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Piratenpartei
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1746591) Verfasst am: 21.04.2012, 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

NineBerry hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Angesichts der Behauptung hiesiger Piratenfanboys, die Piratenpartei sei ja so laizistisch, ist es angemessen, darauf zu verweisen, dass die PP zur Umsetzung ihrer einzigen konkreten Forderung (Aufhebung des Tanzverbotes) parlamentarisch nichts tut.


Das ist nicht die einzige Forderung. Aber: Bisher sitzen wir nur in Berlin im Parlament, und da gibt es schon kein Tanzverbot mehr. Im Saarland wird man sehen, was passiert, wenn der Landtag erst mal begonnen hat zu arbeiten Smilie


Piratenparteiler halten offenbar ihre geradezu notorische eigene Kenntnisfreiheit fuer eine Tugend der Verdummung anderer:

Zitat:
Feiertagsschutz-Verordnung des Landes Berlin

§ 4 [Verbote an Karfreitag, am Volkstrauertag und am Totensonntag]

Am Karfreitag, am Volkstrauertag und am Totensonntag sind in der Zeit von 4.00 bis 21.00 Uhr über die Vorschriften der §§ 2 und 3 hinaus verboten:

1.öffentliche Sportveranstaltungen, sofern diese mit Unterhaltungsmusik oder anderen Unterhaltungsprogrammen verbunden sind;

2.in Räumen mit Schankbetrieb musikalische Darbietungen jeder Art;

3.öffentliche Tanzveranstaltungen;

4.alle sonstigen öffentlichen Veranstaltungen, sofern durch sie die den einzelnen Tagen entsprechende besondere Feiertagsruhe unmittelbar gestört wird.

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"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1746600) Verfasst am: 21.04.2012, 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

Nach Udo Hempel, Bodo Thiesen, Aaron Koenig, Benjamin Ölke, Andre Stüwe, Valentin Seipt, Kevin Barth und Boris Turovskiy hat sich nun auch der Chef der Berliner Piraten, Hartmut Semken, nachhaltig selbst diskreditiert. In seinem Blog schrieb der 45-jährige Entwicklungs- und Projektingenieur vor einigen Tagen:

Zitat:
Jeder Spatz pfeift es vom Dach, aus dem Strauch und überhaupt.

Jede Gazette weiss es – und weiss es besser als jeder, der mitten drin steckt natürlich.

In der Tat kann es sein, dass man mittendrin irgendwie betriebsblind wird.

In der Tat kann es sein, dass man gelegentlich den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.

Aber ich kann dieses ‘wir müssen uns abgrenzen gegen Rechte Ansichten’ nicht mehr hören.

Twitter ist cool.

Es ist überhaupt das am besten geeignete Medium, um sachlich und unaufgeregt eine Diskussion zu führen, die differenziert und wohlbegründet daherkommt: das geht bekanntlich am allerbesten mit 140-Zeichen langen, höchst flüchtigen Statements.

Wenn Du da nicht ‘alle Rausschmeissen, am besten an den Eiern aufhängen’ twitterst – dann bist Du unmittelbar ein Verharmloser, Relativierer, ja heimlicher Symathisant, der nur den richtigen Faschisten und Nazis den Weg bereiten will, die Piraten zu übernehmen.

Klar, all das bin ich offenbar.

Und schlimmeres sicher auch noch.

Man kann das daran ablesen, wie ich versuche, auch das Wort ‘Ehre’ zurückzuerobern, es ein wenig zu reinigen von dem Dreck, durch den es die Nazis gezogen haben und mit dem sie es führ Jahrzehnte aus dem Wortschatz fast verbannt haben.

Klarer Fall: der Semken ist eigentlich ein Rechter, einer, der anderen die eigene Denk- und Handlungsweise aufzwingen will.

Sexist, Rassist, Antisemit – muss der Semken offenbar auch alles sein.

Semkens Reaktion auf den diffusen, nur dümmste Klischees bedienenden und rein als PR-Stunt durchgezogenen Angriff auf alle, die sich um eine sorgfältige, differenzierte Beschäftigung mit dem alltäglichen Sexismus, der auch vor den Piraten nicht halt macht, bemühen zeigt: er muss ein Sexist sein.

Und heute mal wieder Nazi.

Alles klar.

Die letzte Partei, die mit ‘diese Leute da, gegen die müssen wir vorgehen’ einen Riesenerfolg erzielt hat, in Deutschland, das ist m.E. die NSDAP.

Die hatten für alles einen Sündenbock.

Die wussten genau: wenn man ‘diese da’ nur irgendwie loswird, dann wird alles gut!

Und so haben sie dann das grausamste und widerwärtigste Verbrechen in der deutschen Geschichte begangen – und das mit einer geradezu unglaublichen Systematik und Effizienz.

Interessant ist schon, dass die Piraten die Wahlkampfmethodik, mit der die Nazis gerade Berlin erobert haben, gern kopieren (die Kiezspaziergänge, allerdings in Uniform, sind m.W. Goebbels Erfindung, auch wenn er die nicht so genannt hat), aber alles, was Nazis tun muss man natürlich kategorisch und komplett ablehnen.

Und wenn jemand feststellt, dass Deine Scheisse genauso stinkt wie die von einem Nazi – oha, dann geht’s auf Twitter sofort los!

Fuck You!

Wer Sprüche bringt wie ‘mit Nazis redet man nicht’, der ist nun mal in meinen Augen dem Nazitum näher als er selber glaubt und als gut für ihn ist.

Der gut gemeinte Versuch niedersächsischer Piraten, sich gegen die rechte Ideologie abzugrenzen, geht m.E. daher auch wieder mal komplett in die Hose: man will mit Menschen nicht mehr reden.

Mit faschistischen oder rechtsradikalen Organisationen nicht reden: kann ich unterschreiben und voll mitgehen.

Mit deren Vertretern nicht zu verkehren: alles in Ordnung.

Aber wer Menschen ausgrenzt – der grenzt nun mal Menschen aus und ist damit selber kaum besser als die Nazis selber.

Ja, in der Tat.

Das meine ich so.

Es sind die ‘Rausschmeissen’ und ‘wir müssen uns abgrenzen’ immer-wieder-Herunterbeter, die das Naziproblem der Piraten darstellen, nicht die Bodos und Dietmars.

Denn diese Nazibeisser sind es, die mich und andere zwingen wollen, so zu sein, wie sie mir das vorschreiben.

Was ist nochmal Kern der rechten Ideologie?

Irgendwas mit ‘alles Fremde vernichten’.

Das kommt gelegentlich in der weichgespülten Version daher: ‘Solln die doch hier weggehen, irgendwo anders hin’.

Aber im Kern ist es immer wieder diese eklatante Schwäche, die es den Beisser nicht erlaubt, etwas andersartiges auzuhalten, das sie zwingt, das vernichten zu müssen.

Ich habe bei den Piraten einige Freunde gefunden und auch Leute, die ich mag kennengelernt.

Und eben auch einige, in denen ich mich getäuscht habe, und die sich jetzt als Invers-Nazis rausstellen: voll-gegen-Nazis-mit-Nazimethoden.

fighting for peace is like fucking for virginity.

An sich könnte es ganz lustig sein, zuzusehen, wie diejenigen, die so totaaaal gegen Nazis sind, den Nazis immer wieder ein Podium bereite, immer wieder das dumme und dümmste Zeug streisanden.

Ad nauseam.

Leider ist das nicht lustig.

Denn die Sache ist ernst: die Piraten setzen sich für Meinungsfreiheit, für Demokratie und für eine Gesellschaft, in der jeder sich selbst finden soll, ein.

Also, so war das zuletzt, als ich nachgesehen habe.

Aber wo ist da die Grenze?

Wie weit kann, muss, darf man anderen eine eigene Meinung lassen, wo muss man einschreiten?

Einigen ist das klarer als mir.

Und andere wissen genau, was ich denken darf.

fighting for peace is like fucking for virginity.

Geht mal schön weiter Abgrenzen.

Und tolle Tweets machen.

Ich arbeite lieber weiter an Programmanträgen und Positionen, bei denen ich weiss, dass wirkliche Nazis sie nicht aushalten können.

Dann verpissen die sich nämlich so schnell, wie ihr ‘wir müssen uns doch aber abgrenzen’ twittern könnt.

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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
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Beitrag(#1746625) Verfasst am: 21.04.2012, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Nach Udo Hempel, Bodo Thiesen, Aaron Koenig, Benjamin Ölke, Andre Stüwe, Valentin Seipt, Kevin Barth und Boris Turovskiy hat sich nun auch der Chef der Berliner Piraten, Hartmut Semken, nachhaltig selbst diskreditiert. In seinem Blog schrieb der 45-jährige Entwicklungs- und Projektingenieur vor einigen Tagen:


Es gibt also Leute mit bedenklichen Ansichten in den Reihen der Piratenpartei. Wie überraschend. Wie hoch schätzt du eigentlich den Anteil der Antisemiten oder Holocaust-Zweifler in Deutschland ein? Das ist natürlich schwer abzuschätzen, denn das gäbe ja keiner bei einer Umfrage zu, man hört deren Parolen ja nur, wenn sie sich sicher fühlen (Stammtisch, Kreis der Familie, etc.)

Wie auch immer diese Zahlen aussehen, in den Parteien (und zwar in allen, in einigen stärker, in anderen schwächer) dürfte sich das in etwa widerspiegeln.

Es gibt allerdings Parteien, bei denen die Sichtbarkeit solcher Leute höher ist: Parteien die stärker libertär als restriktiv sind. Aus dem einfachen Grund, weil in solchen Parteien (zu denen die Piratenpartei gehört) Verbote ungern gesehen werden.

Aber rechte Programmatik ist doch extrem restriktiv. Wie könnten sich solche Leute also in einer libertären Partei durchsetzen? Und dadurch, dass man von vornherein jeden sagen lässt was er will, können diese Leute gar nicht hochkommen, weil man ja weiß, welches Gedankengut sie pflegen.

Viel schlimmer als Leute, die ihre Parolen rauslassen, sind solche, die es heimlich machen. Wie viele heimliche Nazis gibt es bei den Piraten? Da hilft nur ein Blick ins Programm. Wenn man dort also die Ergebnisse der Arbeit der heimlichen Nazis findet, kann man behaupten, die Partei hätte ein Problem.

Wie viele heimliche Nazis gibt es bei der Union?
Wie viele heimliche Nazis gibt es bei den Grünen?
Wie viele heimliche Nazis gibt es in der SPD?
Wie viele heimliche Nazis gibt es in der FDP?
Wie viele heimliche Nazis gibt es bei den Linken?
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#1746638) Verfasst am: 21.04.2012, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Es gibt also Leute mit bedenklichen Ansichten in den Reihen der Piratenpartei.


Das war nicht der Punkt, sondern, dass ein Landesvorsitzender der Piratenpartei - also nicht irgendwer - eine Kaskade von dummen Geblubber (s.o.) ablaesst, in welchem er Mitglieder, die Nazis aus der Partei ausgrenzen wollen, als eigentliches Naziproblem identifiziert.

Ferner geht es darum, das Semken nicht zuruecktritt und auch die Forderung, er solle zurueckreten isolierte Einzelmeinung blieb.

Der Vorgang ist typisch fuer die Piratenpartei, in der Ignoranz als Meinungsfreiheit firmiert.
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Argeleb
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Beitrag(#1746657) Verfasst am: 21.04.2012, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Es gibt also Leute mit bedenklichen Ansichten in den Reihen der Piratenpartei.


Das war nicht der Punkt, sondern, dass ein Landesvorsitzender der Piratenpartei - also nicht irgendwer - eine Kaskade von dummen Geblubber (s.o.) ablaesst, in welchem er Mitglieder, die Nazis aus der Partei ausgrenzen wollen, als eigentliches Naziproblem identifiziert.


Aber genau das ist der Punkt. Dass Nazis in der Piratenpartei Bedeutung bekommen ist genauso möglich wie dass ein Muslim in der katholischen Kirche Bedeutung erlangt. Die Piratenpartei ist in erster Linie eine freiheitliche Grundrechtepartei, wie das auf Nazis anziehend wirken soll ist mir bis heute schleierhaft.

Dass Semken sich zu einem solchen Text hinreißen hat lassen, zeigt nur, dass diese Kampagne so was wie ein Trollbeitrag ist, der nur dazu da ist, eine Diskussion zu provozieren, ohne eine inhaltliche Grundlage zu haben. Jetzt könnte man natürlich argumentieren, dass das ja gar nicht schlecht sei, weil sich dadurch vielleicht die ganzen Idioten trauen, sich zu outen. Insofern wäre dieses ganze Theater schon in Ordnung.

Das Problem ist aber, wie immer, dass hier versucht wird, die Partei zu diskreditieren. Nach dem Motto: "Seht her, wir haben einen Nazi in der Partei entlarvt, wählt diese Partei bloß nicht, sonst nennen wir euch Wähler und Sympatisanten auch Nazis"
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I.R
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Beitrag(#1746663) Verfasst am: 21.04.2012, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Sollen wir jetzt all die alten Probleme der Grünen aus der Anfangszeit rauskramen?


Würde das aktuell was ändern?


Nein, es würde nur zeigen, dass hier Dinge aufgebauscht werden, die bei den Grünen nicht besser waren. Es geht hier wohlgemerkt in erster Linie um die Nazis und ähnliche, die sich vereinzelt in der Partei herumtreiben.

Es geht nicht um die paar vereinzelten Idioten, dafür kann die Partei nichts, dafür kann keine Partei was, es geht um den Umgang damit, insbesondere um den Umgang des Führungspersonals mit erstens den Idioten und zweitens denen, die sich von den Idioten distanzieren/trennen wollen.

Ich sehe aber noch immer nicht, was es an der aktuellen Piratensituation ändern würde, wenn Du die Stricksachen der Grünen aus der Anfangszeit rauskramst.
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#1746813) Verfasst am: 21.04.2012, 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Wie rechts darf ein Pirat sein?

Zitat:
Wenn sich die Piraten jetzt mit dem Thema beschäftigten, ist dies vor allem der Angst geschuldet, gesellschaftlich marginalisiert zu werden, wenn sie rechte Positionen nicht sanktionieren. Sollten sich allerdings die aktuellen Umfragen bewahrheiten und die Piraten bei den anstehenden Landtagswahlen große Stimmengewinne erzielen, könnten sich auch die Positionen durchsetzen, die unter der Parole "Wir sind anders als die anderen" vor allem verstehen, sich keinem antifaschistischen Dogma zu beugen und auch gegenüber Israel zu "sagen, was gesagt werden muss".

Schließlich wollen auch manche Männerrechtler bei den Piraten dem angeblichen feministischen Zeitgeist trotzen. Sollte sich diese Strömung durchsetzen, würden die Piraten allerdings zu einer rechten Partei neuen Typs, wie ihn sich Junge Freiheit und Co. schon lange wünschen. Im Mai will die Piratenpartei auf einen Kongress in Berlin den Umgang mit Rassismus, Antisemitismus und extrem rechter Ideologie debattieren.

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Beitrag(#1746814) Verfasst am: 22.04.2012, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

Unverkrümmt machen die Piraten ihre Nerdiness zum politischen Programm. Der Siegeszug der Partei hatte seinen Vorlauf in der Popkultur. Dort wurde der Nerd nur dämonisiert oder heroisiert.

Zitat:
Die Unbeeindrucktheit, mit der die Piraten ihre eigenen Wissenslücken und ihre zum Teil krachenden Niederlagen in Streitgesprächen, sind auch Symptome einer Überheblichkeit. Die Piraten-Nerds sehen sich als authentische Vertreter eines digitalen Zeitgeistes, die es auch nicht anficht, selbst bei ihren Kernkompetenzen im Zweifel eher durchschnittlich informiert zu sein.

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panta rhei



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Beitrag(#1746818) Verfasst am: 22.04.2012, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Piraten und die Streitkultur im Netz
Beleidigungen statt Argumente


Zitat:
Nicht freigegeben für Personen „unter einem IQ von 110“, mit dieser Botschaft begrüßt Hartmut Semken Besucher auf seiner Webseite. Man weiß nicht, ob es Warnung oder Anreiz sein soll. Ob es nur arrogant oder schon wieder witzig ist. Überhaupt verstehen viele Menschen in diesen Tagen Hartmut Semken, den Berliner Landesvorsitzenden der Piratenpartei, nicht. Das hat mit ihm selbst zu tun, aber vielleicht noch viel mehr mit seiner Partei.


Zitat:
Von Einzelfällen hatte Semken gesprochen mit Blick auf die rassistischen Ausfälle in den eigenen Reihen. Prompt wurde eine Internetseite installiert, um rassistische, aber auch frauenfeindliche und homophobe Beleidigungen zu sammeln – und zu zeigen, dass sie mehr sind als bloß Ausnahmen. Auch eine Äußerung des Berliner Abgeordneten Alexander Morlang tauchte da auf. Er hatte die ehemalige Bettgefährtin eines Piraten als „Ex-Fickse“ bezeichnet, will das aber nicht beleidigend gemeint haben. Wie viel sagt die Rohheit der Sprache über den Politikstil aus?

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I.R
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Beitrag(#1746885) Verfasst am: 22.04.2012, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Das Problem ist aber, wie immer, dass hier versucht wird, die Partei zu diskreditieren. Nach dem Motto: "Seht her, wir haben einen Nazi in der Partei entlarvt, wählt diese Partei bloß nicht, sonst nennen wir euch Wähler und Sympatisanten auch Nazis"

Sei mir nicht böse, aber das ist grosser Quark. Es geht nicht darum, ob irgendein Idiot irgendwelche irren Gedanken äussert, es geht darum, wie damnit umgegangen wird. Ich bin der Allerletzte, der hier irgendwelche journalistischen Kampagnen verteidigen würde, aber eine Besonderheit dieser Partei ist es nunmal, dass sie sich eine allumfassende Transparenz auf die Fahne schreibt, und diese auch gern und gründlich auslebt, insbesondere in innerparteilichen Auseinandersetzungen. Verlangst du jetzt wirklich von Aussenstehenden, dass sie das wohlwollend ignorieren sollen?

Aber grundsätzlich ist das nicht mein Problem, sondern eher die stolz zur Schau getragene und auch hier demonstrierte Ahnungslosigkeit nicht ohne den gewissen Schuss Arroganz, wobei Letzterer sie nun so gar nicht von anderen Parteien unterscheidet.
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
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Beitrag(#1746896) Verfasst am: 22.04.2012, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

NineBerry hat folgendes geschrieben:
Konrad-Adenauer-Stiftung über religionsfeindliche Piraten:

http://www.kas.de/wf/de/33.30757/

Nett, aber wer die Forderung nach "Freibier für Alle" mit der Bibelgeschichte von der Speisung der 5000 untermauert, dessen Säkularisierungsbestrebungen sehe ich eher skeptisch. Cool
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#1746901) Verfasst am: 22.04.2012, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Bemerkenswert, wie Oberpirat Delius aktuell seinen Verzicht auf eine Kandidatur zum Bundesvorstand der Piratenpartei - als Nachfolger der Geschaeftsfuehrerin Weisband - beguendet: das Zitat habe der Partei geschadet. Nun hatte er aber doch gar nicht zitiert, sondern eine Vergleichsbehauptung angestellt: das aktuelle Mitgliederwachstum der Piratenpartei sei so rasant wie der Aufstieg der NSDAP 1928-1933.

Die Empoerung darueber geht mal wieder in die falsche Richtung: zentral ist nicht nur die Ungustioesitaet des Vergleiches, sondern die Untriftigkeit der Behauptung. Mal wieder erweist sich ein Pirat als voellig kenntnisfrei. Die heutige Piratenpartei hat etwa 26 000 Mitglieder. Das ist im Vergleich mit anderen aktuellen Parteien nun wirklich keine gigantische Ziffer: SPD 521 000, CDU 529 000, CSU 163 000, Linke 76 000, FDP 66 000, Gruene 45 000.

Zum Vergleich: Mitgliederzahlen der NSDAP

1919 55
1921 3.000
1923 55.287
1928 96.918
1930 129.563
1933 849.000
1935 2.493.890
1937 2.793.890
1938 4.985.400
1939 5.339.567
1942 7.100.000
1943 7.600.000
1945 8.000.000 +

Man sieht: die Phase 1920-1932 war hinsichtlich der Mitgliederentwicklung der NSDAP eine Wachstumsphase, aber keine rasante. Der Aufstieg zur Massenpartei gelingt erst in der Diktatur. Und selbst von der Mitgliederanzahl der NSDAP im Jahre 1923 ist die Piratenpartei heute noch weit entfernt.
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Beitrag(#1746918) Verfasst am: 22.04.2012, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Bemerkenswert, wie Oberpirat Delius aktuell seinen Verzicht auf eine Kandidatur zum Bundesvorstand der Piratenpartei - als Nachfolger der Geschaeftsfuehrerin Weisband - beguendet: das Zitat habe der Partei geschadet. Nun hatte er aber doch gar nicht zitiert, ...

Das allerdings hatte er auch nicht behauptet. Er bezieht sich auf das Zitat des Spiegels und gibt zu, dass dieses Zitat richtig ist. Seinen Blogeintrag überschreibt er auch mit: Ja ich habe das wirklich gesagt… Ein Fehler
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Sermon
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Beitrag(#1746921) Verfasst am: 22.04.2012, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Bemerkenswert, wie Oberpirat Delius aktuell seinen Verzicht auf eine Kandidatur zum Bundesvorstand der Piratenpartei - als Nachfolger der Geschaeftsfuehrerin Weisband - beguendet: das Zitat habe der Partei geschadet. Nun hatte er aber doch gar nicht zitiert, ...

Das allerdings hatte er auch nicht behauptet. Er bezieht sich auf das Zitat des Spiegels und gibt zu, dass dieses Zitat richtig ist. Seinen Blogeintrag überschreibt er auch mit: Ja ich habe das wirklich gesagt… Ein Fehler


Und er bleibt bei seiner Falschbehauptung hinsichtlich des Wachstumsvergleiches. Bis zu einem simplen Fakten-Check dringen diese tumben Plappermaeulchen nicht vor.
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Argeleb
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Beitrag(#1746927) Verfasst am: 22.04.2012, 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Bemerkenswert, wie Oberpirat Delius aktuell seinen Verzicht auf eine Kandidatur zum Bundesvorstand der Piratenpartei - als Nachfolger der Geschaeftsfuehrerin Weisband - beguendet: das Zitat habe der Partei geschadet. Nun hatte er aber doch gar nicht zitiert, ...

Das allerdings hatte er auch nicht behauptet. Er bezieht sich auf das Zitat des Spiegels und gibt zu, dass dieses Zitat richtig ist. Seinen Blogeintrag überschreibt er auch mit: Ja ich habe das wirklich gesagt… Ein Fehler


Dass Delius nicht mehr kandidiert ist absolut gerechtfertigt. Wie kann man nur so blöd sein, so ein Zitat zu produzieren? So jemand ist in einer Führungsposition irgendeiner Partei fehl am Platz. Nicht wegen vermeintlicher rechter Gesinnung, die er sicher nicht hat, sondern wegen haarsträubender Dummheit.
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panta rhei



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Beitrag(#1746928) Verfasst am: 22.04.2012, 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
So jemand ist in einer Führungsposition irgendeiner Partei fehl am Platz. [...] sondern wegen haarsträubender Dummheit.


Erwiesene Dummheit hat den Berliner Landesvorsitzenden Semken aber noch nicht zum Ruecktritt gezwungen. Und Delius bleibt ja auch weiter Abgeordneter in Berlin. So viel zu Deiner Verteidigungsargumentation, es ginge nur um wenige voellig einflusslose Basispiraten.
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Argeleb
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Beitrag(#1746937) Verfasst am: 22.04.2012, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
So jemand ist in einer Führungsposition irgendeiner Partei fehl am Platz. [...] sondern wegen haarsträubender Dummheit.


Erwiesene Dummheit hat den Berliner Landesvorsitzenden Semken aber noch nicht zum Ruecktritt gezwungen. Und Delius bleibt ja auch weiter Abgeordneter in Berlin. So viel zu Deiner Verteidigungsargumentation, es ginge nur um wenige voellig einflusslose Basispiraten.


Mein Verteidigungsargumentation? Die kann ich dir hier gerne noch mal schildern: 99,9999% der angebliche rechten Piraten sind nicht rechts, sondern nur dumm.

Wenn du dem nicht zustimmen kannst, dann definiere bitte "rechts". Ich würde das ja so definieren wollen: Einführung eines totalitären Systems, Abschaffung von Meinungsfreiheit, Ausweisung/Ausgrenzung missliebiger Personen (wegen Religion, Hautfarbe oder sexueller Präferenzen). Falls also ein Pirat derartige Forderungen stellt, dann ist er kein Pirat und gehört aus der Partei geworfen. Welcher der angeklagten Personen hat nun solche Forderungen aufgestellt?
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Beitrag(#1746943) Verfasst am: 22.04.2012, 16:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hier im Diskussionsstrang sind antisemitische, geschichtsrevisionistische und sexistische Aeuszerungen dokumentiert und auch, dass die Piratenpartei solche Leute nicht rauswirft. Ja sogar: dass Mitglieder, die solche Leute rauswerfen wollen bzw. klare Gegenpositionierung einfordern, vom Landesvorsitzenden Semken als eigentliches Problem bezeichnet werden. Semken tritt nicht zurueck. Du siehst keinen Ruecktrittsgrund. Das sei alles nicht rechts sondern nur dumm. Es steht jedem Idioten frei, die ihm passende Partei zu waehlen.
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Argeleb
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Beitrag(#1746959) Verfasst am: 22.04.2012, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Semken tritt nicht zurueck. Du siehst keinen Ruecktrittsgrund.

Ich würde ihm keine Träne nachweinen. Warum auch, ich kenne ihn ja noch nicht mal. Auch einem Thiessen würde ich keine Träne nachweinen. Und alle anderen, die sich ähnlich äußern haben in der Piratenpartei sowieso keine Chance. Dass das so ist, sieht man ja jetzt. Dieser Reinigungsprozess findet vor allem auch deshalb statt, weil die Partei niemandem einen Maulkorb verpasst.

Viel wichtiger ist doch die Frage: Hältst du die Piratenpartei für eine rechtlastige Partei? Falls ja, warum? Und falls nein, wo ist dann das Problem?
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Critic
oberflächlich



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Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1746967) Verfasst am: 22.04.2012, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Es gibt also Leute mit bedenklichen Ansichten in den Reihen der Piratenpartei.


Das war nicht der Punkt, sondern, dass ein Landesvorsitzender der Piratenpartei - also nicht irgendwer - eine Kaskade von dummen Geblubber (s.o.) ablaesst, in welchem er Mitglieder, die Nazis aus der Partei ausgrenzen wollen, als eigentliches Naziproblem identifiziert.


Aber genau das ist der Punkt. Dass Nazis in der Piratenpartei Bedeutung bekommen ist genauso möglich wie dass ein Muslim in der katholischen Kirche Bedeutung erlangt. Die Piratenpartei ist in erster Linie eine freiheitliche Grundrechtepartei, wie das auf Nazis anziehend wirken soll ist mir bis heute schleierhaft.

Man kann einerseits sagen, daß es "völkisch-autoritäre Elemente" auch in anderen Parteien gibt - wie in der Bevölkerung ein solches Denken schon noch bei 20% vorkommen soll. Der Umgang mag wohl ein anderer sein (z.B., gab es schonmal in der CxU: Warmhalten und abrufen, wenn es z.B. gegen "die Ausländer" oder ähnliches geht).

Ein anderer Punkt ist wohl, daß Unterwanderungsversuche befürchtet werden: Mit ihren originären Vereinigungen haben die Neonazis eher wenig Chancen auf Wählerstimmen, aber die Piraten sind beliebt: wenn 500 Neonazis den Piraten beiträten und auf dem Parteitag auftauchen würden, dann könnten sie ja ihre Kandidaten durchbringen.

Ich glaube aber auch eher, daß die meisten da nicht unbedingt schlau - oder sagen wir "rhetorisch ungeübt" sind: Wenn ich zurückblicke, habe ich im Leben vielleicht auch schonmal Dinge von mir gegeben, die ganz anders klangen als sie gemeint waren, oder was flapsig gemeint, aber schlechter Stil war oder jemandem wehtat. Erinnern wir uns an die Kritik an einer Äußerung wie "innerer Reichsparteitag", was Mancher schonmal so hat fallenlassen, woraufhin kritisiert wurde, daß die Leute das so losgelöst von der Historie gebraucht hätten...
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)


Zuletzt bearbeitet von Critic am 22.04.2012, 20:36, insgesamt einmal bearbeitet
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NineBerry
Zahmer Wolf



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Beitrag(#1747000) Verfasst am: 22.04.2012, 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
NineBerry hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Angesichts der Behauptung hiesiger Piratenfanboys, die Piratenpartei sei ja so laizistisch, ist es angemessen, darauf zu verweisen, dass die PP zur Umsetzung ihrer einzigen konkreten Forderung (Aufhebung des Tanzverbotes) parlamentarisch nichts tut.


Das ist nicht die einzige Forderung. Aber: Bisher sitzen wir nur in Berlin im Parlament, und da gibt es schon kein Tanzverbot mehr. Im Saarland wird man sehen, was passiert, wenn der Landtag erst mal begonnen hat zu arbeiten Smilie


Piratenparteiler halten offenbar ihre geradezu notorische eigene Kenntnisfreiheit fuer eine Tugend der Verdummung anderer:

Zitat:
Feiertagsschutz-Verordnung des Landes Berlin

§ 4 [Verbote an Karfreitag, am Volkstrauertag und am Totensonntag]

Am Karfreitag, am Volkstrauertag und am Totensonntag sind in der Zeit von 4.00 bis 21.00 Uhr über die Vorschriften der §§ 2 und 3 hinaus verboten:

1.öffentliche Sportveranstaltungen, sofern diese mit Unterhaltungsmusik oder anderen Unterhaltungsprogrammen verbunden sind;

2.in Räumen mit Schankbetrieb musikalische Darbietungen jeder Art;

3.öffentliche Tanzveranstaltungen;

4.alle sonstigen öffentlichen Veranstaltungen, sofern durch sie die den einzelnen Tagen entsprechende besondere Feiertagsruhe unmittelbar gestört wird.


Zwischen 4 und 21 Uhr sind Discos üblicherweise sowieso nicht geöffnet...
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NineBerry
Zahmer Wolf



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Beitrag(#1747001) Verfasst am: 22.04.2012, 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
NineBerry hat folgendes geschrieben:
Konrad-Adenauer-Stiftung über religionsfeindliche Piraten:

http://www.kas.de/wf/de/33.30757/

Nett, aber wer die Forderung nach "Freibier für Alle" mit der Bibelgeschichte von der Speisung der 5000 untermauert, dessen Säkularisierungsbestrebungen sehe ich eher skeptisch. Cool


Hey, ich bin von der Linksjugend für diese Rede gelobt worden zwinkern
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Bravopunk
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Beitrag(#1747011) Verfasst am: 22.04.2012, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

NineBerry hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
NineBerry hat folgendes geschrieben:
Konrad-Adenauer-Stiftung über religionsfeindliche Piraten:

http://www.kas.de/wf/de/33.30757/

Nett, aber wer die Forderung nach "Freibier für Alle" mit der Bibelgeschichte von der Speisung der 5000 untermauert, dessen Säkularisierungsbestrebungen sehe ich eher skeptisch. Cool


Hey, ich bin von der Linksjugend für diese Rede gelobt worden zwinkern


Da lob ich mal mit. Sehr schön. Daumen hoch!
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alae
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Beitrag(#1747023) Verfasst am: 22.04.2012, 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
NineBerry hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
NineBerry hat folgendes geschrieben:
Konrad-Adenauer-Stiftung über religionsfeindliche Piraten:

http://www.kas.de/wf/de/33.30757/

Nett, aber wer die Forderung nach "Freibier für Alle" mit der Bibelgeschichte von der Speisung der 5000 untermauert, dessen Säkularisierungsbestrebungen sehe ich eher skeptisch. Cool


Hey, ich bin von der Linksjugend für diese Rede gelobt worden zwinkern


Da lob ich mal mit. Sehr schön. Daumen hoch!

Ich lob auch mit. bravo
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Zoff
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Beiträge: 21668

Beitrag(#1747034) Verfasst am: 22.04.2012, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

NineBerry hat folgendes geschrieben:
(..)
Hey, ich bin von der Linksjugend für diese Rede gelobt worden zwinkern


Zitat:
Es ist auch nicht so, dass die Kunstschaffenden am Ende weniger haben. Die Zahlen zeigen: Die Umsätze und Gewinne der Musikindustrie und der Filmindustrie sind in den letzten Jahren gestiegen, trotz Wirtschaftskrise und trotz des Tauschens und Teilens von Musik und Filmen im Internet.


Gibt es dazu belastbare Zahlen?
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I.R
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Beiträge: 9142

Beitrag(#1747038) Verfasst am: 22.04.2012, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

NineBerry hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
NineBerry hat folgendes geschrieben:
Konrad-Adenauer-Stiftung über religionsfeindliche Piraten:

http://www.kas.de/wf/de/33.30757/

Nett, aber wer die Forderung nach "Freibier für Alle" mit der Bibelgeschichte von der Speisung der 5000 untermauert, dessen Säkularisierungsbestrebungen sehe ich eher skeptisch. Cool


Hey, ich bin von der Linksjugend für diese Rede gelobt worden zwinkern


Bisschen jung und unbedarft muss man schon sein, um das zu loben.
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Bravopunk
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Beitrag(#1747044) Verfasst am: 22.04.2012, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
NineBerry hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
NineBerry hat folgendes geschrieben:
Konrad-Adenauer-Stiftung über religionsfeindliche Piraten:

http://www.kas.de/wf/de/33.30757/

Nett, aber wer die Forderung nach "Freibier für Alle" mit der Bibelgeschichte von der Speisung der 5000 untermauert, dessen Säkularisierungsbestrebungen sehe ich eher skeptisch. Cool


Hey, ich bin von der Linksjugend für diese Rede gelobt worden zwinkern


Bisschen jung und unbedarft muss man schon sein, um das zu loben.


Cool. Dann sind wir ja schon drei. Sehr glücklich
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NineBerry
Zahmer Wolf



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Beiträge: 209
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Beitrag(#1747051) Verfasst am: 22.04.2012, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
NineBerry hat folgendes geschrieben:
(..)
Hey, ich bin von der Linksjugend für diese Rede gelobt worden zwinkern


Zitat:
Es ist auch nicht so, dass die Kunstschaffenden am Ende weniger haben. Die Zahlen zeigen: Die Umsätze und Gewinne der Musikindustrie und der Filmindustrie sind in den letzten Jahren gestiegen, trotz Wirtschaftskrise und trotz des Tauschens und Teilens von Musik und Filmen im Internet.


Gibt es dazu belastbare Zahlen?


http://www.guardian.co.uk/technology/blog/2010/mar/12/demise-music-industry-facts
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Zoff
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Beitrag(#1747057) Verfasst am: 22.04.2012, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

NineBerry hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
NineBerry hat folgendes geschrieben:
(..)
Hey, ich bin von der Linksjugend für diese Rede gelobt worden zwinkern


Zitat:
Es ist auch nicht so, dass die Kunstschaffenden am Ende weniger haben. Die Zahlen zeigen: Die Umsätze und Gewinne der Musikindustrie und der Filmindustrie sind in den letzten Jahren gestiegen, trotz Wirtschaftskrise und trotz des Tauschens und Teilens von Musik und Filmen im Internet.


Gibt es dazu belastbare Zahlen?


http://www.guardian.co.uk/technology/blog/2010/mar/12/demise-music-industry-facts


Falsche Sprache. Schulterzucken

Zitat:
Der Umsatz der Musikindustrie in Deutschland lag im Jahr 2010 laut Bundesverband Musikindustrie e.V. bei knapp 1,5 Milliarden Euro. Zehn Jahre zuvor konnte die deutsche Musikindustrie noch mehr 2,6 Milliarden Euro erwirtschaften.


Quelle
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NineBerry
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Beitrag(#1747067) Verfasst am: 22.04.2012, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ich rede vom internationalen Markt. Deutsche Zahlen reichen da nicht aus. Ich kaufe meine Musik zu einem immer größeren Anteil nicht bei deutschen Anbietern.

Außerdem fehlen da in den Angaben die Einnahmen durch Merchandising, Liveauftritte und die GEMA-Abgaben.

Man muss auch sehen, dass in Deutschland die legalen digitalen Angebote noch nicht so weit sind wie in anderen Ländern. Spotify ist jetzt erst vor kurzem gestartet.

Hier nochmal zu Filmumsätzen:
http://www.guardian.co.uk/business/2010/jul/21/cinema-takings-at-record-high
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