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Monoid registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.07.2010 Beiträge: 199
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(#1744593) Verfasst am: 13.04.2012, 22:31 Titel: Re: Altruismus ist Unsinn? |
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Lord Snow hat folgendes geschrieben: | Monoid hat folgendes geschrieben: | Der Altruismus (oder die Nächstenliebe) sagt[...] |
Altruismus ist meiner Meinung nach nicht synonym zu Nächstenliebe zu verstehen. |
Was ist der Unterschied?
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Witz- und Kobold auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.03.2012 Beiträge: 516
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(#1744595) Verfasst am: 13.04.2012, 22:40 Titel: Re: Altruismus ist Unsinn? |
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Monoid hat folgendes geschrieben: | Lord Snow hat folgendes geschrieben: | Monoid hat folgendes geschrieben: | Der Altruismus (oder die Nächstenliebe) sagt[...] |
Altruismus ist meiner Meinung nach nicht synonym zu Nächstenliebe zu verstehen. |
Was ist der Unterschied? |
Zumindest wird nicht so eine starke persönliche Bindung wie Liebe in Anspruch genommen, wenn bloß von "Altruismus" die Rede ist. Keine Ahnung, ob es besondere christliche Interpretationen des Wortes "Liebe" gibt, aber das, was man herkömmlicherweise darunter versteht, kann wohl kaum willentlich erzeugt werden und somit auch nicht gefordert werden.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1744596) Verfasst am: 13.04.2012, 22:48 Titel: Re: Altruismus ist Unsinn? |
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Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Da muss ich widersprechen. Gerade wenn irgendwelche Katastrophen passieren, gehen die Spenden in unglaubliche Höhen. Erst wenn die Not aus dem Fokus verschwindet lässt es wieder nach. |
Da bin ich mir nicht so sicher. Dass sehr viele Menschen bei Katastrophen spenden, die gerade durch die Medien zum Weltmittelpunkt erklärt werden, spricht m. E. noch nicht dagegen, dass die meisten im Großen und Ganzen doch ihr eigenes Wohl an die erste Stelle setzen.
In einem solchen Fall wollen sich die Leute vermutlich als edelmütig erfahren und spenden deshalb vielleicht ein paar Euro. Dass durch die Medienbilder für kurze Zeit der Eindruck von Nähe erweckt wird, der ja diese intuitive Verbindung des "Mitfühlens" erzeugen kann, die du beschrieben hast, kommt noch dazu.
Aber ich nehme an, dass die Masse einfach umschalten würde, wenn diese Berichterstattungen nicht abreißen würden. Irgendwann ist man einfach überstättigt, die Nachrichten wirken dann bloß noch wie Szenen aus den Filmen, die "nebenan" laufen, und man will sich halt auch selbst etwas gönnen und nicht alles spenden. |
Es ging mir nicht darum zu behaupten, dass sich die Menschen um Kopf und Kragen spenden. Es geht mir darum zu sagen, dass die meisten Menschen "automatisch" mitfühlen und dementsprechend handeln werden. Natürlich fühlen sie sich dadurch besser. Sie fühlen sich durch das Leid anderer ja auch schlechter. Sie fühlen sich auch durch die Freude anderer im allgemeinen besser.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Lord Snow I am the one who knocks
Anmeldungsdatum: 05.09.2006 Beiträge: 6445
Wohnort: Würzburg
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(#1744597) Verfasst am: 13.04.2012, 22:51 Titel: Re: Altruismus ist Unsinn? |
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Monoid hat folgendes geschrieben: | Lord Snow hat folgendes geschrieben: | Monoid hat folgendes geschrieben: | Der Altruismus (oder die Nächstenliebe) sagt[...] |
Altruismus ist meiner Meinung nach nicht synonym zu Nächstenliebe zu verstehen. |
Was ist der Unterschied? |
Altruismus bezeichnet doch ein Handeln für jemand anderen ohne eigenen Nutzen. Nächstenliebe ist mE. erstmal keine Handlung sondern eine Empfindung und geht nicht zwangsläufig mit uneigennütziger Handlung einher.
_________________ Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht
"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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Witz- und Kobold auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.03.2012 Beiträge: 516
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(#1744598) Verfasst am: 13.04.2012, 22:53 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Es ging mir nicht darum zu behaupten, dass sich die Menschen um Kopf und Kragen spenden. Es geht mir darum zu sagen, dass die meisten Menschen "automatisch" mitfühlen und dementsprechend handeln werden. Natürlich fühlen sie sich dadurch besser. Sie fühlen sich durch das Leid anderer ja auch schlechter. Sie fühlen sich auch durch die Freude anderer im allgemeinen besser. |
Wenn es dir bloß darum geht, dass der Altuismus genau so im Menschen angelegt ist wie der Egoismus, dann gebe ich dir recht. Meiner Ansicht nach behält jedoch der Egoismus am Ende doch die Oberhand, zumindest, wenn man den Kreis der persönlichen Kontakte überschreitet. Und von daher meine ich, dass ein "verordneter" Altruismus durchaus sinnvoll ist. Denn oftmals könnte man doch mehr für andere leisten, ohne sich selbst ernsthaft zu schaden - und tut es trotzdem nicht.
Zuletzt bearbeitet von Witz- und Kobold am 13.04.2012, 23:01, insgesamt einmal bearbeitet |
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1744601) Verfasst am: 13.04.2012, 23:01 Titel: |
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Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Es ging mir nicht darum zu behaupten, dass sich die Menschen um Kopf und Kragen spenden. Es geht mir darum zu sagen, dass die meisten Menschen "automatisch" mitfühlen und dementsprechend handeln werden. Natürlich fühlen sie sich dadurch besser. Sie fühlen sich durch das Leid anderer ja auch schlechter. Sie fühlen sich auch durch die Freude anderer im allgemeinen besser. |
Wenn es dir bloß darum geht, dass das der Altuismus genau so im Menschen angelegt ist wie der Egoismus, dann gebe ich dir recht. Meiner Ansicht nach behält jedoch der Egoismus am Ende doch die Oberhand, zumindest, wenn man den Kreis der persönlichen Kontakte überschreitet. Und von daher meine ich, dass ein "verordneter" Altruismus durchaus sinnvoll ist. Denn oftmals könnte man doch mehr für andere leisten, ohne sich selbst ernsthaft zu schaden - und tut es trotzdem nicht. |
Was meinst du mit "am Ende" und mit "verordneter Altruismus"?
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Witz- und Kobold auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.03.2012 Beiträge: 516
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(#1744603) Verfasst am: 13.04.2012, 23:08 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Was meinst du mit "am Ende" und mit "verordneter Altruismus"? |
Mit "am Ende" meine ich den Punkt, wo die eigenen Interessen subjektiv so dringend werden, dass man meint, es sei jetzt genug - was eben schon der Fall sein kann, bevor objektiv gesehen die Fremdinteressen den eigenen gleichwertig sind. Und vor diesem Hintergrund halte ich einen "verordneten Altruismus", also eine irgendwie kulturell tradierte Anweisung, die Interessen der anderen zu berücksichtigen, für hilfreich, wenn man einige Menschen trotzdem dazu bringen will, ihre persönlichen Interessen zurückzustellen, um den anderen zu helfen.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1744606) Verfasst am: 13.04.2012, 23:16 Titel: |
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Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Was meinst du mit "am Ende" und mit "verordneter Altruismus"? |
Mit "am Ende" meine ich den Punkt, wo die eigenen Interessen subjektiv so dringend werden, dass man meint, es sei jetzt genug. Und das kann eben schon der Fall sein, bevor objektiv gesehen die Fremdinteressen den eigenen gleichwertig sind. Und vor diesem Hintergrund halte ich einen "verordneten Altruismus", also eine irgendwie kulturell tradierte Anweisung, die Interessen der anderen zu berücksichtigen, für hilfreich, wenn man einige Menschen trotzdem dazu bringen will, ihre persönlichen Interessen zurückzustellen, um den anderen zu helfen. |
Wenn du gesellschaftliche Regeln meinst, die eben durch die Gesellschaft auch eingefordert werden, bin ich einverstanden. Das passiert übrigens auch mehr oder weniger automatisch. Ich wage aber zu bezweifeln, dass man einen Menschen, der sein persönliches Bedürfnis als höher einstuft, dazu bringt, diesem Bedürfnis nicht nachzukommen.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Monoid registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.07.2010 Beiträge: 199
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(#1744687) Verfasst am: 14.04.2012, 13:26 Titel: Re: Altruismus ist Unsinn? |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Monoid hat folgendes geschrieben: | Was nützt es mir zum Chef höflich zu sein, wenn doch klar ist das ich mich in einer ökonomisch unterlegenen Lage befinde?
Warum sollte ich dieses System auch noch stützen? |
Weil du sobald du gefeuert wurdest, dich in einer noch schlechteren ökonomischen Lage befindest. Weil dir die Arbeit Spass macht. Weil der Chef eigentlich OK ist und du auch kein Interesse hättest seinen Job zu tun, weil du lieber deinem Job nachgehst. Weil du keine Lust hast jeden Tag 12-14 h im Büro zu sitzen und mit irgendwelchen Leuten zu telefonieren, die du nicht leiden kannst, damit deine Angestellten ein Essen auf den Tisch bekommen. Zum Beispiel. |
Ich hab aber was an einem System auszusetzen das mir derartigen Kranpf aufzwingt (und nicht nur mir) Ja, wenn man den Chef nicht grüßt, dann kommt das einem Weltuntergang gleich.
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Monoid registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.07.2010 Beiträge: 199
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(#1744689) Verfasst am: 14.04.2012, 13:51 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Was meinst du mit "am Ende" und mit "verordneter Altruismus"? |
Mit "am Ende" meine ich den Punkt, wo die eigenen Interessen subjektiv so dringend werden, dass man meint, es sei jetzt genug. Und das kann eben schon der Fall sein, bevor objektiv gesehen die Fremdinteressen den eigenen gleichwertig sind. Und vor diesem Hintergrund halte ich einen "verordneten Altruismus", also eine irgendwie kulturell tradierte Anweisung, die Interessen der anderen zu berücksichtigen, für hilfreich, wenn man einige Menschen trotzdem dazu bringen will, ihre persönlichen Interessen zurückzustellen, um den anderen zu helfen. |
Wenn du gesellschaftliche Regeln meinst, die eben durch die Gesellschaft auch eingefordert werden, bin ich einverstanden. Das passiert übrigens auch mehr oder weniger automatisch. Ich wage aber zu bezweifeln, dass man einen Menschen, der sein persönliches Bedürfnis als höher einstuft, dazu bringt, diesem Bedürfnis nicht nachzukommen. |
Kann man überhaupt sagen wenn genug genug ist? Wenn Herr Ackermann 10 Millionen pro Jahr verdient regen sich die Leute auf. Einen Maßstab oder einen genauen Grenzwert anzugeben an dem einer zu viel verdient, und die Arbeitnehmer schädigt, können sie nicht. Profitgier.
Profit und Lohn sind aber immer unverträglich!
Die Leute sind also NICHT der Ansicht das durch unterschiedliche Interessen der Menschen das Ungemach in die Welt kommt, sondern die sind der Meinung das durch eine unangemessene Einstellung der Individuuen zu ihren Interessen das Übel in die Welt kommt.
Der verordnete Altruismus ist also vollkommener Unsinn weil er gar nicht das leistet was man sich von ihm verspricht.
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Witz- und Kobold auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.03.2012 Beiträge: 516
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(#1744694) Verfasst am: 14.04.2012, 14:43 Titel: |
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Monoid hat folgendes geschrieben: | Kann man überhaupt sagen wenn genug genug ist? |
Wenn du die Aussicht hast, einigermaßen gesund alt zu werden, dann hast du genug. Alles andere ist Luxus im Vergleich dazu. Von daher halte ich es prinzipiell für geboten, allen Überschuss, den man hat, einzusetzen, um eine solche Situation für möglichst viele Menschen zu erreichen.
Zitat: | Der verordnete Altruismus ist also vollkommener Unsinn weil er gar nicht das leistet was man sich von ihm verspricht. |
Eigentlich kommt es gar nicht darauf an, ob sich jemand daran hält oder nicht. Wenn es überhaupt sinnvoll ist zu fragen, ob eine Handlung "gut" ist oder nicht, dann sehe ich schlicht und ergreifend keinen anderen Maßstab. Darüber hinaus ist ja nicht gesagt, dass sich die Menschen nicht an einem solchen Prinzip orientieren. Nur ist das eben nicht ihre einzige Motivationsquelle, sondern, wie gesagt, wohl eher ein Ausgleich.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1744720) Verfasst am: 14.04.2012, 17:00 Titel: |
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Monoid hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Was meinst du mit "am Ende" und mit "verordneter Altruismus"? |
Mit "am Ende" meine ich den Punkt, wo die eigenen Interessen subjektiv so dringend werden, dass man meint, es sei jetzt genug. Und das kann eben schon der Fall sein, bevor objektiv gesehen die Fremdinteressen den eigenen gleichwertig sind. Und vor diesem Hintergrund halte ich einen "verordneten Altruismus", also eine irgendwie kulturell tradierte Anweisung, die Interessen der anderen zu berücksichtigen, für hilfreich, wenn man einige Menschen trotzdem dazu bringen will, ihre persönlichen Interessen zurückzustellen, um den anderen zu helfen. |
Wenn du gesellschaftliche Regeln meinst, die eben durch die Gesellschaft auch eingefordert werden, bin ich einverstanden. Das passiert übrigens auch mehr oder weniger automatisch. Ich wage aber zu bezweifeln, dass man einen Menschen, der sein persönliches Bedürfnis als höher einstuft, dazu bringt, diesem Bedürfnis nicht nachzukommen. |
Kann man überhaupt sagen wenn genug genug ist? Wenn Herr Ackermann 10 Millionen pro Jahr verdient regen sich die Leute auf. Einen Maßstab oder einen genauen Grenzwert anzugeben an dem einer zu viel verdient, und die Arbeitnehmer schädigt, können sie nicht. Profitgier.
Profit und Lohn sind aber immer unverträglich!
Die Leute sind also NICHT der Ansicht das durch unterschiedliche Interessen der Menschen das Ungemach in die Welt kommt, sondern die sind der Meinung das durch eine unangemessene Einstellung der Individuuen zu ihren Interessen das Übel in die Welt kommt.
Der verordnete Altruismus ist also vollkommener Unsinn weil er gar nicht das leistet was man sich von ihm verspricht. |
Ich hab unter verordnetem Altruismus eher gesellschaftliche Regeln verstanden. Letztere Bezeichnung finde ich auch besser verständlich, da ich mit Altruismus immer eine intrinsische Motivation verbinde und verordneter Altruismus als Begriff sich somit selbst widerspricht. Damit meine ich keine Gehälterstreitigkeiten, die sind im Großen und Ganzen vor allem vom Nichtwissen der beiden Streitparteien geprägt, sondern eher so Sachen wie: Immer erst die Leute aus dem Bus/der Straßenbahn aussteigen lassen und Schwangeren und älteren Leuten den Platz anbieten und so.
Bevor man sich überlegt, wer darüber meckert wieviel jemand anderer verdient, sollte man sich überlegen, was mit dieser Arbeit verbunden ist. Damit will ich keine Partei für Herrn Ackermann ergreifen, nur traue ich mir nicht zu zu sagen, 10 Mio. sind zu viel oder zu wenig oder genau richtig.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Witz- und Kobold auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.03.2012 Beiträge: 516
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(#1744728) Verfasst am: 14.04.2012, 17:10 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Ich hab unter verordnetem Altruismus eher gesellschaftliche Regeln verstanden. Letztere Bezeichnung finde ich auch besser verständlich, da ich mit Altruismus immer eine intrinsische Motivation verbinde und verordneter Altruismus als Begriff sich somit selbst widerspricht. |
Jo, "verordnet" ist wohl nicht der richtige Ausdruck. Ich hätte besser von "kulturell tradiert" und "erlernbar" gesprochen. So passt es auch mit der intrinsischen Motivation zusammen.
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Monoid registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.07.2010 Beiträge: 199
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(#1744751) Verfasst am: 14.04.2012, 18:30 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Monoid hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Was meinst du mit "am Ende" und mit "verordneter Altruismus"? |
Mit "am Ende" meine ich den Punkt, wo die eigenen Interessen subjektiv so dringend werden, dass man meint, es sei jetzt genug. Und das kann eben schon der Fall sein, bevor objektiv gesehen die Fremdinteressen den eigenen gleichwertig sind. Und vor diesem Hintergrund halte ich einen "verordneten Altruismus", also eine irgendwie kulturell tradierte Anweisung, die Interessen der anderen zu berücksichtigen, für hilfreich, wenn man einige Menschen trotzdem dazu bringen will, ihre persönlichen Interessen zurückzustellen, um den anderen zu helfen. |
Wenn du gesellschaftliche Regeln meinst, die eben durch die Gesellschaft auch eingefordert werden, bin ich einverstanden. Das passiert übrigens auch mehr oder weniger automatisch. Ich wage aber zu bezweifeln, dass man einen Menschen, der sein persönliches Bedürfnis als höher einstuft, dazu bringt, diesem Bedürfnis nicht nachzukommen. |
Kann man überhaupt sagen wenn genug genug ist? Wenn Herr Ackermann 10 Millionen pro Jahr verdient regen sich die Leute auf. Einen Maßstab oder einen genauen Grenzwert anzugeben an dem einer zu viel verdient, und die Arbeitnehmer schädigt, können sie nicht. Profitgier.
Profit und Lohn sind aber immer unverträglich!
Die Leute sind also NICHT der Ansicht das durch unterschiedliche Interessen der Menschen das Ungemach in die Welt kommt, sondern die sind der Meinung das durch eine unangemessene Einstellung der Individuuen zu ihren Interessen das Übel in die Welt kommt.
Der verordnete Altruismus ist also vollkommener Unsinn weil er gar nicht das leistet was man sich von ihm verspricht. |
Ich hab unter verordnetem Altruismus eher gesellschaftliche Regeln verstanden. Letztere Bezeichnung finde ich auch besser verständlich, da ich mit Altruismus immer eine intrinsische Motivation verbinde und verordneter Altruismus als Begriff sich somit selbst widerspricht. Damit meine ich keine Gehälterstreitigkeiten, die sind im Großen und Ganzen vor allem vom Nichtwissen der beiden Streitparteien geprägt, sondern eher so Sachen wie: Immer erst die Leute aus dem Bus/der Straßenbahn aussteigen lassen und Schwangeren und älteren Leuten den Platz anbieten und so.
Bevor man sich überlegt, wer darüber meckert wieviel jemand anderer verdient, sollte man sich überlegen, was mit dieser Arbeit verbunden ist. Damit will ich keine Partei für Herrn Ackermann ergreifen, nur traue ich mir nicht zu zu sagen, 10 Mio. sind zu viel oder zu wenig oder genau richtig. |
Die Moral ist aber auch verordnet. Der Vorgänger davon ist das Recht.
Das Recht setzt einen Maßstab in die Welt und die Leute denken, weil diese Rechte die Bedingungen darstellen in der man hier sein fortkommen hat, ist das Recht ein brauchbares Instrument das ich nutzen möchte.
Die Regeln werden subjektiv übernommen.
Das aber nicht weil sie mir einen Vorteil verschaffen, sondern weil sie die Interessen der anderen begrenzen. Eine positive Leistung bringt das Recht nicht weil ich ebenso zu den anderen gehöre.
Was nützt mir z.b. das Mietrecht wenn ich keine Wohnung habe.
Was nutzt mir das Recht auf freie Berufswahl wenn die Kapitalisten keine Arbeitsplätze anbieten.
Analog dazu ist Moral gar nicht in der Lage das sie die Handlungen der Menschen anleitet. Die Frau in deinem Beispiel könnte sich auf die Freundlichkeit berufen, zu sagen das sie nicht stehen will würde sie wahrscheinlich nicht. Der Rest des Buses würde dich als sehr unhöflich wahrnehmen.
Freundlichkeit, Höflichkeit, enthalten aber gar keine bestimmten Handlungsanweisungen. Das du denkst es würde dir einen Vorteil verschaffen wenn du freundlich oder altruistisch bist ist etwas das du dir dazudenkst.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1744770) Verfasst am: 14.04.2012, 19:21 Titel: |
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Monoid hat folgendes geschrieben: | Das aber nicht weil sie mir einen Vorteil verschaffen, sondern weil sie die Interessen der anderen begrenzen. Eine positive Leistung bringt das Recht nicht weil ich ebenso zu den anderen gehöre.
Was nützt mir z.b. das Mietrecht wenn ich keine Wohnung habe.
Was nutzt mir das Recht auf freie Berufswahl wenn die Kapitalisten keine Arbeitsplätze anbieten. |
Fett von mir.
Das Recht auf freie Berufswahl sichert dir die Möglichkeit einen anderen Beruf zu ergreifen, als dein Vater, Großvater, Urgroßvater etc.. Es bedeutet nicht, dass die Gesellschaft dafür Sorge zu tragen hat, dir jeden möglichen Beruf zur Verfügung zur stellen. Sonst könntest du ja auch behaupten die kapitalistische Gesellschaft ist doof, weil sie dir nicht die Möglichkeit gibt Angestellter in einer Esel-Brillen-Fabrik zu sein.
Monoid hat folgendes geschrieben: | Analog dazu ist Moral gar nicht in der Lage das sie die Handlungen der Menschen anleitet. Die Frau in deinem Beispiel könnte sich auf die Freundlichkeit berufen, zu sagen das sie nicht stehen will würde sie wahrscheinlich nicht. Der Rest des Buses würde dich als sehr unhöflich wahrnehmen. | Warum würde der Rest das tun?
Monoid hat folgendes geschrieben: | Freundlichkeit, Höflichkeit, enthalten aber gar keine bestimmten Handlungsanweisungen. Das du denkst es würde dir einen Vorteil verschaffen wenn du freundlich oder altruistisch bist ist etwas das du dir dazudenkst. |
Wenn es nicht vorteilsbehaftet wäre, würde es keiner mehr tun. Die Evolution duldet keine Energieverschwendung.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Monoid registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.07.2010 Beiträge: 199
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(#1744880) Verfasst am: 15.04.2012, 03:50 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: |
Das Recht auf freie Berufswahl sichert dir die Möglichkeit einen anderen Beruf zu ergreifen, als dein Vater, Großvater, Urgroßvater etc.. Es bedeutet nicht, dass die Gesellschaft dafür Sorge zu tragen hat, dir jeden möglichen Beruf zur Verfügung zur stellen. Sonst könntest du ja auch behaupten die kapitalistische Gesellschaft ist doof, weil sie dir nicht die Möglichkeit gibt Angestellter in einer Esel-Brillen-Fabrik zu sein. |
Richtig, das ist ein Fortschritt. Jeder muss sich um seinen Erfolg mühen im Erwerbsleben. Streck Dich nach der Decke.
Wie sehr das Früchte trägt entscheidet sich am Eigentum.
Zitat: | Warum würde der Rest das tun? |
Moralische Menschen sind sehr kritische Menschen. Dem entspricht eine sehr unkritische und loyale Haltung gegenüber dem Gemeinwesen. Es wäre ja alles wunderbar, würde sich jeder moralisch verhalten.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1744895) Verfasst am: 15.04.2012, 11:29 Titel: |
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Monoid hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: |
Das Recht auf freie Berufswahl sichert dir die Möglichkeit einen anderen Beruf zu ergreifen, als dein Vater, Großvater, Urgroßvater etc.. Es bedeutet nicht, dass die Gesellschaft dafür Sorge zu tragen hat, dir jeden möglichen Beruf zur Verfügung zur stellen. Sonst könntest du ja auch behaupten die kapitalistische Gesellschaft ist doof, weil sie dir nicht die Möglichkeit gibt Angestellter in einer Esel-Brillen-Fabrik zu sein. |
Richtig, das ist ein Fortschritt. Jeder muss sich um seinen Erfolg mühen im Erwerbsleben. Streck Dich nach der Decke.
Wie sehr das Früchte trägt entscheidet sich am Eigentum.
Zitat: | Warum würde der Rest das tun? |
Moralische Menschen sind sehr kritische Menschen. Dem entspricht eine sehr unkritische und loyale Haltung gegenüber dem Gemeinwesen. Es wäre ja alles wunderbar, würde sich jeder moralisch verhalten. |
Leider kann ich nicht erkennen ob du das zynisch meinst oder nicht. Wie sollte denn deiner Meinung nach die Gesellschaft sein?
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Monoid registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.07.2010 Beiträge: 199
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(#1744910) Verfasst am: 15.04.2012, 13:14 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Monoid hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: |
Das Recht auf freie Berufswahl sichert dir die Möglichkeit einen anderen Beruf zu ergreifen, als dein Vater, Großvater, Urgroßvater etc.. Es bedeutet nicht, dass die Gesellschaft dafür Sorge zu tragen hat, dir jeden möglichen Beruf zur Verfügung zur stellen. Sonst könntest du ja auch behaupten die kapitalistische Gesellschaft ist doof, weil sie dir nicht die Möglichkeit gibt Angestellter in einer Esel-Brillen-Fabrik zu sein. |
Richtig, das ist ein Fortschritt. Jeder muss sich um seinen Erfolg mühen im Erwerbsleben. Streck Dich nach der Decke.
Wie sehr das Früchte trägt entscheidet sich am Eigentum.
Zitat: | Warum würde der Rest das tun? |
Moralische Menschen sind sehr kritische Menschen. Dem entspricht eine sehr unkritische und loyale Haltung gegenüber dem Gemeinwesen. Es wäre ja alles wunderbar, würde sich jeder moralisch verhalten. |
Leider kann ich nicht erkennen ob du das zynisch meinst oder nicht. Wie sollte denn deiner Meinung nach die Gesellschaft sein? |
Die Leute sollten aufhören sich den ganzen Laden falsch zu erklären. Moralistische Menschen haben ein Kritik an der Wuchermiete, an der Miete haben sie noch nie eine Kritik gehabt.
Moralistische Menschen kritisieren die Profitgier, am Profit selber hatten sie auch noch nie eine Kritik.
Moralistische Menschen wollen also die erfahrenen Widersprüche nicht einfach tilgen sondern sie beschränken, durch eine moralische Gesinnung.
Abgehalfterte Politiker die sich z.b. auf Kirchentagen rumtreiben, wissen die politische Produktivkraft der Moral sehr zu schätzen. Weil moralische Menschen nie die Ordnung kritisieren die der Grund der erfahrenen Widersprüche ist.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1744919) Verfasst am: 15.04.2012, 15:08 Titel: |
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Monoid hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Monoid hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: |
Das Recht auf freie Berufswahl sichert dir die Möglichkeit einen anderen Beruf zu ergreifen, als dein Vater, Großvater, Urgroßvater etc.. Es bedeutet nicht, dass die Gesellschaft dafür Sorge zu tragen hat, dir jeden möglichen Beruf zur Verfügung zur stellen. Sonst könntest du ja auch behaupten die kapitalistische Gesellschaft ist doof, weil sie dir nicht die Möglichkeit gibt Angestellter in einer Esel-Brillen-Fabrik zu sein. |
Richtig, das ist ein Fortschritt. Jeder muss sich um seinen Erfolg mühen im Erwerbsleben. Streck Dich nach der Decke.
Wie sehr das Früchte trägt entscheidet sich am Eigentum.
Zitat: | Warum würde der Rest das tun? |
Moralische Menschen sind sehr kritische Menschen. Dem entspricht eine sehr unkritische und loyale Haltung gegenüber dem Gemeinwesen. Es wäre ja alles wunderbar, würde sich jeder moralisch verhalten. |
Leider kann ich nicht erkennen ob du das zynisch meinst oder nicht. Wie sollte denn deiner Meinung nach die Gesellschaft sein? |
Die Leute sollten aufhören sich den ganzen Laden falsch zu erklären. Moralistische Menschen haben ein Kritik an der Wuchermiete, an der Miete haben sie noch nie eine Kritik gehabt.
Moralistische Menschen kritisieren die Profitgier, am Profit selber hatten sie auch noch nie eine Kritik.
Moralistische Menschen wollen also die erfahrenen Widersprüche nicht einfach tilgen sondern sie beschränken, durch eine moralische Gesinnung.
Abgehalfterte Politiker die sich z.b. auf Kirchentagen rumtreiben, wissen die politische Produktivkraft der Moral sehr zu schätzen. Weil moralische Menschen nie die Ordnung kritisieren die der Grund der erfahrenen Widersprüche ist. |
Wie sollte denn deiner Meinung nach die Gesellschaft aussehen? Also kostenlose Wohnmöglichkeiten für alle? Und bezahlte Beschäftigung für jeden und zwar die Beschäftigung die sich jeder einzelne vorstellt?
Wie wird der Laden denn richtig erklärt?
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Monoid registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.07.2010 Beiträge: 199
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(#1744930) Verfasst am: 15.04.2012, 15:59 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Monoid hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Monoid hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: |
Das Recht auf freie Berufswahl sichert dir die Möglichkeit einen anderen Beruf zu ergreifen, als dein Vater, Großvater, Urgroßvater etc.. Es bedeutet nicht, dass die Gesellschaft dafür Sorge zu tragen hat, dir jeden möglichen Beruf zur Verfügung zur stellen. Sonst könntest du ja auch behaupten die kapitalistische Gesellschaft ist doof, weil sie dir nicht die Möglichkeit gibt Angestellter in einer Esel-Brillen-Fabrik zu sein. |
Richtig, das ist ein Fortschritt. Jeder muss sich um seinen Erfolg mühen im Erwerbsleben. Streck Dich nach der Decke.
Wie sehr das Früchte trägt entscheidet sich am Eigentum.
Zitat: | Warum würde der Rest das tun? |
Moralische Menschen sind sehr kritische Menschen. Dem entspricht eine sehr unkritische und loyale Haltung gegenüber dem Gemeinwesen. Es wäre ja alles wunderbar, würde sich jeder moralisch verhalten. |
Leider kann ich nicht erkennen ob du das zynisch meinst oder nicht. Wie sollte denn deiner Meinung nach die Gesellschaft sein? |
Die Leute sollten aufhören sich den ganzen Laden falsch zu erklären. Moralistische Menschen haben ein Kritik an der Wuchermiete, an der Miete haben sie noch nie eine Kritik gehabt.
Moralistische Menschen kritisieren die Profitgier, am Profit selber hatten sie auch noch nie eine Kritik.
Moralistische Menschen wollen also die erfahrenen Widersprüche nicht einfach tilgen sondern sie beschränken, durch eine moralische Gesinnung.
Abgehalfterte Politiker die sich z.b. auf Kirchentagen rumtreiben, wissen die politische Produktivkraft der Moral sehr zu schätzen. Weil moralische Menschen nie die Ordnung kritisieren die der Grund der erfahrenen Widersprüche ist. |
Wie sollte denn deiner Meinung nach die Gesellschaft aussehen? Also kostenlose Wohnmöglichkeiten für alle? Und bezahlte Beschäftigung für jeden und zwar die Beschäftigung die sich jeder einzelne vorstellt?
Wie wird der Laden denn richtig erklärt? |
Ich vergleiche die Welt nicht wie ein Moralist an einem imaginären Soll-Maßstab. Darum kann ich Dir auch nicht sagen wie sie sein soll.
Der Laden wird richtig erklärt in dem man ihn einer materialistischen und keiner moralischen Kritik unterzieht.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1744931) Verfasst am: 15.04.2012, 16:04 Titel: |
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Monoid hat folgendes geschrieben: | Ich vergleiche die Welt nicht wie ein Moralist an einem imaginären Soll-Maßstab. Darum kann ich Dir auch nicht sagen wie sie sein soll.
Der Laden wird richtig erklärt in dem man ihn einer materialistischen und keiner moralischen Kritik unterzieht. |
Das bedeutet, dir stinkt es wie es jetzt ist, aber wie es sein sollte weißt du auch nicht?
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Monoid registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.07.2010 Beiträge: 199
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(#1744950) Verfasst am: 15.04.2012, 18:01 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Monoid hat folgendes geschrieben: | Ich vergleiche die Welt nicht wie ein Moralist an einem imaginären Soll-Maßstab. Darum kann ich Dir auch nicht sagen wie sie sein soll.
Der Laden wird richtig erklärt in dem man ihn einer materialistischen und keiner moralischen Kritik unterzieht. |
Das bedeutet, dir stinkt es wie es jetzt ist, aber wie es sein sollte weißt du auch nicht? |
Es wäre jedenfalls keine Gesellschaft wo Menschen Macht über andere Menschen haben.
Es wäre eine Gesellschaft wo die Menschen zum ersten mal ihr Leben selbst in die Hand nehmen anstatt sich dem Imperativ von Kapital & Staat zu unterwerfen.
Es wäre ein Diktatur des Willens und der Wünsche der Menschen über die objektiven materiellen Konditionen ihrer Existenz.
Es wäre eine Gesellschaft deren inhärente Logik nicht daraus besteht, Profit zu machen; sondern sich an den Bedürfnissen der Menschen zu orientieren.
Auf keinen Fall wäre diese Gesellschaft perfekt oder das Paradies auf Erden.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1744960) Verfasst am: 15.04.2012, 18:33 Titel: |
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Monoid hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Monoid hat folgendes geschrieben: | Ich vergleiche die Welt nicht wie ein Moralist an einem imaginären Soll-Maßstab. Darum kann ich Dir auch nicht sagen wie sie sein soll.
Der Laden wird richtig erklärt in dem man ihn einer materialistischen und keiner moralischen Kritik unterzieht. |
Das bedeutet, dir stinkt es wie es jetzt ist, aber wie es sein sollte weißt du auch nicht? |
Es wäre jedenfalls keine Gesellschaft wo Menschen Macht über andere Menschen haben.
Es wäre eine Gesellschaft wo die Menschen zum ersten mal ihr Leben selbst in die Hand nehmen anstatt sich dem Imperativ von Kapital & Staat zu unterwerfen.
Es wäre ein Diktatur des Willens und der Wünsche der Menschen über die objektiven materiellen Konditionen ihrer Existenz.
Es wäre eine Gesellschaft deren inhärente Logik nicht daraus besteht, Profit zu machen; sondern sich an den Bedürfnissen der Menschen zu orientieren.
Auf keinen Fall wäre diese Gesellschaft perfekt oder das Paradies auf Erden. |
Macht hat nur der über Dich, in wessen Abhängichkeit Du Dich begibst.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1744999) Verfasst am: 15.04.2012, 20:06 Titel: |
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Monoid hat folgendes geschrieben: | Es wäre jedenfalls keine Gesellschaft wo Menschen Macht über andere Menschen haben. |
Siehe vrolijke, außerdem gibt es Menschen, die sich gern in die Macht anderer begeben. Denen würdest du diese Möglichkeit nehmen und damit einen Teil ihrer Freiheit rauben.
Monoid hat folgendes geschrieben: | Es wäre eine Gesellschaft wo die Menschen zum ersten mal ihr Leben selbst in die Hand nehmen anstatt sich dem Imperativ von Kapital & Staat zu unterwerfen. | Du meinst Kampf Mann gegen Mann bzw. Mensch gegen Mensch um Dinge wie Essen, fundamentaler Sicherheit und Freiheit?
Monoid hat folgendes geschrieben: | Es wäre ein Diktatur des Willens und der Wünsche der Menschen über die objektiven materiellen Konditionen ihrer Existenz. |
Es wäre eine Diktatur der Menschen, die in der Lage sind die meiste Gewalt anzuwenden.
Monoid hat folgendes geschrieben: | Es wäre eine Gesellschaft deren inhärente Logik nicht daraus besteht, Profit zu machen; sondern sich an den Bedürfnissen der Menschen zu orientieren. |
Ja und zwar an den Bedürfnissen einiger weniger Menschen.
Monoid hat folgendes geschrieben: | Auf keinen Fall wäre diese Gesellschaft perfekt oder das Paradies auf Erden. | Nein, das wäre sie wahrlich nicht. Auf jeden Fall wäre sie schlechter als die jetzige.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1745004) Verfasst am: 15.04.2012, 20:11 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Macht hat nur der über Dich, in wessen Abhängichkeit Du Dich begibst. |
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1745010) Verfasst am: 15.04.2012, 20:22 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Macht hat nur der über Dich, in wessen Abhängichkeit Du Dich begibst. |
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Und am meisten ist man abhängig von seine selbst auferlegte Konventionen.
Diese "Macht", können sich die wenigsten entziehen.
Problem dabei: sie erkennen es nicht mal.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1745013) Verfasst am: 15.04.2012, 20:34 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Macht hat nur der über Dich, in wessen Abhängichkeit Du Dich begibst. |
Geschieht denn das freiwillig, kann man denn groß wählen ---> Druck zum Geldverdienen, Staat fordert Steuern und Leistungen, Armee, Banken stellen Bedingungen und usw.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1745016) Verfasst am: 15.04.2012, 20:38 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Macht hat nur der über Dich, in wessen Abhängichkeit Du Dich begibst. |
Geschieht denn das freiwillig, kann man denn groß wählen ---> Druck zum Geldverdienen, Staat fordert Steuern und Leistungen, Armee, Banken stellen Bedingungen und usw. |
Dass sind meistens die Konventionen, wo man denkt, sich nicht entziehen zu können.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1745069) Verfasst am: 15.04.2012, 22:54 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Macht hat nur der über Dich, in wessen Abhängichkeit Du Dich begibst. |
Geschieht denn das freiwillig, kann man denn groß wählen ---> Druck zum Geldverdienen, Staat fordert Steuern und Leistungen, Armee, Banken stellen Bedingungen und usw. |
Wenn man das so sieht, gibt es denn überhaupt die Möglichkeit zu leben ohne sich in irgendeine Abhängigkeit zu begeben? --> Druck sich Nahrung zu verschaffen, Druck sich eine Umgebung zu verschaffen, die einem das Überleben ermöglicht....
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1745086) Verfasst am: 15.04.2012, 23:09 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Telliamed hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Macht hat nur der über Dich, in wessen Abhängichkeit Du Dich begibst. |
Geschieht denn das freiwillig, kann man denn groß wählen ---> Druck zum Geldverdienen, Staat fordert Steuern und Leistungen, Armee, Banken stellen Bedingungen und usw. |
Wenn man das so sieht, gibt es denn überhaupt die Möglichkeit zu leben ohne sich in irgendeine Abhängigkeit zu begeben? --> Druck sich Nahrung zu verschaffen, Druck sich eine Umgebung zu verschaffen, die einem das Überleben ermöglicht.... |
Aber die Abhängigkeit des "wie", ist viel größer als die des "warum".
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
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Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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