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Instrumentalisierung von Schuld im Christentum
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44681

Beitrag(#1720877) Verfasst am: 21.01.2012, 18:12    Titel: Re: Instrumentalisierung von Schuld im Christentum Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Jorge von Burgos: "Lachen tötet die Furcht. Und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben. Wer den Teufel nicht mehr fürchtet, braucht keinen Gott mehr. Dann können wir auch über Gott lachen."

Stimmt, durch Lachen kann man alles verächtlich machen. Gott, Vernunft, Ethik, seine Mitmenschen, ethnische Minderheiten...
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1720920) Verfasst am: 21.01.2012, 20:04    Titel: Re: Instrumentalisierung von Schuld im Christentum Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Jorge von Burgos: "Lachen tötet die Furcht. Und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben. Wer den Teufel nicht mehr fürchtet, braucht keinen Gott mehr. Dann können wir auch über Gott lachen."


Ich bin über den Namen gestolpert, weil er doch eigentlich Jorge Luis Borges heißen müsste. Mein Irrtum.

Zitat:
Jorge von Burgos

Der Name ist eine Anspielung auf den blinden argentinischen Schriftsteller und Bibliothekar Jorge Luis Borges, der wegen seiner immensen Kenntnisse als Genie galt, aber wegen seiner Unterstützung des Militärputsches als Reaktionär angefeindet wurde. Durch Ablehnung Jorge von Burgos bezüglich des aufklärerischen Potentials des Lachens erweist sich diese Figur ebenfalls als Reaktionär.

http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Name_der_Rose
Wem ging es ebenso? ; )
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Frank
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#1721128) Verfasst am: 22.01.2012, 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Mir gefällt auch nicht, daß fast schon jedes Engagement für das Gemeinswesen als pathologisches Schuldgefühl gedeutet wird.


Nicht das Engagement ist hier das Problem, sondern dessen ins Pathologische abgleitende Begründung.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
je mehr das Engagement als solches grundsätzlich diskreditiert wird.


Engagement könnte doch auch ohne nervtötenden Schuldkomplex einhergehen. Helfen geht auch ohne pathologisches Helfersyndrom.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Stimmt, durch Lachen kann man alles verächtlich machen. Gott, Vernunft, Ethik, seine Mitmenschen, ethnische Minderheiten...


Vernunft und Ethik sollten das Lachen (im Sinne von Umberto Eco) schon unbeschadet überstehen zwinkern
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22285

Beitrag(#1721132) Verfasst am: 22.01.2012, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
je mehr das Engagement als solches grundsätzlich diskreditiert wird.

Engagement könnte doch auch ohne nervtötenden Schuldkomplex einhergehen.

Nun, wenn Engagement etwas mit Verantwortung zu tun hat, dann geht es ohne die Betrachtung möglicher und zu vermeidender Schuld - wenn man seiner Verantwortung nicht gerecht wird - nicht ab. Unsere Lebensweise hat nun mal Folgen. Ich finde es merkwürdig, das ausblenden zu wollen. Ob daraus dann ein "Schuldkomplex" werden muss (und was das überhaupt ist), ist eine andere Frage.

Solchen Fragen stellt sich der Text aber überhaupt nicht. Er unterscheidet nicht zwischen echter und eingebildeter Verantwortlichkeit, sinnvollem Engagement und an der Sache vorbeigehender Ersatzaktivität, zwischen ethischen Überlegungen und "Hypermoralität" - er diskreditiert unterschiedslos alles, kloppt alles in die gemeinsame Tonne "Schuldkomplex".
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1721197) Verfasst am: 22.01.2012, 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Nun, wenn Engagement etwas mit Verantwortung zu tun hat, dann geht es ohne die Betrachtung möglicher und zu vermeidender Schuld - wenn man seiner Verantwortung nicht gerecht wird - nicht ab.


Aber überhaupt nicht. Wenn ich sehe, dass vor mir ein kleiner rosa Fäustling aus dem Kinderwagen fällt und ich hebe ihn auf und trage ihn den Besitzern nach, kann ich diesen kleinen Beitrag zu einer freundlicheren Welt ganz ohne Schuldgefühle machen.

Und nein, ich fühle mich nicht für alle Babies dieser Welt verantwortlich, die ihren Fäustling verloren haben und wenn ich gerade sehr spät dran für mein Jobinterview bin, dann wird der Fäustling vielleicht auch liegenbleiben. Das ist eine Frage der Prioritäten.

Natürlich kannst du jetzt jegliche Motivation zu einer "altruistischen" Tat in "Schuldgefühl" umdefinieren, aber ich weiß genau, wie sich Schuldgefühle anfühlen und wie es sich anfühlt, wenn man etwas macht, damit sich jemand anderer besser fühlt. Das ist nicht dasselbe.
_________________
Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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