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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1748524) Verfasst am: 28.04.2012, 01:55 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Ja klar, die finanzieren sich von HartzIV ein Zweitstudium. |
selbst das sollte solchen leuten moeglich sein |
Man hat als eingeschriebener Student kein Recht auf Harz-IV Bezüge. |
hast recht. lernen muessten die koennen, aber die pruefungen gehen schlecht, wenn man nicht eingeschrieben ist.
das halte ich aber bei diesem personenkreis fuer ein scheinproblem. noch hat keiner behauptet, dass die tatsaechlich hartz iv beziehen - sie leben nur von extrem wenig geld, in der groessenordnung von hartz iv.
es gibt auch genuegend leute, die sich ihr studium komplett selbst finanzieren (studentenjobs). dann dauert das studium zwar in der regel ein bisschen laenger, aber ein richtig hochbegabter (von dem telliamed sprach) wird sein zweitstudium trotzdem schnell fertig kriegen.
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Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
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(#1748531) Verfasst am: 28.04.2012, 02:19 Titel: |
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esme hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Als Bürger dieses Staates erwarte ICH, dass der Staat sich darum kümmert, den Bürgern dieses Staates ein so
- angenehmens
- sicherers
- komfortables
- sorgenfreies
- gewaltfreies
- lebenswerten
- gerechten
Lebens wie irgend möglich zu ermöglichen. |
Und jeden Morgen ein Küsschen auf die Nase, einen heißen Kakao ans Bett und das Popöchen gegen Wundliegen eingecremt. |
Ja, es ist erstaunlich, dass es Leute fertigkriegen, rein durch die Formulierung bei mir Verständnis für die "Nanny state"-Gegner aufkommen zu lassen. Vor allem stört mich, dass der Staat mit all diesen Verpflichtungen immer diffuse andere sind.
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Du schreibst etwas in Rätseln, und mehr, als das du nicht meiner Ansicht bist, läßt sich deinem Text nicht entnehmen.
Aber lass uns doch mal über den Sinn und Zweck eines Staates sinnieren. Das Ergebnis müsste unter vernunftbegabten Menschen in etwas auf meine Liste herauskommen.
Ein Staat ist nicht dazu da, damit die Reichen immer reicher werden, und ein Staat ist auch kein Selbstzweck, und ein Staat erhält erst dadurch eine Legitimität, in dem die große Mehrheit der Bürger für den Erhalt diesens Staates sind. Wenn nämlich die große Mehrheit der Menschen der Ansicht ist, "dieser Staat ist Scheisse", dann steht eine Revolution ins Haus.
Ergo: Sinn und Zweck eines Staates ist es, die Dinge so zu richten, dass es der Mehrheit der Bürger möglichst gut geht.
Und meine Liste, die ich da aufgeführt hab ist nicht mehr und nicht weniger als die Ausforumlierung dieser Forderung.
Weshalb das jetzt bei dir zu einer negativen Reaktion führt ist unklar...
...vermutlich befürchtest du, dass es dir perschönlich schlechter ginge, wenn es der Allgemeinheit besser ginge. Nun, wenn das der Fall sein sollte, so hielte sich mein Mitgefühl für dich in Grenzen...
nv.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1748532) Verfasst am: 28.04.2012, 02:29 Titel: |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Ergo: Sinn und Zweck eines Staates ist es, die Dinge so zu richten, dass es der Mehrheit der Bürger möglichst gut geht.
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das ja - aber das geht nicht ohne die mitarbeit dieser buerger.
der staat sollte sie vielleicht dabei unterstuetzen, dass sie sich ihren lebensunterhalt verdienen und so angenehm leben koennen.
aber der staat ist nicht dazu da, jedem alles vor die fuesse zu werfen, ohne dass der dafuer einen handschlag zu tun bereit ist.
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Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
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(#1748533) Verfasst am: 28.04.2012, 02:30 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Hierzu gehört natürlich, dass der Staat versucht, soweit möglich, jede überflüssige und sinnlose Arbeit zu eliminieren, den Menschen, die gerne arbeiten möchten, es ihnen im Rahmen der Möglichkeiten zu ermöglichen, den Menschen, die sich gerne bilden möchten, so weit möglich ein entsprechendes Bildungsangebot zur Verfügung zu stellen, und natürlich auch den Menschen, die - weshalb auch immer - nicht arbeiten möchten, von der Arbeit freistellen.
| du haettest gern schlaraffenland, ich weiss.
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Was hast du gegen "Schlaraffenland", dass hier bei dir immer so verbiesterte Reaktionen kommen?
Mit unserer heutigen Technik ist Schlaraffenland möglich.
Hierfür müssen natürlich die Spielregen dieses Wirtschaftssystem ein bischen modifiziert werden....
Zitat: |
Zitat: | Zitat: | von den leuten, die mit staatsgeld unterstuetzt werden, dass die auch bereit sind, dafuer was zu tun. |
Und was machst du mit denen, die nicht bereit sind?
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wer nicht bereit ist, fuer sein geld zu arbeiten, der hat es offenbar nicht dringend noetig.
zwingen will ich ihn nicht - wenn er lieber auf die staatliche unterstuetzung verzichtet, sei es eben so. |
Du hast quasi durch die Blume zu verstehen gegeben, dass du Menschen, die nicht arbeiten wollen, verhungern lassen willst - und das in einem Staat, in dem der Überfluss aus allen Ritzen quillt.
Nun ja, die Nazis haben es damals so ähnlich gemacht....
....und meine Verachtung ist mit Dir.
nv.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1748534) Verfasst am: 28.04.2012, 02:43 Titel: |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Mit unserer heutigen Technik ist Schlaraffenland möglich.
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nein, soweit sind wir noch lange nicht.
die maschinen entwerfen sich nicht selbst, bauen sich nicht selbst, reparieren sich nicht selbst, warten sich nicht selbst. und da fehlen noch einige dinge mehr zum schlaraffenland.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44688
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(#1748538) Verfasst am: 28.04.2012, 03:50 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | die maschinen entwerfen sich nicht selbst, bauen sich nicht selbst, reparieren sich nicht selbst, warten sich nicht selbst. |
Eine absolut geschlossene Selbstreferentialität bekommst du in die Produktion (übrigens zum Glück) ohnehin nicht rein, weil dann z.B. auch jede (menschliche oder sonstige) Kontrollinstanz fehlen würde. Braucht man aber auch gar nicht. Es geht nicht um ein Schlaraffenland, sondern darum, dass wir rein technisch sehr wohl genug produzieren könnten, um Armut und die gröbsten Formen sozialer Ungleichheit zum Verschwinden zu bringen, und zwar weltweit. Die Schranken, die dem entgegenstehen, sind soziale Schranken, und die kriegt man zwar nicht ganz weg, solange man beim Kapitalismus bleibt, aber gerade deshalb sollten sich Befürworter einer kapitalistischen Ordnung lieber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen mit Forderungen, Leute de Fakto ohne Notwendigkeit auf oder unter das Existenzminimum zu drücken - weil es nämlich keineswegs selbstverständlich ist, dass die Leute, die von solchen Maßnahmen bedroht sind oder auch nur sein könnten, der gesellschaftlichen Ordnung, die solche Maßnahmen möglich macht, und den sie stabilisierenden Ideologien, Politiken und Rechtssystemen treu bleiben.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
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(#1748540) Verfasst am: 28.04.2012, 04:59 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Mit unserer heutigen Technik ist Schlaraffenland möglich.
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nein, soweit sind wir noch lange nicht.
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Das behaupten die, welche die HERRSCHENDEN Bedingungen nicht verändern wollen, weil sie zu den Profiteuren gehören.
Zitat: |
die maschinen entwerfen sich nicht selbst, bauen sich nicht selbst, reparieren sich nicht selbst, warten sich nicht selbst. und da fehlen noch einige dinge mehr zum schlaraffenland. |
Das ist wohl war, jedoch die Menge der Arbeit wird dabei um den Faktor 100 bis 10.000 reduziert, und das ist gleichbedeutend mit "Schlaraffenland" - und sich sage voraus, das wir mehr Menschen haben, die freiwillig diese Arbeit erledigen wollen, als wir sinnvolle Arbeit für Menschen haben.
Schlaraffenland ist längst Realität, es gibt da lediglich noch so ein paar konservative Spielverderber, die da nicht mitmachen wollen, weil sie um ihre persönlichen Profite fürchten....
nv.
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Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
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(#1748541) Verfasst am: 28.04.2012, 05:38 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Ergo: Sinn und Zweck eines Staates ist es, die Dinge so zu richten, dass es der Mehrheit der Bürger möglichst gut geht.
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das ja - aber das geht nicht ohne die mitarbeit dieser buerger.
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Es werden aber sehr viel weniger Bürger zum Arbeiten benötigt, als Bürger vorhanden sind. Und DESHALB ist es nicht zu rechtfertigen, auf alle Bürger einen Arbeitszwang aufzuerlegen.
Zitat: |
der staat sollte sie vielleicht dabei unterstuetzen, dass sie sich ihren lebensunterhalt verdienen und so angenehm leben koennen.
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Die Forderung, dass alle ihren Lebensunterhalt verdienen ist bei der heutigen modernen Technik obsolet. Ein Arbeiter heute hat ca. die 100 bist 10.000 fache Produktivität eines Arbeiters von vor 100 Jahren.
Folglich reicht grob geschätzt nur ca. 1/1000 stel der Arbeitskraft, um die gleiche benötigte Arbeit zu erledigen, wie das vor 100 Jahren gewesen ist.
Dass aber trotzdem viel mehr Menschen beschäftigt sind, liegt daran, dass in dieser Gesellschaft sehr viel Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes redundant ist und verschwendet wird.
Das fängt an beim Überangebot von Dienstleistungen - 90% der Arbeitszeit eines Taxifahrers besteht aus warten auf einen Kunden und geht weiter bei der Mehrfachentwicklung von Livestyleprodukten, bei denen sich z.B. Automobilfirmen durch neue Automodelle um Kunden konkurrieren. Die meisten neuen Automodelle (als Beispiel) bringen aber nicht wirklich eine neue Errungenschaft heraus, sondern es handelt sich schlicht um Veränderungen im Design, bei dem irrsinnig viel Entwiklungsarbeit redundant verschwendentet wird.
....und wenn es wenigstens irgendwann hoffentlich einmal nur noch Socken mit einem einzigen Muster gäbe, dann würde nach der Wäsche auch das paarweise Sortieren von Socken aufhören - auch eine Verschwendung von Arbeitszeit...
Wenn es sich diese Gesellschaft aber leisten kann, aus reinem egoistischen Profitstreben jedes Produkt 1000 fach neu zu entwickeln, dann reichen die Resourcen locker aus, um sämmtliche Menschen auszuhalten, die auf diesen Schwachsinn keinen Wert legen.
Zitat: |
aber der staat ist nicht dazu da, jedem alles vor die fuesse zu werfen, ohne dass der dafuer einen handschlag zu tun bereit ist. |
Der Staat - das sind wir alle, und wir alle haben zu entscheiden, ob wir uns das Leben schwer und unangenehm oder leicht und angenehm machen wollen.
Ich plädiere für letzteres, und aufgrund unserer Technik können wir uns das leisten, auch wenn die Profiteure des jetzigen Systems vehement behaupten, das ginge nicht und den Weltuntergang heraufbeschwören....
Es ginge schon, nur ständen dann die Profiteure des Systems plötzlich ohne Profit da, und wären finanziell dem Otto-Normal-Verbraucher in etwa gleich gestellt.... und weil das die Profiteure schon immer gestört hat, u.a. schon Otto von Bismark, deshalb wurden und werden Sozialisten und sozialistische Gedanken dämonisiert und unterdrückt...
nv
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44688
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(#1748544) Verfasst am: 28.04.2012, 06:16 Titel: |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Es werden aber sehr viel weniger Bürger zum Arbeiten benötigt, als Bürger vorhanden sind. Und DESHALB ist es nicht zu rechtfertigen, auf alle Bürger einen Arbeitszwang aufzuerlegen. |
Also sollte man nur einigen Bürgern einen Arbeitszwang auferlegen, oder wie jetzt?
Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Ein Arbeiter heute hat ca. die 100 bist 10.000 fache Produktivität eines Arbeiters von vor 100 Jahren. |
Ziemlich weite Spanne. Woher hast du denn diese Zahlen?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Witz- und Kobold auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.03.2012 Beiträge: 516
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(#1748545) Verfasst am: 28.04.2012, 06:39 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Also sollte man nur einigen Bürgern einen Arbeitszwang auferlegen, oder wie jetzt?  |
Selbstverständlich. Denen, die von Natur aus dazu bestimmt sind.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1748561) Verfasst am: 28.04.2012, 10:18 Titel: |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Schlaraffenland ist längst Realität,
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wohl kaum. aber das diskutier ich mit dir nicht laenger.
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Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
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(#1748585) Verfasst am: 28.04.2012, 11:15 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Es werden aber sehr viel weniger Bürger zum Arbeiten benötigt, als Bürger vorhanden sind. Und DESHALB ist es nicht zu rechtfertigen, auf alle Bürger einen Arbeitszwang aufzuerlegen. |
Also sollte man nur einigen Bürgern einen Arbeitszwang auferlegen, oder wie jetzt?
Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Ein Arbeiter heute hat ca. die 100 bist 10.000 fache Produktivität eines Arbeiters von vor 100 Jahren. |
Ziemlich weite Spanne. Woher hast du denn diese Zahlen? |
Es handelt sich dabei um eine Einschätzung von mir, und die große Spanne kommt daher, weil die Prouktivität(ssteigerung) in jeder Branche eine andere ist. Ein Friseur heute dürfte in etwas wohl noch die gleiche Produktivität haben wie vor 100 Jahren, aber ein Bauer, der mit einem Mähdrescher ein Feld aberntet dürfte wohl mal locker mal so die 100 bis 1000 fache Produktivität haben eines Bauern von vor 100 Jahren, die ein Feld von Hand abernten mussten, und ein Fabrikarbeiter, der eine vollautomatische Produktionsstraße wartet und übrwacht könnte locker mal so produktiv sein, wie 10.000 Leute von vor 100 Jahren. Exakte Zahlen hierfür kann es nicht geben, es geht aber im wesentlichen mal um die Erkenntnis, das die moderne Technik zum Wohle des Menschen Arbeitsplätze wegrationalisiert und dass es widersinnig und hirnrissig ist, sich auf der einen Seite über die Errungenschaften moderner Technik zu freuen und gleichzeitig darüber zu klagen, dass moderne Technik Arbeitsplätze wegrationalisiert.
Freuen wir uns doch um jeden Arbeitsplatz, der so wegrationalisiert wird.
Dieser Trend zum Wegrationalisieren von Arbeit stellt die Gesellschaft natürlich vor die neue Aufgabe, den mit dieser neuen Technik erschaffenen Wohlstand auch gerecht und den Mitgliedern dieser Gesellschaft zu verteilen - insbesondere der Begriff "gerecht" selbst muss entsprechend definiert werden, damit er in die Zeit passt.
Eine Gerechtigkeit, so wie sie vielleicht früher verstanden wurde, dass alles Produzierte dem Produzenten alleine gehört, und der, für den aufgrund der Rationalisierungsmaßnahmen keine Arbeit mehr übrig bleibt, keine Anrechte auf Güter und Dienstleistungen habe, kann in der heutigen Zeit keine Gültigkeit mehr haben.
Vereinfacht gesagt: Es müssen neue Formen der Güterverteilung gefunden werden.
Ein Ansatz könnte z.B. eine Maschinensteuer sein, bei der der Fabrikbesitzer auf jede Maschine mit einer bestimmten Produktivität eine Steuer an den Staat zu entrichten habe, mit der der Staat dann beispielsweise ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle finanziert.
Auch darf man nicht vergessen, dass die neue Formgebung der Güterverteilung bereits im Gange ist, denn millionen Menschen ohne Arbeit werden ja defakto finanziell und medizinisch versorgt.
Das was mich persönlich allerdings stört ist, dass man so tut, als sei das keine Selbstverständlichkeit, und dass immer im Hintergrund die Drohung steht, diese Vollversorgung per sozialem Kahlschlag mehr und mehr abzubauen, anstatt sich positiv auf diese zu beziehen.
So wird immer davon gesprochen, "den Gürtel enger zu schnallen", oder der SPD-Fuzzi Franz Münteferkel läßt so einen Satz fallen wie: "Wer nicht arbeiten (will), der soll auch nicht essen" oder in irgendwelchen Polittalkrunden wird so getan, als ob die Industriegesellschaften am Abgrund stünden, und das, obwohl der Durchschnittliche Wohlstand der heutigen Industriegesellschaften so hoch ist wie nie zuvor.
Das einzige Problem ist aber die Vermögensverteilung, die nicht zeitgemäß ist, denn es sind die Wohlhabenden, die damit drohen, die Gesellschaft zu kippen, und anstatt sich der finaziellen Übermacht der Wohlhabenden zu stellen, und die Wohlhabenden bei den Hörner - besser bei ihren Bankkonten zu packen, kuscht der derzeitige moderne Staat vor den Wohlhabenden, bringt den Wohlhabenden eine Steuererleichterung nach der anderen, und verbreitet bei den Armen die Botschaft, den Gürtel enger schnallen zu müssen.
Das ist nicht die Politik, welche eine moderne Industriegesellschaft braucht...
nv.
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Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
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(#1748594) Verfasst am: 28.04.2012, 11:27 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Es werden aber sehr viel weniger Bürger zum Arbeiten benötigt, als Bürger vorhanden sind. Und DESHALB ist es nicht zu rechtfertigen, auf alle Bürger einen Arbeitszwang aufzuerlegen. |
Also sollte man nur einigen Bürgern einen Arbeitszwang auferlegen, oder wie jetzt?
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Man sollte keine Bürger einen Arbeiszwang auferlegen, solange diese Industriegesellschaft so viele Güter und Dienstleistungen produziert, das alle damit satt werden und reichlich Überfluß vorhanden ist.
Erst wenn die Güterproduktion aufgrund mangelnder Arbeitskräft ins Stocken gerät, so das die Versorgung der Bevölkerung nicht mehr gewährleistet ist, ist es an der Zeit sich darüber Gedanken zu machen, wieder mehr Leute zur Arbeit zu bewegen.
Diese Situation, dass die Versorgung der Bevölkerung aber aufgrund kollektiver Arbeitsverweigerung gefährdet wäre sehe ich aber weit und breit nicht, und daher tut es nicht Not, mit Zwang Menschen in Arbeit bringen zu wollen.
Es handelt sich hierbei lediglich um eine Methaper der Konservativen um einerseits Druck auszuüben und andererseits um die Sozialleistungen zu kürzen (Stichwort: Den Gürtel enger schnallen..) - ist also reine Klassenkampfrethorik der Geldsäcke.
nv.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1748600) Verfasst am: 28.04.2012, 11:48 Titel: |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Man sollte keine Bürger einen Arbeiszwang auferlegen, solange diese Industriegesellschaft so viele Güter und Dienstleistungen produziert, das alle damit satt werden und reichlich Überfluß vorhanden ist.
Erst wenn die Güterproduktion aufgrund mangelnder Arbeitskräft ins Stocken gerät, so das die Versorgung der Bevölkerung nicht mehr gewährleistet ist, ist es an der Zeit sich darüber Gedanken zu machen, wieder mehr Leute zur Arbeit zu bewegen.
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dieser zeitpunkt wird aber verdammt schnell eintreten, sobald du deutschland zum schlaraffenland erklaerst, in dem jeder alles bekommt, was er braucht, ohne dafuer arbeiten zu muessen.
spaetestend nach einem tag wirst du dir schon die gedanken machen muessen, weil alle dienstleistungen von jetzt auf gleich nicht mehr verfuegbar sind.
bei der gueterproduktion hast du ein paar tage, die die lagerbestaende noch reichen.
willst du dir wirklich erst dann gedanken machen, oder waers nicht sinnvoller, sich erst gedanken zu machen, bevor man die ganze wirtschaft zusammenbrechen laesst?
Zitat: |
Diese Situation, dass die Versorgung der Bevölkerung aber aufgrund kollektiver Arbeitsverweigerung gefährdet wäre sehe ich aber weit und breit nicht, und daher tut es nicht Not, mit Zwang Menschen in Arbeit bringen zu wollen.
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also ich stell meine arbeit sofort ein, wenn ich nicht mehr arbeiten muss und trotzdem versorgt werde.
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soulreaver registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.11.2007 Beiträge: 649
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(#1748607) Verfasst am: 28.04.2012, 12:12 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | soulreaver hat folgendes geschrieben: |
Wie lautet denn jetzt deine Antwort auf das Faktum, dass es weniger freie Stellen als Arbeitslose gibt - und noch weniger existenzsichernde Stellen als Arbeitslose? |
das hatten wir schon oefter: mit einem groesseren angebot qualifizierterer leute auf dem arbeitsmarkt koennten auch mehr stellen geschaffen werden. es liegt also an jedem selbst, jeder ist seines glueckes schmied. mit der richtigen qualifikation findet man auch was. |
Wer bezahlt eine Qualifizierung der Arbeitslosen?
Und was noch wichtiger ist: Wie werden denn mit einer Qualifikation Stellen geschaffen?
Zitat: |
aber ok, ein paar leute sind vielleicht einfach nicht dazu in der lage. fuer die gilt tatsaechlich: pech. aber auch die sollen natuerlich unterstuetzt werden, wenn sie bereit sind, im rahmen ihrer kraefte auch zu arbeiten - gemeinnuetzige arbeit zB, die sonst nicht gemacht werden wuerde (ein-euro-jobs). |
Wer soll die Zusatzkosten für die gemeinnützige Arbeit tragen? Und welche gemeinnützige Arbeit soll das denn sein, die nicht mehr gemacht wird, aber dann auf einmal wieder bezahlt werden muss?
_________________ Religion ist das Opium des Volkes!
Zuletzt bearbeitet von soulreaver am 28.04.2012, 13:07, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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alae auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.03.2006 Beiträge: 7039
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(#1748613) Verfasst am: 28.04.2012, 12:29 Titel: |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Nun ja, die Nazis haben es damals so ähnlich gemacht....
....und meine Verachtung ist mit Dir.
nv. |
Kannst Du mal einen Gang runterschalten?
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1748615) Verfasst am: 28.04.2012, 12:34 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: |
also ich stell meine arbeit sofort ein, wenn ich nicht mehr arbeiten muss und trotzdem versorgt werde. | Echt?
Ohne Möhre vor der Nase würdest Du nicht laufen?
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soulreaver registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.11.2007 Beiträge: 649
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(#1748622) Verfasst am: 28.04.2012, 12:49 Titel: @tridi |
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Zitat: | die jungen leute, die sich anstrengen, sich gute schulnoten holen, die auch in der ausbildung mit anpacken usw., die finden hier auch was. |
Ich habe mich in der Schule auch angestrengt, gute Schulnoten geholt, in der Ausbildung mit angepackt - und bin nach der Ausbildung trotzdem arbeitslos geworden, so dass ich jetzt eine Umschulung mache. Meine Erfahrung widerlegt damit deine Behauptung.
Wenn zwei Leute sich setzen wollen, aber nur ein Stuhl zum Setzen frei ist - welcher von beiden wird dann den Stuhl bekommen, wenn beide gleich schnell und gleich stark sind? Oder setzen sich beide auf einen Stuhl?
_________________ Religion ist das Opium des Volkes!
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1748660) Verfasst am: 28.04.2012, 16:02 Titel: |
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I.R hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: |
also ich stell meine arbeit sofort ein, wenn ich nicht mehr arbeiten muss und trotzdem versorgt werde. | Echt?
Ohne Möhre vor der Nase würdest Du nicht laufen? |
ohne "moehre vor der nase" lauf ich gewiss nicht in die richtung, die mein jetziger arbeitgeber gerne von mir haette. erstmal waer urlaub angesagt, ausserdem wuerde ich (als hobby) noch das ein oder andere lernen (ich hab noch nen haufen buecher zuhaus). wenn mir dann irgendwann wirklich todlangweilig werden wuerde, wuerd ich vielleicht anfangen, den einen oder anderen der ... aehm... heutigen endkunden zu bedienen. aber nur, wenn das entsprechende projekt spass macht. das waeren allenfalls noch ganz wenige faelle. ansonsten bin ich zuversichtlich, mich auch anders beschaeftigen zu koennen.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1748663) Verfasst am: 28.04.2012, 16:12 Titel: |
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soulreaver hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | soulreaver hat folgendes geschrieben: |
Wie lautet denn jetzt deine Antwort auf das Faktum, dass es weniger freie Stellen als Arbeitslose gibt - und noch weniger existenzsichernde Stellen als Arbeitslose? |
das hatten wir schon oefter: mit einem groesseren angebot qualifizierterer leute auf dem arbeitsmarkt koennten auch mehr stellen geschaffen werden. es liegt also an jedem selbst, jeder ist seines glueckes schmied. mit der richtigen qualifikation findet man auch was. |
Wer bezahlt eine Qualifizierung der Arbeitslosen?
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schule und studium gibts schon heute finanziert, soweit man nicht genug geld hat. die qualifikation muss man sich zu diesem zweck natuerlich fruehzeitig holen, klar. also moeglichst bevor man arbeitslos wird.
Zitat: |
Und was noch wichtiger ist: Wie werden denn mit einer Qualifikation Stellen geschaffen?
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mit entsprechend qualifizierten leuten (ohne den heute teils bestehenden mangel an qualifizierten kraeften) koennten die unternehmen mehr produzieren und infolgedessen auch mehr leute einstellen.
Zitat: | Zitat: |
aber ok, ein paar leute sind vielleicht einfach nicht dazu in der lage. fuer die gilt tatsaechlich: pech. aber auch die sollen natuerlich unterstuetzt werden, wenn sie bereit sind, im rahmen ihrer kraefte auch zu arbeiten - gemeinnuetzige arbeit zB, die sonst nicht gemacht werden wuerde (ein-euro-jobs). |
Wer soll die Zusatzkosten für die gemeinnützige Arbeit tragen? Und welche gemeinnützige Arbeit soll das denn sein, die nicht mehr gemacht wird, aber dann auf einmal wieder bezahlt werden muss? |
diesen einen euro extra fuer den ein-euro-jober kann wie bisher der staat tragen.
ich weiss da zB von arbeiten fuer den naturschutz. das koennten diese leute durchaus machen, und sie wuerden damit niemandem einen job wegnehmen, sondern allenfalls ehrenamtliche helfer entlasten, die eigentlich schon genug mit ihrem hauptjob zu tun haben.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1748665) Verfasst am: 28.04.2012, 16:19 Titel: Re: @tridi |
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soulreaver hat folgendes geschrieben: | Zitat: | die jungen leute, die sich anstrengen, sich gute schulnoten holen, die auch in der ausbildung mit anpacken usw., die finden hier auch was. |
Ich habe mich in der Schule auch angestrengt, gute Schulnoten geholt,
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schoen regelmaessig gekommen, mitgedacht, gelernt und nicht geschlafen, alle hausaufgaben gemacht? was fuer einen abschluss hast du denn?
Zitat: |
in der Ausbildung mit angepackt - und bin nach der Ausbildung trotzdem arbeitslos geworden, so dass ich jetzt eine Umschulung mache. Meine Erfahrung widerlegt damit deine Behauptung.
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"widerlegt" hoechstens, wenn das auch hier in meiner naehe ist, auf die ich mich bezog (ich schrieb "hier"). wo hast du denn schule und ausbildung gemacht?
und im uebrigen: du machst doch jetzt ne umschulung. wo ist das problem? (ist ja genau das, was ich vorschlage: man qualifiziere sich. wenn das mit der ersten ausbildung nicht geklappt hat, muss man halt was anderes versuchen. das machst du ja offenbar .)
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1748668) Verfasst am: 28.04.2012, 16:34 Titel: Re: @tridi |
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tridi hat folgendes geschrieben: | soulreaver hat folgendes geschrieben: | Zitat: | die jungen leute, die sich anstrengen, sich gute schulnoten holen, die auch in der ausbildung mit anpacken usw., die finden hier auch was. |
Ich habe mich in der Schule auch angestrengt, gute Schulnoten geholt,
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schoen regelmaessig gekommen, mitgedacht, gelernt und nicht geschlafen, alle hausaufgaben gemacht? was fuer einen abschluss hast du denn? |
Gehts noch etwas herablassender?
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1748680) Verfasst am: 28.04.2012, 17:34 Titel: Re: @tridi |
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tridi hat folgendes geschrieben: |
schoen regelmaessig gekommen, mitgedacht, gelernt und nicht geschlafen, alle hausaufgaben gemacht? was fuer einen abschluss hast du denn? |
In unserer Abschlusszeitung stand über mich: "Stefan ..., der sogar zur fünften Stunde noch zu spät kommt." Hausaufgaben haben ich regelmässig vergessen. Hatte trotzdem noch das viertbeste Abi meines Jahrganges. Wäre ich fleissiger gewesen, dann wäre ich jetzt bestimmt genauso unbeliebt wie Du.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1748693) Verfasst am: 28.04.2012, 18:04 Titel: Re: @tridi |
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Norm hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | soulreaver hat folgendes geschrieben: | Zitat: | die jungen leute, die sich anstrengen, sich gute schulnoten holen, die auch in der ausbildung mit anpacken usw., die finden hier auch was. |
Ich habe mich in der Schule auch angestrengt, gute Schulnoten geholt,
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schoen regelmaessig gekommen, mitgedacht, gelernt und nicht geschlafen, alle hausaufgaben gemacht? was fuer einen abschluss hast du denn? |
Gehts noch etwas herablassender? |
wieso herablassend? ich wollts nur mal hinterfragen, was wirklich los war. der gemittelte schueler versteht unter "hab mich angestrengt", dass er vor jeder klausur mal 10 minuten gelernt hat und ansonsten den halben unterricht verschlafen.
wenn das bei soulreaver nicht so ist, er vielleicht einen super-abi hat und trotzdem probleme auf dem arbeitsmarkt, dann wuerde mich als naechstes interessieren, wo das war. vielleicht habe ich ja einfach durch regionale unterschiede bedingt einen anderen eindruck als ihr von den chancen, die sich heute jungen leuten bieten.
ohne nachfrage aber kann ich soulreavers fall nicht einschaetzen und so auch aus seinem beispiel keine neuen erkenntnisse gewinnen.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1748695) Verfasst am: 28.04.2012, 18:08 Titel: Re: @tridi |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Hatte trotzdem noch das viertbeste Abi meines Jahrganges. |
dann lass mich mal raten: du hast nen job, oder?
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1748697) Verfasst am: 28.04.2012, 18:14 Titel: |
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Und ein schönes Geschenk für Tridi
_________________ SUUM CUIQUE
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1748698) Verfasst am: 28.04.2012, 18:17 Titel: Re: @tridi |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Hatte trotzdem noch das viertbeste Abi meines Jahrganges. |
dann lass mich mal raten: du hast nen job, oder? |
Ja, aber es gab schon Zeiten, da hatte ich keinen. Da macht man so seine Erfahrungen.
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1748699) Verfasst am: 28.04.2012, 18:18 Titel: Re: @tridi |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | soulreaver hat folgendes geschrieben: | Zitat: | die jungen leute, die sich anstrengen, sich gute schulnoten holen, die auch in der ausbildung mit anpacken usw., die finden hier auch was. |
Ich habe mich in der Schule auch angestrengt, gute Schulnoten geholt,
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schoen regelmaessig gekommen, mitgedacht, gelernt und nicht geschlafen, alle hausaufgaben gemacht? was fuer einen abschluss hast du denn? |
Gehts noch etwas herablassender? |
wieso herablassend? ich wollts nur mal hinterfragen, was wirklich los war. der gemittelte schueler versteht unter "hab mich angestrengt", dass er vor jeder klausur mal 10 minuten gelernt hat und ansonsten den halben unterricht verschlafen.
wenn das bei soulreaver nicht so ist, er vielleicht einen super-abi hat und trotzdem probleme auf dem arbeitsmarkt, dann wuerde mich als naechstes interessieren, wo das war. vielleicht habe ich ja einfach durch regionale unterschiede bedingt einen anderen eindruck als ihr von den chancen, die sich heute jungen leuten bieten.
ohne nachfrage aber kann ich soulreavers fall nicht einschaetzen und so auch aus seinem beispiel keine neuen erkenntnisse gewinnen. |
Es geht nicht nur darum, dass du fragst, die Art wie du fragst klingt schon herablassend.
Was ist denn wenn einer kein Superstreber ist sondern ein durchschittlicher Mensch ist und als solcher in Westdeutschland keine Arbeit bekommt? Reicht durchschnittlich zu sein in deinem Weltbild, um in die Selbst-Schuld-weil-Faulenzer-Schublade zu kommen?
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1748702) Verfasst am: 28.04.2012, 18:36 Titel: Re: @tridi |
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soulreaver hat folgendes geschrieben: | Zitat: | die jungen leute, die sich anstrengen, sich gute schulnoten holen, die auch in der ausbildung mit anpacken usw., die finden hier auch was. |
Ich habe mich in der Schule auch angestrengt, gute Schulnoten geholt, in der Ausbildung mit angepackt - und bin nach der Ausbildung trotzdem arbeitslos geworden, so dass ich jetzt eine Umschulung mache. Meine Erfahrung widerlegt damit deine Behauptung.
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hust... wie ich schon sagte, jeder ist seines glueckes schmied: kann es sein, dass du eine ausbildung gemacht hast, bei der die arbeitsmarktchancen von vorneherein absehbar ziemlich mies waren?
das mit der schule ist geschenkt, das will ich dir nun glauben. aber bei gewissen ausbildungen darf man sich nun mal wirklich nicht wundern, wenn man damit keine stelle kriegt und irgendwann umgeschult werden muss, oder?
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1748706) Verfasst am: 28.04.2012, 18:58 Titel: Re: @tridi |
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tridi hat folgendes geschrieben: | soulreaver hat folgendes geschrieben: | Zitat: | die jungen leute, die sich anstrengen, sich gute schulnoten holen, die auch in der ausbildung mit anpacken usw., die finden hier auch was. |
Ich habe mich in der Schule auch angestrengt, gute Schulnoten geholt, in der Ausbildung mit angepackt - und bin nach der Ausbildung trotzdem arbeitslos geworden, so dass ich jetzt eine Umschulung mache. Meine Erfahrung widerlegt damit deine Behauptung.
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hust... wie ich schon sagte, jeder ist seines glueckes schmied: kann es sein, dass du eine ausbildung gemacht hast, bei der die arbeitsmarktchancen von vorneherein absehbar ziemlich mies waren?
das mit der schule ist geschenkt, das will ich dir nun glauben. aber bei gewissen ausbildungen darf man sich nun mal wirklich nicht wundern, wenn man damit keine stelle kriegt und irgendwann umgeschult werden muss, oder? |
In einer Gesellschaft, in der mehrere Millionen Arbeitsplaetze zuwenig da sind, kann man es sich nicht so einfach machen, dass man die Schuld fuer Arbeitslosigkeit ausschliesslich bei den Arbeitslosen sucht, so wie Du das hier praktizierst.
Weil, auch wenn jeder alles "richtig macht", wird es dennoch diese mehrere Millionen Arbeitslosen geben, fuer die ganz einfach keine Arbeitsplaetze existieren. Diese einseitigen Schuldzuweisungen an die Arbeitslosen, die wahlweise entweder "das Falsche gelernt" haben, zu faul sind oder sonstwie selber an ihrer Arbeitslosigkeit schuld sind, bewirkt vor allem, dass zum Einen eine Diskussion ueber die eigentlichen Ursachen der Misere unterbleibt und zum Anderen (noch) Arbeitende gegen Arbeitslose zum Schaden beider Gruppen gegeneinander ausgespielt werden. Weil unterm Strich sind nicht nur die Arbeitslosen Verlierer bei diesem Scheissspiel, sondern auch die Arbeitsplatzbesitzer, die durch das Millionenheer derer, die nur zu gern ihren Job uebernehmen wuerden, leichter erpressbar sind und deren Loehne leichter gedrueckt werden koennen.
Was not tut ist eine ganz grundsaetzliche Debatte darueber wie man es hinbekommt, dass moeglichst jeder an der Erwirtschaftung sowie der Verteilung des Wohlstands beteiligt werden kann, anstatt dass sich immer weniger Leute immer mehr kaputtschuften, waehrend andere immer weniger Aussicht haben auch nur irgendeine bezahlte Taetigkeit auszufuehren und unterm Strich beide Gruppen immer weniger vom erwirtschafteten Wohlstand abbekommen, weil eine klitzekleine Gruppe von Beguenstigten der Arbeitslosigkeitsgesellschafft voellig unbehindert den Rahm abschoepfen kann.
_________________ Defund the gender police!!
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