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Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet?
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Tom der Dino
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Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1750755) Verfasst am: 07.05.2012, 17:30    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Mir geht es um die Diskriminierung zwischen wahr und falsch. Nur sind die Prämissen nicht willkürlich festgelegt, sondern natürlich. Um diese zu erkennen, braucht es einen Test der Natur. Nichts anderes ist ein Experiment. Wenn man sich nicht sicher ist, nach welcher Methode man arbeiten sollte, könnte man jede Methode mit Hilfe jeder Methode testen und dann die für sich richtige herausnehmen. Eigentlich wäre das bereits auch schon ein Experiment, die Alternative wäre allerdings höchst subjektiv.


Gut, es ist vielleicht fragwürdig, bei solchen Aussagen, um die es mir geht, von Wahrheit zu sprechen. Aber davon mal abgesehen: auch in der Mathematik spricht man doch von wahren Aussagen - und die werden nicht durch Experimente bewiesen.

Man müsste also erst mal fragen, was man mit "Wahrheit" eigentlich meint. Was "objektiv" bedeuten soll usw. Solche Reflexionen auf den eigenen Begriffsapparat, auf die Ziele, die man verfolgt, usw. sind nun jedoch nicht derart, dass sie experimentell geprüft werden könnten. Sie sind aber nötig, wenn man sich klar machen will, was man eigentlich erreichen will, wenn man z. B. mit Experimenten die Natur erkennen will. Z. B. setzt auch dein vorgeschlagenes Experiment zur Überprüfung der Angemessenheit der verschiedenen Methoden voraus, dass du dir über deine Ziele im Klaren bist und dass du ein einigermaßen gutes Verständnis dessen hast, was du "Objektivität" und "Wahrheit" nennst. Denn darauf zielt ja dein Vorhaben ab.

Und da solche Fragen das ausmachen, was als "Philosophie" tradiert ist, meine ich, dass man entsprechend sagen kann, dass Philosophie zur Aufklärung geeignet bzw. sogar nötig ist.




Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Wie nun im Einzelnen solche Fragen zu beantworten sind, ist wieder ein anderes Problem. Da gibt es eben, wie schon gesagt, viele unterschiedliche Ansätze. Man kann versuchen, auf das Bewusstsein zu reflektieren und sich dabei zu fragen, was die Bedingungen dafür sind, dass man überhaupt etwas erkennen kann. Man kann den Sprachgebrauch analysieren usw.
Aber was auch immer man da im Einzelnen tut, es geht eben stets um Fragen, die so nicht allein experimentell geklärt werden können, die aber gleichwohl für unsere Erkenntnis der Welt eine wesentliche Rolle spielen.

Gerade das bezweifel ich. Was genau ist Bewusstsein? Wiki schreibt dazu:

wikipedia hat folgendes geschrieben:
Eine allgemein gültige Definition des Begriffes ist aufgrund seines unterschiedlichen Gebrauchs mit verschiedenen Bedeutungen schwer möglich.


Das Reflektieren über Bedingungen dafür, dass etwas überhaupt erkannt werden kann, kann zu allen möglichen Vorschlägen führen. Philosoph A kann sagen: Licht ist dazu notwendig, Philosoph B kann sagen: Ruhe ist dazu notwendig, Philosoph C kann sagen: Eine Jumboflasche Wein ist dazu notwendig. Und jeder hat im Grunde Recht. Aber jede dieser Bedingungen gilt nur für jeden Philosophen selbst. Philosoph D kann sagen: Transzendenz ist eine Eigenschaft, die uns p.d. davon abhält etwas zu erkennen, transzendente Götter können trotzdem von uns erkannt werden, wenn sie es denn wollen. Auch dem kann man schwer widersprechen ohne eine Prüfung der Natur.
Antwortmöglichkeiten für Fragen, die für unsere Erkenntnis der Welt eine wesentliche Rolle spielen, müssen an der Welt selbst geprüft werden.

Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Fragen - kann jede gestellt werden. Allerdings sind nur solche wirklich sinnvoll deren Antwort experimentell überprüft werden kann. Beispiel für eine nicht sinnvolle Frage: Ist Transzendenz blau?


Ich habe den Eindruck, du verstehst unter "Philosophie" so etwas wie den Versuch, Aussagen über Gegenstände in irgendeiner Hinterwelt zu machen, die einem eigentlich gar nicht zugänglich ist. Womit Philosophie in der Tat nichts als eitle Spekulation wäre.
Aber das ist, finde ich, ein sehr eingeschränktes Verständnis von Philosophie. Auch wenn vieles in der Philosophie sich so lesen lässt und es bestimmt auch Autoren gibt, die Philosophen genannt werden und die ausdrücklich so etwas verfasst haben, hat das meiner Ansicht nach im Grunde gar nichts mit Philosophie zu tun. Philosophie ist nach meinem Verständnis das Bemühen, Grundbegriffe zu explizieren.

Z. B. auch den des Gegenstands. Wenn man sich anschaut, was alles Gegenstand genannt wird, dann stellt sich doch die Frage, ob damit bloß physische Dinge gemeint sind oder ob es vielleicht auch sinnvoll ist, z. B. von mathematischen Objekten zu sprechen (was ja nicht unüblich ist). Und wenn ja, dann könnte man weiter fragen, worin sich diese beiden Klassen von Gegenständen gleichen und wodurch sie sich unterscheiden. Man kann sich auch fragen, ob der Gegenstand etwas ist, das einfach so gegeben ist (der sprachliche Ausdruck legt das ja nahe), oder ob er vielmehr durch unsere Modellierung erst konstituiert wird. Sollte man dieser Ansicht sein, dann könnte man weiter fragen, wie genau das vor sich geht und worin genau dann eigentlich seine Objektivität besteht.

Und ich wüsste jetzt nicht, wie man solche Fragen allein durch die hypothetisch-deduktive Methode und Experimente klären sollte. Auf der anderen Seite halte ich solche Fragen aber nicht notwendig für "weltfremd". Der Begriff des Gegenstandes wird ja im Rahmen dessen angewendet, was wir als Welt erfahren. Entsprechend sollte es auch möglich sein, ihn zu analysieren.


Warum? Was haben wir gewonnen durch das Streiten um die Bedeutung des Wortes Gegenstand. Was gewinnt man durch den Vergleich von mathematischem Gegenstand und physischem Gegenstand, also der Worte? Ein "Aus-dem-Kontext-reißen" macht doch gar keinen Sinn.
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Tom der Dino
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Beitrag(#1750756) Verfasst am: 07.05.2012, 17:42    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
....
Ich meinte: Eine Aussage gilt erst dann als wahr, wenn sie experimentell überprüft wurde. Vorher bleibt sie Spekulation und ist weder wahr noch falsch.


Was lässt du denn als Experiment gelten?
Und weder in der Logik noch in der Mathematik werden Experimente gemacht. (Kann man aber, zur Illustration, z.B. Wahrscheinlichkeitstheorie, um dann festzustellen, dass das Experiment genau das liefert, was vorher bewiesen (logisch abgeleitet) wurde.)


Logik und Mathematik beziehen sich auf Prämissen. Die mathematischen Prämissen wurden "an der Natur" ausgerichtet. Das Experiment zeigte halt, dass 1 Stock und noch 1 Stock 2 Stöcke ergibt.
Der Logik ist es ziemlich egal. Der kannst du Prämissen unterschieben, die keine natürliche Entsprechung haben.

Was ich als Experiment gelten lasse ist im Grunde alles was einen Messwert, ein Messprinzip und einen Messgegenstand beinhaltet.
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Tarvoc
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Beitrag(#1750762) Verfasst am: 07.05.2012, 18:00    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Das Experiment zeigte halt, dass 1 Stock und noch 1 Stock 2 Stöcke ergibt.

Das ist aber ein höchst seltsames Experiment, das nichts anderes zeigt als das, was es voraussetzt. zwinkern
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Tom der Dino
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Beitrag(#1750765) Verfasst am: 07.05.2012, 18:06    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Das Experiment zeigte halt, dass 1 Stock und noch 1 Stock 2 Stöcke ergibt.

...

Dann ist die Rechnung aber schon experimentell bestätigt.
Man könnte verschiedene Prämissen aufstellen. Unter der, wie du richig bemerktest, Voraussetzung dass die Zahlen bereits bestimmt sind, könnte man behaupten, dass 1+1=3 oder 1+1=2 oder 1+1=5,32837 ist. Wie leicht zu sehen ist, wenn man einen Stock und noch einen Stock nebeneinander legt, hat man nur 2 Stöcke. Die anderen Prämissen könnten ebenfalls zu Mathematiken führen, die aber mit der Natur und unserer Erfahrungswelt wenig gemein haben.
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Danol
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Beitrag(#1750766) Verfasst am: 07.05.2012, 18:13    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Das Experiment zeigte halt, dass 1 Stock und noch 1 Stock 2 Stöcke ergibt.

...

Dann ist die Rechnung aber schon experimentell bestätigt.


Nein ist sie nicht. "2" ist nämlich nichts, dessen Bedeutung unmittelbar klar oder die nachprüfbare Eigenschaft irgendeines Objektes wäre. Mit anderen Worten der Ausdruck "2" ist selbst ein Term der irgendwie definiert werden muss, damit er überhaupt eine Bedeutung hat. Und in der (ich weiß, es gibt nicht die Definition der 2, aber ...) Definition der "2" liegt hier nun das Problem ...
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Tarvoc
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Beitrag(#1750767) Verfasst am: 07.05.2012, 18:13    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Wie leicht zu sehen ist, wenn man einen Stock und noch einen Stock nebeneinander legt, hat man nur 2 Stöcke.

Zahlen kann man nicht sehen.
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Tom der Dino
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Beitrag(#1750782) Verfasst am: 07.05.2012, 18:45    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Das Experiment zeigte halt, dass 1 Stock und noch 1 Stock 2 Stöcke ergibt.

...

Dann ist die Rechnung aber schon experimentell bestätigt.
Man könnte verschiedene Prämissen aufstellen. Unter der, wie du richig bemerktest, Voraussetzung dass die Zahlen bereits bestimmt sind, könnte man behaupten, dass 1+1=3 oder 1+1=2 oder 1+1=5,32837 ist. Wie leicht zu sehen ist, wenn man einen Stock und noch einen Stock nebeneinander legt, hat man nur 2 Stöcke. Die anderen Prämissen könnten ebenfalls zu Mathematiken führen, die aber mit der Natur und unserer Erfahrungswelt wenig gemein haben.

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Witz- und Kobold
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Beiträge: 516

Beitrag(#1750787) Verfasst am: 07.05.2012, 18:47    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Warum? Was haben wir gewonnen durch das Streiten um die Bedeutung des Wortes Gegenstand. Was gewinnt man durch den Vergleich von mathematischem Gegenstand und physischem Gegenstand, also der Worte? Ein "Aus-dem-Kontext-reißen" macht doch gar keinen Sinn.


Wie kommst du darauf, dass da etwas aus dem Kontext gerissen wird? Wenn ein Ausdruck in unterschiedlichen, aber ähnlichen Zusammenhängen gebraucht wird, liegt es doch einfach nahe anzunehmen, dass da auch inhaltliche Gemeinsamkeiten bestehen könnten. Und wenn ich mich dafür interessiere, wie die Welt beschaffen ist, dann sollte mich doch auch z. B. interessieren, was eigentlich Gegenstände sind. Immerhin scheint doch die Kategorie des Gegenstands eine der zentralen Ordnungsmuster der Welt oder unserer Welterfahrung zu sein. Und da bietet es sich doch an, oder lässt sich vielleicht gar nicht vermeiden, über die Grenzen einzelner Disziplinen hinauszugehen.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1750789) Verfasst am: 07.05.2012, 18:49    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Das Experiment zeigte halt, dass 1 Stock und noch 1 Stock 2 Stöcke ergibt.

...

Dann ist die Rechnung aber schon experimentell bestätigt.
Man könnte verschiedene Prämissen aufstellen. Unter der, wie du richig bemerktest, Voraussetzung dass die Zahlen bereits bestimmt sind, könnte man behaupten, dass 1+1=3 oder 1+1=2 oder 1+1=5,32837 ist. Wie leicht zu sehen ist, wenn man einen Stock und noch einen Stock nebeneinander legt, hat man nur 2 Stöcke. Die anderen Prämissen könnten ebenfalls zu Mathematiken führen, die aber mit der Natur und unserer Erfahrungswelt wenig gemein haben.


Wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, handelt es sich nicht mehr um ein Experiment. Wenn sie nicht erfüllt ist, weiß man nicht was rausgekommen ist. ...
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1750796) Verfasst am: 07.05.2012, 19:02    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Unter der, wie du richig bemerktest, Voraussetzung dass die Zahlen bereits bestimmt sind,

Wie ich schon sagte: Das ist schon ein höchst seltsames Experiment, das nichts anderes zeigt als das, was es voraussetzt.
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Tom der Dino
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Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1750803) Verfasst am: 07.05.2012, 19:35    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Unter der, wie du richig bemerktest, Voraussetzung dass die Zahlen bereits bestimmt sind,

Wie ich schon sagte: Das ist schon ein höchst seltsames Experiment, das nichts anderes zeigt als das, was es voraussetzt.

Zahlen und Rechenoperationen sind aber verschiedene Geschichten. Oder versteh ich dich falsch?
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Tom der Dino
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Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1750804) Verfasst am: 07.05.2012, 19:36    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Witz- und Kobold hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Warum? Was haben wir gewonnen durch das Streiten um die Bedeutung des Wortes Gegenstand. Was gewinnt man durch den Vergleich von mathematischem Gegenstand und physischem Gegenstand, also der Worte? Ein "Aus-dem-Kontext-reißen" macht doch gar keinen Sinn.


Wie kommst du darauf, dass da etwas aus dem Kontext gerissen wird? Wenn ein Ausdruck in unterschiedlichen, aber ähnlichen Zusammenhängen gebraucht wird, liegt es doch einfach nahe anzunehmen, dass da auch inhaltliche Gemeinsamkeiten bestehen könnten. Und wenn ich mich dafür interessiere, wie die Welt beschaffen ist, dann sollte mich doch auch z. B. interessieren, was eigentlich Gegenstände sind. Immerhin scheint doch die Kategorie des Gegenstands eine der zentralen Ordnungsmuster der Welt oder unserer Welterfahrung zu sein. Und da bietet es sich doch an, oder lässt sich vielleicht gar nicht vermeiden, über die Grenzen einzelner Disziplinen hinauszugehen.


Ist Gegenstand nicht nur ein anderes Wort für Ding oder etwas? Eine Art Platzhalter, der je nach Thema anders verstanden wird?
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pera
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Beiträge: 4256

Beitrag(#1750811) Verfasst am: 07.05.2012, 19:54    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Das Experiment zeigte halt, dass 1 Stock und noch 1 Stock 2 Stöcke ergibt.

...

Dann ist die Rechnung aber schon experimentell bestätigt.
Man könnte verschiedene Prämissen aufstellen. Unter der, wie du richig bemerktest, Voraussetzung dass die Zahlen bereits bestimmt sind, könnte man behaupten, dass 1+1=3 oder 1+1=2 oder 1+1=5,32837 ist. Wie leicht zu sehen ist, wenn man einen Stock und noch einen Stock nebeneinander legt, hat man nur 2 Stöcke. Die anderen Prämissen könnten ebenfalls zu Mathematiken führen, die aber mit der Natur und unserer Erfahrungswelt wenig gemein haben.


Ich denke du hast da eine andere Auffassung von Mathematik als, sagen wir mal, die Mathematiker, die ich kenne. Andere Mathematiken? Es gibt nur eine. Du kannst z.B. endliche Gruppen betrachten, die einfachste {0,1} eine Addition darauf erklären und feststellen, dass 1+1=0 ist. Das ist aber keine andere Mathematik.
Die Entwicklung der Mathematik ist sicher dadurch befördert worden, dass Lösungen für praktische (dem Experiment zugängliche) Probleme gesucht (und gefunden) wurden.
Du müsstest, um bei der Addition zu bleiben, wirklich jede mögliche Addition der natürlichen Zahlen durchführen um alle Ergebnisse experimentell zu bestätigen. (Was, da es unendlich viele davon gibt, schon mal ausgeschlossen ist). Musst du aber auch nicht, da sehr viele Aussagen über natürliche Zahlen mittels vollständiger Induktion bewiesen werden. Was den Vorteil hat, dass du eine Aussage ein für alle Mal für alle natürlichen Zahlen bewiesen hast. Freilich ist das kein Experiment mehr.

(Im übrigen, bin ich der Meinung, dass die grünen Froschsternkrieger von Sonstwo, so sich denn daran machen, genau dieselbe Mathematik entwickeln würden.)
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Tarvoc
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Beiträge: 44649

Beitrag(#1750822) Verfasst am: 07.05.2012, 20:05    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Zahlen und Rechenoperationen sind aber verschiedene Geschichten.

Die Rechenoperation musst du in deinem "Experiment" auch voraussetzen. Und nein, auch die kannst du nicht "sehen".
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Beiträge: 44649

Beitrag(#1750823) Verfasst am: 07.05.2012, 20:06    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
die grünen Froschsternkrieger von Sonstwo

Vom Froschstern vermutlich. freakteach
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Tom der Dino
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Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1750828) Verfasst am: 07.05.2012, 20:09    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Das Experiment zeigte halt, dass 1 Stock und noch 1 Stock 2 Stöcke ergibt.

...

Dann ist die Rechnung aber schon experimentell bestätigt.
Man könnte verschiedene Prämissen aufstellen. Unter der, wie du richig bemerktest, Voraussetzung dass die Zahlen bereits bestimmt sind, könnte man behaupten, dass 1+1=3 oder 1+1=2 oder 1+1=5,32837 ist. Wie leicht zu sehen ist, wenn man einen Stock und noch einen Stock nebeneinander legt, hat man nur 2 Stöcke. Die anderen Prämissen könnten ebenfalls zu Mathematiken führen, die aber mit der Natur und unserer Erfahrungswelt wenig gemein haben.


Ich denke du hast da eine andere Auffassung von Mathematik als, sagen wir mal, die Mathematiker, die ich kenne. Andere Mathematiken? Es gibt nur eine. Du kannst z.B. endliche Gruppen betrachten, die einfachste {0,1} eine Addition darauf erklären und feststellen, dass 1+1=0 ist. Das ist aber keine andere Mathematik.
Du hast recht das klingt besser, und ist möglicherweise auch das was ich eigentlich aussagen wollte.

pera hat folgendes geschrieben:
Die Entwicklung der Mathematik ist sicher dadurch befördert worden, dass Lösungen für praktische (dem Experiment zugängliche) Probleme gesucht (und gefunden) wurden.
Du müsstest, um bei der Addition zu bleiben, wirklich jede mögliche Addition der natürlichen Zahlen durchführen um alle Ergebnisse experimentell zu bestätigen. (Was, da es unendlich viele davon gibt, schon mal ausgeschlossen ist). Musst du aber auch nicht, da sehr viele Aussagen über natürliche Zahlen mittels vollständiger Induktion bewiesen werden. Was den Vorteil hat, dass du eine Aussage ein für alle Mal für alle natürlichen Zahlen bewiesen hast. Freilich ist das kein Experiment mehr.
Das ist richtig, ein mathematischer Beweis ist kein Experiment. Was unterscheidet die Mathematik von der Philosophie?

pera hat folgendes geschrieben:
(Im übrigen, bin ich der Meinung, dass die grünen Froschsternkrieger von Sonstwo, so sich denn daran machen, genau dieselbe Mathematik entwickeln würden.)
Da stellt sich glatt die Frage, warum sie das würden?
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step
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Beitrag(#1750841) Verfasst am: 07.05.2012, 20:26    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
(Im übrigen, bin ich der Meinung, dass die grünen Froschsternkrieger von Sonstwo, so sich denn daran machen, genau dieselbe Mathematik entwickeln würden.)
Da stellt sich glatt die Frage, warum sie das würden?

Da bin ich jetzt aber auch auf die Antworten gespannt.
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pera
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Beitrag(#1750860) Verfasst am: 07.05.2012, 20:55    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
die grünen Froschsternkrieger von Sonstwo

Vom Froschstern vermutlich. freakteach


Von Froschstern A um genau zu sein.
(Während Froschstern B der mit Abstand übelste Ort im Universum ist)
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pera
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Beitrag(#1750865) Verfasst am: 07.05.2012, 21:20    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
(Im übrigen, bin ich der Meinung, dass die grünen Froschsternkrieger von Sonstwo, so sich denn daran machen, genau dieselbe Mathematik entwickeln würden.)
Da stellt sich glatt die Frage, warum sie das würden?

Da bin ich jetzt aber auch auf die Antworten gespannt.


Man könnte es sich leicht machen und semantsche Spiele betreiben, aber das soll den Philosophen reserviert bleiben.
Die Froschsternkrieger würden feststellen, daß ihr System 3 Planeten besitzt. Und zwar dadurch, dass genau drei grüne Krieger nötig sind um auf die drei Planeten zu deuten. (Gleichmächtige Mengen, durch ihre Mächtigkeit unterscheidbar, deshalb jeweils benennbar und schon haben sie die natürlichen Zahlen gefunden.) Sie hätten andere Symbole und evtl. ein anderes Zahlensystem (spielt keine Rolle ist Bestandteil unserer M.) Von da aus gibt es kein vertun mehr.
Noch ein anderer Aspekt, wenn das Universum in jeder Richtung halbwegs gleich nicht nur aussieht, sondern ist, kann man davon ausgehen, dass die Sonne der grünen Froschsternkrieger eine ähnliche Form wie bekannte Sonnen hat. Sie würden also eine Kugel oder wenigsten Scheibe versuchen zu beschreiben, wie gesagt, wenn sie sich denn daranmachen, und würden auf Pi stossen und feststellen, dass dieses Verhältnis nicht mehr mit den natürlichen Zahlen beschreibbar ist.
Und der, für mich (ich spreche jetzt vorsichtshalber nur von mir), wichtigste Punkt: Ich kann mir keine "andere" Mathematik denken. Eine andere Physik so lala (andere Konstanten, mehr Dimensionen usw.), aber diese andere Physik würde mit der Mathematik beschrieben die wir haben.

Es gibt fünf platonische Körper, auch für die grünen Froschsternkrieger.
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step
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Beitrag(#1750868) Verfasst am: 07.05.2012, 21:30    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
...

Tja, da bin ich ganz Deiner Meinung, aber letztlich zeigst Du schön vor, wie Du Mathematik aus ganz empirischen Vorgängen gewinnst. Und ich weiß deshalb auch schon, was TdD jetzt schreiben wird.

pera hat folgendes geschrieben:
Und der, für mich (ich spreche jetzt vorsichtshalber nur von mir), wichtigste Punkt: Ich kann mir keine "andere" Mathematik denken. Eine andere Physik so lala (andere Konstanten, mehr Dimensionen usw.), aber diese andere Physik würde mit der Mathematik beschrieben die wir haben. Es gibt fünf platonische Körper, auch für die grünen Froschsternkrieger.

Worauf basiert die Mathematik, daß man sich keine andere vorstellen kann?
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Beitrag(#1750876) Verfasst am: 07.05.2012, 21:46    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Was unterscheidet die Mathematik von der Philosophie?


Da gibt es sicher Berufenere als ich um darüber Auskunft zu geben.
Der wichtigste Unterschied wie ich es sehe ist:

Es gibt unzählige philosophische Theorien und genau eine Mathematik.

Philosophische Positionen sind relativ, man kann allenfalls sagen ich bin naiver Realist, radikaler Konstruktivist, Naturalist, agnostischer Atheist usw. (Alle aus Beiträgen der letzten Zeit)
Mathematische Positionen gibt es in dieser Weise nicht.

Viele früheren philosophischen Werke werden als überholt, gegenstandslos, uninteressant abgetan.
Ein Satz der Mathematik, einmal bewiesen, gilt für immer.

Evtl. findest du hier weit bessere Erklärungen:
http://www.textlog.de/33001.html
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1750882) Verfasst am: 07.05.2012, 22:03    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
man kann allenfalls sagen ich bin naiver Realist, radikaler Konstruktivist, Naturalist, agnostischer Atheist usw. (Alle aus Beiträgen der letzten Zeit)

Es stimmt leider, dass es hier im Forum viele gibt, die Philosophie als Supermarkt auffassen.
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
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Beitrag(#1750886) Verfasst am: 07.05.2012, 22:07    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

Worauf basiert die Mathematik, daß man sich keine andere vorstellen kann?


Sie basiert auf Axiomen. Z.B. Peano -> Arithmetik -> Zahlentheorie.
Jetzt kommen die alternativen Axiome, klar. Macht aber nichts, sind auch Bestandteil der Mathematik.

Der Punkt ist, die Axiome entspringen nicht zwangsläufig der Anschauung. Selbst Euklids Elemente spricht von Punkten, Geraden usw. als Objekten, die der Anschauung nicht zugänglich sind. (Uwebus lässt grüßen).

Hatte ich ja schon geschrieben, die M. ist entstanden um Probleme (Flächenmessung z.B.) zu lösen, hat sich aber durch Abstraktion ganz von der Anschauung gelöst.
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Beitrag(#1750899) Verfasst am: 07.05.2012, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Es sieht so aus, als ob Mathematik aus nichts anderem besteht als aus Abstraktion. Wann immer man irgendetwas strukturieren kann (z.B. innen/außen, etwas Zählbares usw.), entsteht Mathematik.
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pera
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Beitrag(#1750903) Verfasst am: 07.05.2012, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Es sieht so aus, als ob Mathematik aus nichts anderem besteht als aus Abstraktion. Wann immer man irgendetwas strukturieren kann (z.B. innen/außen, etwas Zählbares usw.), entsteht Mathematik.


Ja, darauf wolltest du hinaus. Mich haben die Ebenen der Abstraktion fasziniert. (Z.B. Vektorraum, lineare Abbildung in einen anderen Vektorraum und dann feststellen, dass die Menge all dieser Abbildungen selbst ein Vektorraum ist. Das hat schon etwas "magisches" Smilie )
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smallie
resistent!?



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Beiträge: 3726

Beitrag(#1750906) Verfasst am: 07.05.2012, 23:26    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Wie leicht zu sehen ist, wenn man einen Stock und noch einen Stock nebeneinander legt, hat man nur 2 Stöcke.

Zahlen kann man nicht sehen.

Zahlen kann man nicht sehen? Wirklich nicht?

I
II
III
IV

Ok, die letzte Zeile war geschummelt. Besser so:

.
. .
. . .

Die Zahlen von 1 bis 3 kann man auf jeden Fall sehen.

pera hat folgendes geschrieben:
Ich denke du hast da eine andere Auffassung von Mathematik als, sagen wir mal, die Mathematiker, die ich kenne. Andere Mathematiken? Es gibt nur eine.

Naja, im Englischen heißt es Maths, also eher eine Sammlung von Unterdisziplinen, die mal mehr, mal weniger miteinander gemein haben.

pera hat folgendes geschrieben:
(Im übrigen, bin ich der Meinung, dass die grünen Froschsternkrieger von Sonstwo, so sich denn daran machen, genau dieselbe Mathematik entwickeln würden.)

Sehe ich auch so. Vielleicht wäre es nicht genau dieselbe Mathematik: womöglich kennen sie Sätze, die wir nicht kennen und umgekehrt. Aber das wäre kein Beinbruch. Glücklicherweise gibt es kaum jemals Meinungsverschiedenheiten unter Mathematikern, sobald ein Beweis anerkannt ist.
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1750908) Verfasst am: 07.05.2012, 23:34    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:


pera hat folgendes geschrieben:
Ich denke du hast da eine andere Auffassung von Mathematik als, sagen wir mal, die Mathematiker, die ich kenne. Andere Mathematiken? Es gibt nur eine.

Naja, im Englischen heißt es Maths, also eher eine Sammlung von Unterdisziplinen, die mal mehr, mal weniger miteinander gemein haben.


Ja ok, das kann man gelten lassen.

smallie hat folgendes geschrieben:

pera hat folgendes geschrieben:
(Im übrigen, bin ich der Meinung, dass die grünen Froschsternkrieger von Sonstwo, so sich denn daran machen, genau dieselbe Mathematik entwickeln würden.)

Sehe ich auch so. Vielleicht wäre es nicht genau dieselbe Mathematik: womöglich kennen sie Sätze, die wir nicht kennen und umgekehrt. Aber das wäre kein Beinbruch. Glücklicherweise gibt es kaum jemals Meinungsverschiedenheiten unter Mathematikern, sobald ein Beweis anerkannt ist.


Das wollte ich auch nicht ausschliessen, dass sie in manchen Gebieten weiter sind. (Vielleicht haben sie die Riemannsche Vermutung schon bewiesen? Oder widerlegt)
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Tom der Dino
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Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1750909) Verfasst am: 07.05.2012, 23:37    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
...

Tja, da bin ich ganz Deiner Meinung, aber letztlich zeigst Du schön vor, wie Du Mathematik aus ganz empirischen Vorgängen gewinnst. Und ich weiß deshalb auch schon, was TdD jetzt schreiben wird.
Das hat mich jetzt so verunsichert, dass ich nicht genau wusste was ich schreiben werde. zwinkern

step hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Und der, für mich (ich spreche jetzt vorsichtshalber nur von mir), wichtigste Punkt: Ich kann mir keine "andere" Mathematik denken. Eine andere Physik so lala (andere Konstanten, mehr Dimensionen usw.), aber diese andere Physik würde mit der Mathematik beschrieben die wir haben. Es gibt fünf platonische Körper, auch für die grünen Froschsternkrieger.

Worauf basiert die Mathematik, daß man sich keine andere vorstellen kann?


Das ist die erste Quelle die ich durch Googlen nach "können Tiere zählen" gefunden habe. Die Grundlagen der Mathematik sind dermaßen "natürlich", dass offenbar Tiere das bereits können, die, so wage ich zu behaupten, von Differentialgleichungen nicht viel verstehen. Das ist wohl der Grund warum du (pera) dir keine andere Mathematik vorstellen kannst und ich mir übrigens auch nicht.
Im Großen und Ganzen wollte ich nur zeigen, dass jene Axiome die "gewählt" wurden, aufgrund der "Verwurzelung" (verzeiht mir das Wort) in der Natur "gewählt" wurden.

Die höhere Mathematik funktioniert offenbar so gut, weil die Logik dahinter kompromisslos ist. Die Anwendung auf die Physik funktioniert nicht zuletzt deshalb so gut, weil die Axiome wahr sind und weil die Mathematik sich zusammen mit der Physik entwickelte. Irgendwann verselbstständigte sie sich, was aber nicht schlimm ist.

Edit: Hätte ich nur ein wenig weiter geschaut
_________________
Am Anfang war ......das Experiment.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1750982) Verfasst am: 08.05.2012, 12:19    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Ich denke du hast da eine andere Auffassung von Mathematik als, sagen wir mal, die Mathematiker, die ich kenne. Andere Mathematiken? Es gibt nur eine.

Naja, im Englischen heißt es Maths, also eher eine Sammlung von Unterdisziplinen, die mal mehr, mal weniger miteinander gemein haben.


David Hilbert hat die Mathematik mal als die Wissenschaft der formalen Systeme beschrieben, ich finde das trifft es ganz gut. In diesem Sinne gibt es wirklich nur eine Mathematik, die verschiedenen Unterdisziplinen untersuchen verschiedene formale Systeme. Und je nachdem wieviel die so gemein haben, sehen die Unterdisziplinen dann eben teilweise ähnlich, teilweise unterschiedlich aus.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1750993) Verfasst am: 08.05.2012, 13:15    Titel: Re: Ist die Philosophie zur Aufklärung geeignet? Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Zahlen kann man nicht sehen? Wirklich nicht?

I
II
III

Aha, und wo sind da jetzt die Zahlen? Ich seh da nur Striche.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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