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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1729338) Verfasst am: 18.02.2012, 10:00 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: | DerBernd hat folgendes geschrieben: | Loke hat folgendes geschrieben: | Ich denke es ist mehr oder weniger anerkannt, dass man Intelligenz kaum bis gar nicht "antrainieren" kann. |
Jein. Nach ein paar Wochen Krankenhaus oder faulem Strandurlaub ohne großartige mentale Betätigung, kommst du ganz aus der Übung - der gemessene IQ sinkt deutlich (10 IQ-Punkte und mehr). Genau wie ein Sportler, der das Trainig für einige Wochen absetzt, danach keine Chancen mehr hat mit anderen mitzuhalten, die durchtrainiert haben. |
Das ist ja Ab- und kein Antrainieren.
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meinem eindruck nach kann man sich aber auch geistige faehigkeiten antrainieren - zB in dem man im strandurlaub mal kraeftig sein hirn nutzt, (ja, das geht. da gibts diverse moeglichkeiten von knobelaufgaben bis zu wissenschaftlicher lektuere.) mehr aber noch durch staendige nutzung / staendiges training des gehirns.
ob das nun mit intelligenz zu tun hat, oder ob man "intelligenz" vielleicht gar nur den genetisch bedingten anteil nennt und das, was man durch training erreicht, einfach "lernen" nennt, da koennt ihr euch gern drum streiten.
ich moechte mich nur gegen das geruecht stellen, dass man durch training nichts erreiche.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1729348) Verfasst am: 18.02.2012, 11:23 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: | Mad Magic hat folgendes geschrieben: | Loke hat folgendes geschrieben: | Mad Magic hat folgendes geschrieben: | Wer dumm ist, ist "nichts wert" | Aber warum? Gerade weil diese Aussage doch objektiv keinen Sinn macht, ist es für mich interessant zu wissen, warum sie trotzdem so fest in unseren Köpfen ist. | Weil es *DAS* Leistungsmerkmal unserer zivilisierten Welt seit Kindertagen ist oder hat Dir die Schulzeit etwas anderes vermittelt? | Ja, allerdings. Viel wichtiger war immer Fleiß, Disziplin, Konzentration usw. |
Ja, nur ist das Fehlen dieser Eigenschaften auch dementsprechend verpönt:
- "ich bin leider nicht besonders schlau" - nicht so toll, aber geht noch, oder?
- "ich bin leider eher ein fauler Typ" - geht gar nicht.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1729362) Verfasst am: 18.02.2012, 12:04 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: |
Sargnagel hat folgendes geschrieben: | Intelligenz ist deshalb so hoch angesehen, weil jeder sich für den Schlausten hält. |
Ich finde durchaus einige Menschen intelligenter als mich, aber wenn sie mir das ins Gesicht sagen würden, dass sie das auch so sehen, fände ich das sehr unhöflich. |
Ich würde sagen das Unhöfliche daran ist doch je nach Formulierung die Herabsetzung ins Mittelmaß oder darunter, nicht die Disziplin. Wenn einer sagt er ist intelligenter, dann halte ich das je nachdem wie Recht er damit hat zum Teil sogar für ausgesprochen höflich. So ein richtiger Dummbeutel kapierts anders vielleicht gar nicht, quittierts aber mit einem satten Grinsen wenn er davon profitieren kann. Ich könnte jetzt nicht sagen "dumm" trifft einen härter als "hässlich", aber ich hab schon oft Leute getroffen, die von sich aus mit bedauernder Miene ihren mangelnden Scharfsinn eingestanden und viel stillen Jammer über dieses harte Los angedeutet haben. aber "dumm fickt gut" gleicht eigentlich jede höhere Intelligenz wieder aus.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1729366) Verfasst am: 18.02.2012, 12:17 Titel: |
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Sargnagel hat folgendes geschrieben: | Loke hat folgendes geschrieben: |
Sargnagel hat folgendes geschrieben: | Intelligenz ist deshalb so hoch angesehen, weil jeder sich für den Schlausten hält. |
Ich finde durchaus einige Menschen intelligenter als mich, aber wenn sie mir das ins Gesicht sagen würden, dass sie das auch so sehen, fände ich das sehr unhöflich. |
Ich würde sagen das Unhöfliche daran ist doch je nach Formulierung die Herabsetzung ins Mittelmaß oder darunter, nicht die Disziplin. Wenn einer sagt er ist intelligenter, dann halte ich das je nachdem wie Recht er damit hat zum Teil sogar für ausgesprochen höflich. So ein richtiger Dummbeutel kapierts anders vielleicht gar nicht, quittierts aber mit einem satten Grinsen wenn er davon profitieren kann. Ich könnte jetzt nicht sagen "dumm" trifft einen härter als "hässlich", aber ich hab schon oft Leute getroffen, die von sich aus mit bedauernder Miene ihren mangelnden Scharfsinn eingestanden und viel stillen Jammer über dieses harte Los angedeutet haben. aber "dumm fickt gut" gleicht eigentlich jede höhere Intelligenz wieder aus. |
Wobei die Erkenntnis der eigene "Fehlerbehaftetheit" in meinen Augen ein Ausdruck großer Intelligenz ist.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1729371) Verfasst am: 18.02.2012, 13:13 Titel: |
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Sargnagel hat folgendes geschrieben: | aber "dumm fickt gut" gleicht eigentlich jede höhere Intelligenz wieder aus. |
Wenn es diesen Zusammenhang gäbe.
Gibts aber mW nicht, genauso wie der Zusammenhang zwischen kognitiver Intelligenz und "emotionaler Intelligenz" bzw sozialen Kompetenzen eher gering ist afaik.
edit: naja obwohl, wenn man "Dummheit" als Mangel an kognitiver Intelligenz versteht, kann da schon ein Zusammenhang sein (rationale Menschen haben durchschnittlich mehr Probleme sich "gehen zu lassen" heißt es ja), aber ich verstehe Dummheit mehr wie in Wiki: Mangel an "Weisheit" oder "mangelhafte Fähigkeit, aus Wahrnehmungen angemessene Schlüsse zu ziehen". Und da ist nach meiner Auffassung alles mit drin: soziale, emotionale und kognitive Fähigkeiten. Jemand der großes Geschick im menschlichen Umgang hat, ist für mich nicht wirklich dumm, auch wenn er mathematische Zusammenhänge nicht rafft oder so.(2.edit: vergessen: und wer eine mangelhafte Fähigkeit, aus Wahrnehmungen angemessene Schlüsse zu ziehen, hat, der fickt nicht gut.
_________________ Tja
Zuletzt bearbeitet von astarte am 18.02.2012, 13:43, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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(#1729377) Verfasst am: 18.02.2012, 13:41 Titel: |
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Ich nehme in solchen Kontexten gerne Abstand zu dem Begriff "Intelligenz", da in diesem Bezug meines Erachtens furchtbar viel in einen Topf geworfen wird, was eigentlich völlig verschiedene Dinge sind.
Intelligenz, so wie wir es für gewöhnlich verstehen, beinhaltet logisches Denken, das Herstellen von Assoziationen zwischen verschiedenen Fakten und das Nutzbarmachen von Erfahrungen (vielleicht noch einiges mehr).
Als kleine Denkanregung: Vielleicht hat jemand, der in einer fundamentalistischen religiösen Umgebung aufgewachsen ist und besonders gut darin ist, die nach außen hin irrationalen Regeln und Ansprüche an das Individuum vorher zu sagen und zu seinem Vorteil auszulegen, das selbe "neuronale Potenzial" wie ein Nobelpreisträger? Und dennoch wäre er intellektuell vielleicht nicht dazu in der Lage, sich in die wissenschaftliche Methodik hinein zu denken.
Ich denke, "Intelligenz" ist ein Begriff der Art "Anpassungsfähigkeit des Gehirns + Überfrachtung von Ansprüchen daran, wie diese Anpassungsfähigkeit unserer Meinung nach genutzt werden 'sollte'".
Deswegen würde ich ihn nie als Maß zum Vergleichen von Menschengruppen verwenden.
Andere Gedankenanregung: Einige Primaten und Krähenvögel nutzen Werkzeuge und können auch eine "Kultur" von Werkzeugnutzung entwickeln. Sie zeigen empathisches Verständnis bis hin zu Anzeichen einer Theory of Mind (Ich weiß, dass du weißt (, dass ich weiß(,..))). Was, wenn der Unterschied zwischen uns und diesen Tieren kein qualitativer, sondern ein quantitativer ist? Nämlich einfach die Masse an Assoziationen, die wir lernen und ziehen können? Dann aber können wir sowohl darin überlegen sein, dass wir die besseren Werkzeuge herstellen und unsere Artgenossen noch besser einschätzen können, wir können ihnen aber auch darin überlegen sein, Platz für "Irrationalität" zu haben. Für Geschichten, für Aberglauben, für irrationale Glaubensinhalte.
Was ist also unser Begriff von Intelligenz wert?
Menschen sind anpassungsfähig. Und manche sind es halt noch ein wenig mehr. In unserer Gesellschaft ist "Intelligenz" das Maß dieser Anpassungsfähigkeit.
Was sagt es also aus, wenn man jemandem sagt, er sei weniger intelligent? Es zielt direkt auf unsere soziale Hierarchie ab. Wenn du intelligent bist, bist du den anderen voraus. Du kannst auch in unbekannten Situationen schneller erfassen, was von dir verlangt wird, erwirbst so eher die Gunst der anderen. Ich denke daher, dass Existenzängste eine Rolle darin spielen, dass wir nicht dumm sein wollen.
Das, und weil der D/K-Effekt wirklich, wirklich lästig ist.....
_________________ Dies ist keine Piep-Show.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1729380) Verfasst am: 18.02.2012, 13:45 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | ... und wer eine mangelhafte Fähigkeit, aus Wahrnehmungen angemessene Schlüsse zu ziehen, hat, der fickt nicht gut. |
Der Spruch soll wohl sowieso eher bedeuten: "... läßt sich gut/leicht zum Ficken überreden".
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1729383) Verfasst am: 18.02.2012, 13:56 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | ... und wer eine mangelhafte Fähigkeit, aus Wahrnehmungen angemessene Schlüsse zu ziehen, hat, der fickt nicht gut. |
Der Spruch soll wohl sowieso eher bedeuten: "... läßt sich gut/leicht zum Ficken überreden". |
Hm. Naja aber das überreden lassen ist doch noch kein guter Sex. Also ich finde das sich fallen lassen können eher plausibel. Allerdings hab ich mit Männern die auf dumme Frauen stehen nicht so viel zu tun, und Männer, die ich für dumm halte haben mich auch noch nie angemacht.
Ist das hier OT? (ich finds aber interessant. )
_________________ Tja
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Loke der Lästerer
Anmeldungsdatum: 01.09.2010 Beiträge: 723
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(#1729385) Verfasst am: 18.02.2012, 14:06 Titel: |
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@Tom der Dino:
Körpergröße scheint sich doch auch zu vererben, trotzdem wird eine Aussage wie "du bist kleiner als ich" nicht als Angriff auf die Eltern gesehen. Ausserdem finde ich nicht, dass der Angriff auf die Intelligenz wirklich als Angriff auf die Intelligenz der Eltern gesehen wird. Das würde zwar Sinn machen, wie du richtig sagst, aber ich meine es wäre einfach nicht so.
Zu den Studenten: Eben! Wichtig ist im gesellschaftlichen Leben eigentlich die Bildung, in viel geringerem Maße die Intelligenz. Trotzdem wird ein Angriff auf die Intelligenz als viel schwerwiegender als einer auf die Bildung gesehen. Warum?
River Queen hat folgendes geschrieben: | Mein Papa sagt immer:
"Intelligenz ist das einzige Gut auf der Welt, was fair verteilt ist - jeder denkt, er hätte genug davon." |
Oh, hallo Fräulein Descartes!
esme hat folgendes geschrieben: | Wie soll eine ernsthafte Diskussion entstehen, wenn der OP schon einmal selbstverständlich voraussetzt, dass die Intelligenz eine Sonderstellung einnimmt, es nicht für notwendig befindet, unter dieser Voraussetzung zu klären, welcher Art diese Sonderstellung einnimmt, dann voraussetzt, dass sich Intelligenz an Nobelpreisen bemisst, dann einfach annimmt, dass gesellschaftliche Einflüsse auf den Intelligenzerfolg bei Schwarzen und Juden schon nicht so gross sein werden, ohne das näher zu begründen, "Intelligenz" und "100-Meter-Sprint" in Definitionspräzision und Komplexität als überhaupt vergleichbar anzusehen und das Thema wenig überraschend in Geschlechterrollen abdriftet? |
Schade, dass sowas kommen muss.
- Die Sonderstellung setze ich nicht als selbstverständlich voraus, ich meine sie nur zu erkennen und frage daher das FGH, ob es diese Einschätzung teilt und mögliche Gründe dafür nennen kann.
- Die Art habe ich schon geklärt, das Abwerten der Intelligenz wird als Beleidigung aufgefasst, das einer anderen Eigenschaft nicht.
- Tut mir leid, aber Nobelpreise schienen mir das beste Beispiel zu sein. Ich könnte ja auch IQ-Testergebnisse darstellen, aber die wären natürlich auch wieder unfair.
- Ich habe nirgends geschrieben, dass der Unterschied im Intelligenzerfolg von Schwarzen und Juden nicht von gesellschaftlichen Einflüssen beeinflusst ist. Ich habe nur geschrieben, dass es diesen Unterschied zu geben scheint und Ansprechen dieses scheinbaren Unterschieds sofort als Verrücktheit interpretiert wird. Die Gründe für den Unterschied sind mir in diesem Thread herzlich egal.
- Dann sag mir doch mal, wieso ich die Eigenschaften Intelligenz und Schnelligkeit nicht vergleichen darf.
esme hat folgendes geschrieben: | Es wäre vollkommen threadfüllend, darüber zu reden, welcher Art die Sonderstellung der Intelligenz in unserer Gesellschaft ist, und ich hätte dazu auch spontan einiges zu sagen gehabt, aber da mir dann beim Rest sowohl intellektuell als auch emotional das Kotzen kommt, war es das wohl wieder. Vielleicht können wir das Thema ja einmal in einem neuen Thread sinnvoll besprechen. |
Ich würde mich sehr freuen, wenn du das trotzdem mit mir/uns besprechen würdest, auch wenn ich dir nicht intelligent genug bin.
Deine Denkanstöße finde ich gut. Wäre froh wenn du die ausbauen könntest.
Oha, Critic, danke für die lange Antwort!
Aber so wie ich das sehe, behandeln (1) und (2) mögliche Erklärungen für fehlerhafte Intelligenzbestimmungen von Gruppen und danach habe ich ja gar nicht gefragt. Wie gesagt, wenn wir in dieses Thema abdriften, schweift das sehr weit ab und aufgrund der verschiedenen ideologischen Grundhaltungen im Forum würde das wohl auch in eine Schlammschlacht ausarten.
Zitat: | Das heißt, wenn man dort Minderheiten nicht durch Punkteboni bei Studienzugangstests helfe, würde sich der Anteil der Angehörigen von Minderheiten an den Studierenden verringern. |
Wenn ich das etwa kommentieren würde, kommt sofort "Rassismus" usw. und dann wär es wohl kaum möglich, zur Eingangsfrage zurückzukehren.
Aber nun zu (3). Ich finde gerade das ja so merkwürdig, dass die Intelligenz den "Wert eines Menschen an sich" bestimmt, wobei in unserer Gesellschaft hohe Intelligenz nur für wenige wirklich notwendig ist und eher andere Disziplinen den Erfolg eines Menschen bestimmen.
@tridi: Ja, das mag sein, aber darum, ob Intelligenz trainierbar ist, gehts ja in dem Thread gar nicht. Wichtiger, als ob sie wirklich trainierbar ist, ist es wohl für die Beantwortung der Eingangsfrage, ob die Gesellschaft meint, dass sie trainierbar ist. Weisst du da was?
step hat folgendes geschrieben: | - "ich bin leider nicht besonders schlau" - nicht so toll, aber geht noch, oder?
- "ich bin leider eher ein fauler Typ" - geht gar nicht. |
Klares Nein. Ich habe oft von meinen Lehrern zu hören bekommen, ich sei faul. Das ist natürlich nicht nett, aber mich hat es auch nie wirklich verletzt. Andersrum hingegen habe ich nur ganz selten einen Lehrer (ernsthaft) sagen hören, dass ein Schüler wirklich dumm wäre.
Ausserdem finde ich mich damit ab, dass ich in bestimmten Bereichen faul bin. Für mich ist es kein Problem, zu sagen, dass ich in den Bereichen, die mich nicht interessieren, faul bin.
@Rohrspatz:
Ich finde deinen Gedankengang super. Allerdings sehe ich einen Schwachpunkt, nämlich die soziale Hierarchie. Intelligenz bedeutet noch sehr lange nicht, dass man in dieser weit oben steht, zumindest nicht in unserer Gesellschaft.
astarte hat folgendes geschrieben: | Ist das hier OT? (ich finds aber interessant. ) |
Ich auch, aber leider ja.
Aber bei diesem "dumm fickt gut"-Argument muss man gerade in diesem Thread beachten, dass es nicht darum geht, was stimmt, sondern was die Gesellschaft denkt.
Hoffentlich habe ich keinen vergessen.
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1729389) Verfasst am: 18.02.2012, 14:38 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: |
esme hat folgendes geschrieben: | Wie soll eine ernsthafte Diskussion entstehen, wenn der OP schon einmal selbstverständlich voraussetzt, dass die Intelligenz eine Sonderstellung einnimmt, es nicht für notwendig befindet, unter dieser Voraussetzung zu klären, welcher Art diese Sonderstellung einnimmt, dann voraussetzt, dass sich Intelligenz an Nobelpreisen bemisst, dann einfach annimmt, dass gesellschaftliche Einflüsse auf den Intelligenzerfolg bei Schwarzen und Juden schon nicht so gross sein werden, ohne das näher zu begründen, "Intelligenz" und "100-Meter-Sprint" in Definitionspräzision und Komplexität als überhaupt vergleichbar anzusehen und das Thema wenig überraschend in Geschlechterrollen abdriftet? |
Schade, dass sowas kommen muss.
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Du wirfst tausend Dinge und Voraussetzungen zusammen und findest es schade, dass das jemand kritisiert, statt einfach deine Voraussetzungen zu teilen. Was für eine Diskussionsgrundlage soll das sein, wenn du nur mit dir selbst diskutieren willst?
Loke hat folgendes geschrieben: |
Die Sonderstellung setze ich nicht als selbstverständlich voraus, ich meine sie nur zu erkennen und frage daher das FGH, ob es diese Einschätzung teilt und mögliche Gründe dafür nennen kann.
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Das habe ich auch explizit als interessante Fragestellung gesehen, die durch die Vermischung mit den vielen Voraussetzungen eben nicht mehr als offene Diskussionseinleitung übrigbleibt.
Loke hat folgendes geschrieben: |
Die Art habe ich schon geklärt, das Abwerten der Intelligenz wird als Beleidigung aufgefasst, das einer anderen Eigenschaft nicht.
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Genau hier stimme ich überhaupt nicht zu und genau das meine ich damit, dass du die Antwort auf deine obige Frage nach der Sonderstellung einfach als allgemein geteilte Annahme voraussetzt.
Loke hat folgendes geschrieben: |
Tut mir leid, aber Nobelpreise schienen mir das beste Beispiel zu sein. Ich könnte ja auch IQ-Testergebnisse darstellen, aber die wären natürlich auch wieder unfair.
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Natürlich wären sie das. Aber Nobelpreise sind besonders ärgerlich, wenn du dich freundlicherweise damit beschäftigst, wer die Chance bekommt, auf eine Universität zu gehen, die überhaupt einen Unterricht bietet, der eine Chance auf Forschung auf Weltniveau bietet.
Loke hat folgendes geschrieben: |
Ich habe nirgends geschrieben, dass der Unterschied im Intelligenzerfolg von Schwarzen und Juden nicht von gesellschaftlichen Einflüssen beeinflusst ist. Ich habe nur geschrieben, dass es diesen Unterschied zu geben scheint und Ansprechen dieses scheinbaren Unterschieds sofort als Verrücktheit interpretiert wird. Die Gründe für den Unterschied sind mir in diesem Thread herzlich egal.
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Hast du dich jemals mit "Stereotype Threat" beschäftigt? Wenn du dich hinstellst und sagst, dass "Schwarze nicht so intelligent sind", dann hast du einerseits damit schon ausgeschlossen, dass sie ihre angeborene Intelligenz nur nicht in Nobelpreise umsetzen können, weil sie von Anfang an wenig Ermutigung zu schulischer Leistung bekommen, aber was viel schwerer wiegt: Du bist Teil des Problems.
Niemand interpretiert das als "Verrücktheit", es ist eine Form der Aggression. Und nein, es ist nicht "verboten", zu sagen, dass Schwarze weniger intelligent sind, aber du solltest begründen können, *warum* du eine Aussage triffst, die negative Konsequenzen hat und in ihrer Allgemeinheit für irgendeinen differenzierten Diskurs völlig unnütz ist.
Loke hat folgendes geschrieben: |
Dann sag mir doch mal, wieso ich die Eigenschaften Intelligenz und Schnelligkeit nicht vergleichen darf.
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Ich habe kritisiert, dass du "Intelligenz" mit "100-Meter-Sprint" vergleichst. Ich bezweifle, dass du auch nur selbst tatsächlich meinst, dass Schwarze allgemein "schneller" sind. Also lenk erstens nich von meinem Kritikpunkt ab, und zweitens hör mit der Kampfvokabel "darf" auf.
Du *darfst* sehr viel sinnlosere Dinge als das schreiben, nur darfst du dir dann weder erwarten, dass man dich und dein Anliegen ernstnimmt, noch dass eine sinnvolle Diskussion zustandekommt.
Loke hat folgendes geschrieben: |
Ich würde mich sehr freuen, wenn du das trotzdem mit mir/uns besprechen würdest, auch wenn ich dir nicht intelligent genug bin.
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Wenn du dich tatsächlich mit mir unterhalten wolltest, hättest du auf diesen passiv-aggressiven, völlig haltlosen Nachtritt verzichtet. Nirgends habe ich deine Intelligenz in Frage gestellt, sondern konkret gesagt, was mich an deinem Eingangspost stört.
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1729391) Verfasst am: 18.02.2012, 14:43 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | ... und wer eine mangelhafte Fähigkeit, aus Wahrnehmungen angemessene Schlüsse zu ziehen, hat, der fickt nicht gut. |
Der Spruch soll wohl sowieso eher bedeuten: "... läßt sich gut/leicht zum Ficken überreden". |
also bevor hier nachher wieder so n wütender Mob aufkreuzt will ichs gleich klarstellen: Das ist eure Interpretation und nicht meine. Ich find den Spruch einfach cool ist weil man damit einen uneinholbaren Vorteil ausgleichen kann und so n bisschen mitschwingt dass Intelligenz nicht alles ist und jeder in irgendwas gut ist. und wem er nicht taugt der soll ihn einfach links liegen lassen und mir nicht wieder hinterherschleppen.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1729398) Verfasst am: 18.02.2012, 14:56 Titel: |
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Sargnagel hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | ... und wer eine mangelhafte Fähigkeit, aus Wahrnehmungen angemessene Schlüsse zu ziehen, hat, der fickt nicht gut. |
Der Spruch soll wohl sowieso eher bedeuten: "... läßt sich gut/leicht zum Ficken überreden". |
also bevor hier nachher wieder so n wütender Mob aufkreuzt will ichs gleich klarstellen: Das ist eure Interpretation und nicht meine. Ich find den Spruch einfach cool ist weil man damit einen uneinholbaren Vorteil ausgleichen kann und so n bisschen mitschwingt dass Intelligenz nicht alles ist und jeder in irgendwas gut ist. und wem er nicht taugt der soll ihn einfach links liegen lassen und mir nicht wieder hinterherschleppen. |
Ich glaub aber, dass der Spruch selten so durchdacht ist sondern dass es ein alter blöder Mythos ist, von Leuten die eher nicht so die Ahnung von gutem Sex haben....
Aber wie gesagt: wenn du unter "dumm" verstehst: wenig kognitive Intelligenz, muss das nicht ganz falsch sein.
Dass kognitive Intelligenz lange nicht alles ist, ehe ich ja auch so. Siehe http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1729371#1729371
_________________ Tja
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Loke der Lästerer
Anmeldungsdatum: 01.09.2010 Beiträge: 723
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(#1729407) Verfasst am: 18.02.2012, 15:15 Titel: |
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esme, es tut mir wirklich Leid, wenn du dich angegriffen fühlst, das war nicht meine Absicht. Allerdings sehe ich auch keinen Sinn mehr, deine Argumente gegen diese Diskussion widerlegen zu wollen, da du das dann wieder als haltlos und aggressiv abtust.
Ich würde mich wirklich freuen, wenn du an der Diskussion teilnehmen würdest und das, was du bei mir als ignoranten Rassismus zu erkennen glaubst, war nicht von mir so intendiert und auch gar nicht Teil meiner Frage. Das musst du mir einfach glauben. Wenn nicht, finde ich das sehr schade, aber dann kann ich leider auch nichts machen.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1729410) Verfasst am: 18.02.2012, 15:32 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | - "ich bin leider nicht besonders schlau" - nicht so toll, aber geht noch, oder?
- "ich bin leider eher ein fauler Typ" - geht gar nicht. |
Klares Nein. Ich habe oft von meinen Lehrern zu hören bekommen, ich sei faul. Das ist natürlich nicht nett, aber mich hat es auch nie wirklich verletzt. Andersrum hingegen habe ich nur ganz selten einen Lehrer (ernsthaft) sagen hören, dass ein Schüler wirklich dumm wäre. |
Hmm ... ein Punkt ist aber sicher auch, daß fehlende Intelligenz und fehlender Fleiß unterschiedlich bewertet werden.
- Schön, klug, stark, reich usw. möchte man i.a. gern von sich aus sein, weil es einem Vorteile verschafft. Wer es nicht hat, ist zwar ärmer dran, aber i.a. wird es ihm nicht vorgeworfen
- Fleiß dagegen ist etwas, das man gar nicht unbedingt selbst haben möchte, sondern eher eine moralische Kategorie - hast Du es nicht, erfüllst Du die Erwartungen der Anderen nicht, sie werten es so, daß Du auf ihre Kosten lebst (ob das nun stimmt oder nicht). Weitere Eigenschaften aus dieser Kategorie sind Ehrlichkeit, Rücksichtnahme, Loyalität, Anstand usw.
Loke hat folgendes geschrieben: | Ausserdem finde ich mich damit ab, dass ich in bestimmten Bereichen faul bin. Für mich ist es kein Problem, zu sagen, dass ich in den Bereichen, die mich nicht interessieren, faul bin. |
Tja, für Dich vielleicht nicht
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1729414) Verfasst am: 18.02.2012, 15:39 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Loke hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | - "ich bin leider nicht besonders schlau" - nicht so toll, aber geht noch, oder?
- "ich bin leider eher ein fauler Typ" - geht gar nicht. |
Klares Nein. Ich habe oft von meinen Lehrern zu hören bekommen, ich sei faul. Das ist natürlich nicht nett, aber mich hat es auch nie wirklich verletzt. Andersrum hingegen habe ich nur ganz selten einen Lehrer (ernsthaft) sagen hören, dass ein Schüler wirklich dumm wäre. |
Hmm ... ein Punkt ist aber sicher auch, daß fehlende Intelligenz und fehlender Fleiß unterschiedlich bewertet werden.
- Schön, klug, stark, reich usw. möchte man i.a. gern von sich aus sein, weil es einem Vorteile verschafft. Wer es nicht hat, ist zwar ärmer dran, aber i.a. wird es ihm nicht vorgeworfen
- Fleiß dagegen ist etwas, das man gar nicht unbedingt selbst haben möchte, sondern eher eine moralische Kategorie - hast Du es nicht, erfüllst Du die Erwartungen der Anderen nicht, sie werten es so, daß Du auf ihre Kosten lebst (ob das nun stimmt oder nicht). Weitere Eigenschaften aus dieser Kategorie sind Ehrlichkeit, Rücksichtnahme, Loyalität, Anstand usw.
Loke hat folgendes geschrieben: | Ausserdem finde ich mich damit ab, dass ich in bestimmten Bereichen faul bin. Für mich ist es kein Problem, zu sagen, dass ich in den Bereichen, die mich nicht interessieren, faul bin. |
Tja, für Dich vielleicht nicht |
Ich bin faul-und das ist auch gut so
_________________ SUUM CUIQUE
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1729415) Verfasst am: 18.02.2012, 15:42 Titel: |
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Schon witzig, daß viele Leute nicht den Unterschied verstehen zwischen einer Diskussion darüber, ob etwas so ist, und der Diskussion darüber, ob etwas so gut ist. Auch hier im thread wieder etliche Beispiele für diese Diskursschwäche.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#1729416) Verfasst am: 18.02.2012, 15:43 Titel: Re: Über die Sonderstellung der Intelligenz |
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Loke hat folgendes geschrieben: |
Damit komme ich zu meiner Frage: Woher kommt diese Empfindlichkeit gegenüber der Intelligenz? |
Kognitive Leistungsfähigkeit gilt in unserer Gesellschaft eben als hoher Wert und Voraussetzung für Anerkennung/Status. Wem gesellschaftliche Anerkennung wichtig ist, dem droht durch die Hinterfragung seiner kognitiven Leistungsfähigkeit ein Verlust dieser Anerkennung, selbst wenn er diese Wertvorstellung gar nicht teilt. Wer sie teilt, dem droht zudem noch ein Verlust von Selbstachtung. Das Resultat in beiden Fällen ist Angst, welche empfindsam gegenüber der Hinterfragung macht.
Und die Angst/Empfindsamkeit ist wiederum umso größer, je fundamentaler die Hinterfragung der kognitiven Leistungsfähigkeit ist. Die Hinterfragung durch mangelnde Intelligenz ist fundamental, da Intelligenz als zeitstabiles Merkmal gilt, auf das man kaum einen Einfluss hat. Die "Diagnose" mangelnde Intelligenz/Dummheit für kognitive Minderleistungen ist endgültig. Sie ist durch den Betroffenen im Gegensatz zu anderen Erklärungen wie fehlende Erfahrung, mangelnde Bildung, Faulheit oder Stress nicht korrigierbar, was den befürchteten Verlust von Anerkennung/Selbstachtung irreparabel und damit natürlich wesentlich bedrohlicher erscheinen lässt.
_________________ posted by Babyface
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1729423) Verfasst am: 18.02.2012, 15:51 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: |
Ich finde durchaus einige Menschen intelligenter als mich, aber wenn sie mir das ins Gesicht sagen würden, dass sie das auch so sehen, fände ich das sehr unhöflich. |
Don't call me stupid!
_________________ Tja
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Loke der Lästerer
Anmeldungsdatum: 01.09.2010 Beiträge: 723
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(#1729424) Verfasst am: 18.02.2012, 15:51 Titel: |
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Echt gute Antwort, Babyface, danke!
Damit wäre meine Frage schon fast geklärt, jetzt bleibt nur noch eine kleine Frage: Warum hat denn die Intelligenz bei uns diesen hohen Wert, auch wenn sie eigentlich gar nicht so wichtig ist?
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Loke der Lästerer
Anmeldungsdatum: 01.09.2010 Beiträge: 723
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(#1729425) Verfasst am: 18.02.2012, 15:53 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | Loke hat folgendes geschrieben: |
Ich finde durchaus einige Menschen intelligenter als mich, aber wenn sie mir das ins Gesicht sagen würden, dass sie das auch so sehen, fände ich das sehr unhöflich. |
Don't call me stupid!
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1729428) Verfasst am: 18.02.2012, 16:15 Titel: |
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Andere Gedankenanregung: Einige Primaten und Krähenvögel nutzen Werkzeuge und können auch eine "Kultur" von Werkzeugnutzung entwickeln. Sie zeigen empathisches Verständnis bis hin zu Anzeichen einer Theory of Mind (Ich weiß, dass du weißt (, dass ich weiß(,..))). Was, wenn der Unterschied zwischen uns und diesen Tieren kein qualitativer, sondern ein quantitativer ist? |
davon gehe ich aus. ich haette sogar vermutet, dass besonders intelligente affenexemplare moeglicherweise sogar intelligenter sind als die duemmsten menschen, die mir bisher so ueber den weg gelaufen sind.
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DerBernd auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.10.2010 Beiträge: 1043
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(#1729429) Verfasst am: 18.02.2012, 16:19 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: | Warum hat denn die Intelligenz bei uns diesen hohen Wert, auch wenn sie eigentlich gar nicht so wichtig ist? |
Intelligenz ist extrem wichtig. Mit Intelligenz allein kommt man zwar nicht weit, aber für zahlreiche Berufe und gesellschaftliche Positionen benötigt man ein gewisses Mindestmaß an Intelligenz. Mit einem IQ von 85 kann man vielleicht noch Fußballspieler oder Model werden, aber einen Arzt mit einem solchen IQ will ich lieber nicht haben (und ist aufgrund diverser Filter - Abitur, Studium,...- auf dem Weg zur Arzt-Zulassung zum Glück auch extrem unwahrscheinlich). Der gesellschaftliche Status ist von der Intelligenz abhängig.
Es gibt zwar ein paar Berufe mit extrem hohen Status, die man auch mit niedriger Intelligenz erreichen kann (etwa der bereits erwähnte Fußball-Spieler in der Bundesliga), aber solche Positionen sind in unserer Gesellschaft rar gesät. Dagegen gibt es unzählige Berufe, die mit nur etwas erhöhtem Ansehen verbunden sind, aber eben ein mehr oder wenig hohes Maß an Intelligenz erfordern. Unsere Gesellschaft benötigt eben mehr Ärzte, Physiker und Ingenieure als Spieler für die Bundesliga. Auf die Bundesliga könnten wir auch verzichten, ohne Ärzte und Co. will ich nicht leben.
Intelligenz ist von extrem hohen instrumentellen Wert, allein daher ist es sinnvoll, jeden hoch zu schätzen, der sie auch geschickt anwendet. Zudem könnte man natürlich darüber diskutieren, ob Intelligenz auchinhärent wertvoll ist. Dazu fällt mir aber spontan nichts sinnvolles ein.
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1729430) Verfasst am: 18.02.2012, 16:19 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: | esme, es tut mir wirklich Leid, wenn du dich angegriffen fühlst, das war nicht meine Absicht.
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Wenn du eine detaillierte Auflistung von Kritikpunkten als persönliche Befindlichkeit von mir abtust, ist das eine höchst abgenutzte und untergriffige Diskussionstaktik. Nirgends steht etwas davon, dass ich mich "angegriffen fühle". Statt irgendetwas zu zitieren und darauf einzugehen, tust du halt so.
Loke hat folgendes geschrieben: |
Allerdings sehe ich auch keinen Sinn mehr, deine Argumente gegen diese Diskussion widerlegen zu wollen, da du das dann wieder als haltlos und aggressiv abtust.
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Wenn du nicht in der Lage bist, inhaltlich auf meine Argumente eingehen zu können, dann tu es halt nicht. Ich habe etwas sehr Bestimmtes als Aggression bezeichnet und das auch begründet, warum. Aber wenn du darauf im Detail eingehen müsstest, könnte es ja passieren, dass du nicht automatisch etwas "widerlegen" kannst.
Loke hat folgendes geschrieben: |
Ich würde mich wirklich freuen, wenn du an der Diskussion teilnehmen würdest und das, was du bei mir als ignoranten Rassismus zu erkennen glaubst, war nicht von mir so intendiert und auch gar nicht Teil meiner Frage. Das musst du mir einfach glauben. Wenn nicht, finde ich das sehr schade, aber dann kann ich leider auch nichts machen. |
Du machst dir das sehr einfach, dass du meine Kritikpunkte als Vorwurf des "ignoranten Rassismus" abtust. Entweder du weißt nicht über Dinge wie "Stereotype Threat" Bescheid und willst es auch nicht wissen, dann solltest du zu dem Themenkreis keine Diskussion starten, oder du willst es eh wissen, dann könntest du googeln oder nachfragen, oder du weißt darüber Bescheid und du findest es vollkommen irrelevant, was deine Worte für Auswirkungen auf andere haben, dann solltes du wiederum erklären, wie auf dieser Grundlage ein Gespräch möglich ist.
Ich habe mir jedenfalls die Mühe gemacht, meine Kritikpunkte detailliert aufzulisten und ich habe eine *Themeneinschränkung* der Diskussion verlangt, damit sie sinnvoll ist.
Du bist es, der hier das Gespräch verweigert und von der Sachebene auf die persönliche Ebene geht, um Kritik als meine persönliche Befindlichkeit abtun zu können.
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1729439) Verfasst am: 18.02.2012, 16:52 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: | @Tom der Dino:
Körpergröße scheint sich doch auch zu vererben, trotzdem wird eine Aussage wie "du bist kleiner als ich" nicht als Angriff auf die Eltern gesehen. Ausserdem finde ich nicht, dass der Angriff auf die Intelligenz wirklich als Angriff auf die Intelligenz der Eltern gesehen wird. Das würde zwar Sinn machen, wie du richtig sagst, aber ich meine es wäre einfach nicht so.
Zu den Studenten: Eben! Wichtig ist im gesellschaftlichen Leben eigentlich die Bildung, in viel geringerem Maße die Intelligenz. Trotzdem wird ein Angriff auf die Intelligenz als viel schwerwiegender als einer auf die Bildung gesehen. Warum? |
Intelligenz wird in dem Sinne nicht vererbt. Das versuche ich die ganze Zeit zu sagen. Ein Kind sehr intelligenter, gebildeter Eltern dessen kognitive Fähigkeiten nicht trainiert werden, kann leicht "weniger intelligent" werden, als ein Kind ungebildeter Eltern, die es aber fördern und fordern und es trainieren lassen, die kognitiven Fähigkeiten einzusetzen. Weiterhin habe ich nicht von einem "Angriff auf die Intelligenz der Eltern" gesprochen sondern von einem Angriff auf das Selbstwertgefühl durch einen Satz der Art: "Ich bin mehr wert als du."
Wenn du mit Bildung das bloße ansammeln von Wissen meinst, ist sie nicht wirklich wichtig. Was nützt es einem mehrere Bücher auswendig zu kennen, wenn man nicht versteht, was die Worte bedeuten. Man kann dann in der Fußgängerzone oder im Zirkus beeindrucken aber man weiß trotzdem nicht, wie man in einer unbekannten Situation klarkommt. Ansonsten ist ein mehr an Bildung meist auch mit höheren kognitiven Fähigkeiten verbunden. (Letzteres behaupte ich jetzt so, ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob nicht Einsatz und Durchsetzungsvermögen einen Teil der "Intelligenzdifferenz" aufgewogen bzw. aufgeholt bekommt.) Ein Angriff auf die Bildung beinhaltet aber auch immer eine Bewertung der äußeren Umstände, für die der Angegriffene nicht verantwortlich sein muss.
zum (von mir) Fettgedruckten:
Wenn du schon von Angriffen redest, kennst du die Antwort auf deine Frage bereits. Es ist dann keine neutrale Bewertung sondern eben ein Angriff. Angriff hat immer etwas mit Aggressivität zu tun. Die Antwort darauf ist ebenfalls aggressives oder defensives Verhalten. Beides kann nicht neutral sein.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1729465) Verfasst am: 18.02.2012, 18:07 Titel: |
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Ist es nicht eher so, dass negative Behaubtungen, die nicht so leicht zu falsifizieren sind, wesentlich verletzender sind als welche, die leicht nachprüfbar sind?
Die Aussage: "Du bist schwul" dürfte wohl das gleiche Gewicht haben als: "du bist dumm". (Auch unterschiedlich bewertet, je nach Kulturkreis.)
Und "du bist dumm", ist nun mal schwerer zu widerlegen, als "du hast keine Kraft".
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Loke der Lästerer
Anmeldungsdatum: 01.09.2010 Beiträge: 723
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(#1729518) Verfasst am: 18.02.2012, 20:00 Titel: |
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@DerBernd: Ich denke nach wie vor, dass man in unserer Gesellschaft doch so einiges erreichen kann, ohne einen überdurchschnittlichen IQ zu haben. Sagt ja auch das Wort Durchschnitt schon.
@esme: Ich will nicht den Thread zumüllen, aber da du ja unbedingt eine Antwort forderst habe ich dir eine PN geschrieben.
@Tom der Dino: Dass Intelligenz nicht vererbt wird, ist deine Ansicht. Unabhängig ob sie stimmt oder nicht, ist doch die Meinung der Masse doch eher, dass sie schon vererbt wird. Oder irre ich mich da?
Zur Bildung: Stell die Frage doch andersrum, was bringt denn Intelligenz ohne jegliche Bildung? Mit reiner "Bildung" im Sinne von Lernen kann man in unserer Gesellschaft ziemlich viele Berufe erlenen, auch wenn die jeweilige Intelligenz nicht überdurchschnittlich ist.
Das mit dem Angriff hatte ich falsch formuliert. Du hast Recht, in dem Wort Angriff steckt die Aggressivität schon drin.
@vrolijke: "Du bist schwul" stört einige, aber nicht alle. "Du bist dumm" so ziemlich jeden.
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Larifari Frisch gestrichen!
Anmeldungsdatum: 19.04.2007 Beiträge: 924
Wohnort: NDS + NRW
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(#1729522) Verfasst am: 18.02.2012, 20:06 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: |
@Tom der Dino: Dass Intelligenz nicht vererbt wird, ist deine Ansicht. |
meine ansicht ist das ebenfalls.
_________________ Das Ablecken von Türknöpfen ist auf anderen Planeten illegal
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1729534) Verfasst am: 18.02.2012, 20:23 Titel: |
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Loke hat folgendes geschrieben: |
@Tom der Dino: Dass Intelligenz nicht vererbt wird, ist deine Ansicht. Unabhängig ob sie stimmt oder nicht, ist doch die Meinung der Masse doch eher, dass sie schon vererbt wird. Oder irre ich mich da? |
Seit wann entscheidet denn die Meinung der Vielen über die Genetik? Ich gehe ja konform, dass das Volk, so es denn will eine gewisse Macht hat, aber ich behaupte, nur weil viele glauben, dass Intelligenz vererbt wird, wird sie nicht unbedingt auch vererbt.
Loke hat folgendes geschrieben: | Zur Bildung: Stell die Frage doch andersrum, was bringt denn Intelligenz ohne jegliche Bildung? Mit reiner "Bildung" im Sinne von Lernen kann man in unserer Gesellschaft ziemlich viele Berufe erlenen, auch wenn die jeweilige Intelligenz nicht überdurchschnittlich ist. | Was genau willst du mir damit sagen?
Loke hat folgendes geschrieben: | Das mit dem Angriff hatte ich falsch formuliert. Du hast Recht, in dem Wort Angriff steckt die Aggressivität schon drin. | Nein, du hast es ganz richtig formuliert. Es ist tatsächlich ein Angriff. Auch du empfindest es als Angriff. Und deswegen reagieren die Leute nunmal so "komisch".
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1729545) Verfasst am: 18.02.2012, 20:44 Titel: |
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Larifari hat folgendes geschrieben: | Loke hat folgendes geschrieben: | @Tom der Dino: Dass Intelligenz nicht vererbt wird, ist deine Ansicht. | Meine ansicht ist das ebenfalls. |
Es gibt sogar die Ansicht, daß heute in D Bildung, Reichtum usw. stärker vererbt wird als Intelligenz.
PS: Bestimmte Formen der Debilität dagegen sind nachweislich erblich.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Loke der Lästerer
Anmeldungsdatum: 01.09.2010 Beiträge: 723
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(#1729546) Verfasst am: 18.02.2012, 20:52 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Loke hat folgendes geschrieben: |
@Tom der Dino: Dass Intelligenz nicht vererbt wird, ist deine Ansicht. Unabhängig ob sie stimmt oder nicht, ist doch die Meinung der Masse doch eher, dass sie schon vererbt wird. Oder irre ich mich da? |
Seit wann entscheidet denn die Meinung der Vielen über die Genetik? Ich gehe ja konform, dass das Volk, so es denn will eine gewisse Macht hat, aber ich behaupte, nur weil viele glauben, dass Intelligenz vererbt wird, wird sie nicht unbedingt auch vererbt. |
Oh man, so meinte ich das nicht. Über die Genetik entscheidet natürlich nur die richtige Meinung. Aber um über die Reaktion der Gesellschaft auf bestimmte Aussagen reden zu können, ist es wichtiger, was die Gesellschaft glaubt, als was wirklich stimmt.
Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Loke hat folgendes geschrieben: | Zur Bildung: Stell die Frage doch andersrum, was bringt denn Intelligenz ohne jegliche Bildung? Mit reiner "Bildung" im Sinne von Lernen kann man in unserer Gesellschaft ziemlich viele Berufe erlenen, auch wenn die jeweilige Intelligenz nicht überdurchschnittlich ist. | Was genau willst du mir damit sagen? |
Dass Intelligenz in unserer Gesellschaft objektiv eigentlich nicht so wichtig ist, in den Köpfen der Menschen aber der Gedanke hängt, dass der "Wert eines Menschen" von der Intelligenz abhängt
Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Loke hat folgendes geschrieben: | Das mit dem Angriff hatte ich falsch formuliert. Du hast Recht, in dem Wort Angriff steckt die Aggressivität schon drin. | Nein, du hast es ganz richtig formuliert. Es ist tatsächlich ein Angriff. Auch du empfindest es als Angriff. Und deswegen reagieren die Leute nunmal so "komisch". |
Nunja, so gesehen ist auch "du bist nicht so schnell wie ich" ein Angriff, der aber nicht (so sehr) negativ gesehen wird wie "du bist nicht so schlau wie ich".
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