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Nav Gast
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(#173904) Verfasst am: 02.09.2004, 19:44 Titel: War Europa jemals christlich? |
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Oder war es nicht vielmehr so, daß die meisten Leute zu aller Zeit die Pfaffen gehaßt und auf Gott geschissen haben?
Und die Schwarzkittel in Wirklichkeit nur durch ihren staatlich sanktionierten Terror so mächtig waren?
War es nicht in der Arbeiterschaft von jeher "normal", kein Christ (und damit kein Anhänger der Sklavenmoral) zu sein?
Was bietet das Christentum dem arbeitenden Menschen außer ein Leben in Demut und Keuschheit?
Lenin, schau' oba!
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#173905) Verfasst am: 02.09.2004, 19:48 Titel: Re: War Europa jemals christlich? |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Was bietet das Christentum dem arbeitenden Menschen außer ein Leben in Demut und Keuschheit?
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Ein Leben in Demut hatten die Menschen ohne Besitz, auch ohne Christentum. Mit Christentum hatten sie jedoch die Zusicherung, dass sie nach ihrem Tod auf gleicher Stufe mit den Herrschenden stehen. Wenn nicht gar darüber.
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Nav Gast
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(#173908) Verfasst am: 02.09.2004, 19:52 Titel: Re: War Europa jemals christlich? |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Nav hat folgendes geschrieben: | Was bietet das Christentum dem arbeitenden Menschen außer ein Leben in Demut und Keuschheit?
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Ein Leben in Demut hatten die Menschen ohne Besitz, auch ohne Christentum. Mit Christentum hatten sie jedoch die Zusicherung, dass sie nach ihrem Tod auf gleicher Stufe mit den Herrschenden stehen. Wenn nicht gar darüber. |
Ich sehe das anders. Genau DIESE Illusion hat den Aufstand der im Elend dahinvegetierenden Massen verhindert.
Der Pfaffe war immer der Feind des Unterdrückten - und wird es immer sein.
Warum ist denn gerade die CDU in D oder die ÖVP in Ö die Partei der Reichen und Mächtigen?
Weil das Christentum ausschließlich der Unterdrückung der Massen dient. Und darum brauchen die Menschen in den neuen deutschen Bundesländern einen neuen Lenin.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#173910) Verfasst am: 02.09.2004, 19:55 Titel: Re: War Europa jemals christlich? |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Ich sehe das anders. Genau DIESE Illusion hat den Aufstand der im Elend dahinvegetierenden Massen verhindert.
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Also muss die Bevölkerung doch wohl christlich gewesen sein, dem christlichen Glauben angehangen haben...
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Nav Gast
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(#173911) Verfasst am: 02.09.2004, 19:57 Titel: Re: War Europa jemals christlich? |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Nav hat folgendes geschrieben: | Ich sehe das anders. Genau DIESE Illusion hat den Aufstand der im Elend dahinvegetierenden Massen verhindert.
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Also muss die Bevölkerung doch wohl christlich gewesen sein, dem christlichen Glauben angehangen haben... |
Das wird eher so gewesen sein, wie bei uns am Land.
Die jungen Leute wollen ihre Ruhe haben von dem religiösen Scheiß, aber da gibts immer noch diese Sozialkontrolle von den alten Weibern, die dann gleich Rufmord betreiben, wenn mal die Franziska beim Hubert übernachtet und die zwei nicht verheiratet sind.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr verfestigt sich der Schluß in mir, daß dieses widerwärtige Christentum nicht nur eine Seuche oder ein Krebsgeschwür ist, sondern vielleicht sogar eine Krankheit, die überhaupt keine Vergleiche mehr zuläßt.
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Monologist 'Pataphysiker
Anmeldungsdatum: 26.08.2004 Beiträge: 195
Wohnort: Berlin
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(#173913) Verfasst am: 02.09.2004, 19:58 Titel: Re: War Europa jemals christlich? |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Oder war es nicht vielmehr so, daß die meisten Leute zu aller Zeit die Pfaffen gehaßt und auf Gott geschissen haben? |
Da in früheren Zeiten die Gemeinen nahezu immer Analphabeten waren, werden wir das wohl nie erfahren.
Nav hat folgendes geschrieben: | Was bietet das Christentum dem arbeitenden Menschen außer ein Leben in Demut und Keuschheit? |
Öhhh... nach eigenen Angaben das ewige Leben nach dem Tode.
_________________ "Wer über Falsch und Richtig spricht, ist ein Mensch des Falschen und Richtigen."
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#173920) Verfasst am: 02.09.2004, 20:19 Titel: Re: War Europa jemals christlich? |
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Nav hat folgendes geschrieben: |
Was bietet das Christentum dem arbeitenden Menschen außer ein Leben in Demut und Keuschheit?
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Kirchliche Gesangbücher, Kirchenmusik die weit über die Grenzen der Kirchen hinaus bekannt geworden ist - und sogar von manchem kirchenfernen geschätzt wird - ich sage nur: Johann Sebastian Bach (Kantate und Fuge in G-Moll). ( )
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#173931) Verfasst am: 02.09.2004, 20:38 Titel: |
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Die Musik keines bekennenden Christen kann mit der Musik derjenigen Künstler der Klassik oder Romantik verglichen werden, die sich bewusst vom Christentum distanzierten. Hier seien nur Beethoven oder Wagner genannt.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Nav Gast
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(#173932) Verfasst am: 02.09.2004, 20:38 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Die Musik keines bekennenden Christen kann mit der Musik derjenigen Künstler der Klassik oder Romantik verglichen werden, die sich bewusst vom Christentum distanzierten. Hier seien nur Beethoven oder Wagner genannt. |
Oder auch Dimmu Borgir. Und das meine ich bitterernst.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#173971) Verfasst am: 02.09.2004, 21:25 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Oder auch Dimmu Borgir. Und das meine ich bitterernst. |
Das glaube ich dir sogar. Ich persönlich habe auch meine Ticks in der Beziehung. So stelle ich z.B. Tuomas Holopainen (Songwriter von Nightwish) auf eine Stufe mit Beethoven und Wagner.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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loki registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.08.2004 Beiträge: 64
Wohnort: Midgard
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(#173972) Verfasst am: 02.09.2004, 21:26 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: |
Weil das Christentum ausschließlich der Unterdrückung der Massen dient. Und darum brauchen die Menschen in den neuen deutschen Bundesländern einen neuen Lenin. |
Nix gegen Lenin, aber ich hatte nie das Gefühl, dass wir einen neuen bräuchten. Im Bezug auf Religion sehe ich das ja ein. Aber einen Arbeiter- und Bauernstaat halte ich für keine gute Idee. Die Führung des Staates sollten schon Leute übernehmen, die davon Ahnung haben. Der gelernte Dachdecker E. Honecker hat dabei nicht die beste Figur gemacht.
Nav hat folgendes geschrieben: |
Oder auch Dimmu Borgir. Und das meine ich bitterernst.
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Naja, Christen und Satanisten sind für mich effektiv dasselbe. Und Dimmu Borgir gehört zu den Bands die das Wort Satan sehr exzessiv verwenden, nicht? Mir sagen da Vintersorg und Falkenbach mehr zu.
Ansonsten bleibt natürlich die übliche Frage: Warum gibt es im Deutschen das Wort "Heidenspaß", nicht aber "Christenspaß"? Sagt doch auch eine Menge, oder?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#173974) Verfasst am: 02.09.2004, 21:27 Titel: |
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loki hat folgendes geschrieben: | Naja, Christen und Satanisten sind für mich effektiv dasselbe. |
Dir ist aber klar, dass Satanismus nicht das Selbe ist wie Satansanbetung, oder?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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loki registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.08.2004 Beiträge: 64
Wohnort: Midgard
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(#173980) Verfasst am: 02.09.2004, 21:35 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | loki hat folgendes geschrieben: | Naja, Christen und Satanisten sind für mich effektiv dasselbe. |
Dir ist aber klar, dass Satanismus nicht das Selbe ist wie Satansanbetung, oder?  |
Ähm, ja Christentum und Gottesanbetung sind auch nicht dasselbe.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#174021) Verfasst am: 02.09.2004, 22:24 Titel: |
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Satanismus ist nicht mehr und nicht weniger als die Anbetung des eigenen Egos (im Grunde gleichbedeutend mit der Anbetung des eigenen Zweifels, weil er der einzige Teil deines Egos ist, dem du dir 100%ig sicher sein kannst).
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Nav Gast
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(#174070) Verfasst am: 02.09.2004, 22:52 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Nav hat folgendes geschrieben: | Oder auch Dimmu Borgir. Und das meine ich bitterernst. |
Das glaube ich dir sogar. Ich persönlich habe auch meine Ticks in der Beziehung. So stelle ich z.B. Tuomas Holopainen (Songwriter von Nightwish) auf eine Stufe mit Beethoven und Wagner. |
Übertreib' mal nicht. Der kann zwar ganz ordentlich Songs basteln und auch ganz gut spielen auf dem Keyboard, aber auch der kocht nur mit Wasser.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#174093) Verfasst am: 02.09.2004, 23:01 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Übertreib' mal nicht. |
Ich übertreibe nicht, "Century Child" hat auf mich ähnliche bewusstseinserweiternde Zustände wie Beethovens Neunte... wenn auch nicht so intensiv...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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loki registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.08.2004 Beiträge: 64
Wohnort: Midgard
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(#174100) Verfasst am: 02.09.2004, 23:04 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Satanismus ist nicht mehr und nicht weniger als die Anbetung des eigenen Egos (im Grunde gleichbedeutend mit der Anbetung des eigenen Zweifels, weil er der einzige Teil deines Egos ist, dem du dir 100%ig sicher sein kannst). |
Hab ich alles schon mal gehört. Aber ist das nicht im Grunde eine Negation der offiziellen biblischen Werte wie Nächtenliebe? Außerdem gilt Deine Aussage nur für eine Form des Satanismus, die heutzutage gerade besonders populär ist. Die Typen, die irgendwelche komischen Rituale abziehen oder sich in Orden organisieren sind da auch noch. Genauso gut gibt es Konfessionslose, die einige der Aussagen der Kirche(n) vertreten, aber nie zu einem Gottesdienst gehen würden. Ich kann da echt keinen prinzipiellen Unterschied zwischen Christen und Satanisten erkennen, sorry.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#174130) Verfasst am: 02.09.2004, 23:31 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Satanismus ist nicht mehr und nicht weniger als die Anbetung des eigenen Egos (im Grunde gleichbedeutend mit der Anbetung des eigenen Zweifels, weil er der einzige Teil deines Egos ist, dem du dir 100%ig sicher sein kannst). |
das ändert nix an der tatsache, das er mit jeder anderen religion auf einer stufe steht.
solange gebetet wird ist man religiös, egal wie sich dies äussert.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#174145) Verfasst am: 02.09.2004, 23:46 Titel: |
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loki hat folgendes geschrieben: | Aber ist das nicht im Grunde eine Negation der offiziellen biblischen Werte wie Nächtenliebe? |
Hat Nietzsche nichts anderes getan als diese Werte zu negieren?
Hat Crowley nichts anderes getan?
Crowleys Gesetz von Thelema war bitteschön genau genommen sogar eine Aktualisierung und Konkretisierung des Nächstenliebegesetzes!
Aber wenn du dich auf das beziehst, was sich heute alles "Satanist" nennt, gebe ich dir vollkommen recht...
loki hat folgendes geschrieben: | Außerdem gilt Deine Aussage nur für eine Form des Satanismus, die heutzutage gerade besonders populär ist. |
Nein. Satanismus ist per Definitionem immer Egoanbetung und nichts Anderes. Alles Andere ist Teufelsanbetung, Paganismus oder sonst was.
L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | das ändert nix an der tatsache, das er mit jeder anderen religion auf einer stufe steht. |
Denkt man deine Argumentation konsequent zuende, dann stehen alle Weltanschauungen auf der selben Stufe. Alle haben ihr kleines "foucaultsches Pendel" (wie Umberto Eco sagen würde), sie legen es nur an unterschiedliche Stellen an...
Btw. der echte Satanismus ist dem Christentum schon deshalb vorzuziehen, weil er keinen Unterschied zwischen den Menschen aufgrund ihrer Religion oder Weltanschauung macht. Es ist eben jedes Ego göttlich, oder wie Crowley sagte: "Jeder Mensch ist ein Stern".
L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | solange gebetet wird ist man religiös, egal wie sich dies äussert. |
Definiere "Gebet"!
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#174173) Verfasst am: 03.09.2004, 01:17 Titel: |
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L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | das ändert nix an der tatsache, das er mit jeder anderen religion auf einer stufe steht.
solange gebetet wird ist man religiös, egal wie sich dies äussert. | aber AFAIK hat gerade LaVey gesagt, dass ein Satanist nicht betet ...
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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nickchanger auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.06.2004 Beiträge: 1753
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(#174174) Verfasst am: 03.09.2004, 01:21 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Definiere "Gebet"! |
interagieren/anrufen/etc. von irgendetwas ausserhalb einem selbst.
in diesem fall vorzugsweise etwas übernatürliches. es kann aber auch schalke 04 sein
_________________ RKK, Mafiosi, Kinderschänder, Hetzer, Massenmörder
-
den Zusammenhang kennt jeder hier, drum bleibt er unausgesprochen!
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milktoast registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 23
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(#174201) Verfasst am: 03.09.2004, 08:43 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Hat Nietzsche nichts anderes getan als diese Werte zu negieren?
Hat Crowley nichts anderes getan?
Crowleys Gesetz von Thelema war bitteschön genau genommen sogar eine Aktualisierung und Konkretisierung des Nächstenliebegesetzes!
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"Liebe unter Willen" oder was meinst du?
Ich finde das Satanisten es sich genau so einfach machen wie die Christen. Im Endeffekt tauscht man Gott gegen sich selbst aus, und so wird Gottes Wille zu meinem Willen. Leidet jetzt ein Satanist unter einem eingeschränkten Weltbild, wird sein Wille ähnliche Schandtaten rechtfertigen wie es davor schon der von Gott getan hat.
Zitat: | Nein. Satanismus ist per Definitionem immer Egoanbetung und nichts anderes. Alles Andere ist Teufelsanbetung, Paganismus oder sonst was. |
Mir fehlen bei den Satanisten (und ich kenne nicht viele von denen ausser LaVey, einigen Bekannten und Crowley, wobei ich mir nicht sicher bin ob letzerer Satanist ist), die Zweifel die ihr ja meint Teil des Satanismus wären. Ich sehe immer nur Selbstverherrlichung keine Reflektion.
Zitat: | Btw. der echte Satanismus ist dem Christentum schon deshalb vorzuziehen, weil er keinen Unterschied zwischen den Menschen aufgrund ihrer Religion oder Weltanschauung macht. Es ist eben jedes Ego göttlich, oder wie Crowley sagte: "Jeder Mensch ist ein Stern". |
"Jeder Mensch ist ein Stern" unterscheidet sich in meinen Augen nur durch einen Egobezug vom "Jeder Mensch ist der Stern" bzw. in Jedem von uns ist Gott. Ich finde es in der weltanschaulichen Konsequenz schöner wenn man keine Grenzen zwischen den Menschen zieht, und in soweit wären da aus meiner Sicht die üblichen Religionen überlegen.
Allerdings sind die Satanisten in ihren Formulierungen ehrlicher, und so mag ich einen Satanisten lieber dein mein göttliches Selbst respektiert als einen Christen, der mich verbrennen will um meine göttliche Seele zu reinigen.
cu milktoast
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#174225) Verfasst am: 03.09.2004, 10:28 Titel: Re: War Europa jemals christlich? |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Nav hat folgendes geschrieben: |
Was bietet das Christentum dem arbeitenden Menschen außer ein Leben in Demut und Keuschheit?
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Kirchliche Gesangbücher, Kirchenmusik die weit über die Grenzen der Kirchen hinaus bekannt geworden ist - und sogar von manchem kirchenfernen geschätzt wird - ich sage nur: Johann Sebastian Bach (Kantate und Fuge in G-Moll). ( ) |
Der Rahmen, in dem sich Leute zur Zeit Bachs künstlerisch betätigen konnten, war halt eng gesteckt. In der Regel war es nur im Auftrag von Kirche und Herrschenden möglich.
Wieviel Kunst und Kultur wurde wohl wegen der Beschränkungen durch Christenideologie nicht geschaffen?
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#174491) Verfasst am: 03.09.2004, 21:21 Titel: Re: War Europa jemals christlich? |
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Nav hat folgendes geschrieben: |
Weil das Christentum ausschließlich der Unterdrückung der Massen dient. Und darum brauchen die Menschen in den neuen deutschen Bundesländern einen neuen Lenin. |
Da es nicht vollständig auszuschließen ist, dass Lenin als "Weg zum Sozialismus" noch heute die barbarische und zutiefst kontraproduktive Nahrungsmittelrequirierung(dh. willkürliche Beschlagnahmung der für "überschüssig" gehaltenen bäuerlichen Produktion durch Soldaten) durchführen könnte, ist es sicher besser, wenn ich die Rolle des Revoluzzers übernehme.
Wahrscheinlich würde Lenin diese Massnahme eh nicht mehr durchführen, aber da es eben nicht ganz auszuschließen ist, würde ich ihn nicht an die Macht lassen. Chruschtschow wäre eine sinnvolle, liberale Alternative, zum ultralinken Lenin.
Aber da beide nicht tot sind, ist mein, wirtschaftlich neoliberal und gesellschaftlich ultraliberal und antitraditionell orientiertes Regime dran.
Ich führe euch in die neue Welt des Athenismus, 2017 bis 2089 !
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#174499) Verfasst am: 03.09.2004, 21:34 Titel: Re: War Europa jemals christlich? |
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Kossuth hat folgendes geschrieben: | wenn ich die Rolle des Revoluzzers übernehme. |
Wohl größenwahnsinnig geworden, wie?
Lenin halte ich auch nicht für den richtigen Mann. Wenn schon, dann jemand wie Wilson: einen Intellektuellen und Visionär, der trotzdem immer Pluralist, Agnostiker und Humanist ist und bleibt. Das Problem ist, dass Wilson das nicht machen wollen würde, weil es seinen Prinzipien aufs Derbste widerspricht.
Und indem ich ihn vorschlage, habe ich ihn im Grunde schon verraten...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Nav Gast
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(#174502) Verfasst am: 03.09.2004, 21:36 Titel: |
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Als Lenin siegte, da war das Leben der russischen Arbeiter plötzlich nicht mehr nur ein reines Dahinvegetieren und Arbeiten, damit es den Bonzen und dem Zaren gut geht.
Das Leben des Arbeiters wurde von den Kommunisten in ihre warmen, schützenden Hände genommen, dem Arbeiter wurde Geborgenheit und Liebe gegeben.
Fürwahr - was Lenin getan hat, das war eine der größten Liebestaten, die ein Mensch überhaupt tun kann!
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#174506) Verfasst am: 03.09.2004, 21:40 Titel: Re: War Europa jemals christlich? |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Kossuth hat folgendes geschrieben: | wenn ich die Rolle des Revoluzzers übernehme. |
Wohl größenwahnsinnig geworden, wie?
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Wieso? Wäre doch cool, wenn ich mal was so richtig zu sagen hätte.
Nav hat folgendes geschrieben: |
Als Lenin siegte, da war das Leben der russischen Arbeiter plötzlich nicht mehr nur ein reines Dahinvegetieren und Arbeiten, damit es den Bonzen und dem Zaren gut geht.
Das Leben des Arbeiters wurde von den Kommunisten in ihre warmen, schützenden Hände genommen, dem Arbeiter wurde Geborgenheit und Liebe gegeben.
Fürwahr - was Lenin getan hat, das war eine der größten Liebestaten, die ein Mensch überhaupt tun kann! |
Du hörst dich an, wie ein echter Kommunist.
Die russische Revolution bedeutete zwar auf längere Sicht tatsächlich einen wirklich großen Fortschritt gegenüber diesen feudalen Zaren, aber gerade die Arbeiter sahen davon nicht sehr viel...
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
Zuletzt bearbeitet von Hannibal am 03.09.2004, 21:42, insgesamt einmal bearbeitet |
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Nav Gast
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(#174509) Verfasst am: 03.09.2004, 21:42 Titel: |
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Als technokratischer Sozialist BIN ich auch Kommunist.
Der große Arbeitermörder war Stalin, nicht Lenin. Lenin war ein Befreier und ein Mensch, der den Fortschritt und die Freiheit der Massen gefördert hat. Stalin hat alles kaputtgemacht - und aus der Räterepublik ein faschistisches Regime gemacht!
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#174516) Verfasst am: 03.09.2004, 21:45 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: |
Das Leben des Arbeiters wurde von den Kommunisten in ihre warmen, schützenden Hände genommen, dem Arbeiter wurde Geborgenheit und Liebe gegeben.
| Die reinste Polit-Poesie!
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#174520) Verfasst am: 03.09.2004, 21:47 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Als technokratischer Sozialist BIN ich auch Kommunist.
Der große Arbeitermörder war Stalin, nicht Lenin. Lenin war ein Befreier und ein Mensch, der den Fortschritt und die Freiheit der Massen gefördert hat. Stalin hat alles kaputtgemacht - und aus der Räterepublik ein faschistisches Regime gemacht! |
Das sehe ich anders. Wie gesagt, brachten sowohl Lenin, wie Stalin, ohne Ironie jetzt, einen großen Fortschritt gegenüber dem Zaren.
Aber von einer humanen Politik kann auch bei Lenin nicht die Rede sein. Das was ich bei Lenin am meisten kritisiere, ist dass er am Anfang der Ravolution und während des Bürgerkrieges bis zum Frühjahr 1921 die Nahrungsmittelrequirierung durchführen lies, weist du, welchen Schaden das auf die Wirtschaft ausübte?
Durch diese Nahrungsmittelrequirierung, oder auf gut deutsch Getreideraub, senkte sich Lenin kurzfristig tatsächlich auf das Niveau des Zaren!
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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