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Ist eine Frauenquote in Führungspositionen bis hin zum Topmanagement notwendig/sinnvoll/ unausweichlich? |
Ja, Frauen werden bei Führungspositionen (bei gleicher Eignung) stets übergangen. Frei nach Frau von der Leyen "Ohne Gesetz wird es nicht gehen." |
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33% |
[ 18 ] |
Nein, eine derartige Quotenregelung ist falsch und wird der Gleichberechtigung nicht dienlich sein. (oder andere Begründung.) |
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61% |
[ 33 ] |
Weiß nicht! |
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5% |
[ 3 ] |
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Stimmen insgesamt : 54 |
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Autor |
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1755882) Verfasst am: 29.05.2012, 01:06 Titel: |
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Wenn es nur an den Steuern liegen würde, müssten die Unterschiede auch bei Lehrern vergleichbar groß sein, dort ist es das aber eben nicht, weil es dort gar keine Möglichkeiten der unterschiedlichen Bezahlung gibt. Übrigens geht es bei den Zahlen auch nicht in erster Linie um direte Lohndiskriminierung (die ist ja direkt verboten, da lässt sich nicht viel heraus holen; gibt es zwar teilweise dennoch, ist aber nicht so stark), sondern es geht ja um erwartete Stundenlöhne je nach Studiengang. Während männliche BWL-Absolventen eben eher andie Führungspositionen herangeführt werden, gibt es für die weiblichen BWl-Absolventen in erster Linie Arbeit im Bereich Buchhaltung und co.
Zitat: | Nächster Punkt auf der Liste: Ehegattensplitting abschaffen.
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Sarkasmus oder ernst gemeint?
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22288
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(#1755886) Verfasst am: 29.05.2012, 01:19 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Nächster Punkt auf der Liste: Ehegattensplitting abschaffen.
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Sarkasmus oder ernst gemeint? |
Natürlich ernst gemeint. Das wäre tatsächlich der nächste zu ergänzende Punkt auf meiner oben begonnenen Liste denkbarer Maßnahmen.
Das Ehegattensplitting führt dazu, dass es sich "lohnt", Erwerbsarbeit und Familienarbeit ungleichmäßig aufzuteilen, insbesondere, wenn der eine Teil schlechtere Lohnaussichten hat - was ja anscheinend idR eher die Frau ist. Es stützt also tendenziell die Ernährer-Hausfrau-Ehe, mit allen Nachteilen, die dieses patriarchale Modell für die Frau hat, was Status, Einkommen und soziale Absicherung angeht (und übrigens den Nachteilen, die es für den Mann hat, was Beteiligung am Familienleben angeht).
Es belohnt es also, wenn Frauen nicht oder bestenfalls "hinzu" verdienen - und das "hinzu" dürfte sich auch in Position und damit Einkommen wiederfinden.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1755887) Verfasst am: 29.05.2012, 02:00 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Das Ehegattensplitting führt dazu, dass es sich "lohnt", Erwerbsarbeit und Familienarbeit ungleichmäßig aufzuteilen, insbesondere, wenn der eine Teil schlechtere Lohnaussichten hat - was ja anscheinend idR eher die Frau ist. Es stützt also tendenziell die Ernährer-Hausfrau-Ehe, mit allen Nachteilen, die dieses patriarchale Modell für die Frau hat, was Status, Einkommen und soziale Absicherung angeht (und übrigens den Nachteilen, die es für den Mann hat, was Beteiligung am Familienleben angeht).
Es belohnt es also, wenn Frauen nicht oder bestenfalls "hinzu" verdienen - und das "hinzu" dürfte sich auch in Position und damit Einkommen wiederfinden. |
Aber das ist nun schlicht völliger Unsinn.
Ehegattensplitting bedeutet keineswegs, dass eine ungleichmäßige Einkommensverteilung 'belohnt' würde. Es bedeutet schlicht, dass es für die zu zahlenden Steuern eines Ehepaares keine Rolle spielt, wie die jeweiligen Einkommen verteilt sind: die Steuerbelastung des Ehepaares richtet sich nach der Summe der Einkommen beider. D.h.: jedes Ehepaar, das zusammengerechnet die Summe X verdient, zahlt in allen Fällen die Summe Y an Steuern.
Würde man das Ehegattensplitting aufheben, dann! würde es eine Rolle spielen, wer jeweils wieviel verdient. Dann würden Ehepaare - bei gleichem Gesamteinkommen - um so höher besteuert, je unterschiedlicher das individuelle Einkommen der Ehepartner wäre.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1755892) Verfasst am: 29.05.2012, 03:43 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Das Ehegattensplitting führt dazu, dass es sich "lohnt", Erwerbsarbeit und Familienarbeit ungleichmäßig aufzuteilen, insbesondere, wenn der eine Teil schlechtere Lohnaussichten hat - was ja anscheinend idR eher die Frau ist. Es stützt also tendenziell die Ernährer-Hausfrau-Ehe, mit allen Nachteilen, die dieses patriarchale Modell für die Frau hat, was Status, Einkommen und soziale Absicherung angeht (und übrigens den Nachteilen, die es für den Mann hat, was Beteiligung am Familienleben angeht).
Es belohnt es also, wenn Frauen nicht oder bestenfalls "hinzu" verdienen - und das "hinzu" dürfte sich auch in Position und damit Einkommen wiederfinden. |
Aber das ist nun schlicht völliger Unsinn.
Ehegattensplitting bedeutet keineswegs, dass eine ungleichmäßige Einkommensverteilung 'belohnt' würde. Es bedeutet schlicht, dass es für die zu zahlenden Steuern eines Ehepaares keine Rolle spielt, wie die jeweiligen Einkommen verteilt sind: die Steuerbelastung des Ehepaares richtet sich nach der Summe der Einkommen beider. D.h.: jedes Ehepaar, das zusammengerechnet die Summe X verdient, zahlt in allen Fällen die Summe Y an Steuern.
Würde man das Ehegattensplitting aufheben, dann! würde es eine Rolle spielen, wer jeweils wieviel verdient. Dann würden Ehepaare - bei gleichem Gesamteinkommen - um so höher besteuert, je unterschiedlicher das individuelle Einkommen der Ehepartner wäre. |
Öhm, wie nennt man denn diesen Steuerklassentausch? WO der eine nur beschränkt steuerpflichtig ist, während der andere dann Steuerklasse I ist. Ich habe DAS immer unter Ehegattensplitting verstanden.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1755897) Verfasst am: 29.05.2012, 06:55 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Das Ehegattensplitting führt dazu, dass es sich "lohnt", Erwerbsarbeit und Familienarbeit ungleichmäßig aufzuteilen, insbesondere, wenn der eine Teil schlechtere Lohnaussichten hat - was ja anscheinend idR eher die Frau ist. Es stützt also tendenziell die Ernährer-Hausfrau-Ehe, mit allen Nachteilen, die dieses patriarchale Modell für die Frau hat, was Status, Einkommen und soziale Absicherung angeht (und übrigens den Nachteilen, die es für den Mann hat, was Beteiligung am Familienleben angeht).
Es belohnt es also, wenn Frauen nicht oder bestenfalls "hinzu" verdienen - und das "hinzu" dürfte sich auch in Position und damit Einkommen wiederfinden. |
Aber das ist nun schlicht völliger Unsinn.
Ehegattensplitting bedeutet keineswegs, dass eine ungleichmäßige Einkommensverteilung 'belohnt' würde. Es bedeutet schlicht, dass es für die zu zahlenden Steuern eines Ehepaares keine Rolle spielt, wie die jeweiligen Einkommen verteilt sind: die Steuerbelastung des Ehepaares richtet sich nach der Summe der Einkommen beider. D.h.: jedes Ehepaar, das zusammengerechnet die Summe X verdient, zahlt in allen Fällen die Summe Y an Steuern.
Würde man das Ehegattensplitting aufheben, dann! würde es eine Rolle spielen, wer jeweils wieviel verdient. Dann würden Ehepaare - bei gleichem Gesamteinkommen - um so höher besteuert, je unterschiedlicher das individuelle Einkommen der Ehepartner wäre. |
Öhm, wie nennt man denn diesen Steuerklassentausch? WO der eine nur beschränkt steuerpflichtig ist, während der andere dann Steuerklasse I ist. Ich habe DAS immer unter Ehegattensplitting verstanden. | Ich wäre dafür, dass über Steuern nur diskutiert, der auch schonmal welche zahlt.
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1755898) Verfasst am: 29.05.2012, 06:56 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | moecks hat folgendes geschrieben: | Mir missfällt das bei dieser Statistik die Nettolöhne betrachtet werden. Wir haben in diesem Land unterschiedliche Steuerklassen.
Ein Mann der einen guten Job hat und dessen Frau zu Hause ist oder einen Job hat mit weniger Einkommen hat Steuerklasse drei. Wohin gegen die Frau die mit akademischen Abschluss arbeitet und Single ist wohl eher Steuerklasse eins oder vier ist.
Wenn man etwas vergleicht das bitte nur den Bruttolohn, denn nur dieser kann für beide Gesclechter vom Arbeitgeber gleich gewählt werden. Beim Nettolohn kommen nur zusätzliche Storfaktoren hinzu. | Zur Ergänzung, wo du grade Lohnsteuer erwähnst: Ehegattensplitting ist mW auch oft zum Nachteil der Frau. |
Nächster Punkt auf der Liste: Ehegattensplitting abschaffen. |
Meine Fresse!
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Argeleb Misanthropischer Humanist
Anmeldungsdatum: 02.01.2010 Beiträge: 2059
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(#1755906) Verfasst am: 29.05.2012, 08:53 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | moecks hat folgendes geschrieben: | Mir missfällt das bei dieser Statistik die Nettolöhne betrachtet werden. Wir haben in diesem Land unterschiedliche Steuerklassen.
Ein Mann der einen guten Job hat und dessen Frau zu Hause ist oder einen Job hat mit weniger Einkommen hat Steuerklasse drei. Wohin gegen die Frau die mit akademischen Abschluss arbeitet und Single ist wohl eher Steuerklasse eins oder vier ist.
Wenn man etwas vergleicht das bitte nur den Bruttolohn, denn nur dieser kann für beide Gesclechter vom Arbeitgeber gleich gewählt werden. Beim Nettolohn kommen nur zusätzliche Storfaktoren hinzu. | Zur Ergänzung, wo du grade Lohnsteuer erwähnst: Ehegattensplitting ist mW auch oft zum Nachteil der Frau. |
Nächster Punkt auf der Liste: Ehegattensplitting abschaffen. |
Das wird echt Zeit
_________________ Denny Crane!
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1755907) Verfasst am: 29.05.2012, 09:06 Titel: |
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Argeleb hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | moecks hat folgendes geschrieben: | Mir missfällt das bei dieser Statistik die Nettolöhne betrachtet werden. Wir haben in diesem Land unterschiedliche Steuerklassen.
Ein Mann der einen guten Job hat und dessen Frau zu Hause ist oder einen Job hat mit weniger Einkommen hat Steuerklasse drei. Wohin gegen die Frau die mit akademischen Abschluss arbeitet und Single ist wohl eher Steuerklasse eins oder vier ist.
Wenn man etwas vergleicht das bitte nur den Bruttolohn, denn nur dieser kann für beide Gesclechter vom Arbeitgeber gleich gewählt werden. Beim Nettolohn kommen nur zusätzliche Storfaktoren hinzu. | Zur Ergänzung, wo du grade Lohnsteuer erwähnst: Ehegattensplitting ist mW auch oft zum Nachteil der Frau. |
Nächster Punkt auf der Liste: Ehegattensplitting abschaffen. |
Das wird echt Zeit | Was versprichst Du Dir davon? Aus welchem Grund möchtest Du einen stärkere steuerliche Belastung der Familien erreichen?
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Argeleb Misanthropischer Humanist
Anmeldungsdatum: 02.01.2010 Beiträge: 2059
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(#1755917) Verfasst am: 29.05.2012, 11:26 Titel: |
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I.R hat folgendes geschrieben: | Argeleb hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | moecks hat folgendes geschrieben: | Mir missfällt das bei dieser Statistik die Nettolöhne betrachtet werden. Wir haben in diesem Land unterschiedliche Steuerklassen.
Ein Mann der einen guten Job hat und dessen Frau zu Hause ist oder einen Job hat mit weniger Einkommen hat Steuerklasse drei. Wohin gegen die Frau die mit akademischen Abschluss arbeitet und Single ist wohl eher Steuerklasse eins oder vier ist.
Wenn man etwas vergleicht das bitte nur den Bruttolohn, denn nur dieser kann für beide Gesclechter vom Arbeitgeber gleich gewählt werden. Beim Nettolohn kommen nur zusätzliche Storfaktoren hinzu. | Zur Ergänzung, wo du grade Lohnsteuer erwähnst: Ehegattensplitting ist mW auch oft zum Nachteil der Frau. |
Nächster Punkt auf der Liste: Ehegattensplitting abschaffen. |
Das wird echt Zeit | Was versprichst Du Dir davon? Aus welchem Grund möchtest Du einen stärkere steuerliche Belastung der Familien erreichen? |
Familien? Ein Ehepaar würde ich jetzt noch nicht wirklich eine Familie nennen. Kinder sollten sich deutlicher steuermindernd auswirken. Aber nur die Tatsache, dass man mit jemandem zusammenlebt (was die Kosten eh schon reduziert) rechtfertigt in meinen Augen noch keine Steuerminderung.
PS: Aber mal ein kleines Rechenbeispiel:
- Ehepaar 1, beide berufstätig, Einkommen Frau: 40.000, Mann: 60.000, macht zusammen 100.000
- Ehepaar 2, beide berufstätig, Einkommen Frau: 4000, Mann 90.000, macht zusammen 94.000
Ehepaar 1 zahlt mehr Steuern als Ehepaar 2, obwohl die Ehefrau 2 eigentlich nur scheinbeschäftigt ist. Das macht das Ehegattensplitting, soweit ich informiert bin
_________________ Denny Crane!
Zuletzt bearbeitet von Argeleb am 29.05.2012, 11:32, insgesamt einmal bearbeitet |
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1755918) Verfasst am: 29.05.2012, 11:27 Titel: |
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I.R hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | moecks hat folgendes geschrieben: | Mir missfällt das bei dieser Statistik die Nettolöhne betrachtet werden. Wir haben in diesem Land unterschiedliche Steuerklassen.
Ein Mann der einen guten Job hat und dessen Frau zu Hause ist oder einen Job hat mit weniger Einkommen hat Steuerklasse drei. Wohin gegen die Frau die mit akademischen Abschluss arbeitet und Single ist wohl eher Steuerklasse eins oder vier ist.
Wenn man etwas vergleicht das bitte nur den Bruttolohn, denn nur dieser kann für beide Gesclechter vom Arbeitgeber gleich gewählt werden. Beim Nettolohn kommen nur zusätzliche Storfaktoren hinzu. | Zur Ergänzung, wo du grade Lohnsteuer erwähnst: Ehegattensplitting ist mW auch oft zum Nachteil der Frau. |
Nächster Punkt auf der Liste: Ehegattensplitting abschaffen. |
Meine Fresse! |
Dass ist natürlich ein Argument.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Argeleb Misanthropischer Humanist
Anmeldungsdatum: 02.01.2010 Beiträge: 2059
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(#1755924) Verfasst am: 29.05.2012, 11:42 Titel: |
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Argeleb hat folgendes geschrieben: |
PS: Aber mal ein kleines Rechenbeispiel:
- Ehepaar 1, beide berufstätig, Einkommen Frau: 40.000, Mann: 60.000, macht zusammen 100.000
- Ehepaar 2, beide berufstätig, Einkommen Frau: 4000, Mann 90.000, macht zusammen 94.000
Ehepaar 1 zahlt mehr Steuern als Ehepaar 2, obwohl die Ehefrau 2 eigentlich nur scheinbeschäftigt ist. Das macht das Ehegattensplitting, soweit ich informiert bin |
Das ganz wird natürlich noch halbiert, also 50.000 bei Ehepaar 1 zu versteuern und 47.000 bei Ehepaar 2
Als Alleinstehender (egal ob Frau oder Mann), der genauso viel verdient wird voll besteuert. Und da frage ich mich schon, wie man da argumentiert, um das als fair darzustellen?
_________________ Denny Crane!
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26516
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1755926) Verfasst am: 29.05.2012, 11:45 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | moecks hat folgendes geschrieben: | Mir missfällt das bei dieser Statistik die Nettolöhne betrachtet werden. Wir haben in diesem Land unterschiedliche Steuerklassen.
Ein Mann der einen guten Job hat und dessen Frau zu Hause ist oder einen Job hat mit weniger Einkommen hat Steuerklasse drei. Wohin gegen die Frau die mit akademischen Abschluss arbeitet und Single ist wohl eher Steuerklasse eins oder vier ist.
Wenn man etwas vergleicht das bitte nur den Bruttolohn, denn nur dieser kann für beide Gesclechter vom Arbeitgeber gleich gewählt werden. Beim Nettolohn kommen nur zusätzliche Storfaktoren hinzu. | Zur Ergänzung, wo du grade Lohnsteuer erwähnst: Ehegattensplitting ist mW auch oft zum Nachteil der Frau. |
Stimmt. Und Familiensplitting zum Nachteil der Kinder.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Argeleb Misanthropischer Humanist
Anmeldungsdatum: 02.01.2010 Beiträge: 2059
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(#1755928) Verfasst am: 29.05.2012, 11:54 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | moecks hat folgendes geschrieben: | Mir missfällt das bei dieser Statistik die Nettolöhne betrachtet werden. Wir haben in diesem Land unterschiedliche Steuerklassen.
Ein Mann der einen guten Job hat und dessen Frau zu Hause ist oder einen Job hat mit weniger Einkommen hat Steuerklasse drei. Wohin gegen die Frau die mit akademischen Abschluss arbeitet und Single ist wohl eher Steuerklasse eins oder vier ist.
Wenn man etwas vergleicht das bitte nur den Bruttolohn, denn nur dieser kann für beide Gesclechter vom Arbeitgeber gleich gewählt werden. Beim Nettolohn kommen nur zusätzliche Storfaktoren hinzu. | Zur Ergänzung, wo du grade Lohnsteuer erwähnst: Ehegattensplitting ist mW auch oft zum Nachteil der Frau. |
Stimmt. Und Familiensplitting zum Nachteil der Kinder.
fwo |
Wikipedia hat folgendes geschrieben: | 2. Die Auswirkung des Splittings im Vergleich mit einem unverheirateten Paar ist wegen der Steuerprogression umso größer, je weiter die beiden Ehegatten-Einkommen auseinander liegen. Sie ist am größten, wenn einer der Eheleute überhaupt kein Einkommen bezieht. Dies bewirke, so die Kritik, daß sich eine über eine geringfügige Beschäftigung hinausgehende Arbeitsaufnahme für einen Ehepartner kaum lohne, wenn der andere Ehepartner gut verdient. Das führe in der Realität zur Nichtteilhabe am Arbeitsmarkt und zu einem immer größeren Qualifikationsverlust des (einkommens-)schwächeren Partners, somit mit zunehmender Zeit zu seiner dauerhaften Ausgrenzung aus der Berufstätigkeit, also letztendlich zur Abhängigkeit vom besser verdienenden Partner. |
Ich finde, das Argument hat was
_________________ Denny Crane!
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1755934) Verfasst am: 29.05.2012, 12:16 Titel: |
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Argeleb hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | Argeleb hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | moecks hat folgendes geschrieben: | Mir missfällt das bei dieser Statistik die Nettolöhne betrachtet werden. Wir haben in diesem Land unterschiedliche Steuerklassen.
Ein Mann der einen guten Job hat und dessen Frau zu Hause ist oder einen Job hat mit weniger Einkommen hat Steuerklasse drei. Wohin gegen die Frau die mit akademischen Abschluss arbeitet und Single ist wohl eher Steuerklasse eins oder vier ist.
Wenn man etwas vergleicht das bitte nur den Bruttolohn, denn nur dieser kann für beide Gesclechter vom Arbeitgeber gleich gewählt werden. Beim Nettolohn kommen nur zusätzliche Storfaktoren hinzu. | Zur Ergänzung, wo du grade Lohnsteuer erwähnst: Ehegattensplitting ist mW auch oft zum Nachteil der Frau. |
Nächster Punkt auf der Liste: Ehegattensplitting abschaffen. |
Das wird echt Zeit | Was versprichst Du Dir davon? Aus welchem Grund möchtest Du einen stärkere steuerliche Belastung der Familien erreichen? |
Familien? Ein Ehepaar würde ich jetzt noch nicht wirklich eine Familie nennen. Kinder sollten sich deutlicher steuermindernd auswirken. Aber nur die Tatsache, dass man mit jemandem zusammenlebt (was die Kosten eh schon reduziert) rechtfertigt in meinen Augen noch keine Steuerminderung.
PS: Aber mal ein kleines Rechenbeispiel:
- Ehepaar 1, beide berufstätig, Einkommen Frau: 40.000, Mann: 60.000, macht zusammen 100.000
- Ehepaar 2, beide berufstätig, Einkommen Frau: 4000, Mann 90.000, macht zusammen 94.000
Ehepaar 1 zahlt mehr Steuern als Ehepaar 2, obwohl die Ehefrau 2 eigentlich nur scheinbeschäftigt ist. Das macht das Ehegattensplitting, soweit ich informiert bin |
Marginal, konkret sind es die Steuern auf die 6.000 € Differenz.
Aber Du hast meine Frage nicht beantwortet: Die Abschaffung des Splittings würde zu steuerlichen Mehrbelastungen führen, im Fall 2 zu höheren als im Fall 1. Was bringt Dir das?
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26516
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1755939) Verfasst am: 29.05.2012, 12:38 Titel: |
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Argeleb hat folgendes geschrieben: | .....
Wikipedia hat folgendes geschrieben: | 2. Die Auswirkung des Splittings im Vergleich mit einem unverheirateten Paar ist wegen der Steuerprogression umso größer, je weiter die beiden Ehegatten-Einkommen auseinander liegen. Sie ist am größten, wenn einer der Eheleute überhaupt kein Einkommen bezieht. Dies bewirke, so die Kritik, daß sich eine über eine geringfügige Beschäftigung hinausgehende Arbeitsaufnahme für einen Ehepartner kaum lohne, wenn der andere Ehepartner gut verdient. Das führe in der Realität zur Nichtteilhabe am Arbeitsmarkt und zu einem immer größeren Qualifikationsverlust des (einkommens-)schwächeren Partners, somit mit zunehmender Zeit zu seiner dauerhaften Ausgrenzung aus der Berufstätigkeit, also letztendlich zur Abhängigkeit vom besser verdienenden Partner. |
Ich finde, das Argument hat was |
Und ich finde, es ist Quatsch. Was letztlich besteuert wird, ist doch die Wirtschaftseinheit Familie. Zumindest ich sehe nicht ein, dass eine Familie dafür steuerlich bestraft wird, dass sie das emanzipatorische Ideal, dass beide Partner den selben Verdienst nach Hause bringen, nicht erfüllt. Und das wird Fakt, sobald Du das Ehegattensplitting (Familiensplitting fände ich übrigens besser) abschaffst.
Die Nagelprobe muss immer sein: Hat eine Familie netto dassselbe, wenn ein Partner das Einkommen 2 A verdient und der andere nichts, wie eine Familie, wo beide Partner jeweils das Einkommen A nach Hause bringen?
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1755948) Verfasst am: 29.05.2012, 13:16 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Wenn es nur an den Steuern liegen würde, müssten die Unterschiede auch bei Lehrern vergleichbar groß sein, dort ist es das aber eben nicht, weil es dort gar keine Möglichkeiten der unterschiedlichen Bezahlung gibt. Übrigens geht es bei den Zahlen auch nicht in erster Linie um direte Lohndiskriminierung (die ist ja direkt verboten, da lässt sich nicht viel heraus holen; gibt es zwar teilweise dennoch, ist aber nicht so stark), sondern es geht ja um erwartete Stundenlöhne je nach Studiengang. Während männliche BWL-Absolventen eben eher andie Führungspositionen herangeführt werden, gibt es für die weiblichen BWl-Absolventen in erster Linie Arbeit im Bereich Buchhaltung und co. | Was heisst "erwartete"?
Das Einkommen, mit dem man rechnen sollte oder jenes, welches die Absolventen gerne hätten? Denn bei letzterem hieße die Grafik ja nur, Frauen haben geringere Erwartungen - das aber hätte nun so gar nichts mit dem tatsächlich erhaltenen Gehalt zu tun, ausser in der Form, dass Menschen mit höherer Erwartungshaltung wohl auch häufiger auf eine Gehaltserhöhung zuarbeiten/verhandeln.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Argeleb Misanthropischer Humanist
Anmeldungsdatum: 02.01.2010 Beiträge: 2059
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(#1755971) Verfasst am: 29.05.2012, 14:13 Titel: |
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I.R hat folgendes geschrieben: |
Aber Du hast meine Frage nicht beantwortet: Die Abschaffung des Splittings würde zu steuerlichen Mehrbelastungen führen, im Fall 2 zu höheren als im Fall 1. Was bringt Dir das? |
Mir? Gar nichts, weil ich generell nichts davon habe, wenn andere steuerlich bevorzugt oder benachteiligt werden. Aber ich bin nun mal kein Freund von ungerechtfertigten Subventionen.
Kinder sind das einzige, was in einer Lebensgemeinschaft eine Steuerminderung rechtfertigen könnte. Insofern wäre Familiensplitting schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, vor allem, wenn man sich vom Anachronismus der Ehe verabschiedet..
_________________ Denny Crane!
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#1755980) Verfasst am: 29.05.2012, 14:37 Titel: |
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Argeleb hat folgendes geschrieben: | Kinder sind das einzige, was in einer Lebensgemeinschaft eine Steuerminderung rechtfertigen könnte. |
Das haben die Gruenen laengst gefordert, als es die Piratenpartei noch gar nicht gab.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1755985) Verfasst am: 29.05.2012, 14:55 Titel: |
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Argeleb hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: |
Aber Du hast meine Frage nicht beantwortet: Die Abschaffung des Splittings würde zu steuerlichen Mehrbelastungen führen, im Fall 2 zu höheren als im Fall 1. Was bringt Dir das? |
Mir? Gar nichts, weil ich generell nichts davon habe, wenn andere steuerlich bevorzugt oder benachteiligt werden. Aber ich bin nun mal kein Freund von ungerechtfertigten Subventionen. | Lassen wir die Kiste mit den Subventionen und deren fehlende Rechtfertigung mal aussen vor - Hier war das Thema Frauenquote und Gleichberechtigung - Inwiefern bringt die steuerliche Mehrbelastung von Familien da irgendwas?
Argeleb hat folgendes geschrieben: | Kinder sind das einzige, was in einer Lebensgemeinschaft eine Steuerminderung rechtfertigen könnte. Insofern wäre Familiensplitting schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, vor allem, wenn man sich vom Anachronismus der Ehe verabschiedet.. |
Hast Du Dir bei Wiki auch die Argumente der Abschaffungsgegner mal durchgelesen?
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26516
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1755996) Verfasst am: 29.05.2012, 15:19 Titel: |
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Argeleb hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: |
Aber Du hast meine Frage nicht beantwortet: Die Abschaffung des Splittings würde zu steuerlichen Mehrbelastungen führen, im Fall 2 zu höheren als im Fall 1. Was bringt Dir das? |
Mir? Gar nichts, weil ich generell nichts davon habe, wenn andere steuerlich bevorzugt oder benachteiligt werden. Aber ich bin nun mal kein Freund von ungerechtfertigten Subventionen.
Kinder sind das einzige, was in einer Lebensgemeinschaft eine Steuerminderung rechtfertigen könnte. Insofern wäre Familiensplitting schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, vor allem, wenn man sich vom Anachronismus der Ehe verabschiedet.. |
Das bedeutet dann, dass Du auch diesen ganzen Affenschwanz von Unterhaltverpflichtungen aufheben willst, der diesem Anachronismus hängt? Was ist mit den Themen Gütertrennung/Gütergemeinschaft, Zugewinn usw, die du da als "anachronistisch" einfach wegbläst?
Dass die christliche oder speziell die katholische Auffassung von Ehe für einen Nichtchristen und damit zwangsläufig auch für diesen Staat einfach unwesentlich ist, ist eine Seite, dass es aber juristische Konsequenzen hat, wenn zwei Leute zusammenleben, nichts anderes bedeutet Ehe, ist nichts, vovon man sich einfach verabschieden kann. Zumindest nicht, wenn man in Anspruch nimmt, über das, was man so äußert, nachgedacht zu haben.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1756003) Verfasst am: 29.05.2012, 16:26 Titel: |
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Zitat: | I.R hat folgendes geschrieben: | Öhm, wie nennt man denn diesen Steuerklassentausch? WO der eine nur beschränkt steuerpflichtig ist, während der andere dann Steuerklasse I ist. Ich habe DAS immer unter Ehegattensplitting verstanden. | Ich wäre dafür, dass über Steuern nur diskutiert, der auch schonmal welche zahlt. |
Vielleicht zahle ich ja Steuern, aber bin nicht verheiratet? Darf man auch nur dann über das Ehegattensplitting reden, wenn man verheiratet ist?
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1756004) Verfasst am: 29.05.2012, 16:29 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Wenn es nur an den Steuern liegen würde, müssten die Unterschiede auch bei Lehrern vergleichbar groß sein, dort ist es das aber eben nicht, weil es dort gar keine Möglichkeiten der unterschiedlichen Bezahlung gibt. Übrigens geht es bei den Zahlen auch nicht in erster Linie um direte Lohndiskriminierung (die ist ja direkt verboten, da lässt sich nicht viel heraus holen; gibt es zwar teilweise dennoch, ist aber nicht so stark), sondern es geht ja um erwartete Stundenlöhne je nach Studiengang. Während männliche BWL-Absolventen eben eher andie Führungspositionen herangeführt werden, gibt es für die weiblichen BWl-Absolventen in erster Linie Arbeit im Bereich Buchhaltung und co. | Was heisst "erwartete"?
Das Einkommen, mit dem man rechnen sollte oder jenes, welches die Absolventen gerne hätten? Denn bei letzterem hieße die Grafik ja nur, Frauen haben geringere Erwartungen - das aber hätte nun so gar nichts mit dem tatsächlich erhaltenen Gehalt zu tun, ausser in der Form, dass Menschen mit höherer Erwartungshaltung wohl auch häufiger auf eine Gehaltserhöhung zuarbeiten/verhandeln. |
Weiß ich nicht genau (ich habe ja auch nur die Grafik zur Verfügung die da stand!), aber normalerweise würde es bedeuten: Einkommen, mit dem man rechnen sollte, basierend auf Durchschnittseinkommen eines Studienabsolventen oder so ähnlich.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1756005) Verfasst am: 29.05.2012, 16:33 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Argeleb hat folgendes geschrieben: | .....
Wikipedia hat folgendes geschrieben: | 2. Die Auswirkung des Splittings im Vergleich mit einem unverheirateten Paar ist wegen der Steuerprogression umso größer, je weiter die beiden Ehegatten-Einkommen auseinander liegen. Sie ist am größten, wenn einer der Eheleute überhaupt kein Einkommen bezieht. Dies bewirke, so die Kritik, daß sich eine über eine geringfügige Beschäftigung hinausgehende Arbeitsaufnahme für einen Ehepartner kaum lohne, wenn der andere Ehepartner gut verdient. Das führe in der Realität zur Nichtteilhabe am Arbeitsmarkt und zu einem immer größeren Qualifikationsverlust des (einkommens-)schwächeren Partners, somit mit zunehmender Zeit zu seiner dauerhaften Ausgrenzung aus der Berufstätigkeit, also letztendlich zur Abhängigkeit vom besser verdienenden Partner. |
Ich finde, das Argument hat was |
Und ich finde, es ist Quatsch. Was letztlich besteuert wird, ist doch die Wirtschaftseinheit Familie. Zumindest ich sehe nicht ein, dass eine Familie dafür steuerlich bestraft wird, dass sie das emanzipatorische Ideal, dass beide Partner den selben Verdienst nach Hause bringen, nicht erfüllt. Und das wird Fakt, sobald Du das Ehegattensplitting (Familiensplitting fände ich übrigens besser) abschaffst.
Die Nagelprobe muss immer sein: Hat eine Familie netto dassselbe, wenn ein Partner das Einkommen 2 A verdient und der andere nichts, wie eine Familie, wo beide Partner jeweils das Einkommen A nach Hause bringen? |
Warum genau willst Du die Ehegemeinschaft überhaupt fördern? Eine Form von Familiensplitting könnte ich ja nachvollziehen (wo es also tatsächlich Kinder gibt), aber eine Ehe ohne Kinder: warum sollte das von uns überhaupt gefördert werden?
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1756008) Verfasst am: 29.05.2012, 16:49 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Zitat: | I.R hat folgendes geschrieben: | Öhm, wie nennt man denn diesen Steuerklassentausch? WO der eine nur beschränkt steuerpflichtig ist, während der andere dann Steuerklasse I ist. Ich habe DAS immer unter Ehegattensplitting verstanden. | Ich wäre dafür, dass über Steuern nur diskutiert, der auch schonmal welche zahlt. |
Vielleicht zahle ich ja Steuern, aber bin nicht verheiratet? Darf man auch nur dann über das Ehegattensplitting reden, wenn man verheiratet ist? |
Ganz sicher zahlst Du Steuern, aber wahrscheinlich keine Einkommenssteuer.
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Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
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(#1756009) Verfasst am: 29.05.2012, 17:18 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: |
Warum genau willst Du die Ehegemeinschaft überhaupt fördern? Eine Form von Familiensplitting könnte ich ja nachvollziehen (wo es also tatsächlich Kinder gibt), aber eine Ehe ohne Kinder: warum sollte das von uns überhaupt gefördert werden? |
Ganz meiner Meinung!
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1756010) Verfasst am: 29.05.2012, 17:28 Titel: |
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Naastika hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: |
Warum genau willst Du die Ehegemeinschaft überhaupt fördern? Eine Form von Familiensplitting könnte ich ja nachvollziehen (wo es also tatsächlich Kinder gibt), aber eine Ehe ohne Kinder: warum sollte das von uns überhaupt gefördert werden? |
Ganz meiner Meinung! |
Ich hoffe, Du zahlst Einkommenssteuern, sonst darfst Du das Thema überhaupt nicht diskutieren.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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River Queen audiophil.
Anmeldungsdatum: 16.07.2009 Beiträge: 3516
Wohnort: Ochrasy
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(#1756013) Verfasst am: 29.05.2012, 17:37 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Naastika hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: |
Warum genau willst Du die Ehegemeinschaft überhaupt fördern? Eine Form von Familiensplitting könnte ich ja nachvollziehen (wo es also tatsächlich Kinder gibt), aber eine Ehe ohne Kinder: warum sollte das von uns überhaupt gefördert werden? |
Ganz meiner Meinung! |
Ich hoffe, Du zahlst Einkommenssteuern, sonst darfst Du das Thema überhaupt nicht diskutieren. |
Was auch völlig berechtigt ist. Immerhin darf über Schulpolitik auch nur reden, wer Kinder hat und über die Rüstungsindustrie darf nur urteilen, wer schon mal im Krieg war.
_________________ No coins. It's change I need.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26516
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1756016) Verfasst am: 29.05.2012, 17:44 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Argeleb hat folgendes geschrieben: | .....
Wikipedia hat folgendes geschrieben: | 2. Die Auswirkung des Splittings im Vergleich mit einem unverheirateten Paar ist wegen der Steuerprogression umso größer, je weiter die beiden Ehegatten-Einkommen auseinander liegen. Sie ist am größten, wenn einer der Eheleute überhaupt kein Einkommen bezieht. Dies bewirke, so die Kritik, daß sich eine über eine geringfügige Beschäftigung hinausgehende Arbeitsaufnahme für einen Ehepartner kaum lohne, wenn der andere Ehepartner gut verdient. Das führe in der Realität zur Nichtteilhabe am Arbeitsmarkt und zu einem immer größeren Qualifikationsverlust des (einkommens-)schwächeren Partners, somit mit zunehmender Zeit zu seiner dauerhaften Ausgrenzung aus der Berufstätigkeit, also letztendlich zur Abhängigkeit vom besser verdienenden Partner. |
Ich finde, das Argument hat was |
Und ich finde, es ist Quatsch. Was letztlich besteuert wird, ist doch die Wirtschaftseinheit Familie. Zumindest ich sehe nicht ein, dass eine Familie dafür steuerlich bestraft wird, dass sie das emanzipatorische Ideal, dass beide Partner den selben Verdienst nach Hause bringen, nicht erfüllt. Und das wird Fakt, sobald Du das Ehegattensplitting (Familiensplitting fände ich übrigens besser) abschaffst.
Die Nagelprobe muss immer sein: Hat eine Familie netto dassselbe, wenn ein Partner das Einkommen 2 A verdient und der andere nichts, wie eine Familie, wo beide Partner jeweils das Einkommen A nach Hause bringen? |
Warum genau willst Du die Ehegemeinschaft überhaupt fördern? Eine Form von Familiensplitting könnte ich ja nachvollziehen (wo es also tatsächlich Kinder gibt), aber eine Ehe ohne Kinder: warum sollte das von uns überhaupt gefördert werden? |
Weil der Staat in Sachen Unterhaltssicherung bei anderen Gelegenheiten auch auf diesen Partner zurückgreift? Die Alternative wäre doch, dass der Staat jedem, der ohne Arbeit ist, eine Grundsicherung bezahlt, unabhängig davon, ob er mit jemandem zusammenlebt oder nicht.
Siehe meine etwas ausführlichere Antwort an Argeleb.
Außerdem habe ich auch bereits geschrieben, dass ich auch ein Familiensplitting vorziehen würde Kunststück: wir haben Kinder .
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1756021) Verfasst am: 29.05.2012, 18:04 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: |
Weil der Staat in Sachen Unterhaltssicherung bei anderen Gelegenheiten auch auf diesen Partner zurückgreift? Die Alternative wäre doch, dass der Staat jedem, der ohne Arbeit ist, eine Grundsicherung bezahlt, unabhängig davon, ob er mit jemandem zusammenlebt oder nicht.
Siehe meine etwas ausführlichere Antwort an Argeleb. |
Der Staat schert sich doch einen Dreck darum, ob die Leute verheiratet sind, oder nicht. Sobald sie nur zusammenleben, müssen die sich ja schon gegenseitig Grundsicherung zahlen. Nur um das klarzustellen: Ich bin ein strikter Gegner all dieser Subsidiaritätsregelungen in Deutschland.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Argeleb Misanthropischer Humanist
Anmeldungsdatum: 02.01.2010 Beiträge: 2059
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(#1756023) Verfasst am: 29.05.2012, 18:14 Titel: |
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I.R hat folgendes geschrieben: | Argeleb hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: |
Aber Du hast meine Frage nicht beantwortet: Die Abschaffung des Splittings würde zu steuerlichen Mehrbelastungen führen, im Fall 2 zu höheren als im Fall 1. Was bringt Dir das? |
Mir? Gar nichts, weil ich generell nichts davon habe, wenn andere steuerlich bevorzugt oder benachteiligt werden. Aber ich bin nun mal kein Freund von ungerechtfertigten Subventionen. | Lassen wir die Kiste mit den Subventionen und deren fehlende Rechtfertigung mal aussen vor - Hier war das Thema Frauenquote und Gleichberechtigung - Inwiefern bringt die steuerliche Mehrbelastung von Familien da irgendwas? |
Nochmal: Ehe <> Familie
Und was die Diskriminierung von Frauen betrifft: Ich kann nicht sagen, ob das Ehegattensplitting zu einer Benachteiligung von Frauen führt, aber bei den Ehepaaren, die ich so kenne ist der Mann der Großverdiener und die Frau ist daheim und hütet Kinder und Küche. Es ist doch nicht von der Hand zu weisen, dass das für die Ehepaare ein gutes Arrangement ist. Sowohl für den Mann, als auch für die Frau.
Aber eben nur, solange es in der Ehe gut geht. Was passiert denn mit der Frau, wenn sie nach 10 Jahren Ehe und einer Scheidung plötzlich feststellt, dass sie am Arbeitsmarkt keine Chancen mehr hat, weil sie zu lange raus ist, zu wenig qualifiziert? Man kann hier Mann und Frau beliebig austauschen, aber die Mehrzahl der Ehen, bei denen ein Partner nicht arbeitet, sieht eben so aus, dass die Frau nicht arbeitet.
Was die Ehe angeht schwebt mir eher eine Art Gesellschaft vor, die von beliebigen Personen gegründet werden kann. Es ist zweifelsfrei vorteilhaft, wenn mehrere Menschen sich in Gemeinschaften zusammenschließen. Aber warum sollten nur Gemeinschaften aus Mann und Frau gefördert werden? Das ergibt doch keinen Sinn. Wenn beispielsweise zwei gute (nicht homosexuelle) Freunde beschließen eine Wohngemeinschaft zu bilden, warum sollte das dann nicht auch gefördert werden? Vielleicht sollte man einfach den Begriff "Familie" heutzutage etwas weiter definieren.
_________________ Denny Crane!
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