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Glaube ohne Kirche
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1723794) Verfasst am: 31.01.2012, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Demut gefällt mir in diesem Zusammenhang.
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Tom der Dino
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1723804) Verfasst am: 31.01.2012, 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Demut gefällt mir in diesem Zusammenhang.


Jetzt musste ich glatt nachschlagen. Ich meinte Demut in diesem Sinne.
_________________
Am Anfang war ......das Experiment.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1723811) Verfasst am: 31.01.2012, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Demut gefällt mir in diesem Zusammenhang.


Jetzt musste ich glatt nachschlagen. Ich meinte Demut in diesem Sinne.


Hey, keine Berührungsängste. Große Naturwissenschaftlicher schreiben über ihre Demut im Angesicht der Natur. Und keineswegs psychologistisch reduziert.
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Schlütter
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Anmeldungsdatum: 17.12.2011
Beiträge: 246

Beitrag(#1723849) Verfasst am: 31.01.2012, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Vobro hat folgendes geschrieben:
Lausbub hat folgendes geschrieben:
Vobro hat folgendes geschrieben:
Lausbub hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Lausbub hat folgendes geschrieben:
(1) Zu allererst machen wir die Erfahrung, dass die Welt in der wir leben ist, sie ist nicht nur Schein, sondern wahres Sein.

(2) Nehmen wir in der Welt Bewegung wahr, die Erde läuft auf ihrer Bahn um die Sonne und vieles andere ist in Bewegung.

(3) Jede Bewegung wird durch etwas verursacht, alles was existiert setzt einen Ursprung voraus, einen "Schöpfer". Um nicht in einen infiniten Regress zu gelangen, muss es etwas geben, was der Ursprung von allem ist und was alles in Bewegung gesetzt hat. In der Physik erklärt man dies mit der Urknallhypothese. Der kann ich eigenlich zustimmen, aber auch diese wiederum braucht einen Ursprung.

(4) Diesen Ursprung nenne ich Gott.


Du hast mit diesem Beitrag übrigens selber die Existenz Gottes widerlegt. Denn wenn Du ernsthaft an all Deinen Prämissen festhältst, folgt daraus streng logisch:

Prämisse 1: Alles, was existiert, setzt einen Ursprung voraus.
Prämisse 2: Gott hat keinen Ursprung
Schlussfolgerung: Gott existiert nicht

Du kannst entweder Prämisse 1 aufgeben, dann fällt aber Dein ganzes Argument in sich zusammen, oder Du akzeptierst die Schlussfolgerung.


Du hast die Prämisse einfach nicht verstanden, es muss etwas geben, was der Ursprung ist, aber selbst Ursprungslosigkeit voraussetzt.

Natürlich gibt es auch außerhalb von Raum und Zeit, Existenz nach unserem räumlich - zeitlichen Denken. Ein Beispiel dafür ist die Wahrheit. Denn für diese gilt, was jetzt wahr ist, dass wir hier in diesem Forum schreiben, dass wird auch noch wahr sein, in 10 Jahren, in 100 Jahren und in 1000 Jahren. Es wird ewig wahr bleiben, dass wir in diesem Forum schreiben. Wir können nicht denken, dass dies eines Tages, selbst dann wenn es die Menschheit nicht mehr gibt, nicht wahr sein wird, denn wenn es irgendwann einmal nicht mehr wahr sein sollte, dann ist es heute auch nicht mehr wahr und dann ist alles Illusion, was wir hier tun, und ist nicht wahr. In der Grammatik nennt man dies das Futurum exactum. Wenn wir das Futurum exactum beseitigen, dann beseitigen wir auch die Gegenwart. Kein Wort, welches wir sprechen, wird einmal ungesagt sein. Deshalb muss es eine ewige Wahrheit, ein Bewusstsein geben, wo alles was geschieht, aufgehoben ist.


"Kein Wort, welches wir sprechen, wird einmal ungesagt sein. Deshalb muss es eine ewige Wahrheit, ein Bewusstsein geben, wo alles was geschieht, aufgehoben ist."

Das ist eine unbegründbare Behauptung, nichts weiter. Auch Manfred Lütz hat in seinem Buch "Gott" diesen angeblichen "grammatikalischen Gottesbeweis" angeführt und auch dort wird er nicht schlüssig begründet, weil er nicht schlüssig zu begründen ist.

Es gibt keinen Grund anzunehmen, daß die Berechnungen nicht zutreffen, daß die Sonne sich irgendwann zu einem Roten Riesen aufblähen und dann zu einem Weißen Zwerg werden wird. Spätestens dann wird es mit der Erde und dem menschlichen Leben darauf endgültig vorbei sein, es wird also nichts und niemanden mehr geben, der oder das sich an uns erinnern kann, insofern ist die Aussage, daß es uns nie gegeben haben wird, zwar faktisch falsch, da es uns ja gibt, aber wenn es keinerklei Hinweis mehr darauf gibt, keinerlei Erinnerung, nichts, was von uns bleibt, wird es uns spätestens aus der Sicht der Zeit nach dem "Tod" der Sonne nie gegeben haben. Was zunächst nach einem Widerspruch klingt, erscheint bei genauerem Hinsehen als absolut plausibel.

Es gibt bei Nietzsche einen Satz, der das sinnbildlich sehr gut wiedergibt:

"Es gab Ewigkeiten, in denen er nicht war; wenn es wieder mit ihm vorbei ist, wird sich nichts begeben haben." - ("Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn", 1. Teil)


Und gerade dies drückt dieses Argument von Spaemann aus, selbst wenn es die Sonne nicht mehr gibt, muss es etwas geben, in dem alles was geschehen ist wahr ist und bleibt. Es lässt sich nämlich nicht denken, dass was geschehen ist einmal nicht mehr wahr sein wird, wenn du das Futurum exactum beseitigst, dann auch das Präsens. Wenn nämlich etwas mit dem Untergang unserer Sonne (und damit auch der Erde) nicht mehr wahr wäre, dann wäre es auch jetzt nicht mehr wahr, dann diskutierten wir nur zum Schein.



Für mich klingt das nach einem einfachen Denkfehler, bzw. einer schlichtweg falschen Schlußfolgerung. Es wird uns ja auch in 20000 Mrd. Jahren noch gegeben haben, da wir ja jetzt existieren, aber stell Dir vor, in 10 Mrd. Jahren kommen irgendwelche intelligenten Lebwesen in einem Raumschiff an dem Ort vorbei, wo einst die Erde sich um die Sonne gedreht hat, die Sonne ist längst zu einem weißem Zwerg kollabiert, und das, was die Erde mal war, zu einem schrumpeligen Klumpen verkohlt, und es wäre nichts, absolut nichts mehr da, was auf unsere menschliche Existenz hinweisen könnte, nicht einmal mehr irgendwelche Signale, die wir mal ausgesendet haben - was nütz es dieser Perspektive, daß es uns mal gegeben hat? Ob es uns mal gegeben hat oder nicht, spielt DANN keinerlei Rolle mehr, da ja niemand auf die Idee kommen könnte, daß es uns mal gegeben hat.

Also nochmal, rein sprachlich mag das zunächst absolut widersprüchlich klingen, daß es etwas, das jetzt ist, irgendwann einmal nicht mehr gegeben haben wird, aber aus der veränderten Perspektive heraus wird es uns rückblickend zwar faktisch natürlich gegeben haben, aber es ist vollkommen gleichgültig ob es uns gab oder nicht, da nichts mehr - absolut nichts - an unsere Existenz erinnern wird.

Stell Dir mal vor, Du bist in einer Wüste, wo es weit und breit kein Leben gibt und auch keines je bekannt war, aber irgendwann vor zwei Mio. Jahren ist mal ein einziges winziges Insekt an der Stelle vorbeigelaufen, wo Du jetzt stehst, aber dieses Insekt hat nicht die geringste Spur hinterlassen und es wurde von niemandem gesehen - dann wird es dieses Insekt zwar gegeben haben, aber da niemand jemals dessen Existenz auch nur vermuten würde, und es als ausgeschlossen gilt, daß in dieser Wüste überhaupt je ein Lebewesen auch nur theoretisch existiert haben könnte - was hätte dieses Insekt davon? Es würde es so gesehen für Dich nie gegeben haben, auch wenn es faktisch existiert hätte.

Nimm dann mal ein anderes Beispiel, stell Dir vor, wir könnten uns irgendwann auf dem Mars ansiedeln, und es hätte tatsächlich vor etlichen zig Mrd. Jahren auf einem Marsmond Leben gegeben, aber es gäbe nicht die winzigste Spur davon, absolut nichts, was auf dieses damalige Leben auch nur hindeuten könnte, und auch dieser Marsmond selber wäre längst nicht mehr existens, dann würde es dieses damalige Leben für uns nie gegeben haben, auch wenn es faktisch doch existiert hat.

Das wäre ungefähr die Situation der Lebewesen in dem Raumschiff, daß in 10 Mrd. Jahren da herschippert, wo unser Sonnensystem einmal war, für diese Wesen wird es uns nie gegeben haben.

die Quantenmechanik jedoch auf der Annahme beruht, dass Informationen nicht verloren gehen können
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Vobro
Privatnachdenker



Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal

Beitrag(#1723876) Verfasst am: 01.02.2012, 01:20    Titel: Antworten mit Zitat

[/quote]
die Quantenmechanik jedoch auf der Annahme beruht, dass Informationen nicht verloren gehen können [/quote]

Ohje, aber was bleibt denn z.B. von einem Menschen über, wenn sein Körper zerfällt, der Zerfallsprozess ist der Übergang von der Biologie über die Chemie bis hin zur Physik, bis zum Abstrahlen von einer winzigen Menge Energie, die zur Vermehrung der Entropie führt, insofern wäre der Satz "im Universum geht nichts verloren" korrekt . was aber hat dieses winzige Quentchen an Energie mit dem Organismus zu tun, aus dem sie hervorgegangen ist? Diese Menge an Energie ist doch nicht mehr zu unterscheiden von der Energiemenge, zu deren Vermehrung sie beigetragen hat.

Oder kannst Du an dem Strom, der aus Deiner Steckdose kommt, herausmessen, ob er mit Windkraft oder Atomkraft erzeugt wurde?

Aber hier ging es ja um den sogenannten grammatikalischen Gottesbeweis, der in meinen Augen reinen und undurchdachten Unfug darstellt. ich habe bis jetzt dazu auch noch keine auch nur einigermaßen schlüssige Begründung gehört, wie es bei allen angeblichen Gottesbeweisen nun einmal der Fall ist.
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2059

Beitrag(#1723890) Verfasst am: 01.02.2012, 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Wir kennen eben nur den Menschen als einziges Wesen, das Bedeutung geben kann. Warum das im Universum nicht zählen soll, können mir sicher die werten Vorredner erklären.

Warum erfinden dann Menschen Götter, mit deren Hilfe sie sich selbst erhöhen (Krönung der Schöpfung, usw.)? Früher mal, ja, da waren Götter noch notwendig als Welterklärung und als Trost, bzw. zur Linderung der Angst vor dem Tod. Aber heute ist das ja nicht mehr der Fall. Wir wissen ja mittlerweile, dass Götter nicht zur Welterklärung taugen, und die paar ungeklärten Fragen sind für unser tägliches Leben eher irrelevant (Was schert es mich, was am Anfang des Universums passiert ist?).
Als Trostspender sind Götter auch ziemlich nutzlos, denn auch ohne Gott kann ich auf ein Leben nach dem Tod hoffen, dass paradiesisch ist (mit dem Vorteil, dass ich ohne Gott auch nicht dessen Regeln beachten muss).

Also, wozu sind Götter gut, wenn nicht allein dazu, eine bestimmte Gruppe von Menschen zu erhöhen? (Man mag hier als Gruppe nun den Klerus oder die Gemeinde einsetzen)

Das Universum ist an einem ja kaum zu überbieten: Gleichgültigkeit. Dem Universum ist es völlig egal, ob ich lebe oder nicht.
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Denny Crane!
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1723895) Verfasst am: 01.02.2012, 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
...
Also, wozu sind Götter gut, wenn nicht allein dazu, eine bestimmte Gruppe von Menschen zu erhöhen? (Man mag hier als Gruppe nun den Klerus oder die Gemeinde einsetzen)
...


Das ist mal eine gute Frage, die, wenn man sie in der Konsequenz betrachtet, auch anders lauten könnte:
"Also, wozu sind Götter gut, wenn nicht allein dazu, alle anderen Menschen außer einer bestimmten Gruppe von Menschen zu erniedrigen?"
Idee

Religion, die Mutter des Rassismus? Am Kopf kratzen

Edit: ... und wäre das einem Gott, dem alle Menschenkinder gleich lieb sind, tatsächlich recht und angemessen?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1723899) Verfasst am: 01.02.2012, 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wir kennen eben nur den Menschen als einziges Wesen, das Bedeutung geben kann. Warum das im Universum nicht zählen soll, können mir sicher die werten Vorredner erklären.

Warum erfinden dann Menschen Götter, mit deren Hilfe sie sich selbst erhöhen (Krönung der Schöpfung, usw.)? Früher mal, ja, da waren Götter noch notwendig als Welterklärung und als Trost, bzw. zur Linderung der Angst vor dem Tod. Aber heute ist das ja nicht mehr der Fall. Wir wissen ja mittlerweile, dass Götter nicht zur Welterklärung taugen, und die paar ungeklärten Fragen sind für unser tägliches Leben eher irrelevant (Was schert es mich, was am Anfang des Universums passiert ist?).
Als Trostspender sind Götter auch ziemlich nutzlos, denn auch ohne Gott kann ich auf ein Leben nach dem Tod hoffen, dass paradiesisch ist (mit dem Vorteil, dass ich ohne Gott auch nicht dessen Regeln beachten muss).

Also, wozu sind Götter gut, wenn nicht allein dazu, eine bestimmte Gruppe von Menschen zu erhöhen? (Man mag hier als Gruppe nun den Klerus oder die Gemeinde einsetzen).


Wo ist der Bezug?

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Dem Universum ist es völlig egal, ob ich lebe oder nicht.
Wäre doch traurig. Sind die Menschen, denen Du etwas bedeutest, nicht Teil des Universums?
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1723900) Verfasst am: 01.02.2012, 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Religion, die Mutter des Rassismus? Am Kopf kratzen

Oder ihre älteste Tochter?

Jedenfalls hat sie maßgeblich zur Zweiteilung der Menschen in "wir" und "die anderen" beigetragen.
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1723902) Verfasst am: 01.02.2012, 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Wir kennen eben nur den Menschen als einziges Wesen, das Bedeutung geben kann.

Glaube ich nicht. Unser Hund zB hat Dingen wir Spaziergang, Fleisch und Katze durchaus Bedeutung beigemessen. Tiere unterscheiden sich in ihren grundlegenden Verhaltensweisen viel weniger von Menschen als vielen Menschen lieb ist. Das digitale Weltbild der Bibel ist längst widerlegt. Die Grenzen sind fließend.

zelig hat folgendes geschrieben:
Warum das im Universum nicht zählen soll, können mir sicher die werten Vorredner erklären.

Weil "im Universum" nicht gezählt wird. Das tut nämlich tatsächlich nur der Mensch.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1723903) Verfasst am: 01.02.2012, 10:42    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Dem Universum ist es völlig egal, ob ich lebe oder nicht.
Wäre doch traurig.

Und was traurig ist, kann nicht sein?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1723905) Verfasst am: 01.02.2012, 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

@Fake
Um Dein Durcheinander aufzuräumen ist mir die Zeit zu schade. Sorry.
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1723922) Verfasst am: 01.02.2012, 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
@Fake
Um Dein Durcheinander aufzuräumen ist mir die Zeit zu schade. Sorry.

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Vobro
Privatnachdenker



Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal

Beitrag(#1723975) Verfasst am: 01.02.2012, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wir kennen eben nur den Menschen als einziges Wesen, das Bedeutung geben kann. Warum das im Universum nicht zählen soll, können mir sicher die werten Vorredner erklären.

Warum erfinden dann Menschen Götter, mit deren Hilfe sie sich selbst erhöhen (Krönung der Schöpfung, usw.)? Früher mal, ja, da waren Götter noch notwendig als Welterklärung und als Trost, bzw. zur Linderung der Angst vor dem Tod. Aber heute ist das ja nicht mehr der Fall. Wir wissen ja mittlerweile, dass Götter nicht zur Welterklärung taugen, und die paar ungeklärten Fragen sind für unser tägliches Leben eher irrelevant (Was schert es mich, was am Anfang des Universums passiert ist?).
Als Trostspender sind Götter auch ziemlich nutzlos, denn auch ohne Gott kann ich auf ein Leben nach dem Tod hoffen, dass paradiesisch ist (mit dem Vorteil, dass ich ohne Gott auch nicht dessen Regeln beachten muss).

Also, wozu sind Götter gut, wenn nicht allein dazu, eine bestimmte Gruppe von Menschen zu erhöhen? (Man mag hier als Gruppe nun den Klerus oder die Gemeinde einsetzen)

Das Universum ist an einem ja kaum zu überbieten: Gleichgültigkeit. Dem Universum ist es völlig egal, ob ich lebe oder nicht.


Das ist wohl der entscheidende Punkt, mit dem offenbar viele Menschen nicht leben können oder wollen, daß die Natur das Leben zwar hervorgebracht hat, sich aber nicht den Funken darum kümmert, was daraus wird. Die radikale Nichtnotwendigkeit des Lebens und uns Menschen, die absolute Beliebigkeit unseres Daseins - da klafft offenbar eine Art existenzieller Lücke, die viele Menschen wohl nur mit der Religion schließen können, oder säkular mit allerlei esoterischem Unfug.

Für mich war das nie ein Problem, ich kann doch trotzdem leben, lieben, lachen, ohne daß die Natur mich oder die Gattung Mensch in besonderer Weise für bedeutsam hält. Wie oft habe ich den Satz gehört, "ohne Gott hätte das Leben doch keinen Sinn" - ich nehme diese Aussage ganz und gar ernst, denke aber, wer so empfindet, muß doch irgendwo in seinem Inneren eine enorme Leere spüren, ich finde das eher traurig, Gott brauchen zu müssen, statt sich an der Fülle des Daseins zu freuen.

Übrigens ist das Leben unter der Voraussetzung der Nichtnotwendigkeit in bester Gesellschaft, denn die gesamte Natur ist nicht notwendig, wozu auch? Daß Menschen sich erst eine Art Daseinsberechtigt schaffen müssen, indem sie sich Gott als tragenden Hintergrund ihrer Existenz entwerfen, für mich ist das alles nicht nötig und als geistige Konstruktion sehr einfach zu entlarven.

Vielleicht brauchen gerade deshalb so viele Menschen die Religion, weil es keinen Gott gibt?

Für mich persönlich bestünde die Religion darin, subjektiv an etwas zu glauben, vom dem ich weiß, daß es objektiv nicht existiert, das aber wäre doch kein für meine Existenz tragfähiger Grund.

"Gott ist für mich schon deshalb unentbehrlich, weil er das einzige Wesen ist, das man ewig lieben kann", schreibt Dostojewskij. Was aber, wenn man das Wesen Gottes weder in der Natur noch in sich selber zu entdecken vermag? Ein Mangel? Oder eher die Möglichkeit, den Reichtum des Lebens ohne den Umweg über Gott zu entdecken und die Liebe unmittelbar auf etwas Konkretes richten, die Natur, das Leben, die Menschen - dann wird Gott gar nicht erst nötig und wir können uns wesentlicheren Dingen zuwenden.

"Wer keine überirdischen Wünsche mehr hat, der braucht auch keine überirdischen Wesen mehr", wußte bereits Ludwig Feuerbach.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1723984) Verfasst am: 01.02.2012, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

Vobro hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wir kennen eben nur den Menschen als einziges Wesen, das Bedeutung geben kann. Warum das im Universum nicht zählen soll, können mir sicher die werten Vorredner erklären.

Warum erfinden dann Menschen Götter, mit deren Hilfe sie sich selbst erhöhen (Krönung der Schöpfung, usw.)? Früher mal, ja, da waren Götter noch notwendig als Welterklärung und als Trost, bzw. zur Linderung der Angst vor dem Tod. Aber heute ist das ja nicht mehr der Fall. Wir wissen ja mittlerweile, dass Götter nicht zur Welterklärung taugen, und die paar ungeklärten Fragen sind für unser tägliches Leben eher irrelevant (Was schert es mich, was am Anfang des Universums passiert ist?).
Als Trostspender sind Götter auch ziemlich nutzlos, denn auch ohne Gott kann ich auf ein Leben nach dem Tod hoffen, dass paradiesisch ist (mit dem Vorteil, dass ich ohne Gott auch nicht dessen Regeln beachten muss).

Also, wozu sind Götter gut, wenn nicht allein dazu, eine bestimmte Gruppe von Menschen zu erhöhen? (Man mag hier als Gruppe nun den Klerus oder die Gemeinde einsetzen)

Das Universum ist an einem ja kaum zu überbieten: Gleichgültigkeit. Dem Universum ist es völlig egal, ob ich lebe oder nicht.


Das ist wohl der entscheidende Punkt, mit dem offenbar viele Menschen nicht leben können oder wollen, daß die Natur das Leben zwar hervorgebracht hat, sich aber nicht den Funken darum kümmert, was daraus wird. Die radikale Nichtnotwendigkeit des Lebens und uns Menschen, die absolute Beliebigkeit unseres Daseins - da klafft offenbar eine Art existenzieller Lücke, die viele Menschen wohl nur mit der Religion schließen können, oder säkular mit allerlei esoterischem Unfug.

Für mich war das nie ein Problem, ich kann doch trotzdem leben, lieben, lachen, ohne daß die Natur mich oder die Gattung Mensch in besonderer Weise für bedeutsam hält. Wie oft habe ich den Satz gehört, "ohne Gott hätte das Leben doch keinen Sinn" - ich nehme diese Aussage ganz und gar ernst, denke aber, wer so empfindet, muß doch irgendwo in seinem Inneren eine enorme Leere spüren, ich finde das eher traurig, Gott brauchen zu müssen, statt sich an der Fülle des Daseins zu freuen.

Übrigens ist das Leben unter der Voraussetzung der Nichtnotwendigkeit in bester Gesellschaft, denn die gesamte Natur ist nicht notwendig, wozu auch? Daß Menschen sich erst eine Art Daseinsberechtigt schaffen müssen, indem sie sich Gott als tragenden Hintergrund ihrer Existenz entwerfen, für mich ist das alles nicht nötig und als geistige Konstruktion sehr einfach zu entlarven.

Vielleicht brauchen gerade deshalb so viele Menschen die Religion, weil es keinen Gott gibt?

Für mich persönlich bestünde die Religion darin, subjektiv an etwas zu glauben, vom dem ich weiß, daß es objektiv nicht existiert, das aber wäre doch kein für meine Existenz tragfähiger Grund.

"Gott ist für mich schon deshalb unentbehrlich, weil er das einzige Wesen ist, das man ewig lieben kann", schreibt Dostojewskij. Was aber, wenn man das Wesen Gottes weder in der Natur noch in sich selber zu entdecken vermag? Ein Mangel? Oder eher die Möglichkeit, den Reichtum des Lebens ohne den Umweg über Gott zu entdecken und die Liebe unmittelbar auf etwas Konkretes richten, die Natur, das Leben, die Menschen - dann wird Gott gar nicht erst nötig und wir können uns wesentlicheren Dingen zuwenden.

"Wer keine überirdischen Wünsche mehr hat, der braucht auch keine überirdischen Wesen mehr", wußte bereits Ludwig Feuerbach.


Mitunterschreib.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1723991) Verfasst am: 01.02.2012, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

Vobro hat folgendes geschrieben:

............... Wie oft habe ich den Satz gehört, "ohne Gott hätte das Leben doch keinen Sinn" - ich nehme diese Aussage ganz und gar ernst, denke aber, wer so empfindet, muß doch irgendwo in seinem Inneren eine enorme Leere spüren, ich finde das eher traurig, Gott brauchen zu müssen, statt sich an der Fülle des Daseins zu freuen.
..................



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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2059

Beitrag(#1724005) Verfasst am: 01.02.2012, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Vobro hat folgendes geschrieben:

Vielleicht brauchen gerade deshalb so viele Menschen die Religion, weil es keinen Gott gibt?

Das ist der entscheidende Punkt. Weil es keinen Gott gibt, braucht es Religion, um den Wunsch nach einem Gott mit Leben zu erfüllen.
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Denny Crane!
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