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Malwieder meinStichwort
Anmeldungsdatum: 21.06.2011 Beiträge: 331
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(#1737241) Verfasst am: 15.03.2012, 12:51 Titel: 2013 Jahr der Aufklärung |
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http://hpd.de/node/13051
2013 - Jahr der Aufklärung
300. Geburtstag von Diderot
Das ist spannend!
Hatten die Ideen von Diderot Auswirkungen auf mein Dorf?
So über Katharina die Große und Friedrich dem Preußen wirds evtl irgendwie zu uns getröpfelt sein
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1737268) Verfasst am: 15.03.2012, 14:10 Titel: |
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Als Denis Diderot 1773/74 nach St. Petersburg an den Hof Katharinas II. reiste, berührte er auch deutsche Territorien. Er besprach sich dort zwar nahezu täglich mit der Kaiserin und entwarf einen Bildungsplan für Russland. Doch wurde Diderot zunehmend desillusioniert, weil Reformen auf sich warten ließen.
Claude Adrien d'Helvetius wohnte 1769 für längere Zeit in Potsdam und besuchte den Hof in Gotha, wo die aufgeklärte Herzogin Luise Dorothee residierte.
In diesem Jahr wird bereits der 300. Geburtstag J.-J. Rousseaus begangen, dem Friedrich II. vor seinen Verfolgern in Frankreich und in der Schweiz Asyl anbot. Sein "Glaubensbekenntnis eines savoyardischen Vikars", der die Kirchen aussparte und ein individuelles Verhältnis begründete, war ein rotes Tuch für die Herrschenden. Man fürchtete ihn viel mehr als die Handvoll offenen Atheisten, die keinen größeren Einfluß erlangen konnten und - angesichts der zu jener Zeit allgemein verbreiteten Gläubigkeit - scheinbar leichter zu widerlegen waren, oder auch den Deisten Voltaire.
Über die Verbindungen der Pariser Aufklärer zu deutschen Territorien hat vor allem der Romanist Werner Krauss (1900-1976) geforscht, der im Zusammenhang mit dem Widerstandskampf der "Roten Kapelle" vom Reichsgericht in Leipzig zum Tode verurteilt wurde, jedoch in einer Bombennacht 1943 entkommen konnte.
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satsche registrierter User
Anmeldungsdatum: 30.07.2006 Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen
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(#1737404) Verfasst am: 16.03.2012, 00:31 Titel: |
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Friedrich II kommt in dem hpd-Text, zum Glück, gar nicht vor. Eine differenzierte Darstellung zu diesem Herrscher gab es im Nachtstudio vom 22.01.2012. Eine Schweizerin gegen drei, mehr oder weniger, „Anhimmler“
Ursula Pia Jauch, „Geschichte ist im Wesentlichen Kolportage“ im Nachtstudio, ZDF 22.01.2012
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/beitrag/video/1546300/nachtstudio-vom-22-Januar-2012
Den in diesen Tagen erscheinenden Text von Jauch habe ich bestellt:
Ursula Pia Jauch : „Friedrichs Tafelrunde & Kants Tischgesellschaft: Ein Versuch über Preußen zwischen Eros, Philosophie und Propaganda.“ Berlin: Matthes & Seitz Verlag, erscheint im März 2012
Mir stellt sich die Frage, ob und in welcher wie veränderten Welt, wir uns 2013 den Luxus eines Jahres der Aufklärung noch leisten können.
Ein „Prophet“: (Einer der vielleicht weiß was er da sagt?)
Dirk Müller: Der Irankrieg kommt 2012
http://www.youtube.com/watch?v=CvMn6N9nlTI&feature=related
Wichtiger scheint mir die Frage, weshalb „mensch“ nicht bereit ist aus der Geschichte zu lernen. Mit einiger Verblüffung habe ich zwei Texte aus den Jahren 1929/31 gefunden, die auch heute, ohne Abstriche, auf den Titelseiten stehen könnten.
„Und, wenn nicht alles trügt, scheint grade der Staat von der neuen Geldübermacht als Trainingsobjekt für ein paar vorbereitende Exerzitien in Aussicht genommen zu sein.“
http://www.sudelblog.de/?p=395
Gedruckt 1929, man beachte den zitierten Ausblick auf das Jahr 1970, der kommende Krieg ist hier notabene noch gar nicht „eingepreist“
Und zu den Banken, gedruckt 1931:
http://www.sudelblog.de/?p=349
Angesichts dieser Beispiele erscheint mir die Frage nach einem ob oder wie weitgehend einer Aufklärung nachgerade lächerlich.
_________________ Keiner hat das Recht zu gehorchen. Hannah A.
Das, was lebt, ist etwas anderes als das, was denkt. G. Benn
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Malwieder meinStichwort
Anmeldungsdatum: 21.06.2011 Beiträge: 331
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(#1737427) Verfasst am: 16.03.2012, 08:54 Titel: |
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Umso wichtiger, das Ganze in Erinnerung zu rufen.
Bei dem Versuch, Verbindungen zu ziehen, fragt man sich allerdings manches Mal zweifelnd "das ist also eine fortschrittliche Person zu der Zeit gewesen sein?" Nicht gerade, was man sich heutzutage und ohne Abstriche darunter vorstellen würde.
Aber wenn Katharina so begeistert war von Diderot, dann wird jemand aus ihrem engen Kreise nicht völlig anders veranlagt gewesen sein und dies Denken mit in seine Heimat transportiert haben.
Und Napoleon ist ja auch übers Land gerollt mit der französischen Lebensart.
Standen die sich ideell nicht alle nahe? Katharina, Friedrich, Napoleon?
[]Entrüstungssturm erwartend[/]
An die eingeprägte Gewichtsangabe im Brot habe ich auch noch schwache Erinnerung
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Malwieder meinStichwort
Anmeldungsdatum: 21.06.2011 Beiträge: 331
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