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Piratenpartei
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2056

Beitrag(#1752582) Verfasst am: 14.05.2012, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:

Mit dem geistigen Prekariat, das zahlenmäßig angestiegen ist, sieht das ähnlich aus. Man soll nicht so tun, als könnten sich die Autoren einfach so unter Umgehung der Verwertungsgesellschaften unmittelbar an das Publikum wenden. Dabei wird verkannt, dass die meisten Autoren dazu logistisch, finanziell (nicht alle sind im Netz, wie häufig gesagt) nicht in der Lage sind, nur eine kleine Gruppe von ihnen kann das. Es heißen nicht alle Charlotte Roche.

Es ist aber heute für Autoren leichter denn je, z.B. mit Hilfe von Kindle Direct Publishing. Allerdings fehlt hier Lektorat, Marketing und vielleicht noch etliches mehr, was Verlage so anbieten. Niemand sagt, dass das leicht ist, aber das ist es mit Verlagen ja auch nicht.
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Denny Crane!
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
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Beitrag(#1752584) Verfasst am: 14.05.2012, 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Eben: Arbeitsverweigerung. Man kann nicht einfach alles nach unten abschieben. Dann beschäftigt sich nämlich nicht "die Masse" damit, sondern kleine Gruppen von Leuten, die am Thema gerade Interesse haben.

"Die Masse" zu befragen ist sinnvoll bei solchen Themen, die gerade viele Leute interessieren und bei denen deswegen auch viele Leute eine Meinung dazu haben. Im politischen Alltagsgeschäft ist es in einer hochgradig komplexen und arbeitsteiligen Gesellschaft aber einfach sinnvoll, gewählte Spezialisten fürs Entscheidungentreffen zu haben. Oder glaubst du wirklich, die Wähler der Piraten haben ernsthaft ein Interesse daran, zu allen Themen, die der Landtag berät, per Liquid Feedback selbst Entscheidungen zu treffen? "Die Masse" der Piratenwähler wird das kaum wollen, sondern erwarten, dass die Abgeordneten der Piraten ihren Job selber machen. Und wenn diese das nicht tun, sondern sich tatsächlich nach dem richten, was zu allen Themen gerade aus dem internet rauskommt, wird das einen höchst erratischen Blindflug geben.


Und genau das bezweifle ich.

aber auch nur, weil du echt keine ahnung hast. ich denke nur mal zurück an meine zeit im kreistag, als wir 5 jahre um den rettungsbedarfsplan gerungen haben (vor allem mit der verwaltung). das teil hatte rund 400 DIN-A-4-seiten und wurde immer wieder geändert. wer, der das nicht gelesen hatte UND verstanden, sollte darüber kompetent entscheiden? die "sogenannten profis", die den entwurf dazu erstellt haben, hatten schlicht keine ahnung von den gegebenheiten vor ort - und so sah denn auch deren entwurf aus.


Äääähhh... nein. Sondern weil es bisher keinen Beweis dafür gibt, dass meine Zweifel unbegründet sind.


Wäre ein solcher Plan nicht auch ein Beispiel für einen Sachverhalt, die von einem breiteren Feedback profitieren können? Wenn bspw. der Brandmeister oder der Vorsteher der Rettungsleitstelle den Plan liest und sieht, daß er an den Gegebenheiten vorbeigeht, kann das genauso nützlich zu wissen sein wie die Einlassung der Bürger aus einem Ortsteil, daß der Krankenwagen regelmäßig fünfzehn Minuten braucht... Am Kopf kratzen?! Man muß die Informationen, die man da erhält, natürlich einordnen und beurteilen, und das kann man auch nur, wenn man schon ein bißchen eine Ahnung hat.

In sofern würde ich aber schon sagen: Muß man zu allem eine Meinung haben, oder kann man auch einfach sach- und bedarfsgerecht entscheiden?
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 32516
Wohnort: Woanders

Beitrag(#1752585) Verfasst am: 14.05.2012, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Mal was zum Thema Urheberrecht und dessen angeblicher Alternativlosigkeit, um den Künstlern eine Existenzgrundlage zu geben: Hab gerade auf der die ärzte-Homepage gelesen, dass es durchaus Ideen und Methoden gibt, wie man gratis content bei YT geben und dennoch Geld verdienen kann. Die verkaufen nämlich jetzt zu jedem Konzert die dazugehörigen Konzertmitschnitte für je 20 €. Also inetwa für den halben Eintrittspreis. Das nenn ich nicht nur einfallsreich und eine gute Alternative zu veralteten Künstlerpfründen, sondern überdies auch noch einen Riesenhaufen Chuzpe haben! Überrascht Leuten zweimal dasselbe zu verkaufen. Und dann auch noch etwas, was sie wirklich haben wollen... clever. Cool


Ich sehe da keine Alternative zum Urheberrecht, nur eine neue Geschäftsidee, die das Urheberrecht gar nicht umgeht.


btw. Ich meinte mit meinem Kommentar dazu nicht nur, dass das Urheberrecht ausgehebelt werden würde... mag sein, dass es das nicht wird. Mir ging es eh viel mehr darum, dass da eine Vermarktungsmethode gefunden wurde, die dem neuen Medium entspricht.
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Das Begräbnis der Freiheit

Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai

Ceterum censeo Russiam delendam esse!
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1752590) Verfasst am: 14.05.2012, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
weil es bisher keinen Beweis dafür gibt, dass meine Zweifel unbegründet sind.


Alle entscheiden mit? Im Alltag wird die Piratenpartei ihrem Anspruch von Basisdemokratie nicht gerecht. Statt Schwarmintelligenz herrscht allzu oft Schwarmabstinenz. "unsere Beteiligungsquote nimmt ja tendenziell ab." Der Satz soll beruhigend klingen. Eine selbsternannte Mitmach-Partei müsste er alarmieren.


Jetzt soll erst einmal ein Wahlprogramm für 2013 erarbeitet werden. Dazu müsse analysiert werden, was die Wähler von den Piraten erwarten, sagte Schramm.
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"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Wohnort: MG

Beitrag(#1752601) Verfasst am: 14.05.2012, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Eben: Arbeitsverweigerung. Man kann nicht einfach alles nach unten abschieben. Dann beschäftigt sich nämlich nicht "die Masse" damit, sondern kleine Gruppen von Leuten, die am Thema gerade Interesse haben.

"Die Masse" zu befragen ist sinnvoll bei solchen Themen, die gerade viele Leute interessieren und bei denen deswegen auch viele Leute eine Meinung dazu haben. Im politischen Alltagsgeschäft ist es in einer hochgradig komplexen und arbeitsteiligen Gesellschaft aber einfach sinnvoll, gewählte Spezialisten fürs Entscheidungentreffen zu haben. Oder glaubst du wirklich, die Wähler der Piraten haben ernsthaft ein Interesse daran, zu allen Themen, die der Landtag berät, per Liquid Feedback selbst Entscheidungen zu treffen? "Die Masse" der Piratenwähler wird das kaum wollen, sondern erwarten, dass die Abgeordneten der Piraten ihren Job selber machen. Und wenn diese das nicht tun, sondern sich tatsächlich nach dem richten, was zu allen Themen gerade aus dem internet rauskommt, wird das einen höchst erratischen Blindflug geben.


Und genau das bezweifle ich.
Du gehst jketzt auf die Homepage deiner Stadt, suchst dort den Sitzungskalender des Rates, ziehst dir die Tagesordnung einer beliebigen Ratssitzung und suchst dir nur jene Punkte raus, zu denen du was sagen kannst und an denen du interessiert bist. Und dann zählst du die, die übrig bleiben.
Und dann kommst du nochmal und sagst, dass das alles Dinge sind, die "die Masse" entscheiden kann und vor allem auch entscheiden will.

Und wenn das klappt machst du das selbe Spiel nochmal mit deinem Landtag. Und dem Bundestag.
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Shadaik
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Wohnort: MG

Beitrag(#1752605) Verfasst am: 14.05.2012, 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:

Allemal besser als rumzuheulen, dass fiese, fiese Raubkopierer einen piratisieren. Mit den Augen rollen


Ich verstehe diese Haltung nicht. Damit erklärt man Kunstschaffende zu Nutten, die gefälligst ihren Hintern hinhalten sollen und jeder darf sich mal kräftig bedienen.

Oh, jetzt funktioniert das alte Geschäftsmodell einmal produzieren und tausend mal abkassieren nicht mehr und die Urheber müssen sich ein neues Geschäftsmodell ausdenken.

Das ist natürlich genauso als wenn man vom Freier in den Arsch gefickt wird. Ja ne, is klar.
Und noch einer, der nicht die geringste Ahnung hat, was ein Urheber eigentlich ist und tut und wer genau ihn eigentlich abzockt (Hinweis: Nicht die Urheber).
Es gibt da auch noch die Verwerter und den Handel...
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1752608) Verfasst am: 14.05.2012, 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Eben: Arbeitsverweigerung. Man kann nicht einfach alles nach unten abschieben. Dann beschäftigt sich nämlich nicht "die Masse" damit, sondern kleine Gruppen von Leuten, die am Thema gerade Interesse haben.

"Die Masse" zu befragen ist sinnvoll bei solchen Themen, die gerade viele Leute interessieren und bei denen deswegen auch viele Leute eine Meinung dazu haben. Im politischen Alltagsgeschäft ist es in einer hochgradig komplexen und arbeitsteiligen Gesellschaft aber einfach sinnvoll, gewählte Spezialisten fürs Entscheidungentreffen zu haben. Oder glaubst du wirklich, die Wähler der Piraten haben ernsthaft ein Interesse daran, zu allen Themen, die der Landtag berät, per Liquid Feedback selbst Entscheidungen zu treffen? "Die Masse" der Piratenwähler wird das kaum wollen, sondern erwarten, dass die Abgeordneten der Piraten ihren Job selber machen. Und wenn diese das nicht tun, sondern sich tatsächlich nach dem richten, was zu allen Themen gerade aus dem internet rauskommt, wird das einen höchst erratischen Blindflug geben.


Und genau das bezweifle ich.

aber auch nur, weil du echt keine ahnung hast. ich denke nur mal zurück an meine zeit im kreistag, als wir 5 jahre um den rettungsbedarfsplan gerungen haben (vor allem mit der verwaltung). das teil hatte rund 400 DIN-A-4-seiten und wurde immer wieder geändert. wer, der das nicht gelesen hatte UND verstanden, sollte darüber kompetent entscheiden? die "sogenannten profis", die den entwurf dazu erstellt haben, hatten schlicht keine ahnung von den gegebenheiten vor ort - und so sah denn auch deren entwurf aus.


Äääähhh... nein. Sondern weil es bisher keinen Beweis dafür gibt, dass meine Zweifel unbegründet sind.
Noch eine Aufgabe: Nimm dir eine Tageszeitung. Oft genug sind darin Bürgerbeteiligungsverfahren angekündigt. Die Pläne für ein Vorhaben liegen dann meist im Rathaus aus, man kann da hingehen, sich die Pläne anschauen und schriftlich etwaige Einwände oder Anregungen abgeben.
Nimm dir also eine solche Ankündigung für ein Projekt, das nicht grade ganz oben in den lokalen Schlagzeilen steht (sprich, Stuttgart 21 zählt nicht) und zähl nach, wie viele Leute dieses Angebot wahrnehmen. Ruhig mit den Fingern. Keine Angst, du kannst mit der anderen Hand getrost noch was anderes machen während du wartest.
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moecks
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Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 4560

Beitrag(#1752624) Verfasst am: 14.05.2012, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:

Allemal besser als rumzuheulen, dass fiese, fiese Raubkopierer einen piratisieren. Mit den Augen rollen


Ich verstehe diese Haltung nicht. Damit erklärt man Kunstschaffende zu Nutten, die gefälligst ihren Hintern hinhalten sollen und jeder darf sich mal kräftig bedienen.

Oh, jetzt funktioniert das alte Geschäftsmodell einmal produzieren und tausend mal abkassieren nicht mehr und die Urheber müssen sich ein neues Geschäftsmodell ausdenken.

Das ist natürlich genauso als wenn man vom Freier in den Arsch gefickt wird. Ja ne, is klar.
Und noch einer, der nicht die geringste Ahnung hat, was ein Urheber eigentlich ist und tut und wer genau ihn eigentlich abzockt (Hinweis: Nicht die Urheber).
Es gibt da auch noch die Verwerter und den Handel...

Tu doch mal nicht so als hättest du die Weißheit mit Löffeln gefressen.
Ich verstehe die Problematik und dessen Komplexität durchaus.
Daher bin ich ja für einen gemeinsame Problemlösung.

So Plattitüden wie "Künstler wollen für ihre Arbeit auch Geld verdienen..." bringen uns nicht weiter. Natürlich wollen die das und das auch völlig zurecht. Also lasst uns überlegen wie wir das anstellen und zwar so das mit den neuen Möglichkeiten des Internet die Bevölkerung noch mehr provitiert als bisher und die Künstler weiter ihr auskommen haben, was ihnen zusteht.

Aber bei ihrer letzten Aktion haben sie sich vor den Karren der Verwerter spannen lassen. Bravo.
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1752645) Verfasst am: 14.05.2012, 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

faszinierend
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
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Beitrag(#1752649) Verfasst am: 15.05.2012, 00:22    Titel: Antworten mit Zitat

(1) Ach so, hier auch nochmal ein Artikel mit einer Gegenposition: Link

Sebastian Kreutz, seinem eigenen Bekunden nach "Urheber und deshalb Pirat", sieht die Beiträge vermeintlicher(*) Urheber nicht als gute Diskussionsgrundlage an. (* =) Vermeintlich deshalb, weil hier, so argwöhnt er, insbesondere die Verbreiter ihre Kampagne durchzögen, die ihrerseits an einer starken Position gegenüber den Urhebern interessiert seien und diese gegebenenfalls geradezu "enteigneten". Und sinnigerweise würden auch nur die Verbreiter den Begriff des "geistigen Eigentums" verwenden. Auch bestehe von dieser Seite nur wenig Interesse daran, über das Urheberrecht zu diskutieren. Von ganz anderen Vorgängen noch nicht zu sprechen, die der Autor im Zusammenhang mit den vordergründigen Positionen als bizarr widersprüchlich ansieht.

(2) Weiter oben hatte ich ja schon davon gesprochen, daß Urheberrechte eben das Ergebnis von Aushandlungsprozessen sind. Von daher kann man sich nicht unbedingt auf die Position stellen, "daß die bestehenden Urheberrechte durchzusetzen sind und damit basta".

Wenn allerdings Jeder etwas abgeben muß, aber dafür auch etwas erhält, dann ist natürlich auch zu fragen, wie Inhalte denn bezahlt werden können: Raymond Ku hatte ja schon vor über zehn Jahren davon gesprochen, daß wenn die Kosten für die erzeugten Inhalte nicht direkt gezahlt werden, sie irgendwie anders gedeckt werden könnten. Als Beispiel dafür nannte er die Bezahlung der Hardware, die zum Tauschen genutzt wurde, sprich also PCs, Netzwerkhardware, Festplatten etc.. Nun sehe ich das nicht so richtig, wenn das auch eine ganz alte Idee ist: Als Rechner noch so teuer und groß waren, daß Privatpersonen sich diese nie hätten leisten oder aufstellen können, war Betriebssoftware frei verfügbar. Der Verkauf von Software kam eher später - und so richtig in Schwung, als die Hardware erschwinglich wurde.

Auch bei den Piraten gibt es aber die Diskussion über Modelle, wie eine Vergütung für die Urheber mit heute weithin üblichen Nutzungsmustern des Internet in Einklang zu bringen seien. In der letzten Woche hörte ich im DLF eine Diskussion, daß es ja sehr wohl auch in anderen Parteien Diskussionen zu Kulturflatrate und ähnlichem gibt, die unter bestimmten Bedingungen als nützlich angesehen werden: Etwa, daß bestehende Vertriebssysteme sich dort einbetten lassen, und daß - klar, denn das Internet hört nicht an der Ländergrenze auf - auch international entsprechende Abkommen geschlossen werden können.
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Bravopunk
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Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 32516
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Beitrag(#1752663) Verfasst am: 15.05.2012, 07:31    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Eben: Arbeitsverweigerung. Man kann nicht einfach alles nach unten abschieben. Dann beschäftigt sich nämlich nicht "die Masse" damit, sondern kleine Gruppen von Leuten, die am Thema gerade Interesse haben.

"Die Masse" zu befragen ist sinnvoll bei solchen Themen, die gerade viele Leute interessieren und bei denen deswegen auch viele Leute eine Meinung dazu haben. Im politischen Alltagsgeschäft ist es in einer hochgradig komplexen und arbeitsteiligen Gesellschaft aber einfach sinnvoll, gewählte Spezialisten fürs Entscheidungentreffen zu haben. Oder glaubst du wirklich, die Wähler der Piraten haben ernsthaft ein Interesse daran, zu allen Themen, die der Landtag berät, per Liquid Feedback selbst Entscheidungen zu treffen? "Die Masse" der Piratenwähler wird das kaum wollen, sondern erwarten, dass die Abgeordneten der Piraten ihren Job selber machen. Und wenn diese das nicht tun, sondern sich tatsächlich nach dem richten, was zu allen Themen gerade aus dem internet rauskommt, wird das einen höchst erratischen Blindflug geben.


Und genau das bezweifle ich.
Du gehst jketzt auf die Homepage deiner Stadt, suchst dort den Sitzungskalender des Rates, ziehst dir die Tagesordnung einer beliebigen Ratssitzung und suchst dir nur jene Punkte raus, zu denen du was sagen kannst und an denen du interessiert bist. Und dann zählst du die, die übrig bleiben.
Und dann kommst du nochmal und sagst, dass das alles Dinge sind, die "die Masse" entscheiden kann und vor allem auch entscheiden will.

Und wenn das klappt machst du das selbe Spiel nochmal mit deinem Landtag. Und dem Bundestag.


Nee. Ich glaub nicht, dass ich das tun werde.

Und auch den Vorschlag mit der Tageszeitung ignoriere ich geflissentlich. Ich hätte da vllt. mal besser markieren sollen, worauf ich geantwortet habe. So hab ich euch nur eine unnötige Gelegenheit gegeben euch altklug zu fühlen.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Eben: Arbeitsverweigerung. Man kann nicht einfach alles nach unten abschieben. Dann beschäftigt sich nämlich nicht "die Masse" damit, sondern kleine Gruppen von Leuten, die am Thema gerade Interesse haben.

"Die Masse" zu befragen ist sinnvoll bei solchen Themen, die gerade viele Leute interessieren und bei denen deswegen auch viele Leute eine Meinung dazu haben. Im politischen Alltagsgeschäft ist es in einer hochgradig komplexen und arbeitsteiligen Gesellschaft aber einfach sinnvoll, gewählte Spezialisten fürs Entscheidungentreffen zu haben. Oder glaubst du wirklich, die Wähler der Piraten haben ernsthaft ein Interesse daran, zu allen Themen, die der Landtag berät, per Liquid Feedback selbst Entscheidungen zu treffen? "Die Masse" der Piratenwähler wird das kaum wollen, sondern erwarten, dass die Abgeordneten der Piraten ihren Job selber machen. Und wenn diese das nicht tun, sondern sich tatsächlich nach dem richten, was zu allen Themen gerade aus dem internet rauskommt, wird das einen höchst erratischen Blindflug geben.


Und genau das bezweifle ich.

aber auch nur, weil du echt keine ahnung hast. ich denke nur mal zurück an meine zeit im kreistag, als wir 5 jahre um den rettungsbedarfsplan gerungen haben (vor allem mit der verwaltung). das teil hatte rund 400 DIN-A-4-seiten und wurde immer wieder geändert. wer, der das nicht gelesen hatte UND verstanden, sollte darüber kompetent entscheiden? die "sogenannten profis", die den entwurf dazu erstellt haben, hatten schlicht keine ahnung von den gegebenheiten vor ort - und so sah denn auch deren entwurf aus.


Äääähhh... nein. Sondern weil es bisher keinen Beweis dafür gibt, dass meine Zweifel unbegründet sind.


Meine Antwort bezog sich nämlich nur auf das Gefettete. Und ich sag euch auch warum. Weil ich mit keinem Wort über Kommunalpolitik gesprochen habe. Die habt ihr hier ins Spiel gebracht, weil ihr halt daran beteiligt seid und daher meint davon mehr Ahnung zu haben als ich. Was im Zweifel ja auch stimmt.

Nein, nein. Mir ging es nie um Kommunalpolitik. Das dort im eher kleinen Kreis Dinge beschlossen werden, die sich nach Bedarf richten und außerdem auch über Dinge abgestimmt wird, für die sich eh nur eine Minderheit interessiert, weil die meisten sowas gerne abdeligieren wollen, um sich nicht den Alltag mit sowas auch noch vollzupacken, ist durchaus klar und stellte ich nie in Frage. Schulterzucken

Ihr könnt eure Altersweißheit also ruhig wieder einpacken. Wird nicht gebraucht. Smilie

Mir ging es die ganze Zeit nur um Landes- und Bundespolitik... wartet! Ihr müsst mir jetzt nicht um die Ohren hauen, dass es auch da viele Bereiche gibt, für die sich nur Minderheiten interessieren. Anders als auf Kommunalebene sind dies aber Dinge, die uns dennoch alle angehen. Daher ist die Möglichkeit zu schaffen, dass sich ein jeder darin einbringen kann, so er will, da erheblich sinnvoller und auch notwendig, wenn man mich fragt. Mir ist schon klar, dass ich (wie wir alle) von unpolitischen und selbstsüchtigen, an Dingen der Allgemeinheit uninteressierten, Entscheidungen gerne abdeligierenden Idioten umgeben bin. Aber ich träume davon, dass irgendwann doch eine ganze Menschheit existiert, voller homo politici... weiß jetzt nicht ob das der korrekte Plural war. Am Kopf kratzen

Und die Piratenpartei ist wohl nicht sooo viel näher dran das auf den Weg zu bringen als alle anderen, aber sie geht halt von allen am ehesten in diese Richtung.
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Beitrag(#1752667) Verfasst am: 15.05.2012, 07:50    Titel: Antworten mit Zitat

-.- Ach, vergesst einfach, was ich gerade geschrieben habe.








Schon passiert...
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Kramer
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Beitrag(#1752672) Verfasst am: 15.05.2012, 08:21    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:
So Plattitüden wie "Künstler wollen für ihre Arbeit auch Geld verdienen..." bringen uns nicht weiter. Natürlich wollen die das und das auch völlig zurecht. Also lasst uns überlegen wie wir das anstellen und zwar so das mit den neuen Möglichkeiten des Internet die Bevölkerung noch mehr provitiert als bisher und die Künstler weiter ihr auskommen haben, was ihnen zusteht.


Ich würde zuerstmal die Künstler fragen, was die wollen. Und dann bitte zuhören, nicht einfach drauf los plappern und meinen, man wüsste alles besser. Was die Künstler wollen ist Gesetz! Ohne die geht es nämlich nicht. Und wenn die sagen, dass Verramschung zu Piratentarifen nicht drin ist, dann ist das nicht drin.
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Beitrag(#1752673) Verfasst am: 15.05.2012, 08:26    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
So Plattitüden wie "Künstler wollen für ihre Arbeit auch Geld verdienen..." bringen uns nicht weiter. Natürlich wollen die das und das auch völlig zurecht. Also lasst uns überlegen wie wir das anstellen und zwar so das mit den neuen Möglichkeiten des Internet die Bevölkerung noch mehr provitiert als bisher und die Künstler weiter ihr auskommen haben, was ihnen zusteht.


Ich würde zuerstmal die Künstler fragen, was die wollen. Und dann bitte zuhören, nicht einfach drauf los plappern und meinen, man wüsste alles besser. Was die Künstler wollen ist Gesetz! Ohne die geht es nämlich nicht. Und wenn die sagen, dass Verramschung zu Piratentarifen nicht drin ist, dann ist das nicht drin.


Das Gefettete halte ich für groben Unfug. Hinter der obersten Schicht der gute bezahlten Künstler, die da diesen Aufstand anzetteln, lauern 30 Schichten Künstler, die bisher keinen Cent verdient haben und es vllt. sogar nichtmal des Geldes wegen tun. Die springen gerne in die Lücke, wenn die Elite nicht mehr mitspielen will. Smilie

edit: Ganz nebenbei: Ohne die Künstler geht es ohne Probleme... ohne das Medium aber nicht.
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moecks
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Beitrag(#1752680) Verfasst am: 15.05.2012, 08:41    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
So Plattitüden wie "Künstler wollen für ihre Arbeit auch Geld verdienen..." bringen uns nicht weiter. Natürlich wollen die das und das auch völlig zurecht. Also lasst uns überlegen wie wir das anstellen und zwar so das mit den neuen Möglichkeiten des Internet die Bevölkerung noch mehr provitiert als bisher und die Künstler weiter ihr auskommen haben, was ihnen zusteht.


Ich würde zuerstmal die Künstler fragen, was die wollen. Und dann bitte zuhören, nicht einfach drauf los plappern und meinen, man wüsste alles besser. Was die Künstler wollen ist Gesetz! Ohne die geht es nämlich nicht. Und wenn die sagen, dass Verramschung zu Piratentarifen nicht drin ist, dann ist das nicht drin.

Und genau das ist eben nicht mehr so. Ob die Künstler das wollen oder nicht. Da können die gerne ihre Augen zuhalten und tralala singen. Das wird an den heutigen Möglichkeiten Werke zu kopieren und anderen zur Verfügung zu stellen nicht ändern.

Des weiteren wollen die Künstler Geld haben und zwar mein Geld.
Für wen und unter welchen Bedingungen ich dieses Ausgebe, da habe ich ein Mitspracherecht. Das nehme ich mir einfach raus, denn auch ich habe hart dafür gearbeitet und Werte geschaffen.

Da finde ich die Haltung der Künstler ein wenig arrogant.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1752682) Verfasst am: 15.05.2012, 08:44    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:

Das Gefettete halte ich für groben Unfug. Hinter der obersten Schicht der gute bezahlten Künstler, die da diesen Aufstand anzetteln, lauern 30 Schichten Künstler, die bisher keinen Cent verdient haben und es vllt. sogar nichtmal des Geldes wegen tun. Die springen gerne in die Lücke, wenn die Elite nicht mehr mitspielen will. Smilie


Ja klar, die warten nur darauf, dass ihre Werke auf den Festplatten sammelwütiger Nerds vergammeln, die schon kurz nach dem Download nur noch an den nächsten Klick denken, weil da gibt es ja noch so viel, das man unbedingt haben muss. Und es lebt sich bestimmt viel kreativer so als Künstler, wenn man sich ers´tmal dem Diktat der Austauschbarkeit unterworfen hat. Irgendwann schaffen dann alle für den Ponyzoo.

Zitat:
edit: Ganz nebenbei: Ohne die Künstler geht es ohne Probleme... ohne das Medium aber nicht.


"Hey, Süsse. Darf ich Dir meine Rohling-Samlung zeigen?"
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1752684) Verfasst am: 15.05.2012, 08:48    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:
Des weiteren wollen die Künstler Geld haben und zwar mein Geld


Nö. Wenn Du nichts von denen willst, wollen die auch nichts von Dir.

Zitat:
Da finde ich die Haltung der Künstler ein wenig arrogant.


Dazu haben sie jedes Recht.
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Bravopunk
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Beitrag(#1752685) Verfasst am: 15.05.2012, 08:51    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:

Das Gefettete halte ich für groben Unfug. Hinter der obersten Schicht der gute bezahlten Künstler, die da diesen Aufstand anzetteln, lauern 30 Schichten Künstler, die bisher keinen Cent verdient haben und es vllt. sogar nichtmal des Geldes wegen tun. Die springen gerne in die Lücke, wenn die Elite nicht mehr mitspielen will. Smilie


Ja klar, die warten nur darauf, dass ihre Werke auf den Festplatten sammelwütiger Nerds vergammeln, die schon kurz nach dem Download nur noch an den nächsten Klick denken, weil da gibt es ja noch so viel, das man unbedingt haben muss. Und es lebt sich bestimmt viel kreativer so als Künstler, wenn man sich ers´tmal dem Diktat der Austauschbarkeit unterworfen hat. Irgendwann schaffen dann alle für den Ponyzoo.

Zitat:
edit: Ganz nebenbei: Ohne die Künstler geht es ohne Probleme... ohne das Medium aber nicht.


"Hey, Süsse. Darf ich Dir meine Rohling-Samlung zeigen?"


Komm mir nich so. NeinNein

Ich geh geradewegs auf die 800ste gekaufte DVD zu. Musik hab ich bisher auch stets bezahlt. Mit einer Ausnahme, wo der Künstler sie umsonst feilbietet, weil er damit eben wirklich kein Geld verdienen will, sondern es für die Community tut... für Ruhm und Ehr, könnt man sagen. ... Und dann vllt. noch ein paar weitere Ausnahmen, wo es die Musik leider nicht zu kaufen gibt. Es kann nicht im Interesse des Künstlers sein, dass niemand sein Werk kennt. Schulterzucken
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Das Begräbnis der Freiheit

Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai

Ceterum censeo Russiam delendam esse!
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moecks
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Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 4560

Beitrag(#1752692) Verfasst am: 15.05.2012, 09:06    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
Des weiteren wollen die Künstler Geld haben und zwar mein Geld


Nö. Wenn Du nichts von denen willst, wollen die auch nichts von Dir.

Ich hätte gerne ihre Werke und die gerne mein Geld.
Irgendwie sollten wir zusammenkommen.
Das allein der Künstler bestimmt wie ich an seine Werke komme, die Zeiten sind vorbei.
Wenn mir da der Künstler nicht entgegenkommt, bekomme ich seine Werke eben auf anderem Weg. Wieso sollte ich als Konsument und Geldgeber auf diese neue Position gegenüber den Künstler verzichten?
Du kannst jetzt natürlich kommen das ich ein Arschloch bin, weil ich das so durchdrücken will, aber warum sollte ich gegenüber anderen nachgeben, die selbst kein bischen nachgeben wollen?
Zitat:

Zitat:
Da finde ich die Haltung der Künstler ein wenig arrogant.


Dazu haben sie jedes Recht.

Also keine Einigung. Machen wir also so weiter wie bisher...
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2056

Beitrag(#1752693) Verfasst am: 15.05.2012, 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
Des weiteren wollen die Künstler Geld haben und zwar mein Geld


Nö. Wenn Du nichts von denen willst, wollen die auch nichts von Dir.


Echt? Ich habe schon etwas gestaunt, als ich auf meiner Rechnung von Epson für ein 50€ Multifunktionsgerät, 12€ Urheberrechtsabgabe gesehen habe. Wer bekommt denn diese 12€? Und nein, es lag kein Buch bei. Warum zahle ich Geld für Null Gegenleistung?

Kopierer und Drucker sind im Übrigen nicht die einzigen Geräte, auf die eine Urheberrechtsabgabe erhoben wird. Und dann kommt noch erschwerend hinzu, dass Provider auf Druck der Medienindustrie, BitTorrent drosseln oder blockieren. Warum darf ich die neueste Ubuntu Distribution nicht Fullspeed downloaden und seeden?

Über die politischen Zensurbestrebungen und Überwachungsmassnahmen habe ich noch gar nicht angefangen zu lamentieren.

Mit welchem Recht dürfen also Urheber all das für sich beanspruchen?
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Denny Crane!
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1752694) Verfasst am: 15.05.2012, 09:11    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:

Das allein der Künstler bestimmt wie ich an seine Werke komme, die Zeiten sind vorbei.
Wenn mir da der Künstler nicht entgegenkommt, bekomme ich seine Werke eben auf anderem Weg.

Ja, das kannst du, und in der Konsequenz werden immer weniger Leute (oder nur noch die Schlechten) etwas produzieren, das es wert ist, daß man es sich besorgt. Die Massenware kommt immer auf ihren Schnitt.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1752695) Verfasst am: 15.05.2012, 09:13    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:

Mit welchem Recht dürfen also Urheber all das für sich beanspruchen?

Weil das ein Krieg ist - auf beiden Seiten, bei dem übrigens nicht die Urheber verdienen, sondern am Ende nur die Rechteverwerter, -verwalter und -kontrolleure, und das ist das eigentliche Übel.
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2056

Beitrag(#1752698) Verfasst am: 15.05.2012, 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:

Mit welchem Recht dürfen also Urheber all das für sich beanspruchen?

Weil das ein Krieg ist - auf beiden Seiten, bei dem übrigens nicht die Urheber verdienen, sondern am Ende nur die Rechteverwerter, -verwalter und -kontrolleure, und das ist das eigentliche Übel.


Da hast du absolut Recht. Leider gewinnt man zunehmend den Eindruck, dass die den Hals nicht voll genug bekommen können, und wenn man das anspricht, wird der arme Künstler aus dem Hut gezaubert, der kaum was zu Essen hat (man denkt sofort an van Gogh und so). Dabei geht es nicht um Künstler, es geht um die Dieter Bohlens.

Ich glaube übrigens nicht, das am Ende die schlechten Künstler gewinnen, sondern es werden gerade die guten Künstler übrig bleiben, weil sich die anpassen können, während gerade schlechte Künstler nur durch Masse Geld verdienen können, aber das nur am Rande.

In diesem "Krieg" geht es um eine Güterabwägung: Wollen wir unsere Meinungs- und Informationsfreiheit im Internet wirklich dem veralteten Geschäftsmodell der Medienindustrie opfern?
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Denny Crane!
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1752699) Verfasst am: 15.05.2012, 09:21    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
Des weiteren wollen die Künstler Geld haben und zwar mein Geld


Nö. Wenn Du nichts von denen willst, wollen die auch nichts von Dir.

Ich hätte gerne ihre Werke und die gerne mein Geld.
Irgendwie sollten wir zusammenkommen.
Das allein der Künstler bestimmt wie ich an seine Werke komme, die Zeiten sind vorbei.
Wenn mir da der Künstler nicht entgegenkommt, bekomme ich seine Werke eben auf anderem Weg. Wieso sollte ich als Konsument und Geldgeber auf diese neue Position gegenüber den Künstler verzichten?
Du kannst jetzt natürlich kommen das ich ein Arschloch bin, weil ich das so durchdrücken will, aber warum sollte ich gegenüber anderen nachgeben, die selbst kein bischen nachgeben wollen?
Zitat:

Zitat:
Da finde ich die Haltung der Künstler ein wenig arrogant.


Dazu haben sie jedes Recht.

Also keine Einigung. Machen wir also so weiter wie bisher...

wieso verhälst du dich künstlern eigentlich anders gegenüber, als allen anderen, die ein produkt herstellen und es zum verkauf anbieten? nur weil musik und texte in zeiten von computer und internet viel leichter zu kopieren und zur verfügung zu stellen sind?
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Religionskritik-Wiesbaden
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Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#1752700) Verfasst am: 15.05.2012, 09:23    Titel: VG-Wort Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Multifunktionsgerät, 12€ Urheberrechtsabgabe gesehen habe. Wer bekommt denn diese 12€?


Ich glaube, die VG-Wort bekommt das Geld. Und die verteilen dass dann an die bei Ihnen angemeldeten 'Schreibenden' - die nicht angemeldeten gehen leer aus.

Im Übrigen, die Geschwindigkeit wird auch bei den Scannern gedrosselt - diese könnten wesentlich schneller - aber dann würden ja viel mehr Menschen die Bücher digitalisieren.
Glücklich die Menschen, die an Institutionen arbeiten, wo es Kopierscanner gibt - so schnell kopiert wie gescannt Smilie

Die Idee, Urheberrechtsabgaben an die Verfielfältigungsgeräte zu koppeln, halte ich aber durchaus für sinnvoll.
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moecks
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Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 4560

Beitrag(#1752702) Verfasst am: 15.05.2012, 09:33    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
wieso verhälst du dich künstlern eigentlich anders gegenüber, als allen anderen, die ein produkt herstellen und es zum verkauf anbieten?

Die anderen Hersteller haben in der Regel konkurenz und es bildet sich ein Markt wo es um Angebot und Nachfrage geht. Der Künstler hat hingegen ein Monopol welches er mit allen Mitteln erhalten will. Und ich als dummer Konsument und Melkkuh soll gefälligst alles so hinnehmen wie die es wünschen.
Zitat:

nur weil musik und texte in zeiten von computer und internet viel leichter zu kopieren und zur verfügung zu stellen sind?

Das ist ja erstmal die notwendige Vorraussetzung dafür.
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1752704) Verfasst am: 15.05.2012, 09:41    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:

Mit dem geistigen Prekariat, das zahlenmäßig angestiegen ist, sieht das ähnlich aus. Man soll nicht so tun, als könnten sich die Autoren einfach so unter Umgehung der Verwertungsgesellschaften unmittelbar an das Publikum wenden. Dabei wird verkannt, dass die meisten Autoren dazu logistisch, finanziell (nicht alle sind im Netz, wie häufig gesagt) nicht in der Lage sind, nur eine kleine Gruppe von ihnen kann das. Es heißen nicht alle Charlotte Roche.

Es ist aber heute für Autoren leichter denn je, z.B. mit Hilfe von Kindle Direct Publishing. Allerdings fehlt hier Lektorat, Marketing und vielleicht noch etliches mehr, was Verlage so anbieten. Niemand sagt, dass das leicht ist, aber das ist es mit Verlagen ja auch nicht.


Ja, es gibt so etwas. Kindle Direct Publishing
Das setzt allerdings voraus, dass der Autor wirklich "frei" ist, also an keine Institution angebunden ist und direkt mit so einer Firma verhandeln kann, und wenn er nur den blanken Text unterbringen will.

"Publishing on Demand" ist auch günstig. Aber es kommt nicht so recht voran, weil bei den Verlagen auch das traditionelle Renomme eine Rolle spielt. Es wird von den Rechtsanwälten der Autoren ins Feld geführt, wenn es einen Konflikt mit den Verlagen gibt, z. B. wegen verspäteter oder ausbliebgender Manuskriptabgabe. Man könnte, sagen diese Anwälte der Autoren, den gleichen Text viel billiger vervielfältigen lassen, und die Argumentation der Verleger, sie hätten Verluste bei Verspätung und Ausblieben eines Buches, könne man nicht gelten lassen, weil die bisher nur hypothetisch seien.

Wenn der Autor von einer Stiftung gefördert wird oder in eine Institution eingebunden ist, ist man dort daran interessiert, die Arbeitsergebnisse auch in renommierten Verlagen erscheinen zu lassen, von denen man weiß, dass sie wissenschaftliche Ergebnisse auf hohem Niveau publizieren.

Also nehmen wir mal an, es hat einer in drei Jahren so ein Buch von 500 Seiten verfasst. Die Verlage verlangen indes saftige Preise, in denen außer den reinen Herstellungskosten auch tatsächlich Kosten für Lektorat und professionelles Marketing enthalten sind. Der Autor kann jetzt, wenn er Glück hat, noch mit etwa 800/1000 Euro von der VG Wort rechnen, jeder kann ja in einen Copy-Shop gehen und das Buch oder Teile davon kopieren.

Würde es so ohne weiteres frei ins Internet gestellt, kann es sich jeder herunterladen, der Autor sieht keinen Stich.

Überseht doch nicht, dass bei vielen Druckerzeugnissen überhaupt keine Honorare anfallen, sondern, im Gegenteil,. Druckkostenzuschüsse, beantragt werden müssen.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1752705) Verfasst am: 15.05.2012, 09:41    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:
Wieso sollte ich als Konsument und Geldgeber auf diese neue Position gegenüber den Künstler verzichten?
Du kannst jetzt natürlich kommen das ich ein Arschloch bin, weil ich das so durchdrücken will, aber warum sollte ich gegenüber anderen nachgeben, die selbst kein bischen nachgeben wollen?


Ich glaube gar nicht, dass Künstler prinzipiell nicht bereit sind, sich den neuen Bedingungen anzupassen. Nur wollen die nicht völlig die Kontrolle über die Verwertung ihrer Werke aus der Hand geben und sich urheberrechtich komplett enteignen lassen. Das hat nicht ausschliesslich etwas mit Geld verdienen zu tun. Es geht hier (auch) um Kunst, nicht um eine Tüte Schrauben vom Baumarkt.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1752708) Verfasst am: 15.05.2012, 09:56    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:

Die anderen Hersteller haben in der Regel konkurenz und es bildet sich ein Markt wo es um Angebot und Nachfrage geht. Der Künstler hat hingegen ein Monopol welches er mit allen Mitteln erhalten will.


Das ist doch Unfug. Ein Künstler hat kein Monopol, er steht mit unzähligen anderen Künstlern in Konkurrenz. Was Du hier als sein Monopol bezeichnest, ist sein Wettbewerbsvorteil. Du willst das Werk von Künstler A, weil es Dir gefällt. Und wenn es das nicht umsonst gibt, dann musst Du es käuflich erwerben. Ist Dir der Preis dafür zu hoch, dann hat der Künstler halt Pech, dann profitiert evtl. ein Konkurrent. Nutella gibt es auch nur von Nutella, und wem Nuss-Nougat-Creme vom Aldi nicht gut genug ist, der muss halt das teure Nutella kaufen. Ein Monopol hat Nutella deshalb ebensowenig wie Coca Cola. Wer den markt reformieren will, sollte ihn zumindest zutreffend beschreiben und die gängigen Begriffe angemessen verwenden können.
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moecks
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Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 4560

Beitrag(#1752714) Verfasst am: 15.05.2012, 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
Wieso sollte ich als Konsument und Geldgeber auf diese neue Position gegenüber den Künstler verzichten?
Du kannst jetzt natürlich kommen das ich ein Arschloch bin, weil ich das so durchdrücken will, aber warum sollte ich gegenüber anderen nachgeben, die selbst kein bischen nachgeben wollen?


Ich glaube gar nicht, dass Künstler prinzipiell nicht bereit sind, sich den neuen Bedingungen anzupassen. Nur wollen die nicht völlig die Kontrolle über die Verwertung ihrer Werke aus der Hand geben und sich urheberrechtich komplett enteignen lassen. Das hat nicht ausschliesslich etwas mit Geld verdienen zu tun. Es geht hier (auch) um Kunst, nicht um eine Tüte Schrauben vom Baumarkt.

Es geht um Kunst die eine Datei auf einem Datenträger ist. Die kann ich eben recht einfach kopieren ob es dem Künstler gefällt oder nicht. Die Kontrolle was nun mit seinen Werken passiert hat er doch schon lange verloren.
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