Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Landei Gesinnungspolizist
Anmeldungsdatum: 27.02.2011 Beiträge: 1180
Wohnort: Sandersdorf-Brehna
|
(#1714854) Verfasst am: 29.12.2011, 12:07 Titel: Kirchliches Arbeitsrecht in Deutschland |
|
|
Immer wieder muss man über die Auswüchse des kirchlichen Arbeitsrechts lesen, und auch die Arbeitsämter sind sich nicht zu schade, mitzumachen:
Zitat: | Eine Altenpflegerin beim Caritasverband der Erzdiözese München trat nach 33jähriger Beschäftigung am 15. November 2007 aus der katholische Kirche aus. Daraufhin kündigte ihr der kirchliche Arbeitgeber fristlos. ... Das mag manchem schon fragwürdig erscheinen, wird jedoch – weitgehend jedenfalls – von der Rechtsprechung der Arbeitsgerichte gedeckt.
...
Der aktuelle bayerische Fall ging weiter: Als sich die bayerische Altenpflegerin nach ihrer Entlassung bei der Arbeitsagentur am 28. November 2007 arbeitslos meldete, verhängte die Behörde erst einmal eine dreimonatige Sperrzeit auf die Versicherungsleistung Arbeitslosengeld I. Schließlich habe sie mit ihrem Kirchenaustritt die Kündigung provoziert. ... Erst die 35. Kammer des Münchener Sozialgerichts stoppte die Arbeitsbürokraten.
|
http://www.donaukurier.de/nachrichten/wirtschaft/finanztipps/Sperrzeit-beim-Arbeitslosengeld-Kein-Anspruch-auf-ALG-wegen-Kirchenaustritt;art84014,2533525
Es ist beschämend, dass so etwas in einer angeblichen "Demokratie" möglich ist.
Was ist eurer Meinung nach der erfolgversprechendste Weg, diese mittelalterlichen Verhältnisse zu überwinden?
_________________ Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet. (Kemal Atatürk)
|
|
Nach oben |
|
 |
Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
|
(#1714875) Verfasst am: 29.12.2011, 14:11 Titel: |
|
|
Den Weg, den die Frau gegangen ist: Klagen und gewinnen.
Und viel mehr Austritte natürlich, so dass Kirchenmitgliedschaft nicht mehr Norm ist.
|
|
Nach oben |
|
 |
Vronib111 registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.09.2006 Beiträge: 1048
|
(#1714889) Verfasst am: 29.12.2011, 15:57 Titel: |
|
|
Dem kann ich nur zustimmen: So lange klagen, bis genügend Sozialgerichtsurteile gegen solche Praktiken vorhanden sind. Dann nämlich wird sich auch die EU Gedanken machen, und vom ESF - Europäischen Sozialfonds wird nicht mehr so viel nach Bayern fliessen. Dies wiederum bringt auch die PolitikerInnen zum umdenken! Ausserdem ist der "Erfinder" des neueren kirchlichen Arbeitsrechts - Dankesschreiben also bitte nach Regensburg - ein gewisser Prof. em. Reinhard Richardi, guter Freund des jetzigen Papstes. Seine Frau ist Diözesanvorsitzende des Kath. Frauenbundes! Muss man noch mehr sagen/ schreiben?
Ja, mei! Die Kath. Kirche Deutschlands hat es in den letzten Jahrzehnten hervorragend geschafft, Politikern die Stimmen zu sichern, und sich Leute in dei führenden Positionen zu bringen. Beten wir, dass möglichst viele Muslime etc. nach Bayern einwandern, denn nur diese dürften "Schwung ins Monopol" bringen.
_________________ Ich bin nicht mehr aus Überzeugung römisch-katholisch, sondern ausgetreten!!!
Umso mehr bin ich für strikte (finanzielle) Trennung von Kirche und Staat! Opus Dei oder die Piusbrüder mag ich schon gleich überhaupt nicht!
|
|
Nach oben |
|
 |
Eldragon Atheist ; Anarchist
Anmeldungsdatum: 29.12.2011 Beiträge: 5
Wohnort: Middle West End
|
(#1715086) Verfasst am: 30.12.2011, 15:01 Titel: |
|
|
Nehmen wir an, die katholische Kirche sei eine Firma. Jede Firma erwartet von ihren Angestellten ein gewisses Maß Loyalität.
Einerseits darf laut GG niemand wegen seines Geschlechts, Religion etc. diskriminiert werden.
Andererseits hat jeder Verein seine hauseigenen Statuten, nach denen sich jeder zu richten hat. Bei der katholischen Kirche ist es der "Glaube". Legt man diesen ab, ist das natürlich ein legitimer Kündigungsgrund.
Die Reaktion der Agentur ist in soweit nachvollziehbar, dass sie natürlich Geld sparen will. Hätte sich die gute Frau nicht gewehrt, wäre die Agentur sogar damit durchgekommen. Die Agentur hat gepokert und verloren. Gut so!
Das die katholische Kirche in der heutigen Zeit immer noch über viel zu viel Macht verfügt, darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren, denke ich...
|
|
Nach oben |
|
 |
Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
|
(#1715099) Verfasst am: 30.12.2011, 16:41 Titel: |
|
|
Eldragon hat folgendes geschrieben: |
Andererseits hat jeder Verein seine hauseigenen Statuten, nach denen sich jeder zu richten hat. Bei der katholischen Kirche ist es der "Glaube". Legt man diesen ab, ist das natürlich ein legitimer Kündigungsgrund.. |
Nur weil für die Kirche ausdrücklich das Betriebsverfassungsgesetz nicht gilt.
Denn ein normaler Verein oder z.B. eine Partei kann zwar auch Tendenzschutz für sich beanspruchen. Aber nicht für jede Arbeitsstelle, sondern nur für herausgehobene Positionen.
Sprich: Der Büroleiter muss Mitglied der Partei sein, aber nicht eine Schreibkraft.
|
|
Nach oben |
|
 |
Eldragon Atheist ; Anarchist
Anmeldungsdatum: 29.12.2011 Beiträge: 5
Wohnort: Middle West End
|
(#1715116) Verfasst am: 30.12.2011, 17:48 Titel: |
|
|
Mit genau diesem Dilemma sehe ich mich in naher Zukunft konfrontiert.
Ich möchte mich beruflich umorientieren, Jugend- und Heimerziehung. In diesem Bereich gibt es sehr viele kirchliche Träger. Einstellungsvoraussetzung hier: Zugehörigkeit zu einer christlichen Religion.
Well, als überzeugter Atheist kann ich damit nicht dienen und werde/würde nicht eingestellt werden.
Ich muss mir also Gedanken darüber machen, einen christlichen Glauben anzunehmen, will ich meine Berufschancen verbessern... Ein Christ auf dem Papier...
|
|
Nach oben |
|
 |
astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
|
(#1715124) Verfasst am: 30.12.2011, 18:07 Titel: |
|
|
Eldragon hat folgendes geschrieben: | Mit genau diesem Dilemma sehe ich mich in naher Zukunft konfrontiert.
Ich möchte mich beruflich umorientieren, Jugend- und Heimerziehung. In diesem Bereich gibt es sehr viele kirchliche Träger. Einstellungsvoraussetzung hier: Zugehörigkeit zu einer christlichen Religion.
Well, als überzeugter Atheist kann ich damit nicht dienen und werde/würde nicht eingestellt werden.
Ich muss mir also Gedanken darüber machen, einen christlichen Glauben anzunehmen, will ich meine Berufschancen verbessern... Ein Christ auf dem Papier... |
Das ist Mist in der Branche, ja.
btw: hallo, und: netter Ava.
_________________ Tja
|
|
Nach oben |
|
 |
Eldragon Atheist ; Anarchist
Anmeldungsdatum: 29.12.2011 Beiträge: 5
Wohnort: Middle West End
|
(#1715137) Verfasst am: 30.12.2011, 19:00 Titel: |
|
|
danke schön, astarte!
Die wollen doch nichts anderes als ein weiteres zahlendes Mitglied. Ob ich den Mist glaube oder nicht, ist nicht relevant.
Aber das sind die Statuten des "Clubs". Will ich mitmachen, werde ich mich wohl oder übel beugen müssen... Ich habe mich zu entscheiden: Pest oder Cholera...
Mal sehen, wie's wird. Vielleicht tun sich noch andere Möglichkeiten auf...
|
|
Nach oben |
|
 |
Vronib111 registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.09.2006 Beiträge: 1048
|
(#1715166) Verfasst am: 30.12.2011, 22:08 Titel: |
|
|
Eldragon hat folgendes geschrieben: | Mit genau diesem Dilemma sehe ich mich in naher Zukunft konfrontiert.
Ich möchte mich beruflich umorientieren, Jugend- und Heimerziehung. In diesem Bereich gibt es sehr viele kirchliche Träger. Einstellungsvoraussetzung hier: Zugehörigkeit zu einer christlichen Religion.
Well, als überzeugter Atheist kann ich damit nicht dienen und werde/würde nicht eingestellt werden.
Ich muss mir also Gedanken darüber machen, einen christlichen Glauben anzunehmen, will ich meine Berufschancen verbessern... Ein Christ auf dem Papier... |
Ich kann nur davor warnen, sich als "Pro-Forma-Christ" auszugeben. Nicht weil Du dafür in die Hölle (die es ja jetzt nach einigen Theologen nicht mehr geben soll!) kommen könntest , sondern weil Dich das in einer derartigen Umgebung von 150%igen Anhängern vor allem bei Katholischen Heimen etc. psychisch fertig machen könnte. Du kannst nicht Deinen Job machen, und andauernd - gerade bei Heimleiterinnen/ Heimleitern solcher vor allem kath. Heime "kriechen". Die lassen Dich, wenn Du nicht jeden Quatsch - wie Du als überzeugte/r Atheist/in wohl viele Dinge im kirchlichen Bereich bezeichnen würdest und musst - mitmachst, sehr schnell fallen und schreiben Dir dies fürs spätere Leben auch noch ins Arbeitszeugnis, bzw. in irgendeine Akte, die es nicht offiziell, aber immer dann gibt, wenn jemand aus dem kirchlichen Bereich wieder ins "normale Leben" wechseln will.
Glaube es mir bitte, ich bin nämlich u. a. gerade für einen Bekannten dabei zu ergründen, wieviele unterschiedliche Akten mit noch unterschiedlichen Einträgen über Kirchenbedienstete und Bedienstete von Caritas etc. überhaupt existieren. Das kirchliche Datenschutzrecht ist der blanke Hohn, und m. E. ebensowenig verfassungskonform wie das kirchliche Arbeitsrecht.
Wenn schon nicht anders möglich, dann suche Dir irgendeine Freikirche oder von den näher evangelischen Kirchen eine in der Art der Nordelbischen Kirche, also eine die mehr lutherisch, denn evangelisch sein will/ ist.
Da hast Du später den Vorteil, dass die ihr eigenes Süppchen kochen, und Du im Krisenfall einer Kündigung bei anderen als "reuige/r Sünder/in" auftreten kannst. Nur nicht zu irgendeiner der etablierten Kirchengemeinden/ Träger, so jedenfalls mein gut gemeinter Rat.
Ein Tipp, falls es wirklich "katholisch" sein muss: Immer den Papst loben, und Kritik nie in Bezug auf die Kirche oder kirchliche Personen. Dies auch wenn Dir andere "die Zunge ziehen" wollen, und von sich aus zu lästern beginnen. Dies nämlich sind die Allerschlimmsten, die ich über Jahrzehnte im Kirchendienst kennengelernt habe. Es gibt da welche, die sind jetzt Bischöfe, haben aber zig Leute grundlos und vor allem wider der Wahrheit "über die Klinge springen" lassen.
------------------------------------------------------
Dass die Kath. Kirche in Deutschland mit einem solchen Arbeitsrecht und einer solchen Verfahrensweise letztlich eine Vielzahl von Personen zwangsweise in die Kirche zu bringen, dort zu halten, um durch viele Mitglieder auch gegenüber dem Vatikan eine "heile Welt" vorzugeben und noch mehr Kirchensteuer zu erhalten, die ganze Kath. Kirche zerstören wird, hatte ich vor gut sieben Jahren - vor diesem aktuellen Papst - nach Rom bemängelt, und bin da sogar in die höheren Kreise vorgestossen. Zu dieser Zeit, also vor BXVI., hätte man hier beinahe Abhilfe geschaffen, so wie die Anmahnung nach "Entweltlichung" (Siehe Papst-Ansprache in Freiburg) diesem Papst ja auch aufgeschrieben werden musste, und ihm sichtlich (siehe späteren Beginn der Ansprache) unangenehm war. Derzeit aber scheinen die liberalen Kräfte im Vatikan iin der Minderheit zu sein, und deshalb scheint man diese Eskapaden in Deutschland immer noch ertragen zu müssen. Manchmal sind aber auch die erzkonservativen Kräfte in der Kath. Kirche höchst nützlich, wenn es nämlich wie bei Weltbild darum ging, der Kath. Kirche Deutschlands eine sehr gute (1,7 Mrd. Jahresumsatz, wohl brutto gleich netto) Einkommensquelle zu entziehen. Leider scheint es nur so zu funktionieren, die Kath. Kirche in Deutschland wieder auf toleranten Kurs zu bringen.
_________________ Ich bin nicht mehr aus Überzeugung römisch-katholisch, sondern ausgetreten!!!
Umso mehr bin ich für strikte (finanzielle) Trennung von Kirche und Staat! Opus Dei oder die Piusbrüder mag ich schon gleich überhaupt nicht!
|
|
Nach oben |
|
 |
Eldragon Atheist ; Anarchist
Anmeldungsdatum: 29.12.2011 Beiträge: 5
Wohnort: Middle West End
|
(#1715273) Verfasst am: 31.12.2011, 13:41 Titel: |
|
|
Na, da zeichnest du aber ein Horror-Szenario.
Meine Freundin ist PDL in einem katholischen Altenheim, sie sieht das ganze eher locker, ebenso die Heimleitung.
Natürlich ist Religion für mich Unsinn, ebenso die Praktiken. Das fängt bei A wie Ablassbrief an und hört bei Z wie Zölibat auf.
Ich weiß allerdings nicht, wie es aussieht, wenn man an erzkonservative Hardcore-Katholiken gerät. Die mag es bestimmt geben, mit diesen würde ich jedoch auf keinen Fall arbeiten wollen, das würde meine Nerven tatsächlich ruinieren. Aber ein Tischgebet ab und an oder hin und wieder eine Messe, darüber könnte ich hinweg sehen.
Jeder soll glauben, was er will, ich sehe mich selbst nicht als atheistischen Missionar, der andere überzeugen will, dass es keinen Gott gibt.
|
|
Nach oben |
|
 |
vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
|
(#1715303) Verfasst am: 31.12.2011, 15:18 Titel: |
|
|
Eldragon hat folgendes geschrieben: | Na, da zeichnest du aber ein Horror-Szenario.
Meine Freundin ist PDL in einem katholischen Altenheim, sie sieht das ganze eher locker, ebenso die Heimleitung.
Natürlich ist Religion für mich Unsinn, ebenso die Praktiken. Das fängt bei A wie Ablassbrief an und hört bei Z wie Zölibat auf.
Ich weiß allerdings nicht, wie es aussieht, wenn man an erzkonservative Hardcore-Katholiken gerät. Die mag es bestimmt geben, mit diesen würde ich jedoch auf keinen Fall arbeiten wollen, das würde meine Nerven tatsächlich ruinieren. Aber ein Tischgebet ab und an oder hin und wieder eine Messe, darüber könnte ich hinweg sehen.
Jeder soll glauben, was er will, ich sehe mich selbst nicht als atheistischen Missionar, der andere überzeugen will, dass es keinen Gott gibt. |
Ich meine, daß im normalen Arbeitstag keine Sau interessiert, wer was genau glaubt. Und "hardcore-Katholiken" gibts wirklich nicht viele.
Man braucht sich mit denen nicht auf Diskusionen einzulassen.
Wenn jemand sich scheiden läßt, und wieder heiratet, ist das wie eine "ofizielle Bestätigung", daß man mit dem Verein nichts am Hut hat.
Da können die nicht "wegsehen", und so tun, alsob der Angestellte gläubig ist.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
|
|
Nach oben |
|
 |
Vronib111 registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.09.2006 Beiträge: 1048
|
(#1715327) Verfasst am: 31.12.2011, 17:18 Titel: |
|
|
vrolijke hat folgendes geschrieben: | Eldragon hat folgendes geschrieben: | Na, da zeichnest du aber ein Horror-Szenario.
Meine Freundin ist PDL in einem katholischen Altenheim, sie sieht das ganze eher locker, ebenso die Heimleitung.
Natürlich ist Religion für mich Unsinn, ebenso die Praktiken. Das fängt bei A wie Ablassbrief an und hört bei Z wie Zölibat auf.
Ich weiß allerdings nicht, wie es aussieht, wenn man an erzkonservative Hardcore-Katholiken gerät. Die mag es bestimmt geben, mit diesen würde ich jedoch auf keinen Fall arbeiten wollen, das würde meine Nerven tatsächlich ruinieren. Aber ein Tischgebet ab und an oder hin und wieder eine Messe, darüber könnte ich hinweg sehen.
Jeder soll glauben, was er will, ich sehe mich selbst nicht als atheistischen Missionar, der andere überzeugen will, dass es keinen Gott gibt. |
Da hat Deine Freundin aber wirlich Glück. Man wird Sie aber vielleicht auch als PDL brauchen, denn dieser Posten ist durchaus schon anspruchsvoll, und hier halten nicht allzu viele Leute zu gerne deren Hände für sonstiges kirchennahes Personal ins Feuer. Gerade in kirchlichen Heimen und Einrichtungen wird auch gerne mal - natürlich auf unterer Gehaltsliste - eingestellt, wer von der Sache selbst keine Ahnung hat. Leitende können hier durchaus die Krise bekommen, weil eben gute Kontakte zu einem (Weih)Bischof, einem Pfarrer o. Ä. keine fundierte Ausbildung ersetzen können.
In der Kath. Kirche Deutschland gibt es das Problem sogar direkt in den Diözesen, die sog. "Bischofssekretäre", neuerdings auch als "Bischöfl. Kapläne" bezeichnete Sekretäre haben. Keiner von diesen hat auch nur im Entferntesten irgendein Konfliktmanagement-Training, eine Ausbildung in Sachen Büroorganisation oder sonst irgendetwas genossen, was diesen - ausser der Priesterweihe - zu einem solchen Dienstposten befähigen würde. Da wird gewurschtelt und gepatzt. Nur gut, dass hier wenigstens derzeit noch der Vatikan, oder sagen wir "die Mutter Kirche" als grosse Organisation dahintersteht, und so etwas "deckelt".
Wenn es nur bei den von Dir genannten "Glaubensbezeugungen" Tischgebet, mal ne Messe bleibt, ist dagegen sicher nichts einzuwenden. Es gibt aber auch und vor allem im Freistaat Bayern - und glaube mir, ich weiss wovon ich schreibe, weil ich sogar zig Pfarrer kenne, denen ein solches "Glaubensabprüfungen" mächtig gegen die eigene Überzeugung geht - Vorstände kirchlicher Heime, und Einrichtungen, die eben wirklich der Horror sein können. Schliesslich ist es jedermanns eigene Sache, sich dem hinzugeben, aber das Arbeitszeugnis wird einem dann wie auch immer am Schluss von einer solchen Einrichtung ausgestellt. Auch die von mir genannten Akten (geheim und öffentlich) könnten einem überzeugten Atheisten, der dann plötzlich doch nicht mehr mitmachen kann, für den gesamten weiteren Lebensweg schaden.
Zitat: | Ich meine, daß im normalen Arbeitstag keine Sau interessiert, wer was genau glaubt. Und "hardcore-Katholiken" gibts wirklich nicht viele.
Man braucht sich mit denen nicht auf Diskusionen einzulassen.
Wenn jemand sich scheiden läßt, und wieder heiratet, ist das wie eine "ofizielle Bestätigung", daß man mit dem Verein nichts am Hut hat.
Da können die nicht "wegsehen", und so tun, alsob der Angestellte gläubig ist. |
|
Zum Thema "hardcore Katholiken" empfehle ich: www.kreuz.net und www.kath.net. Beide Portale, das Erstgenannte natürlich in besonderer Weise, sind höchst fragwürdig. Bei Letztgenanntem bin ich selbst angemeldet und kommentiere. Aber fast 70% Derer, die auf beiden Portal schreiben und für die Themen verantwortlich sind, beeinflussen in sehr grosser Weise die Geschehnisse in der KKD.
Ich kenne mittlerweile genügend davon, und die Zielrichtung der KKD ist "erzkonservativ", denn alle Kirchen und Klöster sind in Deutschland mittlerweile aufs Beste saniert, und das meiste Geld vom Staat hat man ebenfalls erhalten. Jetzt glauben Einige (den Papst über Opus Dei eingeschlossen), dass man wieder das wahre Gesicht (Anm.: was Diejenigen für das wahre Gesicht der Kirche halten) zeigen kann und sollte. Dies wäre der direkte Weg ins Mittelalter! Nicht mehr, aber auch nicht weniger!
_________________ Ich bin nicht mehr aus Überzeugung römisch-katholisch, sondern ausgetreten!!!
Umso mehr bin ich für strikte (finanzielle) Trennung von Kirche und Staat! Opus Dei oder die Piusbrüder mag ich schon gleich überhaupt nicht!
|
|
Nach oben |
|
 |
Eldragon Atheist ; Anarchist
Anmeldungsdatum: 29.12.2011 Beiträge: 5
Wohnort: Middle West End
|
(#1715433) Verfasst am: 01.01.2012, 13:54 Titel: |
|
|
Frohes neues Jahr an alle!
Spinner findet man in allen Lebensbereichen. Überall wo's Extremisten gibt wird's richtig übel.
Ich werde jedenfalls versuchen, dahin zu kommen, wo ich hin will. Sollte ich dabei nicht umhin kommen, einem solchen Verein beizutreten, sei's drum... Hauptsache, ich kann das machen, woran ich Spaß habe.
|
|
Nach oben |
|
 |
Vronib111 registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.09.2006 Beiträge: 1048
|
(#1715434) Verfasst am: 01.01.2012, 13:57 Titel: |
|
|
Eldragon hat folgendes geschrieben: | Frohes neues Jahr an alle!
Spinner findet man in allen Lebensbereichen. Überall wo's Extremisten gibt wird's richtig übel.
Ich werde jedenfalls versuchen, dahin zu kommen, wo ich hin will. Sollte ich dabei nicht umhin kommen, einem solchen Verein beizutreten, sei's drum... Hauptsache, ich kann das machen, woran ich Spaß habe. |
Dir ebenfalls ein frohes, neues Jahr 2012! Durchhalten, Ausschauhalten, und ncht Unterkriegen lassen!
_________________ Ich bin nicht mehr aus Überzeugung römisch-katholisch, sondern ausgetreten!!!
Umso mehr bin ich für strikte (finanzielle) Trennung von Kirche und Staat! Opus Dei oder die Piusbrüder mag ich schon gleich überhaupt nicht!
|
|
Nach oben |
|
 |
Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
|
(#1730228) Verfasst am: 20.02.2012, 16:35 Titel: |
|
|
Scharia auf Katholisch
Zeit-Artikel hat folgendes geschrieben: | Religiöses Recht im Alltagsleben – das ist keine neue Idee von Muslimen. Der Fall einer Kita-Leiterin zeigt, wie die christlichen Kirchen ihr eigenes Recht durchsetzen. |
|
|
Nach oben |
|
 |
Landei Gesinnungspolizist
Anmeldungsdatum: 27.02.2011 Beiträge: 1180
Wohnort: Sandersdorf-Brehna
|
(#1743527) Verfasst am: 10.04.2012, 09:11 Titel: |
|
|
Zitat: |
Doch was tut die Politik? Sie verschließt die Augen vor der Tatsache, dass auch Arbeitnehmer in den kirchennahen Organisationen Schutz gebrauchen könnten. Sonst greift der Staat in puncto Arbeitsrecht gerne in die unternehmerische Freiheit ein, und er breitet seinen Paternalismus in diesem Bereich auch immer weiter aus - Stichwort Mindestlöhne. Vor den mächtigen Kirchen aber schreckt er zurück. Vor jenen Kirchen, die sich des Staats als Steuereintreiber bedienen. Den Kirchen, die sich die theologischen Lehrstühle an den Universitäten vom Staat bezahlen lassen. Den Kirchen, die zahlreiche ihrer Einrichtungen ohne üppige Finanzspritzen des Staates gar nicht aufrecht erhalten könnten.
Die alten Pfründe bleiben auch im einundzwanzigsten Jahrhundert unangetastet. Im Kirchenarbeitsrecht überlässt die Politik der Rechtsprechung die unangenehme Arbeit. Gerichte müssen sich regelmäßig an der misslichen Frage abarbeiten, welche Mitarbeiter der Kirchen nach den Zehn Geboten leben müssen und welche nicht.
|
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/1723985/
_________________ Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet. (Kemal Atatürk)
|
|
Nach oben |
|
 |
|