Es gibt tatsächlich erhebliche Problemen, Datenträger aus den EDV-Anfangszeiten zu lesen.
Datenträger medien wechseln in sehr kurzer Zeit, und die alten können nur unter erhöhten Aufwand gelesen werden. -Und das auch nur eine gewisse Zeit-. In ein paar jahr ist alles verschwunden, was man nicht auf ein neuen Datenträger sichert.
Man sucht nach Medien, die es ermöglichen riesige Datenmengen auf "mechanischen" Weg zu speichern.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
|
|
Nach oben |
|
 |
Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
|
(#1720598) Verfasst am: 20.01.2012, 11:43 Titel: |
|
|
Argeleb hat folgendes geschrieben: | Ich fürchte, dass unsere Zeit eine der Etappen in der Geschichte der Menschheit sein wird, über die man sehr wenig, bis gar nichts weiß. Die Medien, auf denen wir Informationen speichern sind zu flüchtig. Wenn wir die nicht dauernd replizieren, wird davon nicht viel übrig bleiben.
Man sagt zwar, das Internet vergisst nie, aber in 50 Jahren sieht die Sache schon ganz anders aus. Facebook Timeline hin oder her... |
Das sehe ich anders.
Es ist zwar richtig, dass die modernen Speichermedien nicht so haltbar sind, wie in Stein eingemeißelte Hyroglyphen, dafür ist aber das Wissen unserer Zeit auf Millionen von Datenträgern zig fach redundant gespeichert, und wird mit dem Fortschreiten der Technik auf neue Datenträger umkopiert, so dass ich nicht an diese Parole glaube.
So lange unsere Kultur und unsere Zivilisation bestehen wird, wird auch das Wissen um die Vergangenheit erhalten bleiben, und zwar wesentlich exakter und umfangreicher, als das bei den früheren Kulturen überhaupt möglich gewesen ist.
Erst wenn sich die Menschheit selbst auslöscht wird dieses Wissen für eine möglicherweise sich erneut bildende intelligente Species verloren sein.
Vielleicht wird man anhand von irgend welchen Sedimenten oder Versteinerungen mal feststellen können, dass da mal so ein paar merkwürdige Wesen gelebt haben, die ca. 1,80 groß und im Durchschnitt 100 kg schwer waren, und die ein Fabel für rollende metallische Belchkisten hatten...
nv.
|
|
Nach oben |
|
 |
fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26443
Wohnort: im Speckgürtel
|
(#1720602) Verfasst am: 20.01.2012, 11:56 Titel: |
|
|
Navigator2 hat folgendes geschrieben: | ....
Vielleicht wird man anhand von irgend welchen Sedimenten oder Versteinerungen mal feststellen können, dass da mal so ein paar merkwürdige Wesen gelebt haben, die ca. 1,80 groß und im Durchschnitt 100 kg schwer waren, und die ein Fabel für rollende metallische Belchkisten hatten...
nv. |
Nur die Übergewichtigen hinterlassen Spuren?
Ach so. Ja. Die drücken sich tiefer ein, wenn sie nicht so große Füße haben. Was die dann wohl zu ner Pumps-Spur im Sediment sagen?.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
|
|
Nach oben |
|
 |
Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
|
(#1720603) Verfasst am: 20.01.2012, 11:57 Titel: |
|
|
vrolijke hat folgendes geschrieben: | Es gibt tatsächlich erhebliche Problemen, Datenträger aus den EDV-Anfangszeiten zu lesen.
Datenträger medien wechseln in sehr kurzer Zeit, und die alten können nur unter erhöhten Aufwand gelesen werden. |
Ja, aber das Problem ist doch inwischen bekannt und kann daher behoben werden.
_________________ Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
|
|
Nach oben |
|
 |
Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
|
(#1720607) Verfasst am: 20.01.2012, 12:15 Titel: |
|
|
vrolijke hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Naastika hat folgendes geschrieben: | Insofern stimme ich Argeleb zu: Wir leben in etwas, was unsere Nachkommen als "das dunkle Zeitalter" bezeichnen werden.. |
Glaube ich nicht. Wir produzieren so viele Informationen und speichern sie mehrfach redundant, da würde auch, wenn sich niemand um den Erhalt kümmern würde, mehr als genug übrig bleiben. Aber es wird sich ja gekümmert, unsere Daten sind nicht sich selber überlassen. |
Ich hab da mal ne Sendung gesehen wo es um Datenspeicherung ging.
Es gibt tatsächlich erhebliche Problemen, Datenträger aus den EDV-Anfangszeiten zu lesen.
|
Ein Buch, bei dem sich das Papier aufgelöst hat, läßt sich auch nur schwer lesen....
Zitat: |
Datenträger medien wechseln in sehr kurzer Zeit, und die alten können nur unter erhöhten Aufwand gelesen werden. -Und das auch nur eine gewisse Zeit-. In ein paar jahr ist alles verschwunden, was man nicht auf ein neuen Datenträger sichert.
|
Ich hab da keine Bedenken, dass alles was relevant ist, in regelmäßigen Zeitabschnitten auf neue Datenträger gesichert wird...
Zitat: |
Man sucht nach Medien, die es ermöglichen riesige Datenmengen auf "mechanischen" Weg zu speichern. |
Möglicherweise ist das holographische Abspeichern von Daten in irgendwelchen Kristallen da eine Antwort, aber auch hier wird man immer entsprechende Technologien benötigen, um diese Daten zu lesen. Übrigens - das ist bei Microfischen nicht anders.
So lange unser technologische Zivilisation fortbesteht habe ich keine Bedenken, dass wir die relevanten Dinge vergessen oder nicht mehr darauf zugreifen könnten, denn mit der Fortentwicklung unserer Speichermedien wird auch das Abspeichern riesiger Datenmengen immer billiger werden, so dass man dazu neigen wird, die wichtigen Dinge vielfach redundant abzuspeichern.
Erst kürzlich hab ich meine "Buchsammlung", bestehend aus 64 GB und mehreren tausenden von Büchern "umkopiert". Dummer weise gab es da zwei "Quellen" meiner Buchsammlung, und ich war nicht immer sehr ordentlich, wenn ich in der Quelle "1" etwas verändert hab, dass ich das dann sorfot in Quelle "2" ebenfalls getan hätte. Nun wollte ich Quellen mal wieder Zusammenführen und auf einem neuen Speichermedium speichern. Nun hatte ich zwischen der Quelle 1 und der Quelle 2 einen Unterschied von rund 1,3 GB - was mehrere hunderte Bücher (pdf-Dokumente) entspricht.
Würde ich diese 1,3 GB einfach löschen, wären mit Sicherheit einige Bücher verloren, die nur auf einer Quelle waren - auf der anderen Seite sind bei diesen 1,3 GB auch etliche Bücher, die doppelt sind, in dem ich beispielsweise ein Verzeichnis aus einer Quelle umbenannt hab.
Um das jetzt ordentlich zu machen, müsste ich bei jedem Buch erst herausfinden, ob es bereits in der anderen Quelle vorhanden ist, bevor ich es lösche - das würde Stunden dauern .
Also was hab ich gemacht...? 1 GB Speicherplatz kostet mittlerweile so um die 7 Cent. Um also Speicherplatz von ein paar Cent einzusparen, müsste ich also Stunden aufwänden, um herauszufinden, welches Buch nun wirklich von dem einen Stapel auf den anderen übertragen muss, und welches Doppelt ist und gelöscht werden kann.
Ich hab die Stapel einfach "zusammenkopiert", in dem Wissen, dass jetzt das eine oder andere Buch doppelt und dreifach vorhanden ist. Speicherplatz ist mittlerweile so billig geworden, dass es sich nicht mehr lohnt herauszufinden, was doppelt ist somit gelöscht werden kann.
nv.
|
|
Nach oben |
|
 |
Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
|
(#1720608) Verfasst am: 20.01.2012, 12:21 Titel: |
|
|
Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Es ist zwar richtig, dass die modernen Speichermedien nicht so haltbar sind, wie in Stein eingemeißelte Hyroglyphen, dafür ist aber das Wissen unserer Zeit auf Millionen von Datenträgern zig fach redundant gespeichert, und wird mit dem Fortschreiten der Technik auf neue Datenträger umkopiert, so dass ich nicht an diese Parole glaube. |
Hmm ich habe noch mehrere hundert Disketten aus C64er Zeiten auf meinem Dachboden liegen. Ich fürchte die meisten werden heute (die nötige Hardware vorausgetzt) schon nicht mehr lesbar sein. Anderen Dachbodenarchiven wird es nicht besser ergangen sein. Was nützen 100 gleiche Disketten, wenn alle kaputt sind?
Das mit dem Umkopieren ist auch Theorie. Welcher moderne PC hat noch ein Diskettenlaufwerk? Geschweige denn 5,25 oder 8 Zoll? Was bisher nicht umkopiert ist, wird auch nicht mehr umkopiert.
|
|
Nach oben |
|
 |
Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
|
(#1720610) Verfasst am: 20.01.2012, 12:33 Titel: Re: was bleibt? |
|
|
Aretny hat folgendes geschrieben: | Was wird von den rießigen Datenmengen übrigbleiben die der heutige Mensch erzeugt?
Ich meine dabei die digitalen Urlaubsfotos, die Blogs, Internetseiten, und die sonstige Masse digitaler Daten.
Was wird man davon in 1000 oder 10000 jahren noch verfügbar haben, werden nur Ausschnitte der heutigen Welt bleiben?
|
Ich glaube nicht, dass sich in 10.000 Jahren (falls es dann überhaupt noch Menschen gibt, und die Chancen stehen gut, dass sich die Menscheit bis dahin ausgelöscht hat) die Menschen noch für die Idioten interessieren, die heute die Welt bevölkern - die sich darum "sorgten", dass ihnen die "Arbeit" aus geht, und die, falls sie nix besseres zu tun hatten, auf dem Lack von Stahlkarrossieren herumrieben, auf dass der Lack noch mehr glitzert...
Zitat: |
Wie wird das 4te Jahrtausend auf all dies blicken?
|
Wenn sich die Menschen fortentwickeln, dann werden sie die heutigen Menschen für bekloppt halten..
Zitat: |
Wird es am Ende so sein dass die in Bergweken gelagerten Mikrofilme die heute geschaffeneFlut an digitalen Daten überdauern werden,
|
Nö - die relevanten Daten werden auch in digitaler Form immer noch da sein. Sicher, nicht jedes Bildchen davon, wie gerade Nachbars Lumpi irgendwo aufreitet wird mehr vorhanden sein, aber das hat mit relevanz nix zu tun.
Und das was man vergessen wird - das was auch heute schon vergessen ist, das sind die Techniken, die nicht mehr relevant sind. Ich wüßte schon heute nicht mehr, wie man ein Feld bestellt und Kartoffel oder Gemüse anbaut - wofür gibt es Supermärkte?
Und auch die meisten Leute, die sich heute Programierer schimpfen, sind ohne ihre Hochsprache und die entsprechende Entwicklungsumgebung und ein Betriebssystem nicht mehr in der Lage, ein einfaches Assemblerprogram für einen Microprozessor zu schreiben.
nv.
|
|
Nach oben |
|
 |
Freikletterer hat's überstanden.
Anmeldungsdatum: 20.05.2008 Beiträge: 601
Wohnort: Fußballfreie Zone
|
(#1720612) Verfasst am: 20.01.2012, 12:43 Titel: |
|
|
Fake hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Es ist zwar richtig, dass die modernen Speichermedien nicht so haltbar sind, wie in Stein eingemeißelte Hyroglyphen, dafür ist aber das Wissen unserer Zeit auf Millionen von Datenträgern zig fach redundant gespeichert, und wird mit dem Fortschreiten der Technik auf neue Datenträger umkopiert, so dass ich nicht an diese Parole glaube. |
Hmm ich habe noch mehrere hundert Disketten aus C64er Zeiten auf meinem Dachboden liegen. Ich fürchte die meisten werden heute (die nötige Hardware vorausgetzt) schon nicht mehr lesbar sein. Anderen Dachbodenarchiven wird es nicht besser ergangen sein. Was nützen 100 gleiche Disketten, wenn alle kaputt sind?
Das mit dem Umkopieren ist auch Theorie. Welcher moderne PC hat noch ein Diskettenlaufwerk? Geschweige denn 5,25 oder 8 Zoll? Was bisher nicht umkopiert ist, wird auch nicht mehr umkopiert. |
Also, ich weiß nicht...Ich habe jedes Mal, wenn ich einen neuen Rechner gekauft habe, sämtliche relevanten Informationen auf die neue Festplatte kopiert...
Da sind auch Word-Dokumente aus den 90ern dabei, die ich vormals auf Diskette gespeichert hatte...bei mir hat das Umkopieren längst stattgefunden.
Meine Windows 3.1-Installationsdisketten hab ich allerdings nicht kopiert...aber die werden im 4. Jahrtausend wohl auch nicht mehr relevant sein...
_________________ "22 Männer in lächerlicher Kriegsausrüstung, die sich gegenseitig niederschlagen, nur um an eine luftgefüllte Blase aus Schweinsleder zu kommen! Einige der menschlichen Bräuche verwirren mich, aber Football ist mir ein absolutes Rätsel!"
- K.I.T.T.
|
|
Nach oben |
|
 |
Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
|
(#1720613) Verfasst am: 20.01.2012, 12:45 Titel: |
|
|
Fake hat folgendes geschrieben: |
Hmm ich habe noch mehrere hundert Disketten aus C64er Zeiten auf meinem Dachboden liegen. Ich fürchte die meisten werden heute (die nötige Hardware vorausgetzt) schon nicht mehr lesbar sein. Anderen Dachbodenarchiven wird es nicht besser ergangen sein. Was nützen 100 gleiche Disketten, wenn alle kaputt sind?
Das mit dem Umkopieren ist auch Theorie. Welcher moderne PC hat noch ein Diskettenlaufwerk? Geschweige denn 5,25 oder 8 Zoll? Was bisher nicht umkopiert ist, wird auch nicht mehr umkopiert. |
Das Problem ist doch nicht die Technik, sondern der Umgang damit. Hättest Du Deine Daten aus C64-Zeiten mit der Absicht sie zu erhalten und im Bewusstsein der technischen Probleme gelagert und gepflegt, könnest Du bestimmt noch heute auf sie zurückgreifen. Aber den Stellenwert hatten sie für Dich wohl gar nicht. So wie unzählige Briefe, Zeitungen und Bücher, die in Kellern und auf Dachböden verrotten, geht es auch Disketten, alten Festplatten und CDs. Das Problem ist also kein neues. Viele Handschriften aus dem Mittelalter sind auch nur deshalb erhalten geblieben, weil sie immer wieder kopiert - also abgeschrieben wurden.
_________________ Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
|
|
Nach oben |
|
 |
Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
|
(#1720617) Verfasst am: 20.01.2012, 12:57 Titel: |
|
|
Fake hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Es ist zwar richtig, dass die modernen Speichermedien nicht so haltbar sind, wie in Stein eingemeißelte Hyroglyphen, dafür ist aber das Wissen unserer Zeit auf Millionen von Datenträgern zig fach redundant gespeichert, und wird mit dem Fortschreiten der Technik auf neue Datenträger umkopiert, so dass ich nicht an diese Parole glaube. |
Hmm ich habe noch mehrere hundert Disketten aus C64er Zeiten auf meinem Dachboden liegen. Ich fürchte die meisten werden heute (die nötige Hardware vorausgetzt) schon nicht mehr lesbar sein. Anderen Dachbodenarchiven wird es nicht besser ergangen sein. Was nützen 100 gleiche Disketten, wenn alle kaputt sind?
|
Und wie relevant sind diese Daten?
Im übrigen - wenn ich Lust hab, mit nem C64 zu spielen, dann kann ich mir einen Simulator auf den PC laden, und die Programme für den C64, die kann man auch fast vollständig aus dem Internet herunterladen. Wenn ich also unbedingt "SuperMario" oder was es damals so gab - spielen möchte, dann kann ich das jederzeit tun. Ich hab sogar noch eine Version von "Vizawrite" samt Bedienungsaneiltung aus dem Internet herunterladen können - hab mich aber nicht darin eingearbeitet - wozu?
Zitat: |
Das mit dem Umkopieren ist auch Theorie.
|
Nö. Man kann fast alle Programme des C64 aus dem Internet herunterladen, und die funktionieren sogar auf einem Simulator auf dem PC. So what?
Zitat: |
Welcher moderne PC hat noch ein Diskettenlaufwerk? Geschweige denn 5,25 oder 8 Zoll? Was bisher nicht umkopiert ist, wird auch nicht mehr umkopiert. |
Wenn du deine persönlichen wichtigen Daten nicht umpopiert hast, dann ist das dein Problem - aber was war schon "wichtig", was auf dem C64 lief?
Die Tatsache, dass ich auf nem supermodernen PC - zwar als Simulation, aber immerhin, die Betriebssysteme von C64, ZX81, Dos, Win95...WinXP etc etc laufen lassen kann, und dass ich auch noch die Programme dafür bekomme, zeigt, dass deine Befürchtungen unbegründet sind.
Sicher, man wird nicht mehr das lesen können, was vergessen wurde zu kopieren, aber man kann auch heute nicht mehr jeden Text von jedem verschimmelten Buch lesen.
Es ist gut möglich, dass man in einigen tausend Jahren vielleicht eine jpg-Datei oder eine mp3-Datei nur noch mit Schwierigkeiten wird öffnen können, aber wir sollten unser Zeitalter auch nicht überbewerten - das was heute vielleicht "geil" und "hipp" ist, das wird in ein paar tausend Jahren wohl nur noch Historiker interessieren.
nv.
|
|
Nach oben |
|
 |
Silberling registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.01.2012 Beiträge: 139
|
(#1720625) Verfasst am: 20.01.2012, 13:21 Titel: |
|
|
Die Datenmenge korreliert mit der Energie, die benötigt wird um das Gesamtbild des Universums zu realisieren. Energie ist Information. Die Datenmengen kommen zusammen, weil das Leben mehr und mehr Informationen sammelt ... somit ist davon auszugehen, dass im Rahmen der Informationsoptimierung nicht weitere Informationen hinzukommen, sondern das Leben, allen voran der Mensch, weniger ansammeln wird, sondern Energie direkt zur Realisierung nutzen wird ... z. B. in der Energieversorgung, wo Speicherung in Akkus und Batterien wegfallen wird.
Gruß Silberling
_________________ Mit nur 4 Begriffen lässt sich das Universum aufspannen:
Aktive Unordnung
Reaktive Unordnung
Aktive Ordnung
Reaktive Ordnung
http://www.gold-dna.de
|
|
Nach oben |
|
 |
esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
|
(#1720648) Verfasst am: 20.01.2012, 14:52 Titel: |
|
|
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | esme hat folgendes geschrieben: | Ich gehe davon aus, dass, wenn lolcatphotos überleben, auch genug Geschriebenes überlebt, sodass diese Bilder richtig eingeordnet werden können. |
Da implizierst du eine gewisse Systematik, oder?
Aber stell dir mal vor, es bleibt nichts systematisch archiviertes über, sondern:
- einerseits das, was nach mehreren großen und unzähligen kleinen gesellschaftlichen Umbrüchen immer wieder neu und in anderen Medien überliefert wird, also das, was jeden dieser Umbrüche als für wichtig erachtet übersteht, |
Was ich meine, ist folgendes:
Wenn man Lolcatbildchen findet, dann wird man auch Texte aus unserer Zeit finden, und wenn es nur Kommentare sind, in denen jemand schreibt "Hör mit dem Lolcatscheiß auf. Das war schon vor 10 Jahren nicht mehr lustig.". Mit "richtig einordnen" meine ich also, dass Lolcats nicht als Religion oder politische Partei fehlinterpretiert werden.
Dass eine Gesamtbewertung der Gesellschaft eigenartig ausfallen kann, sehe ich ein, aber es sind sich doch schon auf diesem Forum nicht zwei Poster einig, wie man die heutige Gesellschaft bewerten soll.
Was die Datenaufbewahrung betrifft, sehe ich keinen großen Unterschied zwischen verrottenden Disketten, Diabildern und Papier.
Der große Vorteil der heutigen Daten ist, dass sie viel leichter zu kopieren sind als Papier oder Disketten. Wenn es also um eine Datensammlung von breiterem Interesse wie etwa http://arxiv.org/ geht, dann mache ich mir keine Sorgen, dass diese erhalten bleiben, solange Datenverarbeitung existiert und ein minimales Interesse daran existiert. Dass in 1000 Jahren Pdf möglicherweise nicht mehr der allgemeine Standard ist, ist zwar ein Problem, aber bei Daten von Interessen wird sich die Konvertierung automatisch erledigen lassen.
Dass Daten wie Facebookaccounts verloren gehen, glaube ich auch, aber dass prozentuell weniger Information über den Normalbürger übrigbleibt als von vor 100 Jahren, ist eher abwegig.
Mag sein, dass unsere Zeit als dunkles Zeitalter in die Geschichte eingeht, aber sicher nicht wegen der Abwesenheit von Datenmaterial.
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
|
|
Nach oben |
|
 |
Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
|
(#1720651) Verfasst am: 20.01.2012, 15:23 Titel: |
|
|
Spätestens der Protonentod wird der Datenflut ein Ende bereiten ^^
|
|
Nach oben |
|
 |
zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
|
(#1720663) Verfasst am: 20.01.2012, 16:56 Titel: |
|
|
Ich finde, man darf nicht unberücksichtigt lassen, daß einerseits zwar die Menge verwertbarer Daten zunimmt. Aber andererseits nimmt auch die Fähigkeit zu, Informationen aus der Vergangenheit zu heben. Wenn sich etwas grundlegend verändern wird, dann vielleicht eher die Möglichkeiten, vorhandene, jedoch unsystematisch abgelegte Daten systematisch auszuwerten. Da wird sich noch viel tun. Google ist ja nur der allererste Anfang.
|
|
Nach oben |
|
 |
Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
|
(#1720664) Verfasst am: 20.01.2012, 17:04 Titel: |
|
|
Gegenüber den mehr als viertausend Jahren Überlieferung von Schriftzeugnissen auf Stein, Ton, Papyrus, Pergament und Papier nehmen sich die etwa 40 Jahre elektronischer Datenspeicherung als so gering aus, dass ich sie bei der persönlichen Planung für den verbleibenden Rest meiner Tage vernachlässige. Alles was ich um 1990 geschrieben hatte, als ich erstmals an einem Computer saß, ist nur erhalten, wenn es gedruckt wurde.
In meinen mit Füllfederhalter verfassten Willensverfügungen wird festgehalten, wohin meine im Laufe der Jahrzehnte angewachsenen Buchbestände kommen. Das ist eine Platzfrage geworden. Ich muss überlegen, was für die verbleibenden Familienangehörigen von Belang sein könnte.
Was die Bücher betrifft, so bin ich eigentlich recht optimistisch. Es wird sie so lange geben, wie Menschen mit Büchern arbeiten. Über den Brand der Bibliothek von Alexandria mögen Legenden in Umlauf gebracht worden sein.
Was mich besonders aufregte, waren der für die kroatische Nationalkultur verheerende Beschuss der Bibliothek von Dubrovnik 1992, der Kabelbrand in der Anna Amalia Bibliothek im September 2004 (wobei etliche Weimaraner den Löschkräften halfen und mit ihren Händen wertvolle, auf der Straße liegende Bücher bargen) sowie der durch Fehlplanungen beim U-Bahnbau verursachte Einsturz des Stadtarchivs in Köln 2009.
|
|
Nach oben |
|
 |
Argeleb Misanthropischer Humanist
Anmeldungsdatum: 02.01.2010 Beiträge: 2056
|
(#1720699) Verfasst am: 20.01.2012, 19:45 Titel: |
|
|
Zur schlechten Haltbarkeit aktueller Medien kommt ja noch hinzu, dass man zum Lesen, selbst gut erhaltener Medien, die Technologie (Diskettenlaufwerke, Computer, CD/DVD/BluRay-Laufwerke, Holodiskreader, usw.) benötigt, um sie auszulesen.
Natürlich kann man die Daten immer wieder auf moderne Medien hochziehen, aber angesichts von immer mehr Daten ist das ja eine Sisyphus-Aufgabe.
Dann gibt es aber immer noch das Formatproblem. Schon heute existieren Dokumente, für die es keine Software mehr gibt, die die Dokumente versteht (das wird ein ganz neues Feld für Historiker: Dokumentenentschlüsselung, wie bei den Hieroglyphen der Ägypter)
Zur Zeit sind wir doch schon damit überfordert, die Bücher des letzten Jahrhunderts zu retten, weil das Papier damals so schlecht war, dass alle Bücher versauern. Also ich denke schon, dass das eine ganz große Herausforderung wird.
_________________ Denny Crane!
|
|
Nach oben |
|
 |
sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
|
(#1720703) Verfasst am: 20.01.2012, 20:19 Titel: |
|
|
Argeleb hat folgendes geschrieben: | Dann gibt es aber immer noch das Formatproblem. Schon heute existieren Dokumente, für die es keine Software mehr gibt, die die Dokumente versteht |
Zumal es bei bestimmten Firmen zum Geschäftsmodell gehört durch geschlossene Dateiformate die User an das Programm zu binden. Wer einmal Daten mit Programm X gespeichert hat ist auch in Zukunft gezwungen dieses zu nutzen.
|
|
Nach oben |
|
 |
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air
|
(#1720704) Verfasst am: 20.01.2012, 20:23 Titel: |
|
|
Wir haben da noch ein Relevanz- und ein Kategorisierungsproblem.
Also: wir wissen nicht, was wichtig ist und was uns - oder auch niemanden sonst - nicht mehr interessiert. Sollte man also alles aufbewahren? Andererseits wissen wir vielleicht auch nicht, was wir wissen - hat man ggf. auch Probleme, Dinge wiederzufinden, die in einem bestimmten Kontext wichtig sind, weil man die Inhalte auf seinem System oder in seinem it-technischen Universum wohl kaum so indizieren und verschlagworten wird, als daß es möglich wäre, eine spezifische Datei leicht wiederzufinden - eine Suchfunktion erstreckt sich ja nicht auf Synonyme o.ä.. Von Dingen, die verlorengegangen sind, weil man davon kein Backup hatte, nicht einmal zu sprechen.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
|
|
Nach oben |
|
 |
zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
|
(#1720726) Verfasst am: 20.01.2012, 22:41 Titel: |
|
|
Kann sich eigentlich noch jemand daran erinnern, daß mal darüber spekuliert wurde, ob man aus altem Steingut den Schall der Entstehungszeit extrahieren könnte? Oder war das nur ein schlechter Traum von mir?
|
|
Nach oben |
|
 |
|