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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1749285) Verfasst am: 01.05.2012, 09:38 Titel: |
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mat-in hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Etwas wünschenswert zu finden, ist nicht das gleiche wie daran zu glauben. | Ist mir schon klar, aber es erklärt die Versuchung die für weniger aufgeklärte Menschen davon ausgeht, oder? |
Ja, so könnte man das schon eher sagen. Aber was bedeutet dann das "we"? Daß der Autor sich selbst und seine Leser für "weniger aufgeklärt" hält?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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mat-in registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.12.2011 Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg
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(#1749291) Verfasst am: 01.05.2012, 10:01 Titel: |
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We gehts uns denn heute?
Argh! Muß Wortspielmodul ausschalten...
Ich unterstelle dem Autor ("Evolutionärer" Psychiater und Mitglied der Richard Dawkins Foundation) jetzt einfach mal das er damit versucht hat ein Massenphänomän zu beschreiben (we als Gesellschaft) und das "Ich klug, du dumm" (das ja nicht zu selten auch stimmt in solchen Diskussionen) etwas abzumildern auf ein "we sind betroffen", denn aus dem Buch wird ja klar, das er denkt das die Menschen eben nicht einfach so "damit aufhören können", so wie die wenigsten "einfach mit dem Rauchen aufhören können".
_________________ Holz ist ein nachwachsender Rohstoff - auch in den Köpfen der Leute.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1749298) Verfasst am: 01.05.2012, 10:26 Titel: |
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Ich denke auch, dass eine Diskussion um das we in einem Buchtitel der naturgemäß darauf ausgelegt ist, Neugierde zu wecken, denn faktisch korrekt zu sein, 1. am eigentlichen thema vorbei geht und 2. vertane Zeit und Mühe ist.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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kereng Privateer
Anmeldungsdatum: 12.12.2006 Beiträge: 3052
Wohnort: Hamburg
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Vobro Privatnachdenker
Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal
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(#1749335) Verfasst am: 01.05.2012, 12:30 Titel: |
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Zum Thema Gehirn und Glaube möchte ich gerne etwas beitragen. Es war Detlef Linke, der darauf hingewisen hat, daß etwa bei der Rizitation eines bestimmten Psalms bei gläubigen Menschen eine besondere Aktivitätssteigerung im Stirn- und Scheitellappen abgebildet werden kann, also eine Verbindung großer Hirnregionen angeregt wird. Wichtig ist dabei, daß es sich um Rindengewebe der Großhirnhälften handelt, nicht aber um tiefer liegende Schichten des limbischen Systems, was bedeutet, daß das Beten eines bestimmten Psalms (in diesem falle Psalm 23) nicht von emotionalen Schichten des gehirns getragen wird, woraus man ableiten kann, daß religiöser Glaube im Sinne von einem tieferen Vertrauen durchaus als vernünftig angesehen werden kann, und nicht einfach, so Linke wörtlich, der Irrationalität diffuser Emotionen zugeordnet werden kann.
Es werden also nicht nur jene Regionen akiviert, die als Zentren für Gesang und Poesie geltend gemacht werden, sondern gerade solche, die für zielgerichtetes und planvolles Handeln wichtig sind, ebenso für die Selbstwahrnehmung. Linke zieht also eine nicht unbedeutende Schlußfolgerung: Wenn der für die Orientierung so wichtige Stirnlappen mit dem Zentrum der Selbstwahrnehmung während der Rezitation des Pslams 23 in Kooperation tritt, läßt das eine bestärkende Kraft dieses Psalms deutlich werden.
Mehr noch, denn es gibt im Stirnlappen absteigende Faserbündel, die auf das vegetative Nervensystem einwirken und zum Beispiel beim Aussetzen des Herzschlages aktiviert werden können, so daß dies vor dem sogenannten Sekundenherztod bewahren kann. Damit das Fasersystem richtig funktioniert, muß die Funktion des Stirnlappens eingermaßen orientiert vollzogen werden und es muß eine enigermaßen souveräne Konfliktverarbeitung vorliegen.
Aus all dem ergibt sich, daß ein religiös gläubiger Mensch trotz mannigfaltiger Probleme rein physiologisch sehr gut ausgerüstet ist, wenn man Religiosität als eine Form tieferen Vertrauens betrachte, weit abseits von Kirchenfrömmigkeit oder einem durchs Leben getragenen Infantilismus, der basiert auf falschen Identifikationen oder religiösen Überhöhungen der tief verinnerlichten Gestalten von Vater oder Mutter, oder anderen Autoritäten der Kindheit. Es gibt jedenfalls sehr seriöse Studien, die gezeigt haben, daß gläubige Menschen eine im Schnitt mehrere Jahre höhere Lebenserwartung haben.
Nun soll das alles nicht zum Glauben bekehren, das will auch Detlef Linke nicht erreichen, zumal die Schlußfolgerungen aus den stets eher sehr vorläufigen Ergebnissen der Hirnforschung sehr viel komplexer interpretiert werden könne, als es hier nur kurz angedeutet wurde, aber immerhin ist der Faktor eines tiefen Vetrauens, das sich aus der Natur selber nicht ableiten läßt, enorm wichtig.
Die Frage wäre also, was die Alternative wäre. Wie findet man eine Art absolutes Vertrauen, daß sich weder aus der Natur, noch aus den allzu brüchigen menschlichen Beziehungen ableiten läßt?
Und was, wenn ein solches Vertrauen in zwischenmenschlicher Beziehung erreicht wurde, diese aber wegbricht, und die Menschen in einen existenziellen Abgrund fallen? Da wäre eine Art religiöses Vertrauen, daß über menschliche Beziehungen hinausreicht, sicher nicht die ungünstigste Alternative, wenn sie aber wiederum nicht in reinem Aberglauben mündet.
Wie seht Ihr das?
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mat-in registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.12.2011 Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg
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(#1749547) Verfasst am: 02.05.2012, 07:36 Titel: |
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Ja, 2/3 Übereinstimmung sind da. Das Buch hat hinten drin (117-142) eine lange Referenz/Anmerkungs Liste Das Buch geht weniger auf Gott und Neuroimaging, dafür mehr auf Religion und Glaube ein.
Gute Zusammenfassung, danke. Ich finde aber etwas wie "Wie Religion sich im Kopf festsetzt und uns Gott einredet" den passenderen Titel. Mit "Wie das Gehirn Gott erfindet" läßt immer noch die Tür für Diskussionen auf, Gott habe uns da Hirnteile mitgegeben oder dafür entworfen - auch wenn es im Verlauf des Vortrages wohl klar wird das es nicht so ist. Die meisten Leute die so eine Meinung vertreten lesen aber nur die Überschrift bevor sie dich anspringen...
...beten schützt vor Hirnschlag... das muß ich nachlesen. Gab es eine Kontrollgruppe die was anderes gelesen hat? Hast du die Referenz zu dem Artikel?
_________________ Holz ist ein nachwachsender Rohstoff - auch in den Köpfen der Leute.
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Vobro Privatnachdenker
Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal
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(#1749689) Verfasst am: 02.05.2012, 18:47 Titel: |
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mat-in hat folgendes geschrieben: | Ja, 2/3 Übereinstimmung sind da. Das Buch hat hinten drin (117-142) eine lange Referenz/Anmerkungs Liste Das Buch geht weniger auf Gott und Neuroimaging, dafür mehr auf Religion und Glaube ein.
Gute Zusammenfassung, danke. Ich finde aber etwas wie "Wie Religion sich im Kopf festsetzt und uns Gott einredet" den passenderen Titel. Mit "Wie das Gehirn Gott erfindet" läßt immer noch die Tür für Diskussionen auf, Gott habe uns da Hirnteile mitgegeben oder dafür entworfen - auch wenn es im Verlauf des Vortrages wohl klar wird das es nicht so ist. Die meisten Leute die so eine Meinung vertreten lesen aber nur die Überschrift bevor sie dich anspringen...
...beten schützt vor Hirnschlag... das muß ich nachlesen. Gab es eine Kontrollgruppe die was anderes gelesen hat? Hast du die Referenz zu dem Artikel? |
Ich nehme an, diese letzte Frage galt meinem Beitrag? Es ging übrigens um Herzschlag
Detlef Linke hat sich als Hirnphysiologe und Philosoph außerordentlich intensiv mit dem Thema Religion und Religiosität und Gehirn und Geist auseinandergesetzt, er war in gewisser Weise ein religiöser Mensch, hat aber wohl eher nicht an einen Gott als äußere Tatsache geglaubt, dennoch aber an die Kraft des Gebetes, wenngleich er leider nicht sehr alt geworden ist, wäre die Frage, war seine Beterei jetzt vollkommen sinnlos oder wäre er ohne sie vielleocht schon füher gestorben? Natürlich unlösbar.
Die Informationen, die ich angeführt habe, stammen aus seinem Buch "Das Gehirn - Schlüssel zur Unendlichkeit"
Leider gibt es nicht viele Links zu Artikeln und Interviews zu, von und mit ihm, hier nur ein paar:
http://www.scilogs.de/chrono/blog/natur-des-glaubens/hirnforschung/2010-11-06/gehirn-und-alphabete-die-linkesche-these
http://www.info3.de/ycms_alt/printartikel_1429.shtml
http://www.heise.de/tp/artikel/2/2000/1.html
http://www.info3.de/ycms_alt/printartikel_1430.shtml
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Tricky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.11.2011 Beiträge: 140
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(#1750501) Verfasst am: 06.05.2012, 13:21 Titel: |
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Ich hatte mal ein Gespräch mit nem gläubigen Christen gehabt der selbst der Meinung war das der Glaube ge an Gott auch genetische Gründe habe.
Er meinte das er sich vorstellen könne das der Glaube an ihn in unseren genetischen Code eingearbeitet sein und wir so alle einen beabsichtigte Veranlagung zum Glauben haben.
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Vobro Privatnachdenker
Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal
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(#1750503) Verfasst am: 06.05.2012, 13:29 Titel: |
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Tricky hat folgendes geschrieben: | Ich hatte mal ein Gespräch mit nem gläubigen Christen gehabt der selbst der Meinung war das der Glaube ge an Gott auch genetische Gründe habe.
Er meinte das er sich vorstellen könne das der Glaube an ihn in unseren genetischen Code eingearbeitet sein und wir so alle einen beabsichtigte Veranlagung zum Glauben haben. |
Das erklärt aber nicht, warum dann nicht alle Menschen gläubig werden, bzw. selbst religiöse Erziehung längst nicht aus allen Menschen Gläubige hervorzaubert. Nun führt nicht jede genetische Dispositon zu einer Depression dazu, daß sie auch ausbricht, es kommen andere Aspekte hinzu, ob sie ausbricht oder nicht.
http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/heftarchiv/index2.php?object_id=30452160
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Tricky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.11.2011 Beiträge: 140
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(#1750505) Verfasst am: 06.05.2012, 13:39 Titel: |
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Vobro hat folgendes geschrieben: | Tricky hat folgendes geschrieben: | Ich hatte mal ein Gespräch mit nem gläubigen Christen gehabt der selbst der Meinung war das der Glaube ge an Gott auch genetische Gründe habe.
Er meinte das er sich vorstellen könne das der Glaube an ihn in unseren genetischen Code eingearbeitet sein und wir so alle einen beabsichtigte Veranlagung zum Glauben haben. |
Das erklärt aber nicht, warum dann nicht alle Menschen gläubig werden, bzw. selbst religiöse Erziehung längst nicht aus allen Menschen Gläubige hervorzaubert. Nun führt nicht jede genetische Dispositon zu einer Depression dazu, daß sie auch ausbricht, es kommen andere Aspekte hinzu, ob sie ausbricht oder nicht.
http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/heftarchiv/index2.php?object_id=30452160 |
Seh ich auch so nur hat dieser Herr aus einer evangelikalen Gemeinde das so dargestellt als sei es von Gott beabsichtigt worden. Ich dachte mir dann: " soso wenn man Naturwissenschaftliche Erkenntnisse nicht verleugnen kann dann macht man sie sich zu Nutze"
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Steffen Rehm registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.07.2011 Beiträge: 160
Wohnort: bei Berlin
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(#1750594) Verfasst am: 06.05.2012, 20:10 Titel: |
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Der Glaube an genetische Grundlagen der Gottgläubigkeit ist genau so töricht wie die Gottgläubigkeit selbst und er kommt immer nur von Gott-Glaubenden, die mit dieser „faulen Ausrede“ ihre irrationale Einstellung verteidigen wollen. Der Ungläubige müsste demnach einen genetischen Mangel oder Deffekt haben, aus der Sicht des Gläubigen.
Natürlich ist alles genetisch bedingt, was die belebte Natur hervorbringt, auch unser Nervensystem, aber man kann der Natur nicht solchen Unsinn zuschreiben, den die Menschen in ihrer symbolischen Weltanschauung (Sprache usw.) benutzen, um einen Mangel an Sinnverständnis zu kompensieren, blinde Flecken zu kaschieren.
Angeboren ist uns wohl eine Suche nach Orientierung, nach Erklärungen, nach Sinn, und aus dieser Funktion konnten unsere Vorfahren beim Spurenlesen viel Gewinn ziehen und eine kulturelle Entwicklung starten, in der Religion nötig zur Erklärung des Unerklärlichen war.
Heute brauchen wir diesen kompensierenden Wahnsinn nicht mehr, und kein Gen kann mich davon abhalten, dass ich trotz christlicher Erziehung diesen Humbug als schädlichen Unsinn
ansehe, der in meinen Genen nichts zu suchen hat.
_________________ Die Erkenntnis der Grenze ist die Grenze der Erkenntnis
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mat-in registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.12.2011 Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg
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(#1750602) Verfasst am: 06.05.2012, 20:38 Titel: |
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Steffen Rehm hat folgendes geschrieben: | Der Glaube an genetische Grundlagen der Gottgläubigkeit ist genau so töricht wie die Gottgläubigkeit selbst und er kommt immer nur von Gott-Glaubenden, die mit dieser „faulen Ausrede“ ihre irrationale Einstellung verteidigen wollen. Der Ungläubige müsste demnach einen genetischen Mangel oder Deffekt haben, aus der Sicht des Gläubigen. | Nicht nur einen genetischen Mangel. Mir ist in der Diskussion mit einem Kreationisten mal vorgeworfen worden: In der Bibel steht das jeder Mensch den Schöpfer an der Schöpfung erkennen kann. Wenn man statt dessen an Evolution glaubt, dann hat man einen Hirnschaden, anders sei das nicht zu erklären.
_________________ Holz ist ein nachwachsender Rohstoff - auch in den Köpfen der Leute.
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Landei Gesinnungspolizist
Anmeldungsdatum: 27.02.2011 Beiträge: 1180
Wohnort: Sandersdorf-Brehna
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(#1750687) Verfasst am: 07.05.2012, 09:48 Titel: |
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Steffen Rehm hat folgendes geschrieben: | Der Glaube an genetische Grundlagen der Gottgläubigkeit ist genau so töricht wie die Gottgläubigkeit selbst und er kommt immer nur von Gott-Glaubenden, die mit dieser „faulen Ausrede“ ihre irrationale Einstellung verteidigen wollen. Der Ungläubige müsste demnach einen genetischen Mangel oder Deffekt haben, aus der Sicht des Gläubigen. |
Ich denke, dass tatsächlich eine genetische Disposition zum Glauben besteht (allerdings eher zu "Leichtgläubigkeit" oder zum "Aberglauben"), einfach weil Glauben bis vor ein paar hundert Jahren evolutionäre Vorteile hatte, wie den besseren Zusammenhalt der Gemeinschaft. Skeptizismus war früher oft tödlich: Wer den Alten nicht glaubte, dass da Krokodile im Fluss sind, gewann ganz schnell den Darwin-Arward. Dass dabei auch unnützes und falsches "Wissen" vermittelt wurde, fiel da weniger ins Gewicht. Ein "Ungäubiger" in der Stein- oder Bronzezeit war so gesehen wirklich schlechter angepasst - nur dass es heute genau umgekehrt ist.
_________________ Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet. (Kemal Atatürk)
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1750696) Verfasst am: 07.05.2012, 10:36 Titel: |
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Landei hat folgendes geschrieben: | Wer den Alten nicht glaubte, dass da Krokodile im Fluss sind, gewann ganz schnell den Darwin-Arward. Dass dabei auch unnützes und falsches "Wissen" vermittelt wurde, fiel da weniger ins Gewicht. Ein "Ungäubiger" in der Stein- oder Bronzezeit war so gesehen wirklich schlechter angepasst - nur dass es heute genau umgekehrt ist. |
Gefährlich war es auch, hinter einem Rascheln im Gebüsch keine Gefahr zu vermuten. Wem dieser Argwohn fehlte, der fiel eher Raubtieren oder Feinden zum Opfer. Das Missdeuten solcher Muster war weniger schädlich.
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Vobro Privatnachdenker
Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal
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(#1750702) Verfasst am: 07.05.2012, 11:10 Titel: |
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mat-in hat folgendes geschrieben: | Steffen Rehm hat folgendes geschrieben: | Der Glaube an genetische Grundlagen der Gottgläubigkeit ist genau so töricht wie die Gottgläubigkeit selbst und er kommt immer nur von Gott-Glaubenden, die mit dieser „faulen Ausrede“ ihre irrationale Einstellung verteidigen wollen. Der Ungläubige müsste demnach einen genetischen Mangel oder Deffekt haben, aus der Sicht des Gläubigen. | Nicht nur einen genetischen Mangel. Mir ist in der Diskussion mit einem Kreationisten mal vorgeworfen worden: In der Bibel steht das jeder Mensch den Schöpfer an der Schöpfung erkennen kann. Wenn man statt dessen an Evolution glaubt, dann hat man einen Hirnschaden, anders sei das nicht zu erklären. |
Ich würde zurückfragen, ob auch jeder einen Hirnschaden hat, der nicht daran glaubt, daß Hänsel und Gretel und die 7 Zwerge ebenso als historische Personen angesehen werden müssen, wie Adam und Eva...
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kereng Privateer
Anmeldungsdatum: 12.12.2006 Beiträge: 3052
Wohnort: Hamburg
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(#1750769) Verfasst am: 07.05.2012, 18:20 Titel: |
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Alan Posener beobachtet bei sich selbst, wie er Gott konstruiert: Wenn Atheisten beten
Der Humanistische Pressedienst hat folgendes geschrieben: | ... Das ist die atavistische, dem Menschen wohl angeborene Haltung, man könne durch irgendein Opfer das Unabwendbare abwenden. Da ist der aufgeklärte Atheist plötzlich dabei, wie der abergläubischste Heide zu sagen: „Nimm das, und lass mir dies.“ Wem sagt er das?
Und dann gibt es den perfekten Tag. Im Skiurlaub, blauer Himmel, Neuschnee, man kann immer noch die Piste mit der Tochter herunterrasen wie früher; oder zuhause, beim Anblick der Frau, die Tee kocht, das plötzlichen Bewusstsein, wie gut, wie völlig unverdient gut man es hat. Das Leben könnte morgen vorbei sein, und es wäre gut gewesen. Spontan möchte man dafür danken. Wem? |
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mat-in registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.12.2011 Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg
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(#1750940) Verfasst am: 08.05.2012, 08:05 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Gefährlich war es auch, hinter einem Rascheln im Gebüsch keine Gefahr zu vermuten. Wem dieser Argwohn fehlte, der fiel eher Raubtieren oder Feinden zum Opfer. Das Missdeuten solcher Muster war weniger schädlich. | Genau. Noch ein Mechanismus den die Religion ausnutzt, der eigentlich einen anderen Zweck hatte!
_________________ Holz ist ein nachwachsender Rohstoff - auch in den Köpfen der Leute.
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mat-in registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.12.2011 Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg
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(#1750941) Verfasst am: 08.05.2012, 08:06 Titel: |
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Vobro hat folgendes geschrieben: | Ich würde zurückfragen, ob auch jeder einen Hirnschaden hat, der nicht daran glaubt, daß Hänsel und Gretel und die 7 Zwerge ebenso als historische Personen angesehen werden müssen, wie Adam und Eva... | Da wird er dich leider auslachen und dir sagen, daß die ja nicht in der Bibel stehen und die ist das Wort Gottes ... und es ist das Wort Gottes weil es drin steht... und bis du ihm Zirkelschluß erklärt hast bist du alt und grau.
_________________ Holz ist ein nachwachsender Rohstoff - auch in den Köpfen der Leute.
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Vobro Privatnachdenker
Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal
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(#1751135) Verfasst am: 09.05.2012, 00:44 Titel: |
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mat-in hat folgendes geschrieben: | Vobro hat folgendes geschrieben: | Ich würde zurückfragen, ob auch jeder einen Hirnschaden hat, der nicht daran glaubt, daß Hänsel und Gretel und die 7 Zwerge ebenso als historische Personen angesehen werden müssen, wie Adam und Eva... | Da wird er dich leider auslachen und dir sagen, daß die ja nicht in der Bibel stehen und die ist das Wort Gottes ... und es ist das Wort Gottes weil es drin steht... und bis du ihm Zirkelschluß erklärt hast bist du alt und grau. |
Gut, aber sollte es eine ernsthafte Diskussion sein, also in dem Sinne, daß man wirklich an den Argumenten des jeweils Anderen interessiert ist, kann man auf die Literaturformen hinweisen. Jeder einigermaßen gebildete Mensch kann wissen, daß ein Mythos etwas anderes ist als eine Legende, und die beiden wieder etwas anderes als ein Märchen, etc.
Und daß man dann einen Schritt weiter für verschiedene Literaturformen verschiedene Lesarten, btw. Formen der Interpretation anwenden muß, um bestimmte Texte zu verstehen.
Natürlich kann der Gläubige, wenn er sehr wenig verständnisbereit ist, ableugnen, daß in der Bibel verschiedene Literaturformen enthalten sind (soweit ich weiß übrigens 12), aber dann kann man immerhin noch auf ganz widersprüchliche Stellen hinweisen, und ihn z.B. fragen, wie wörtlich er das Tötungsgebot aus dem Mosaischen Gesetz gegen Homosexuelle und Ehebrecher nehmen möchte, zumal es in den 10 Geboten ja heißt, man solle nicht töten und Jesus dem eh nicht zugestimmt hätte.
Damit bekommt man auch diese Leute immerhin soweit, daß sie zugeben werden, daß man vielleicht doch nicht alles aus heutiger Sicht ganz so wörtlich nehmen darf, was in der Bibel steht, und dann hat man argumentativ fast schon gewonnen.
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Landei Gesinnungspolizist
Anmeldungsdatum: 27.02.2011 Beiträge: 1180
Wohnort: Sandersdorf-Brehna
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(#1751183) Verfasst am: 09.05.2012, 10:22 Titel: |
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Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sich Christen über andere Religionen erheitern können, etwa über die magische Unterwäsche der Mormonen oder so...
_________________ Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet. (Kemal Atatürk)
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Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
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(#1751197) Verfasst am: 09.05.2012, 11:23 Titel: |
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kereng hat folgendes geschrieben: | Alan Posener beobachtet bei sich selbst, wie er Gott konstruiert: Wenn Atheisten beten
Der Humanistische Pressedienst hat folgendes geschrieben: | ... Das ist die atavistische, dem Menschen wohl angeborene Haltung, man könne durch irgendein Opfer das Unabwendbare abwenden. Da ist der aufgeklärte Atheist plötzlich dabei, wie der abergläubischste Heide zu sagen: „Nimm das, und lass mir dies.“ Wem sagt er das?
Und dann gibt es den perfekten Tag. Im Skiurlaub, blauer Himmel, Neuschnee, man kann immer noch die Piste mit der Tochter herunterrasen wie früher; oder zuhause, beim Anblick der Frau, die Tee kocht, das plötzlichen Bewusstsein, wie gut, wie völlig unverdient gut man es hat. Das Leben könnte morgen vorbei sein, und es wäre gut gewesen. Spontan möchte man dafür danken. Wem? | |
Ja, aber er ist sich dessen bewusst. Und scheut sich nicht, sich selbst gegenüber das emotionelle Bedürfnis zuzugeben, OHNE daraus den Schluss zu ziehen, da ist was...
Und DAS ist der Unterschied.
I.ü.: Der Essay von Posener ist wirklich schön!
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Freikletterer hat's überstanden.
Anmeldungsdatum: 20.05.2008 Beiträge: 601
Wohnort: Fußballfreie Zone
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(#1751218) Verfasst am: 09.05.2012, 12:01 Titel: |
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Naastika hat folgendes geschrieben: | [...]
I.ü.: Der Essay von Posener ist wirklich schön! |
Finde ich auch - gehört zu den Texten, deren Lektüre ich als Bereicherung finde.
_________________ "22 Männer in lächerlicher Kriegsausrüstung, die sich gegenseitig niederschlagen, nur um an eine luftgefüllte Blase aus Schweinsleder zu kommen! Einige der menschlichen Bräuche verwirren mich, aber Football ist mir ein absolutes Rätsel!"
- K.I.T.T.
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