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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1725110) Verfasst am: 05.02.2012, 16:05 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | der waer ja wohl in der lage gewesen, die richtigen dinge einzutueten. |
Du offensichtlich nicht in der Lage, ihm das zu erklären und ihn für die Scheissarbeit, die Du ihm aufgebrummt hast, hinreichend zu motivieren. War wohl mal wieder zu viel verlangt. |
ich war ja nicht der chef von dem. und seltsamerweise gelingt es der person, die du hier dir unbekannterweise fuer unfaehig erklaerst, bei anderen praktikanten durchaus.
wenn er nicht gewusst haette, was er zu tun hat, haette er im uebrigen ja auch nachfragen koennen.
im uebrigen: meinst du, ein chef muesse alle seine mitarbeiter taeglich motivieren, ihre arbeit zu tun?
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1725112) Verfasst am: 05.02.2012, 16:14 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | im uebrigen: meinst du, ein chef muesse alle seine mitarbeiter taeglich motivieren, ihre arbeit zu tun? |
Ja.
Motivation der Mitarbeiter ist eine der wichtigsten Führungsaufgaben.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22332
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(#1725132) Verfasst am: 05.02.2012, 17:17 Titel: |
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Bei aller Kritik am kapitalistischen System finde ich nicht, dass man für alles, was schief läuft, automatisch den Chef verantwortlich machen muss. Es kann durchaus sein, dass ein absolut fair behandelter Praktikant, dessen Praktikum sonst so gestaltet ist, dass er was lernt und ein Arbeitsfeld sinnvoll kennen lernen kann (was dann auch arbeitszeit anderer kostet), auch eine Routineaufgabe zugeteilt bekommt und diese aus Desinteresse, Faulheit oder sogar Absicht grob verbaselt. Ob das so ist, oder ob da ein nicht sinnvoll angelernter Praktikant die Lust verliert, wenn er allein gelassen wird und nur Scheißjobs erledigen muss, wissen wir nicht.
Wenn ich meine, dass der Chef nicht automatisch immer für alles verantwortlich zu machen ist, heißt das natürlich im Umkehrschluss auch, dass er auch nicht der ein wesentliche "Leistungsträger" ist mit allen daraus abgeleiteten Konsequenzen, sondern nur einer von vielen.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1725139) Verfasst am: 05.02.2012, 17:39 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Bei aller Kritik am kapitalistischen System finde ich nicht, dass man für alles, was schief läuft, automatisch den Chef verantwortlich machen muss. Es kann durchaus sein, dass ein absolut fair behandelter Praktikant, dessen Praktikum sonst so gestaltet ist, dass er was lernt und ein Arbeitsfeld sinnvoll kennen lernen kann (was dann auch arbeitszeit anderer kostet), auch eine Routineaufgabe zugeteilt bekommt und diese aus Desinteresse, Faulheit oder sogar Absicht grob verbaselt. Ob das so ist, oder ob da ein nicht sinnvoll angelernter Praktikant die Lust verliert, wenn er allein gelassen wird und nur Scheißjobs erledigen muss, wissen wir nicht. |
Ja. Aber wir wissen auch für das Urteil, dass ein solcher Praktikant für keine Firma als Mitarbeiter zu gebrauchen ist nicht genug.
Wir wissen nicht, ob er sich in anderen Arbeitskontexten auch so verhalten wird wie in diesem Schulpraktikum. Wir wissen eben nicht inwieweit sein Verhalten da an Kontextbedingungen liegt oder einem Persönlichkeitsfehler zugeschrieben werden kann. Selbst wenn der wohl jugendliche Kerl zur Zeit des Praktikums persönlichkeitsbedingt einfach ein furchtbar unbrauchbarer Chaot wäre, lässt es sich doch nicht sagen ob der auch noch so ist, wenn er älter ist.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22332
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(#1725142) Verfasst am: 05.02.2012, 17:51 Titel: |
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Norm hat folgendes geschrieben: | Ja. Aber wir wissen auch für das Urteil, dass ein solcher Praktikant für keine Firma als Mitarbeiter zu gebrauchen ist nicht genug. |
Ja richtig. Die Geschichte ist sowieso rein anekdotisch ohne wesentlichen argumentativen Wert.
Norm hat folgendes geschrieben: | Wir wissen nicht, ob er sich in anderen Arbeitskontexten auch so verhalten wird wie in diesem Schulpraktikum. Wir wissen eben nicht inwieweit sein Verhalten da an Kontextbedingungen liegt oder einem Persönlichkeitsfehler zugeschrieben werden kann. Selbst wenn der wohl jugendliche Kerl zur Zeit des Praktikums persönlichkeitsbedingt einfach ein furchtbar unbrauchbarer Chaot wäre, lässt es sich doch nicht sagen ob der auch noch so ist, wenn er älter ist. |
In der Tat. Dass es solche Praktikanten gibt, die für nichts zu gebrauchen zu sein scheinen, halte ich für absolut plausibel (auch ohne dass der Arbeitgeber "schuld" sein muss). Ebenso aber, dass das in anderen Kontexten bei den meisten anders sein kann.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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soulreaver registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.11.2007 Beiträge: 649
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(#1725213) Verfasst am: 05.02.2012, 19:54 Titel: Re: "Arbeitszeitverkürzung jetzt" |
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Femina hat folgendes geschrieben: | Ich bin gerade auf das hier gestoßen: http://www.attac-netzwerk.de/ag-arbeitfairteilen/
Das ist im Prinzip das, was ich mir schon lange vorgestellt habe. Eine 30 Stunden woche für alle Vollzeitbeschäftigten und es gibt wieder genügend Arbeitsplätze. |
Schön wär's, aber so funktioniert der Kapitalismus nunmal nicht. Die obrige Forderung würde voraussetzen, dass Produktion und Verteilung von Gütern gesellschaftlich geplant und die Tätigkeiten gerecht aufgeteilt würden. Das passiert aber nie in der Marktwirtschaft. Im Kapitalismus geht es einzig und allein darum, möglichst viel mit möglichst wenig Leuten zu produzieren, um im Konkurrenzkampf sein Überleben zu sichern. Und das bedeutet auch, alles auszuschalten, was die Produktion von Waren unnötig verlangsamt. Dazu gehört dann auch die "gerechte Verteilung" der Aufgaben. Es ist ökonomisch "sinnvoller", wenn von zwei Leuten einer 40h arbeitet und der andere arbeitslos ist, als wenn beide jeweils 20h arbeiten und die Waren zwischen beiden aufgeteilt werden. Letzteres erhöht die "toten Kosten" (Marx) und ist unproduktiv im Vergleich zur ersten Variante.
Arbeitsplätze weg zu rationalisieren und immer weniger Menschen arbeiten zu lassen, während immer mehr Menschen trotz Reichtum aus der Produktion und damit der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen werden, gehört zum Grundprinzip des Kapitalismus.
_________________ Religion ist das Opium des Volkes!
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1725249) Verfasst am: 05.02.2012, 21:11 Titel: |
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I.R hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | im uebrigen: meinst du, ein chef muesse alle seine mitarbeiter taeglich motivieren, ihre arbeit zu tun? |
Ja.
Motivation der Mitarbeiter ist eine der wichtigsten Führungsaufgaben. |
das heisst aber nicht, dass der chef *taeglich* haendchen halten muss, damit der mitarbeiter auch wirklich seine arbeit tut. und es ist keine entschuldigung dafuer, dass der mitarbeiter groben scheiss baut.
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1725254) Verfasst am: 05.02.2012, 21:18 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | im uebrigen: meinst du, ein chef muesse alle seine mitarbeiter taeglich motivieren, ihre arbeit zu tun? |
Ja.
Motivation der Mitarbeiter ist eine der wichtigsten Führungsaufgaben. |
das heisst aber nicht, dass der chef *taeglich* haendchen halten muss, damit der mitarbeiter auch wirklich seine arbeit tut. und es ist keine entschuldigung dafuer, dass der mitarbeiter groben scheiss baut. |
Hmmm, genau so sollte es auch anders herum funktionieren, oder? Aber da ist das Anspruchsdenken irgendwie anders ausgeprägt.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1725256) Verfasst am: 05.02.2012, 21:19 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Ja. Aber wir wissen auch für das Urteil, dass ein solcher Praktikant für keine Firma als Mitarbeiter zu gebrauchen ist nicht genug. |
Ja richtig. Die Geschichte ist sowieso rein anekdotisch ohne wesentlichen argumentativen Wert.
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sie sollte ja nur illustrieren, von welcher art arbeitnehmer ich meine, dass sie ein arbeitgeber "nicht mal geschenkt" brauchen kann.
Zitat: | Norm hat folgendes geschrieben: | Wir wissen nicht, ob er sich in anderen Arbeitskontexten auch so verhalten wird wie in diesem Schulpraktikum. Wir wissen eben nicht inwieweit sein Verhalten da an Kontextbedingungen liegt oder einem Persönlichkeitsfehler zugeschrieben werden kann. Selbst wenn der wohl jugendliche Kerl zur Zeit des Praktikums persönlichkeitsbedingt einfach ein furchtbar unbrauchbarer Chaot wäre, lässt es sich doch nicht sagen ob der auch noch so ist, wenn er älter ist. |
In der Tat. Dass es solche Praktikanten gibt, die für nichts zu gebrauchen zu sein scheinen, halte ich für absolut plausibel (auch ohne dass der Arbeitgeber "schuld" sein muss). |
eben - sowas gibt es halt. dass grade bei jungen leuten noch die chance auf besserung besteht, wie norm sagt, ist absolut richtig. diese besserung ist dann aber eben auch notwendig.
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1725279) Verfasst am: 05.02.2012, 22:25 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | im uebrigen: meinst du, ein chef muesse alle seine mitarbeiter taeglich motivieren, ihre arbeit zu tun? |
Ja.
Motivation der Mitarbeiter ist eine der wichtigsten Führungsaufgaben. |
das heisst aber nicht, dass der chef *taeglich* haendchen halten muss, damit der mitarbeiter auch wirklich seine arbeit tut. und es ist keine entschuldigung dafuer, dass der mitarbeiter groben scheiss baut. |
Und ich wollte glatt noch hinzusetzen, dass Motivation nicht "Tschakka" bedeutet ... das hätte aber dann möglicherweise so ausgesehen, als hielte ich Dich für doof.
Nein, auch "Händchenhalten" ist damit nicht gemeint. Ebensowenig wie Sonderprämien, Anreiz- oder Belohnungssysteme.
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1725291) Verfasst am: 05.02.2012, 22:41 Titel: Re: "Arbeitszeitverkürzung jetzt" |
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Femina hat folgendes geschrieben: | Ich bin gerade auf das hier gestoßen: http://www.attac-netzwerk.de/ag-arbeitfairteilen/
Das ist im Prinzip das, was ich mir schon lange vorgestellt habe. Eine 30 Stunden woche für alle Vollzeitbeschäftigten und es gibt wieder genügend Arbeitsplätze. |
ich weiss gar nicht, wo ich das mal gelesen habe, aber ich habe es noch gut in erinnerung. es ging darum, dass leute, die nur 6 stunden täglich arbeiten, effektiver arbeiten, als leute, die 8 und mehr stunden arbeiten.
nun wäre das kaum gut, um mehr stellen zu schaffen, ganz im gegenteil.
_________________ I'm tapping in the dusternis
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1725308) Verfasst am: 05.02.2012, 23:09 Titel: Re: "Arbeitszeitverkürzung jetzt" |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Femina hat folgendes geschrieben: | Ich bin gerade auf das hier gestoßen: http://www.attac-netzwerk.de/ag-arbeitfairteilen/
Das ist im Prinzip das, was ich mir schon lange vorgestellt habe. Eine 30 Stunden woche für alle Vollzeitbeschäftigten und es gibt wieder genügend Arbeitsplätze. |
ich weiss gar nicht, wo ich das mal gelesen habe, aber ich habe es noch gut in erinnerung. es ging darum, dass leute, die nur 6 stunden täglich arbeiten, effektiver arbeiten, als leute, die 8 und mehr stunden arbeiten.
nun wäre das kaum gut, um mehr stellen zu schaffen, ganz im gegenteil. |
Wieso nicht?
Die Effizienz wird ja nun nicht über 30% höher sein, sonst würde es sich ja lohnen, generell nur noch 6 Stunden zu arbeiten.
Und jetzte denke ich darüber nach, ob Lokführer oder Piloten ihr Ziel in dreiviertel der Zeit erreichen ....
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1725310) Verfasst am: 05.02.2012, 23:15 Titel: Re: "Arbeitszeitverkürzung jetzt" |
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I.R hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Femina hat folgendes geschrieben: | Ich bin gerade auf das hier gestoßen: http://www.attac-netzwerk.de/ag-arbeitfairteilen/
Das ist im Prinzip das, was ich mir schon lange vorgestellt habe. Eine 30 Stunden woche für alle Vollzeitbeschäftigten und es gibt wieder genügend Arbeitsplätze. |
ich weiss gar nicht, wo ich das mal gelesen habe, aber ich habe es noch gut in erinnerung. es ging darum, dass leute, die nur 6 stunden täglich arbeiten, effektiver arbeiten, als leute, die 8 und mehr stunden arbeiten.
nun wäre das kaum gut, um mehr stellen zu schaffen, ganz im gegenteil. |
Wieso nicht?
Die Effizienz wird ja nun nicht über 30% höher sein, sonst würde es sich ja lohnen, generell nur noch 6 Stunden zu arbeiten.
Und jetzte denke ich darüber nach, ob Lokführer oder Piloten ihr Ziel in dreiviertel der Zeit erreichen .... |
ok, es ging um bürojobs ich vergass, das zu erwähnen.
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1725317) Verfasst am: 05.02.2012, 23:26 Titel: |
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Trotzdem heißt effizienter doch nicht, dass die in 6 Stunden mehr schaffen, als andere in 8 Stunden.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22332
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(#1725320) Verfasst am: 05.02.2012, 23:33 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Norm hat folgendes geschrieben: | Wir wissen nicht, ob er sich in anderen Arbeitskontexten auch so verhalten wird wie in diesem Schulpraktikum. Wir wissen eben nicht inwieweit sein Verhalten da an Kontextbedingungen liegt oder einem Persönlichkeitsfehler zugeschrieben werden kann. Selbst wenn der wohl jugendliche Kerl zur Zeit des Praktikums persönlichkeitsbedingt einfach ein furchtbar unbrauchbarer Chaot wäre, lässt es sich doch nicht sagen ob der auch noch so ist, wenn er älter ist. |
In der Tat. Dass es solche Praktikanten gibt, die für nichts zu gebrauchen zu sein scheinen, halte ich für absolut plausibel (auch ohne dass der Arbeitgeber "schuld" sein muss). |
eben - sowas gibt es halt. dass grade bei jungen leuten noch die chance auf besserung besteht, wie norm sagt, ist absolut richtig. diese besserung ist dann aber eben auch notwendig. |
Ich schrieb allerdings nicht umsonst im letzten Satz nicht einfach von "Besserung", die - so könnte man dasverstehen - nur beim jungen Menschen stattfinden müsste, sondern von anderen Kontexten, in denen sich das Verhältnis auch der meisten in einem bestimmten Kontext "unbrauchbar" erscheinenden Jugendlichen zur Arbeit verändern könnte.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1725322) Verfasst am: 05.02.2012, 23:34 Titel: |
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Norm hat folgendes geschrieben: | Trotzdem heißt effizienter doch nicht, dass die in 6 Stunden mehr schaffen, als andere in 8 Stunden. |
doch, das scheint man mal in einer studie nachgewiesen zu haben. je länger die leute arbeiten, desto mehr kleine auszeiten nehmen sie sich, z.b. sei es ein pläuschchen, aus dem fenster gucken, usw. nun ist das ja alles nicht verkehrt. aber man scheint wohl tatsächlich in 6 stunden bürojob dasselbe schaffen zu können wie in 8 stunden und ohne sich gestresst zu fühlen. und der ansporn, 2 stunden früher nach hause zu können, tat wohl einiges dazu.
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1725328) Verfasst am: 05.02.2012, 23:49 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Trotzdem heißt effizienter doch nicht, dass die in 6 Stunden mehr schaffen, als andere in 8 Stunden. |
doch, das scheint man mal in einer studie nachgewiesen zu haben. je länger die leute arbeiten, desto mehr kleine auszeiten nehmen sie sich, z.b. sei es ein pläuschchen, aus dem fenster gucken, usw. nun ist das ja alles nicht verkehrt. aber man scheint wohl tatsächlich in 6 stunden bürojob dasselbe schaffen zu können wie in 8 stunden und ohne sich gestresst zu fühlen. und der ansporn, 2 stunden früher nach hause zu können, tat wohl einiges dazu. |
Mir scheint das auch nicht wirklich unplausibel.
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Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
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(#1725332) Verfasst am: 06.02.2012, 00:03 Titel: Re: "Arbeitszeitverkürzung jetzt" |
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soulreaver hat folgendes geschrieben: | Femina hat folgendes geschrieben: | Ich bin gerade auf das hier gestoßen: http://www.attac-netzwerk.de/ag-arbeitfairteilen/
Das ist im Prinzip das, was ich mir schon lange vorgestellt habe. Eine 30 Stunden woche für alle Vollzeitbeschäftigten und es gibt wieder genügend Arbeitsplätze. |
Schön wär's, aber so funktioniert der Kapitalismus nunmal nicht. Die obrige Forderung würde voraussetzen, dass Produktion und Verteilung von Gütern gesellschaftlich geplant und die Tätigkeiten gerecht aufgeteilt würden. Das passiert aber nie in der Marktwirtschaft. Im Kapitalismus geht es einzig und allein darum, möglichst viel mit möglichst wenig Leuten zu produzieren, um im Konkurrenzkampf sein Überleben zu sichern. Und das bedeutet auch, alles auszuschalten, was die Produktion von Waren unnötig verlangsamt. Dazu gehört dann auch die "gerechte Verteilung" der Aufgaben. Es ist ökonomisch "sinnvoller", wenn von zwei Leuten einer 40h arbeitet und der andere arbeitslos ist, als wenn beide jeweils 20h arbeiten und die Waren zwischen beiden aufgeteilt werden. Letzteres erhöht die "toten Kosten" (Marx) und ist unproduktiv im Vergleich zur ersten Variante.
Arbeitsplätze weg zu rationalisieren und immer weniger Menschen arbeiten zu lassen, während immer mehr Menschen trotz Reichtum aus der Produktion und damit der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen werden, gehört zum Grundprinzip des Kapitalismus. |
Kann ja sein, dass das zumindest für einige Jobs zutrift. Fragt sich nur, ob wir uns das als Gesellschaft so wünschen. Wollen wir denn einen gnadenlosen Kapitalismus? Wir steuern auch heute schon viele Gesellschaftsprozesse (einige mehr, andere weniger zum Wohle des Volkes). Ich denke, dass gerade hier ein bisschen mehr Steuerung sich insgesamt günstig auf unseren Lebensstandard auswirkt.
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1725345) Verfasst am: 06.02.2012, 00:27 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Trotzdem heißt effizienter doch nicht, dass die in 6 Stunden mehr schaffen, als andere in 8 Stunden. |
doch, das scheint man mal in einer studie nachgewiesen zu haben. je länger die leute arbeiten, desto mehr kleine auszeiten nehmen sie sich, z.b. sei es ein pläuschchen, aus dem fenster gucken, usw. nun ist das ja alles nicht verkehrt. aber man scheint wohl tatsächlich in 6 stunden bürojob dasselbe schaffen zu können wie in 8 stunden und ohne sich gestresst zu fühlen. und der ansporn, 2 stunden früher nach hause zu können, tat wohl einiges dazu. |
Sorry, aber scheint man mal nachgewiesen zu haben, reicht mir nicht, um das zu glauben.
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16369
Wohnort: Arena of Air
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(#1725353) Verfasst am: 06.02.2012, 00:56 Titel: |
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Norm hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Trotzdem heißt effizienter doch nicht, dass die in 6 Stunden mehr schaffen, als andere in 8 Stunden. |
doch, das scheint man mal in einer studie nachgewiesen zu haben. je länger die leute arbeiten, desto mehr kleine auszeiten nehmen sie sich, z.b. sei es ein pläuschchen, aus dem fenster gucken, usw. nun ist das ja alles nicht verkehrt. aber man scheint wohl tatsächlich in 6 stunden bürojob dasselbe schaffen zu können wie in 8 stunden und ohne sich gestresst zu fühlen. und der ansporn, 2 stunden früher nach hause zu können, tat wohl einiges dazu. |
Sorry, aber scheint man mal nachgewiesen zu haben, reicht mir nicht, um das zu glauben. |
Erstmal kann man anscheinend auch nur vier bis fünf Stunden am Tag wirklich konzentriert arbeiten, oder ein Anteil von drei Stunden an einem Achtstundentag geht eben für "Nebenarbeit", Organisation, kleine Pausen etc. drauf. So wie ich das da gehört habe, scheinen zuerst diese "Nebenzeiten" kürzer zu werden, weil man ja insgesamt eher frischer ist als man bei acht Stunden Arbeit wäre.
Dann könnte es auch sein, daß man bei kürzerer Arbeitszeit flexibler auf den eigenen Biorhythmus oder ggf. Lebenserfordernisse anpassen könnte: Wenn jemand um acht seine Leistung noch nicht bringen kann, dann arbeitet er eben ab halb zehn und kann dann trotzdem bei derselben Arbeitszeit mehr schaffen als wäre er um acht "irgendwie unausgeschlafen" zum Betrieb gekommen. Während derjenige, der um acht schon ranklotzen kann, dann auch früher gehen könnte. Könnte ja auch ein Argument sein: - sprich als Beispiel, wo "zu wenig Kinder" doch als Zivilisationsproblem der Deutschen "festgemacht" wird: wenn die Kita um 15 Uhr schließt und die Kinder vor die Tür setzt, dann kann man das Kind als Elter abholen und muß trotzdem nicht den Griffel mittendrin fallen lassen - bessere work-life-balance.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1725376) Verfasst am: 06.02.2012, 02:39 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Trotzdem heißt effizienter doch nicht, dass die in 6 Stunden mehr schaffen, als andere in 8 Stunden. |
doch, das scheint man mal in einer studie nachgewiesen zu haben. je länger die leute arbeiten, desto mehr kleine auszeiten nehmen sie sich, z.b. sei es ein pläuschchen, aus dem fenster gucken, usw. nun ist das ja alles nicht verkehrt. aber man scheint wohl tatsächlich in 6 stunden bürojob dasselbe schaffen zu können wie in 8 stunden und ohne sich gestresst zu fühlen. und der ansporn, 2 stunden früher nach hause zu können, tat wohl einiges dazu. |
Sorry, aber scheint man mal nachgewiesen zu haben, reicht mir nicht, um das zu glauben. |
Erstmal kann man anscheinend auch nur vier bis fünf Stunden am Tag wirklich konzentriert arbeiten, oder ein Anteil von drei Stunden an einem Achtstundentag geht eben für "Nebenarbeit", Organisation, kleine Pausen etc. drauf. So wie ich das da gehört habe, scheinen zuerst diese "Nebenzeiten" kürzer zu werden, weil man ja insgesamt eher frischer ist als man bei acht Stunden Arbeit wäre.
Dann könnte es auch sein, daß man bei kürzerer Arbeitszeit flexibler auf den eigenen Biorhythmus oder ggf. Lebenserfordernisse anpassen könnte: Wenn jemand um acht seine Leistung noch nicht bringen kann, dann arbeitet er eben ab halb zehn und kann dann trotzdem bei derselben Arbeitszeit mehr schaffen als wäre er um acht "irgendwie unausgeschlafen" zum Betrieb gekommen. Während derjenige, der um acht schon ranklotzen kann, dann auch früher gehen könnte. Könnte ja auch ein Argument sein: - sprich als Beispiel, wo "zu wenig Kinder" doch als Zivilisationsproblem der Deutschen "festgemacht" wird: wenn die Kita um 15 Uhr schließt und die Kinder vor die Tür setzt, dann kann man das Kind als Elter abholen und muß trotzdem nicht den Griffel mittendrin fallen lassen - bessere work-life-balance. |
Auch das überzeugt mich nicht. In Einzelfällen kann das ja möglich sein, aber dass jemand im Vollzeitbürojob in der Regel nur für 5 oder 6 Stunden ausgelastet ist und glaube ich nicht. Das widerspricht meinen Erfahrungen. Klar braucht man Pausen und bei 8 Stunden wohl mehr als bei 6, aber wer kann es sich schon leisten während der Arbeitszeit, also ohne Mittagspausen 2 Stunden lang nichts zu machen? Was ist mit Leuten, die Überstunden machen weil sie zu viel zu tun haben? Müssen die nur weniger lange arbeiten um ihr Arbeitspensum zu schaffen?
Esme hat ja schon das Beispiel Frankreich erwähnt, da wurde die Arbeitszeit um 1 Stunde pro Tag verkürzt, für viele Arbeitnehmer bedeutet dass aber Stress weil die gleiche Arbeit in kürzerer Zeit bewältigen werden muss. Eine Freundin aus Frankreich hatte mir das auch so erzählt, sie sieht das als Verschlechterung gegenüber früher an und das scheint keine Einzelmeinung zu sein.
Wäre es tatsächlich so, dass Vollzeitbüroangestellte ihre Arbeit in gleicher Qualität in nur 6 Stunden erledigen könnten, würde diese Nachricht viele Arbeitgeber sehr freuen, da könnten die sehr viel Geld sparen.
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Tecton registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.10.2011 Beiträge: 32
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(#1725391) Verfasst am: 06.02.2012, 11:27 Titel: |
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Norm hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Trotzdem heißt effizienter doch nicht, dass die in 6 Stunden mehr schaffen, als andere in 8 Stunden. |
doch, das scheint man mal in einer studie nachgewiesen zu haben. je länger die leute arbeiten, desto mehr kleine auszeiten nehmen sie sich, z.b. sei es ein pläuschchen, aus dem fenster gucken, usw. nun ist das ja alles nicht verkehrt. aber man scheint wohl tatsächlich in 6 stunden bürojob dasselbe schaffen zu können wie in 8 stunden und ohne sich gestresst zu fühlen. und der ansporn, 2 stunden früher nach hause zu können, tat wohl einiges dazu. |
Sorry, aber scheint man mal nachgewiesen zu haben, reicht mir nicht, um das zu glauben. |
Erstmal kann man anscheinend auch nur vier bis fünf Stunden am Tag wirklich konzentriert arbeiten, oder ein Anteil von drei Stunden an einem Achtstundentag geht eben für "Nebenarbeit", Organisation, kleine Pausen etc. drauf. So wie ich das da gehört habe, scheinen zuerst diese "Nebenzeiten" kürzer zu werden, weil man ja insgesamt eher frischer ist als man bei acht Stunden Arbeit wäre.
Dann könnte es auch sein, daß man bei kürzerer Arbeitszeit flexibler auf den eigenen Biorhythmus oder ggf. Lebenserfordernisse anpassen könnte: Wenn jemand um acht seine Leistung noch nicht bringen kann, dann arbeitet er eben ab halb zehn und kann dann trotzdem bei derselben Arbeitszeit mehr schaffen als wäre er um acht "irgendwie unausgeschlafen" zum Betrieb gekommen. Während derjenige, der um acht schon ranklotzen kann, dann auch früher gehen könnte. Könnte ja auch ein Argument sein: - sprich als Beispiel, wo "zu wenig Kinder" doch als Zivilisationsproblem der Deutschen "festgemacht" wird: wenn die Kita um 15 Uhr schließt und die Kinder vor die Tür setzt, dann kann man das Kind als Elter abholen und muß trotzdem nicht den Griffel mittendrin fallen lassen - bessere work-life-balance. |
Auch das überzeugt mich nicht. In Einzelfällen kann das ja möglich sein, aber dass jemand im Vollzeitbürojob in der Regel nur für 5 oder 6 Stunden ausgelastet ist und glaube ich nicht. Das widerspricht meinen Erfahrungen. Klar braucht man Pausen und bei 8 Stunden wohl mehr als bei 6, aber wer kann es sich schon leisten während der Arbeitszeit, also ohne Mittagspausen 2 Stunden lang nichts zu machen? Was ist mit Leuten, die Überstunden machen weil sie zu viel zu tun haben? Müssen die nur weniger lange arbeiten um ihr Arbeitspensum zu schaffen?
Esme hat ja schon das Beispiel Frankreich erwähnt, da wurde die Arbeitszeit um 1 Stunde pro Tag verkürzt, für viele Arbeitnehmer bedeutet dass aber Stress weil die gleiche Arbeit in kürzerer Zeit bewältigen werden muss. Eine Freundin aus Frankreich hatte mir das auch so erzählt, sie sieht das als Verschlechterung gegenüber früher an und das scheint keine Einzelmeinung zu sein.
Wäre es tatsächlich so, dass Vollzeitbüroangestellte ihre Arbeit in gleicher Qualität in nur 6 Stunden erledigen könnten, würde diese Nachricht viele Arbeitgeber sehr freuen, da könnten die sehr viel Geld sparen. |
Also wenn ich mir die Raucher bei uns in der Firma anschaue, dann gehen die pro Tag vielleicht 5-6 mal raus, was sich sicher schon mal auf eine Stunde hochsummiert. Dann kommt noch eine Kaffepause hinzu und die eine oder andere Minute, in der man zwar am Arbeitsplatz sitzt, aber vielleicht grad an was anderes denkt.
So kommt man schon heute oft auf diese 6 Stunden pro Tag, auch wenn man 8 Stunden anwesend ist.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46736
Wohnort: Stuttgart
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(#1725392) Verfasst am: 06.02.2012, 11:27 Titel: |
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Norm hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Trotzdem heißt effizienter doch nicht, dass die in 6 Stunden mehr schaffen, als andere in 8 Stunden. |
doch, das scheint man mal in einer studie nachgewiesen zu haben. je länger die leute arbeiten, desto mehr kleine auszeiten nehmen sie sich, z.b. sei es ein pläuschchen, aus dem fenster gucken, usw. nun ist das ja alles nicht verkehrt. aber man scheint wohl tatsächlich in 6 stunden bürojob dasselbe schaffen zu können wie in 8 stunden und ohne sich gestresst zu fühlen. und der ansporn, 2 stunden früher nach hause zu können, tat wohl einiges dazu. |
Sorry, aber scheint man mal nachgewiesen zu haben, reicht mir nicht, um das zu glauben. |
Erstmal kann man anscheinend auch nur vier bis fünf Stunden am Tag wirklich konzentriert arbeiten, oder ein Anteil von drei Stunden an einem Achtstundentag geht eben für "Nebenarbeit", Organisation, kleine Pausen etc. drauf. So wie ich das da gehört habe, scheinen zuerst diese "Nebenzeiten" kürzer zu werden, weil man ja insgesamt eher frischer ist als man bei acht Stunden Arbeit wäre.
Dann könnte es auch sein, daß man bei kürzerer Arbeitszeit flexibler auf den eigenen Biorhythmus oder ggf. Lebenserfordernisse anpassen könnte: Wenn jemand um acht seine Leistung noch nicht bringen kann, dann arbeitet er eben ab halb zehn und kann dann trotzdem bei derselben Arbeitszeit mehr schaffen als wäre er um acht "irgendwie unausgeschlafen" zum Betrieb gekommen. Während derjenige, der um acht schon ranklotzen kann, dann auch früher gehen könnte. Könnte ja auch ein Argument sein: - sprich als Beispiel, wo "zu wenig Kinder" doch als Zivilisationsproblem der Deutschen "festgemacht" wird: wenn die Kita um 15 Uhr schließt und die Kinder vor die Tür setzt, dann kann man das Kind als Elter abholen und muß trotzdem nicht den Griffel mittendrin fallen lassen - bessere work-life-balance. |
Auch das überzeugt mich nicht. In Einzelfällen kann das ja möglich sein, aber dass jemand im Vollzeitbürojob in der Regel nur für 5 oder 6 Stunden ausgelastet ist und glaube ich nicht. Das widerspricht meinen Erfahrungen. Klar braucht man Pausen und bei 8 Stunden wohl mehr als bei 6, aber wer kann es sich schon leisten während der Arbeitszeit, also ohne Mittagspausen 2 Stunden lang nichts zu machen? Was ist mit Leuten, die Überstunden machen weil sie zu viel zu tun haben? Müssen die nur weniger lange arbeiten um ihr Arbeitspensum zu schaffen?
Esme hat ja schon das Beispiel Frankreich erwähnt, da wurde die Arbeitszeit um 1 Stunde pro Tag verkürzt, für viele Arbeitnehmer bedeutet dass aber Stress weil die gleiche Arbeit in kürzerer Zeit bewältigen werden muss. Eine Freundin aus Frankreich hatte mir das auch so erzählt, sie sieht das als Verschlechterung gegenüber früher an und das scheint keine Einzelmeinung zu sein.
Wäre es tatsächlich so, dass Vollzeitbüroangestellte ihre Arbeit in gleicher Qualität in nur 6 Stunden erledigen könnten, würde diese Nachricht viele Arbeitgeber sehr freuen, da könnten die sehr viel Geld sparen. |
Früher gabs mal eine Serie im Fernsehen, "Büro Büro". Dort wurde gezeigt, wie man den Tag verbringen kann ohne viel Arbeit zu bewegen.
Und wenn ich in unsre Firma etwas umherschaute, konnte ich vieles wiedererkennen.
Es gab einerseits einige, dessen Hauptaufgabe darin bestand, andere von der Arbeit abzuhalten, um denen die Ohren volzusülzen, wieviel Arbeit sie wohl hätten.
Andererseits gabs Mitarbeiter die wirklich bis unter die Decke vol waren.
Jedes Jahr wurde darüber verhandelt, wieviel Überstunden bezahlt wurden.
Einige Kollegen haben es direkt drauf angelegt, möglichst viele anzusammeln. (das brachte echtes Geld)
Andere wollten die Überstunden nicht bezahlt haben. Sie möchten ihre Arbeitszeit frei gestalten; lieber ein bischen bummeln, aber in Ruhe ihre Arbeit erledigen.
Es gibt wirklich nichts, was es nicht gibt.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1725393) Verfasst am: 06.02.2012, 12:01 Titel: |
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I.R hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | im uebrigen: meinst du, ein chef muesse alle seine mitarbeiter taeglich motivieren, ihre arbeit zu tun? |
Ja.
Motivation der Mitarbeiter ist eine der wichtigsten Führungsaufgaben. |
Und nichts ist demotivierender als ein inkompetenter Chef.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46736
Wohnort: Stuttgart
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(#1725394) Verfasst am: 06.02.2012, 12:06 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | im uebrigen: meinst du, ein chef muesse alle seine mitarbeiter taeglich motivieren, ihre arbeit zu tun? |
Ja.
Motivation der Mitarbeiter ist eine der wichtigsten Führungsaufgaben. |
Und nichts ist demotivierender als ein inkompetenter Chef. |
So ist es. Ich würde sagen, es ist nicht eine der, sondern seine wichtigste Aufgabe.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1725425) Verfasst am: 06.02.2012, 14:05 Titel: |
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Tecton hat folgendes geschrieben: |
Also wenn ich mir die Raucher bei uns in der Firma anschaue, dann gehen die pro Tag vielleicht 5-6 mal raus, was sich sicher schon mal auf eine Stunde hochsummiert. Dann kommt noch eine Kaffepause hinzu und die eine oder andere Minute, in der man zwar am Arbeitsplatz sitzt, aber vielleicht grad an was anderes denkt.
So kommt man schon heute oft auf diese 6 Stunden pro Tag, auch wenn man 8 Stunden anwesend ist. |
Glaubst du, die würden nicht mehr rauchen, wenn ihr Arbeitstag nur 6 Stunden lang wäre? Und auch in 6 Stunden kann man mal mit den Gedanken abdrifften. Ja ich glaube schon, dass die Tendenz dazu besteht, dass so etwas bei längeren Arbeitstagen häufiger passiert, aber ich halte es für naiv zu meinen man könnte bei einer Arbeitszeitverkürzung rechnerisch einfach alle Pausen und Phasen der Unkonzentriertheit völlig rauskürzen. Übrigens haben Mitarbeiter auch ein Recht auf Pausen. Selbst in der Personalplanung werden Zeiten für unproduktive Tätigkeiten wie Pausen eingerechnet, bei Teilzeitstellen ebenso wie bei Vollzeitstellen.
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Tecton registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.10.2011 Beiträge: 32
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(#1725434) Verfasst am: 06.02.2012, 15:34 Titel: |
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Norm hat folgendes geschrieben: | Tecton hat folgendes geschrieben: |
Also wenn ich mir die Raucher bei uns in der Firma anschaue, dann gehen die pro Tag vielleicht 5-6 mal raus, was sich sicher schon mal auf eine Stunde hochsummiert. Dann kommt noch eine Kaffepause hinzu und die eine oder andere Minute, in der man zwar am Arbeitsplatz sitzt, aber vielleicht grad an was anderes denkt.
So kommt man schon heute oft auf diese 6 Stunden pro Tag, auch wenn man 8 Stunden anwesend ist. |
Glaubst du, die würden nicht mehr rauchen, wenn ihr Arbeitstag nur 6 Stunden lang wäre? Und auch in 6 Stunden kann man mal mit den Gedanken abdrifften. Ja ich glaube schon, dass die Tendenz dazu besteht, dass so etwas bei längeren Arbeitstagen häufiger passiert, aber ich halte es für naiv zu meinen man könnte bei einer Arbeitszeitverkürzung rechnerisch einfach alle Pausen und Phasen der Unkonzentriertheit völlig rauskürzen. Übrigens haben Mitarbeiter auch ein Recht auf Pausen. Selbst in der Personalplanung werden Zeiten für unproduktive Tätigkeiten wie Pausen eingerechnet, bei Teilzeitstellen ebenso wie bei Vollzeitstellen. |
Naja, die Raucher gehen dann 2 mal weniger raus, es fällt eine Kaffeepause weg, weil die Leute später kommen oder früher gehen. Was die Konzentration betrifft, kann ich nur meine eigenen Erfahrungen schildern. Ich arbeite normalerweise in zwei Blöcken à 4 Stunden. Nach 3 Stunden merke ich schon, wie meine Konzentration nachlässt. Dass könnte aber natürlich auch daran liegen, dass die Vorfreude wegen Mittag/Feierabend grösser wird.
Generell finde ich, dass höhere Produktivität und Automatisierung eher mit höheren Löhnen oder niedrigeren Arbeitszeiten belohnt werden sollten, als dass man immer höhere Gewinnmargen erzwingt, welche eigentlich nur dem Management zugutekommen.
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1725467) Verfasst am: 06.02.2012, 18:18 Titel: |
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Tecton hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Tecton hat folgendes geschrieben: |
Also wenn ich mir die Raucher bei uns in der Firma anschaue, dann gehen die pro Tag vielleicht 5-6 mal raus, was sich sicher schon mal auf eine Stunde hochsummiert. Dann kommt noch eine Kaffepause hinzu und die eine oder andere Minute, in der man zwar am Arbeitsplatz sitzt, aber vielleicht grad an was anderes denkt.
So kommt man schon heute oft auf diese 6 Stunden pro Tag, auch wenn man 8 Stunden anwesend ist. |
Glaubst du, die würden nicht mehr rauchen, wenn ihr Arbeitstag nur 6 Stunden lang wäre? Und auch in 6 Stunden kann man mal mit den Gedanken abdrifften. Ja ich glaube schon, dass die Tendenz dazu besteht, dass so etwas bei längeren Arbeitstagen häufiger passiert, aber ich halte es für naiv zu meinen man könnte bei einer Arbeitszeitverkürzung rechnerisch einfach alle Pausen und Phasen der Unkonzentriertheit völlig rauskürzen. Übrigens haben Mitarbeiter auch ein Recht auf Pausen. Selbst in der Personalplanung werden Zeiten für unproduktive Tätigkeiten wie Pausen eingerechnet, bei Teilzeitstellen ebenso wie bei Vollzeitstellen. |
Naja, die Raucher gehen dann 2 mal weniger raus, es fällt eine Kaffeepause weg, weil die Leute später kommen oder früher gehen. Was die Konzentration betrifft, kann ich nur meine eigenen Erfahrungen schildern. Ich arbeite normalerweise in zwei Blöcken à 4 Stunden. Nach 3 Stunden merke ich schon, wie meine Konzentration nachlässt. Dass könnte aber natürlich auch daran liegen, dass die Vorfreude wegen Mittag/Feierabend grösser wird.
Generell finde ich, dass höhere Produktivität und Automatisierung eher mit höheren Löhnen oder niedrigeren Arbeitszeiten belohnt werden sollten, als dass man immer höhere Gewinnmargen erzwingt, welche eigentlich nur dem Management zugutekommen. |
Da musst du selbst bei einem Mitarbeiter mit überdurchschnittlichem Arbeitszeitverschwendungspotential (Viele Pausen und reduzierte Konzentration) immernoch großzügig rechnen um auf 2 Stunden weniger zu kommen.
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#1725496) Verfasst am: 06.02.2012, 19:07 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | im uebrigen: meinst du, ein chef muesse alle seine mitarbeiter taeglich motivieren, ihre arbeit zu tun? |
Ja.
Motivation der Mitarbeiter ist eine der wichtigsten Führungsaufgaben. |
Und nichts ist demotivierender als ein inkompetenter Chef. |
So ist es. Ich würde sagen, es ist nicht eine der, sondern seine wichtigste Aufgabe. |
Ein guter Chef zeichnet sich dadurch aus, dass man seine Abwesenheit gar nicht bemerkt.
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16369
Wohnort: Arena of Air
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(#1725550) Verfasst am: 06.02.2012, 22:37 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Trotzdem heißt effizienter doch nicht, dass die in 6 Stunden mehr schaffen, als andere in 8 Stunden. |
doch, das scheint man mal in einer studie nachgewiesen zu haben. je länger die leute arbeiten, desto mehr kleine auszeiten nehmen sie sich, z.b. sei es ein pläuschchen, aus dem fenster gucken, usw. nun ist das ja alles nicht verkehrt. aber man scheint wohl tatsächlich in 6 stunden bürojob dasselbe schaffen zu können wie in 8 stunden und ohne sich gestresst zu fühlen. und der ansporn, 2 stunden früher nach hause zu können, tat wohl einiges dazu. |
Sorry, aber scheint man mal nachgewiesen zu haben, reicht mir nicht, um das zu glauben. |
Erstmal kann man anscheinend auch nur vier bis fünf Stunden am Tag wirklich konzentriert arbeiten, oder ein Anteil von drei Stunden an einem Achtstundentag geht eben für "Nebenarbeit", Organisation, kleine Pausen etc. drauf. So wie ich das da gehört habe, scheinen zuerst diese "Nebenzeiten" kürzer zu werden, weil man ja insgesamt eher frischer ist als man bei acht Stunden Arbeit wäre.
Dann könnte es auch sein, daß man bei kürzerer Arbeitszeit flexibler auf den eigenen Biorhythmus oder ggf. Lebenserfordernisse anpassen könnte: Wenn jemand um acht seine Leistung noch nicht bringen kann, dann arbeitet er eben ab halb zehn und kann dann trotzdem bei derselben Arbeitszeit mehr schaffen als wäre er um acht "irgendwie unausgeschlafen" zum Betrieb gekommen. Während derjenige, der um acht schon ranklotzen kann, dann auch früher gehen könnte. Könnte ja auch ein Argument sein: - sprich als Beispiel, wo "zu wenig Kinder" doch als Zivilisationsproblem der Deutschen "festgemacht" wird: wenn die Kita um 15 Uhr schließt und die Kinder vor die Tür setzt, dann kann man das Kind als Elter abholen und muß trotzdem nicht den Griffel mittendrin fallen lassen - bessere work-life-balance. |
Auch das überzeugt mich nicht. In Einzelfällen kann das ja möglich sein, aber dass jemand im Vollzeitbürojob in der Regel nur für 5 oder 6 Stunden ausgelastet ist und glaube ich nicht. Das widerspricht meinen Erfahrungen. Klar braucht man Pausen und bei 8 Stunden wohl mehr als bei 6, aber wer kann es sich schon leisten während der Arbeitszeit, also ohne Mittagspausen 2 Stunden lang nichts zu machen? Was ist mit Leuten, die Überstunden machen weil sie zu viel zu tun haben? Müssen die nur weniger lange arbeiten um ihr Arbeitspensum zu schaffen?
Esme hat ja schon das Beispiel Frankreich erwähnt, da wurde die Arbeitszeit um 1 Stunde pro Tag verkürzt, für viele Arbeitnehmer bedeutet dass aber Stress weil die gleiche Arbeit in kürzerer Zeit bewältigen werden muss. Eine Freundin aus Frankreich hatte mir das auch so erzählt, sie sieht das als Verschlechterung gegenüber früher an und das scheint keine Einzelmeinung zu sein.
Wäre es tatsächlich so, dass Vollzeitbüroangestellte ihre Arbeit in gleicher Qualität in nur 6 Stunden erledigen könnten, würde diese Nachricht viele Arbeitgeber sehr freuen, da könnten die sehr viel Geld sparen. |
Früher gabs mal eine Serie im Fernsehen, "Büro Büro". Dort wurde gezeigt, wie man den Tag verbringen kann ohne viel Arbeit zu bewegen.
Und wenn ich in unsre Firma etwas umherschaute, konnte ich vieles wiedererkennen.
Es gab einerseits einige, dessen Hauptaufgabe darin bestand, andere von der Arbeit abzuhalten, um denen die Ohren volzusülzen, wieviel Arbeit sie wohl hätten.
Andererseits gabs Mitarbeiter die wirklich bis unter die Decke vol waren.
Jedes Jahr wurde darüber verhandelt, wieviel Überstunden bezahlt wurden.
Einige Kollegen haben es direkt drauf angelegt, möglichst viele anzusammeln. (das brachte echtes Geld)
Andere wollten die Überstunden nicht bezahlt haben. Sie möchten ihre Arbeitszeit frei gestalten; lieber ein bischen bummeln, aber in Ruhe ihre Arbeit erledigen.
Es gibt wirklich nichts, was es nicht gibt. |
Dann haben wir im Prinzip doch schon einen Kompromißvorschlag: Man könnte weniger zeitorientiert und dafür mehr aufgabenorientiert denken. Will heißen: Wenn jemand seine Aufgaben mit seinem Arbeitsstil in sechs Stunden bewältigt, dann wäre das genauso i.O. wie wenn jemand dafür zehn Stunden braucht und zwischendurch halt zehnmal zum Rauchen rausgeht. Nur würden dann halt nicht die Stunden bezahlt (ggf. abgemildert, also ein bestimmter Grundlohn plus aufgabenorientiertem Bonus), sondern die bewältigten Aufgaben.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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